1887 / 239 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

2. . ; e. 7

welche nicht ohne Eindruck auf das deutsche Volk bleiben konnten. Diese Bewegungen und Kämpfe, worin zum Theil altes Herkommen und gewisse Ansprüche der modernen Regierungegewalt streitig gemacht wurden, bedingten Wesen und Wollen der geistigen Elemente unseres Volkes. Der Verfasser beginnt sein interessantes Buch mit einer Ein leitung, in welcher er das Aufleben des politischen Sinnes in seinen Ursachen und Bedingungen zu jener Zeit feststellt. Sodann lehrt er uns die Ansichten, welche die damalige Generation über Formen und Grundlagen staatlichen Wesens hatte, kennen, und geht nach diesem inhaltreichen Kapitel über auf die Fortschritte der politischen Auf⸗ klärung und deren Mittel und Wege. Im dritten Abschnitt behandelt er sodann den Landes⸗ und Reichspatriotismus und im nächsten Vater⸗ landsliebe und Weltbürgerthum. Im nächsten Abschnitt kommt er auf Preußen zu sprechen, betrachtet die Bedeutung des siebenjährigen Krieges und seine Folgen und benennt das Kapitel: ‚Preußischer Vater- landssinn‘, während er dem nächsten Kapitel die Ueberschrift: Preußen und das deutsche Nationalgefühl“ gab. Den siebenten Abschnitt, . Erste Eindrücke der französischen Revolution“, bittet er lediglich als eine Beigabe hinzunehmen. In wenigen Zügen wollte er hier von dem ersten Eindruck der französischen Ereignisse des Sommers 1789 sowie von den Auftritten, die unter der unmittelbaren Wirkung dieses Ein druckes auf deutschem Boden sich zutrugen, Auskunft geben. Der Leser, welcher das Buch mit großem Interesse aufnehmen wird, dürfte ihm auch für diese Beigabe Dank wissen. . .

Die im Verlage von Sigmund Bensinger in Wien, Leipzig und Prag erscheinende illustrirte Prachtausgabe von Heinrich Heine's Werken, herausgegeben von Heinr. Laube, ist bis zum 6. Bande vorgeschritten. Es liegen uns die Lieferungen 71— 82 A 1 46por. ie Lieferungen 71—80 bringen die Fortsetzung und den Schluß der interessanten 52 Aitikel über die französischen Zu⸗ stände, mit dem 6. Mai 1843 schließend. Dann beginnt mit der §I. Lieferung die Abhandlung „Shakespeare's Mädchen und Frauen“ (1838). Die zahlreichen Illustrationen dieser Hefte sind wieder sauber und charakteristisch ausgeführt.

Der neue (58. Jahrgang des „Forst und Jag d⸗ Kalenders“, herausgegeben von Judeich und Behm, ist, im Verlage von Julius Springer in Berlin soeben erschienen. Dieses, jedem

orstmann bekannte und unentbehrliche Taschenbuch bedarf eigentlich einer weiteren Empfehlung; es sei hier nur erwähnt, daß die Ueber—⸗ sicht der Schonzeiten in dem neuen Jahrgang einer gründlichen Revision unterzogen worden ist und daß die Wirthschaftstabellen über 6 und Kulturen, um die Uebertragung derselben aus dem einen

ahrgang in den anderen zu ermöglichen, nicht mit eingebunden, sondern dem Kalender in dessen Tasche gesondert beigefügt wurden. Der Preis des Kalenders ist der frühere (in Leinwand geb. 2 , in Leder geb. 2, 0 A).

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ueber den indischen Weizen⸗Export bringt die „Times of India“ folgende Angaben: 1880/81 372218 t,

1869/79 3910 t

1874575 53463 t 1881/89 993 1761 t,

1875/76 124 9099 t 1882,83 702220 t,

1876/77 279176 t 1883,84 1 947 824 t, 1884/85 791 537 t,

1877 78 317 007 t 1878579 52 236 t 1885/86 10653026 t, 1879/80 109 778 t 1886/87 1113167 t.

Von dem Gesammtexport gingen vor drei Jahren 47 9 nach England, das nächste Jahr 575 CG, aber im vergangenen Jahre etwas weniger als 438 6so. Frankreich nahm im letzten Jahre 129500 mehr und Belgien 10683 Vo weniger als im Vorjahre. Bemerkenswerth ist die starke Zunahme des in. von hartem Weizen nach Italien; dort⸗ hin gingen ver drei Jahren 35 000 t oder 48 94L des Gefammt⸗ exports, vor zwei Jahren 61 000 t oder 5a oo und im vergangenen Jahre 261 000 t oder 233 0sso. Von den indischen Abladungen wurden im letzten Berichtsjahr verschifft: 57 o/ von Bombay, 318 9e von Kalkutta und 1155/0 von Kurache gegen 50, 20 und 3000 im Vorjahr. Unter den verschiedenen Faktoren, welche die sehr beträcht⸗ liche Zunghme der Weizenausfuhr von Indien nach Europa seit 10 bis 13 Jahren verursacht haben, führt ‚Der Landwirth“ in erster Linie den Bau von Eisenbahnen in Indien, dann die Schaffung des Suczkanals, den Rückgang der Frachten und endlich das Sinken des Silberpreises an, durch letzteren Umstand erlangten die Indier höhere Preise für ihren Weizen.

