1887 / 253 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Wasserscheu unter Hunden und anderen Hausthieren. 2 II regelt das Verhalten bei den einzelnen vorbezeichneten

ankheiten.

Artikel Ul behandelt die Abschätzung und den Ersatz aus öffent⸗ lichen Mitteln für solche Thiere, welche auf Grund der Vorschriften dieser Verordnung getödtet werden müssen.

Artikel 1V enthält Strafbestimmungen.

Die Schweinepest, eine für Schweden neue Viehkrankheit, ist auf mehreren Stellen in Malmohus Län 6 ausgebrochen. Der Landeshauptmann wird nach „G. H. T.“ die nöthigen veterinär= polizeilichen Maßnahmen ergreifen und die Bewohner der Provinz auf den äußerst ansteckenden und vernichtenden Charakter dieser Krank— heit aufmerksam machen.

Gewerbe und Handel.

Ueber den Schutz der Arbeiter vor en , heißt es in den Berichten der Fabrikinspektoren, daß, da die Unfall⸗ statistik dem Reichs -Versicherungsamt zugewiesen sei, nur Beobach— tungen von allgemeinerem Interesse unt ff würden. Die Zahl der zur Kenntniß der Aufsichtsbeamten gelangten Unfälle übersteigt in Folge der Regierungs verordnung, daß dieselben den Fabrikinspektoren amtlich zugehen sollen, diejenige der Vorjahre erheblich. So betrug im Bezirk Berxlin-⸗Charlottenburg die Zahl der dem Aufsichtsbeamten ien hen Abschriften der Unfallanzeigen 2394, während es dem selben früher beim Nichtporhandensein einer Meldepflicht, tee aller auf die Einziehung von Nachrichten verwendeten Mühe, im günstigsten alle nur gelungen war, von etwas mehr als 800 Unfällen jährlich enntniß zu nehmen. Dem Aufsichtsbeamten für Potsdam-Frankfurt a. O. wurden 10956 Unfälle mitgetheilt, 9Hlh mehr als 1885. Mehrfach wird betont, daß diese Zunahme der Unfälle nur eine scheinbgre, und daß aus derselben nur zu entnehmen sei, daß sich vor dem Erlaß des Unfall versicherun g gese het eine große Zahl von Unfällen aus Gründen ver— schiedener Art der Kenntniß der Aufsichtsbeamten entzogen hat. Jeßt werden auch Betriebsunfälle sehr geringfügiger Art mitgetheilt, welche früher nicht beachtet wurden, und das Unfallversicherungsgesetz erstreckt sich auf viele Anlagen, welche ö. der bisherigen Thätigkeit der Fabrikaufsichtsbeamten liegen. Hierduich erklärt sich auch die Stei⸗ gerung der zur Kenntniß gelangten Unfälle. Die erwähnte Anordnung wird als eine die Aufgaben der Aufsichtsbeamten besonders fördernde bezeichnet, da sie denselben Gelegenheit bietet, sich eine vollkommene Uebersicht über die vorgekommenen Unfälle von Arbeitern zu ver— schaffen, und hiermit die Mittel an die Hand giebt, den Bestim— mungen des §. 120 Absatz 3 der Gewerbeordnung, mehr als bisher 6 . lonnte, zu genügen. Der Aufsichtsbeamte für Berlin Char ottenburg hat rücksichtlich der Ursachen der Unfälle folgendes Ver— hältniß ermittelt: Es waren zurückzuführen: 1Vauf nicht vorherzusehende Zufälligkeiten namentlich auch beim Transport schwerer Lasten —, für deren Eintritt weder der Arbeitgeber, nech der Arbeiter verantwortlich gemacht werden I 50,7 Gio 2) auf die, oft mit der Einseitigkeit der Fabrikarbeit in Zusammenhang stehenden Unachtsamkeiten, auf Ungeschick— lichkeiten und Nichtbeachtung der mit der Arbeit verbundenen Gefahren Seitens der Arbeiter 3) auf Handeln der Arbeiter gegen gegebene Vor— 1 4) auf das Tragen ungeeiggeter Kleidung. 5) auf Lichtsinn und Unvorsichtigkeit Anderer k 6) auf Neckereien, Balgereien und Trunksucht der R 7) auf Beseitigung oder Nichtanwendung vorhandener k 8) auf Mangel an Schutzvorkehrungen

