1887 / 226 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Sep 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Das Septemberheft 1887 der Internationalen Revue über die gesammten Heere und Flotten. (Verlag von Th. Fischer in Kassel) hat folgenden Inhalt: Die Kondition der Dienst ˖ 3 on Otto von Monteton. Alfred Krupp und seine Bedeutung ür die Fortschritte der Artillerie. Statistische Werthschätzung fremder Flotten. Die Kavallerie in den Armeen der europäischen Großstaaten, in ihrer gegenwärtigen Organisation, e, ,. Be⸗ ,, Ausbildung und Verwendung. Vergleichende Studie von Oberst Walter von Walthoffen. Le service des transports mili- taires dans armèée belge. Das mobile französische Armeekorps. (Schluß) Italienische Korrespondenz. Von R . . . n. Die Vorbereitungen zur Vertheidigung der Alpen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Straßburg, 26. September. (ds Ztg. f. E.. Nach dem soeben erschienenen 4. Heft der. Beiträge zur Forststatistik in El saß⸗ Lothringen‘, welche vom Ministerium herausgegeben werden, wurden im Rechnungsjahr 1885/86 39 Wölfe erlegt, davon 322 in Lothringen, 5h im Unter⸗Elsaß (Oberförsterei Saarunion), 2 im Ober- Elsaß (Alikirch); Füchse wurden N22, Wildkatzen 107, Sauen 1697 getödtet. Die meisten Wildschweine lieferte Lothringen, nämlich 663, die meisten Fuͤchse (993) Ober-⸗Elsaß, während im Unter ⸗Elsaß am meisten Wildkatzen (37) erlegt wurden.

Gewerbe und Handel.

Die vom Bundesrath beschlossenen vorläufigen Bestim= mungen zur Ausführung der Reichsgesetze, betreffend die Besteuerung des Branntweins vom 24. Juni 1887 und vom S8. Juli 1868, und betreffend die Steuerfreiheit des Brannfweins vom 19. Juli 1879, werden unverzüglich (voraus, sichtlich morgen) im „Reichs-Anzeiger“ veröffentlicht und demnächst auch fofort im Verlage der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ anftalt (Berlin 8Ww., Wilhelmstr. 32) im Separatabdruck erscheinen.

Am Sonnabend hat eine Sitzung des Aufsichtsrathes der Berliner Maschinenbau⸗ Aktiengesellschaft, vorm. 8 Schwartz kopff, stattgefunden, in welcher Seitens der Direktion der Rechnungsabschluß für das verflossene Geschäftsjahr vorgelegt wurde. Derselbe konstatirt wieder sehr gute Resultate, Es wurde beschlossen, der Generalversammlung nach reichlichen Abschreibungen eine Dividende von 35 vorzuschlagen.

Die „‚Rbein⸗Westf. Ztg.“ berichtet über den rheinisch— westfälifchen Metallmarkt: Die Entwickelung des rheinisch— westsälischen Eisengeschäfts ist eine ruhige und stetige und alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die spätere Gestaltung des Markts eher günstig als anders ausfallen dürfte. Auf dem schlesischen Markt ift der Geschäftsgang ebenfalls anbaltend rege; die Produktion ist da⸗ selbst sogar vermehrt worden. Die Hochöfen sowohl als die Walz⸗ werke sind befriedigend beschäftigt. Auch die Berichte über den öster⸗ reichischen Eisenmarkt lauten sehr zufriedenstellend, daselbst ist nament⸗ lich in der Walzeisenbranche eine anhaltend feste Tendenz. Weniger befriedigen die Nachrichten aus England und Schottland, wo namentlich für Roheisen das Geschäft flauer geworden ist. Auch von Frankreich her lauten die Nachrichten noch anhaltend ungünstig. Der belgische Markt ist in allen Branchen unverändert fest. Ebenso ist der amerikanische Markt in letzterer Zeit wieder reger geworden und die dort notirten Preife würden sich noch günstiger stellen, wenn nicht mit der vermehrten Nachfrage zugleich eine Vermehrung der Produktion eingetreten wäre. Was speziell die Lage des rheinisch-westfälischen Eifengeschäfts anbelangt, so hat sich in Eisenerzen das Geschäft andauernd günstig entwickelt. Im Siegerlande sowohl wie im Naffauischen ist Eisenstein sehr lebhaft gefragt und bereits sind größere Posten für das folgende Quartal nicht mehr zu haben. Im Roheisen⸗ geschäft dauert der bisherige Verkehr ziemlich unverändert an. Die Vor— räthe nehmen stetig ab, kleinere Anschaffungen sind uns in genügender An⸗ zahl bekannt geworden; es scheinen die Abnehmer immer nur den nächsten Bedarf zu decken. Dasselbe gilt sowohl für die hiesigen Distrikte als auch für das Siegerland. Wenn indessen auch noch keine Neigung vorhanden ist für das erste Quartal des nächsten Jahres abzuschließen. so ist doch, Angesichts der jetzigen Lage des gesammten Eisenmarktes, namentlich der guten Beschäͤftigung in den meisten Fertigeisenbranchen, ein Rückgang keineswegs zu befürchten. In Spiegeleisen ist das Geschaͤft ein befriedigendes. Auch sind in letzter Zeit wiederum ziem— sich belangreiche Lieferungsverträge mit inländischen Werken abgeschlossen. Auch nach dem Auslande ( ö sind größere Posten ab⸗ gesetzt worden; doch zeigt sich im Abgang nach dem Auslande im Allgemeinen keine wesentliche . Die Preise sind unverändert geblieben. Puddel-Roheisen findet zufolge der regen Beschäftigung der Walzwerke flotten Absatz; auch hier sind die Rotirungen die bisherigen geblieben. Was Gießereiroheisen an— belangt, so zeigt 6h stellenweise ein wiederum vermehrter Bedarf, doch ist derselbe auch hier ohne wesentlichen Einfluß auf die Preise geblieben. Ueber Thbomaseifen und Bessemereisen ist nichts Neues von Belang zu berichten. Die Absatzverhältnisse sind im Allgemeinen günstiger geworden. Die Lage der Walzeisenindustrie ist an= dauernd befriedigend; die Stabeisenwalzwerke berichten im Allgemeinen über rege Nachfrage, meist vom Inlande her, während die ausländische noch viel zu wünschen übrig läßt In Kesselblechen nimmt das Geschäft ebenfalls einen besseren Verlauf. Der Grundpreis von 150 M wird im Allgemeinen fest behauptet. Die meisten Werke sind rege be chäftigt. Für Feinbleche wurde im Sieger⸗ lande der Preis um 2 S pro Tonne erhöht, Ueber Walzdrahrt liegen keine Nachrichten von Bedeutung vor; Geschäftslage und Preise sind für diesen Artikel seit dem letzten Bericht unverändert geblieben. In Eisenbahnmaterialien ist zunächst das Resultat der im Haag vom Kolonial⸗Ministerium ausgeschriebenen Verdingung von Stahlschwellen von Interesse, bei welcher ein westfälisches Werk mit 314 000 Gulden für 4100 t Schwellen Mindestfordernder war. In Schienen stehen in diesem und in dem nächsten Mo— nat wieder neue Ausschreibungen bevor, so von der König lichen Eisenbahn⸗ Direktion Altona auf 3674 t. Stahlschienen und den dazu gehörigen 700 t Laschen und Unterlagsplatten Ebenso sind von den Direktionen in Köln, Magdeburg, Frankfurt und n,. bedeutende Posten für nächsten Monat angekündigt. Die

