1887 / 252 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Direktor W. Bubeck in Basel, ausgefübrt vom Schreiner H. Hart Dol schnitz arbeit von ö. daselbst). Dann folgen ürfe genständen, von L. Wehe in Hanan, und die Abbildung geschnitzten Schranks von Rinaldo Barretti in Florenz ls letzte Tafel liegt der Lieferung ein Probeblatt (Concertprogramm aus dem Werl „Karten und Vignetten, von dem Maler F. Stu in Mün herausgegeben von Martin Gerlach (Wien, Gerlach u. ) bei. Dat selbe ist le,. charakteristisch für das Kunsttreiben der en Malerschule, welche ihre Unfähigkeit durch geistreichelnde Vocksprünge und anarchistische Auflehnung gegen alle Tradition der alten edlen Kunst zu verdecken sucht und leider bei der nach Neuem um jeden e. auch den der Schönheit, lüsternen Menge täglich größeren Anhang gewinnt. Die am 25. d. M. erscheinende Nr. 2313 der Illustrirten ee, . enthält folgende Abbildungen: Sonntag im Manöver. kach einem Gemälde von Wilhelm Zimmer. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich und seine Gäste auf der Jagd im Hochgebirge: Die Strecke im Kammerhofe zu Gisenerz (Steiermark). Driginalzeichnung von F. Schlegel. Der Volksmärchendichter Musäus. Zum 109 jährigen Gedächtniß seines Todestages (28. Oftober 17877. Auf der Charlottenburger Rennbahn: Anfahrt der Wagen. Original⸗ zeichnung von F. O Stückenberg. Bilder aus Tirol: Eine Straße in Sterzing. Originalzeichnung von R. Stieler. Der ö Morgenpromenade. Gemälde von Karl Böker. ustav Robert Kirchhoff, R am 17. Oktober. Adolf Kröner, erster Vorsteher des Börsenvereins deutscher Buchhändler. Die Schichau'sche Schiffbauwerft in Elbing. Originaljeichnung von Ernst Plaß. Schichau'sches Torpedohoot für China auf der 6 durch den Ozean Originalieichnung von Ernst Plaß. Aus unseren Kolonien in Ast⸗ afrika: Der deutsche Hafen Dar⸗es⸗Salaam. 3 Abbildungen: Blick auf Dar es-Salaam vom Bord der ‚Barawa“ aus. Haus der Deutsch⸗Oftafrikanischen Gesellschaft in Dar⸗es⸗Salaam. Am Strande vor dem Gouvernementsgebäude in Dar⸗es⸗Salaam. Frau Limousin. . Nach dem Katalog der Universität Upsala beträgt die An⸗ zahl der Studirenden in diesem Winter ⸗Semester 1765 6 1877 im vorigen Jahre. In dem Verwaltungsjahr 1886,87 beliefen sich die Einnahmen und Ausgaben dieser Universität auf 834 703 Kronen. Außer einem Staatszuschuß von 414 505 Kronen ergaben die Ein nahmen aus eigenem Grundbesitz und die überwiesenen Zehntenabgaben 201 066 Kronen, Zinsen von Kapitalien 138 466 Kronen und diverse Einnahmen 80 665 Kronen. Unrter den Ausgaben heanspruchten Gehälter und Pensionen 459 259 Kronen, Institutlonen und Stipendien 303 231 Kronen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Thomasschlacke. Nach einem Vortrage des Direktors der

Ilfelder Hütte werden in Deutschland, wie die Eisenzeitung“ schreibt, ; e tir etwa eine Million Centner Roheisen nach dem Thomat⸗ verfahren veredelt. Dieses Eisen dürfte einen Phozphorgehalt von 24 (OC haben, demnach kann man den Gewinn an abfallendem Phos—⸗ phor monatlich auf ea. 20 099 Ctr. oder 45 000 Ctr. Phosphorsäͤure schätzen. Da die Thomasschlacke mit 18 bis 1 Co, durch⸗ schnittlich 20 ( Phosphorsäure gewonnen wird. entspricht dies einem Jahreserzeugniß von 2760000 Ctr. Schlacke. Rechnen wir den Durchschnittsgehalt einer Körnerernte vom Morgen auf 5 kg Phoshphorsäure (hochgenommen), so reicht die Thomasschlacke zum Ersatz der Phospborsäure auf 53 Millionen Morgen Halmfeüchte. Es wird jedoch erst ein Drittel des zur Ent phesphorung geeigneten Roheisens Deutschlands entpbotphort, so daß nach allgemeiner Einführung des Verfahrens 159 Millionen Morgen Halmfrüchte . werden können, nahezu ein Drittel der alljähr⸗ lich in Deutschland mit Getreide angebauten Fläche. Einer all⸗ gemeinen Anwendung von Thomasschlacke als Düngeinittel steht noch bei einer ganzen Reihe von Landwirthen die Befürchtung entgegen, daß bei fortgesetzter Anwendung dieser Schlacke die Ackerktume allmählich derart mit Eisen angereichert werde, daß aus diesem Grunde in ab sehbarer Zeit Mißernten und Mindererträge zu befürchten ständen. Um diese Befürchtung zu beseitigen, rechnet ein Fachmann in der „Chemiker⸗Ztg. ihre Unhaltbarkeit ziffermäßig aus. Unter der An—⸗ nahme von 9 Go Eisen im Thomasphosphat und daß jährlich 409 kg auf 1 ha gedüngt werde, findet er, daß, wenn niemals die Ernten vom Felde entfernt würden, 597 Jahre erforderlich wären, um den Eisengehalt des Bodens um 106 zu steigern.

Gewerbe und Handel.

Wie die Berichte der Fabrikinspektoren ergeben, ist an der wichtigen Aufgabe der möglichsten Beseitigung gefundbeits⸗ chädlicher Einflüsse während des Berichtsjahres in vielseitiger Weise weiter gearbeitet worden. Bleibt auch noch Vieles zu wänschen übrig, und stellen sich auch oftmals der vollen Durchführung der als geeignet erkannten Maßnahmen und Verbesserungen Hindernisse der verschiedensten Art in den Weg, so ist doch ein Fortschritt im Großen