Gewerbe und Handel.

Aus dem Bericht der Kur und Neumärkischen Ritter⸗ schaftlichen Darlehnskasse für das Jahr 1886 ist zu ent—⸗ nehmen, daß die Kasse einen i m n . von 1814 729 366 . erzielte. Nach Abschreibung sämmilicher Geschäftsunkosten und 10 , des buchmäßigen Inventarienwerths weist das Ge⸗ winn⸗ und Verlust⸗Conto einen Nutzungsertrag von 4530711 4, d. i. 25.52 (o, aus. Ven diesem Nutzungsertrage dienen zur Verzinsung des Stammkapitals statutenmäßig 38 C. Die ver- bleibenden 366 654 M6 sind folgendermaßen zu verwenden: 1) zu Tantiöme an den Vorstand und zu Bilanz⸗Gratifikationen an die Beamten der Darlehnslasse zusammen 14000 ; 2) zur Verstärkung der Zinsen der Spezial⸗Amortisationsfonds, um die Verzinsung der⸗ selben auf 40ͤ zu bringen, 32 000 n,. und 3) zum Reservefonds der Darlehnekasse 320 654 M6 Der vorjährige, unter gleichartigen k zur Vertheilung gelangte Verwaltungsüberschuß betrug

Nach dem Geschäftsbericht des Köln- Müsener Berg- werks-⸗Aktien⸗Vereins beträgt der in 1886/87 erzielte Brutto⸗ gewinn 2653 029 6, davon gehen ab die Verwaltungs und Geschäfts⸗ unkosten 45 436 S, Zinsen der 6prozentigen Anleihe und Diskonten 73747 ½, so daß 127 846 S verfügbar bleiben. Es sind davon 51 158 ½ auf Kreuzthaler Stahlwerks-gonto abgeschrieben, so daß ein Reingewinn von 74 688 „S verbleibt, der zur Ausgleichung des Verlust es aus dem Vorjahre zu verwenden ist. Die Bestände an Roheisen und Schmelzmaterialien sind zu den Selbstkosten, bezw. niedrigsten Anschaffungepreisen eingesetzt, während auf die Mobilien und Utensilien des Kreuzthaler Werkes erhebliche Abschreibungen im Betrage ron rund 19700 4M vorgenommen sind. Die Verhältnisse der oberhessischen E ruben haben sich im Allgemeinen nicht geändert und wurde deshalb die Förderung nach Möglichkeit beschränkt. Auf der Kreuzthaler Hochofen-⸗Anlage sind beide Oefen unausgesꝑetzt in Betrieb gewesen. An Roheisen sind erblasen 43 462t gegen 47 008 t im Vorjahre. Der Gang der Oefen war im Allgemeinen gut. Für Neu bezw Umbauten, sowie für den Ankauf von einigen nothwendig gewordenen Grundstücken sind 121 485 6 verausgabt worden, die dem Kreuzthaler Stahlwerks-Conto zugeschrieben sind.

Die Nr. 41 (1887) des, Gewerbeblatts aus Württem⸗ berg“, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel, hat folgenden Inhalt; Bekanntmachungen des Königlichen Ministeriums des Innern, betr. die Aichämter. Internationaler Wettstreit für Industrie, Wissenschaft und Kunst in Verbindung mit = einer Weltausstellung in Brüssel. Ueber Emaillen und Glasuren. Die Eßlinger Gewerbebank 1862— 1883 Verschiedene Mit⸗ theilungen. Neues im Landes⸗Gewerbe Museum. Ankündigung. Stralsund, 19. Oktober. Im laufenden Jahre sind auf den im dieslseitigen Verwaltungsbezirk abgehaltenen Rem ontemärkten 145 Pferde zum Verkauf gestellt, von denen 28 Pferde angekauft worden sind.

Köln, 12. Oltober. (W. T. B.). In der gestrigen Aufsichts— raths⸗Sitzung des Hörder Bergwerks und Hüttenvereins wurde beschlossen, der Generalversammlung, welche am 18. November d. J. stattfinden soll, eine Dividende von 6 OIo für die Prioritäts⸗ aktien und von 1 Yi für di. Stammaktien vorzusch lagen.

Düsseldorf, 10. Oktober. (Rhein. Westf, Ztg.) In der heute hier stattgesundenen Versammlung der Vertreter des rheinisch⸗ westfälischen Walzwerk-Verbands ist ein Zusammenschluß

der drei Walzwerk e⸗Verbands⸗Gruppen von Schlesien,

Mitteldeutschland und Rheinland⸗Westfalen bis Ende 1890 endgültig zu Stande gekommen. Mit der Gruppe des Saar⸗ gebiets schweben noch die Verhandlungen, ⸗—

Tondon. 8. Oktober. (A. C.) Nach dem Ausweis des englischen Handelsamts betrug die Einfuhr im Septem ber d. J. 27 191 594 K, was eine Abnahme von 1 M 900 oder ca. 54 oo fa. dem entsprechenden Monat des Vorjahres aus⸗ macht. Die Ausfuhr britischer Produkte stellte sich im September dem Werthe nach auf 19 833 835 E, d. i. 905 000 oder ca. 44 o/o mehr als im September 1886. Vergleicht man die Aus- und Ein= fuhrziffern der erften 9 Monate d. J. mit denen im gleichen Zeitraum von 1886, so ergiebt sich eine Zunahme der Einfuhr um 7 934 461 *, und der Ausfuhr um 3 584 344 4. ;

New ⸗Hork, 10. Oktober. (W. T. 2 Weizen ⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver einigten Staaten nach Großbritannien 69 000, do. nach Frank⸗ reich 7000, do, nach anderen Häfen des Kontinents 32000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 18000, do. nach anderen Häfen des Kontinents Orts.