age der Waggonfabriken ist unverändert; allgemein wird uns großes

Arbeits bedürfniß emeldet. Die Eisengießereien und Maschinenfabriken sind, wie wir auch schon in früheren Berichten hervorheben konnten, besser beschäftigt; die Preise bewegen sich in⸗ dessen nur sehr langsam aufwärts und sind Erhöhungen nur schwer durchzusetzen; dieselben stehen jedenfalls nicht in richtigem Verhältniß zu den Roheisenpreisen.

Die ‚Leipziger Ztg.“ theilt folgenden weiteren Meßbericht mit: Da nach vorausgegangenem schwachen Geschäft die Erwartungen für die Messe keine großen gewesen, so wurde man hi sichtlich der Tuchwaaren eines Besseren belehrt. Zwar beschränkte sich der Verkehr auf wenige Tage (beeinflußt durch die hohen jüdischen in aber diese wenigen hatten desto lebhafteren Umsatz. Die Zufuhren waren geringer als im Vorjahre, bessere Qualitäten waren schwach, Neuheiten spärlich vertreten. Das Gros der süddeutschen Käufer traf erst im Laufe des Mittwochs ein, um aber sofort und scharf einzu⸗ greifen. Denselben gesellten sich große Käufer unseres Platzes, wie des Nordens, zu Ausländer traten vereinzelt auf. Größere Posten mittlerer und geringerer Qualitäten wurden mit geringer Preis⸗ ermäßigung schlank dem Markt entnommen und einzelne Läger total geräumt. Auch bessere Qualitäten blieben ziemlich preishaltend (größere Nachlässe für ältere Waaren kommen hier nicht in Betracht) und für Anfertigung neuer Waaren mußten mitunter höhere Preise bewilligt werden. . auf der einen Seite, feste Preise anderer⸗ seits gestalteten daher dle Messe zu einer besseren. Daß die Ge—⸗

e, en, ee, e,. solide, wollen wir nicht unerwähnt lassen, wie en schwachen Begehr nach glatten Tuchen. In Damenkleiderstoffen, was Verkäufe vom Lager anbetrifft, kann das Geschäft nur ein be⸗ schränktes sein, da sich Verkäufer mit Auenahme der hiesigen

Grossisten nur in beschränkter Zahl einfinden, und je sortirter diese Lager gewefen, desto größeren Umsatz haben die Herren aufjuweisen. Die Lausitz war nur durch kleine, Fabrikanten vertreten, deren halbwollene Lustrewaaren allerdings augen⸗ blicklich nicht en vogue sind schwarze und couleurte billige Orleans vielleicht hervorhebenswert hz. Glauchau, Markirch waren gar nicht, Gera, Elberfeld, Meerane schwach ver⸗ treten. Befondere Neuheiten, die man früher für die Messen noch be⸗ ordert, fanden wir nicht, ebenso wenig, wie schärfere Nachfrage nach dem einen oder anderen Artikel hervortrat. Desto lebhafter war der Verkauf nach Mustern, und werden viele Fabrikanten be⸗ friedigt mit Aufträgen versehen nach Hause wandern; es sind uns fogar verschiedene benannt worden, die Frühjahrsaufträge abzulehnen gezwungen sind. Die Kollektionen Gera, Greiz, auch Glauchauer bringen viel durchbrochene Gewebe, denen sich brochirte (auch durch Seide bewirkt) anreihen. Ziemlich gleichmäßig weisen dieselben (auch Markirch, Zittau, Görlitz) Beiges auf, die auch von allen Seiten scharf aufgenommen werden. Sie variiren in Taffetbindung, Eroiss, Tricotgewebe und Chevreilbindung, in glatt und ge— streift, in CJ, und flammirt, in puretaine, wie in de. mitaine,. Sie Kollektionen Markirchs, Glauchaus, Meeranes legen ihren Schwerpunkt in schmale bunte, Streifen, auch durch Seide hervorgebracht, weniger auf J. die Gewebe schließen sich den obigen an. Sind auch die Kollektioönen noch nicht abgerundet, auch der Kompletirung bedürftig, so haben sie doch schon nennens⸗ werthe Resultate aufjuweisen. Sehr lebhaft ging es in Tricotagen zu, die Fabrikanten dieser Artikel sind sehr gut beschäftigt. Schürzen und Hemdenkonfektionäre sind von der Messe befriedigt, es wurden deshalb noch für diese Saison größere Aufträge in Stoffen gegeben. Auch in Jupons ging es lebhaft zu und werden vom Auslande täglich Ordres gegeben (Moirsés, Melton, Wooldicks ꝛc.). Gedruckte Calieos, wenngleich schwächer als zur Frühjahrsmesse, wurden flott gekauft, ebenso Meublesstoffe. Schwach im Verkehr nennen wir Sbawls und Tücher (Berlin, Vogtland), Velvets (nur in billigen Quali— 6 9 wenig gefragt), Krümmer und Peluches (Berliner Fabrikat), eppiche.