38, 4 O/o

4 2 Oo O, 4 o 1,6 9

0, 2 Oo

1,4 0J . . 100 C Auf das Verbalten der Arbeiter waren somit 1107 Unfälle zurückzuführen; unter denen befinden sich 918, aus denen Vorwürfe gegen die Arbeiter nicht herzuleiten waren, dagegen 101 Fälle, in welchen wider die erlassenen Vorschriften gehandelt wurde, I8 Fälle, in denen der Leichtsinn Anderer den Unfall herbeiführte, 33 Fälle in Folge Nichtanwendung von Schutzvorrichtungen, 11 Fälle, in denen trotz wiederholter Warnung un zweckmäßige Kleidung getragen worden, 6 Fälle von Neckereien ꝛe. Der Mangel an Schutzvorrichtungen wurde in 73 Fällen ermittelt.

Aus dem Rechnungsabschluß der Bismarck-Hütte, Aktiengesellschaft für Eisenbüttenberrieb, pro 35. Juni 1887 werden folgende Ziffern mitgetheilt: Der Gewinn pro 1886.87 beziffert sich auf 1935 144 60 Dazu Vortrag aus 1885/86 mit 1600 , ergiebt zusammen 200 744 S6 Davon werden zu Abschrei⸗ bungen 62 000 6, zur Dotirung des Reservefonds 9958 „, zur Zahlung von Tantiemen 19 382 66, zur Gewährung von 6c½ Didi dende 108 000 M6 verwendet, und es verbleibt alsdann ein Vortrag von 1404 fur das laufende Geschäftsjahr. ;

Die nächste Börsen⸗Versammlung zu Essen findet am 31. Oktober 1887 im „Berl mer Hof“ statt. .

Der aufgestellte vorläufige Status der Leipziger Dis kento⸗Gesellschaft ergiebt nach einer Meldung des . W. T. B.: Aktiva: Kasse⸗ und Giro-Guthaben 219 900 46, Immobilien ab— züglich der Hypotheken 292 000 6. Wechsel 1887 600 S, Effekten 269 G00 , Debitoren 9 403 400 Sς, Mobiliar 10 000 „4, zufammen 12081 600 6 Hierbei ist zu berücksichtigen, daß bei Wechseln, Effekten und Debitoren bereits bedeutende Abschreibungen statt · gefunden haben; ebenso ist mit Rücksicht darauf, daß von den Giro-⸗Guthaben einzelne Beträge wahrscheinlich durch Kom— penfation verloren geben, der wirklich vorhandene Be—⸗ stand etwas gekürzt worden. Die Passiva bestehen in 11 338 000 an Accepten, 485 600 6 an Einlagen gegen Verzinsung, 2 818 000 an sonstigen Verbindlichfeiten, zusammen 14 642 600 6 Der Stand der Passiven kann sich dadurch, daß ein Theil der Accepte durch die dazu Verpflichteten nicht gedeckt wird, noch andern, ein klarer Ueber⸗ blick über den Status ist daher erst dann möglich, wenn die Accepte abgelaufen sind und wenn andererscits konstatirt ist, ob die oben erwahnten Abschreibungen entsprechende sind.

