1887 / 219 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Sep 1887 18:00:01 GMT) scan diff

der Ta der Einmaischungen in Brennereien. Steuervergütung für ausgeführten Kirschsaft. Ausfuhrver 77 für parfũmirten Branntwein. Ergänzung der Die i fm über die Besteuerung des Tabacks. Personalnachrichten.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Unter den Hohenzollern. Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Generals Oldwig von Natzmer. Allen deutschen Patrioten gewidmet von Gneomar Ernst von Natz mer. Aus der Zeit Friedrich Wilbelm's III. 1. Theil: 1829 1832. Gotha, Friedr. Andr. Perthes, 1887. (Preis: 6 66) In diesem trefflich ausgestatteten Werke begrüßen wir eine hervorragende literarische Erscheinung, welche ohne Zweifel nicht nur bei Historikern und Militärs, sondern bei allen deutschen Patrioten die freudigste Aufnahme finden wird. Oldwig von Natzmer, geboren am 18. April 1782 zu Vellin in Pommern, gestorben auf seinem Gute in Niederschlesien am 1. November 1861, war einer unserer bedeutendsten, sowohl im praktischen Dienst, als durch wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnetsten Generale, auf dessen Einfluß manche der wichkigsten neueren militärischen Organisationen zurückzuführen ind. Waß aber diesem bedeutunge⸗ vollen Leben einen besonderen Schmuck, eine bevorzugte Stellung und ein außergewöhnliches Interesse verleiht, das sind die nahen und zum Theil intimen Beziehungen, in welchen der verewigte General zu unserem erhabenen Königshause, zunächst zu König Friedrich Wilhelm III. und ganz insonderheit zu unseres jetzigen Kaisers Majestät, der ihn „Seinen treuen, bewährten und unvergeßlichen Freund“ nennt, gestanden hat. Nachdem bereits 1876 Mittheilungen unter dem Titel: „Aus dem Leben des Generals Oldwig von Natzmer . (Berlin, Mittler) erschienen waren, welche mit dem Jahre 18260 abschließen. werden die Denk würdigkeiten jetzt zunächst bis zum Jahr 1832 fortgeführt. Eine ö des ick ni und militärisch bedeutsamsten. Materials, ver

unden mit den detaillirtesten Mittheilungen persönlicher und fami⸗ liärer Natur breitet sich vor uns aus. Besonders interessant sind die reichen Auszüge aus den Korrespondenzen hoher und höchster Personen, und unter ihnen die Briefe unseres Kaisers als die Krone zu bezeichnen. Daß der Verfasser die unumgängliche Diskretion bewahrt, ist selbst⸗ verständlich. Er selbst spricht sich in der Vorrede über die Modali⸗ täten aus, unter denen er das bezügliche Material benutzt hat. Die Beilagen sind in politischer und militäcischer Beziehung von hohem Wan Durch das angehängte Personenregister wird der Gebrauch des Buchs sehr erleichtert. . . .

Von dem Prachtwerk: „Die österreichisch⸗ungarische Monarchie in Wort und Bild“ ist soeben die 44 Liefe⸗ rung, das 18. Heft des Uebersichtsbandes, erschienen. Diesel be bringt die er nn der gediegenen „Geschichtlichen Uehersicht der österreichisch'ungarischen Monarchie! von Heinrich von Zeißberg. Das Heft ist mit elf künstlerisch ausgeführten Illustrationen ge— schmückt, deren meiste nach berühmten Stichen von Siegmund L'Allemand und Gustav Frank angefertigt sind. Die Bildnisse der Naiser Leopold II. und Franz J, des Erzherzogs Karl und des Fürsten Lothar Metternich sind meisterhast ausgeführt; ebenso die Illustrationen »Kaiser Leopold II. im Kreise seiner Familie bei der Arkunft beider sizilianischer Majestäten in Wien“, „Die Schlacht bei Leipzig“ und „Der Wiener Kongreß“.

Gewerbe und Handel.

Die Generalversammlung der Württembergischen Kattun— manufaktur vom 17. d. M. beschloß die Vertheilung einer Dividende von 20 S0 ½υ é per Aktie für das am 30. Juni d. J. abgelaufene Geschäftsjahr, in welchem nach dem. Bericht des Vorstands ein weiterer erheblicher Aufschwung zu verzeichnen war. Die Bilanz ergiebt abzüglich der vertragsmäßigen Tantièmen einen Gewinnüberschuß von 899151 ½½ Die Abschreibungen betragen an Gebäuden, Gütern, Maschinen, Wohnhäusern, Mobilien 83427 c6, an Waarenvorräthen 50 000 S6, an Walzenbestand 50 000 S; zurückgestellt wurden für in Ausführung begriffene Neubauten 60 000 M, dem Obligations⸗Tilgungsconto wurden überwiesen go00 M, dem Reservefonds 60 000 46, dem Unter⸗ stützungs⸗ und Pensionsfonds 20 000 S6, dem Delcredereconto 50 000 M; alsdann verbleibt zuzüglich des vorjährigen Bilanzsaldos ein tantismefreier Saldo von 40126 S Aus dem laufenden Be— trieb wurden 111 305 66 für Unterhalt der Fabrik und für maschi⸗ nelle Erneuerungen bestritten. . ;

Halle a. S., 17. September. (W. T B.) Der Aussichtsrath der Croellwitzer Aktien-Papierfabrik hat beschlossen, der Generalversammlung bei gleich hohen Abschreibungen wie im vorigen Jahre die Vertheilung einer Dividende von 10 vorzuschlagen, gegen 15 G im vorigen Jahre.

