1887 / 235 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

nnd Das Haus der Hellenen. Nicht weniger als 39 Vollbilder, Text⸗ Mlustrationen und Pläne zieren diese Lieferungen, und es bietet die BVerlagsbuchhandlung somit für den geringen Preis von 59 8 pro Heft ein Illustrations material, das überraschend ist. Unter den vielen Sildern führen wir nur einige, der wich- tigsten auf, als: Cyklopen Mauer von Mykenä, * in Arauan, Altegyptisches Tempelthor in Theben, Wohnung eines edlen ters, Löwenthor in Mykenä, e ./ Nimrud, Assy⸗ Wohnhaus, Affyrijches Dorf, Plan von Persepolis, Grundriß

dez Dariuspalasteß von . uthmaßliche Gestalt des Da⸗ laftes von Perfepolis, Rundbau von Baalbeck, Sonnentempel lbeck. Tem pelmauer in Jerusalem, Trojanische Alterthümer, Hier Bauernhütte, Armenisches Haus, Schatzhaus des Atgeus, Gloreg maxima. Galerie von Tiryns, Etrurischer Thonsarg, Wall deg Servius Tullius, Reste des Hauses von Auguftus auf dem

2c.

Im Verlage des Hofbuchhändlers J. H Maurer - Greiner zu Berlin erschien ein kleines Buch, betitelt: Der Militärdienst als eine Schule für das Leben', dargestellt von G. Huyssen, Mi⸗ litär⸗Oberpfarrer und Konsistorial⸗Rath. Von dem Verfasser ist bereits eine ganze Reihe ähnlicher Schriften erschienen, welche für den preu⸗ fischen ele bestimmt und geeignet sind, auf das. sittliche und religiöse Leben desselben fördernd einzuwirken; wir erwähnen 3. B. die Titel: Der militärische Dienst Cid und seine Bedeutung fürs Leben, ferner: Lebensmuth und Todesfreudigkeit, eine ernste Mahnung wider den Selbstmord,. Bilder aus dem Kriegsleben eines Militär- Geistlichen, Preußens und Deutschlands Kriegsherr und Kriegsheer u. a. m., welche s. Z. an dieser Stelle anerkennend be⸗ sprochen worden sind. In dem vorliegenden Bändchen versucht nun der Verfaffer darzuthun, welchen Einfluß der Militärdienst auf das Leben hat und wie derselbe erziehlich auf. den seiner Militärpflicht

ügenden jungen Mann einwirkt; er erklärt ihn für eine Schule

das Leben als Mensch, als Christ, als Patriot als Bexufsträger und als Mitbürger. Eine reiche Erfahrung sowie tiefe Menschen⸗ lenntniß stehen dem Verfaffer reichlich zu Gebote, sodaß Alles, was er in . Schriftchen sagt, Hand und Fuß hat, und in jeder Be⸗ fiehung beherzigenswerth ist. Nicht nur Derjenige, welcher augen— blicklich Soldat ist, sondern auch Derjenige, welcher bereits in den Reserve⸗ oder Landwehrstand übergetreten ist, wird viel Ansprechendes, auch für ihn Geltendes in dem Buch finden, sodaß demselben die weileste Verbreitung zu wünschen ist. Der Preis beträgt 1 16

Iwan von Tschu di's . Reisehandbuch der Schweiz“ (.Der Tourist -) erschien in diesem Frühjahr in seiner 29. Auflage, der letzten, welche der Autor unmittelbar vor seinem Hinscheiden noch selbst rebidirt und überarbeitet hatte. Das hohe Ansehen, dessen sich dieses Handbuch in den weitesten Kreisen, namentlich unter den Mitgliedern des S. A. C. erfreuen durfte, hat die Hinterbliebenen veranlaßt, für die Fortführung des Unternehmens im Sinne und Geiste Tschudi's zu sorgen. Sie haben dieses Ziel gesichert geseben durch Uebertragung des Werks an die Verlagsbuchhandlung von Orell Füßli u. Co. in Zürich, welche dasselbe unter unabhängiger Redaktion stets weiter zu Dervollkommnen trachten wird. Gewiß werden die Mitarbeiter Jwan von Tschudi's, vorab alle Mitglieder des S. A. C., auch die neue Verlagsfirma in diesen ihren Bestrebungen durch wohlwollende Mit— theilung unterstützen.

Gewerbe und Handel.

Dem Aufsichtsrath der Aktien Gesellschaft Brauerei Königstadt wurde gestern von der Direktion der Jahresabschluß pro 1886,87 vorgelegt; die Verwaltung beschloß dem Antrage der Direktion gemäß, der bevorstehenden ordentlichen Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 9 gegen 70 des Vorjahres

in Vorschlag zu bringen. ; Nürnberg, 6. Oktober (Hopfenmarktbericht von pvold Held) Der Markt hatte heute große. Zufuhren arkthopfen und auswärtiger Sorten. Das Geschäft ist ein . lag geringe Frage nach billig er tlichen Markthopfen und Mittel⸗Hallertauern vor. Die Preise der besseren Hopfen behaupteten sich, während die der anderen Sorten gedrückt waren. Die Stimmung ist matt. Notirungen; Gebirgshopfen 80-90 M, Markthopfen Ia 70—–- 75 A6, do. mittel 55 = 66 MS, do. gering 45-52 M, Hallertauer 70 - 100 , Württem-⸗ berger 70 - 110 6, Badische 70 - 110 M, Elsässer 65 S5 M, Posener

90110 4. Wollnzacher 105 - 120 4.

