1887 / 213 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Sep 1887 18:00:01 GMT) scan diff

D

.

ö ö. vielleicht nur für flüchtige Augenblicke, den Ra

Nichtamtliches. Deu tsches Reich. Berlin, 12. September.

Babelsberg

nterredung.

Später nahmen Se. Majestät die Meldung des General⸗ Majors à la suite von Winterfeld nach seiner Rückkehr aus

Königsberg entgegen.

dem Gottesdienst in der Friedenskirche bei.

Nachmittags fand bei den Majestäten Familiendiner statt. Heute Nachmittag 1 Uhr 19 Minuten sind Ihre Majestäten

der Kaiser und die Kaiserin mit . Königlichen Hoheiten rinzen

ö Leopold von der Station Neu⸗Babelsberg aus mittelst

dem Prinzen und der Prinzessin Wilhelm sowie dem

azugs nach Stettin abgereist.

Die dreimonatige Antragsfrist des 8. 61 des Straf⸗ einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 390. Juni d. J., hinsichtlich der Straf⸗ anträge aus dem Deutsch⸗Sesterreichischen Zollkartell vielmehr ist der zur Verfolgung wegen gegen die österreichisch'ungarischen Zoll⸗ ehe erforderliche Antrag der österreichischen Zollbehörden an

gesetzbuchs findet nach

keine Anwendung, Zuwiderhandlungen

eine Frist gebunden.“

Der Königliche Gesandte am Großherzoglich badischen Hofe, von Eisen decher, ist von dem ihm Allerhöchst be⸗ willigten Urlaub nach Karlsruhe zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Gesandtschaft wieder übernommen. Gleichzeitig hat derfelbe bis auf Weiteres die interimistische Leitung der gesandtschaftlichen Geschäfte in Darmstadt über⸗

nommen.

gekehrt.

Der Inspecteur der 2. Feld⸗Artillerie⸗Inspektion, hat sich behufs Aus⸗ übung der Funktion eines Schiedsrichters bei dem Mandver

General⸗Lieutenant von Lewinski, des II. Armee⸗Corps nach Stettin begeben.

Als Aerzte haben sich Lr. Weyl, Dr. Blumenthal, Eppstein,

in Berlin.

Dr. Eltze, Dr. Philipp, Pr. Abel,

S. M. Kreuzer „Habicht“, Kommandant Korvetten— Kapitän Koch, ist am 9. September cr. in St. Paul de Loanda eingetroffen und beabsichtigt, am 17 September er. wieder in

See zu ö S. M. Fahrzeug „Loreley“, Konstantinoßpel eingetroffen.

Der Dampfer „Preußen“ satzung S. M. Kanonenboot „Wolf“ ist am 10. September er.

in Antwerpen eingetroffen und hat an demselben Tage die

Heimreise fortgesetzt.

Königsberg i. Pr., 10. September. (W. T. B.) Am Schluß des heutigen Fel dm anö vers sprach Se. König⸗ liche Hoheit der Prinz Albrecht, um welchen sich alle Commandeure versammelt hatten, seine Freude über die ge⸗ schickte Anlage des Feldmanbvers aus, welche es ihm ermög⸗ licht habe, die Gefechtsthätigkeit der einzelnen Truppen⸗ theile J zu beohachten. Hierbei habe er sowohl bei der Infanterie wie bei der Kavallerie, Artillerie und bei den Spezialwaffen durchweg nur Gutes gesehen; er werde sich in dem Sr. Majestät dem Kaiser zu erstattenden Bericht in gleicher Weise aussprechen. Vor der Rückfahrt nach Königsberg ritt Prinz Albrecht nochmals zu sämmtlichen Truppentheilen und verabschiedete sich von denselben. Von der Kavallerie⸗Division nahm Se. Königliche Hoheit schließ⸗ lich einen im Galopp ausgeführten Parademarsch entgegen.

Heute Nachmittag 5is, Ühr trat Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht die Rückreise nach Berlin an. Der kom⸗ mandirende General, der Ober⸗Präsident, der Ober⸗Bürger⸗ meister und der Polizei⸗Präsident gaben Höchstdemselben das Geleit bis zum Bahnhof, auf welchem sich eine große Menschen⸗ menge eingefunden hatte, die den Prinzen mit stürmischen Hochrufen begrüßte.

Der Toast, welchen Se. Königliche Hoheit der . Albrecht bei dem Parade⸗Diner im Schlosse zu

önigsberg i. Pr. am 6. d. M. ausgebracht, hatte folgenden Wortlaut:

Zunächst habe ich heute hier in Ihrer Mitte nochmals zu er⸗ wähnen, wie selten schwer es Sr. Majestät geworden ist, nicht Selbst jur Revue zu erscheinen und die Provinzen Ostpreußen und West—⸗ Preußen, wie Allerhöchst Sein sehnlicher Wunsch war, zu besuchen. Im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät des Kaisers und Königs erhebe ich nun mein Glas auf das Wohl des J. Armee⸗Corps und der beiden Provinzen Ost- und Westpreußen, aus denen es hervor⸗ geht, in denen es garnisonirt.

Stettin, 11. September. Stettin hat den ann, der Wahl zwischen zwei Feststraßen, die es zu des Kaifers hren . en kann. Die eine würde mitten durch die alte Stadt

ühren, während die zweite, für die man sich entschieden hat, Theile der neu entstandenen Stadt berührt, die Se. Ma j e stãt der Kaiser und König noch nicht zu sehen bekommen hat. Erst nach dem französischen Kriege hat Stettin seinen Charakter als Festung verloren, und . allen Seiten streckt es nun seine Straßenzüge aus. Den Ausschlag dafür, den Kaiser den längeren Weg fahren zu lassen, gab wohl zunächst der Um⸗

. Se. Ma jestät der Kaiser und König empfingen, wie W. T. B.“ aus meldet, gestern Vormittag Se. Königliche Hoheit * Prinzen Albrecht und hatten mit Demselben eine längere

hre Majsestät die Kgiserin und Königin wohnte

niedergelassen die Herren: Gerland in Dingelstädt, Gries in Ershausen, Dr. Hafemann,