und Ganzen unverkennbar. „Die wirthschaftliche Lage der Arbeiter wird, wenn auch nicht überall, so doch im Großen und Ganzen als befriedigend bezeichnet, und viele Berichte lassen dem Vorjahr gegenüber eine Besserung er— kennen Dies trifft nicht zu bei allen Industriezweigen, die in näherer Beziehung zur Landwirthschaft stehen, deren ungünstige Verhältnisse sich in der einen oder anderen Weise auch für die Arbeiter fühlbar gemacht haben. Manche andere Industriezweige bingegen vermochten den- selben, namentlich, den geschickteren und den Facharbeitern, vermehrte Ar⸗ beitsgelegenheit bei mindestens dem Vorjabr entsprechenden, in manchen Fällen aber auch darüber hinausgehenden Löhnen zu bieten. Als allen rbeitern zu Gute kommend wird die Thatsache mehrfach hervor— gehoben, * die Preise der Lebensmittel im Allgemeinen dieselben eblieben sind; vereinzelt sind sie zwar gestiegen, dagegen an manchen Orten unter diejenigen des Vor sabres zurückgegangen. Als ein viel⸗ sach verbreiteter Uebelstand wird es kezeichnet, daß der Arbeiter sich noch häufig e sr sieht, für seine Wohnung einen größeren Theil seiner Einnahme zu verwenden, als einem richtigen Verhältniß diefer Ausgabe zur Gesammthelt der nothwendigen Ausgaben und namentlich der Rücksicht auf eine gesunde irnäbrungsweise entsprechen würde. Es ist aber guch in dem Berichtsjahre manches geschehen, um eine rer dieser Zustände herbeizuführen. In Schleswig - Holsten haben mehrere größere Fabriken eine beträchtliche Anzahl von Häusern mit je 2—— 3 Arbeiterfamilien⸗ wohnungen erbauen lassen. Bei Stettin sind 160 Arbeiterwohnungen errichtet worden, um der durch die Vermehrung der Aibeiterzahl des Vulkan berbeigefübrten Wohnungsnoth zu steuern, ähnliche Ginrich⸗ tungen wurden auf einer großen Cementfabrik geschaffen; ferner wurden in den Aufsichtsbezirken Mittel- und Oberfranken, Dresden, Chemnitz, Zwickau, Meißen, Plauen, Baden, Hessen und Schwarz⸗ burg · Sondershausen entweder von Arbeitgebern oder besonderen Ver⸗ einen zweckmäßige Arbeiterwohnungen errichtet. Indeß ist dem vor— handenen Bedürfniß noch keineswegs genügt worden. An dem Kost⸗· und Quartiergängerwesen, dessen sittenverderbender Einfluß und nachtheilige Wirkung auf die rnährungsweise, namentlich der jugendlichen Arbeiter gleichfalls Anlaß zu manchen Klagen giebt, wird sich, wie der Dresdener Aufsichtsbeamte glaubt, wohl nicht vtel ändern lassen, bis große , Wohnungen für unverheirathete männliche Arbeiter geschaffen werden. Zur Ab⸗ 864 der gedachten Uebelstande haben namentlich . größerer Anlagen bereits mit Erfolg gewirkt und gleichzeitig dabel fär Verab⸗ reichung guter nabrhafter Kost zu billigen Preisen Sorge getragen. Häufig aber e e. derartige EKinrichtungen an den vielerlei mit denselben verbundenen Schwierigkeiten, von denen die finanziellen bei Weitem nicht immer die ausschlaggebenden sind. Die 15. ordentlich; Generalversammlun

der Attionäre d Neuen Da, r, ne, n , nn, ne. er die

ober ertheilte dem

Bericht der Revisoren lte d und dem Auffsichltrnttz. . des Abschlusseg der Direktion

Die statutenmäßig a den Mitglieder des Aufsichtsratbes: Geheime Kommerzien⸗Räthe Friedrich Gelpcke und Wilhelm Oechel⸗ häuser sowie die bisherigen Revisoren wurden wieder gewãolt.

In der Gengralversammlung der Berlin-Anbaltischen ,,,, vom 26 d. M. wurde die vorgelegte Bilanz pro 1886/87 genehmigt und die Dividende auf 69 fest⸗ .. Nach Ertheilung der rge wurden die statutenmäßig aus cheidenden Mitglieder des —— wiedergewählt. Schließlich theilte die Direktion auf eine Anfrage mit, daß die gesellschaftlichen Etablissements gut beschäftigt sind, und wwar zu theilweise besseren Preisen als im Vorjahre

Vom a n nir gen Steinkoblenmarkt berichtet die Schles. Ztg.“: Der vorzeitige Eintritt überaus herbstlicher und rauher Witterung, welche on einigen Stellen zu Frosttemperaturen und im östlichen Auslande zu leichten Schneefällen und Hagelwetter führte, hat dem Brennmaterialien · Bedarf eine ebenso außergewöhnliche, wie den Produktionzstätten angenehme Anregung gegeben. Das überall auf⸗ tretende Heizbedürfniß hat namentlich von den größeren Konsumplätzen, wie Berlin, Breslau, Wien u. s. w., ansehnliche Mehrbestellungen ausgehen lassen, da der anfänglich beschaffte Vorrath der Handel⸗ läger sich als nicht ausreichend erwieg. .. . Im Vordergrunde der Kohlenentnahme standen die mittleren und kleineren Körnungen der Aufbereitungssorten, welche bei wachsender Nachfrage im Laufe der zweiten Monatshälfte so stark abgingen, daß dieselben nur mehr an die ständigen Abnehmer abgegeben werden konnten. Der Bedarf vollzog daher von selbst allmählich den Uebergang zu den gröberen Sorten, und waren in dem guten Absatz neben den vornehm⸗ lich geforderten besten Marken von Flammkohlen auch die mittleren und mageren Kohlensorten mit einbegriffen. Nach Rußland wurden ansehnliche Mengen von Gaskohlen wie von Waschprodukten abgesetzt; der Schiffahrts verkehr an der Grenze war um so belebter, als der

Waggonmangel den Versandt per Eisenbahn erschwerte. Backkohlen wurden von den Koksfabriken in wachsenden Mengen erfordert, da neben den Hochofenwerken des Bezirks zahlreiche Abnehmer für Koks vorhanden sind und Koks bei sieigenden Preisen in reger Nachfrage verharrten. ö

Wien, 27. Oktober. (W. T. B.) Die Einnahme der 5ster⸗ reichischen Lokaleisenbabn⸗Gesellschaft betrug im Septem⸗ ber 1887 bei derselben Betriebslänge, welche sich theils im Staats und theils im eigenen Betriebe befand, 98 904 Fl, während dieselben Linien im September 1886 eine Einnahme von 86 747 Fl. er— zielten; mithin Mehreinnahme im September 1887 121657 Il. Die Gesammteinnahmen vom 1. Januar bis Ende September betrugen im Jahre 187 722 289 Fl., im Jahre 1886 641 752 Fl., mithin 1887 mehr 86 537 Fl.

London, 26. Oktober. (W. T. B.) Die Einnahmen der egyptischen Staatsschuldenkasse weisen ein Saldo von

440 000 egvptischen Pfund auf, welche nach Abzahlung der unifijirten Novembercoupons verbleiben.

Verkehr Anstalten.

Hamburg, 26 Oktober. (W. T. B.). Der Postdampfer Moravia“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Pacetfahrt⸗ Atttengesellschaft hat, von New⸗Jork kommend, heute Morgen Lizard passirt.

London, 26. Oktober. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Athenian“ ist heute auf der Ausreise von Madeira abgegangen.