Nach der von dem Königlich schwedischen General- Zollamt ver⸗ öffentlichten Uebersicht über die Ein- und Ausfuhr Schwedens wäbrend der ersten drei Quartale dieses Jahres ist die Einfuhr an mehreren hauptsächlichen Waaren im Vergleich mit derfelben Zeit des Vorjahres wesentlich geringer gewesen, dagegen zeigt die Ausfuhr be⸗ züglich mehrerer Produkte und Rohstoffe eine Zunahme. Es wurden n. a. eingefübrt:; Baumwolle, gefärbt, und ungefärbt 7726 600 Eg (gegen 8 C09 C00 kg in der gleichen Zeit des Vorjahres), Branntwein und Sxrit à 50ν˖ 273140600 1 (1723160900 1 in 1886, 4 8900 0001 in 1885), Arrak 505 00 1 (58 900 , Rum 32 000 1 (34 800 h, franzõsischer Branntwein, direkt seewärts aus Frankreich eingeführt, ooo lILG4ICG00, Liqueure . 57 0001 (49 500), Speck 6 530 000 kg ¶C S388 00 Kg), Dangstoffe 32 993 099 Kg (32 157 0090 Kg). Kaffee 8063 000 kg Ci11I27 000 kg),. Maschinen und Geräthschaften im Wertbe von 4878 099 Kronen (5 374 000 Kronen), Oele aller Art 1311600 EKg CQ2II72 C00 Kg). Paxier S0 C g (779 6090 Eg), Syrup 4 2886 000 Kg (5 10 G00 Kg. Zucker raff. 7 966 000 g C S6 ll O0 Eg. do. unraff. 21 401 C000 Re (21 800 600 Kg), Roggen 1099 635 607 Eg (S5 708 C00 Rg). Weiienmebl 18463 0 kg E24 848 M kAg). Roggenmehl 24 375 00 kg (22127 000g), Taback, nober 2 782 C Fg I 77 Q σ&?. œ lle 137 σί‛⸗Aööoss kg), Gewebe. baum mollene 27 0: kg (S30 000 Egj, do. wollfne 1641 00 kg (170909 kg). Ausgefübrt wurden: Branntwein 29 321 099 14ö11735700 1 in 1886 360000 1 in 1885), frische Fische 18 3900 kRg (13 393 609 kg), Roh⸗ und Ballasteisen 421 9 Meter⸗Centner (475 130 M-Ctr.), Gußeisen 30780 M. Cir. (21 6660 M. Ctr.). Schmelzstũcke und rohe Stangen 76320 Meagtr. d S309 M.Ctr), Stangen eisen und Manufaftureisen L463 380 M. Etr. 1 165 8360 M-Ctrr), Stangerneifenakfall 23 960 M.Ctr. (17 960 M. Ctr.), Drahteisen Is 755 Me Ftr. 235 5160

Nägel 17 560 M.Ctr. (16 670 Re og Id hoo 3. Eisener⸗ 330 zi0 M. tr. (ih Ss M. Ctr ), Jinker; 37 210 MeCtr (Go? 736 PM. Gir], Butter, auch kisstliche 15 455 oo e hrs Kd Saser I 213 785 M. Ctr. (1735 886 M ⸗CEtr), Holzmaffe 204 go M. Gtr. (171 770 M.-GCGtr 5. Solz aller Urt. 3 zi Wa ebm C Sꝛr 6b chm), Zündbölzer 9G Go kg

(II 305 9000 Eg ö Wien, W. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung der Neuen Freien Presse' werden die , rr, der öster⸗ reichischen Regierung mit der Oesterreichischen Süd— bahn in der Angelegenheit, betreffend einen Ausgleich in dem Kaufschillings⸗ 1 beginnen, sobald die Berechnungen vor⸗ liegen werden, welche die Regierung durch ihre Rechnungs- Departe⸗ ments über den ,, . Werth der an f hi e erm, an⸗ stellen läßt. Die Südbahn beabsichtige behufs Abfindung der Re— gierung eine Anleihe von 20 Millionen Mark aufzunehmen. Bradford, 27. Oktober. (W. T. B.) Wolle gedrückt, 6 ft nachzugeben. Garne ruhig, weichende Tendenz, offe ruhig. . Gothenburg, 25. Oktober. Die Häringsfischerei hat unter besonders günstigen Witterungsverhältnissen wieder begonnen. Sowohl in der Gegend von Kalfsund wie bei Marstrand ist mit Beutelnetzen und Grundwaden in der vorigen und der letzten Nacht bedeutender Fang gemacht worden. Hierher . gegen 6060 Tonnen Ace. die zu dem hohen Preise von 20— 25 Kronen per Tonne zur lusfuhr nach dem Auslande verkauft wurden. Die Qualität ist ebenso gut wie die des in voriger Saison gefangenen Wadenhärings.