Dr. Scheinmann, Dr. Lehfeldt und Levy

Kommandant Kapitän⸗ Lieutenant Freiherr von Lyncker, ist, am 9. September er. in

mit der abgelösten Be⸗

rt sie dur aradeplatz und dann a nr en, straße na Lindenstraße

Die Häuser, und zwar ni

bunte Fahnenpracht entf

auch sonntägliche Gefühle des . Augenblicks,

Schloß Sänger und Andere.

für seine Entfaltung da. gedrückt, der von einem s war bereits heute festlich ge

zimmer a Damensa aus sich, wie Berichterstatter

sind befohlen der mit de

der Commandeur der

der Goltz, der Regierungs

. Haken. je eine Ehrenwache aufmars

das 2. Regiment stellen. Obersten zur Begrüßung ve Mit Sr. Kaiserlichen

Pommern zu erscheinen. In der Begleitung

und

Sachsen. Dresden,

begahen sich in Begleitung

mittelst Sonderzugs von

dem Fel dmanöver der 1. fuhr mit Wagen nach Die Division hatte in' der

zwischen Rothnauslitz und

statt. Der König kehrte um Sonderzugs zurück.

Die Prinzessin Mat gestern Nachmittag nach der

Wege liegen, sondern in allen Straßen der Stadt, haben ein festliches Gewand angelegt; Tannengrün kränzen die Gesimse und in haften Gewinden von Eichenlaub glühen des scheidenden Sommers, die Astern und Georginen. Eine

Häupten; wie der Kalender auf Sonntag zeigt, so n

Herr kommt diesmal vor Allem als o Provinz, und man hat deshalb auch an entscheidender Stelle den Kriegervereinen bei der Bildung der Spaliere den Vorrang gelassen. In dichten Schaaren stehen sie vom Bahnhof bis zur Ehrenpforte, wo auf mächtigen Tribünen die vornehmsten Damen der Provinz, die städtischen Vertreter Stettins und die Geist⸗ lichkeit sich versammeln. Die Strecke von der Ehrenpforte bis etwa zum Berliner Thor ist den Schulen überwiesen, voran die Schülerinnen, dann die Schüler, und zuletzt bis zum verschiedene Korporationen, Dem Bahnhof, auf dem die erste Scene dieser pommerschen Festtage, der . des Kaisers, sich abspielt, sieht man es an, daß er eigentlich in die Festung hineingebaut war; es war kein Raum

dem das Erscheinen nicht zur Pflicht gemacht ist, gesperrt. Den Der Chef der Admiralität, General⸗-Lieutenant von Vertretern der Presse ist der unmittelbar neben dem Kaiser⸗ Caprivi, ist von seiner Reise nach Wilhelmshaven zurück⸗

des Empfanges bestens beobachten

beauftragte General-Lieutenant von der Burg, der Ober⸗Prä⸗ sident der Provinz Pommern, 3. Division, General⸗Lieutenant von Oppeln⸗Bronikowski, der Commandeur der 4. Division, Ge⸗ neral⸗Lieutenant von Lewinski

Stettin, General⸗Lieutenant von Kameke, die Vertreter des Provinzialverbandes, der Landes⸗-Direktor Pr. Freiherr von

olizei⸗Präsident Freiherr von Müffling Und der Ober— Am Bahnhof wie vor dem Schlosse wird

den Klängen von „Heil Dir im Siegerkranz“. Das 34. und

theilen sich in die Ehre, Am Schlosse sind auch die Brigade⸗Generale und die

Majestät die Kaiserin und Königin, Allerhöchstwelcher es bisher nur einmal vergönnt war, in der Mitte der treuen des Kaiserpaares befinden Sich Ihre . Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wilhelm

rinz Friedrich Leopold. Zahlreich ist das Gefolge Ihrer Kaiserlichen Majestäten.

König und der kommandirende General Prinz

der Kavallerie Grafen von . heute früh 61 Uhr wieder

Uehung begann 8 Uhr Vormittags und fand in dem Gelände

Die Feststraße beginnt am ng, und nimmt ihren Weg die Bergstraße entlang, wo eine äußerst geschmackvolle Ehren⸗ r in 23 Stile aufgeführt worden ist.

uh den Mittel

cht nur die, welche am bevorzugten

ungezählte Tausende Meter den ebenso massen⸗ die letzten Kinder

altet sich schon heute zu unseren

die Herzen und ein Jeder freut

ich den Kaiser 3 sehen.

Der erhabene erster Kriegsherr in die

Turner, Feuerwehr,

ei seiner Anlage recht

Die Halle, oder, richtiger aus— chirmenden Dach überragte Perron, schmückt; sie wird morgen für Jeden,

lon eingeräumt worden, von wo gern hervorhebt, der ganze Verlauf läßt. Zum Empfange r Führung des 11. Armee⸗Corps

Graf von Behr⸗Negendank, II.,, der Kommandant von Präsident von Sommerfeld, der

chiren mit Fahne, Musik und unter diese Wachen zu

rsammelt. Majestät erscheint zugleich Ihre

10. September. (Dr. J.) Der

Georg des Kriegs-Ministers, Generals

jedersedlitz nach Seitschen zu Division Nr. 23. Se. Majestät da und stieg daselbst zu Pferde. vergangenen Nacht biwakirt; die

Bloaschütz westlich von Bautzen 1 1114 Uhr von Demitz mittelst

ilde, Herzogin zu Sachsen, ist zeinburg gereist.

Der Kaiser ist gestern in

hatten dieselben angelegt; in großer Gala erschienen.

Kaisers von Rußland aus,

russische Nationalhymne intonirte. auch die fremdländischen Militär⸗-Attachés Theil.