Siegen, 16. September. (Köln. Volks⸗-IZtg) Das Eisen⸗ geschäft verharrt in fester Stimmung und die Preise halten sich auf den erhöhten Sätzen. Nachdem im Laufe des Monats August, namentlich in Eisenstein und Roheisen außergewöhnlich große Posten auf längere Termine verkauft worden sind, waren die Abschluͤsse in den letzten 14 Tagen naturgemäß weniger groß, und der Verkehr war daher etwas ruhiger. Die meisten Hochofenwerke haben ihren Bedarf an Eisenstein für etwa drei Monate gedeckt und ebenso auch die Walzwerke den Bedarf an Roheisen. Die Notirungen sind durchgehends wie zur Zeit unseres letzten Berichts. In Spiegeleisen ist das Geschäft etwas lebhafter geworden; der Pieis für solches von 10 bis 12 ½ Mangangehalt ist jetzt 50 S6 die Tonne. Hinsichtlich e e wird an dem Minimal-Grundpreis von 135 M ab Siegen estgehalten. Da die früheren Abschlüsse der Händler, welche be⸗ sonders in der zweiten Hälfte Juli nach der ersten Preiserhöhung recht bedeutende Posten kauften, allmählich zur Neige geben, so nimmt man an daß auch von dieser Seite in nächster Zeit wieder zahl⸗ reichere Ordres eingehen werden. Einstweilen sind die Walzwerke in angestrengter Thätigkeit, und manche sind noch bis November mit Aufträgen versehen.

München, 19. September. (W. T. B.) In einer gestern Abend hier stattgehabten Sitzung des Vereins bayerischer Spiritus-Produzenten wurde allseitig der Wunsch ausge— sprochen, daß das Projekt einer Bank für Spiritus⸗ verwerthung baldmögligst wieder aufgenommen werde. Zugleich wurde beschlossen, bis auf Weiteres den Gesammtverkauf von bayeri⸗ schem Spiritus und Branntwein der hiesigen Firma Schwetzer und Schertel zu übertragen. Die Versammlung sprach sich ferner ein⸗ stimmig für die Annahme des Neichs⸗-Branntweinsteuer⸗ . Seitens der baverischen Kammern aus.

Nürnberg, 17. September. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held) Der heurige Markt wies eine Zufuhr von 700 Ballen Markthopfen und 1200 Ballen auswärtigen Sorten auf; außerdem gelangten noch die namhaften Restbestände des letzten Marktes zum Angebot Das Geschäft war ein sehr schleppendes und zu um einige Mark billigeren Preisen konnte nur ein Theil des Vorraths placirt werden. Die Exporteure verhalten sich beinahe völlig unthätig. Die Stimmung ist ruhig. Notirungen: Gebirgshopfen 90 95 S, Markt⸗ hopfen 1a 75— 0 S, do. mittel 66 70 M, do. gering 50 —55 , , 75— 95 M, Württemberger 75 105 4, Badische 75 bis

C5 ent, Elsässer 735 85 M Nach dem Schluß dieses Berichts zeigten sich Einer von Markthopfen sehr nachgiebig und offerirten Mittel qualitäten zu 55— 58 S, zu welchen Preisen sodann für Export wie für Kundschaft einige bundert Ballen genommen wurden.

Glasgow, 17. Sptember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Robeisen in den Stores belaufen sich auf 917 999 Tons gegen S20 639 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 83 gegen 78 im vorigen Jahre.

New York, 17. September. (W. T. B. Der Werth der in der ver⸗ gangenen Woche eingeführten Wagaren betrug 9395 604 Doll., davon für Stoffe 2 972 347 Doll. Der Werth der Einfuhr in der 331 betrug 6 846 005 Doll,, davon 2188170 Doll. für

offe.

Verkehrs ⸗Anstalten.

Der heutigen Nummer des Reichs Anzeigers liegen die Winter · ö aus dem Bereich der Königlichen Eisenbahn⸗ irektionen Magdeburg, Erfurt und Köln (rechts— rheinisch) bei. Ham burg, 19. September. (W. T. B) Der , Francta' der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, am 17. d. M.

in St. Thomas eingetroffen. London, 17. ehr. (W. T. B.“ Der Castle Dampfer

„Roslin Castle“ ist gestern auf der Ausreise von Darthmouth abgegangen.

St. Petersburg, 18. Seytember. (W. T. B.) Der Neuen Zeit“ zufolge ist die Uebernahme der Nikolai⸗Bahn in die Ver— waltung des Staats definitiv beschlossen.

Sanitaätswesen und Quarantäuewesen.

Frankreich. ;

Die für Provenienzen aus dem Festlande Italiens, von Neapel bis zum Kap Santa Maria di Leuca, eingeführte dreitã gige Quarantäne (. Reichs Anzeiger: Nr. 19 vom 20. August 1887) ist auf . Häfen des Küstengebiets bis zum Kap Gargano ausgedehnt worden.

In Folge eines Erlasses des französischen Ministers für Handel und Industrie werden die Provenienzen aus Sardinien in den . Mittelmeerhäfen einer dreitägigen Observation unter worfen.

Tunis. Durch Ministeriglbeschluß vom 9. September 1887 ist eine acht⸗ tägige Beobachtungs⸗Quarantäne gegen alle von Sardinien kom⸗ menden Schiffe vorgeschrieben worden.

Berlin, 19. September 1887.