26. Oktober. (W. T. B.) Der Fastle⸗ Dampfer Grantully⸗Castle“ ist heute auf der Ausreise von London abgegangen.

St. Petersburg, 23. Oktober. (R. C.) Ueber die Tele⸗ phone in Rußland im Jahre 18865 bringt der. Praw. Westn.“ folgende Daten: Bis 1385 waren Telephonleitungen in St. Petersburg, Moskau, Warschau, Odessa, Riga und Lodz vorhanden. Im Laufe des Jahres wurden solche eingerichtet in Nishni⸗Nowgorod und Rostow am Don. Außerdem wurde 1886 die Umgegend Moskaus durch Telephon leitungen mit der Stadt selbst und in demselben Jahre Zarskoje⸗Sselo mit St. Petersburg verbunden. Die Zahl der Telephon ˖ Abonnenten betrug in St. Petersburg 941, in Moskau 584; die Telephondräbte repräsen⸗ tirten im Ganzen eine Strecke von 7440 Werst. Im Laufe eines Monats wurde das Telephon durbbschnittlich benutzt: in St. Petersburg 87? 023 Mal, in Moskau Hl 543 Mal, in Warschau 54 296 Mal, in Odessa 79776 Mal, in Riga 40 767 Mal, in Lodz 23 966 Mal. Im Laufe von 24 Stunden benutzte durchschnittlich jeder einzelne Abonnent das Telephon: in St. Petersburg 3 Mal, in Moskau 3 Mal, in k 4 Mal, in Odessa 5 Mal, in Riga 3 Mal, in Lodi 5 Mal.

Berlin, 27. Oktober 1887.

Morgen, Freitag, den 28. d. M. findet Königliche Parforce⸗Jagd statt. Rendezvous: Vormittags 11 Uhr am Forsthaus Plantagenhaus.

Branden burgische Provinzial Synode. V. Präͤsident von Levetzow eröffnete die heutige Sitzung gegen 114 Uhr Vormittags. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete der Antrag des Syn. Dr. Heffter (Berlin) und Gen.; „Synode richtet an den Evangelischen Ober⸗Kirchenrath die Bitte, dahin zu wirken, daß die Schwierigkeiten, welche sich der Publikation des von der zweiten ordentlichen General Synode angenommenen und von dem Landtage bereits im vorigen Jahre genehmigten Kirchengesetzes, betreffend Abänderung der Kirchen Gemeinde⸗ und Spnpoda lordnung bisher entgegengestellt haben, tbun lichst bald gehoben werden. Ver Antragsteller befürwortet in ein⸗ gehender Weise den 2 Der Konsistorial ⸗Präsident Dr. Hegel erklärte; der Evangelische Ober. Kirchenrath sei stets bemüht gewesen, die Schwierigkeiten, die der Publikation des Gesetzes entgegensteben, zu beseitigen; derselbe werde in diesen seinen Sn, en, fortfahren. Der Antrag gelangte schließlich in namentlicher Abstimmung mit 1065 gegen 25 Stimmen zur Annahme.

Als Aufführungstage für das unter Mitwirkung und Leitung des Königlich 66 Hof Schauspielers Carl Porth aus Dresden in Torgau stgttfindende Festspiel: Luther und seine Zeit don Au gust Trümpelmann, . nunmehr endgültig bestimmt worden: Donnerstag, der 3. November, und Freitag, der 4. November (Abends 8 Uhr). Sonntag, der 6. November Yiachmit tags 45 Uhr), und Sonntag, der 13. November (Abends 6 Uhr). Einlaßkarten für Loge und Sperrsitz à 2 46. J. Platz à 1 46 und II. Platz à 50 6 sind bei dem Kaufmann Moritz Röber und bei dem Kaufmann O. le in Torgau zu haben, welche auch Voraus bestellungen entgegen- nehmen.

Danzig, 26. Oktober. (W. T. B.) Durch einen schweren Nordsturm ist in der vergangenen Nacht hier vielfacher Schaden angerichtet worden. Die Dünen und die Uferbefestigung an der Seeküste sind stellenweise verwüstet. Im Hafenbassin von Neu⸗ fahrwafser sind Trei Oderkähne mit Zuckerladung in Grund ke lagen; auf der Rhede ist die Kuff . Josephinen, mit Steinen laden, gesunken; ein Fischerboot aus Heisternest kenterte. Bei Neuf aehr ist ein noch unbekannter Schooner gestrandet; bei Weichselmünde sind mehrere Böte und Schiffstrümmer an den Strand getrieben. Bremen, 27. Oktober. (W. T. B.) Die Rettungs- station Treptowerdeep telegraphirt vom 24. Oktober, Abends: Von dem hier gestrandeten deutschen Schuner Christoph“, Kapitän Nadelbaum, 4 Personen gerettet durch den Raketenapvarai der Station Treptowerdeep. Sturm aus Nord.

Stockholm, 23. Oktober. Auf Grund einer Aufforderung des

echarge u loß, dem Vorschlage d Aufsichtsraths gemäß, die Hehe ng 6 gi, ng. *

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internationalen Central⸗Comites der rist lichen Vereine junger Männer in Genf wird hier im August nächsten Jahres eine Welt⸗

konferenz dleser Vereine stattfinden. Um diese Konferenz würdig empfangen zu können und um die nöthigen Vorbereitungen zu treffen, ist ein Comité nierergesetzt worden, dem u. A. als Mitglieder an= gehören: Qber⸗Statthalter Freiherr von Ugglas, Pastor primarius Dr. Fehr, Pastor Dr. Staaff, Konsul O. Ckman sowie die Pastoren der hiesigen deutschen, englischen und französischen Gemeinden. Ein Drganisations ⸗Comits ist mit den näheren Vorbereitungen bereit betraut worden. Gegen 200 Vertreter solcher Vereine werden aus allen Theilen der Welt sowie auch viele Freunde der Sache erwartet. Hier in der Hauptstadt wurde im Jahre 1884 ein „Christlicher Verein . . gestiftet, der jetzt 42 aktive und Ho passive Mit⸗ glieder zählt.

Deutsches Theater. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wilhelm besuchten die gestrige Aufführung des „Faust“' und wohnten derselben bis zum Schluß bei.

Im Belle Alliance Theater hatte 8 Nullerl ! das Volks- stück von Morrs, worin He. er Schweighofer als Null · Anerl · eine unübertreffliche Meisterleistung bietet, wieder denselben Erfolg wie bei den vorjährigen Aufführungen. Daz allabendlich fast ausver⸗ laufte Haus spendet den Hauptdarstellern, den Hrrn. Schweighofer, Binder, Klein, Frl. Linck und Baumgarten, rauschenden Beifall, namentlich aber dem beliebten Gast bei dem Vortrage des Liedes „Die Welt ein Narrenhaus“.