Der Statthalter hier eingetroffen.

lichen und Königlichen

stärkende G nach Toblach J, . 11. September. (W.

stand, daß zum großen Theil Promenaben benutzt werden konnten, ö denen das sonst unvermeidliche Stoßen und Rütteln des Wagens wegfällt, und sodann ber Wunsch, so vielen Korporationen als möglich die Gelegenheit zu bieten sich bei der Spalierbildung betheiligen zu können. Endlich wohl auch die Rücksicht auf das Publikum, das auf einer langen Strecke besser zu seinem patriotischen Recht kommt, als auf einer kurzen. Aus ganz Pommern! von Stralsund bis Stolp und drüben von der Insel Rügen sind Menschenmassen

Töchtern und dem Gefolge einen Ausflug zu Se. Kaiserliche Hoheit au weg zu Fuß machte, benutzte Ihre Kaiserliche Hoheit die Kron— prinzessin mit den Prinzessinnen Töchtern von Innichen aus

Sexenthal. Während

einen Wagen. Zur Kronprinzl

anwesende Professor Sußmann und dessen Gattin, aus Berlin, sowie der Maler Lutteroth aus Hamburg Einladungen er⸗ d

halten. Triest, 10. September.

iser zu sehen und aus treuen Pommernherzen Ihm zuzujubeln.

hat den Bürgermeister davon benachrichtigt, daß der Kom⸗

mandant des englischen

Hesterreich⸗Ungarn. Wien, 12. September. (W. T. B.)

und enthusiastisch begrüßt worden.

festes des Kaisers von Ruß tafel statt; alle Gäste, soweit sie russische Orden besaßen, der russische Militär-Attachs war

der Kaiser und brachte einen Toast auf das Wohl des

Toblach, 10. September.

und die Kronprinzessin machten . mit den Prin⸗

zessinnen Töchtern einen sechsstündigen

gebung. Das Deéjeuner wurde im Freien eingenommen, und

nach demselben noch eine kleinere Bergpartie angetreten. Se.

Kaiserliche ., der Kronprinz, ebirgsluft den besten Einfluß hat, kehrte zu Fuß

die Kronprinzessin machten heute mit den .

Toeke Terebes eingetroffen

Anläßlich des Namens— land. fand große Hof— Während des Diners erhob sich worauf die Militärkapelle die An dem Diner nahmen ussee

(W. T. B) Ihre Kaiser⸗ Hoheiten der Kronprinz

usflug in die Um⸗ auf Dessen Befinden die

TD. B.) Der Kronprinz und

in das den Rück⸗ ichen Tafel hatten heute der hier

t (W. T. B.) Die Statthalterei

ann nommen ha weg der Lindenstraße nach dem in scharfer Biegung nach dem am Theater vorbei, durch die große Ritter⸗ dem Königlichen Schloß. Mit Ausnahme der hat man den ganzen We umgewandelt; es sind schier endlose durch Laubgewinde verbunden und an i des Reichs, bes Staats, der Provinz und der Stadt tragend.

g in eine Bannerstraße die Reihen von Masten, hrer Spitze die Fahnen

setzte sich heute Morgen um 5 Villefranche Marsch von 30 000 Mann Infanterie, , in Elsaß-Lothringen, Fürst 1400

von Hohenlohe, ist zu mehrtägigem Aufenthalt aus 2A

Monat August 181 276 000 Fr., d. i. um weniger, einnahme betheiligt.

welche der A

Edinburg, die Einladung des Muni ipal raths zu einer am 14. d. i veranstaltenden Fest lichkeit dankend ange⸗

e. Der Munizipalrath trifft für das Fest große Vorbereitungen.

Agram, 10. September. (Wien. Ztg.) Nach Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung des Tan dtag es legte der Adreß⸗Ausschuß den Adreß-Entwurf vor, worauf

Wahl des Regnikolargerichts vorgenommen wurde. Amrus interpellirte wegen des Baues eines kroatischen Theaters und über den Gebrauch der ungarischen Sprache auf den Postdrucksorten, Hrlie wegen der Nutznießung der Grenzstädte in den Grenzwaldungen, Vrbanie wegen angeblicher Mißbräuche in der Gemeindeverwaltung. Die Adreßdebatte beginnt am Dienstag.

Schweiz. Bern, 10. September. Der „Bund“ schreibt: „Die neuliche Durchreife des französischen Minister⸗ Präsidenten Rouvier durch Bern hat einer sensationslüsternen Presse Stoff zu verschiedenen falschen Nachrichten liefern müssen. Von der „Agentur Havas“ ist die anfängliche Meldung, daß Hr. Rouvier in Bern mit dem schweizerischen Bundes raths⸗Präsidenten Hrn. Droz eine Besprechung gehabt habe, in deren Verlauf Hr. Rouvier für den Kriegsfall die Besetzun der neutralisirten Gebietstheile Savoyens dur schweizerische Truppen gewünscht habe, schon widerrufen worden! Wie unrichtig diese Nachricht war Und' wie wenig sich italie—⸗ nische Blätter vom Rang der „Riforma“ ihretwegen aufzu⸗ regen brauchten, geht aus der Thatsache hervor, daß Hr. Droz zur Zeit, als Hr. Rouvier in Bern sich befand, hier gar nicht, anwesend war. Seither tischten schweizerische Blätter ihren Lesern andere Mittheilungen auf über angebliche Verhandlungen, welche über eine eventuelle Geltendmachung des schweizerischen Besetzungsrechts in Nord⸗Savoyen zwischen Frankreich und der Schweiz sollen stattgefunden haben. Einige z eitungen gingen so weit, sogar die Existenz einer Uebereinkunft über die Administration der Provinzen Chablais und Faucigny für den Fall ihrer militärischen Besetzung durch die Schweiz in positivster Form anzukündigen. Nachdem wir an der denkbar kompetentesten Quelle Informationen eingezogen haben, können wir heute die berührten Zeitungsmeldungen als aus der Luft gegriffen be— zeichnen und insgesammt in das Reich der Fabel verweisen.“

Niederlande. Amsterdam, 12. September. (W. T. B) Nach Berichten aus Utrecht wurde daselbst gestern Nach— mittag ein Lokal, in welchem Sozialisten am Abend sich versammeln sollten, von einem Volkshaufen angegriffen und verwüstet; dabei wurden Bierfässer in das Wasser geworfen und, soziglistische Broschüren und Flugblätter zerrissen. Die Polizei stellte nach ihrem Eintreffen die Ordnung alsbald wieder her.