Hamburg, 6. Oktober. (W. T. B.) Die Generalversamm⸗ lung der Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft genehmigte die Er⸗ höhung des Aktienkapitals um 5 Millionen und die Aufnahme einer Prioritätsanleihe von 10 Millionen Mark. Von diesen sollen vor— säufig nur 6z Millionen emittirt werden. Dieses gesammte Geschäft im Betrage von 11 Millionen hat, wie die ‚„Hamburgische Börsen⸗ hallen erfährt, eine aus der Anglo⸗Deutschen Bank, der Dresdener Bank und dem Bankhause Erlanger Söhne bestehende Gruppe über⸗ nommen.

Wien, 6. Oktober. (W. T. B.) Die Oesterreichisch⸗ ungarische Bank hat heute den Diskont auf 43, den Lombard— 1 auf 5 /o erhöht.

Bradford, 6. Oktober. (W. T. B. Wolle ruhig, un⸗ verändert, Garne fester, gefragter, Stoffe besser.

. 6. Oktober. (W. T. B) Das Schatzamt kaufte heute für 59 660 Doll. 40/0 und für 278 100 Doll. 4800 Obligationen.

reh gewesen, für

Submissionen im Auslande.

Italien.

1) 17. Oktober, Mittags. Torre Annunziata R. Fabbriea darmi. 20000 Stück Gewehrschäfte. Modell 1870. Voran⸗ chleg 70 009 Lire.

) 18. Oktober, 4 Uhr Nachmittags. Turin R. Laboratorio Preecisione. 15 000 kg Gihlorkalk. Voranschlag 5400 Lire.

3) 28. Oktober. Mailand. Astituti Ospitalieri, Leib-⸗ binden und ähnliche chirurgische Schutzmittel. Bedarf für 3 Jahre.

6 in Aussicht stehend:

5. ei der Direktion der Mittelmeerbahn in Sta hlschienen für die Strecke Chiavari— Riva. 1436 910 Lire.

Mailand. Voranschlag

Verkehrs ⸗Anstalten.

Wien, 7. Oktober. (W. T. B.) Die hei der Generaldirektion der Desterreichischen Staatsbahnen gestern abgehaltene Konferenz mit den Vertretern der am galizischen Verkehr betheiligten Bahnen zum Zweck einer Reform der Tarifkartelle verlief resultatlos. Der Anregung der Karl Ludwigsbahn, den bisherigen Naturalausgleich durch einen Geldausgleich zu ersetzen und die Transporte auf der kürzesten Route gegen Vergütung der Selbstkosten zu verfrachten, trat der Vertreter der Kaiser Ferdinand⸗Nordbahn entgegen, indem er die Schwierigkeiten der geplanten Reform in Bezug auf die Bemessung der Selbstkosten beleuchtete. Die Konferenz wurde hierauf vertagt.

Dam burg, . Oktober. (W. T. B.) Der Post dampfer Rugia der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellichaft ist, von New-⸗Jork kommend, heute Nach— mittag auf der Elbe eingetroffen.

Triest, 6. Oktober. (W. T. B) Der Lloyddampfer Vesta“ ist heute aus Konstantinopel hier eingetroffen.

London, 6. Oktober. Der Union ⸗Dampfer „Mexican“ ist heute auf der Heimreise von Capetown abge⸗ gangen. Der Castle⸗ Dampfer „Roslin Gastle“ ist gestern auf der Ausreise in Capetown und der Castle⸗ Dampfer Norham Gastle⸗ am Montag auf der Heimreise in Plymouth und am Dienstag in London angekommen.

Sanitaãtswesen und Ounarantänewesen.

Griechenland. .

Dle Königlich griechische Regierung hat neuerdings die fünftägige Beobachtung qugrantäne, welcher sich die von der italjenischen Sstküste von Cotrone bis zur östexreichischen Grenze kommenden Schiffe bisher unterziehen 32 R. A. Nr. 229 vom 39. Sep- tember 1857) in eine elftägige, in Delos oder in Corfu abzuhaltende Effektivquarantäne umgewandelt. Demgemäß sind nunmehr die Provenienzen des ganzen itglienischen Festlandes, ebenso wie n der Infeln Sizilien und Malta, und der Stadt Cagliari auf. Sar⸗ dinien dieser elftägigen Effektivquarantäne unterworfen, während . aus den übrigen weg. Sardiniens nur eine fünftägige

eobachtungsquarantäne zu bestehen haben.

Berlin, J. Oktober 1887.

Shre Majestät die Kaiserin und Königin hat in huld reicher Erwiderung auf die von dem Vorstande des Vater⸗ ländischen Frauen-Vereins zu Berlin zugleich im Namen der Zweigvereine zu Allerhöchstihrem Geburtstage dargebrachten ehr⸗ furchtsvollen Glückwünsche das nachstehende Allerhöchste Hand⸗ schreiben zu erlassen geruht:

Mein Dank für die Glückwünsche des Vorstandes des Vater— ländischen Frauen⸗Vereins und seiner Zweigvereine erfolgt auch in diesem Jahre in dem befriedigenden Bewußtsein, daß diese treue Ge⸗ meinschaft im Dienst der Armen und Krankenpflege stets neue Kräfte gewinnt und im Streben nach ihrem hohen Ziele nicht ermüdet. Hierfür ist Mir kürzlich in Pommern ein neuer Beweis geworden und Ich habe mit Freude die zahlreiche Betheiligung der Frauen und Männer an unserem Werke wahrgenommen, welches auch dort die ganze Provinz umfaßt. Solche Eindrücke sind Meinem landesmütter⸗ lichen Herzen wohlthuend, und am Abschluß eines an ernsten Begeben⸗ heiten reichen Lebensjahres vergegenwärtige Ich Mir gern, was hierin Trostreiches liegt in unserer bewegten, wechselvollen Zeit.

Baden⸗Baden, den 2. Oktober 1887. Augusta.

An den Vorstand des Vaterländischen Frauen⸗-Vereins zu Berlin.

General der Infanterie Graf von Kirchbach .