11. Oktober. (W. T. B.) Der Werth der in der ver⸗ gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 286 022 Doll., gegen 6 411471 Doll. in der Vorwoche.

Submissionen im Auslande.

Niederlande. 1) 18. Oktober, Nachmittags 2 Uhr. Maatschappy tot Exploitatie van Staatespoorwegen zu Utrecht im Centralbureau daselbst, Moreelse

Laan:

Loos A. X. Lieferung von stählernen Eisenbahnschienen, stäh⸗ lernen Lasch⸗ und Endplatten, stählernen Schrauben⸗ und eisernen Hakenbolzen,

Loos X. V. Lieferung von eichenen Querschwellen und Eichenholz zu Weichen 2c. für den Bedarf der Sekundärbahn Kruiningen Middelburg.

Bedingungen käuflich für 0,50 Fl. per Stück im erwähnten Central⸗ bureau, Abtheilung Weg en Werken.

27) 22. Oktober, 1 Ühr Nachmittags. Magistrat zu Sneek (Prov. Friesland) im Rathhause, in 3 Abtheilungen:

Bau einer festen Brücke mit eisernem Oberbau, einer eisernen Zug und einer eisernen Drehbrücke.

Auskunft beim Gemeente -Architekt daselbst.

3) 28. Oktober, 1 Uhr Nachmittags. Ministerie van Waterstaat, Handel en Nijverheid im Haag:

Lieferung von Briefumschlägen für den Bedarf der Reichs Telegraphen⸗Verwaltung während der Jahre 1888, 1889 und 1890.

Auskunft an Ort und Stelle.

4) 2. November, Vormittags 11 Uhr. Ministerie van Waterstaat, Handel en Nijverheid im Haag im Ministerialgebäude:

Loos Nr. 163. Lieferung in 2 Abtheilungen von Ballaststein

für die Fluß⸗Regulirungsarbeiten auf der Maas und zwar:

63 9 und 2660 ebm. Taxwerth 17260 Fl. bezw. FI.

Bedingungen käuflich bei den Buchhändlern Gebr. van Cleef, Spui Nr. 28a im Haag.

Griechenland.

Gemeinde Verwaltung zu Syra. Herstellung einer Wasser⸗ leitung, der Gasbeleuchtuug und von Tramway⸗-Linien von Syra nach Della Gratia.

Oesterreich.

14. Oktober, Mittags. General-Direktion der Staats⸗-Eisen bahnen zu Wien. Lieferung von ungefähr: 4000 kg Kupfer in Blättern, 60 000 kg kupfernen Platten, 7 000 kg kupfernen Röhren, 12 000 kg Kupfer in Barren u. s. w. Spanien. 29. Oktober, 2 Uhr Nachmittags. General-Direktion der Posten und Telegraphen zu Madrid: , und Ausnutzung des Telephonnetzes zu Salamanca. aution 2000 Pesetas. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs⸗Anftalten.

Hamburg, 12. Oktober. (W. T. B.) Der Post dampfer Allemania“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packet⸗ fahrt ⸗Aktiengesellschaft ist, von Westindien kommend, gestern im Kanal, und der Postdampfer „Thuringia“ derselben . von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas ein— getroffen.

Berlin, 12. Oktober 1887.

Die erste englische Post vom 11. Oktober ist aus⸗ geblieben. Grund: Verspätete Ankunft des Schiffs in Ostende wegen ungünstigen Windes.