Großbritannien und Irland. London 10. September. (W. T. B. In der heutigen Sitzung des Unterhau ses brachte der Deputirte Sexton bei der zweiten Lesung des Finanzgesetzes die Behauptung vor, daß sich die Polizei gestern in Mitchelstown eines muthwilligen Angriffs auf die Bevölkerung schuldig gemacht habe. Der General⸗ Sekretär für Irland, Balfour, wies diese Behauptung als vollständig unbegründet zurück:; die Polizei in Mitchelstown habe einem muthwilligen brutalen Angriff gegenüber nur von dem Recht der Selbstvertheidigung Gebrauch gemacht. Aus der Volksmenge, gegen welche die Polizei die Waffe gebraucht habe, seien 3 Personen verwundet und 2 getbdtet, von' den Polizei⸗ mannschaften dagegen 54 durch Steinwürfe und Stockschläge mißhandelt und 29, darunter 8 schwer, verwundet worden. Die Verantwortung für das Blutvergießen trage nicht die Regierung, sondern jene Schaar von Politikern, welche sich . des irischen Volkes nennten und das Volk zum Wider⸗ tand gegen die Gesetze aufreizten. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde das Finanzgesetz in zweiter Lesung mit 85 gegen 25 Stimmen angenommen.

12. September. (W. T. B.) In parlamentarischen Kreisen verlautet: Harcourt werde das Verhalten der Regierung gegenüber den jüngsten Vorgängen in Irland heute im Unterhause zum Gegenstand eines Angriffs in Form eines Tadelsantrages machen. Buller legte seinen Posten als permanenter Unter⸗Staats⸗ sekretär für Irland nieder. Dublin,. 11. September. (W. T. B.) Der irische Deputirte O'Brien wurde heute Abend in Kingstown verhaftet.

Frankreich. Paris, 9. September. (Köln. Ztg. Der neue Gesandte für China, Lemaire, ist gestern Warseille abgereist, um sich nach Shanghai einzuschiffen. Der neue Handelsvertrag' mit Bolivka ist am 9. September unterzeichnet worden. -Die Mobilma chung s⸗ manöver sind heute nach der „Schlacht“ von Villa⸗ savary als beendet zu betrachten. Der Kriegs⸗Minister kehrt heute nach dem Festmahl im Militär⸗Kasino von Castelnaudary nach Paris zurück. 19. September. (Köln. ö Das 17. Armee⸗Corps hr von Castelnaudary auf de Lauragais in

Bewegung zu einem 22 Kilometern.

Das Corps besteht aus S000 Pferden, 80 Kanonen und

Wagen mit Gepäck, Feldspitälern, Bäckerei

u. s. w. General Bréart, der an Der Spitze der Kolonne reitet

Marsches errichteten die entlang eine überirdische Telegraphenlinie—

traf um 11 Uhr in Villefranche ein. Während des

Telegraphenabtheilungen dem Wege (Fr. E) Die indirekten Steuern ergaben im 2241 926 Fr. als im Budget vorgesehen war. Die Minder⸗ für Zucker ist allein mit 5213 000 Fr. daran

10. September. (W. T. B.) Die „Agence Havas“

meldet aus Rustschuk: der dortige bulgarische Präfekt

schenke den Reklamationen Frankreichs in Betreff der

Sicherheit seiner Landesangehbrigen

. persönlichen Sicherheit des dortigen französifchen on

gierung habe deshalb ihren Konful ermächtigt, Rusts

unbeschränktem

und in Betreff der

uls selber durchaus keine Rücksicht; die 3 Re⸗ uk mit Urlaub zu verlassen⸗ 12. September. (W. T. B.) In einer Banketrede, erbau⸗Minister Barbe bei Gelegenheit er ,, in La Ferté Macs stattgehabten Pre izvoer— heilung im landwirthschaftlichen Verein hielt, sagte derselbe: Einigkeit und Stärke der

Die ,,, strebe die republikanischen Elem Geschwaders, Herzog von ! niff

; ente sowie eine Verbesserung der Verhält⸗ isse des Unterrichts und der nationalen Arbeit an Um

nnd der e sie lasse alle Willensäußerungen zu, die

der deutschen Bevölkerung deckt, in der Neuzeit eine vollständige Um⸗

dieses Ziel zu erreichen, befolge sie zine Politik des Friedens chluß getragen seien, die Gesetze zu respektiren,

von dem Ent einden der Republik keinerlei Einfluß zu⸗

werde aber den . d, 9g. S b (P Ztg.) Die n. Belgrad, 9. September. rag. .

Mit . . zur Ausarbeitung eines fe fu ngs En twurfz sind auf den 19. September sammenberufen. Die Arbeiten der Kommission wird ar n lter Hr äsident Ristig mit einer Ansprache eröffnen, welche ie Wichtigkeit der Aufgabe sowie die Nothwendigkeit, die Reerf f , Ilerislon im Geiste der Neuzeit durchzuführen, hervorheben wird.

Zeitungsstimmen.

„Deutsche Tageblatt“ schreibt: . k . Landwirthschaft gegen die zur Zeit sie zu Boden drückenden Uebelstände, namentlich einer übermächtigen über⸗ hen Konkurrenz wird seit Wochen und Monaten aus allen Landes 66 unter verschiedenen Gesichtspunkten und aus der Mitte ver⸗ schiedener Interessenkreise mit solchem Nachdruck gefordert, daß die ffe aller Parteien, denen es nur um das Wohl des Vaterlandes hre nicht um selbstsüchtige Fraktionszwecke zu thun ist. nicht umhin 9 nen wird, sich von nun an auf das Ernsteste mit diesem Thema zu tigen Wir geben darum zunächst einen allgemeinen Ueberblick . die Gesichtspunkte, welche für die Beurtheilung dieser Frage entscheidend sind. J. . muß sich, um den Kernpunkt der Kalgmität, unter dem , seit Jahren in steigendem Maße leidet, zu er— fassen, zunächst vergegenwärtigen, daß das Verhältniß, in wesckem die gene landwirthschastliche Produktion Deutschlands das Bedürfniß

z ren hat. Obwohl unsere Landwirthschaft auf allen ö, . Betriebsmethoden übergegangen ist, hat sie it dem Wachsthum unserer Bevölkerung nicht gleichen Schritt ilten können. Veutschland verzehrt zur Zeit mindestens an Cereglien mehr, als seine Landwirthschaft ihm liefert. Während im Jahres durchschnitt der Periode 1829 —=1833 aus dem deutschen Zoll vereins ebiet 207 660, der Periode 18248 —- 53 384 6385, und nach der Periode e r, 65 465 t Getreide mehr aus⸗ als eingeführt wurden, be⸗ trug der Ueberschuß der Einfuhr über die Ausfuhr im jahrlichen Durchschnitt der Periode 1868 71 schon 132375, 1372 75 S699 50, 1876-7 1 842 000, 1880— 87 1608 zoo, 1883— 5 2 O t. Getreide. .