Submissionen im Auslande.

Belgien.

1) Nächstens. Wartesaal 1. Klasse der Station Mons. Bau eines Waarenschuppens in Station Saint⸗Ghislain. Voranschlag 28 282 Fr. , , n,. Kaution 1400 Fr. Näheres beim Ingenieur Dutrieur. Rue des UÜrsulines 21 zu Mons. .

2) Nächstens, 1 Uhr Vormittags. Wartesaal 1. Klasse der Station Binche. Erd. und Pflasterungsarbeiten, Herrichtung von Umzäunungen in Station Mariemont. Voranschlang 44791 Fr. Vorläufige Kaution 2200 Fr. Näheres beim Ingenieur Tondelier zu Station Binche.

3) Nächstens. Börse zu Brüssel. je 39 kleinen Waggons für Material-⸗Transport. Malines. Näheres wird noch veröffentlicht werden.

Lieferung von 2 Loosen von Zu liefern nach

= 6

Verkehrs ⸗Anstalten.

m 2

k Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Letzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer.) New-⸗York⸗ und Baltimore Linien:

Bestimmung Bremen Okt. von Southampton. Bremen Okt. von New⸗Nork. Bremen . Okt. von New⸗Vork. New⸗ Vork Okt in New-⸗Vork. New⸗ Vork Okt. von Southampton. New⸗Nork 3. Okt. von Southampton. New · Jork Okt. Dover pass. Bremen z. Okt. in Bremerhaven. Bremen 3. Okt. von Baltimore. Baltimore 25. Okt. in Baltimore. Baltimore Okt. von Bremerhaven. Baltimore 26. Okt. von Bremerhaven. Brasil ! und La Plata⸗Linien: Vigo, ,, d, Ott. Vigo, Antwerpen, eiss . Ott. iissab, Antwerpen Bremen Ott. La Plata Okt. La Plata Okt. Brasilien Okt La Plata 26. Okt. 26. Okt. 27. Okt. Australien:

Coruña, Vigo, La Plata Lissabon, Brasilien Linien nach Ost-Asien Bremen 3. Okt. in Genua. Bremen Okt. von Adelaide. . Okt. in Adelaide. Okt. in Suez. Okt. von Port Said. Okt. in Sbanghai. Okt. in Colombo.

E .

Trave! Fulda! Saale“. Elbe“ Aller“ Werra“. Ems! Rhein“. Ameriea! Main! Weser Donaun.

Köln“

Frankfurt“.

von Lissabon.

St. Vincent passirt.

von Bahia.

in Montevideo.

St. Vincent passirt. in Bahia.

St. Vincent passirt.

in Antwerpen.

Berlin“. Obio! , Baltimore“ Straßburg!

Hannover“.

. . . .

„Gr. Bismarck“ in Antwerpen.

Nürnberg“. Habsburg“. Salier)ꝰ .. Hohenzollern“. Neckar.

Australien Australien Vecka Bremen 2 Sachsen ! Ost⸗Asien 10. Preußen? Ost ˖ Asien 2 Bayern! Ost Asien 23. Okt. von Southampton.

Hamburg, 28. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer Mora vig? der Hamburg ⸗Amerikanischen Pacetfahrt⸗ Attiengesellschaft ist, von New⸗VYork kommend, heute Vor mittag 11 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

London, 277. Oktober. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Roslin Castler ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen.

Berlin, 28. Oktober 1887.

Im weiteren Verlauf der gestrigen Sitzung der Branden burgischen Provinzial-Spnode folgte die Berathung des Antrags der Kreis Synode Berlin- Land, betr. Regelung des öffent- lichen Gewerbebetriebes auf dem Lande an Sonn- und Feiertagen. Der Referent, Syn. Feldmann, beantragte: Die Provinzial ⸗Synode wolle beschließen, sich bei den zuständigen Staatsbehörden dahin zu verwenden, daß der öffentliche Geschäftsbetrieb an den Sonn- und Fest⸗ tagen in der ganzen Provinz nach denselben Grundsätzen geregelt und beschränkt werde, wie solche schon jetzt den landwirthschaftlichen Ge— werben gegenüber zur Geltung kommen.“