Verein für Geschichte der Mark Brandenburg Sitzung vom 14. September 1887. Professor Holtze besprach den zwelten Theil von Knothe's „Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Güter‘ (Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1620). Die viel fachen Verbindungen des Lausitzer Adels mit dem Brandenburgischen und die bei beiden ziemlich gleichen wirthschaftlichen Verhältnisse, welche der Verfasser mit gewohnter Sachkunde und Gründlichkeit darstellt, machen seine Arbeit zu einem auch für die märkische Ge⸗ schichte werthvollen Beitrage. Es wurden alsdann die aus Ver— anlassung der hundertjährigen Feier des Wiederaufbaues der Stadt Neu⸗Ruppin erschienenen Druckschriften vorgeleat, und unter diesen vornehmlich Bittkau's „Aeltere Geschichte der Stadt Ruppin“ empfohlen. Die Reihe der Vorträge eröffnete der Oberförster Sotzmann mit einer Beschreibung der von Friedrich dem Großen in seinen Epitres an Götter und an Voltaire erwähnten jetzt verschollenen Kartenspiele. Oberst⸗Lieutenant Schnackenburg las die merkwürdigsten Abschnitte aus den Aufzeichnungen eines Un— bekannten, wahrscheinlich eines Auditeurs oder Regiments⸗Quartier⸗ meisters, aus der zweiten Hälfte der Regierungszeit König ö Wilhelm's J. Streng gestrafte Ausschreitungen der Offiziere, Desertions⸗ komplotte, gewalisame Werbungen und Verwandtes bilden den In⸗ halt dieser wenig bekannten Handschrift. Die näheren Umstände, unter denen der Prinz von Preußen 1757 in die Ungnade seines Königlichen Bruders fiel, erörterte Dr. Landwehr aus dem süngst ver⸗ öffentlichten Bande der politischen Correspondenz Friedrich's II. An dem Verschulden des Prinzen kann kein Zweifel mehr aufkommen; herbei⸗ geführt ward dasselbe hauptsächlich dadurch, daß er sich ganz in die Hände der von dem General Schmettau bei ihm vertretenen Prinz Heinrich'schen Partei gab, statt, wie er angewiesen war, den Rath des mit den Absichten des Königs ebenso genau wie mit dem Kriegsschau— platz bekannten Generals Winterfeld zu benutzen. Dr. Brode er⸗ brachte, anknüpfend an frühere Vorträge der Herren Schmoller und Budezies, den Nachweis, daß der seit 1651 in Lenzen ansässige Admiral des Großen Kurfürsten Gysel von Liers mit seiner niederländischen Heimath bis an sein Lebensende, jedenfalls noch 1673, in Verbin⸗ dung geblieben ist. Der Schulvorsteher Budczies theilte die von ihm aufgefundene Urkunde vom Jahre 1552 mit, durch welche Kur⸗ fürst Joachim II. dem Kapitän Johann Amelung, der ihm im Türken⸗ kriege das Leben gerettet, seinen Dank abstattet, indem er ihn unter Verleihung besonderer Privilegien mit dem altmärkischen Gut Biesehof belehnt. Zum Schluß entwarf Dr. Seidel, zum Theil aus bisher unbekannten Quellen schoͤpfend, ein Bild von Friedrich Wilhelm J. als Künstler und Kunstfreund; weder Kenner noch Mäcenas, wie sein Vater und sein Großvater, verräth der König in seinen Leistungen eine allerdings ungusgebildete Begabung, in seinen Befehlen wenigstens ein lebhaftes Interesse an den Werken der Kunst, namentlich der Porträtmalerei. ö.

Anläßlich der Kaiserparade in Stettin bringt sich der Verein ehemaliger Kameraden des II. (Pommerschen) Armee⸗Gorps in Erinnerung. Als seine Hauptziele betrachtet der Verein, als Glied des großen Deutschen Kriegerbundes, die Pflege der Liebe und Treue zu Kaiser und Reich sowie die Unterstützung noth— leidender Kameraden und deren Hinterbliebenen. Der Beitritt zu dem Verein, in welchem sich Mitglieder aller Stände zu⸗ sammen gefunden haben, kann Jedem, der ehemals zu einem pommerschen Regiment gehört hat, empfohlen werden. Die Vereins⸗ 6 finden an jedem zweiten und vierten Mittwoch eines Monats,

bends 8 Uhr, im Restaurant Nieft, Kommandantenstr. 71, statt; der monatliche Beitrag beträgt 60 3. Meldungen zum Beitritt sind unter Beifügung der Militärpapiere entweder an den Sitzungsabenden mündlich, oder schriftlich an den Vorsitzenden, Dr. A. Westphal, 8W., Blücherstraße 23, zu richten.

Ein Kinderpalast. (Soz. Corr.) Alte Träume erfüllen sich. In London ist kürzlich ein Volkspalast eröffnet, wie ihn sonst nur warmherzige Dichter in ihren Utopien schilderten; ein Roman Walter Besant's soll die Erbauung desselben angeregt haben, und jetzt will ein Amerikaner den Kindern seiner Stadt ein Kinderparadies schenken, wie es ähnlich schon Martin Luther in seinem herzigen „Brief an Hänschen“ geschildert hat. Ein reicher Bürger Buffalos will sein Vermögen den Kindern seiner Stadt vermachen, und zwar soll damit ein großes Kinderspielhaus eingerichtet werden mitten im engsten und belebtesten Theil der Stadt. Die Säle sollen lang, sehr hell und luftig sein und voll sein von Schaukelpferden, Kinderwagen, Bilder⸗ büchern, Puppen. Schaukeln, Velocipeden, Karussells, Kegelbahnen, Haufen reinen Sands und allem anderen Spielzeug, das je erdacht ist. Jeden Nachmittag sollen in einem Saal Vorträge, leichtver⸗ ständliche Plaudereien, Puppenspiele, Pantomimen und andere Vor— stellungen stattfinden. Jedes Kind der Stadt hat freien Eintritt, verlangt wird nur, daß Hände und Gesicht reingewaschen sind und daß Rede und Benehmen anständig bleiben. Jedes Zimmer soll von einer gütigen Helferin überwacht werden, welche die Unartigen zur Ordnung bringt, den Kleinen beisteht und die Spiele leitet, wo das , , sein sollte. Kein Zweifel, daß eine solche Anstalt für viele Tausende ein großer Segen sein würde, und wir, die wir so viele prächtige Wirthshäuser und dergl. unterhalten, sollten wir nicht auch für ein Kinderspielhaus Geld übrig haben?

(N. Hinterpomm. Ztg.) Durch viele Zeitungen geht gegen⸗ wärtig die Nachricht, daß sich ein Kameruner von hoher Abkunft, der sechzehnjährige Neffe des Häuptlings Akwa von Akwastadt, auf der Pfarre zu Zizow bei Rügenwalde befinde. Dem gegenüber können wir nach unseren diesbezüglichen Erkundigungen mittheilen, daß dieser junge Afrikaner, Namens Anjo Diebonne (nicht Aujo Dia⸗ bonne, wie vielfach gedruckt), welcher allerdings längere Zeit in Zizow weilte, bereits seit mehreren Wochen nach Stettin abgereist ist.