Die Nr. 39 Jahrg. 1887 von dem Gewerbeblatt für das Großherzogtum Hessen', Zeitschrift des Landesgewerb⸗ vereins, hat folgenden Inhalt: a. Hauptblatt; Die Wohnungs⸗ gesetzgebung. Das Bohren von Löchern in Ziegelmauerwerk für Installationszwecke. (Mit Abbildungen) Gesetz, betr. die Unfall Derficherung der bei Bauten beschästigten Personen. b. Anzeiger: 6 von im Großherzogthum Hessen wohnenden Erfindern. Die

ausindustrie im Deutschen Reich. .

Die Nr. 39 (1857) des Gewerbeblatts aus Württem- berg, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel“ hat folgenden Inhalt: Dienstnachricht. Was ist Elektrizität? Rokoko oder Renaissance? Verschiedene Mit⸗ theilungen. Ausstellungswesen. Preisausschreiben. Neues im Landesgewerbe · Museum. Ankündigung. .

London, 26. September. (W. T. B.) Wollauktion. Tendenz ruhiger, träge. .

Glasgow, 26. September. (W. T. B.) Die Ver⸗ schiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche Sa00 Tong gegen 7500 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 26. September. (W. T. B.) Wolle ruhiger, englische Wolle stetig, Mohair⸗Wolle fest, Garne ruhig. ö

Washington, 26. September. (W. T. B.) Das Schatz amt kaufte heute für 16061 2065 Doll. 45 ο und für 173 050 Doll. 40so Obligationen.

Verkehrs ⸗Anstalten.

Die deutsche Eisenbahn-Tarifkom mission ist am Montag im Blumensagl des Kurhauses zu Baden-Baden unter dem Vorsitz der durch den Ober⸗Regierungs⸗Rath Wittich vertretenen geschäftsführen⸗ den Berliner Direktion zur diesjährigen Herbstkonferenz zusammengetreten, welche voraussichtlich drei Tage dauern wird. Die Kommission besteht aus 13, von sammtlichen deutschen Eisenbahnverwaltungen gewählten Direktoren und aus ebensovielen Vertretern des Handels, der Land wirthschaft und der Industrie, welche vom Minister der öffentlichen Arbeiten auf Vorschlag des Deutschen Handelstages, des Deutschen Landwirthfchaftsraths und des Centralverbandes deutscher Industriellen ernannt sind.

Hamburg, 26. September. (W. T. . B.), Der Post⸗ dampfer, Albingig. der Sam burg Amerikgnischen Packet⸗ fahrt-Aktiengefellschaft ist, von Hamburg kommend, heute in St. Thomas und der Postdampfer „Lessing“ derselben Gefellschaft, von New⸗York kommend, heute Nachmittag auf der Elbe eingetroffen.

Sanitätswesen und Ouarantänewesen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Provenienzen aus venetignischen Häfen sind in Triest fortan einer strengen ärztlichen Untersuchung und Desinfektion der Gebrauchs gegenstände, die. Provenienzen aus allen übrigen italienischen Häfen einer 7 tägigen Quarantäne unterworfen.

Berlin, 27. September 1887.

Der gestrige zweite Tag des Herbst-⸗Meetings des Union Klubs in Hoppegarten ergab folgende Resultate:

I. Ermunterungs-⸗Rennen. Staatspreis 1809 ÆS. Für zwei! und dreijährige inländische Hengste, die nie gesiegt haben. Distanz 1000 m. Von 11 angemeldeten Pferden 6 8 am Ablaufspfosten, von denen nach einem scharfen Lauf des Kapt. Jos jähr. br. HO. . Argongut ˖ mit 3 Länge als Sieger eintraf. Des Königlichen Haupt⸗Gestüts Graditz . F.⸗H. „Manichäer“ wurde Zweiler, J Länge zurück landete des Rittm. Erbprinzen von r. berg br. H. „Scheinkauf' als Dritter, dann folgten „Helios“, Donar“, „Marcel“, „Ambrosius“, zuletzt , Zeit: j Minute 5 Sekunden. Werth des Rennens: 2275 M dem Sieger, 475 M dem Zweiten.

Il. Stuten⸗Biennial 1886/87. Staatspreis 3000 S. Für 1884 geborene inländische Stuten. Distanz 2000 m. Von 30 zu diesem Rennen berechtigten Pferden zahlten 3 6 50 und 23 100 Reugeld und 4 erschienen am Ablaufspfosten. Es siegte sicher mit einer klaren Länge des Mr. G. Johnson's dbr. St. „Silvia“ gegen des Kgl. Hauptgestüts Graditz schwbr. St. „Milchmädchen“, welche fünf Längen vor Mr. G. Johnson's dbr. St. „Verona“ landete. Hrn. Ulrich's F.-St. Lucretia‘ wurde Letzte. Zeit 2 Minuten 30 Sekunden. Werth des Rennens 4525 AM der Siegerin 1525 der Zweiten.