Der 5. den kscheevangelische Kirchengesang⸗Vereins⸗ tag ist gestern hierselbst zusammengetreten. Die Betheiligung ist eine sehr starke, auch aus Süddeutschland, von wo die Vereins bestrebung auf diesem Gebiete zuerst ausgegangen, sind Delegirte er⸗ schienen. Gestern Nachmittag trat zunächst der Centralausschuß unter Vorsitz des Geheimen Staatßraths Hallwachs⸗Darmstadt im kleinen Saal des Architektenhauses zu einer Sitzung zusammen, in der über die innere Organisgtion Bericht erstattet wurde. Wenn auch wieder eine Reihe neuer Vereinsgründungen zu verzeichnen war, so mußte doch noch immer darüber geklagt werden, daß in verschiedenen bedeu⸗ tenden Orten Deutschlands Vereinigungen zur Pflege des Kirchen⸗ gesanges nicht gebildet sind. Das Correspondenzblatt der Ge⸗ ammtvereinigung, dessen Umgestaltung in eine Zeitschrift größeren Stils angeregt wurde, soll vorläufig noch ein Jahr lang in bisheriger, nur etwas erweitenter Form erscheinen. Am Abend fand im großen Saal des Architektenhauses, der bis auf den letzten Stehplatz gefüllt war, die Begrüßungeversammlung statt, die mit einem Choral und der vom Nikolaikitchenchor vorgetragenen Hymne: „Die Himmel rühmen“ eröffnet wurde. Nachdem Prof. D. Kleinert im Namen des Brandenhurgischen Chorgesangverbandeg die Persammlung begrüßt hatte, riefen ihr die Sänger ein vom Musik-Direktor Theodor Krause gedichtetes und komponirtes „Willkommen“ zu, das stürmischen Beifall fand. Alsdann nahm als Vertreter des Centralvorstandes Geheimer Staatsrath Hallwachs⸗-Darmstadt das Wort. Er feierte die Ver⸗ einigung, die am Tage der Einweihung des Niederwald⸗Denkmals begründet, als ein nationales Werk und sprach die Ueberzeugung aus, daß, so verschieden auch Nord! und Süddeutschland sein mögen, in der innigen Theilnahme an dem Segen der evangelischen Kirche alles einig sei und daß namentlich auch in Berlin ein wahrhaft kirchliches Werk stets einen guten Boden finde, Er schloß endlich mit einem Hoch auf, den Kaiser, das begeisterten. Nachklang fand. Weitere Ansprachen hielten hierauf . Frommel und . Herold⸗Schwabach. Zwischen den einzelnen Reden kamen

errliche Gesänge zum Vortrag. Der Nikolaikirchenchor entzückte durch die stimmungsvolle Wiedergabe von Blumner's Chor „Deutsches Land, Gott, segne dich. Die Berliner Liedertafel brachte unter Lander's Direktion Kreutzer's „Kapelle? und den Pilgerchor aus Tannhäuser“ und der Potsdamer Männer-Gesangverein Graben HVoff mann's „Deutsches Kaiserlied und Abt's „Vineta. zu Gehör. Der heutigen Hauptversammlung in der Dreifaltigkeitskirche

wohnten der Staats⸗Minister Dr. von Goßler, der Ober ⸗Konsistorial⸗

Rath D. Freiherr von der Goltz als Vertreter des Oberkirchenrats, Konsinorial Präsident Hegel und andere Vertreter des kirchlichen Regiments, sowie die beiden hiesigen Stadt ⸗Schulräthe bei. Nach

einleitendem Gesang und Gebet eröffnete der Geheime Staatkrath

dallwachs · Darmstadt die Versammlung mit einer Ansprache, in der er die Vereinsbestrebungen als ein Werk der inneren Mission und alg einen erfreulichen Beweis für die eingetretene Steigerung des kirchlichen Lebens charakterisirte, sowie interessante Mittheilungen über die Ausbrel, tung des Verbandes gab. Es besteht danach die Vereinigung aus 13 Landes und Provinzialvereinen, und zwar aus dem Anhaltischen Ver. band mit 16 Ortsvereinen und 599 Mitgliedern, dem Bawdi— schen Verbande mit 110 Ortsvereinen und 4232 Mitgliedern dem Bayerischen. Verbande mit 13 Vereinen und 750 Mit. gliedern, dem Brandenburgischen Verbande mit 66 Ortsvereinen und 450 Einzelmitgliedern, dem Frankfurter Verein mit 300 Mit. gliedern, dem Hessischen Verbande mit 78 Ortsvereinen und ggg ö dem Ost⸗ und Westpreußischen Verbande, dem Pfälzer Verbande mit 50 Ortsvereinen, dem Sächsischen Provinzialverbande mit 30 Ortsvereinen und 1443 Mitgliedern, den ereinen für, das Rheinland, für, Schlesien und für den Konsistorial— bezirk Wiesbaden und endlich auß dem Württembergischen Verbande mit 119 Vereinen und 4711 Mitgliedern. Außerdem gehören der Gesammtvereinigung 14 Einzel vereine und 8 Einzelmitglieder an. Die Versammlung wurde sodann durch den Staats Minister Dr. von Goßler den Ober⸗Konsistorial Rath D. Frhrn. v. d. Goltz, den Präsidenten Hegel und den Stadt ⸗Schulrath Fürstengu Namens der von ihnen vertretenen Behörden mit anerkennenden Worten begrüßt. Nach einer von Nikolai - Kirchenchor vorgetragenen Motette nahm Hofprediger D. Helbing⸗Karlsruhe das Wort zu dem Referat über die Frage: Auf welchem Wege kann, ein einheitlicher deutsch⸗ evangelischer Gemeindegesang hergestellt werden?“ Der Redner empfahl die Wiederherstellung unserer entstellten Choräle in der unverfälschten ursprünglichen Form. In Bezug auf die Sing— weise stellte sich der Referent auf die Seite der Vertreter des soge= nannten rhythmischen Gesanges, gegenüber der neueren volksthümlichen ausgeglichenen Form des Choralgesanges.

New York,. 11. Oktober. (W. T. B) Auf der Chieago—⸗ und Atlantic Eisen bahn stieß heute unweit North Judson in Indiana ein Güterzug mit der hinteren Hälfte des Expreßzuges zusammen, 4 Personenwagen, darunter der Schlafwagen, wurden um gestürzt und . in Brand, von den Passagieren fanden 17 den Tod, die Der der mehr oder weniger schwer Verletzten wird auf etwa 25 angegeben.

