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B. an den Sonn⸗ und Feiertgg von 7 (im Wint lbjahr von 8) b mittags, von 12 bis 1 ᷣ Nachm
8. . ; ö CO., den 15. September 1887. Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor,
rf, mr eth
Bekanntmachung.
3 15 d. 21 rd die Haltestelle Braunswalde zwischen S und lenburg7) und am 1. Oktober d. J. ie Haltestelle Blumenthal i. Dstpr. Cische Insterburg und Grünheide) im Direktionsbezirk Bromberg für den Per⸗ sonen⸗, Gepäck. und Güterverkehr mit der Einschränkung eröffnet, daß in Braunswalde keine schwerwiegenden Fahr⸗ zeuge und in Blumenthal überhaupt keine Fahrzeuge verladen werben können.
Berlin, den 15. September 1887. ᷣ
In Vertretung des ö des Reichs⸗Eisenbahnamts:
ulz.
Königreich Preußen. Finanz⸗Ministe rium.
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung. . Bei der heute öffentlich bewirkten 33. Serien⸗Verloosung der Staats⸗Prämien⸗Anleihe vom Jahre 1865 sind die 43 Serien: 12 41 85 103 163 1736 335 358 519g 526 548 560 574 604 605 626 628 731 739 750 758 810 841 S874 gls 925 963 102 10530 1052 183 1154 1190 1211 1228 1232 1252 1316 1373 1390 1447 1489 gezogen worden. Die zu diesen Serien gehörigen 4300 Schuldverschreibungen und die . dieselben am 1. April F. J, zu . werden am 16. Januar k. J. und an den folgenden Tagen öffentlich ausgeloost werden. Berlin, den 15. September 1887. Hauptverwaltung der Staatsschulden. Sydow.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Königliche Bibliothek.
Nach 8 1 der Benutzungsordnung ist die Königliche i vom 19. bis . 24. September
eschlossen. ! Helft den 15. September 1887. Die General⸗Verwaltung der Königlichen Bibliothek.
Angekommen: Se. . der Präsident des Evan⸗ gelischen Ober⸗Kirchenraths, Wirkliche Geheime Rath Dr. Hermes, aus der i n, Destpreußen;
Se. Excellenz, der iche Geheime Rath und Präsident
der Seehandlung, von Burchard.
3 der heutigen Handelsregister⸗Beilage wird Nr. 37 der Ze ichenregister⸗Belanntmachungen veröffentlicht.
Nichtamtliches. Den tsches Reich.
Preußen. Berlin, 16. September. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin verabschiedete Sich gestern in
Stettin nach dem Festmahl der Stände der Provinz von den
Festgebern und den Spitzen der Behörden. trei Den Abend brachten Beide Majestäten im Familien⸗ reise zu
Heute ist Ihre Majestät in Berlin eingetroffen, um den Tag der Ruhe zu widmen und morgen zum Gebrauch der Kur nach Baden⸗Baden abzureisen.
Den Fern, e,. bei Ihyer Majestät der Kaiserin und Königin hat der Vize⸗Ober⸗Schloß⸗Hauptmann, Königliche Kammerherr, Graf Fürstenstein übernommen.
— Ein Taubstummgeborener oder ein Taub⸗ st ummg ewor den er, welcher nicht unter Vormundschaft steht, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom 9. Juni d. J. im Geltungsbereich des preußischen Rechts testirfähig; er kann gültig in der Weise testiren, daß er die ihm vom Gericht schriftlich vorgelegten Fragen bezüglich seines letzten Willens schriftlich beantwortet, oder sie in den den Taubstummen eigenen Gutturaltönen in allgemein verständlicher Weise mündlich beantwortet, das Gericht die so ertheilte Antwort protokollirt und der Testator demnächst nach eigener Durchlesung des Protokolls an den Schluß desselben einen schriftlichen Genehmigungsvermerk az die Zuziehung eines Beistandes des taubstummen Testators, welcher zu
riftlichem und lautrichtigem gemeinverständlichen mündlichen usdruck fähig ist, zu der Testamentsverhandlung ist nicht erforderlich.
— Der Kaiserliche Botschafter am Königlich großbritan⸗ nischen Hofe, Graf von Hatz feldt⸗Wildenburg, hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. ährend der Abwesenheit desselben von London fungirt der ,. Freiherr von Plessen als nn r Geschä ftstriger.
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e Blumensträuße überreicht hatten, und beschenkte jede der⸗ ien einer n B
mit che. Ihre 322 ooheiten bie Prinzen Wilhelm und
Königlichen d, e. 5 hatten 83 nach dem Rennplatz im Westend egeben. Das Seitens des Provinzialverbandes zu Ehren Sr. . des Kaisers veranstaltete Diner fand im auptsaale und in zwei Nebensälen des Militärkasinos statt.
Hauptsgale waren fünf Längstafeln und an deren oberem
nde eine Quertafel aufgestellt. In der Mitte der letzteren befand sich der Sitz für Se. Majestät den Kaiser. Wenige Minuten n 5 Uhr erschlen Se. Majestät. Allerhöchstderselbe führte Ihre Königliche Hoheit die ö Wilhelm und nahm Seinen Platz zwischen der Prinzessin und Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Wilhelm ein. Dem Kaiser gegenüber saß der Präsident des Provinzial⸗Landtages, von Koeller, zwischen dem Ober⸗Präsidenten, Grafen Behr⸗ Negendank, und dem kommandirenden General von der Burg. An der Kaiserlichen Tafel hatten außer den Palast⸗ und Hofdamen noch Platz genommen: Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold, der General- Feldmarschall Graf Moltke, der Vize⸗ Präsident des Staats⸗Ministeriums, Minister des Innern, von Puttkamer, der Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant Bronsart von Schellendorff, die Generale von Stiehle, von Voigts⸗Rhetz von Albedyll, von Schachtmeyer, Graf Gneisengu, Graf Lehn dorff, Fürst Putbus, der Landesdireltor Dr. Freiherr von der Goltz, der . des Provinzial-Ausschusses, von Blanckenburg, und der Ober⸗Bürgermeister Haken. Die Tafelmusik wurde von dem , des 34. Infanterie⸗ Regiments ausge⸗ . Se. Majestät der Kaiser unterhielt Sich bei Tische leb⸗ haft mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Wilhelm und sprach auch wiederholt mit dem kommandirenden General von der Burg und dem Präsidenten von Koeller.