III. Staatspreis 1II. Klasse. 3009 Für dreijãhrige und ältere inländische Hengste und Stuten, welche keinen Staatspreis J. oder II. Klasse gewonnen haben. Distanz 2600 m. Von 11 zu diesem Rennen angemeldeten Pferden wurde für 9 Reugeld gezahlt und zwei erschienen am Start, von denen des Königlichen Haupt⸗ kette Graditz 4 jähr. schmbr. H. „Ilsenstein' nach schönem Lauf des

ieut. Prinz G. Radziwill 's z jähr. F.“H. „Illustro“ leicht mit L Längen schlug. Zeit 3 Minuten 10 Sekunden. Werth des Rennens: 3585 M dem Sieger, 58h M dem Zweiten.

IV. Stuten⸗Biennial 1887/88. Staatspreis 3000 M, Für 1885 geborene inländische Stuten. Von 23 zu diesem Rennen berech⸗ itt Pferden zahlten 6 à 50. und 12 3 100 M Reugeld. Nach scharfem Kampf siegte in 1 Minute 8 Sekunden des Hrn. V. May 2. „Herzdame“ mit einer Länge gegen des Kgl. Hauptgestüts

raditz br. St. „Altenburg“. Werth des Rennens 37650 M6 der Siegerin, 750 „M der Zweiten. V., Staatspreis IV. Klasse 1500 M Für dreijährige inländische Hengste und Stuten, welche keinen Staatspreitz J., II.

oder II. Klasse gewonnen haben. Distanz 2400 m. Von 6 Pferden, die zu diesem Rennen angemeldet waren, zahlten 3 Reu⸗ eld und 3 erschienen am Start. Des Königl. Hauptgestüts Graditz 6. „Immerzu- schlug nach einem interessanten Schlußgefecht des rn. F. Bothe's F. „H. Nurg sinpg mit einer klaren Länge. Dez

t. „Aschenbrödel J wurde Letzte. Zeit 2 Minuten 45 Sekunden. Werth des Rennens: 1770 M der Siegerin, 270 M dem Zweiten.

VI. Beruhigungs-⸗Rennen. Klubpreis 1500 M Für drei⸗ jaͤhrige und ältere inländische Pferde, welche kein Rennen im Werthe von mindestens 4000 M gewonnen haben. Distanz 1400 m. Von 8 Pferden, welche zu diesem Rennen angemeldet waren, erschienen 5 am Start. Nach einem scharfen Schlußgefecht schlug des Hrn. F. Bothe's zjäbr. F. S. Ruppsippos“ des Königlichen Hauptgestüts Graditz ziaͤhr. FH. „Perlenfischer' mit einer Halslänge, * Längen hinter diesem wurde des Kapt. Jos br. H. 3Gasparone“ Dritter, dann folgte ‚Hymenaea“, und „Balbeck' wurde Letzter. Zeit 1 Mi⸗ nute 52 Sekunden. Werth des Rennens 1760 M dem Sieger, 260 A dem Zweiten.

Hrn. O. Spiekermann's br.

Die Ziehung der Lotterie zum Besten des Unter— stützungsfonds ka die Deutschen Militär ⸗Musiker, die bei dem Publikum reges Interesse findet, wird bestimmt am 29. September, Vormitkags 9 Uhr, in der Königlichen Kriegs-⸗Akademie in Gegenwart des Comites stattfinden. Loose à 1 4 sind, wenn nicht in den Mu⸗ sikalienhandlungen und anderen Verkaufsstellen, sicher noch in der Ex pedition der „Deutschen Militär⸗Musiker⸗Zeitung“, Lindenstr. 106, zu erhalten. Der Hauptgewinn ist ein kostbarer Flügel von Bechstein.

Breslau, 25. September. Die Schlesische Ztg.“ meldet: Das dem Fürsten Bismarck zu seinem fünfundzwanzigjährigen Minister⸗ Jubiläum übersandte Bouquet aus Gisen, das in der im heutigen Morgenblatt enthaltenen Depesche aus Friedrichsruh als äußerst kunstvoll gearbeitet“ besonders hervorgehoben wird, ist 1 schlesisches Erzeugniß, dem Fürsten dargebracht von der „Bismarckhütte‘ und aus, deren bekannten feinen Walzblechen gearbeitet. Das Bouquet ist ca. 75 em hoch und hat als 36 einen Ast von Eichenlaub mit eisernen Eicheln, umgeben von Lorbeerreisern und Oelbaumzweigen. Der übrige Theil des Bouquet besteht aus Flieder, Maiblumen, Butterblumen, Heliotrop, Vergißmeinnicht ꝛ6., untermischt mit Farrnblättern, Frauenhaarlaub u. s. w.ů Alles aus Feinblech gearbeitet. Die Herstellung dieses eigen artigen kunstgewerblichen Erzeugnisses ist in dem Atelier der durch ihre künstlichen Blumen für wissenschaftliche und Unterrichteszwecke weitbekannten Blumen⸗ und Federfabrikantin Christine Jauch in Breslau erfolgt.

Karlsruhe, 26. September. (W. T. B.) Die Inter nationale Konferenz der Vereine vom Rothen Kreuz beschloß, daß der von Ihrer Majestät der Kaiserin ausgesetzte Preis der besten inneren Einrichtung eines transportablen Lazareths zu Theil werden solle. Zur Verhinderung des Mißbrauchs des Namens „Rothes Kreuz‘ nahm die Konferenz den Vorschlag des belgischen Comités mit einem Amendement des Hrn, von dem Knesebeck in nachstehender Form an: „Die Konferenz spricht den Wunsch aus, in jedem zur Genfer Konvention gehörigen Staate möge eing Gesellschaft vom Rothen Kreuz bezeichnet werden, der allein das Recht zustehen soll, dieses Vereinszeichen zu führen. Hinsichtlich der Errichtung von Museen für Ambulanzen⸗Material beauftragte die Konferenz das Genfer Comits mit einer Enquete und mit dem Bericht an die nächste Konferenz. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, sowie Prinz Ludwig wohnten der Verhandlung bei.