Am Freitag geht im Königlichen Opernhause H. Hof— mann's „Don na Diana“ neu einstudirt in Scene. .

w Theater. Dr. G. Jacob- son hat Hrn. Dircktor Fritzsche ersucht, „Berlin in Wort und Bild“ vom Repertoire abzusetzen, damit das Stück im Verein mit einem renommirten Autor einer totalen Umarbeitung nach den Winken der Kritik und den Eindrücken der Aufführung unter— jogen werde. Das Stück soll nunmehr ein entschiedenes Lokal ⸗Kolorit und eine interessante Handlung bekommen. Direktor Fritzsche hat denn auch die letzte Aufführung von Berlin in Wort und Bild“ bereits auf Freitag angesetzt. Die Novität verschwindet jetzt, um später neugeboren als ein anderes Stück in der so kostbaren und auch bestens gewürdigten Ausstattung wieder zu erstehen. Am Sonnabend geht die erfolggekrönte Operette Farinelli', deren Zugkraft noch lange nicht erschöpft war, von Neuem in Seene.

Belle ⸗Allignee „Theater. Es war ein glücklicher Gedanke der Direktion, das Lebensbild „Nr. 28“, von O. F. Berg, neu ein zustudiren. Allabendlich ist das Theater voll, und fröhliches Lachen, Applaus, Hervorrufe der Haupt darsteller, sowohl nach den Aktschlüssen wie bei offener Szene, an der Tagesordnung. Namentlich ist es der allgemein beliebte Gast, Hr. Felix Schweighofer, dessen sprudelnder Humor und unübertrefflicher Coupletvortrag das Publikum enthusiasmiren. Die Posse dürfte sich noch längere Zeit auf dem Repertoire behaupten.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Deutsche Kolonigljeitung. Organ des Deutschen Kolo nialvereins in Berlin (Verlag des Deutschen Kolonialvereins in Berlin 8W.). 20. Heft. Inhalt: An unsere Leser. Tropen; hygiene und Tropenkolonisation. Von Dr. R. Sernau. Bericht über die Verhandlungen der 24. Sektion für medizinische Geographie, Klimatologie und Tropenhygiene auf der 69. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Wiesbaden, mit den ausführlich wieder⸗ gegebenen Reden der Hrrn. Stabsarzt L. Wolf (Leipzig), Sanitäts— Rath Dr. Faber (Stuttgart) Dr, van der Burg (Levden), Dr. Lender Berlin), G. Truppel (Micko), Dr. Stamm (Wiesbaden) Küsten⸗ fahrten in Ost. Afrika. Sansibar und die Somaliküste in kom— merzieller Beziehung. Mittheilungen aus dem Sekretariat. Koloniale Chronik. Das zweite Geschäftsjahr der Deutschen Koloniglgesellschaft für Südwest Afrika. Schutz. und Heilmittel gegen klimatische Fieber u. s. w.

Deut ssche Gemeinde⸗Zeitung. (Verlag von P. Stankie⸗ wiez. Berlin SW) Nr. 41. Inhalt: Naturforschung und Schule. Bericht auf Grund der Erhebung über die Beschäftigung gewerb⸗ licher Arbeiter an Sonn- und Festtagen im Deutschen Reich, Verordnung des Herzogl. Ministeriums von Sachsen⸗Meiningen, betr. den Verkauf von Arzneien. Behördliche Verfügungen, betr. die Entlassung schulpflichtiger Kinder aus der Schule. Uebersicht ber Schulgeldsätze und Schulunterhaltungskosten in den höheren Lehr⸗ anstalten im Deutschen Reich. Statistik der geschlossenen Kranken ⸗/ pflege in Preußen. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte. Kongreß deutscher Irrenärzte. Verhandlungen des Brandenburgischen Städtetages. Landschulwesen im Jahre 1886/5 zu Hamburg. Polizeiliche Bekanntmachung, betr. die Abhaltung von Tanzlustbarkeiten geschlossener Vereine zu Erfurt. Beilagen: Deutscher Gemeinde ⸗Anzeiger und Schul-Anzeiger Nr. 41. Ort⸗ gesegz Archiv für Verwaltungsrecht.

as Volks wohl. (Allgemeine Ausgabe der Sozial⸗Correspondenj. Dr. Victor Böhmert, Dresden.) Nr. 41. Inhalt: Die Tage der Gemeinnützigkeit in Magdeburg. Ueberwachung der Jugendliteratur durch den Pädagogischen Verein zu Dresden. Zur Regelung det Schlafstellenwesens Das Kinder⸗Seehospiz in Norderney. Wohlthätigkeit und Gemeinnützigkeit in Dresden. Das erst österreichische Lehrlings heim. Kinderspielplätze und Kinderpalãste. Soziales: Mitwirkung der Schule zum Schutze nützlicher Vögel. Aerztliche Revisionen der Volksschulen. Beilage: Für die kleinen Sparer. Arbeiterverhältnisse: Der Gesinde⸗ Belohnung und

Unterstützungs fonds zu Berlin. Zur Regelung der Gefãngniß⸗ arbeit. Arbeiterverhältnisse in Amerika. Das Samstag⸗Halb⸗ feiertagsgesetz in New-⸗Vork. Anzeigen.