Auf Verschlag des Synodalen . von Manteuffel wurde

der Antrag schließlich in folgender Fassung angenommen: „Provinzial⸗ Synode beschließt, sich bei den zuständigen Staatsbehörden dahin zu verwenden, daß der öffentliche Gewerbebetrieb an den Sonn und Feiertagen nach denselben Grundsaͤtzen geregelt und beschränkt werde, wie der landwirthschaftliche Betrieb.“ Es folgte ein Antrgg der vereinigten Kreis Synode Angermünde—⸗ Schwedt: Provinzial ˖ Synode wol e an zuständiger Stelle dahin wirken, daß Trunkenheit nicht mehr als Milderungsgrund bei Bestrafung von Verbrechen angesehen werde. Syn. Amtsgerichte⸗Rath Buchwald erklärte: der Erlaß eines Gesetzes im Sinne der Antragsteller fei ganz unmöglich, und er halte es mit der Würde der Synode nicht vereinbar, wenn dieselbe für eine von vornherein aussichtslofe Sache eintreten wollte. Dagegen halte er es für möglich, daß durch eine ministerielle Verfügung über die Trunkenheit als Milderun sgrund den Wünschen der Antragsteller entsprochen werde. Der Referent stellte einen dabingebenden Antrag, dem entsprechend die Synode eine 64 se, e, annahm.

Ein Antrag der Kreissynode Nauen: die Bestimmungen über das Ruhegehalt der emeritirten Geistlichen im Sinne der , n. Gleich⸗ stellung mit anderen Beamten zu ändern, wurde ebenfalls durch motirirte Tagetordnung erledigt. Etats⸗ und Rechnungssachen füllten

Kupfer 192 000 kg

Heute wird sich die Synode u. a. mit dem Antrage des Abg. reiherrn von Hammerstein beschäftigen. Den Anlaß . haben nträge der Kreig. Synoden Königs⸗Wusterhausen und Berlin ⸗Köln⸗

Land gegeben. Die Dotations⸗ und e, . , . der

Provinzial · Synode hat folgenden Antrag gestellt: ‚„Hochwürdige Pro⸗

vinzial ⸗Synode wolle: J. Ven Evangelischen Ober⸗Kirchenrath ersuchen,

bei der Königlichen Staatsregierung zu erwirken, daß der evangelischen

Landeskirche die für ihre dringendsten Bedürfnisse namenilich zur

Begründung neuer Parochien und zum Bau neuer Kirchen, sowohl in

übermäßig starken Gemeinden, als insonderbeit in der Diaspora, zur

Herstellung kirchlicher Seminare und zur Einführung von Vikariaten,

zur Ablösung der Stolgebühren, zur entsprechenden Ausübung des Kirchen

regiments und zur dauernden Bestreitung eines ausreichenden Ein⸗ kommens, sowie einer entsprechenden Unterstü ung der Geistlichen und nach deren Tode zur Unterstützung ihrer Angehörigen nothwendigen