Zu Ehren der Internationalen Konferenz der Vereine vom Rothen Kreuz fand heute im hiesigen Hoftheater eine Festvorstellung Lohengrin“ statt, welche mit einem Prolog von dem Hoftheater⸗ Direktor zu Putlitz eingeleitet wurde. Nach der Vorstellung

empfingen der Großherzog und die Großherzogin die Theil nehmer der

Konferenz im Foyer. kJ

Aus Veranlassung des 300 jährigen Bestehens der modernen Kurzschrift (Fimothy Bright 1587), zu dessen feierlicher Begehung . ein internationaler Stenographenkongreß in London unter dem Vorsitz des Earl of. Rosebery zusammengetreten ist, hat der Direktor des Königlichen Statistischen Bureaus Geh. Regierungs Rath Blenck unter dem Titel: ‚Die geschichtliche Entwickelung, die gegen wärtige Lage und die Zukunft der Stenographie“ einen längeren Aufsatz in der Zeitschrift des Königlichen Statistischen Bureaus““ veröffentlicht, welcher das Interesse der stenographischen Kreise in hohem Grade beanspruchen dürfte, und der neuerdings auch im Sonderabdruck erschienen ist. In vier Hauptabschnitten: Ge⸗ schichte, Name und Wesen, Statistik, Forderungen und Zukunft der Stenographie, hat der Herr Verfasser, welcher sich selbst seit 40 Jahren der Stolze'schen Kurzschrift bedient, den mit vieler Sorgfalt gesammelten umfangreichen Stoff in so übersichtlicher und faßlicher Weise zusammengestellt, daß auch der Laie aus der Lektüre des Auf⸗ satzes sich ein vollkommen klares Bild der einschlägigen Verhältnisse zu machen im Stande ist Von ganz besonderem Interesse sind die in so ausgiebigem Maße hier zum ersten Mal peröffentlichten statistischen Uebersichten 9. nach welchen z. B. im Königreich Preußen 312 Stolze'sche Vereine mit 6435. Mitgliedern, 192 Gabelsberger'sche Vereine mit 3140 Mitgliedern, 53 Arends'sche mit 995 Mitgliedern und 48 Roller'sche, mit oöͤ84 Mitgliedern bestehen. Unter „Forderungen und Zukunft der Stenographie“ schildert der Verfasser in ausführlicher Darstellung die Schickfale der dem preußischen Abgeordnetenhause seit dem Jahre 1852 eingereichten Petitionen um Einführung der Kurzschrift in die höheren Schulen und stellt zum Schluß u. a. die Thesen auf, daß die Erlernung der Stenographie auf mechanischem Wege zu einem möglichst frühen Zeitpunkt etwa Quarta der Gymnasien) herbeizu⸗ führen fei, daß ein ungünstiger Einfluß der Stenographie auf die Rechtfchreibung' und Handschrift wenigstens bei dem Stolze'schen System nicht konstatirt werden könne, und daß der Gebrauch der Kurzschrift weder eine intensive Geistesthäͤtigkeit hindere, noch die Auf⸗ merksamkeit ablenke.

London, 27. September. (W. T. B.) Der Internationgfe

Stenographen⸗Kongreß, welcher gestern Abend von Lord Rosebery eröffnet wurde, ist von Delegirten des In- und u,, zahlreich beschickt. Deutschland ist vertreten durch Behrens, Bäck ler Dreinhöfer (Berlin), Zeibig (Dresden), Golter (Frankfurt a. M.) und Altener (Passau). ö.

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Smyrna, 26. September. (W. T. B.) Vier hier wohnende

Engländer wurden, während sie sich in der Umgegend der Stadt

auf der Jagd befanden, von Räubern . genommen. Die

Behörden ergriffen sofort Maßregeln zur Befrelung der Gefangenen nan . den Distrikt, in welchem der lien full stattgefunden, umstellen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich 2 Börsen⸗Beilagen),

und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers (stommanditgesellschaften auf Aktien und Rr rr en ten) für die Woche vom 19. bis 24. September 1887.

Berlin:

2.

*

M 226.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag,

den 27. September

1887.

Steckbriefe und Unter suchungs⸗Sachen. Zwangsvollstreckungen, , . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe.

Vorladungen u. dergl.

Verloosung, Zins ahlung 2c. von öffentlichen Papieren. Fommandit Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch.

6. Berufs ⸗Genossenschaften.

. Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.

9. Theater ⸗Anzeigen.

10. Familien⸗Nachrichten.

In der Börsen⸗Beilage.

1. 2. 3. 4. ö.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

0290 Bekanntmachung. .

Burch Urtheil der Kais. Strafkammer dahier vom 25 August d. J. ist die unterm 6. Mai 1886 gegen Georg Gottlieb Roller aus Neudorf wegen Ver⸗ letzung der Wehrpflicht angeordnete Vermögens beschlagnahme aufgehoben werden.

Mülhausen i. E., den 23. September 1887.

Der Kasserliche Er te Staatsanwalt.

2) Zwangs vollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

lzozsa] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 140 Nr. 640 auf den Namen der verehelichten Maurer meister Berthold, Anna Josephine, geb. Menge, hier eingetragene, in, der Stralsunderstraße hierselbst belegene Grundstück am 25. November 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Nene Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, ver steigert werden, . .