J diesen Ziffern ergiebt sich, wie stark das Ausland an der Preisbildung des deutschen Getreidemarkts betheiligt. ist: . Diese Be⸗ sheiligung würde auch nichts Regelwidriges und Gefährliches an sich haben wenn die Produftionsbedingungen im Ausland ungefähr die selben wären wie in Deutschland, und wenn namentlich die Entwicke⸗ lung der Landwirthschaft im Ausland sich in demselben Tempo bewegt hätte wie bei uns. Das ist aber bekanntlich nicht der Fall. Üngarn, Rußland, Nord⸗Amerika und Indien sind nicht blos theils durch fruchtbareren Boden, theils durch das ihnen mögliche System des Raubbaus, theils durch billigere Arbeitsträfte und sonstige Vortheile der Produktion durch alle diese Ursachen oder einzelne von ihnen von jeher im Vorsprung vor unserer Land— wirthschaft gewesen, sondern sie haben auch, namentlich Indien, seit- dem das vervollkommnete Transportwesen ihnen einen. besscren Absatz ihrer Getreideproduktion in Aussicht stellt, das Gebiet ihrer land- wirthschaftlichen Kultur wesentlich ausgedehnt. So ist es dem Aut⸗ land jetzt möglich, uns nicht bloß das Fehlende an unserem Getreide⸗ bedarf, sondern noch weit darüber hinaus zu liefern, und zwar zu Preisen, die für unsere Landwirthschaft unmöglich sind und so nimmt thatsächlich das Ausland nicht blos Theil an der Preis bestimmung auf unserem Getreidemarkt, sondern beherrscht sie.

Daß dem so ist, geht schon daraus hervor, daß eine Einwirkung der Quantität unserer Ernten auf die Höhe des Getreidepreises voll ständig aufgebört hat. Was in dieser Beziehung von Gegnern einer Getreidezoli⸗Erhöhung behauptet wird, beruht lediglich auf theoretischen Konstruktionen. Wir hatten 1882 eine reiche Ernte, 1883 nur eine mittlere, 18384 wieder eine gute und 1885 eine noch bessere Ernte, aber der Weizenpreis ist in allen diesen Jahren. ohne durch die Unterschiede des Ernte⸗Ertrages im geringsten beinflußt zu werden, konstant gesunken. Noch im. Jahre 1880 konnte eine Steigerung der Getreidepreise in Folge einer sehr dürftigen Ernte neben dem eben eingeführten Zoll und namentlich der Neuheit dieser Zollverhältnisse, denen gegenüber der Import sich zu⸗ nächst vorsichtig bewegte, beobachtet werden; aber die Momente, die damals noch ein Schwanken in dem Umfang der Zufuhr aus dem Ausland und damit die Möglichkeit höherer Inlandspreise bei schlech⸗ teren Ernteerträgen herbeiführen konnten, sind jetzt von dem Import vollständig überwunden, und der einzige Unterschied zwischen der Wirkung einer guten, und, einer geringen Ernte für den deutschen Landmann besteht ö darin, daß er in letz terem Fall weniger Getreide zum erkauf bringen kann, ohne dafür einen höheren Preis zu erzielen. Nicht minder deutlich erhellt die gegenwärtige vollständige Ohnmacht unserer Landwirthschaft, gegen⸗ über der auslaäͤndischen Konkurrenz aus einem Blick auf die Liste der Getreidepreise in den letzten 79 Jahren. Während überall die Preise gestiegen sind und auch der Landwirth selbst für Dienst botenlöhne, landwirthschaftliche Werkzeuge u. s. w, wesentlich höhere n. als früher aufwenden muß, war der Weizenpreis 1386 niedriger 6 im Jahre 1885 und (mit Ausnahme des Jahres 1869) niedriger als in der ganzen Zeit seit 1851. Aehnliches gilt von den Roggenpreisen, die seit 1352 nur in 4 Jahren und seit 1866 niemals niedriger waren als 1886. Namentlich aber in den letzten Jahren hat die gusländische Konkurrenz durch gröhere Ausdehnung und intensivere Gestaltung des landwirthschaftlichen Betriebes in den betreffenden Ländern eine solche Stärke gewonnen, daß die n 1 enn 6 jetzt gegen ihn aufgefü ranken vollständig beiseite gespült hat...

ö . . unsere Landwirthschaft lebenskräftig erhalten werden muß, steht für uns selbstverständlich außer Frage. Dau bestimmt uns vor allen Dingen schon die Erwägung, daß auf der Kraft unserer ackerbautreibenden Bevölkerung auch die Gesundheit und Kraft unjeres Staatswesens beruht. Nur wer die letztere zerstören will, also die Sozialdemokratie, kann sich überhaupt offen gegen das von uns auf⸗ gestellte Ziel erklären. Gliedert sich der Sozialdemokratie in dieser Beziehung in Worten und Thaten auch die freisinnige. tz an, so können wir vorläufig wenigstens bei einem Theil dieser Partei an⸗ nehmen, daß sie nur ihr Unmuth über die, wesentlich konservative politische Richtung unserer Landbevölkerung blind gegen die Nothlage unserer 2 d die offenkundigsten, diese Nothlage er⸗ weisenden Thatsachen macht. ... ö

,, . wäre es von Seiten unserer Industzie ein Be⸗ weis von kaum begreiflicher Kurzsichtigkeit, wenn sie der Aufgabe der Kräftigung unserer Landwirthschaft nicht mit demselben Ernst obliegen wollte wie wir. Unsere Industrie mag vorläufig mõglichst billige Getreidepreise, die die ungebundene Konkurrenz des Auslandes in . schafft, end damit die Möglichkeit niedriger Arbeitslöhne für ihre Interessen vortheilhaft finden. In dem Maße aber, 3. . Kaufkraft unserer ackerbautreibenden Bevölkerung zusammensin t, wir sich die Industrie mehr und mehr auf den Export ihrer , angewiesen sehen, und wenn der Absatz ihrer Wgaren im Aus m. e, wie nicht anders zu erwarten, im Laufe der Zeit steigenden Schw ö. keiten begegnet, der inländische Markt aber inzwischen verwüstet ist, dann wird auf den Krach der Landwirthschaft in naturgemãßer und unabweislicher Folge auch der Krach unserer Industrie folgen.

elt es sich nicht an das wirthschaftliche Niveau der e ,, unserer Bevölkerung, hinter dem sie seit Jahrzehnten und neuerdings in steigendem Maße zurückgeblieben ist, wieder heranbringt. Daß die Erreichung dieses Zieles möglich ist, wird im Ernste nicht bestritten werden können.