Gegen den Schluß des Diners bat Letzterer Se. Ma⸗ jestät den Kaiser, ihm zu gestatten, daß er den Dank des
rovinzialverbandes ausspreche für die Gnade Sr. Majestät, dieses Fest anzunehmen. Als es gewiß geworden, daß Se. Ma⸗ jestät der Kaiser hierherkommen werde, sei die ganze Bevölkerung Pommerns von hoher, heller Freude erfüllt worden über diesen Besuch. Es sei damit die willkommene Gelegenheit gewährt worden, von der Treue Zeugniß abzulegen, die in den Herzen der Pommern den ersten und festesten Platz einnehme. Pommern möge vielleicht hinter anderen Provinzen in manchen Stücken zurlickstehen, in einem aber . die ,. Pommern keiner anderen Provinz nach: in der unwandelbaren Treue zu ihrem Kaiser und Herrn, die sie als unveräußerliches Erbtheil von den Vorfahren überkommen und als theueres Ver— mächtniß ihren Erben hinterlasse. Diese Treue sei es, welche es mit sich bringe, daß die ,, ganz Pommerns heute hier in Gedanken weile und dieselbe mit einstimmen hh in den Ruf: „Se. Majestät unser Kaiser und König lebe 0 “
Die ganze Versammlung, welche bei Beginn der Rede sich erhoben, stimmte begeistert ein. Die Musik intonirte die Nationalhymne. .
Se. Majestät der Kaiser antworteten sofort mit lauter, durch den ganzen Saal vernehmbarer Stimme:
„Gestatten Sie, daß Ich gleich darauf antworte. Sie sprachen davon, daß es der Provinz zu einem Freuden⸗ und Festtage geworden ist, daß Ich hierher gekommen bin; Ich aber sage, daß Mein Aufenthalt auch Mir zum Festtage geworden ist, da Ich bier die Gesinnungen wiedergefunden habe, die Ich zu Meines Königlichen Vaters und Bruders Zeiten hier gefunden habe. Sie haben als schönste Eigenschaft der Provinz mit Recht die Treue als erste Tugend hervorgehoben; Sie wandeln damit die Wege, die auch Ihr edler Vater vor Ihnen gegangen ist. Ich weiß, daß der eben er⸗ gangene Ruf aus vollem Herzen stammt: tragen Sie dafür Sorge, daß diese Gesinnung sich auch auf die spätesten Geschlechter vererbt. Ich danke Ihnen und fasse Meine Wünsche dahin, daß die Provinz immer grüne und blühe. Die Provinz Pommern hoch!“
Die Versammelten stimmten enthusiastisch in das Hoch ein.
Gegen 7 Uhr fuhr Ihre Majestät die Kaiserin nach dem Militärkasino und begab Sich in den Nebensaal, wo , nachdem die Tafel aufgehoben war, Cerele abgehalten wurde.
Auf den Straßen hatte inzwischen eine überaus glänzende Illumination begonnen, von welcher sich kein Haus aus⸗ lch fen hatte. Eine dicht gedrängte Menge h d rtog alle
traßen. Die Kaiserlichen Majestäten sowie Ihre König—⸗ lichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wilhelm wurden sowohl auf der Hinfahrt zum Kasino wie auch bei der Rückfahrt von den die Straßen füllenden Menschenmassen mit stürmischen Jubelrufen begrüßt.
— 16. September. (W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser begab Sich heute Vormittag kurz nach gz Uhr in das zwischen den Ortschaften Polchow, Wussow, Warsow und Züllchow belegene Manöverterrain, , dem Manöver beider Divisionen gegeneinander beizu⸗ wohnen.
Ihre Majestät die Kaiserin trat um 10 Uhr mittels Extrazuges die Rückreise nach Berlin an. Eine offizielle Verabschiedung im Schlosse und auf dem Bahnhofe unterblieb auf ausdrücklichen Wunsch Ihrer Majestät.
Bayern. München, 15. September. (W. T. B.) Die Kammer der Abgeordneten wählte in ihrer heutigen Sitzung mit 155 Stimmen den Freiherrn von Ow (Centrum) zum Präsidenten, den Ober⸗Amtsrichter Al wens (liberal) mit 154 Stimmen zum Vize⸗Präsidenten, den Land⸗ gerichts⸗ Rath . (Centrum) mit 154 Stimmen zum ersten und Dr. Eugen Buhl (liberal mit 152 Stimmen zum zweiten Schriftführer. Hierauf wurde die Sitzung bis Nachmittag 4 Uhr vertagt.