Im Walhalla⸗Theater ist gestern Abend die komische Operette Rikikin frei nach dem Französischen ven Richard Gense und W. Mannstädt, Musik von Joseph Hellmesberger jun, zum ersten Mal, und zwar mit gutem Erfolg in Scene gegangen. Die eigen thümliche Benennung der Operette, die durch den Zettel keine Er⸗ klärung findet, stammt von einer Uhr her, die mit dem Namen ihrer Eigenthümerin Rikiki(⸗Ulrike) gezeichnet ist und aus Verwechselung in unrechte Hände geräth; dadurch wird der lose Knoten der Handlung geschürit; Ulrike selbst erscheint nicht auf der Bühne, hat auch mit dem Stück eigentlich gar nichts zu thun Die Träger desselben sind eine Blumenhändlerin Nelly und deren Bräutigam, der Austräger Steffen; Ersterer soll ihr Hang zur Oper zum Fallstrick für ibre Tugend werden, den Bräutigam will man nach Indien schaffen, doch bringt die Uhr mit dem Namen Rikiki Alles rechtzeitig in erwünschte Ord- nung. Der einer in Wien hochgeachteten Musikerfamilie angehörige talentvolle Komponist hat aus diesem dürftigen Libretto gemacht, was nur zu machen war. Seine vorzüglich instrumentirte Musik bewegt sich vielfach in melodiösen Tanz. und Marschrhythmen, er⸗ zielt aber auch tiefere Wirkung durch treffliche Ensemblesätze, unter denen besonders das Finale des ersten Akts zu er⸗— wähnen ist. Von den zahlreichen anderen besondertz gelungenen Nummern heben wir nur hervor: den Matrosenchor Faßt ihn, packt ihn“, den Chor der Dienerinnen im zweiten Akt, die Tersette Micalotte tröste mich“, Sie hier“ i Akt) und das Trinklied am Schluß (Sextett. Von den zahlreichen Mitwirkenden ist nur dem Frl. Schoder (Nelly) eine hervortretende Partie zugefallen, der sie trotz mancher Schwierigkeit, die sie bietet, in Gesang und Spiel gerecht wurde. Auch ihr Partner Steffen, Hr. Dietrich, löste seine Aufgabe befriedigend. Von den vielen kleinen Rollen seien die des Lafleur (Hr. Szika), des wan der Putt⸗Putt (Hr. Wirth) und des Hochbootsmanns Knox (Hr. Roller) etwaͤhnt; die anderen, auch die des Frl. Feldau, kommen jzu wenig zur Geltung. Hr. Wilheliny war anfangs nicht disponirt und beeinträchtigte dadurch die Wirkung seiner Rille. Die Ausstattung ist glänzend. Hr. Direktor Scherenberg hat weder an Personal, noch an Pracht der Kostüme und Dekorationen gespart. Die Aufführung war namentlich in Anbetracht der Anforderungen. die der Komponist an die Sänger und Sängerinnen wie an das Orchester stellt, wohl gelungen und wurde durch reichen Beifall und vielfache Dakapo⸗Rufe gelohnt. Der Komponist, der die Operette persönlich dirigirte, und Hr. Scherenberg wurden wiederholt gerufen und durch Blumen und Kränze geehrt.

Morgen wird der Kapellmeister Raida, dem mit dem Kapell⸗ meister Thomas das Verdienst gebührt, die Operette einstudirt zu haben, die musikalische Leitung derselben übernehmen.

Lübeck, 26. Oktober. Eine Opern-⸗Novität, die innerhalb der letzten acht Tage am hiesigen Stadt Theater zweimal mit großem Erfolg gegeben wurde, hat sowobl in unserer Stadt als auch in Schwerin lebbaftes Interesse erregt. Der Komponist der pbantastisch⸗ romantischen Oper Lanjo“ (Text von Frl. Agnes Engel in Schwerin) ist der Staatsrattö Michael von Ogarew zu Schwerin, welcher als Kaiserlich russischer Konsul für Mecklenburg fungirt. Der ersten Aufführung wobnte Se. Hobeit der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg ⸗Schwerin bei, während zur Wiederholung derselben dessen älterer Bruder, Se. Hoheit der Herzog . Friedrich, hier anwesend war. Auch der Schweriner Hoftheater⸗Intendant, Kammer- berr Freiherr von Ledebur, war zu der Premiere eingetroffen. Hr. Friedrich Erdmann, der Direktor unseres Stadttheatere, setzte die Novität vortrefflich in Scene. Dieselbe verlangt einen vielgliedrigen Apparat. Auch die Chöre und das Ballet gefielen sebr. Dem Kapellmeister von Fielitz gebührt für die musikalische Leitung alles Lob. Die Oper enthält manche prächtige Nummern. Besonders der Ensemble ⸗Satz des ersten Aktes, das Duett zwischen Lanzo und Helga im dritten Akt und das Finale des letzten Aktes verdienen Anerkennung. Melodiös und an—= sprechend ist, wie die Balletmusik, namentlich auch das Lied des Narren im ersten Akt. Die Hauptpartie, die des Lanzo, sang Hr. Wellig (Tenor) auf das Beste. Auch die Helga, welche Frl. Nicolai wiedergab, fand vielen Beifall. Die anderen Darsteller waren gleich⸗ falls recht brav, und der Effekt der Tondichtung steigerte sich stetig bis zum Ende. .

In der Sing- Akademie gab ein jugendlicher Pianist, Hr. Joss Vianng da Motta, gestern Abend ein Concert, in welchem er eine Probe seiner technischen Geschicklichkeit auf dem Klavier ab- legte. Der Coneertgeber trug u. A. die Sonate in D-moll von G. M. von Weber und die prächtige Es-dur-Sonate (Op. 7) von Beetboven vor und dokumentirte im Vortrage dieser Nummern eine bemerkengwerthe Vollkommenheit in der technischen Ausbildung; alles wurde glatt, genau und ohne Abjug zu Gehör gebracht, allein es fehlte dem Vortrage das ihnere Leben, Wärme der Empfin⸗ dung und Ausdruck der nütfüblenden Seele. Hr. Vianna da Motta ist vorläufig nicht viel mehr als ein tüchtiger Klavier⸗ spieler; er ist noch kein wabrhafter Interpret musikalischer Gedanken, kein selbständig und eigenartig reprodujzirender Künstler. Deshalb wirkten die , n, in welchen ian gewohnt ist, die Fingerfertigkeit in den Vordergrund treten jzu sebn, am Angenehmsten auf die Hörer, und besonders fanden ein Chovin'sches Nocturne und Scherzo und eine Gigue von Raff reichen und auch wohlverdienten Beifall. Der junge Goneertgeber steht offenbar im Be⸗ inne seiner Laufbahn, und man darf von seiner weiteren intwicktlung wobl noch Erfreuliches hoffen. Ht. Heinrich Grahl, welcher durch einige Gesangenummern im Concert mitwirkte, besitzt einen angenehm und metallisch klingenden, aber nicht sehr kräftigen Tener, der jedoch für die dem Sänger an diesem Ort ge stellten Aufgaben völlig ausreichte. Gine Arie aus Méhul's „Joseph in Egyvten“ brachte Hr. Grahl recht eindrucke voll zur Geltung, und auch einige Lieder trug er mit Geschick und schönem Auedruck vor und fand sür seine Leistungen gleichfalls die freundlichste Aufnahme und lebhaften Applaus.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Gypedition 66 cho lj).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗Anstalt, Berlin 8W., Wil helmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen

Berlin:

(einschließlich Börsen⸗ Beilage).