Karlsruhe, 16. September. (Karlsr. Ztg.) Die Vor⸗ bereitungen zu der am 22. d. M. hier zusammentretenden vierten internationalen Konferenz der Vereine vom Rothen Kreuz sind in vollem Gange. Immer wieder treffen neue Anmel. dungen von Delegirten und Ausstellungsgegenständen ein, und ist es namentlich die Autstellung, die eine unerwartet große Ausdehnung annehmen wird. Wegen Raummangels wird dieselbe daher in zwei Abtheilungen zur Aufstellung kommen, und zwar so, daß die weniger green Verband und Transportgegenstände im Stände hause untergebracht werden, während das 6 Material beim König⸗ lichen Proviantamt (Militärbäckerei) aufgestellt werden wird. Unter letzterem werden außer den Baracken namentlich auch die vom Kriegs⸗ Ministerium zur Ausstellung kommenden Eisenbahn⸗Krankentransvort⸗ wagen von besonderem Interesse sein. Unter den bis jetzt zur Konfe . renz angemeldeten Mitgliedern finden sich die größten Autoritäten der Verwundeten⸗ und Krankenpflege. Bas Program m der Konferenz lautet folgendermaßen: Mittwoch, 21. Sepiember: von 11 Uhr an Anmeldung im Empfangs; und Auskunftsbureau im Stände haus, Ritterstraße 22. Donnerstag, 22. September; 19 Uhr: Sitzung der Delegirten⸗ Kommission im Ständehaus, 3 Uhr: feierliche Eröffnung der Konferenz im Ständehaus. Abends: Empfang bei Sr. Excellenz dem Herrn Staats. Minister Turban, Erbprinzen⸗ straße 15. Freitag, 23. September: Morgens: Zweite Sitzung im Ständehaus, 23 Uhr: Vorführung des Karlsruher Krankenträger⸗ Corps, 35 Uhr: Besichtigung der Ausstellung der Baracken ꝛc. im Hof des Königlichen Proviant⸗Amts, Kriegstraße 116. Sonnabend, 24. September: Morgens: Dritte Sitzung im Ständehaus, 3 Uhr: Schießproben bei der Deutschen Metallpatronen-Fabrik Lorenz, Gartenstraße 61, 7 Uhr; Concert in den Räumen der Museums⸗Gesellschaft, Kaisernraße 90. Sonntag, 25. Sep⸗ tember: 19 Uhr: Ausflug nach Baden, Abfahrt vom Hauptbahnhof, 6 Uhr: Mittagessen im Konversationshaus in Baden. Montag, 26. September: Morgens: Vierte Sitzung im Ständehaus. 3 Uhr: Besichtigung staatlicher Sammlungen und städtischer Anstalten. Abends: Auf Allerhöchsten Befehl Vorstellung im Großherzoglichen

oftheater zu Ehren der Konferenz. Dienstag, 27. September: Morgens: Fünfte Sitzung im Ständehaus, 3 Uhr: Besichtigung der Vereinsanstalten. Abends: Der Abend wird für einen Empfang im Großherzoglichen Schlosse vorbehalten. Mittwoch, 28. September: Schlußsitzung.

Gmunden, 17. September. (W. T. B.) Die feierliche Be⸗ räbniß Friedrich Theodor Vischer's hat heute unter großer heilnahme aus Rah und Fern stattgefunden und einen überaus

würdigen Verlauf genommen. Von der württembergischen Regierung war ein Beileidschreiben eingegangen. Außer zahlreichen Beputa⸗ tionen, welche der Feier beiwohnten, waren besonders viele Protestanten aus dem Salzkammergut am Grabe anwesend. Hier sprachen der evangelische Pfarrer Koch aus Gmun— den, dann der Baurath Flattich Namens der Familie, der Schrift— steller Emil Franzos Namens der Wiener „Concordia“, Professor Haenel Namens des Comités für die Stuttgarter Vischerfeier, Pro— fessor Bach Namens des Stuttgarter Polytechnikums, Professor Zemann Namens der nächsten Freunde Vischer's und endlich Ober⸗ Baurath Lenz im Namen ehemaliger und gegenwärtiger Schüler des Verstorbenen. Der Bürgermeister legte im Auftrage der Stadt- vertretung Tübingens einen Kranz am Grabe nieder. Mit einem Chorgesang des hiesigen Gesangvereins schloß die Feier. Stockholm, 16. September. Mehrere deutsche Blätter haben kürzlich eine längere Schilderung der schrecklichen Leiden enthalten, welche die Besatzung des schwedischen Schiffes Framnaas“, Kapitän Lindströn aus Strockholm, zu Beginn des vorigen Jahres im Atlantischen Ozean ausgestanden haben soll, und wie dieselbe im letzten Augenblick von dem deutschen Dampfer Columbus“ ge⸗ rettet worden sei. Der amtlichen „Post och Inr Tidn.“ ist aus dieser Ver⸗ anlassung folgende Mittheilung zugegangen: „Ein Schiff mit dem Namen Framnaas“ giebt es in der schwedischen Handelsflotte nicht, auch ist keines mit ähnlichem Namen in Stockholm ortsangehörig. Dagegen giebt es ein Schiff „Framnäs“ von Sundsvall, aber der Kapitän desselben heißt Nilsson, nicht Lindström, und es befand sich auch zu der Zeit, wo die geschilderte Begebenheit stattgefunden haben soll, nicht auf dem Atlantischen Ozean. In den norwegischen Schiffsregistern findet sich kein Schiff mit dem Namen „Framnaas“, weshalb das unglück⸗ liche Schiff auch nicht notwegischer Nationalität gewesen sein kann.“