In der Abendsitzung der Abgeordnetenkammer theilte der Präsident mit, daß die Gesetzentwürfe, be⸗ treffend den Militär-Etat 1887/88 und betreffend die Reichs-Unfallversicherung der Landarbeiter und Forstarbeiter, eingegangen seien. Hierauf unterbreitete der
inanz⸗Minister die General⸗Abrechnung für S84 1885, den Finanz⸗Gesetzentwurf für 1888/89, den Gesetzent wurf, betr. die Beibehaltung des bis⸗ herigen Malzaufschlags, das Branntw ,. gesetz und eine erneute Vorlage über eine Verfassungs⸗ änderung hinsichtlich der definitiven Anstellung von Beamten und der Veräußerung von Krongütern. Der gegenwärtige Etat bilanzirt mit 256 485 896 S6 und ergiebt somit einen Mehrbedarf von 14 994252 M gegen die letzte Finanzperiode, davon Hi / Millionen mehr für Reichs⸗
. Eine Herabminderung derselben steht, wie der Finanz inister ausführte, nicht zu erwarten. Die Matrikular⸗ beiträge seien eher Der Finanz⸗Minister legte die Höhe der Mehrausgaben bei den einzelnen Ministerien in Folge der dend cd len Gehaltsaufbesserungen dar und ging dann zu der Spezialisirung der Einnahmengebahrung über. An Mehr⸗ einnahmen liefern darnach die Zölle 12 136 740 „, darunter die neue Branntweinsteuer 11. Millionen und der Malzaufschlag S50 000 „MS; dagegen weisen Minder⸗ einnahmen auf: die Stempelgefälle 1. Million, haupt⸗ . weil der Antheil Bayerns an dem Reichs⸗-Börsen⸗ teuerertrage um 565 000 S6 geringer ist; die Eisen—⸗ bahnen 467 331 M weniger, und zwar in Folge der Einsetzung von A Millionen für Gehaltsaufbesserungen. Der Finanz⸗ Minister begründete alsdann die Unerläßlichkeit des An⸗ schlu sses ayerns an die Reichs⸗Branntwein⸗ steuer⸗-Gemeinschaft und empfahl aufs Wärmste, die sich bietenden Vortheile jetzt wahrzunehmen und demzufolge die Einführung derselben, wie Baden und Württemberg, vom Oktober 1887 ab zu bewilligen. Die Finanz= . Bayerns seien hierzu sämmtlich getroffen und alle Brennereien hierauf vorbereitet. Die Staatskasse würde bei einem späteren Eintritt Bayerns in jedem Monat eine Million einbüßen. Der Mehraufwand an Staatsausgaben
im Betrage von fast 11 Millionen würde ohne die Brannt⸗
weinsteuer nur durch eine fünsprozentige ö der direkten Steuern zu decken sein. Es erscheine deshalb unvermeidlich, das Reservatrecht Bayerns in Betreff der Branntweinbesteue⸗ ,, dagegen solle das Reservatrecht, betreffend die Bierbest euer ung, durchaus aufrecht erhalten werden. Der Finanz⸗Minister ersuchte schließlich um eine möglichst schleunige Erledigung der Vorlage.
— 16. September. (W. T. B.) Die Kammer der Abgeordneten beschloß in ihrer heutigen Sitzung . An⸗ trag Ruppert's (ultramontan), welcher von Craemer 9. eral) befürwortet wurde, einstimmig, eine Adresse an den Prinz⸗ Regenten zu richten.
Die Kammer der Reichsräthe wählte gestern in geheimer Sitzung den Freiherrn von Pfretzschner zum Vize⸗Präsidenten.
Sachsen. Dresden, 14. September. (Dr. 3 Der König traf in Begleitung des Kriegs⸗Ministers, Generals der Kavallerie Grafen von Fabrice mittelst der Eisenbahn von Niedersedlitz heute früh Ti. Uhr wieder zu dem Feld⸗ manöver der 2. Division Nr. 24 in Döbeln ein und begab sich zu Wagen nach Strölla, wo kurz vorher der kommandirende General Prinz Georg aus Döbeln eg r, war. Die Division hatte in der vergangenen Nacht biwakirt. Se. Majestät ritt in das Rendezvous der Südbrigade bei Ober E g und folgte dem Verlauf des Manövers von der westlich dävon liegenden Höhe aus. Nach Beendigung der Uebung fuhr der König nach Döbeln und nahm im „Gasthof zur Sonne“ Quartier. Hier war eine Ehren⸗Compagnie des 11. 5 Regiments Nr. 139 mit . und Regimentsmusik aufgestellt, deren Front Se. Majestät a 6 und dann den Parademarsch abnahm. — Um 4 Uhr fand im „Gasthof zur Sonne“ Königliche Tafel statt, an welcher Prinz Georg und Prinz Friedrich August von Sachsen sowie Prinz Alexander von he erer Theil nahmen und zu welcher der Kriegs⸗-Minister sowie die Generäle und Stabsoffiziere der 2. Division Nr. 24 und der bei Mitt⸗ weida zusammengezogenen 3. Division Nr. 32 befohlen waren. Eine Anzahl Herren vom Civil hatten ebenfalls Einladungen erhalten. — Abends U Uhr fuhr der König mit Sonderzug nach Niedersedlitz zurück.
Württemberg. Stuttgart, 15. September. (W. T. B.) Die Kammer der Standesherren genehmigte heute ein⸗ stimmig das Branntweinsteuergesetz.
— St. ⸗A. f. W) Der Ständeversammlung ist der Staatsvertrag zwischen Württemberg und Preußen wegen Herstellung einer Eisenbahn von Tuttlingen nach Sigmaringen nebst Schlußprotokoll zugegangen.
— (Schwäb. M Die Kammer der Abgeordneten nahm heute Mittag die Mittheilung der Kammer der Standes⸗ , entgegen, daß dieselbe dem Entwurf in unveränderter
assung beigestimmt habe. Damit war die Tagesordnung er⸗ ledigt. Nach Verlesung des Königlichen Vertagungs⸗ reskripts schloß der Präsident von Hohl mit einem Scheide⸗ gruß die Sitzung.