Das Grundstück ist mit 3,72 S6 Reinertrag und einer Fläche von 5 a 29 am zur Grundsteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Äbfchrist des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗— schätzungen und andere das Grundstüch betreffende Rachwelsu ngen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs— vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige ö von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge—⸗— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläu⸗ biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ spruͤche im Range zurücktreten.

. welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 25. November 1887, Mittags 1 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 19. September 1887,

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 52.

zs! gwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche der Friedrich⸗Wilhelmstadt, Band 6 Nr. 142 auf den Namen des Hotelbesitzers Albert Julius Briese hier eingetragene, Schiffbauerdamm Nr. 24 und Louisenstraße Nr. 30 belegene Hotel⸗ Grundstück mit Zubehör am 22. November 1887, Vormittags 19 uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerxichtsstelle Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., par⸗ terre, Saal 40, versteigert werden.

Von der Zwangeversteigerung sind diejenigen Gegenstände ausgeschlossen, die aufgeführt sind in dem Verzeichnisse, welches dem zwischen dem Schuldner Briese und der Firma F. L. Nadge abgeschlossenen Vertrage vom 26. Juli 1876 angehängt ist.

Das Grundstück ist mit 18 290 M Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ blattz, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, insbesondere das vor- be eichnete Verzeichniß können in der Gerichts⸗ r ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen

erden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ dermerks nicht ö insbesondere derartige

orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Geboks nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung det Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden , d,. vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach ö Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle dez Grundstücks tritt.

Dat Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 22. November 1887, Nachmittags 12 Uhr, an obiger Gerichtsstelle, Saal 40, ver= kündet werden.

Berlin, den 23. August 1887.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung bz.

30358 In, Sachen des Kaufmanns Wilhelm Bothmann in Gittelde, Klägers, gegen den Kreichelt schen Kura⸗ tor, , August Renneberg zu Windhausen und Conforten, Beklagte, wegen Hypothekzinsen wird der auf den 10. Oktober er. anberaumt gewesene Termin zur Versteigerung des Kleinkothhofs No. ass. 37 zu Windhausen auf Antrag des Klägers wieder aufgehoben.

Seesen, den 21. September 1887.

Herzogliches Amtsgericht. v. Rosenstern.

197741 Aufgebot.

August Huck von Offenbach 4. M. und Ferdinand Weisborn von Hanau haben das Aufgebot des von ihrem Bevollmächtigten Reinhard Willemer von Offenbach a. M. am 15. Februar 1886 auf den Buchdruckereibesitzer V. Lehr in Zwingenberg über 478 ½υ ! 88 3 gezogenen, von Letzterem acceptirten und am 15. Nobember 1886 fällig gewesenen, jedoch in Verlust gerathenen Primawechsels beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf

Donnerstag, den 16. Februar 1888, Vormittags 195 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur— kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

n ,, den 5. Juli 1887.

Das Großherzogliche Amtsgericht. m dwahr

30355 Aufgebot.

Der Büdner Friedrich Lemm zu Wredenhagen hat die Niederlegung eines Grund⸗ und Hypotheken⸗ buchs für die Büdnerei Nr. 21 zu Wredenhagen sowie die Verlassung der Büdnerei auf seinen Na—⸗ men beantragt. Alle, welche dieser Verlassung widersprechen zu können vermeinen, werden hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf

Sonnabend, den 19. November d. J.,

Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte angesetzten Aufge—⸗

botstermin geltend zu machen, widrigenfalls dem

Antrage gemäß verfahren werden soll.

Röbel, den 19. September 1887. ,,, Amtsgericht. Zur Beglaubigung: C. Garbe, Amtsgerichtsdiätar.

30359

Auf zulässig befundenen Antrag des Gutshesitzers von Flotow auf Kogel und Zislow ꝛc. hiesigen Amtsgerichtsbezirks wird das Fol. 3 im Hypotheken⸗ buch für das Gut Zislow, Amts Lübz, eingetragene Forderungsrecht von 700 Thlr. in Gold und 760 Thlr. in N. für die Erben des verstorbenen Adam Ernst Friedrich von Flotow auf Käselin ꝛc. als Eigen⸗ thümer und der Konventualin des Klosters Malchow Ulrike Cunigunde Agnese Caroline von Flotow als Zinsenerheberin auf ihre Lebenszeit, datirend vom 28. Dezember 1835, hierdurch aufgeboten.

Aufgebotstermin wird bestimmt auf den 10. November d. J., Morgens 19 Uhr.

Es werden alle Diejenigen, welche ein Recht an diese ö zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Rechte späͤtestens in dem angesetzten Aufgebots— termin anzumelden, widrigenfalls die Forderung morti⸗ fieirt wird.

Malchow, den 16. September 1887.

Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Staecker, Aktuar, Gerichtsschreiber.

30327 Aufgebot.

Auf Antrag des Leinwebers August Klöhn zu . wird der in den Springgärten gelegene ofraum von 1 a2 30 m Gartenblatt 1 Parzelle 91 der Gemarkung Friedheim), für welchen bis jetzt ein Grundbuchblatt nicht angelegt ist, aufgeboten.

Es werden alle Eigenthumsprätendenten auf. . ihre Ansprüche und Rechte auf das vor ezeichnete Grundstuͤck spätestens in dem auf den 29. Januar 1888, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzeich⸗ neten Gericht anzumelden, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen und Rechten auf das Grund stück werden ausgeschlossen werden.

Wirsitz, den 20. September 1887.

Königliches Amtsgericht.