Mittel gewährt, und diese nicht blos durch jährliche Etats—

bewilligungen, sondern auf. Grundlage eines Staatsgesetz es festgestellt

werden. II. Den Epangelischen Ober⸗Kirchenrath ersuchen, bei dem

Königlichen Staat, Ministerium dahin vorstellig zu werden, daß das

5 vom 3. Juni 18736, betreffend die evangelische Kirchen

verfassung in den acht älteren Provinzen der Monarchie, einer Revision,

bezw. einer Abänderung in der Richtung unterzogen werde: a. daß der

Umfang, in welchem nach dem gedachten Gesetz Artikel 1

jede Abänderung der gegenwärtigen kirchlichen Organisation nur

durch einen Alt der staatlichen Gesetzgebung möglich ist,

näher bestimmt werde; b. daß in Artikel 13, Abs. 2,

betreffend die ministerielle Erklärung hinsichtlich eines von der Synode

beschlossenen Kirchengesetzes die ursprüngliche Fassung des §. 6 der

General⸗Synodalordnung wieder Aufnahme finde; e. daß die durch

Art. 166 gezogene Schranke des kirchlichen Selbstbesteuerungs—

rechtes, sofern es sich dabei um die Mitwirkung des Landtages han

delt, erweitert werde; d. daß in Art. 23 Nr. 7 die Mitwirkung der

Staatsbehörden bei der Besetzung kirchenregimentlicher Aemter auf

ein Einspruchsrecht beschränkt werde; 2) die in dieser Richtung ge—

stellten Anträge der Kreis⸗-Synoden Königs-Wusterhausen und Berlin—

Löln-Land hierdurch für erledigt zu erklären. III. Den Evangelischen

Ober Kirchenrath ersuchen, die kirchliche Verfassungsordnung vom

15. Dezember 1886 einer Revision zu unterziehen, resp. hinsichtlich

der dieser Ordnung zu Grunde liegenden gefetzlichen Bestimmungen

eine Revision herbeizuführen, durch welche den Einzelgemeinden ein größeres Maß selbständiger Verfügung gewährt werde.“

Nach Eröffnung der heutigen Sitzung referirte zunächst Syn. Hofprediger D. Rogge (Potsdam) über eine Petition der Berliner Küster und beantragte Namens der Petitionè⸗-Kommission: I) „Hochwürdige Provinzial Synode wolle beschließen: Indem Synode die in der Petition der versorgungsberechtigten Küster Schnürpel und Genossen aus Rerlin und Alisch und Genossen aus verschiedenen Städten der Provinz ausgesprochenen, auf die Sicherung einer geregelten Pension für die Tage ihres Alters oder für den Fall ihrer Dienstuntauglichkeit gerichteten Wünsche als berechtigt anerkennt, überreicht sie die erstere Petition den Ver einigten Berliner Kreis-⸗Synoden zur weiseren geschäftlichen Behand— lung und ersucht in Betreff, der anderen Petition das Hochwürdige Konsistorium, zur Herbeiführung der in dieser Angelegenheit noth— wendig erscheinenden allgemeinen und festen Regelung die geeigneten Schritte zu thun. 2). Synode erachtet es für nothwendig, daß behufs ihrer weiteren Stellungnahme zu diefer An— gelegenheit zupor Erhebungen in Betreff des Diensteinkommens und der Pensionsverhältnisse der Küster gemacht werden.“ Nach längerer Debatte gelangte der Antrag der Petitiens—⸗ kommission mit dem Zusatz zur Annahme, daß sub 2 hinter den Worten der Küster“' hinzugefügt werde: „überhaupt, welche das Küsteramt als Sauptamt bekleiden. Den folgenden Gegenstand bil⸗ dete der oben mitgetheilte Antrag der Dotations, und Verfassungs⸗— Kommission.

Im Kunstgewerbe⸗Museum sind für einige Zeit nm e⸗ Malereien aus der Dresdener Fabrik von Villeroy K Boch aus— gestellt. Darunter befindet sich das große Tableau, eine Antilopen⸗ jagd vorstellend, welches Paul Meverheim für das Antilopenhaus des hiesigen Zoologischen Gartens auf Leinwand gemalt hat, und welches von Hrn. Professor Wassili Timm mit ungewöhnlicher Meisterschaft auf Fayenceplatten dargestellt ist. Dieses Tableau ist ein Geschenk des Hauses Villeroy CK Boch und des Hrn. Timm an den Joologi⸗ schen Garten. Zugleich ist eine Reihe anderer dekorativer Malereien desselben Ateliers ausgestellt, darunter sechzehn Füllungen von den sechzig, welche für die drei Subventionsdampfer „Danzig“, Lübeck“, Stettin“ ausgeführt worden sind, sämmtlich nach Entwürfen von Woldemar Friedrich, allegorische Figuren und Städte -Ansichten in reichen ornamentalen Rahmen enthaltend; ferner Füllungen mit Blumen malerei und weibliche Köpfe in flachem Relief, farbig bemalt; sowie eine Reihe runder Platten mit reizvollen weiblichen Köpfen und Brusthildern, sämmtlich Werke von Professor Timm. Die Aus stellung dieser Arbeiten befindet sich im Lichthofe. In der oberen Rotunde ist zugleich ein interessantes Produkt unserer Kolonien ausgestellt; es ist ein Kasten, der für Hrn. Adolf von Hansemann aus 34 Holzarten gearbeitet ist, die sämmtlich aus Kaiser Wilhelmsland in Neu. Guinen bezogen und hier neben dem Kasten in übersichtlichen Proben nebst Beschreibung zu sehen sind.