Schwarzburg⸗Sondershausen. Sondershausen, 14. September. (Leipz. Ztg.) Der regierende Fü rst hat sich auf einige Zeit von hier nach Schloß 6 zurlckbegeben, um sodann mit der Fürstin hierher zurückzukehren. — Der Landtag des Fürstenthums wird in den nächsten Monaten ur Etatsberathung zusammentreten; die Vorlagen werden im kurt he Ministerium gegenwärtig fertig gestellt.
Reuß ä. L. Greiz, 14. September. (Mgdb. Ztg.) Die regierende Fürstin ist an einer Brustfellentzündung er⸗ krankt. Ein heute ausgegebenes Bulletin meldet: „Ihre Hochfürstliche Durchlaucht die regierende Fürstin ist seit einigen Tagen an rheumatischer Brustfellentzündung mit mäßiger Aus⸗ schwitzung erkrankt. Zustand zur Zeit nicht bedenklich.“
,, 16. September. . T. B.) Der österreichische Minister des Aeußern, Graf Kälnoky, ist geren Abend in riedrichs ruh eingetroffen und von dem Reichskanzler ürsten von Bismarck, dem Grafen Herbert Bismarck owie dem Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. von Rottenburg empfangen und nach dem Schlosse des Fürsten geleitet worden, wo die Für stin denselben begrüßte.
Oesterreich⸗ Ungarn. Toeke⸗Tereb es, 14. September. 96 Zig.) Der Kaiser ist heute Abend um 61/ Uhr unter rausenden Eljenrufen nach Deva abgereist. — Die Manöver wurden heute mit einer iht gelungenen Umfassung der Südpartel durch die Division Sterneck beendigt. — Der Kaiser belobte die sachgemäße Leitung der Uebungen, die . Führung, die kriegsmäßige Ausbildung sowie die große Ruhe und Ausdauer der Truppen des gemeinsamen Heeres und der ungarischen Landwehr und befahl die sofortige Verlautbarung 9. öh en Anerkennung an das Offtziercorps und die Mann⸗ aft.
Ag ram, 14. Seytember. (Wien. Ztg.) In der heutigen . itzung interpellirte Ozegovic über angebliche ,, räuche und Barcic darüber, daß keine Vertreter Fiumes im kroatischen Landtage sitzen. — Markovic erklärte, aus der
höher als die etatisirten 3li / Millionen.
gemäßigten osition zu scheiden und sich auf den Stand⸗ punkt der , unabhängigen Partei zu stellen.
Großbritannien und Irland. Lo ndon, 14. September.
Ei C). Gestern wurde die amtliche irische Verbrechen⸗
atistik für das Jahr 1886 veröffentlicht Darnach beträgt die Summe aller in diesem Zeitraum . Anf n, gelangten Verbrechen 223 207, 8111 weniger als im Vorjahre. Die Statistik straft aber dennoch die Behauptung der Nationalisten Lügen, daß in Irland seit Jahren nicht so wenige 3 begangen worden seien, wenn man die schweren Verbrechen des Jahres 1886 mit denen des Jahres 1885 vergleicht, denn 1886 wurden in Irland 35 Morde begangen, 1885 nur 18 und 1884 21. .
Aus Bombay, vom 14. September, wird dem Reuter'schen Bureau telegraphirt:
Eine hier von Kabul eingetroffene Depesche meldet, daß Eyub Khan den Sirdar Aktar Khan Barakzai in der Richtung nach Maimana, einem nordöstlich von Bala Morghab nahe der neuen russisch-⸗afghani⸗ schen Grenze gelegenen Orte, ausgesandt hat. Die Aufgabe Aktar Khan's soll sein, die Einwohner von Kushak am Tirland in Turkestan n, . Wie es heißt, sind sie bereit, Eyub Khan zu unter stützen. Eine starke Bedeckung, welche wahrscheinlich Schätze eskortirt, ist kürzlich von Kabul nach Talakhan im Kundry⸗Lande, westlich von Badakfhan, aufgebrochen.
Bombay, 16. September. (Telegramm des 6 Bureaus“) Einer Depesche aus Kabul, vom 12. d. M., zufolge befindet sich Eyub Khan gegenwärtig in Koijai⸗ mani in Beludschistan.