Der Tod hat wiederum einen der verdienstvollen Führer des vaterländischen Heeres hinfortgerafft, mit dessen Lebeng⸗ gang das Andenken an denkwürdige und inhaltsreiche Ab⸗ schnitte der vaterländischen Kriegsgeschichte eng verknüpft ist.

Mit hervorragenden milstärischen Eigenschaften aus— estattet, hat der Verewigte in den vielen und verschiedenen

irkungskreisen, zu denen er berufen war, sich überall als ein ebenso hochgebildeter, mit reichem Wissen ausgestatteter Offizier, wie als thatkräftiger und umsichtiger Truppenführer bewährt, und in schweren und entscheidungsvollen Stunden, mit der Schärfe seiner Urtheilskraft und der Besonnenheit und geistigen Klarheit, die ihn nie verließ, die wichtigsten zum Siege führenden Entscheidungen gegeben.

Der Verewigte (iso) geboren) trat im Jahre 1826 als Portepee⸗Fähnrich in das 26. Infanterie⸗Regiment in Magde⸗ burg ein, und wurde im Jahre 1827 zum Offizier befördert. Drei⸗ zehn Jahre später (189407) zum Premier Lieutenant ernannt, trat er 1845 als Hauptmann in die Adjutantur über, und war alsdann eine Zeit lang Divisions-Adjutant, worauf 1851 die Versetzung in den Generalstab des Garde⸗Corps erfolgte. Gleich in den ersten Jahren seiner Dienstzeit als Offizier hatte der Heimgegangene die Allgemeine Kriegsschule befucht und das Kommando zum Topographischen Bureau des Generalstabes absolvirt. Im Dezember 1850 bereits zum Major avancirt, rückte von Kirchbach im Jahre 18565 zum Oberst⸗Lieutenant und 1869 zum Oberst auf. In diese Zeit fällt feine Verwendung als Abtheilungs Chef im Großen General⸗ stabe, später als Chef des Stabes bei dem Garde⸗Corps und bei dem III. Armee⸗Corps, daneben seine Wirksamkeit als Lehrer an der Kriegs⸗Akademie. Im Oktober 1859 wurde Oberst von Kirchbach zum Commandeur des 36. Infanterie Regiments ernannt und damit dem Frontdienst der Armee zurückgegeben. Im Mai 1860 zum Comman— deur des i er, fes ens Nr. 66 ernannt, folgten dann die Avancements zum Befehlshaber der 19. Infanterie⸗ Brigade in Posen am 29. Januar 1863, zum Commandeur der 10. Division am 13. Mai 1865, und bei Ausbruch des französischen Krieges die zum kommandirenden General des V. Armee⸗Corps am 18. Juli 1870.

Das weitere Aufrücken des Generals in der Charge voll⸗ zog sich am 17. März 1863, wo seine Ernennung zum General⸗ Major stattfand, am 8. Juni 1866 wo er zum General⸗ Lieutenant und am 4. August 1870 wo er zum General der Infanterie befördert ward.

Der Antheil, den der Verewigte an den Feldzügen von 1866 und 1870371 hatte, war, wie in den Annalen der Heeresgeschichte unvergänglich verzeichnet ist, ein selten erfolg— und ruhmreicher.

Die Leistungen der von ihm zum Siege geführten Truppen der 10. Division im Jahre 1866 an den Tagen der Gefechte von Nachod, Skalitz, Schweinschaedel, sowie des V. Armee⸗ Corps 1870/71 bei Weißenburg, Wörth, Sedan und zum Schluß am Mont St. Valsrien sind unübertroffen. 3 Beendigung des Krieges blieb General von Kirchbach no bis zum Jahre 1880 an der Spitze seines Armee⸗Corps, und erbat dann Allerhöchsten Orts seinen Abschied, der ihm unter Erhebung in den Grafenstand huldvoll bewilligt wurde.

Bereits am 18. September 1875 bei Schluß der Revue vor Sr. Majestät dem Kaiser war der heimgegangene General in Anerkennung seiner Verdienste um die kriegstüchtige Aus⸗ bildung des von ihm befehligten Corps mit dem hohen Orden vom Schwarzen Adler dekorirt worden.

Seit dem Rücktritt aus der Stellung als kommandirender General lebte Graf von Kirchbach in ländlicher Zurückgezogen⸗ heit auf seinem Gut Moholz bei Niesky.

Dem verblichenen, als Führer in Krieg und Frieden so verdienstvollen General, sind die höchsten und ehrenvollsten Auszeichnungen zu Theil geworden, die im Dienst für das Vaterland erworben werden können.

Ehre sei seinem Andenken!

Auf der Akavemischen Kunstausstellung ist dicht vor Schluß derselben noch ein Gemälde eingetroffen, das sowohl durch den eigenartigen in ihm behandelten Stoff wie durch den rühmlichst be⸗ kannten Namen seines Schöpfers, Siemiradski, von Interesse ist. Es ist betitelt: Chopin im Salon des Fürsten Radziwill“, und zeigt uns den Künstler am Flügel sitzend. Das scharf—