Nachdem Hr. Max Grube vom Hoftheater in Meiningen sich mit dem . und dem „Shylock' im Königlichen Schauspiel⸗ hause vortheilhaft eingeführt und sich mit diesen beiden Rollen als denkenden Künstler zu erkennen gegeben hat, bot er am Sonnabend mit seinem ‚„Hamlet' eine neue Leistung, welche in ihrer Eigenart wohl der Erwähnung werth ist. Die Auffassung, welche er von dem Dänenprinzen hat, weicht wesentlich von der gewohnten ab. Während man sich den Hamlet als eine grübelnde, tiefsinnige Natur denkt, einen galligen Pessimisten, faßt ihn Hr. Grube mehr von der heiteren, der leichteren Seite auf; mehr der sarkastisch angelegte Hofmann ist es, den er uns bietet; als jener über die gewaltigsten Räthsel der Menschheit grübelnde und darüber zu Grunde gehende Philosoph. Diese rafft ist jedenfalls eine zu ungewohnte, als daß sich der Zuschauer gleich mit ihr vertraut machen könnte; das Befremdende an ihr läßt ihn zunächst nicht zu dem Genuß kommen, welchen ihm die Rolle in der herkömmlichen Wieder gabe bietet. Es mag dahinstehen, ob Hr. Grube mit seinem Hamlet das Richtige getroffen, jedenfalls ist er bemüht, den von ihm dargestellten Charakter konsequent durchzuführen, was ihm auch gelingt. Daß hier und da kleine Ausstellungen an seiner Leistung zu machen sind, ist natürlich; Alles in Allem genommen ist sein Hamlet eine interessante Figur, der es an Originalität nicht fehlt. Von den Darstellern der übrigen Hauptrollen muß Fr. von Hochenburger erwähnt werden, welcher die Rolle der Ophelia zuertheilt worden war. Dieselbe stellt an die Darstellenden eine schwierige Aufgabe, welcher vollauf gerecht zu werden, einen großen Aufwand von künstlerischer Kraft erfordert. Frau von Hachenburger war redlich bemüht, allen Anforderungen der Rolle gerecht zu werden, was ihr im Großen und Ganzen auch wohl gelang, ohne daß eine voll zu⸗ friedenstellende Leistung von der jungen Künstlerin gebolen wurde.

Im Deutschen Theater wird Frl. Pospischil, welche mit ihrem ersten Debüt als „Gräfin Orsina“' einen großen Erfolg er⸗ rungen, in der übermorgigen Aufführung des „Don Carlos“ als zweite Rolle im Engagement die „Prinzessin Eboli“ spielen.

Walhalla⸗Theater. Morgen, Dienstag, geht, nachdem ein viertägiger Schluß des Theaters die sorgfältigste Einstudirung ermöglicht hat, die Operette „Incognito“ von Ludolf Waldmann zum ersten Mal in Scene. Die Hauptrollen sind in den Händen der Damen Schoder Euise) und Feldau (Gianetta), sowie der Herren Rotter (Hr. v. Hohenthal), Diettrich (Franz von Bergen), Szika (Guiseppa), Wirth (Anathole) und Fredy (Ricordi).

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), (12634)

sowie die Winter⸗Fahrpläne für die Bezirke der Königlichen Eisenbahn⸗Direktionen Erfurt, Magdeburg und Köln (rechtsrhein. ).

Berlin:

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 219.

Berlin, Montag, den 19. September

1887.

Königreich Preußen.

49VeG iges vormals Nassauisches Staats-⸗Anlehen von 2 000 000 Fl., d. d. 12. Juli 1859. h

Bei der am 6. d. M. stattgefundenen 24. Verloosung der Partial⸗ Obligationen des unter Vermittelung des . ß . A. von Rothschild S Söhne in Frankfurt a. M. negociirten 40m igen früher 5 o igen vormals Nassauischen Staats⸗Anlehens von 2000 0090 Fl., d. d. I2. Juli 1859, sind nachverzeichnete Obligationen gezogen worden:

A. Zur Rückzahlung auf den 1. Januar 1888.

itt. A. à 100 Fl. 171 46 43 3 Nr. 53 160 167 193 375 335 372 337 396 444 650 sis 61 13 Stück über 2228 6 h9 3. Läitt. B. à 200 Fl. 347 ½ S6 Y Rr. I53 357 283 755 z . 495 548 565 770 90 951 = 12 Stück Über 1114 0 litt. O. A 300 Fl. 514 M 29 3 Nr. 8 965 12 232 259

287 3 2 3 16 3 33 itt. D. I67 d 14 Nr. 208 425 432 474 491 , er ice e ele.

̃ 52 2011 2062 2 ück ü

. ö J 62 26 Stück über itt. E. à 1000 FI. 1714 4 29 3 Nr. A 36 118 273 412

460 159 7 Stück ger 12000 3 **

Zusammen 665 Stück über 44 228 6 61 8.

B. Zur Rückzahlung auf den 1. Juli 1888. Litt. A. à 1090 Fl. 171 M 43 5 Nr. 22 64 194 218 223 301 365 4786 618 703 711 851 957 81 * Id ihe 2 3. 14 Stück über itt. B. à 200 Fl. 342 S 86 3 Nr. 54 128 314 391 470 510 522 699 710 725 726 739 848 857 9765 995 ück ü , ,. 5 16 Stück über Litt. G. à 300 Fl. hHI4 ½ 29 Nr. 26 282 285 30 317 . . über . MS 3 ö ö itt. D. 8657 n 14 3 Nr. 3 206 291 305 317 ö . h 963 . 6. 1014 1020 1204 126 10 ; 5 41 1985 2050 2052 ü über . ,. 78 59. / . itt. E. à 1060 Fl. 1714 S 29 Nr. 77 160 374 416 439 473 6 Stück über 10285 S 74 .

Zusammen 70 Stück über 44 914 S 33 3.

Die Inhaber dieser Partial⸗Obligationen werden iervon Mt

dem Bemerken benachrichtigt. daß die Kapitalbeträge, . Verzinsung nur bis zum betreffenden Rückahlungstermin dauert, bei folgenden ö ö . können: . ei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild C Söhne in Frankfurt a. M., bei der Königlichen ken n e , 9. Wiesbaden, bei jeder Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse, bei der Königlichen Staatsschulden⸗Tilgungskaffe in Berlin und be der König⸗ lichen Kreiskasse in Frankfurt a. Main.