Frankreich. Paris, 13. September. (Fr. C.) General Bréart, Commandeur des 17. Armee⸗Corps, gab heute Abend seinen höheren Offizieren in Villefranche ein Bankett und sagte in einer Rede: „Der Mobilisirungsversuch hat die besten Ergebnisse geliefert.. . Wir kennen jetzt unsere Stärke; Frankreich kennt sie auch, und ich habe nur die zwei Worte hinzuzufügen: Wir sind bereit und warten.“
Der „Temps“ schreibt zu der Mobilmachung:
„Wir konnten kaum von Seiten der Bevölkerungen des Süd Ostens mehr Eifer und Selbstverleugnung in der Erfüllung ihrer 3 verlangen, allein man konnte der Presse und der öffentlichen
einung mehr Maß und Kaltblütigkeit wünschen. Man sah die Manifestationen und unzeitgemäßen Täuschungen dieses etwas dummen Chauvinismus sich erneuern, von dem wir durch die Schicksals⸗ schläge von 1876 uns geheilt glauben konnten. Gewiß, die Gegner des Generals Ferron haben Unrecht, wenn sie diesen Mobil- machungsversuch als eine einfache Komödie bezeichnen. Die Probe war nuͤtzlich, sie wurde klug geleitet und ist auf eine befriedigende Weise gelungen. Es ist aber kein Grund vorhanden, in Enthu⸗ siasmus auszubrechen, und noch weniger, sich in Verachtung zu er⸗ gehen... . Wenn wir in Toulouse einen nützlichen, ja nothwendigen Verfuch unternommen haben, so müssen wir zur Ueberzeugung gelan⸗ gen, daß wir nichts Außerordentliches geleistet haben. an bewun⸗ dert, daß er gelungen ist; es wäre aber wahrhaft erstaunlich und trost⸗ los gewesen, wenn er mihglückt wäre. Noch einmal, man muß be⸗ friedigt sein, darf aber keinen Triumphgesang anstimmen, noch von Castelnaudary wie von einer Schlacht von Austerlitz oder Marengo zurückkommen. Man lasse sich nicht weiter von den Manö⸗ vern, Schlachten und fictiven Siegen berauschen, die man uns so genau beschrieben hat. Von diesem unschuldi⸗ gen Bilde bis zum Kriege in Wirklichkeit ist noch ein weiter Weg. .. . . Eine weitere Schwäche, die sich bei den Manövern gezeigt hat, ist der Wahn, überall Spione zu sehen. Es stände uns gut an, uns endlich von dieser Lächerlichkeit zu heilen. Sie kündigen ein großes Schauspiel an, und es ist natürlich, daß Zuschauer kommen, um es anzusehen; wenn aber einmal diese Spionen Manie in die Gehirne eingedrungen ist, so kann sie nichts mehr davon befreien. Sie sehen Spione in jedem fremden Gesicht. Daß Leute aus dem Volke diese Schwäche haben, ki, man noch; allein gebildete Menschen sollten ihr doch entgehen. Ein Journalist machte sich eine Ehre daraus, einen Spion verfolgt und festnehmen gelassen zu haben. Waren nicht alle Details von einer Schaar Reporter erzäblt und in den Blättern veröffentlicht? Fanden die fremden Regierungen nicht da Alles, was sie interessiren konnte? Sie hätten wirklich Geld zum Hinauswerfen haben müssen, um Spione zur Beobachtung dessen zu entsenden, was hundert Blätter ihnen jeden Morgen erzählten. Und glaubt man, daß man heute Ge⸗ heimnisse erfährt, wenn man durch Berg und Thal streift oder ein Regiment manövriren sieht? Nicht da findet man sie .... Es ist aber zu naiv, öffentlich einen Versuch zu machen, zu dem Zwecke, die Meinung in Frankreich zu überzeugen und zu beruhigen, und dabei zu wollen, daß dieser Beweis nicht für die benachbarten Nationen existirt. Unser öffentlicher Geist hat zum mindesten ebenso große Fortschritte zu machen wie unsere Armee.“
— 14. September. (Köln. Zig) Der Budget⸗ Ausschuß ist auf den 16. September zusammenberufen worden, um unverzüglich über die Budgetvorlagen des Conseils⸗ Präsidenten Rouvier Beschluß zu fassen.
— 14. September. (W. T. B.) Der Graf von Paris hat an die Monarchisten Instruktionen erlassen, in welchen er nachzuweisen sucht, daß die monarchische Regierungs⸗ form der republikanischen überlegen sei, deren Wandelbarkeit alle Anstrengungen ar Herstellung der nn, den Finanzen vereitele und Frankreich in Europa isolire. Das Streben der Monarchisten sei nicht darauf gerichtet, die Regierung zu stürzen, Regierungen stürzten stets durch ihre eigenen Fehler; die Monarchisten müßten sich aber bereit halten, die Erbschaft anzutreten. Das Land müsse über den Uebergang zu der monarchistischen Regierungsform, den es in legaler Weise durch das allgemeine Stimmrecht ins Werk setzen könne, auf⸗
eklärt werden. Der Kongreß zu Versailles habe s. Z. die
epublik für ewige Zeiten proklamirt, jedoch könne ein anderer Kongreß die Republik wieder beseitigen. Die Monarchie werde keine rückschreitende Politik befolgen. Das allgemeine Stimm⸗ recht solle beibehalten werden. Die wirklich parlamentarische Regierungsform mit den drei Staatsgewalten werde an die Stelle des republikanischen Parlamentarismus treten. Die Monarchie werde auf friedlichem Wege die politischen Be⸗ ziehungen Frankreichs in Europa wieder heben; sie werde das a ig Ansehen genießen, um mit den Mächten zu unter⸗ handeln und auf eine gleichmäßige Herabminderung der militärischen Lasten hinzuwirken, welche das alte Europa zum Vortheil anderer Welttheile schädigten. Die Monarchie werde dem Lande den Frieden auf religiösem und sozialem Gebiet wiedergeben. Der König solle nicht das Haupt einer Partei . ondern werde der König Aller und der erste Diener
rankreichs sein.
— 15. September. (W. T. B.) Der „Temps“ sagt bezüglich des ,, des Grafen von Paris: Das selbe werde die Republikaner und das Land nicht beunruhigen, sondern nur die Rechte der Kammer durch die Annäherung zwischen dem Grafen von Paris und der cäsarischen Doktrin des Kaiserreichs aufregen und verwirren, da das Manifest als Basis der neuen Monarchie das Plebiszit annehme. Die Monarchie könne nur in Folge eines Sieges der Anarchie wiederkehren. Der „Temps“ hofft aber, daß die Republikaner, deren politische ussichten gestiegen seien, der Monarchie diese
Chance der Rückkehr nicht bieten werden. Das „Univers“ meint: das Manifest sei ein Verzicht auf die traditionelle Monarchie. Der Graf von Paris werde ein Nebenbuhler und Nachahmer der Bonapartes.