geschnittene Gesicht des Komponisten hat einen träumerischen Aug druck, offenbar ist er vollständig in sein Spiel pertieft und vergi seine Umgebung; diese völlige r an sein Spiel 3. sich auch in der Haltung der schlanken Figur aus. Um den Künstler herum sitzen die Zuhörer: Fürst Radziwill auf einem Lehn— sessel, gedankenvoll den Tönen lauschend, neben ihm die beiden Töchter Elise und Wanda. Links davon sitzt die Fürstin, neben welcher Alexander von Humboldt Platz genommen hat. Eine Reihe nicht näher bezeichneter Personen füllt den kleinen, einfach aber vornehm ausgestatteten Salon, welcher mit Kerzen erleuchtet ist. Die Tracht jener Tage ist von dem Künstler getreu wiedergegeben worden, des. gleichen der im Empirestil gehaltene Salon. Das Bild weist eine Reihe tüchtiger zeichnerischer Schönheiten auf zeigt aber anderersels in bestimmten Punkten eine gewisse luchtigkeit. So ist zum Beispiel die Gestalt Alexander von Humboldt s fast skizzenhaft behandelt. daz Gesicht läßt Sorgfalt in der Zeichnung und Vertiefung vermissen, die ausdrucksvollen Züge des Gelehrten kommen hier . genügend zur Geltung, auch ist das Inkarnat ein sehr, derbes, fast zu gesundes; selbst das röthliche Licht der Kerzen läßt diese intensive Wärme des Kolorits nicht gerechtfertigt erscheinen. Flüchtig behandelt sind ferner die Gesichter der beiden an der Wand stehenden 6 sowie einige von anderen Zuhörern. Die meiste Sorgfalt hat., der Künstler auf das Gesicht des Komponisten verwendet. Die Kompositlon ist eine überaus glückliche, die Gruppen sind zwanglos zusammenge⸗ stellt, frei von Effekthascherei hat der Maler es vermieden, gekünstelte Posen, affeltirte Haltungen und Mienen zu schaffen, wie sie auf ähn— lichen Bildern, die uns Komponisten im Kreise ihrer Verehrer zeigen, häufig sind. Das Kolorit des Bildes ist ein ganz eigenartiges, ez sind dunkle Töne, welche der Maler anwendete, aber sie sind weich und von einer wohlthuenden Wärme. Licht und Schatten sind geschickt vertheilt, alle grellen Effekte sind ver— mieden. Der Schein der Kerzen fällt, vorzugsweise auf die Gruppe des Fürsten mit den Töchtern, welche daher dem Auge des Beschauers zuerst entgegentritt. Der Komponist selbst sitzt etwas im Schatten, und diese gedämpften Töne seiner allernächsten Umgebung stimmen prächtig zu dem träumerischen Hauch, welcher über der Figur des Spielenden wie über der ganzen Gesellschaft zu liegen scheint.

München, 5. Oktober. (Allg. Itg) In der nächsten Woche soll das berühmteste und beste Werk Meister Holbein's, um dessen Echtheit schon so viel gestritten worden ist, die Darmstädter Madonna, in den Sälen der hiesigen alten Pinakothek zur öffentlichen Ausstellung gelangen. Das bedeutende Kunstwerk ist bekanntlich Eigenthum Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von

essen. Auf den Rath des Darmstädter Galerie⸗Inspektors

offmann⸗Zeitz ward das, durch Uebermalungen entstellte und durch nachgedunkelten Firniß gelb gewordene Bild zur Restaurirung den erfahrenen und kunstgewandten Händen des König = lichen Konservators Hauser anvertrgut. Ueberraschend war das Re— sultat. Wie ein Phönix aus der Asche, mit einer Frische und über— zeugenden Reinheit, als wäre das herrliche Werk soeben von der Staffelei Holbein's gehoben worden, erstand dasselbe zu neuem Leben, gereinigt von der Entstellung, welche unverstandener Eifer und die Patina der Jahrhunderte demselben zugefügt. Die Streitfrage, die einst die Dresdener und die Darmstädter Holbein'sche Madonna gegen⸗ übergestellt, ward nunmehr durch Hrn. Hauser's Restaurirung erst glaubwürdig und definitiv zu Gunsten der letzteren erledigt. Hoch— interessant ist es, die Spuren nachträglicher Aenderungen mancher Details, von dem Maler während der Entstehung seines Werkes vor⸗ genommen, an der Hand der vorliegenden Holbein'schen Zeichnungen und Studien zu diesem Bilde deutlich wahrnehmen zu können. Nichts vermag klarer und überzeugender die Originalität nachzuweisen, wenn auch dem kunstgebildeten Auge die einzige Meisterschaft der Durch- führung angesichts des wiedererstandenen Werkes auch ohne diesen letzten Beweis unzweifelhaft gewesen wäre. Die wohlgelungene

iederherstellung erregt das hochgespannte Interesse aller lunstoer⸗ ständigen Kreise der ganzen gebildeten Welt; der —Name „Hauser“ wird damit immerdar mit Ehren verknüpft sein.

Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Friedrich Carl und der Prinz Georg beehrten gestern die Ausstellung des Ma kart'schen Kolossal · Gemäldes „Der Frühling“ mit Ihrem Besuch. Unter andern hohen Persönlichkeiten war auch der Staate⸗ Minister Dr. von Goßler in den letzten Tagen Gast der Ausstellung.

Die Polytechnische Gesellschaft nahm gestern nach be— endeten Ferien ihre regelmäßigen Sitzungen wieder auf. Zahlreicher denn sonst hatten sich die Mitglieder in dem neuen Versammlungs— lokal in der Börse eingefunden, das am gestrigen Tage zugleich seine Weihe erhielt.

Ueber ein geistliches Concert in der evangelischen Kirche zu Bunzlau, am 2. d. M, sagt das „Bunzl. St.- Bl.“: Dasselbe wurde befonders durch die Aufführung des vom Musikdirektor Dienel aus Berlin komponirten Kirchen ⸗Oratoriums: „Ein Tag aus dem Leben des Herrn. (für Solo, Chor und Orgel, Text nach der heiligen Schrift von Dr. Zimmer) zum musikalischen Ereigniß.

Im Wallner-Theater kam gestern Julius Rosen's Lustspiel in 3 Akten „Haben“ zur ersten Aufführung und fand beim Publikum die denkbar gunstigste Aufnahme. Zwar ist die Handlung des Stücks sehr flüchtig aufgebaut und die Ünwahrscheinlichkeit der Vorgänge läßt vielfach nichts zu wünschen übrig, aber echter Humor und die Komik der Mißverständnisse und Verwechslungen siegen über jeden Einfpruch des Verstandes. Die einzelnen Gestalten sind dagegen lebenswahrer gezeichnet und können unser volles In tereffi gewinnen. Eine edle Sprache und ein leicht fließender, an schönen Wendungen reicher Dialog sind weitere Vorzüge des neuen Stücks. Die Darstellung war in allen Theilen eine gute; namentlich trugen die Hrrn. Blencke, Alexander und Guthery und die Damen Stähler und Bäckers zu dem Erfolge wesentlich bei. Das Publikum befand sich während der ganzen Aufführung in bester Laune und spen⸗ dete fortgesetzt reichsten Beifall.