Die Auszahlung erfolgt bei den Obligationen unter A gegen Rückgabe der Obligationen mit Ainsschein⸗Anweisung, bei denjenigen unter B gegen Rückgabe der Obligationen mit den Zinsscheinen Reihe IV Nr. 2 8 nebst Zinsschein⸗Anweisung.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeltlich zurückzugebenden 6, bei den Qbligationen sub B wird an dem zu zahlenden

avitalbetrag zurückbehalten. Soll die Einlösung von gezogenen Obligationen weder bei dem vorgenannten Bankhause, noch ber der Königlichen e eng Ben lee hier oder bei der Königlichen Kreiz⸗ kasse in Frankfürt a. M, sondern bei einer der anderen Kasfen bewirkt werden, so . die betreff enden Obligationen nebst n und Zinsschein ⸗Anweisung, ,, Zinsschein ⸗Anweisung durch , Kasse vor der Auszahlung an den Unterzeichneten und zwar einige Zeit vor dem Rückzahlungstermin zur Prüfung einzusenden.

Rückständig sind noch: . Aus der Verloosung: pro 1. Juli 1884: D. S866. pro 1. Januar 1885: B. 717. pro 1. Juli 1885: B. 713, D. 575. pro 1. Januar 1886: A. 61, D. 1284. pro 1. Juli 1886: A 998, B. 493 559 730, C. 133 328, D. 284 719 360165. . pro 1. Januar 1887: A. 636 729, B. 451 530 63 PD. 9659 . 1357. ö; pro 1. Juli 1887: A. 256 596 743 9e, B. 41 314 124 723 822 1205 1372 1540. J Wiesbaden, den 8. September 1887. Der Regierungs⸗Präsident. von Wurmb.

Die Direktion der Seewarte (Dr. Neumaver b nan, , 8 e , . n. Gemäßheit der von Sr. Excellenz dem Chef der Kaiser⸗ lichen Admiralität unterm 2. Dezember 1875 . n . für die Deutsche Seewarte, 8. W unter 4, wird in Hamburg auf der, der Leitung der dortigen Sternwarte unterstellten Abtheilung T7 der Seewarte Chronometer / Prüfungsinstitut in der Zeit vom 16. Oktober 1887 bis 26. April 1888 die elfte der alljährlich zu deranftaltenden Konkurrenz“ prüfungen von Maxine: Chronometern abgehalten werden, zu welcher es jedem im Gebiete des Deutschen Reichs etablirten Uhr macher freistehen wird, bis zu sechs von ihm angefertigte Marine— Chronometer unter Beachtung der nachstehenden Bedingungen und Tragung der Transportkosten sowie der Verantwortung einzusenden.

Die Chronometer werden innerhalb dieses Zeitraums im Ganzen 180 Tage hindurch in den zu diesem Zweck im Gebäude der Abtheilung IV besonders eingerichteten Räumlichkeiten, in zehn⸗ tägigen Intervallen wiederholt successtve verschiedenen Temperaturen von etwa 5 bis 30 Grad der hunderttheiligen Skala ausgefetzt werden, und wird ihr Verhalten, mit Bezug auf die sich dabei etwa , n, Unregelmäßigkeiten im Gange, sorgfältigft beobachtet

erden.

Nach beendigter Prüfung werden die Chronometer ihrer Güte nach so geordnet werden, daß dasjenige Chronometer, bei welchem der Unterschied zwischen dem größten und kleinsten 1 tägigen Gang (Be⸗ trag a) plus dem doppelten Betrag der größten Schwankung im Utägigen Gang von einem Intervall zum folgenden (Betrag 9 ein Minimum ist, den ersten Rang in der zu veröffentlichenden Prüfungs⸗ liste einnimmt, und die anderen Chronometer nach der Zunahme . Summe dieser beiden numerischen Größen plus der genäherten täg⸗ lichen Acceleration (gleich e) nachfolgen. Dabei wird darauf aufmerk- sam gemacht, daß die in dem Bericht über die Konkurrenzprüfung von Marine⸗Chronometern, abgehalten auf der Deutschen Seewarie im Jahre 1877, und in den Annalen der Hydrographie 2c. 1878, Heft , besprochenen Werthe A und B in Beziehung auf die Beurtheilung den gleichen Werth haben, wie die Werthe a und b, da die ersten' für 10 Tage, die letzten für 1 Tag gelten.

Einer Verfügung der Kaiserlichen Admiralität vom 24. August d. J. zufolge wird auch in diesem Jahre eine Prämiirung von 9. nometern stattfinden, an welcher die geprüften Instrumente nach den bei der Prüfung erzielten Resultaten in der . theilnehmen, da das in der Liste die erste Stelle einnehmende Chronometer, ö a unter der Bedingung, daß der Betrag a4 2b 4e den Werth von 266 nicht erreicht, voransteht. Innerhalb dieser J. Klasse, welche allein zur Prämiirung berechtigt ist, werden die einzelnen Chronometer nach den Beträgen at 2b e (der geringere Betrag stets voran) geordnet. Die erste Prämie beträgt 700 „S, das die zweite Stelle einnehmende Chronometer erhält eine Prämie von 690 S6 und die vier folgenden Instrumente erhalten eine solche von resp. 500, 400, 300 und 660 M,

Es können demngch 6 Chronometer, welche jedoch der ersten Klasse ö müssen, prämiirt werden, ohne daß dieser Prämien fonds nothwendigerweise erschöpft zu werden braucht. Die Prämii⸗ rung eines Chronometers ist indessen mit davon abhängig zu machen, daß der Besitzer desselben ih. verpflichtet hat, dasselbe der Kaifer⸗ kißen Marine auf deren Wunsch für den Preis von 600 M zu Über⸗

en.

Ein und dasselbe Chronometer kann nur einmal prämiirt werden. Den einzusendenden Instrumenten ist beizufügen eine genaue Angabe über die Zeit der Fertigstellung die Art der Kompensation und der

emmung unter Beigabe einer dieselben erläuternden Skizze, sowie die

eit der ah en Reinigung, da nur Uhren, welche innerhalb eines ahres vor Beginn der Prüfung gereinigt wurden, bei der Prämiirung enn, ,, 336 gh =

züglich des Ankauf von Chronometern behält sich die Kaiser⸗ liche ö die freie Wahl vor, wird aber, wie schon ö für jedes in ihren Besitz übergehende Instrument neben der auf das selbe entfallenden Prämie noch 600 M zahlen.