Hamburg. 26. Oktober. Der 300jährige Geburtstag des berühmten Polyhistors Joachim Jungius, dessen bereits an dieser Stelle gedacht wurde, ist in unserer Stadt, wo derfelbe von 1629 bis 1657 Rektor des Johanneums und Professor der Logik und Phyßt am akademischen Gymnasium war, an der Stätte seines Wirkens, in der reichgeschmückten Aula des Johanneums, in Gegen— wart eines gewählten Kreises von Damen und Herren in würdiger Weise festlich begangen worden.

Im Königlichen Opernhause, sang der Kölner Gast, Hr. Emil Götze, gestern Abend den Lionel in Flotow's „Martha“ und wurde für seine schönen und diesmal tadellosen Leistungen mit Beifall überschüttet. Seine mächtige Stimme trat gebietend allen übrigen Mitwirkenden gegenüber hervor, und auch der Wohlklang ließ gegen früber kaum etwas vermissen. Frl. Pattini, welche die TLitel⸗ rolle gab, sang und spielte reizend, doch erscheint ihre Stimme für diesen Raum an Kraft und Ausdrucksfähigkeit nicht ausreichend. Hr. Krolop verdient auch als Plumket volle Anerkennung. Das Publikum gab seine Befriedigung auch den heimischen Künstlern und Künstlerinnen durch fortdauernden Beifall zu erkennen.

Im Vieteria-Theater tritt morgen Mr. Phileas Fogg mit seinem lustigen Diener Passepartout die 50. . Reife um die Welt“ an. Damit erreicht die Reihe der Gesammtaufführungen des amü— santen Ausstattungsstücks die Zabl. 75, welche in Berlin noch kein anderes Stück jemals aufzuweifen hatte.

Congerthaus. Eine würdige Mozart-⸗Feier wird Hr. Kapellmeister Karl Meyder mit seinem ,, . ver anstalten. Das Programm ist aucsschließlich aus Mozart'schen Kom- positionen zusammengesetzt und hat zur Hauptnummer des Meisters herrliche Jupiter: Symphonie. Die Goncertsängerin Frl. Elise Berger wird eine Arie aus „Figaro's Hochzeit“ . das berühmte Lied vom „Veilchen“ singen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

Berlin:

M Ctr.), Eisenblech aller Art 25 270 M.Ctr. Ez 710 MCtr),

den Rest der Tagesordnung aus.

M 253.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 28. Oktoher

1887.

; 1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Iwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ze.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. 5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ˖ Gesellsch.

Oeffentlicher Anzeiger.

9. Thea

10. Familien ⸗Na

6. Berufs · Genossenschaften. 7. Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.

e.

richten In der Börsen⸗Beilage.

) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

361311 Steckbrief. .

Gegen den des Diebstahls angeklagten Arbeiter Jurs Mikloweit von Skirwitell (Ostpreußen), welcher flüchtig und angeblich in der Gegend von Perleberg aushaltsam ist, wird die Untersuchungshaft verhängt. Es wird erfucht, denselben im Betretungsfalle zu verhaften und in das nächste Justim-Gefängniß ab—= . sowie von der Verhaftung hierher Nachricht u geben. Russ, den 19. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht. Bienutta.

36132 Bekanntmachung. .

In der Strafsache J. 1795. 87 wird um Mit— theilung des jetzigen Aufenthaltsorts des Comtoir- dieners August Prudlow aus Streblen ersucht, welcher als Zeuge vernommen werden soll und von Potsdam unbekannt wohin verzogen ist.

Potsdam, den 25. Oktober 1887. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht.

36224 Oeffentliche Ladung.

1) der Hermann Karl August Albrecht, geboren am 18. April 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, .