Da das Walhalla ⸗Theater in den Damen Feldau, Tscherpa, Hüftel und den Hrrn, Rotter, Szika, Fredi u. A. die geeigneten Kräfte besitzt, so wird am Sonntag die bekannte Posse Ihr Korporal“ von CGosta, mit Musik von Millöcker, gegeben, um den Mitgliedern Zeit zum Studium der in Wien mit sensationellem Erfolg aufgeführten Operette ‚Rikiki“ zu lassen, welche Ende dieses Monats gegeben wird und eine außergewöhnliche Vorbereitung verlangt.

Das Wochen ⸗Repertoire der Karl Meyder'schen Orchester— Concerte im Concerthause ist dahin festgestellt worden, daß am Montag einer jeden Woche Symphonie ⸗Concerte, Dienstag, Bonnerslag und Sonntag die beliebten Gesell schafts- Concerte, Sonn— abend populäre Gesellschafts. Concerte, und Mittwoch und Freitaß abwechfelnd Solisten, Komponisten.· und Novitäten ⸗Abende statt= finden werden. Ein besonderes Augenmerk hat die Direktion der Concerte auf die schon in früheren Jahren vom Publikum seht bevorzugten Komponisten ⸗Abende gerichtet, und haben diese Concerte in recht stattlicher Zahl in das Repertoire Aufnahme gefunden.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗Anstalt, Berlin 8wW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

Berlin:

M 235.

Erfte Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger ind Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 7. Oktober

1887.

Steckbriefe und Untersuchungg. Sachen.

2. Zwangs vollstreckungen, , Vorladungen u. dergl.

3 Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4 BVerloosung, Zins jahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. Kom mandit Gesellschaften auf Aktien u. Iren rr rn,

DOeffentlicher Anzeiger.

6. Berufs⸗Genossenschaften. . 7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. ö 5 Bekanntmachungen. Theater · Anzeigen. j 10. ö richten. 3n der Börsen · Beilage.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

32291 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Bankier Gustav Otto Wolff, welcher flüchtig ist, ist in den Akten F. R. II. 566. 87 die Unter suchungshaft wegen Unter⸗ schla gung verhängt.

Ge wird erfucht, den 2c. Wolff zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12 abzuliefern.

Berlin, den 3. Oktober 1887.

Der Untersuchungẽrichter bei dem Königlichen Landgerichte J.

Beschreibung: Alter 275 Jahre, geboren am 29. März 1860 in Trempen. Größe 1 m 70 em, Siatur schlank. Haare, dunkelblond, fast schwarz, Stirn hoch, Bart kleiner schwarzer Schnurrbart und Backenbart, Augenbrauen dunkel, Augen braun, Rase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne voll staändig, Kinn rund, Gesicht länglich, voll. Gesichts— farbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kenn— zeichen: Kopf nach vorn geneigt.

31514 Ladung.

Zur Verhandlung der Beschwerde gegen den Spruch des Königlich preußischen Seeamts in Flensburg vom 9. Juni 1887, betreffend den Seeunfall des Dampfers Paul von Kiel, wird der Steuermann Carl Heinrich Holtz, gebürtig aus Wolgast, da sein gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, hierdurch geladen, am

Dienstag, den 6. Dezember 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem Kaiserlichen Ober⸗Seegmt in dessen Ge— schäftslokal hierselbst. Wilhelmstraße 74, zu er— scheinen. J

Derselbe kann sich bei der Verhandlung eines rechts oder sachkundigen Beistandes bedienen.

Berlin, den 28. September 1887.

Der Vorsitzende des Kaiserlichen Ober⸗Seeamts. Weymann. 32290)

In der Strafsache gegen 1) Ludwig Wursteisen, geb. 8.4. 60, zuletzt zu Saarunion, 2) Jakob Lang, geb. 7./ 10 60, zuletzt zu Schopperten, wegen unerlaubter Auswanderung werden Sie auf Freitag, den 9. Dezember 1887, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor die Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts hierselbst zur mündlichen Hauptverhandlung über die von der Staatsanwalt schaft gegen das Urtheil des Kaiserlichen Schöffen gerichts zu Saarunion vom 24. August 1887 ein—⸗ gelegte Berufung geladen. Nach S§. 370 der Straßprozeßordnung kann auch im Falle Ihres unentschuldigten Ausbleibens über die Berufung der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft verhandelt werden. An Ihrer Stelle kann ein mit schriftlicher Voll— macht versehener Vertheidiger erscheinen. Das Ge⸗ richt kann jedoch jederzeit Ihre Vorführung oder Verhaftung anordnen.

Saargemünd, den 3. Oktober 1387.

Kaiserliche Staatsanwaltschaft. Boecking. 32292 Beschlusß .

In der Strafsache gegen den Seemann Ludwig Tiemann aus Polle und 18 Genossen, wegen Ver⸗ gehens gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 St. G. B., wird der Beschluß dieses Gerichts vom 12. Märi 1887, betreffend die Beschlagnahme des Vermögens der Angeklagten, aufgehoben, soweit sich derselbe auf das Vermögen der Angeklagten Deppe (Nr. 2), Kulle (Nr. 17) und Heinemann (Nr. 12) bezieht, da Letzterer rechtskräftig freigesprochen, gegen die Er— steren das Verfahren eingestelit ist.