überall klar und deutlich.

M 252.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 27. Oktoher

S887.

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Statistische Nachrichten.

Nach der „Zeitschrist des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus“ betrugen im preußischen Staat während des letzten Jahr⸗ zehnts, vom 1 Januar 1877 bis 31. Dezember 1886, die Mitte! preise im Kleinhandel: für 1 Weizenmehl Nr.! in 1877 41 3, in 1878 38 3, in 1879 37 4, in 1880 40 8, in 1881 40 3, in 1882 39 3, in 1883 37 8, in 1884 34 3, in 1885 32 J und in 1886 30 ; für 1 kg Roggenmehl Nr. 1 in 1877 32 , in 1878 28 35, in 1879 27 3, in 1850 32 3, in 1881 34 8, in 1882 31 3, in 1883 28 8, in 1884 27 3, in 1885 26 3 und in 1886 25 3; für 1 Rg Javaxeis in 1577 59 ,. in 1878 59 3, in 1879 58 , in 1880 59 3, in 1881 58 , in 1882 57 3, in 1883 56 8, in 1884 55 5, in 1885 55 8 und in 1886 54 3; für 1 kg mittleren Javakaffee (roh) in 1877 2 M 89 3, in 1878 2 4A 84 8, in 1879 2 4A 76 8, in 1380 2 S 77 3, in 1881 2 M 69 8, in 1882 2 M 57 3, in 1883 2 S 51 , in 1884 2 M 41 , in 1885 2 M 33 * und in 1886 2 ½ 28 3; für 1 Eg gelben Javakaffee (in ge⸗ brannten Bohnen) in 1877 3 M 51 3, in 1878 3 M 58 , in 1879 3 S 52 5, in 1880 3 Æ 53 8, in 1881 3 M 46 , in 1859 z 41 J, in 1883 3 6 24 J, in 1854 3 6. 22 3, in 1885 3 ½ 17 3 und in 1886 3 M 15 3; für 1 Eg inlän⸗ disches Schweineschmalz in 1877 1 1 84 , in 1878 1 76 3, in 18799 1 64 , in 1880 1 69 3, in 1381 1 6 78 3, in 1882 1 6 83 3, in 1383 1 4 85 3, in 1884 1 0 75 4. in 1885 1 M 71 g, in 1886 1 4 66 3. Ein Vergleich der Mehlpreise mit den Getreidepreisen führt zu folgenden Ergeb— nissen: Der Preisunterschied gegen das Vorjahr betrug beim Weizen · mehl Nr. 1 bezw. Weizen: in 1878 7,90 bezw. 153,860 / o, in 1879 2,70 ½ bezw. 3,06 0is0, in 1880 * 8, 1190 bezw. 4 11,B73 C, in 1881 bezw. 4 O,460oο, in 1882 2,56 9o bezw. 5.77 0ᷣ 90, in 1883 5,45 o bezw. 12,43 GC, in 1884 S8.82 05, bezw. 6,94 oso, in 1885 6,25 o, bezw. 6,79 o und in 1886 6,67 bezw. 3,18 0, ; das Roggen⸗ mehl Nr. 1 bezw. der Roggen: in 1878 14.28 bezw. 23,77 ,, in 1879 3,70 υ bezw. 4 O70 9e.,, in 1880 4 18.52 060 bezw. 4 34 03 υί–, in 1881 4 6,25 o bezw. 4,66 Goo,

in 1882 9,68 96 bezw. 25,47 CG, in 1883 10,71 9 bezw.

9,52 9υ⏑, in 1884 3,70 oo bezw. P, in 1885 3,85 Go bezw. 280 e und in 1886 4.00 0 bezw. 6,72 01s9p. Das in⸗ ländische Schweineschmalz hatte pro Kilogramm einen niedrigeren oder höheren Preis als der geräucherte inländische Speck: in 1377 4 8, in 187778 3 3, in 1879 2 8, in 1880 2 8, in 1881 —1 8, in 18835 4 1 3, in 1883 41 8, in 1889 *. in 1835 P und in 1886 3 . Während des letzten Jahrzehnts hatte das vergangene Jahr für Weizenmehl Nr. 1, Roggenmehl Nr,], Javareis, Javakaffee und inländisches Schweineschmalz den niedrigsten Preisst and im Kleinhandel.

Ueber die offene Armenpflege in Köln während der Jahre 1884 und 1885 entnehmen wir den „Mittheilungen des Statistischen Bureaus“ der genannten Stadt folgende Angaben. Es wurden öffentlich, außerhalb der Anstalten, mit Geld unterstützt im Jahre 1884 insgesammt. 3481 Parteien mit 7349 Personen oder 4,97, der Civilbevölkerung, 1885 dagegen 3369 Parteien mit 7339 Personen oder 4,80 der Civil- bevölkerung. Von den Unterstützten erbielten im Jahre 1885: 2165 Parteien mit 4068 Personen (— 55,4 960 aller Unterstützten) eine dauernde und 1204 Parteien mit 3271 Personen (— 44,6 o/o der Unterstützten) eine vorübergehende Unterstützung. Während hier⸗ nach die Zahl der unterstützten Parteien bezw. Personen von 1884 bis 1885 zurückgegangen ist, trat bei der Unterstützungssumme eine nicht unbeträchtliche Erhöhung ein. Gegen 366 876 4A im Jahre 1881 wurden 375 212 im Jahre 1885 ausgezahlt; mithin entfielen 1884 auf einen Unterstützten 49,93 M, 1885 aber 51,13 4 durch⸗ schnittlich.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

In Heine's Verlag zu Berlin ist vor Kurzem von Parey s „Handbuch des Preußischen Verwaltungsrechts“ die 1. Ab= theilung des zweiten. . das Verwaltungsrecht“ enthaltenden, Bandes erschienen. Diese 1. Abtheilung zerfällt wieder in die zwei Unterabtheilungen: J. „Die wirklichen Majestäts- und Hoheitsrechte“ (8 1— 270) und II. .Die nicht wirklichen Majestäts. und Hoheits⸗= rechte und die sog. Regalien“ (5. 271— 313). Die Darstellung hält sich hierbei, obwohl die Quellen sowie die bereits vorhandene Literatur stets sorgfältig benutzend und nur auf dieselben verweisend, doch ebenso sehr von Weitläufigkeit als von allzu großer Kürze fern und ist Das Buch erweist sich daher als höchst brauchbar und nützlich.