In den „Berliner Politischen Nachrichten“ lesen wir:

it 1379 alljährlich Aufnahmen des Bestandes der Den r gun den n fe n statt. Diesel ben erfolgen nach den Hauptgruppen der stehenden Dampfkessel und Dampfmaschinen,

kessel und Schiffs ⸗Dampfmaschinen. Die ersten beiden Gruppen, kee de Dampfkessel und Dampfmaschinen, geben ein Bild der An⸗ wendung der Dampfkraft in der Produktion, während die , Dampfkessel und r fn n, 46. , ö die Schiffskesse d ⸗Maschinen ausschließlich dem Verkehr dienen. . Da 3 . Aufnahme, der Stand vom Anfang 1889. also unmittelbar vor dem auf den Schutz der nationalen Arbeit gerichteten Zolltarif stattfand, bietet der Vergleich des Ergebnisses der damaligen Aufnahme mit dem der letzten, den Stand Anfang 1887 betreffenden Ermittelung einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Beurtheilung der Frage, wie Deutschlands Produktion und Verkehr sich unter der Herrschaft der Schutzzollpolitik entwickelt hat, Die Zahl der stehenden Dampfkessel hat sich von 32 411 auf 44 207 Stück, also um erheblich über 36 co, diejenige der Dampfmaschinen von 29 895 auf 41 736 Stück, also um nahezu 40 ν vermehrt. Die beweglichen Dampfkessel stiegen im Verlauf von 7 Jahren von auf 19 891, also um beinahe 100 9ο, die der Schiffsdampfkessel von 702 auf 1408 Stück oder mehr als 100 0/0, diejenige der Schiffsdampfmaschinen endlich von 623 auf 1172 Stück oder um etwa 90 „/o, Diese Zahlen verstehen sich einschließlich der Dampfmaschinen und Dampfkessel der Militär- und Marineverwaltung und gewinnen noch dadurch an Gewicht, daß in neuerer Zeit mehrfach zu der Er⸗ setzung mehrerer kleiner Kessel und Maschinen durch eine große Anlage geschritten worden ist, mithin die Vermehrung der in den Dienst der Produktion und des Verkehrs gestellten Dampfkraft größer ist, als sie die Zahl der Kessel und Maschinen erscheinen läßt. Wenn anderer⸗ seits auch nicht überall die Vermehrung der Dampfkräfte gleich⸗ bedeutend ist mit der entsprechenden Steigerung der Produktion und des Verkehrs, was z. B. mit von dem Uebergang ven der Segel⸗ schiffahrt zum Dampfbetrieb herrührt, so ist doch der Schluß gerecht⸗ fertigt, daß die mit Dampfkraft arbeitende Produktion und der ent⸗ syrechende Verkehr einen das Anwachsen der Bevölkerung um das sehr Vielfache übersteigenden Aufschwung genommen haben.

Der „Schlesischen Zeitung“ berichtet ihr Wiener espondent: . . ö 1886 wurde in England die Thatsache viel erörtert, daß in Japan die deutsche Einfuhr auf Kosten der englischen bestã ndig zu⸗ nimmt. Englands Antheil an der Einfuhr Japans ist von 19, Mill. Den (583 Co) in 1878 auf 127 Mill. Yen (S395), in 1886 gesunken, derjenige Deutschlands auf 2,3 Mill. Pen (Ut do), in 1856 gestiegen und Deutschland hat schon seit 1883 Frankreich überflügelt. Englische Kreise bezeichneten als Ursachen dieser Erscheinung u. a. die Genuß⸗ sucht, Sorglosigkeit und Trägheit der englischen Faufleute von Vokohamg, welche sich in einem offenen Brief an den Londoner Economist“ vom Januar 1887 gegen diese Vorwürfe verwahrten und den Rückgang des englischen Handels in Japan auf politische Einflüsse und diplomatischen Zwang zurückzuführen suchten. Seit 18865, so hieß es in diesem Brief, scheue der deut che , Yokohama keine Anstrengung, um die japanische Rezieruug zu e. wegen, alle öffentlichen Lieferungen deutschen Häusern zujuwenden; es sei dieser Druck nicht ohne Erfolg geblieben, die. öffentlichen Lie⸗ ferungen würden deutschen Häusern übertragen, für ein englisches Haus bestehe nicht die geringste Aussicht, gegen eine so mãchtige Protektion aufzukommen. Die englischen Kaufleute von Vokohama erklärten sich damit zufrieden, daß der englische Gesandte es a j seiner Würde halte, mit gleichen Mitteln wie der deutsche Gesandte vorzugehen, doch verlangten sie von ihrem Gesandten, daß er etwas entschledener gegen die Bevorzugung einer einzelnen . auftrete. Jetzt hat eine unbetheiligte Stelle, das ö ungarische Konsulat zu Yokohama, in seinem neuesten diese grundlosen Anschuldigungen zurückgewiesen, und zwar mit fol⸗ genden Ausführungen; Der englische Kaufmann mißachtete in seinem Handelsstol;z bisher die Bemühungen insbesondere seiner deutschen Mitbewerber, ließ sich suchen und herücksichtigte die Wünsche ö Kunden wenig. Anders der deutsche Kaufmann in Japan. . . verschmäht es nicht, sich die Landessprache anzueignen, selbf die Japaner aufzusuchen und im persönlichen Umgang sich deren Gunst und Kundschaft zu erwerben, sowie schließlich durch angestellte japanische Vertreter rege Beziehungen u unter halten. Dabei vernachlässigt er auch nicht die geringste . und bemüht sicht nach jeder Richtung hin, den Geschma ja selbst die Laune des Käufers zu befriedigen. Dem Japaner efällt dieses Entgegenkommen der Deutschen mehr als die K kei der Engländer; es ist deshalb nicht zu verwundern wenn er bei gleichen Bedingungen die Deutschen bevorzugt, und es wäre eigen thümlich, wenn er bei vortheil hafteren Ges hůftẽ beingungen die a, zurücksetzte. Thatsächlich hätten sich die englischen Baumwo 6. verschlechtert. Bessere Güte bei billigeren Preisen der zum mindes . bei gleicher Güte billigere Preise, pünktliche, dem Muster genau . = sprechende Lieferung, kurz die Grundbedingungen für einen erfolg— reichen Wettbewerb, wie sie auf der ganzen Welt gelten, gesunder Unter⸗ nehmungsgeist, Zähigkeit und unermüdliche Ausdauer sind es, in denen die Vortheile liegen, welche die Deutschen den japanischen ,, bieten und denen sie zumeist ihre Errungenschaften verdanken. 9 8 kann wohl andererseits nicht verneint werden, daß der politische Ein⸗ fluß, welchen Deutschland in ganz Ostasien und so ins besondere 3 gewonnen hat, auch den Handel in vortheilhafter Weise beeinflußt. Denn wenn das Volk sieht, daß die japanische Regierung die meisten Kräfte für die Reform des Reichs aus Deutschland bezieht, so die. Lehrkräfte für die Universität und andere Schulen, Rechtsgelehrte für den Entwurf neuer Gesetze, Militärlehrmeister, k technische Leiter für neue Fabriken u. s. wi, dann ist es nur fo . richtig, daß in ihm der Glaube an die Größe und , jenes Landes bestärkt wird und das Vertrauen zusehends wächst. o solche Kräfte überdies noch mitwirken, dort sind für die Entwickel ung der Handelsbeziehungen die günstigsten Aussichten vorhanden.

tralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 36. Inhalt: ö . Ermächtigung zur Vornahme von Civilstands⸗Akten. Polzeiwesen: Auswelsung von Ausländern aus ichsgebiet. ö .

. 2 des Reichs-Postamts. Nr. Hz. e,, Verfügung vom 6. September 1887: Errichtung einer Postanstal auf dem Ausstellungsplatz der landwirthschaftlichen Ausstellung in Neuenburg (Schweiz).

Statistische Nachrichten.

und Dampfmaschinen in Preußen 1387 r rt Clien Da sich ohne die Dampfkraft heutzutage weder Industrie noch Verkehr vorstellen lassen, an der ,, derselben aber gleichzeitig in allen Zweigen der öffentlichen Thätigkei rastlos weiter gearbeitet wird, bildet die Erzeugung des Dampf einen Gegenstand von hohem wirthschaftlichen Interesse, Ueber den Umfang der bezüglichen Produktion unterrichtet zunächst der Bestand an Dampfkeffeln und Dampfmaschinen, welcher deshalb jetzt fast in . Kulturstagten periodisch festgestellt wird. In Preußen, wo 13 . 1879 alljährlich geschieht, hat sich nach den ,, ,. des König⸗ lichen Statistifschen Bureaus die Zahl der Dampfkessel, der Dampf⸗

der beweglichen Dampfkessel und Lokomobilen, der Schiffs Dampf ⸗—

it Ausschluß der von der Königlichen Militärverwaltung und der w, e , . sowie der i ämlich in Preußen vorhanden Lokomotiven waren nämlich in P ,, . 1879 1885 1886 32411

41421 42 956 29 899 38830 40 308 i kessel und an ie m rf 9. ö 5ö536 9191 10101 10891 Schiffsdampfkessel .. 702 1211 1312 1408 Schiffsdampfmaschinen. 623

1887 44207

feststehende Dampfkessel 1 76

ö Dampfmaschinen .

1048 ö kichth . Mithin betrug die Zunahme durchschnittlich jährli rozen . ei . mne , . ö 64 eststehenden Dampfkesseln.. 4,55 ö . ö. Dampfmaschinen 4,95 3,81 3.54 , Schiffsdampfkesseln .. 12.57 ; 32 Shire fen fen: 11,902 6, 30 . 5,21 Die Steigerung von 1386 auf 1887 hat hiernach bei keiner Art der aufgeführten Kessel und Maschinen die durchschnittliche jährliche Zu⸗ nahme während der letzten acht Jahre erreicht; erstere betrug bei den Schiffsdampfmaschinen sogar weniger als die Hälfte der durchschnitt= lichen Zunahme von 1879 —87. Aber auch hinter der Vermehrung von 1835 auf 18865 blieb dieienige zwischen den beiden letzten ah⸗ lungen bezüglich aller aufgeführten Kessel und Maschinen größtent gls nicht unerheblich zurück. Wenn nun auf diese Erscheinung das Be streben von Einfluß gewesen sein mag, an Stelle mehrerer kleiner Kessel und Maschinen deren weniger, aber größere und leistungs⸗ fähigere aufzustellen, so liegt hier doch unzweifelhaft wohl auch eine Einwirkung der ungünstigen wirthschaftlichen Weltlage vor, welche andererseits allerdings nicht im Stande war, einen Stillstand, geschweige denn , ö der Dampfkraft i der gewerblichen Thätigkeit in Preußen zu erzeugen. . Si sich t Verhältnisse mit Außerachtlassung der Schiffskessel und Schiffsmaschinen während der letzten beiden Jahre in den ein⸗ zelnen Provinzen des preußischen Staats gestalteten, ergiebt sich aus der weiter folgenden Uebersicht. Es wurden ermittelt

feststehende e,, in Dampfkessel Dampfmaschinen 4 . 1886 1837 1886 1887 1886 18387 100, 19s 761 837 373 448 15 11e , 700 770 1514 1584 3 . . ö. nburg . 3436 3587 2938 3019 . . 1 , ,, 664 702 wee, , 747 790 Schlesien .. 6729 6835 5683 5764 1379 1477 Sachsen 1533 4587 5007 Hi g9g6 1446 19547 Schleswig⸗Holstein . 1166 1322 1137 1277 33 391 Hanndver 2797 283 2155 627 594 665 Westfaleen .. 6372 6547 6028 6204 871 96 Hessen · Nassau. 1481 1537 1252 1318 95 336 Rheinland... . 10269 10543 10254 10652 1342 1402 Hohenzollern... 21 22 13 13 8 10. War hiernach die Zunghme in der Verwendung der Dampfkraft, soweit die Zahl der Dampfkessel und Dampfmaschinen allein einen Schluß zuläßt, in den einzelnen Provinzen des Preußischen Staats während des vergangenen Jahres auch sehr verschieden, so ist doch nirgends ein Rückgang eingetreten.