Bulgarien. So fig, 13. September. Eine Meldung der „Agence Havas ! besagt: Die . Exe ig nis se heschäfti⸗ en die öffentliche Meinung. Während die Einen die Ordnungs- törungen bedauern, sagen die Anderen, daß dieselben sich ene gen werden, wenn die Opposition die Angriffe fortsetze. Es ist übrigens wenig wahrscheinlich, daß das Oppositions⸗ organ sofort wieder erscheinen werde. Es heißt, daß Kara⸗ welow sich mit siehen Personen, darunter der ehemalige Kriegs⸗Minister Nikiforom, im belagerten . befand und die Letzteren hinderte, auf die Angreifer zu schießen. Im Ge⸗ tümmel wurden einige Gendarmen und sonstige Personen durch Steinwürfe verletzt.
Dänemark. Kopenhagen, 15. September. (W. T. B.) Gestern fand in Fredensborg nach der . eine Vor⸗ lesung des deutschen Schauspielers Sonntag statt. — Am Sonnabend wird der Kaiser von Rußland, soweit bis jetzt hestimmt ist, der Einweihung der neuen englischen Kirche hierselbst beiwohnen und später an dem Déjeuner auf der Jacht „Osborne“ theilnehmen. Abends wird die ganze Königliche Familie der Vorstellung im Königlichen Theater beiwohnen.
Amerika. Philadelphia, 15. Sertember. (W. T. B.) Anläßlich der Feier des hundertsten Jahrestages der Unterzeichnung der amerikanischen Verfassung wurde heute ein gest zun veranstaltet, welcher den . in der Industrie und den Künsten in Amerika im Laufe des Jahrhunderts darstellte. Während derselbe die Broadstreet passirte, stürzte eine große, dicht besetzte Zuschauertribüne ein, ohne daß indessen Jemand zu Schaden kam.
Seitungsstimmen.
Die „Po st“ schreibt in einem Artikel über die Finanzlage und ihre Erfordernisse u. A. Folgendes:
. Wenn in weiten Kreisen eine abermalige erhebliche Erhöhung der Getreidezölle für unabweisbar gehalten wird, um die deutsche Landwirthschaft, Großbetrieb wie Bauer, lebensfähig zu erhalten, wenn der niedrige Stand des Zinsfußes die Kapitalsrenten empfind⸗ lich kürzt, wenn es mit äußerster Anspannung der Intelligenz und der Thatkraft zumeist nur gelingt, dem in Handel und Industrie ange⸗ legten Kapital eine, 1 Rente zu erringen, liegt für den Staats haushalt, wie für die meisten Privathaushaltungen die dringende Auf⸗ forderung vor, das Niveau ihrer Ausgabebudgets nicht, über das unbedingt Nothwendige hinaus zu erhöhen. Daß wir dabei nur einer wirklich weisen Sparsamkelt das Wort reden und eine. Beschränkung der Ausgaben auf Kosten unserer militärischen, 66. en und materiellen Spannkraft entschieden ver⸗ werfen, ist selbstverständlich. Ebenso, daß, wenn wir das Maß der Anforderungen, welche Reich und Staat an die Steuerkraft ihrer Angehörigen stellen, nicht erheblich weiter gesteigert wissen wollen, dadurch nicht der Ersatz drückenderer Steuern durch minder drückende, nicht eine Verschiebung derselben behufs gerechterer Vertheilung der Steuerlast ausgeschlossen sein soll. Wir sind im Gegentheil der Meinung, daß gerade diese reformatorische Seite der Sache, bisher sehr zu kurz gekommen ist und, auch soweit sie Berücksichtigung gefunden hat, theils immer zu stückweisen, wie das Einkommensteuergesetz vom 26. März 1883, theils zu gesetzgeberischen Improvisationen, wie die lex Huene, geführt hat, über deren sachliche Unzweckmäßigkeit heut so ziemlich Cinstimmigkeit herrscht. Hier bleibt in der That Viel und Dringliches zu thun. .
e nothwendiger eine knappe und sparsame Finanzwirthschaft ist um so mehr wird es dringlich, diejenigen Hindernisse, welche einer . in der gegenwärtigen formellen Ordnung der finanziellen Ver⸗
ältnisse des Reichs und seiner Glieder entgegenstehen, zu beseitigen. Wir haben seiner Zeit ausführlich dargelegt, was wir zu diesem Ende für nothwendig erachten, und dabei insbesondere die Ersetzung der Klausel Franckenstein durch eine feste Ordnung der Betheiligung der Bundesstaaten an den Reichs- Einnahmen vorgeschlagen. Eine derartige Ordnung der Dinge würde allerdings eine gewisse Selbst⸗ beschränkung des Reichs und seiner Finanzverwaltung bedingen, welche für die letztere manche Unbequemlichkeiten nach sich ziehen würde und, rein äußerlich betrachtet, selbst als eine Verschlechterung der Stellung des Reichs zu den Einzelstaaten u n werden könnte. In Wirklichkeit würde das Verhältniß des Reichs zu seinen Gliedern aber wesentlich gebessert, wenn die finanziellen Verhältnisse beider klar und fest und in einer Weise geordnet würden, welche den Bundesstaaten eine sichere Finanzwirthéchaft gewährleistet.
Daß nebenbei das Reich selbst auf die Dauer nur gewinnen kann, wenn es seine en m, ausreichend bemessenen, aber festen Einnahmen anpassen muß, wird schwerlich zu bezweifeln sein.