Der Supplementband zur 13. Auflage von Brockhaus Konversations ⸗Lexikon ist soeben mit dem 15. Hefte vollständig

eworden und wird binnen wenig Wochen auch gebunden vorliegen. Dieser Ergänzungsband ist bekanntlich dazu bestimmt, das in den Jahren 1862 87 in 16 Bänden erschienene und im März d. J. ab- geschlossene Hauptwerk in dessen ganzem Umfange bis zur Schwelle der Gegenwart fortzuführen. Dementsprechend enthält er, abgesehen von außerordentlich zahlreichen kleinern Ergänzungen, welche viele Artikel des Hauptwerks erfuhren, auch noch eine bedeutende Anzahl größerer Artikel, die theils ebenfalls eine Ergänzung von bereits vor⸗ handenen bilden, theils aber auch vollständig neu sind. Unter denselben sind insbesondere hervorzuheben die den deutschen Verhältnissen ge⸗ widmeten Artikel: „Deutsches Heerwesen“ (bereits die Reorganisation nach dem Gesetze betreffend die Friedenepräsenzstärke des deutschen Heeres vom 11. März 1887, enthaltend), „Deutsche Kunst“, „Deutsche Äteratur“, namentlich aber Deutschland und. Deutsches Reich. Dieser letztere Artikel enthält in seinem geographisch statistischen Theile das gesammte neueste statiische Material, wie es aus der Volkszählung vom 1. Dejember 1885 hervorgegangen ist, sowie eine Uebersicht über die außereuropäischen Gebiete unter dem Schutz des Deutschen Reichs (nebst zwei dazugebörigen Karten und einer Chromotafel:; „Völkertypen aus Kolonien des Deutschen Reichs“), während der geschichtliche Theil die Ereignisse von 1883 an bis März 1887 behandelt. In gleicher Weise sind die Artikel der übrigen Großstaaten Europas und der Welttheile ergänzt. In einem größern Artikel Afrika“ und in der beigegebenen vorzüglichen Gesammtkarte (in vierfachem Format) sind die neuesten Entdeckungs- und Erforschungsreisen, sowie die Kolonial⸗ verhältnisse dargestellt; die Karte bringt auch die offiziellen Dampfer⸗ linien der verschiedenen Nationen. Unter den wichtigern biographischen Ar⸗ tikeln sind herborzuheben: Alexander III., Kaiser von Rußland, Alexander, Fürst von Bulgarien, Bismarck., Gladstone, Hohenlohe - Schillings⸗ fürst, Karawelow, Papst Leo XIII., König Ludwig II. von Bayern, . Luitpold von Bayern, Kardinal Rampolla, Stambulow, aiser Wilhelm. Unter den medizinischen Artikeln ist zu nennen: „Bakterien“, ein ausgezeichneter, höͤchst gründlicher Artikel über diese in neuester Zeit so viel genannten piljartigen Krankheitserreger, welchem eine höchst instruktive . in theils 1000 facher, theils 50 facher Vergrößerung der Objekte beigegeben ist. Der Naturgeschichte sind ewidmet die interessanten Artikel „Architektur des thierischen örpers*, . Pflanzengeographie n (mit zwei mehrfarbigen Karten J Ver⸗ breitung dei wichtigsten Kulturgewächse“), „‚Thiergeographie? (mit Karte in Buntdruck: „Verbreitung wichtiger und charakteristischer

Wirbelthiere ), „Tiefseeleben (mit Tafel in vortreff licher Ausführung) und „Wanderungen der Thiere. Die Astronomie wurde ergänzt durch eine dem Artikel Sternbilder‘ beigegebene „Sternkarte des südlichen Himmels“, die physische Geographie und die Meteorologie durch einen die neuesten Katastrophen berücksichtigenden Artikel Erdbeben, an welchen sich ein biographischer Artikel über Rudolf Falb anschließt. Dem allgemeinen Interesse, welches in der Gegenwart den militärischen Wissenschaften und Fortschritten, insbesondere der Waffenkunde zu gewandt ist. wird in mehreren Ergänzungsartikeln i ,,, zu deren Erläuterung die beiden Tafeln. Neueste Geschützen und „Neueste Handfeuerwaffen“ dienen. Das Seewesen ist vertreten durch die Artikel „Flaggen“, ‚Raketenapparat? und „Rettungswesen zur Seen; zu dem erstern gehören die zwei Chromotafeln: „Flaggen des Deutschen Reichs und „Flaggen und Fernsignale des internationalen Signalbuchss, zu den letztern die interessante Tafel: „Rettungswesen zur Seen. Den Artikel „Nordostseekanal“ hegleitet eine Planfskizze. Dem Ergänzungsartikel Heraldik? ist zur Erläuterung eine Tafel: „Heraldische Typen“ beigegeben. Dem außerordentlich weiten Gebiete der kommerziellen, volkswirthschaftlichen und sozialen Fragen, dem da. mit verwandten Verkehrswesen und der dahin einschlagenden Technik ist natürlich eine sehr große Anzahl der verschiedensten Artikel ge⸗ widmet, z. B. . Auswanderung“, „Banken“, Berufsgenossenschaften“, „Branntweinsteuer“, „Eisenbahnen“ (mit zahlreichen übersichtlichen Tabellen aus der neuesten Zeit), Elektrotechnik“ (nebst Tafel: ‚Elektro⸗ technik der Gegenwart“), „Gewerbegesetzgebung“, „Hausindustrie“, „Innung“, „Krankenversicherung?', „Kunstbutter‘, „Telegraph und Telephon (ebenfalls mit Tafel), . Unfall versicherung“, . Zuckersteuer“ ꝛx. Außer den bereits genannten Tafeln enthält der Supplementband noch eine Eisenbahnkarte des Deutschen Reichs, eine politische Uebersichts⸗ karte des Osmanischen Reichs, eine geologische und eine Eisenbahn— karte Oesterreich⸗Ungarns, eine wichtige technische Tafel; „Sicherheits- vorrichtungen‘, sawie zahlreiche Textfiguren und dem Text beigegebene kleinere Karten. Die letzten drei Hefte des Supplementbandes ent halten noch einen kurzen „Nachtrag“ (vorzugsweise die Sterbefälle aus der neuesten Zeit, dann aber auch Ergänzungen der Biographien von Zeitgenossen, die im Laufe des Sommers 1887 stark in den Vorder- grund geireten sind, wie Boulanger. Prinz Ferdinand von Sachsen⸗ Coburg, der neue französische Kriegsminister Ferron), ferner „Be⸗ richtigungen“, hauptsächlich solche, welche während des Drucks des Hauptwerks nur erst in einem Theil der Exemplare berücksichtigt werden konnten, endlich ein umfangreiches Register aller solcher Gegen⸗ stände, welche keine selbständigen Artikel im Werke haben, ein alphabetisches Register sämmtlicher Illustrationen und Karten und schließlich ein systematisches Verzeichniß aller Tafeln und Karten des Hauptwerks und des Supplementbandes. Durch die Vollständigkeit, welche diesen Supplementband auszeichnet und allen neuen Greignissen und Erscheinungen auf den verschiedensten Gebieten Rechnung trägt, ist die 13. Auflage des „Konversations⸗Lexikon? zu einem Abschluß ge— langt, welcher auch die früher erschienenen Artikel in jeder dinsicht und nach allen Richtungen hin bis zur neuesten Zeit ergänzt. So ist dieser Ergänzungsband für jeden Besitzer des Hauptwerks unentbehrlich und macht dasselbe zu dem neuesten vollstaͤndig vorliegenden Kon⸗ versations · Lexikon.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Die treffliche, schnelUl beliebt gewordene musikalische Zeitschrift „Der Chorgesang *. von A. W. Gottschalg (Leipzig, Licht u. Meyer, Buchhandlung, Inhaber Hans Licht) hat neben seinen Chor— Musikbeilagen insofern eine wesentliche Erweiterung erfahren, als dieselbe com 1. Oktober d. J. an auch bessere ein⸗ und zweistimmige Gesänge, sowie Pianoforte⸗Kompositionen bringt, ohne den Abonne⸗ mentspreis von 2 pro Vierteljahr zu erhöhen. Zweck dieser Ver⸗ mehrung ist der, daß sich der ‚Chorgesang‘ auch in Familienkreisen immer mehr Eingang verschaffen soll. Die vorliegenden neueren Hefte (à2 1 4 20 *) haben folgenden Inhalt:

1887. Nr. 19. Inhalt: a. Text. Professor Dr. Otto Kade. Natur und Kunst. Von Prof. F. Sieber. Die geheimnißvolle Sängerin. Von Hermine Louran in Speyer, (Forts)—— Zwei Ge⸗ dichte. Von Herm. Ed. Jahn. „König Rother“. Von Prof. G. Linder. Chor ⸗Aufführungen. Buch und Kunstmappe. Per- fonalien. Vermischtes. Humoristisches Briefwechsel. An= hang. b. Musik. „Die Allmacht“ von Fr. Schubert, für gemisch⸗ ten Chor mit kleinem Orchester herausgegeben von A. W. Gottschalg und C. Götze.

Nr. 38 Inhalt: a. Text. Georg Vierling. Von Karl August Krauß in Speier. Zur Jankoö⸗Klaviatur. Von Th. Cursch⸗ Bühren in Leipzig. Zur Abhandlung: „Ueber das Volkslied aller Kulturvölker. Von J. Ä. Schnyder in Engelberg. Die geheimniß—= volle Sängerin. Von Hermine Louran in Speyer (Schluß.. Lied im Volkskon. Von Th. Souchay » Kyffhäuser. Von Josef Krug⸗Waldsee in Stuttgart. Das Lied der Deutschen. Für zwei⸗ und dreistimmigen Schulgesang. Chor · Aufführungen. Buch und Kunstmappe. Personalien Vermischtes. Briefwechsel. Anhang. b. Muͤsik. ‚Die Allmacht‘ von Fr. Schubert, für gemischten 86 9. 2 . herausgegeben von A. W.

ottschalg und C. Götze (Schluß). ö * . Text. August Klughardt. Von R. Falcken⸗ berg in Jena. Der Applaus. Von Franz Magnus Böhme in Dresden. Katharina Cornaro. Text von Th. Sçuchay in Stutt- gart. Bei der Einkehr. Von Paul Möbius. Friedr. Koenen R. Ein Nekrolog von P. Höveler. Museum alterthümlicher Musik⸗ inftrumente in Leipzig. Von Th. Cursch⸗Bühren in Leipzig. 24. Tonkünstlerversammlung des allgemeinen deutschen Musikvereins in Köln. Chor-⸗Aufführungen. Buch und Kunstmappe. Personglien. Vermischtes. Briefwechsel. Anhang. v. Musik: „Trinkmette'. Gedicht von Julius Wolff. Für Männer chor von Aug. Klughardt. „Opferlied'‘. Für Männerchor von G. Vierling. ‚Abendlied“.

Nr. 3 Inhalt: a. Text. Dr. F. W. Stade. V A. W. Gottschalg in Weimar. Die Zersplitterung der Ghorkräfte. Von A. Hirtz. Entgegnung bez. des. „Offenen Sendschreibens V. Von H. J. Vincent in Wien. Katharina Cornaro. Dichtung von Th. Souchay, komponirt von Rich. Müller (Schluß. Die Rose, Das Singvögelein. Gedichte von Rosadore. Concertbericht aus Stuttgart. Chor -⸗Aufführungen. Buch' und Kunstmappe. Personalien. Vermischtes. Humoristisches. Brie sweh el. Anhang. b. Musik. „Sehnsucht nach der Heimath'. Für Mãänner⸗ chor von Dr. W. Stade. Brautlied. Iwei Hände wollen heute sich '. Gedicht von K. Gerock. Für gemischten Chor von Mori Vogel. „Ueber ein Stündlein“. Für Männerchor von C

iber. 2 23. Inhalt: a. Tert. Ludwig Liebe. Von Karl August Krauß in Speier. Abhandlungen über das Volkslied aller Kultur⸗ völker. Von H. J. Vincent in Wien (Fortsetzung). llebe⸗ die Methode der Chorstudien. Von B. Widmann in Frankfurt a. M. „Herr, nimm weg die Hülle. Von Friedr. Oser. Sängerfest des Jeschken⸗Isergau⸗Sängerbundes in Reichenberg i, k Nieder⸗ sächsisches Sängerbundesfest in Lübeck. Chor - Aufführungen. Een und Kunstmappe. Personalien. Vermischtes. OHumo=

ristisches. Briefwechsel. Anhang. b. Musik. „Viel und

Genug.“ Gedicht von A. Katsch. Für Männerchor von Ludw. Liebe. —=— Hintz hinab, ambrosische Nacht. Gedicht von W. Dunker. W. gemischten Chor von C. Schulz⸗Schwerin. Lied an die

eutschen 2. . Gedicht von Karl Siegen. Für Männer-

or von Fr. Oberreich. !; Nr. * Jahalt: a. Text. Wilhelm Speidel. Von Karl August Krauß in Speyer. Johann Michael Haydn. Von O. Schmid in Dresden. „Die Stund ist gekommen‘. Von Friedr. Oser. Chor⸗Aufführungen. Buch- und Kunstmappe.! Personglien. = Vermischtes. Briefwechsel. Anhang. b. Musik. Mailied. Gedicht von A. A. Naaf. Für gemischten Chor von W. Speidel. Wo ist Gott?!“ Gedicht von Felix Dahn. Für Männerchor von G. Schreck.

15888. Nr. 1. Inhalt; a. Text. Professor Dr. Hermann Kretzschmar. Von Th. Cursch⸗Bühren. Tonbildung und Vokali⸗ sation. Von J. G. Stehle in St. Gallen. Ueber zweistimmige Vincent in Wien. Die deutsche

Von A. W.

Gefunden. H. Ed. J

efällt! Täglich bin ich deiner froh.“ ö

oburger Sängertage nebst einigem Anderen. Chor- Aufführungen. Buch. und Kunstmappe. Personalien. Vermischtes. Humoristisches. Briefwechsel. Anhang. b. Musik. Beim Scheiden. Für Männerchor von H Kretzschmar. Spinn, spinn; „Des jungen Mädchens Klage.“ Zwei Volkslieder für drei- stimmigen Frauencher von Th. Fischer. Der Morgen.“ Gedicht von Hoffmann v. Fallersleben. Für gemischten Chor von F. M. Böhme. Extra.⸗Musikbeilagen: Fr. Liszt, Weimars Volkslied in Faksimile; Dörffel, Polka caprice.