beweglichen Dampfkesseln

bewegliche

Ostpreußen Westpreußen. Stadtkreis Berlin.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

„Geschichte der Deutschen Kunst. Aufs Reichste aus— ttet mit zahlreichen Illustrationen im Text, auf vielen Tafeln . in ,,. Berlin, Grote'sche Verlags-Buchhandlung. In ea. 24 Lieferungen zu je 2 M im Abonnement, je 4 46 für Nichtabonnenten. Dieses gediegene Werk, welches die gesammte deutsche Kunst in ihren Haupt- Epochen und Erscheinungsformen ge schichtlich, beschreibend und bildlich zur Darstellung bringt, hat sich von der ersten Lieferung an bei der Kritik und dem Publi⸗ kum großen und verdienten Beifalls zu erfreuen gehabt. Das—⸗ selbe ist nunmehr bereits bis zur 18. Lieferung vorgeschritten. Von den 5 Abtheilungen des Werkes sind die beiden ersten: Geschichte der deut schen Baukunst“, bearbeitet von ör. Robert BSohme, und „Geschichte der deutschen Plastik“, von Dr. Wil helm Bode, abgeschlossen, während die Geschichte der, deutschen Malerei, von Professor iör. Hubert Janit scheß, fich der Vollendung nähert. Dann werden sich als letzte Bände Der deutsche Kupferst ich und Holzschnitt“ und „Das deutsche Kunst gewerbe“, bearbeitet von Dr. Frie drich Lippmann, bejw. von Professor Dr. Julius Lessing, anreihen. Die Geschichte der deutschen Bau⸗ kunst', von Dohme, sucht ihren Schwerpunkt in der Schilderung des all mählichen Ausreifens und Wechselns des baukünstlerischen Gedankens an einer Anzahl hervorragender Monumente unter Berücksichtigung der allgemeinen Geschichte der Civilisation und des Umschwungs der kulturellen Ideen, aus welchen die neuen Erscheinungen erwachsen sind. Alle Epochen vom frühesten Mittelalter an, die Blüͤthezeit des roma—⸗ nischen Styls, die Zeit des Uebergangsstyls, die Perioden der Gothik, des Renaissancen. des Barock des Rococo⸗Styls und des Klassicismus sind in charakteristischen Werken unter Bei⸗ fügung vorzüglicher getreuer Abbildungen beschrieben. Die glänzendsten und anziehendsten Seiten der nicht minder gründlichen wie fesfelnd geschriebenen „Geschichte der deutschen Plastik᷑, von Bode, sind diejenigen, auf welchen die Blüthe der Nürnberger und der anderen fränkischen und schwäbischen Schulen geschildert wird: eine Epoche, welche an Bedeutung der gleichzeitigen italienischen Hochrengissance ntspeicht. Die köstlichen Werke eines Michael Wohlgemuth, Veit Stoß Adam Kraft, Hermann, Peter d. Ae, d. J. und Hans Vischer, Tilmann Riemenfchneider des Meisters vom Creglinger Altar 2c. werden eingehend gewürdigt und dem Leser in vorzüglichen Aufnahmen vor Augen geführt, Die „Geschichte der deutschen Malerei“, von Janitschek, unterscheidet sich infofern wesentlich von anderen Arbeiten ihrer Art, als sie auch die Buchmalerei im ausgedehntesten Maße in den Bereich der Dar stellung zieht und bis auf die ältesten germanischen Anfänge zurückgeht. Eine ganze Reihe vortrefflicher Faesimilien aus kostbaren, schwer zu⸗ gänglichen Evangeliarien, Meßbüchern, Psalterien. Aufnahmen alter Wandgemälde ꝛc. schmücken die Tafeln und Blatter dieses Werke, ganz abgesehen von den vielen Farben⸗ und Lichtdrucken sowie Holzschnltten nach alten Gemälden im weiteren Verlauf der Geschichte der neueren Zeit. Die zahlreichen kritischen Spezialforschungen der Neuzeit auf allen Einzelgebieten der Kunst sind von den genannten, in ihren, Einzelfächern wohlrenommirten Verfassern sorgfaltigst berücksichtigt. Auf Grund derselben haben sie das Gesammtbild der einzelnen Kunstzweige gegen frühere Arbeiten auf dem Gebiet der Kunstgeschichte bedeutend erweitert und so erheblich berichtigt, daß jene zum Theil geradezu veraltet erscheinen. Als ein ganz besonderer Vorzug des Unternehmens gegen die bis her zur Verfügung stehenden kosmopolitischen kunstgeschichtlichen Hand. bücher ist die Beschränkung der Darstellung guf unsere nationale Runst zu bezeichnen. Dieser wird hier zum ersten Mal die gebührende Wür— digung zu Theil, und so gewährt das Studium der abgeschlossenen Bände über die deutsche Baukunst und Plastik angesichts dessen, was deutsches Können im Laufe der Jahrhunderte Schönes, Herrliches eschaffen, ein Gefühl des Stolzes, das schon wegen der bei uns 6. allzulange Mode gewesenen Ueberschäzung des Ausländischen unberechtigt ist. Aus diesem durch die Freude an unserer Väter Werken gestärkten Kraftbewußtsein der deutschen Künstler werden hoffentlich auch in Zukunft edle und, schöne Werke hervorgehen. Daß dazu schon in Daus und Familie der Keim gelegt werde, dafür bietet das Unternehmen der Grote schen Verlagäbuchhandlung die Anregung durch eine große Anzahl ganz

gewiß nicht

Wir wollen also für die Produkte unserer Landwirthschaft wieder preicze haf aft unter denen sie existiren kann und die sie

inen, Lokomobilen und Schiffsdampfkessel auch im letzten Jahre . Theil nicht unerheblich, vermehrt.

vollendet ausgeführter Illustrationen, Farben- und Schwarzdruck⸗