Für die Schreibstuhbe. (Schmidtz Berlin . Neue Friedrich straße 39.) 4. Jahrgang. Nr., 1. Inhalt: Die Schutzheilige der Juristen. Revisionsbegründung in Strafsachen. Zeltpunkt des Inkrafttretens von Verordnungen der Behörden in Preußen. Versendung verschlossener oder unverschlossener Briefe in einen Brief oder in ein Packet zusammengepackt durch die Post. Vorträge über deutsche Literaturgeschichte. Vermischtes. Aufgaben. Brief⸗ kasten. Inserate.

Redacteur: Riedel. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).

* 239.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger

Berlin, Mittwoch, den 12. Oktober

1222.

der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für

Deutsches Reich.

1 2.

N

ach weisung

. 1.

die Zeit vom 1. April 1887 bis zum Schlusse des Monats September 1887.

——

5.

6.

Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke. Al.

Einnahme im Monat September

*

Hierzu Einnahme in den Vormonaten.

At. 41606.

Zusammen.

Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres (Spalte .

16.

In 1887 mehr

weniger

1

12 13 14 16) 15

17)

18 19 26 21 2 25 2 25 26 27 28 29

30) Leipzig. II) Karlsruhe .

32 35 34 36 6 37

38 39 40

H. Bayern. II. Württemberg

J. Im Reichs⸗Postgebiete.

Königsberg Gumbinnen

8 873 3127 8 324 72 503 J 3132 w i 6091 ö , 6 558 Köslin... , 1609 7 J 4 863 romberg. 2478 Breslau 13115 Liegnitz. 8 267 Oppeln.. 5 288 Magdebur

14281 . e a. S. . 7388 ö Kiel.

11160 3793 e wer . 6 525 ünster. 1590 Minden 4150 Arnsberg. 14 752 . 5 226 Frankfurt a. M. 26 543 ö . 14197 Aachen. 6417 Koblenz. Düsseldorf. Trier

2823 36186 Dresden

16355 11991 38 324 17 404

4822 10762

2693

3009

5224 13 602 61 069 16080

2656

Konstanz. Darmstadt Schwerin i. M. . Oldenburg. Braunschweig. Bremen 6 3 traßburg i. E. Metz .

70 30 16 30 20 20 40 60 30 80 50

54103 18 2595 49 803 415425 18 469 34 574 36 340 7977 26 734 14316 79 648 44 901 28 506 72 508 39811 66787 28 563 35 305 11109 26 490 89 967 28 620 156 671 84 599 43 341 18 944 221 317 8786 73 966 254 920 110 832 34 043 62 352 12336 20 747 28 424 Sh 08h 368 940 90 975 17154

46 229 15 128 41479 342 922 15337 28 483 29781 6368 20 870 11837 66 532 36 643 23 216 58 226 32 422 Hh 627 24 759 28 780 9518 22339 Ih 215 23 393 130 128 70 401 36 924 16120 185 130 7150 61975 196 596 93 428 29 221 51 589 2643 17738 23 199 71 483 307 871 74 894 14497

54 353 18164 56 647 419178 17186 36 417 37610 7020 26 009 195 736 77379 44 966 27 843 72778 42 113 63 966 29 064 34739 19178 27 362 S4 874 25 775 169 475 83 092 38 700 19381 201 590 9930 69 536 222 212 107178 32 935 62 201 12 598 21699 31 428 74 072 331 364 96 628 19 824

4tIIIHNttTttlÜtiKtIKtIHNtITtIIFIRIIRIIRII*

12708 3 654 1108

151 261 952 3003

11013

37 576 5 652 2669

188 540 48 548 19 665

Summe J.

2 900 649 296 321 122 494

2412108. 247 773 102 828

2 833 197 288 564 119 265

67 451 71756 3228

Ueberhaupt 566 7654

Berlin, im Oktober 1887.

3 319 464

2762710

Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts.

Biester.

3 241 028

N tt*

728 486

Etatistische Nachrichten.

Pachtverhältnisse der landwirthschaftlich en Haupt⸗ betriebe in Preußen 1882. (Stat. Corr.) Auf Grund der Berufszählungsmaterialien ist für Preußen vom Königlichen Statistischen Bureau ermittelt worden, in welchem Umfange sich die land⸗ wirthschaftlichen Hauptbetriebe, d. h, diejenigen Wirtheschaften, deren In⸗ haber die selbftändige Landwirthschaft für ihren Hauptberuf erklärt hatten, auf erpachtete Ländereien stützen. Dabei hat sich ergeben, daß von 1232 168 derartigen Wirthschaften 13 942 oder 66,06 o keinerlei Pachtland bewirthschafteten. und daß die Pachtlandfläche der übrigen 18 726 Hauptbetriebe 2936 699 ha oder 12,13 0 der gesammten Wirthschaftefläche der Hauptbetriebe (24 123 733 ha) ausmachte. Unter den . gab es wiederum 75 166 reine Pachtwirthschaften und weiter 38 463 andere, welche zu eigenem Besitz noch mehr als die i fr ihrer Gesammtfläche erpachtet hatten; bei der überwiegenden Mehr⸗ zahl der Betriebe mit Pachtland, nämlich bei 234 598. nahm dagegen der eigene Grund und Boden einen die Hälfte übersteigenden Bruch⸗ theil der Wirthschaftsfläche ein. In. Preußen hat hiernach bei den landwirthschaftlichen Hauptbetrieben die Bewirthschaftung von Pacht sändereien sehr geringen Umfang; nur 6,100, aller Hauptbetriebe sind reine Pachtungen. Die Selbstbewirthschaftung ist im Ganzen die durchaus überwiegende Wirthschaftsform; denn auch da, wo neben eigenem Besitz Pachtflächen erscheinen, ist die eigentliche Grundlage des Betriebes in den allermeisten Fällen das eigene landwirthschaft⸗ liche Anwesen. .