Sannover, den 1. Oktober 1887.

Königliches Landgericht, Strafkammer IIa.

Ci) Meder. . Brodmann.

2 i gti lei der n eglaubigt:

3 itz en, Gerichtsschreiber e ollen Landgerichts.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

(32331) Bekanntmachung.

Im Wege der Zwangsversteigerung soll das im Grundbuche von Teltow Band 7 Blatt Rr. 289 auf den Namen des Kaufmanns und Cigarrenhändlers Wilhelm Heinrich eingetragene, zu Seehof bei Teltow belegene Grundstück am 16. Dezember 1887, Vormittags 107 uhr, vor dem unter⸗ hingen Gericht, Hallesches Ufer 29/31, Zimmer

. 3 versteigert werden.

Das Urtheil über Ertheilung des Zuschlags wird am 19. Dezember 1887, Mittags 12 Ühr, verkündet.

Zu diesem Verkaufstermine wird der Eigenthümer demnrich. unbekannten Aufenthalts, hiermit geladen.

Berlin, den 1. Sktober 1857.

Königliches Amtsgericht II. Abtheilung 9.

32330] Aufgebot. Die Sparkassenbücher der Kreis⸗Sparkasse zu Pleß a. Nr. 3023 über 6h SM 24 3, ausgefertigt für den Einlieger Franz Giel zu Kobier, b. Nr. S244 über 443 S6 S9 3, ausgefertigt . ö Frau Lehrer Emma Schnura in ielmitz, fund angeblich verloren gegangen und sollen auf An⸗ ᷣ. der Eigenthümer Franz Giel, bezw. Emma nura zum Zwecke der neuen Ausfertigung amorti⸗ sirt werden.

Es werden daher die Inhaber der Bücher auf— gefordert, spätestens im Aufgebotstermine,

den 21. April 1888, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 32) ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben er— folgen wird.

Plest, den 22. Seytember 1887.

Königliches Amtsgericht. 32322 Aufgebot.

Auf Antrag des Königlichen Ober-Landesgerichts Präsidenten in, Königsberg werden die unbekannten Betheiligten hierdurch aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche gegen die, von dem frühern Gerichts— vollzieher Wolff in Pillau bestellte Amtskaution von 600 spätestens im Aufgebotstermin den 6. Dezember 1887, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigen“ falls die Ausschließung der Betheiligten mit ihren Rechten und Ansprüchen gegen die obige Kaution erfolgen wird.

Pillau, den 30. September 1887.

Königliches Amtsgericht. 32329]. Berichtigung.

Das in Nr. 220, 221. 272 des Deutschen Reichs Anzeigers und Königlich Preußischen Stgats-⸗Anzeigers vom 20., 21. und 22. v. Mts. veröffentlichte Auf⸗ gebot des Wechselblanketts vom J. April 1886 wird dahin berichtigt, daß der Trassat und Acceptant nicht Kruczinski, sondern Kosienmski heißt.

Graudenz, den 4. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht.

323231

Das Königliche Amtsgericht hier hat am heutigen Tage folgendes Aufgebot erlassen:

Auf den Antrag, des Königlichen Kammerherrn Dietrich Carl von Farlowitz zu Proschwitz, als Be— sitzers des Allodial⸗Rittergutes Proschwitz, Fol. 610 im Grund. und Hypothekenbuche des vormaligen Königlichen Appellationsgerichts Dresden, als . hofs, wird behufs Löschung der auf diesem Grund⸗ stücke unter Nr. 11 der III. Rubrik, laut Eintrag vom 21. Oktober 1805 für den Förster Friedrich Grothe in Bößewig bei Wittenberg haftenden Hypothek von 1000 Thaler Convent. Münze oder 1027 Thaler 23 Nagr. 3 Pf. im 14 Thaler⸗Fuße nebst Zinsen zu 5 vom Hundert das Aufgebots—⸗ verfahren eröffnet und als Aufgebotstermein der 22. Dezember 1887, Vormittags 10 Uhr, bestimmt.

Es ergeht daher Aufforderung an alle Diejenigen, welche auf bezeichnete Hypothekenforderung Ansprüche zu haben glauben, zu diesem Aufgebotstermine an hiesiger Gerichtsstelle persönlich oder durch gehörig legitimirte Vertreter zu erscheinen und ihre Ansprüche und Rechte spätestens im Termine hier anzumelden, widrigenfalls die Löschung der erwähnten Hypotheken forderung erfolgen wird.

Meißen, am 30. September 1887. Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts. Pörschel.

32328) Aufgebot.

Der Kossäth Carl August Hildebrand zu Hasen⸗ felde hat das Aufgebot des Dokumentes, bestehend aus der Ausfertigung des Erbvergleichs vom 24. Sep⸗ tember 1356 und dem Hypothekenbuchsauszuge vom 12. Dezember 1856, über noch 1741 Thlr. 3 Sgr. Vatererbtheil der Geschwister Hildebrandt

a. Caroline Wilhelmine, f. Johann Ludwig,

b. Albertine Henriette, g. Gustav Adolph,

C. Carl Julius, h. Gottfried Theodor,

d. Carl August, i. Franz Reinhold,

e. Friedrich Wilhelm, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge— fordert, spätestens in dem auf den 28. Jannar 1888, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- ebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ unde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Müncheberg, den 29. September 1887.

Das Königliche Amtsgericht.

32307 Aufgebot.

Die Wittwe des Schriftsetzers Clemens August Grasemann, Franziska Maria Anna, geb. König, zu Münster, hat das Aufgebot der angeblich verlorenen Urkunde vom 3. Juli 1850, aus welcher Band II. Blatt 19 des Grundbuchs von Metelen 103 Thaler 10 Sgr. für die Haushälterin Clementine König zu Lasten der Wittwe Göwert und deren Kinder auf den Parzellen Flur 2 Nr. 830/248 und Flur 3 Nr. 73 Kat. Gem. Metelen eingetragen stehen, zum Zwecke der Ausfertigung einer neuen Hypotheken urkunde für die Antragstellerin beantragt. Der In . 9 Urkunde wird aufgefordert, spätestens in em au den 11. Januar 1888, Vormittags 111 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— ebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur unde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen und eine neue für die Antrag stellerin an Stelle der abhanden gekommenen aus gefertigt wird.