Nach Beendigung der Prüfung wird einem jeden Fabrikanten ein von der Direktion der Seewarte unterzeichnetes und mit dem Dienst— siegel versehenes Attest über das Verhalten der von ihm der See⸗ warte eingelieferten Chronometer gebührenfrei zugestellt werden.

Ueber die Resultate der Konkurrenzprüfung werden eingehende Berichte in den „Annalen der Hydrographie 2c“ veröffentlicht, und werden jedem Fabrikanten, welcher sich an derselben betheiligt hat, Exemplare dieser Berichte zugestellt werden,. sowie letztere selbst auch sonst noch in geeigneter Weise in den sich dafür interessirenden fach⸗ wissenschaftlichen Kreisen Verbreitung finden werden.

Anmeldungen von Chronometern oder sonstige, auf die Prüfung selbst bezügliche Anfragen . entweder an die Direktion der Seewarte oder an den Direktor der Hamburger Sternwarte, Hrn. G. Rümker, als Vorstand der Abtheilung y der Seewarte, zu adrefsiren. Der Anmel- dung muß der Name des Fabrikanten, welcher die Chronometer kon⸗ struirt hat, sowie die Zahl und die Nummer der einzelnen Chrono—2 meter beigefügt werden.

Es wird gebeten, die Anmeldungen baldmöglichst zu machen und die Chronometer spätestens Ende September einzufenden; Chrono—

meter, welche nach dem 12. Oktober zu den genannten Instituten ge—⸗ langen, können nicht mehr zur Konkurrenzprüfung zugelassen werden

Die Chronometersendungen sind direkt an die Sternwarte fan, burg“ zu adressiren. Bei Sendungen aus dem Innern 6 ands würde es sich empfehlen, die Chrongmeter, nach zuvor eingeholter Ge⸗ nehmigung der betreffenden Kaiferlichen Postdirektion, an den Eisen⸗ bahnstationen den den Postwaggon egleitenden Postbeamten zur be⸗ sonderen w. direkt zu übergeben, und wird ein Beamter der Seewarte die Uhren, falls der Zug, mit dem sie eintreffen, mit Be⸗ timmtheit angegeben werden kann, zu Hamburg am Bahnhof in

men nn, dn g hf ei Sendungen durch die Post werden die folgenden Vorsichts⸗ ,,, in n,, hn 9 a.

Man setze die Unruhe dur nterschieben von Korkstückchen oder pen ti fen fest, so daß jede Bewegung verhindert 36 3

II. Man befestige die Kompaß Aufhängung durch Einschleben des Befestigungs Armes, oder auf irgend eine andere fest und sicher er⸗ wein ern if ne R

. Man fülle den ganzen Raum zwischen dem Uhrgehäuse und dem hölzernen Kasten mit trockenem, staubfreiem Ee 3 mit Papierschnitzeln oder anderem weichen Material aus, um jede Be⸗ wegung des Chronometers zu verhindern.

II. Der geschloßsene Chronometerkasten ist in einem Weidenkorb Eder einem etwas elastischen Kasten in einer großen Menge weichen ö. zu .. ö ö

. Zwei Chronometer können in einem Korb verpackt werden doch so, daß jeder Kontakt zwischen ihnen durch Füllmaterial, Stroh oder 5 . .

ie bei Gelegenheit der bisherigen Konkurrenz⸗ Prüfungen gemachten Erfahrungen veranlassen die Direktion, diefe hen m, der Berücksichtigung der einzelnen bei der Konkurrenz Betheiligten angelegentlichst zu empfehlen.

Ueber den Eingang der Chronometer wird dem Absender eine von dem Abtheilung vorstande unterzeichnete Bescheinigun zugestellt werden, und erfolgt die Aushändigung der Chronometer na beendigter Prüfung gegen Rückgabe dieses Scheines. Sollte es von auswärtigen Uhrmachern gewünscht werden, so können ihnen die Chronometer mittelst der Post, in der angegebenen Weise verpackt, wieder zugestellt werden; die Unkosten der Verpackung werden alsdann mittelst Post⸗ nachnahme erhoben, doch wird für etwaige Beschädigung keine Ver⸗ antwertlichkeit übernommen.

Die Wiedereinführung der Chronometer in das Zollvereinsgebiet . zollfrei und werden dieselben einer zollamtlichen Revision nicht unterliegen.

Eine Versicherung der Chronometer gegen Feuersgefahr erfolgt nicht, so daß keinerlei Erfatz für Feuerschaden ö der Dauer 3 Konkurrenz⸗Prüfung geleistet wird.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Paskal Stanislaus Maneini. Eine biographische Skizze bon M. Mauro. Aus dem Italienischen ö J F 6 Mezzanotte in Chieti. Auszug aus der Geschichte des italienischen Parlaments. III. Band, II. Theil. Mit Mancin's Porträt. Ladenpreis 60 J.) Leipzig, Druck und Verlag der Roßberg'schen Di nnn, *

Wie studirt man edizin? Von Dr. Hugo Dippe. Wie studirt man Zahnheiltunde? Von , praktischer Zahnarzt in eng. Nebst genauen Studienplänen und einem Anhange enthaltend: Die Bekanntmachungen über die ärztliche und zahnärztliche Prüfung und einen Auszug aus den Bestimmungen zur irn der medizinischen Doktorwitrde. Zweite vermehrte ig 6 Druck und Verlag der Roßberg'schen Buchhandlung.

rei

Gesundheit, Zeitschrift für öffentliche und private Hygieine. 8. von G. 2. Daube u. Co. in ,,. a. M.] . nhalt: Original; Filtration von Nutzwasser. Von Hr. Gerson (Hamburg) Uebersichten: Mittheilungen aus der Schweiz. Wasserversorgung der Stadt Iglau. Die Wasserwerke zu Kon⸗ stantinopel. Das Tragen des kleinen Kindes bei den Rumänen. Mineralquellen, Bäder und Kurorte: Marienbad. Franzensbad. Mürzjuschlag im Semmering - Gebiet als Terrain⸗Kurort. Der Kurort Ober⸗Salzbrunn. Feuilleton: Gefängniß. Verschiedenes.