— Die „Neue Preußische Zeitung“ bringt folgende Auslassung:
Der Umstand, daß sich die „National⸗Zeitung“, die doch immer⸗ hin als Vertreterin des linken , . der nationalliberalen Partei angesehen wird, zwar gegen die Verlängerung der Etats⸗Perioden, da⸗ gegen für die der Gesetzgebungsperiode des Reichstages ausspricht, wird von dem Berliner Tageblatt“ dazu benutzt, um die „Liberalen“, zu denen es nur noch die Freisinnigen zu rechnen scheint, zu kraftvoller Vertheidigung der noch behaupteten Stellungen aufzufordern, da es dem Blatt nicht ausgeschlossen scheint, daß sich demnächst im Reichstage eine Mehrheit der Nationalliberalen und Konservativen für den von der ‚National⸗Zeitung' befürworteten Gedanken aus—⸗ spricht Daß die Verlängerung der Gesetzgebungsperiode den Berufsagitatoren ihr Handwerk erschweren würde, liegt auf der Hand und wird mittelbar auch vom „Berliner Tageblatt“ zugegeben, wenn es meint, ‚ein auf längere Dauer gewähltes Parlament verliere die enge Fühlung mit der Wählerschaft, den Rückhalt im Volk'. Daß dies nur ein wohlklingender Vorwand, die vom Standpunkt der en n,. Opposition aber unerläßliche Aufregung der Massen, wie sie durch häufige Wahlen hervorgerufen und genährt wird, das Ausschlaggebende ist, das, worauf es einer Partei, wie die freisinnige, allein ankommt, und wie wir nicht in Abrede stellen, in ihrer Lage auch ankommen muß, versteht sich von selbst.
Wer kein positiwes Programm hat, sondern vom 5 Nein sagen lebt, kann die Dinge nicht anders ansehen, weil seine ganze Kraft und Kunst darin besteht, dieselben zu verwirren und in falschem Licht erscheinen zu lassen. Das geht aber sehr viel leichter, wenn alle drei Jahre zum Reichstage graf wird, als wenn dies alle fünf oder gar alle sechs Jahre geschieht. Bei einer dreijährigen Gesetz⸗ gebungsperiode, wie sie bei uns besteht, giebt es im Grunde nur ein einziges Jahr der Ruhe, das zweite. Im ersten hat man genug damit zu thun, die durch die Wahlen erregten Gemüther zu beruhigen; im dritten aber n die Beunruhigung schon wieder angehen, damit man rechtzeitig auf dem Platze ist. Bei einer fünfjährigen
eriode dagegen würde man drei Ruhejahre haben, bei einer echsjährigen fogar vier. Daß dies die demagogische Agitation außerordentlich 6 würde, liegt auf der Hand; es ist deshalb durchaus keine nebensächliche Frage, ob es zu einer Verlängerung der Gesetzgebungsperiode kommt oder nicht, und wir begreifen es, wie gesagt, vollkommen, daß alle Diejenigen, die mit der gedeihlichen Entwickelung des Reichs und seiner Einrichtungen aus dem einen oder anderen Grunde nicht einverstanden sind, oder doch keine Freude daran
haben, sich die erdenklichste Mühe geben, den zu erhalten. Um so entschiedener müssen wir An zu thun ist, das Reich zu kräftigen und auf einen unerschütterlich festen Boden zu stellen, für die Aenderung dieses Stande in dem genannten Sinne eintreten, und hoffentlich wird blos von Seiten der Konservativen Nationalliberalen, von denen es abhängt, ob aus der Sache etwas werden soll, oder nicht.
Dem Berliner Tageblatt‘ bemerken wir übrigens zum Sch daß einer seiner Lieblingsstaaten, das hochliberale Ungarn, soeben die Umwandlung seiner bisher dreijährigen Wahlperiode in eine fünfs⸗ at. Bei dieser Gelegenheit ist, unserer Er innerung nach, von freisinniger Seite durchaus kein Einspruch
eworden. Die Magyaren sind eben unverfälscht liberal, und diesem tandpunkt droht von der Verlängerung der Gesetzgebungsperiode Da läßt man fünf gerade sein, und schweigt
egenwärtigen 3 ren, denen es darum
sondern au
jährige vorgenommen hat
durchaus keine Gefahr.
— In der „Deutschen Industrie⸗Zeitung“ sagt Professor J. Frühauf in einem Aufsatz über die Pariser Weltausstellung:
Die Zeit der Weltausstellungen ist offenbar vorüber von den Industriellen sehen die meisten kein entsprechendes Verhältni zwischen den großen Opfern und den nachfolgenden neuen Geschä Die Ausstellungen sind allmählich jzu Schaustellungen Art geworden.
verbindungen. mit einer Unmenge K welchem der Wettkampf der Leistungsfähigkeit der ausgefochten wird, ist der Weltmarkt, nicht eine Halle voll Schaustücke mit obendrein vielfach unwahren Preisangaben. Heute t lation Verkehr so außerordentlich lebendig wickelt, daß die Einzelbranchen sehr genau wissen, wie es mit den Leistungen der Branche jenseit der Grenze steht. Die hohen Defizits der Ausstellungen — die letzte Wiener Ausstellung im Jahre 1873 hatte, wenn wir uns recht erinnern, ein solches von 30 Millionen zur olge — dürfen unseres Erachtens nicht auf das breite Conto der taats kasse, noch weniger auf dasjenige der Stadt übernommen werden, um auf alle Schultern der Einwohner, der Steuerp geladen zu werden, von denen Millionen, bez. Hundert mindeste Interesse an dem Unternehmen hatten. gerühmte „ kulturhistorische Bedeutung, ein Schlagwort der ersten Weltausstellungen der 50er Jahre, ist ebenso vorüber, wie die volks⸗ bleiben übrig die uus Und doch sollte man auch diese nur nach sorgfältigster Vorprüfung und Vorbereitung durch ein Comits an- gesehener Männer in weiter von einander abliegenden Zeiträumen veranstalten, wenn man die Sicherheit haben will, da des Gelingens in sich selbst tragen und die tausendfachen kulturlichen und wirthschaftlichen Anregungen“ bringen werden zu immer weiterem technischen Fortschritt in allen Richtungen und zur Anknüpfung zahlreicher neuer Geschäftsverbin⸗ dungen, lohnender Absatz / und gewinnbringender Bezugsquellen. Gerade weil man es, einerseits an diesen sorgsamen Vor⸗ bereitungen vielfach fehlen ließ, andererseits die Wirkungen des (fried lichen Völker⸗Wettkampfes! uud der „Verbrüderung“ bei W überschätzte, ist mit der sehr zahlreichen Enttäuschung eine all gemeine Ent- nüchterung eingetreten, die wir auch als eine Art Fortschritt begrüßen
ist der internationale
flichtigen, ab⸗ lausende nicht
wirthschaftliche, Fachausstellungen.