Burgsteinfurt, den 2. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht.

31826 Aufgebot.

Das unterzeichnete Amtsgericht hat

A. behufs Todeserklärung des am 2. Oktober 1836

zu Niedergurig geborenen, im Jahre 1864 auf die

Wanderschaft gegangenen Johann Karl Barsch, von

welchem seit dem Jahre 1364 weder durch ihn selbst

noch durch Dritte Nachricht vorhanden ist, auf An—⸗

trag, der unmündigen Geschwister Schreier zu Striesen bei Dresden;

B. behufs Löschung folgender Hypotheken:

I) 19. Oktober 1803. 300 Thlr. C.M. oder 308 Thlr. 10 Ngr. im 14 Thalerfuße, sammt Zinsen zu 4 vom Hundert, unbezahltes Kaufgeld für den Braumeister Andreas Müller in Bautzen, lt. Kaufs vom 10. Oktober 1803.

eingetragen auf Folium 495 des Hppotheken⸗ buches für die Stadt Bautzen;

2) 25. Januar 1765. Zweihundertunddreißig Thaler Conv.⸗Geld oder Zweihundertsechsunddreißig Thaler 11 Ngr,. 7 Pf. im 14 Thalerfuße, unbezahl⸗ tes Kaufgeld für Andreas Behnisch in Kamenz, lt. Kaufs vom 23. Januar 17665,

eingetragen auf Fol. 1 des Hypothekenbuches für

Königswartha;

3) 6. Mai 1797. Zwanzig Thaler Conp.-Münze oder Zwanzig Thaler 16 Ngr. 7 Pf. im 14 Thaler fuße, zur Ausstattung für Johann Krahl, laut Kaufs vom H. Mai 1797,

eingetragen auf Fol. 13 des Hypothekenbuchs

für Nimschütz, domstiftlichen Antheils; . I. 29. Mai 1835. Zweihundert und fünfzig Thaler Conv,-M. oder Zweihundertsechsund⸗ fünfzig Thaler 28 Ng. 4 Pf. im 14 Thalerfuße, sammt Zinsen zu 5 vom Hundert von 50 Thalern unbezahltes Kaufgeld für den Archidiakonus Fhristian Abraham Petri hierselbst, lt. Kaufs vom 29. Mai 1835, 8. März 1849. Auf. Grund der von den Erben des Archidiakonus Christian Abraham Petri zu Budissin beigebrachten Quittungen ist die Forde⸗ rung ad, Nr. 1 bis auf Einhundert Thaler, welche fernerweit zu Deckung des Erbtheils des Miterben, nämlich des vormaligen Kriegs- und Domänen Sekretärs Carl Heinrich Abraham Petri zu Plock in Neu-Ostpreußen nach Höhe 48 Thlr. 5 Mgr. 36 Pf. Kapital sammt Zinsen guf dem Hause Nr. 202 versichert stehen bleiben, herabgesetzt und die desfallsige Hypothek insoweit abgeschrieben wor— den, lt. Resolution vom 6. März 1849,

eingetragen auf Fol. 196 des Hypothekenbuchs

für die Stadt Bautzen.

5) T., November 1812.

a. Vierhundert Thaler C.-Mze. oder Vierhundert und elf Thaler 3 Ngr. 3 Pf. im 14 Thalerfuße, H Kaufgelder Michael Zimmermann in

escha,

b. Zweihundert Thaler C.-Mze. oder Zweihun⸗ dert und fünf Thaler 16 Ngr. 7 Pf. im 14 Thaler fuße. überwiesene Kaufgelder Peter Delank in Zschornitz, lt. Kaufs vom JT. November 1812, ad b. GCession vom 27. Februar 1819, eingetragen auf Fol. 18 des Hypothekenbuchs für Purschwitz.

6) 24. Oktober 1833.

b. Fünfunddreißig Thaler Conventionsgeld oder Fünfunddreißig Thaler 39 Ngr. 2 Pf. im 14Thaler⸗ fuße unbezahlte Kaufgelder der Christiane, verehel. Heinrich, geb. Werner,

C. Einhundertdrei Thaler 12 Groschen Conven⸗ tionsgeld oder Einhundertsechs Thaler 11 Ngr. 2 Pf. im 11Thalerfuße unbezahlte Kaufgelder den Erben weiland Johann Christoph Werners, lt. Besitz⸗ urkunde vom 24. Oktober 1833,

eingetragen auf den Folien 23 und 32 des Hypothekenbuchs für Großseitschen,

da deren jetzige Inhaber unbekannt und seit den letzten, die Hypotheken betreffenden Eintragungen mehr als 30 Jahre abgelaufen sind, auf Antrag der Eigenthümer der bezeichneten Grundstücke und zwar

zu 1) ö. Maurers Johann August Schuster in

autzen,

zu 2) des ö George Paulick in Königs⸗

wartha,

zu 3) der Hausbesitzerin Marie Magdalene

Kutschank zu Caseritz,

zu 4) 3 Hausbesitzers Carl Moritz Lissack in

autzen,

zu 5) des Gutebesitzers Johann August Sommer

in Purschwitz,

zu 6) des Nahrungsbesitzers Andreas Ernst Haus—

ding zu Großseitschen das Aufgebotsverfahren einzuleiten beschlossen und als Aufgebotstermin den 20. April 1888, Vormittags 109 Uhr, anberaumt.