30357 Aufruf.

Auf Antrag des Bauern Heinrich Heuel zu Schreibershof werden Alle, die Cigenthumsansprüche oder Rechte haben auf die Grundstücke: Flur III. Nr. 345, 346, 447, 10,43, 1,85, 18,55 a Wiese in der Laefertswiese und im Ohl Band J. Blatt 5 des Grundbuchs von Dumicke aufgefordert, dies spätestens zu der auf den 27. März 1888, 11 Uhr Vormittags, anberaumten Aufgebotsverhandlung anzumelden, und auf Erfordern zu bescheinigen, indem sonst deren . ausgesprochen und der Antragsteller Heuel als der Eigenthümer der früher Wacker'schen Grundstücke im Grundbuche verzeichnet werden soll.

Olpe, den J. September 1887.

Königliches Amtsgericht.

30366 Aufgebot.

Bezüglich folgender, iin Grundbuche von Schön⸗ holsan m Band 3 Blatt 6 auf den Namen des ien Beckmann, gent. Grotebeul, in Schönholt— hausen eingetragenen Grundstücke;

lur 4 Nr. 56, Reinigterodt, Acker, 62 ar 27 4m, 1,1 Thlr., welches sich in gemeinschaftlichen Besitze

des minderjährigen Wilhelm Reuter in Schönholt⸗ hausen, der großjährigen Antoinette Reuter daselbst, der Ehefrau Aloysius Krug, Maria Katharina, geb. Reuter, zu Detroit in Nord⸗Amerika und der Ehe⸗ frau Josef Rrögger, Marig Bernhardine, geb. Reuter, k ö Rapids, Staat Michigan in Nord ⸗Amerika, efindet;

Flur 5 Nr. 184, Winkel, Acker, 1 ha 23 ar 97 4m, 243 Thlr., Flur 5 Nr. 185, Winkel, Weide, 12 ar 72 qm, O68 Thlr., welche sich im Besitze des Guts⸗ besitzers Johann Kramer zu Müllen befinden;

Flur 5 Nr 134, auf der Fretter. Wiese, 47 ar 31 4m, 6,48 Thlr., welches sich im Besitze des Land⸗ wirths Johann Scheele zu Bamenohl befindet;

Flur 4 Nr. 324/121, Schönholthausen, Hofraum, 3 ar 55 4m, welches sich im Besitze des Anbauers Fritz Bitter von Schönholthausen befindet;

sowie des im Grundbuche von Schönholthausen Band 2 Blatt 2 auf den Namen des Joann Schulte zu Schönholthausen eingetragenen Grundstücks:

Flur 4 Nr. 3069, Haardt, Holzung, 4 ar 57 4m, O05 Thlr., welches sich im Besitze des Kaufmanns Johann Beckmann zu Schönholthausen befindet;

endlich der im Grundbuche von Lenhausen Band 1 Blatt 346 auf den Namen der Geschwister Maria Elisabeth, Josef und Anna Katharina Krabbe ein getragenen Grundstücke:

Flur 4 Nr. 57hs4d2, Auf der Egge, Holzung, 28 ar 50 4m, 0,45 Thlr, Flur 4 Nr. 76/42. Auf der Egge, Holzung. 43 ar 07 m, (,67 Thlr., Flur 4 Nr. 677/46, Weltersschlade, Acker, 9 ar 60 am, 1,95 Thlr, Flur 4 Nr. 578/45, Weltersschlade, Acker, JI ha 1 ar 40 qm, 1,99 Thlr., welche sich im Besitze des Johann Müller zu Rönkhausen befinden;

Flur 4 Nr. 3022, im Dorfe, Hofraum, 85 4m, welches sich im Besitze des Landwirths Joses Krabbe zu Rönkhausen befindet;

ist von den genannten Besitzern das Aufgebot der resp. Grundstücke beantragt worden.

Alle Eigenthumsprätendenten werden aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die erwähnten Grund⸗ stücke spätestens in dem auf den 15. Dezember 1887, Vormittags 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebots— termine anzumelden, und zwar unter der Verwar— nung, daß im Falle nicht er olgender Anmeldung und Bescheinigung des vermeintlichen Widerspruchsrechts der Ausschluß aller Cigenthumsprätendenten und die Eintragung des Besitztitels für die oben erwähnten i. erfolgen wird.

Förde, den 19. September 1887.

Königliches Amtsgericht.

(zod26l Aufgebot.

Von den nachgenannten Personen wurde beantragt, das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Todeserklä⸗ rung folgender Personen einzuleiten:

I) von der ledigen, großjährigen Maria Wiesend von Reckendorf und der Mühblbesitzerswittwe Mathilde Scharold daselbst hinsichtlich deren Bruders, des zuletzt als Müller in Recken dorf wohnhaften Johann Philipp Wiesend, welcher im Jahre 1869 nach Amerika ausge⸗ wandert und über dessen Leben seit 18. Juni 1877 keine Nachricht mehr vorhanden ist, von dem Korbmacher Peter Rümmer von Leppelsdorf hinsichtlich seines Pfleglings, der in Windischletten geborenen, zuletzt in Leppels- dorf wohnhaften, ledigen Ottilie Griebel, welche in den vierziger Jahren nach Amerika ausgewandert und seit jener Zeit verschollen ist, von dem Bauern Johann Reh in Reckendorf und dem Bauern Andreas Neuß in Leppels⸗ dorf hinsichtlich deren Brüder bezw. Schwäger, der zuletzt in Leppelsdorf als Taglöhner wohnhaffen Georg Reh und Lorenz Reh, welche im Jahre 1872 bezw. 1873 nach Ame rika ausgewandert sind und über deren Leben seit 1373 keine Kunde mehr vorhanden ist, von dem Wagner Andreas Schneider in Lud— wag, der Wittwe Margaretha Schneider in Hen und der Wittwe Barbara Dettelbacher daselbst hinsichtlich deren Bruders bezw. Schwagers, des zuletzt als Schneider in München wohnhaften Georg Schneider, für welchen vom unterfertigten Gerichte eine Pflegschaft geführt wird und welcher vor vierzig Jahren nach Amerika ausgewandert und seit 1875 verschollen ist.