Wie ist nun aber das Verhältniß von selbstbewirthschaftetem Grundeigenthum und Pachtwirthschaft in den verschiedenen Größen⸗ klassen der landwirthschaftlichen Hauptbetriebe? Unterscheidet man letztere in Parzellenbetrieb (unter 3 ha. Anbaufläche) in Kleinwirth⸗ schaften (2 5 ha), in gewöhnliche bäuerliche 65 20 ha), in

großbäuerliche (20 bis 100 ha) und in Großwirthschaften (äber 1090 ha),

so erscheinen als eigentliche Pachtungen:; 42 410 Parzellenwirthschaften, 15 256 Kleinwirthfchaften, 8128 gewöhnliche baͤuerliche, 5751 groß bäuerliche und 3 621 Großwirthschaften. Bei den kleinsten und den größten Landwirthschaften ist die Wirthschaftsform des Pachtbetriebes am häufigsten; jene nehmen von den überhaupt vorhandenen 270 966 Parzellen⸗Hauptbetrieben 195,65 9 in Anspruch und diese von den 30 051 Großwirthschaften sogar 18,06 0ͤ, während von je 19 Klein⸗ wirthschaften nur 451, von je 109 gewöhnlichen bäuerlichen Betrieben nur j, 5? und von je 100 Großbauerwirthschaften nur 3,19 reine Pachtungen sind. Bei den Betrieben mittlerer Größe tritt das Pacht⸗ verhältniß also nur in, ganz geringem Umfange auf, und die reine Selbstbewirthschaftung bildet hier die Regel. . Naturgemäß haben sich diese Wirthschaftsformen nicht ohne inneren Grund gerade so, wie sie jetzt sind, herausgebildet. Näher hierauf einzugehen, verbietet der Raum. Nur das möge noch her⸗ vorgehoben werden, daß die reine Pachtwirthschaft im Bereiche der Zwergwirthschaften . ihres verhältnißmäßig hohen prozentualen Äntheils eine fehr erhebliche ökonomische Bedeutung nicht haben kann; es handelt sich hierbei oft um hausgärtnerische. Spielerii, Villen⸗ pachtung u. J. w. und jedenfalls nicht um große Flächen; in hygienischer und selbst in sozialer Hinsicht mögen derselben ihre wohlthätigen Folgen immerhin nicht bestritten werden. Beim mittleren, größeren und Großbetriebe aber, speziell in Gegenden mit ausgedehntem Groß⸗ grundbesitz, wird man der Betriebsform der Pachtwirthschaft geradezu einen hohen Werth beimessen müssen; denn abgesehen davon, daß er= fahrungsmäßig gerade durch den meist wohlgeschulten und intelligenten Pächterstand die Erträge der Landwirthschaft gehoben und der Wirth⸗ schaftsbetrieb gefördert zu werden pflegt, darf namentlich, die hohe soziale und wirthschaftspolitische Bedeutung der Thatsache nicht unter- schätzt werden, daß die mittleren und größeren Pachtungen für eine sehr beträchtliche Anzahl von Existenzen des soliden Mittelstandes ge⸗ radezu die Vorbedingung sind. Wie viel Haushaltungen Preußens hierbei direkt interessirt sind, kann man den oben mitgetheilten Zahlen leicht entnehmen.

O F N

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ze.

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Verloofung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

Deffentlicher Anzeiger.

6. Beruf⸗Genossenschaften. 7. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.

9. Theater⸗Anzeigen. . 10. Familien ˖ Nachrichten. In der Börsen Beilage.

1) Steckbriefe

strafe

von 24 e, im Nichtbeitreibungsfalle zu 5. 333 ff. der Strafprozeß⸗Ordnung mit Beschlag Es wird um

elegt.

boten anzumelden und, falls der betreibende Gläu⸗ biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen,

und Untersuchungs⸗Sachen.

33152 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Apotheker Theodor Krämer, geboren am 13. September 1845 zu Widdrichs, katholisch, zuletzt hier, Alte Jakobsstraße Nr. 116 wohnhaft gewesen, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen betrügerischen Bankerutts in den Akten J. II. D. S909. 87 verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in . Untersuchungsgefängniß, Alt⸗Moabit 11 / 12, abzu⸗ iefern.

Berlin, den 8. Oktober 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.

Beschreibung: Alter 41 Jahre, Größe 1 m 790em, Statur stark, Haare blond, Stirn frei, Bart: kleiner blonder Schnurrbart, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Kinn dag Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache eutsch.