Der unter A. genannte Johann Karl Barsch wird aufgefordert, spätestens bis zum Aufgebotstermine Nachricht von feinem Leben anher gelangen zu a widrigenfalls er auf weiteren Antrag für todt erklärt werden wird.

Zu B. werden Diejenigen, welche an die vorstehend genannten Hypotheken Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestent im Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls auf Antrag der Betheiligten die gedachten Hypotheken . Ausschlußurtheils als erloschen erklärt werden sollen.

Bautzen, den 22. September 1887.

Königliches Amtsgericht daselbst. Kretzschmar.

323161 Aufgebot.

Nachfolgende im Grundbuche von Pritzwalk als

Bestandtheile des daselbst Bd. II. Vr. 30 ver

zeichneten Grundstücks der 6. ir m fre Bastian

eingetragenen Liegenschaften, nämlich:

1) der wüste Plan 4c. an der Meyenburger—⸗ Chaussee Kbl. IV. Parz. 736 der Gemarkungs⸗ karte von Pritzwalk von 1 ha 72 a 10 qm Größe und 231 Thlr. R. Er,

2) das Wendfeldstück 1868 Kbl. III. Parz. 405 der Gemarkungskarte von Pritzwalk von 38 a 30 am Größe und O15 Thlr. R. E

3) das Trappenbergstück 600 Kbl. . Parz. 980, 1252/'981, 982 der Gemarkfungskarte von Pritz⸗

. von 433 a g98 am Größe und 0,23 Thlr.

E.

werden auf den Antrag der Frau Wwe. Herder Sophie, geb. Hebenbrock, bez. des k meisters Karl Remer und der Wittwe Borchardt, Marie, geb. Gericke, sämmtlich zu Pritzwalk, zum 86 ,, k gegen wärtigen esitzer au run es esetzes vom 7. März 1845 hierdurch aufgeboten. ö

Alle, welche das Eigenthum dieser Liegenschaften beanspruchen, werden aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermin am 25. November 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht in dessen Geschäfts« hause hierselbst, Zimmer Nr. 1, ihre Rechte und Ansprüche anzumelden und zu bescheinigen, widrigen⸗ falls sie mit denselben ausgeschlossen werden und die Eintragung der Antragsteller als Eigenthümer in das Grundbuch erfolgen wird.

Pritzwalk, 30. September 1887.

Königliches Amtsgericht.

ö Aufgebot.

Auf den Antrag des Weichenstellers Robert Neu⸗ mann zu Holthausen bei Buer wird dessen Bruder, der Bahnarbeiter Gustav Neumann, welcher im Sommer 1875 seinen Wohnort Goellschau heimlich verlassen hat, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ gebotstermine den 19. September 1888, Vor⸗ mittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung er⸗ folgen wird.

Haynau, den 28. September 1857.

Königliches Amtsgericht.

4 Aufgebot.

Der verheirathete Bildhauer Michael Röder von Arnstein hat im Jahre 1867 seine Ehefrau Eva, . Feser, verlassen und soll sich nach Amerika

egeben haben. Da seit dem Jahre 1868 keine Nachricht mehr über das Leben des Michael Röder vorhanden ist, hat dessen vorgenannte Ehefrau bean⸗ tragt, 3 der Verschollene für todt erklärt werde. Mit Rücksicht hierauf ergeht Aufforderung:

I) an den Verschollenen, spätestens in dem auf

Donnerstag, den 26. Juli 1888,

früh 8 Uhr, bestimmten Aufgebotstermine persönlich oder schrift⸗ lich bei Gericht sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt wird,

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen,

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hier über dahier bei Gericht zu machen.

Arnstein, den 23. September 1887.

Der Kgl. Amtsrichter: Schmktt. Zur Beglaubigung: Der Kgl. Gerichtsschreiber: Blum.

bare, Aufgebot.

Auf den Antrag des Gastwirths Carl Busse von hier als Nachlaßpflegers über den Nachlaß des am 50. Juli 1887 hierselbst verstorbenen Rentiers Rudolf Ederstadt, werden die Nachlaßgläubiger aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. Dezember 1887, Vormittags 99 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termine ihre Ansprüche anzumelden, widrigenfalls sie dieselben gegen die Benefizialerben nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.

Die Einsicht des behufs Erhaltung der Rechts- wohlthat in der Gerichtsschreiberei Abtheilung 1II. niedergelegten Nachlaßverzeichnisses ist dort Jeder⸗ mann gestattet.

Seehausen i. Altm., den 1. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht. J.

32317 Amtsgericht Hamburg. Auf Antrag von Alwine Jeanette Wilhelmine, geb. Brinckmann, des Friedrich Julius Schott Wwe., vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Brackenhoeft, wird ein , dahin erlassen: daß Alle, welche an den Nachlaß des am 31. Mai 1887 hieselbst verstorbenen Kaufmanns ,, Julius Schott Erb⸗ oder sonstige nsprüche und Forderungen insbesondere auch Ansprüche und Forderungen an die hiesigen irmen ‚Julius Schott“ und „Befrachtungs⸗ ontor von Julius Schott“ deren alleiniger Inhaber der Verstorbene . ist, zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser in Gemeinschaft mit seiner Ehefrau Alwine Jeanette Wilhelmine Schott, geb. Brinckmann, am 28. Mai 1884 errichteten, am 16. Juni 1887 hieselbst publi⸗ zirten Testaments widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An und Wider⸗ sprüche und Forderungen spätestens in dem auf Dienstag, den 29. November 1887, 19 Uhr Vormittags, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 19, Zimmer Nr. 1, anzumelden und zwar Auswärtige unter Be- stellung eines hiesigen Zustellungs bevollmächtigten bei Strafe des Ausschlusses. Samburg, den 29. September 1887. Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung VI. Zur Beglaubigung:

Romberg Dr., Gerichts⸗Sekretär.