Aufgebotstermin wird auf

Dienstag, den 10. Juli 1888, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale des unterfertigten Gerichts an= beraumt. .

Es ergeht nunmehr die Aufforderung:

I) an die Verschollenen, spätestens im Auf: ebotstermine persönlich oder schriftlich bei Fericht sich anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt worden,

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen,

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mit theilung hierüber bei Gericht zu machen.

Baumach, den 16. September 1887.

Königliches Amtsgericht. Goerz. 30367

Nr. 8370. Großh. Amtsgericht bier bat heute fue d fn Bescheid erlassen:

a seit der Geburt des für verschollen erklärten Christof Friedrich Merkle von Sulzfeld hundert Jahre umflossen sind, so werden nunmebr, auf An frag der Daniel Krüger Wittwe, Rosine Karoline,

eb. Merkle, von Sulzfeld, die Erben des Ver en . als: Anna Marie Merkle, nunmehr deren

ledige Erbschaft, die Antragstellerin Daniel Krüger Wirtwe, Rofine Karoline, geb. Merkle, für sich und als Rechtsnachfolgerin der Kaspar Hauck Ehefrau, Katharine, geb. Merkle, Eberhard und Wilhelm Lang, vertreten durch ihren Abwesenheitspfleger Weber Karl Lang von Sulzfeld und Johann Jacob Merkle von da, wohnhaft in Brooklyn, in den Besitz des von Christof Friedrich Merkle zurückgelassenen Vermögens endgültig eingewiesen und verfügt, daß solches zu theilen sei. Eppingen, den 14. September 1887. Der a, Gr. Bad. Amtsgerichts: ũtz.

30370 Bekanntmachung.

Nr. 7858. Das Großh. Amtsgericht zu Meßkirch hat unterm Heutigen beschlossen:

Josef Schmidt von Mestkirch, welcher der diesseitigen Aufforderung vom 28. August 1886 keine Folge geleistet hat, wird für verschollen erklärt und das Vermögen desselben der Gr. Generalstaatskasse in Karlsruhe in fürsorglichen Besitz gegeben.

Meßkirch, den 22. September 1887.

Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts: Wankel. 30337 Auszug. Im Namen

Seiner Majestät des Königs von Bayern erläßt das K. Amtsgericht Schwabmünchen, vertreten durch K. Oberamtsrichter Glas, in öffentlicher Sitzung in Sachen: Todeserklärung des Förstersohnes Jakob Gever von Siegertshafen auf Grund öffent⸗ ö. ö Verhandlung folgendes Ausschluß⸗ urtheil:

I. Jakob Geyer, geb. am 30. Juli 1827 in Siegertshafen als ehel. Sohn des dortigen . Jakob. Geyer und dessen Ehefrau Veronika, geb. Dcr eat, daselbst zuletzt wohnhaft, wird für todt erklärt.

II. Als Todestag wird der neunzehnte September eintausend achthundert sieben und achtzig festgesetzt.

III. Die Kosten des Verfahrens sind dus dem Vermögen des für todt erklärten Jakob Geyer zu

ersetzen. Thatbestand und Gründe:

2c. (L. S.) Glas, K. O.-A.R. Verkündet am neunzehnten September eintausend achthundert sieben und achtzig. (L. S.) Daubner, K. Sekr. Zur Beglaubigung des Auszugs: Schwabmünchen, am 21. September 1887. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. (L. S8) Daubner, K. Sekr. Auszug.

30460 Im Namen

Seiner Majest des Königs von Bayern erläßt das K. Amtsgericht Schwabmünchen, ver⸗ treten durch K Oberamtsrichter Glas, in öffentlicher Sitzung in Sachen: Todeserklärung des . sohnes Wendelin Geyer von Siegertshofen auf Grund öffentlich mündlicher Verhandlung folgendes Ausschlußurtheil:

IJ. Wendelin Geyer, geb. am 5. Juli 1830 in Siegertshofen als ehel. Sohn des dortigen K. Försters Jakob Geyer und dessen Ehefrau Veronika, geb. . daselbst zuletzt wohnhaft, wird für todt erklärt.

II. Als Todestag wird der neunzehnte September eintausend achthundert sieben und achtzig festgesetzt.

III. Die Kosten des Verfahrens sind aus dem Vermögen des für todt erklärten Wendelin Gever

zu ersetzen. t Thatbestand und Gründe. * ze.

(L. 8.) Glas, K. O.⸗-A.R.

Verkündet am neunzehnten September achtzebn⸗ hundert sieben und achtzig.

(L. 8.) Daubner, K. Sekr.

Zur Beglaubigung des Auszugs: Schwabmünchen, am 21. September 1857. Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts. (. S. Daubner, K. Sckretär.

303300 Im Namen des Königs!

Auf den Antrag der Erben des Altsitzers Ludwig . zu Steesow hat das Königliche Amtsgericht zu

enzen für Recht erkannt:

Das für den Altsitzer Ludwig Huth zu Steesow von der Städtischen Sparkasse zu Lenzen ausgestellte Quittungsbuch Nr. 3445 über 365 M 93 8 nebst Zinsen wird für kraftlos erklärt.

Lenzen, den 20. September 188.

Königliches Amtsgericht.

30377 Oeffentliche Zuste lung.

Die Frau Olga Mathilde Jahn, geb. Leschke, hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Georg Mühsam bier, klagt gegen ibren Ebemann, den Schneider Carl . Wilbelm Jabn, zuletzt in Berlin, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen Ebe. bruchs, mit dem Antrage auf das zwischen den Parteien bestehende Band der Ebe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verbandlung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts L zu Berlin auf den 20. Dezember 1887. . 11h, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der we, ,. Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 22. September 1887. Buchwald, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts L, Cidilkammer 18

2c.