Von Haus zu Haus. Wochenschrift für die deutsche rauen · welt, von Anny Wothe. Verlag von Adolf . in Leipzig. Nr. 4. Inhalt: Hesperus, Novelle von Anna Conwentz. Grazia, Skizze aus dem Zigeunerleben von Anny Wothe. Herzensklaͤnge: Der Unerreichbaren, von K Telman, Lose Blätter, von Paul Eichholz. Porträt-⸗Skizzen: Carmen Sylva, don Claire Gerhard. Parfümerie. Knurr⸗ und Brummecke für die Männer. Schmollwinkel für die Frauen. Zimmerzierden: Blumenstäbe mit Makartdekoration. Modebericht. Margarete Hougherv . Seufjerlaube für die Backfische Für's Herzblättchen. Kinder arbeiten für das Christfest. Kinderworte. Hansel und Grethel. Kinderräthsel. Haus und Küche: Preisausschreiben Nr. 4. Rejepte. Neue Erfindungen: Tafelglocke. Bücherschau.

Briefmappe. ;

. chritt. Central ⸗Fachzeitung für landwirthschaft⸗ liches Genossenschaftswesen. (Ernst Wiener Darmstadt.) Nr. 10. Inhalt: Hauptblatt. Molkereiwesen; Die Genossenschafts · und Sammel ⸗Molkerei in der Provinz Schleswig⸗Holstein. Zusammen⸗ stellung der Preise für Molkereiprodukte in den Jahren von 1877 bis 1857. Aufsätze: Welche Mittel bietet das landw. Genossenschafts⸗ wesen zur Beseitigung der Krisis, in welcher die Landwirthschaft sich befindet? Vortrag, erstattet auf dem Verbandstage der hessischen landw. Konsumvereine. Von Generalsekretär. Müller⸗Wiesbaden. (Schluß.) Beilage: Vom Maschigenmarkt: Die Ryder schen Obst⸗ und Gemüse⸗ 2c. Dörrapparate. Aus den Verbänden und Ver= einen: Schweiz. Mittheilungen aus dem Jahresbericht des Verbandes ostfchwelzerischer Genosfenschaften. Genossenschafts-Zeitung: Ost⸗ holsteinischer Meierei Verband. Neue landwirt schaftliche onsum vereine. Die erste Thätigkeit des landwirthschaftlichen Konsum⸗ vereins zu Gr.-Düngen. Genossenschafts Molkereien in der Provinz Hannover. Die Vortheile durch die landwirthschaftlichen Konsum⸗ vereine. = Oldenb. Landw. Gesellschaft. Buttersendu g nach über⸗ seeischen ändern. Der landwirthschaftliche Konsumverein Baddecken · stedt. Käsekonsum im Militärdienst. Obstkonservenfabrik.

Milch-Zeitung. Organ für die gesammte Viehhaltung und das Molkereiwesen. (Begründet von Benno Martiny.) Unter Mitwirkung von Fachmännern herausgegeben von C. Petersen, Deko⸗ ,, in Eutin. Verlag von M. Heinsius in Bremen. 16. Jahrgang. Nr. 43. Inhalt: Zur Bildung von Molkerei verbanden. Vortrag, gehalten von C. Petersen⸗Eutin in der General versammlung des „Milchwirthschaftlichen Vereins am 15. Oktober d. J. in Berlin. Außstellungen. Ausstellung der Deutschen Land- wirthschafts⸗Gesellschaft. Milchwirthschaftliche Ausstellung in London. Allgemeine Berichte. Von der landwirthschaftlichen Landes · Aus · stellung des Königreichs Sachsen vom 7. bis 13. September 1887 zu Bautzen. Schluß Treber ⸗Trockenapparat. . Referate. Zur Lepo—, ridenfrage. Rindviehschläge in Finnland. Schlachtviehhof in Kiel und seine Bedeutung. Milch⸗Getränke. Tagesgeschichte. Vereingwesen und Versammlungen. Unterrichtswesen. Markt- und Ausstellungskalender. Marktberichte. Kleine Milch⸗ Zeitung: Die Beschaffenheit ö. . von Eis in Mieten. Rundschau. Sprechsaal. . .

Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebhaher⸗ DZũchter und Handler. herausgegeben von Dr. Karl Ruß ¶Magdebur Creutz ' che Verlagsbuchhandlung, R. & M. Kretschmann). Nr. 43. Inhalt:; Zum Vogelschuz. AUeber die Nahrung des Mäusebussards. Beltrag zur Naturgeschichte der schwarzköpfigen Gras mücke. Unsere Drosseln. Die Blaudrossel und Steindrossel im Freileben und in der Gefangenschaft (Fortsetzung). Zählebigkeit eines Mäusebussards. Schilderungen aus der obererzgebirgischen Vogelwelt. Anfragen und Auskunft. Neue und sestene Erscheinungen des Vogelmarkts. Briefwechsel. Die Beilage enthält: Anzeigen. ;

6. ga hrift für alle naturwissenschaftlichen Liebhabereien. herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg, Creutz sche Ver⸗ e,, . . R. & M. Kretschmann), Nr. 45. Inhalt: Thierkunde: Die Giftschlangen Europas (mit Abbildungen) (Fort- setzung). Pflanzenkunde: Einheimische Pflanzen für Zimmer ; Aquarien. Üleber Wasser und Fischzucht in Gärten und Aquarien

Für Männerchor von P. Trauttenfels. Von ]

(Fortsetzun Anleitungen: Herbariumpflanzen · Ungeziefet. . n . den Naturanstalten: Berlin, Hamburg. Vereine und Ausstellungen: Berlin, Stuttgart. Anfragen md. us kunft. Eingegangene Preis verzeichnisse. Briefwechsel. Berichtigung. Anzeigen. .

klustrirte Berliner Wochenschrizt Der Bur . (Verl von Gebrüder Paetel in Berlin W.) Nr. , . Snbaltz Gedenktage. Die Jungfrau von Metz. Roman von Os lgz Schwebel. Feuilleton: Berliner gesellige Vereine. Daniel Chodowiecki s en n und Modetrachten, besprochen von Ferdinand Meyer (mit Abb.). Zur Geschichte der Familie von Voi 261 von L. Steinmann. Beethoven und der Varnhagen⸗Rabel'sche Kreis, von Alfred Kalischer. Miscellen: Der Schloßhof zu Glinike (mit Abb). J. B. Basedow (mit Porträt). Prinz Wilhelm an ZJieten's Grab. Die Geburt des Prinzen Karl von Preußen. Fine Wette zwischen Friedrich II. und Pöllnitz. Gertrude Marx in Frankfurt. Eine interessante . zu Prenzlau. = Ehren und Trauergedicht auf Froben. Die Nadeln der Königin Victoria. Inserate.