sie die Garantie Redewendung)
— Die „Nord deutsche
In den Blättern wird in humorvoller Weise hervorgehoben, wie Hr. Liebknecht in dem als Frucht seiner vorjährigen Agitationsreise in Nord⸗Amerika erschienenen Buche Ein Blick in welchem natürlich die Vortrefflichkeit und hohe Kulturstufe des Landes der „Freiheit, überall die vollste Würdigung findet, sich über die amerikanischen Eisenbahnzustände äußert. der Wagen, die Zuvorkommenheit der Beamten, die Ei Gepäckexpedition ꝛc. bedenkt er mit dem höchsten Lob, und sein Ent⸗ Wahrnehmung, niederen Klassen . iebknecht's Meinung gereinigten Staaten gar nicht vorhanden sind, länger er reist; um so kühler wird jedoch diese Bewunderung. stellt sich nämlich ein Uebelstand heraus: die Wagen sind, im Ver⸗ gleich mit unseren Coupés, „wahren Brutstätten der Unbehaglichkeit und des krassesten Egoismus“, gut, die Passagiere sind vortrefflich, die Schaffner lassen nichts zu wünschen übrig — aber das ganze System, die Gesammtverwaltung! Es giebt überhaupt keine gemein⸗ same Verwaltung. Die Bahnen sind Eigenthum von Gesellschaften, eden möglichen Tort anthun“. Hauptnachtheile und die ganzen Kosten zu zahlen.
Zunächst giebt es kein Coursbuch. Und nun schildert der Ver⸗ fasser die Zeit und Mü zu erfahren, wann sein
Allgemeine Zeitung“
in die neue Welt“,
uemlichkeit nfachheit der
in Amerika
Je weiter und je
die einander Das Publikum hat die
die er verloren hat, um in jedem Falle e Die Eisenbahndepots, die einzigen Stätten, wo man sich ordentlich erkundigen kann, sind außerdem nach dem Abschreckungssystem gebaut und machen jeden Aufenthalt zur Es herrscht eben die reinste Anarchie. . .. der Eisenbahngesellschaften werden von Tag zu Tag schärfer und er⸗ bitterter angegriffen; der Gedanke an staatliche Regelung des Eisenbahn⸗ wesens gewinnt im Lande der unbeschränkten Anhänger; und die Verstaatlichung wird sicherli sich warten lassen. Das Gute der Einrichtungen des Betriebes sei nur der Energie des Publikums zu verdanken. Wenn die Gesellschaften nicht müßten, sie würden gewiß nicht so anständig sein, denn sie denken nur Da nun nach Liebknecht's Zeugniß die zünftigen
Die Monopole
reiheit' immer mehr nicht mehr lange auf
ans Geldmachen.“ Politiker in Amerika auch nur ans Geldmachen denken, so wird es mit der Verstaatlichung wohl noch gute Wege haben.
Dieser Theil der Reiseeindrücke des gewiß mit den besten Vor- urtheilen für alles Amerikanische reisenden Agitators möge allen jenen Politikern zur Nachachtung empfohlen sein, welche keine Etatsberathung de,, . lassen, ohne das deutsche System der Verstaatlichung anzufeinden.
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Beriin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 4. September bis inkl. 19. September er. zur Anmeldung gekommen: Eheschließungen, 973 Lebendgeborene,
Sterbefälle.
34 Todtgeborene,
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Von der von Julius Lohmeyer e Jugend“ (Verlag von Leonhard Simion in Berlin) ist soeben ein neuer Band (der vierte der neuen gleich der erste Band, der in handlichem Okiavformat zu wesentlich bunden jetzt 4 . früher 7 M6) zur Aus eiten wird eine Fülle rzählungen, sinniger Märchen, lebensvoller Reiseschilderungen und Abenteuer, Lebens ⸗ und Naturbilder, den Geist anregender Spiele und Räthsel geboten, welche Beiträge sämmtlich von dem bewährten Geschmack und pädagogischen Takt dieses Werks zeugen. 100 Illustrationen, meist ersten Ranges, darunter druck lithographisch ausgeführt, sind dazu anget efühl unserer heranwachsenden Jugend zu wecken und
naben sowohl wie Mädchen im im Hinblick auf den billigen Preis kaum ein Geschenk als ein solcher Band der Deut werden können. Viele unserer Leser dürfte es interessiren zu erfahren, daß auch die drei vorhergehenden Bände dieses Unternehmens i ermäßigten Preisen (kart. 3 46 sta Mit dem Oktober
erausgegebenen Deutschen
olge) erschienen. Es ist dies zu⸗ ermäßigtem Preise (reich
be gelangt. ehaltvoller schöner
echs in vollem an, das Sch
lter von 9 bis 15 Jahren dürfte eres und schönereg ugend“ dargebracht
gebunden 4 4, frü ginnt ein neuer B
zu haben sind. vortrefflichen Jugendwerks, der wieder eine Fülle werthvoller Beiträge