33153 Steckbrief. ;

Gegen die unten beschriebene verehelichte Mathilde Leuy, geborene Bernstein, am 26. Januar 18655 zu Schwerin a. W., Kreis Birnbaum, geboren, zuletzt hier, Grenadierstraße 8 wohnhaft gewefen, welche sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen betrügerischen Bankerutts in den Akten J. II. E. 664. 87 verhängt.

Es wird erfucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungögefängniß zu Berlin Alt⸗Moa— bit 11/12 abzuliefern.

Berlin, den 8. Oktober 1387, Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.

Beschreibung: Alter 32 Jahre, Größe 1m bo em,

tatur untersetzt, Haare schwarz, Stirn niedrig,

ugenbrauen schwarz. Augen dunkel, Nase dick,

und gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn spitz, Gesicht rund, Gesichtsf arbe gesund, Sprache deutsch.

esondere Kennzeichen: trägt auffallend die rechte Schulter höher.

33160) Strafvollstreckungs Ersuchen.

Der Schirmflicker Hermann Fröhlich aus Obornik, . 3Zt. unbekannten Aufenthalts, ist wegen Ueber: tretung des §. 18 des Gefetzes vom 3. Juli 1876 durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts Ber linchen vom 26. September 1887 zu einer Geld⸗

4 Tagen Haft verurtheilt worden. Strasbollstreckung und Mittheilung zu den Akten E. 23. 87 ersucht.

Berlinchen, den 8. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht. 33151 Strafvollstreckungsersuchen.

1) Der Wehrmann August Wilhelm Rackwitz aus Glasow, ?) der 6 ervist J. Kl. Eduard Julius Ziebart aus Richardswalde, sind durch Erkenntniß des Königlichen Schöffengerichts zu Berlinchen vom 20. September 1887 wegen Ueber⸗ tretung des 8. 3603 des Reichsstrafgesetzbuchs ein Jeder zu einer Geldstrafe von 150 1, im Nichtbeitreibungs⸗ falle zu einer Haftstrafe von sechs Wochen verurtheilt worden. Es wird um Strafvollstreckung und Nach⸗ richt zu den Akten E 26 87 ersucht.

Berlinchen, den 8. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht. 33230

In der Strafsache gegen den Richard Bensch in New⸗Vork, zuletzt wohnhaft in Hannover, wegen Vergehens gegen §. 140 St. G. B., wird,

da der Angeschuldigte Bensch des Vergehens gegen 5. 140 Abs. 1 Nr. 1 des Straf⸗ gefetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der 55. 480, 525 326 der Strafprozeßordnung zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Hannover, den 1. Oktober 1887. Königliches Landgericht, Strafkammer. (gez Meder. . Brodmann. Die Richtigkeit der Abschrift beglaubigt: (L. 8.) Eitzen, Gerichtsschreiber Königlichen Landgerichts.

33231

In der Strafsache gegen den Friedrich Wilhelm Fischer von Ermschwerd, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, wird, da derselbe der Fahnenflucht nach §. 69 ff. des Militär⸗Strafgesetzbuchs dringend ver⸗ dächtig erscheint, auf Antrag des Königlichen Gerichts der 27. Division für den Fiskus das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Beschuldigten ge—⸗ mäß §. 246 der Militär ⸗⸗Strafgerichts⸗Ordnung und

Witzenhausen, den 1. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht. Dr. Schreiber. 32486 Beschlußf.

Die durch Beschluß des Königlichen Landgerichts II. Strafkammer zu Halberstadt vom 22. August 1887 über das Vermögen des Landwirths Andreas August Bösche zu Großalsleben verhängte Beschlag— nahme wird, da das Verfahren gegen denselben in Folge Ablebens eingestellt ist, aufgehoben.

Sschersleben, den 4. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht.

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2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

lasaz] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Jwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Niederbarnimschen Kreise Band 66 Nr. 2919 auf den Namen des Holzhändlers Carl Koch hier einge⸗ tragene, in der i . Nr. 63 b., Ecke der Waldstraße, belegene Grundstück nicht am 13. Okto- ber 1887, sondern erst am 17. November 1887, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts⸗ stelle Neue Friedrichstraße Nr. 13, of, Flügel G., parterre, Saal 40, versteigert werden.

Bas Grundstück ist für das Etatsjahr 1889/90 mit 12460 M Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, . Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige = schäßzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 42, eingesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerung⸗· vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige

ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗

k von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗

widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ spruͤche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 17. November 1887, Mittags 12 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle, Saal 40, verkündet werden.

Berlin, den 8. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 53.

lsszzs! Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Lichtenberg Band 32 Nr. 1929 auf den Namen des Bautechnikers Theodor Teichmann hier eingetragene, Thärstraße (Nr. 17) belegene Grundstuͤck . am 10. Dezember 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C, parterre, Saal 40, versteigert werden. ;

Das Grundstück ist knit 4 26 3 Reinertrag und einer Fläche von 7 a 26 am zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be laubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abs . und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Hof Flügel D., Zim mer 42, eingesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grunbbuche 23 Zeit, der Eintragung des Versteige rungsvermerks nicht 1 insbesondere derartige 8 erungen von Kapital, Bine, wiederkehrenden

ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge—⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte 6 zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des . ten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver-

e /// . * 22 . 6 * 8 . i K 8 23