Thiermedicinische Rundschau mit besonderer Berück— sichtigung der vergleichenden Pathologie und des gefammten Veterinäͤr= Medieinalweseng. (Wilh. Knapp, Halle a. S) Nr. 24. Inhalt: Felisch: Die Verbreitun der Rotzkrankheit in Preußen in den 16 Jahren vom 1. April 1876 bis 31. März 1836. Bollinger: Neuere Beobachtungen über den Uebergang pathogener Mikroorganismen von Mutter auf Kind (intrauterine Infektion). Ellenberger: Die sub⸗ utane Applikation von Abführmitteln bei Haussaugethieren. Veterinärpolizei und gerichtliche Thierheilkunde. Ghlers: Oeso—= phagotomie bei einem Säugfohlen. Baß: Die Behandlung der Sommerrãude und des Schweifgrindes der Pferde mit Ichthyol. Standesangelegenheiten. Tagesgeschichte. Büͤcherschau.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen e.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. 5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

Oeffentlicher Anzeiger.

4 ö sc Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbank 8. Verschiedene ,,,, .

9. Theater ⸗Anzeigen. ö . 15. Familien lachtichten. 3n der Börsen · Beilage.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗-Sachen. L28885 Steckbrief.

rich August Westphal, geboren am 28. Februar 1833 zu Norwischeiten, welcher flüchtig ift, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls nach mehrmali⸗ ger Vorbestrafung wegen Diebstahl in den Akten J. IV E. 547. 87 verhängt.

1112, abzuliefern. Berlin, den 12. September 1887. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.

Statur kräftig, Haare grau, Stirn Bart: Schnurr⸗ und Lippenbart, roth, grau melirt, 2888

z . vorstehend, Mund gewöhnlich, Zähne unvollständig,

farbe gesund, Sprache deutsch. Befondere Kenn— zeichen; Sommersprossen im Gesicht und auf den Handrücken.

(28879 Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Maurer Karl

in Groß⸗Behnitz bei Nauen wohnhaft, welcher flüchtig ist, ist Hehlerei verhängt. ö . Sigi hre g rh 6 , u in egen den unte f Schnei ied⸗ das Gerichts Gefängniß zu Potsdam, Lindenstraße g n beschriebenen Schneider Fried dir. St, abzulicfenn ß Potsdam, den 14. September 1887. Der Untersuchungsrichter ö Königlichen Landgerichte. Beschreibung: Alter 52 Jahre, Größe 1m 76 em, Es wird erfucht, denselben zu verhaften und Statur schlank. Haare dunkelblond, Stirn niedrig,

in das hiesige Ünte . ‚. it Bart: blonder Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, bu hiests e Unterfuchungsgefangniß zu Alt- Moabit Augen grau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, ö. 6 . 6 i net an . 86 Amisgerichts hierselbst auf esund, rache deutsch. eidung: blauer Befchreibung: Alter 5a Jahre, Größe Jm hh em, lleherzieher, grüne Jacke graue Hofen, ber Hals⸗ och gewölbt, tuch, Zugstiegel, graue Mütze, rolh gestreiftes Hemd. zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe 128542 r nach 8. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kommando zu Küstrin

ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Berlinchen, den 2. August 1887.

übner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

bei dem

Der unterm 24. März dies. Is. gegen den Kinn oval, Gesicht länglich oval, markirt, Gesichtö—= ö k Seeger aut Rudolstadt, den 14. September 1557. Der Erste Staatsanwalt:

, . , ,, , Der as hinter den ehemaligen Füselier, Reservist der 11. zagnie 3. B ĩ anterie ˖ Hahn aus Potsdam, am 27. April 1835 zu Friedrich Wilhelm dn fei aus Groß Ca 3 n Ir hie d n f dnn nen Trebbin, Kreis Teltow, geboren, evangelisch, zuletzt! dritte Beilage Nr. 224 unter Nr. 295 344 am ] Werkstatt kommandirt, geboren am 3.

die Untersuchungshaft wegen Ersuchen wird hiermit erneuert.

23542

ausgewandert zu sein,

auf Grund der na

Kirchner. 29101

Berlinchen, den 15. September 1887. Röniglichẽs Amtsgericht.

Der Arbeiter Rudolf Julius Ferdinand Sager aus Bernstein, Kreis Soldin, wird beschuldigt: als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß sondere Kennzeichen: Keine. Um Festnabme des

Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen

üsilier Karl Albert Julius Schultze V.

21. September 1885 erlassene Strafvollstreckungs⸗ zu Zehlendorf, Kreis Teltow, wird seit 4. d. Mts.

vermißt und ist bis jetzt nicht zurückgekehrt. ꝛc. . soll mit einem Civilanzug, bestehend aus Gehrock. Hose, Weste, aus dunkelblauem Stoff. bekleidet gewesen sein. . ers onal⸗Beschreibung: Größe 1583 m, Gestalt schlank. Kinn, Nase, Mund gewöbnlich, Hagre blond, Bart Be

2. Schultze im Betretungsfalle und Ablieferung an

. gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetz⸗ die nächste Militärbebörde wird erfuckt, sowie um

sofortige Benachrichtigung vom Geschehenen nach bier. Spandau, den 17. September 1887. Direktion der Artillerie Werkstatt.

den 15. November 1887, Vormittags 9 Uhr, J. V.: Babn, vor das Königliche Schöffengericht zu Berlinchen

Hauptmann und Unterdircktor. In der Strafsache gegen UN den Schäfersohn Joseph Boleyn aus Prossen, M den Knecht Stanislaus Kiuga aus Budsin, 3) den Knecht Ludwig Polehm aus Jankendorf, 4) den Ziegelarbeiter Stanislaus Nowak auß Witko witz o) den Kaufmannssohn Isidor Isaak Droßner aus * 6) den Knecht Johann Wrzeszez aus Jankendorf, I) den Arbeiter Michael Hahn aus Gembitz, 8). den Arbeitersohn Wladislaus Markiewicz aus

Regiments Nr. 20, als Bursche zur biesigen Artillerie Wischin,

August 1863! 9) den Schneidersohn Isaak Saase aus Czarnikan,

*

RJ

.

.

8 8 w