2) der Barbier Wilbelm Karl Christian Blumen thal, geboren am 28. April 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, .

3) der Wilhelm Friedrich Kardorf, geboren am 12. Januar 1864 zu Greifswald, zuletzt wohn haft daselbst,

4) der Friedrich Johann Kasdorf, geboren am 28. März 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

5) der Franz Louis Max Lange, geboren am 11. Februar 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, .

6) der Johann Karl Friedrich Luebke, geboren am 8. August 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

7) der August Johann Max Meinck, geboren am 14 Dezember 1864 zu Greifswald, zuletzt wohn haft daselbst,

8) der Johann Gustav Meyer, geboren am 7. Januar 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

9) der Schiffskoch Hermann Joseph Paul Milke, geboren am 25. Juni 1863 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, ;

10) der Ferdinand Louis Mix, geboren am 8. Februar 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst, .

11) der Hermann Karl Wilhelm Mueller, ge⸗ boren am 17. Juni 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

12 der Johann Karl. Moeller, geboren am 25. Oktober 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

15) der Friedrich August Karl Metzler, geboren am 19. Dezember 1864 zu Greifswald, zuletzt wohn⸗ haft daselbst,

14) der Friedrich Karl Christian Mantzelmann, geboren am 21. Dezember 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

15) der Karl Martin Ohl, geboren am 29. Okto- ber 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

16) der Friedrich Karl Rose, geboren am 3. März 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

13 der Karl Wilhelm Salchow, geboren am 28. Februar 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

18) der Wilhelm Karl Stolzenburg, geboren am 29. Oktober 1864 zu Greifswald, zuletzt wohn⸗ haft daselbst,

19) der Robert Adolf Tesenvitz, geboren am ö. . 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft

aselbst,

20) der Karl Friedrich Johann Wolff, geboren am 2. Mai 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

21) der Friedrich Karl Werner, geboren am 9 rr 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft

aselbst,

22) der Wilhelm Friedrich Martin Schmidt, ge⸗ boren am 25. Mai 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,

23) der Knecht Karl Friedrich Wilhelm Hilgen⸗ dorf, geboren am 14 Oktober 1864 zu Relzow, zuletzt wohnhaft in Wahlendow,

21) der Gottfried Karl Johann Wegener, ge⸗ boren am 15. Juni 1864 zu Wolgast, zuletzt wohn haft daselbst,

265) der Albert Emil Johann Börst, geboren am 24. September 1863 zu Greifswald, zuletzt wohn haft daselbst.

26) der Matrose Ludwig August Ernst Harder, geboren am 18. November 1864 zu Wolgast, zuletzt wohnhaft daselbst,.

27) der Matrose Friedrich Ludwig Radloff, ge⸗ boren am 5. Januar 1864 zu Wolgast, zuletzt . = haft daselbst, .

28) der Schneider Johannes Friedrich Albert Krumsee, geboren am 19. September 1863 ju Kl. Kiesow, zuletzt wohnhaft in Dambeck,

26) der Johann Joachim Friedrich Refeldt, ge⸗ boren am 9. Februar 1864 in Diedrichshagen, zuletzt wohnhaft in Gr. Zastrow,

30) der Scemann Heinrich Karl Johann Monerth, geboren am 5. Juli 1864 zu Eldena, zuletzt wohn haft daselbst,

31) der Karl Friedrich Johann Klüsenom, ge⸗ boren am 209. April 1864 zu Levenhagen, zuletzt

32) der Karl Friedrich Wilhelm Voelsch, geboren n Ed mi 1864 zu Ludwigsburg, zuletzt wohnhaft aselbst, 33) der Friedrich Karl Martin Rose, geboren am 3. Mat 1864 zu Pamitz, zuletzt wohnhaft zu

Krebzow,

34) der Karl Wilhelm Theodor Ehrke, geboren am 30. Oktober 1864 zu Krenzow, zuletzt wohnhaft daselbst,

35) der Friedrich Wilhelm Johann Niemann, geboren am 24 Juni 1864 zu Buddenhagen, zuletzt wohnhaft daselbst, ;

36) der Wilhelm Emil Theodor Hohnejaeger, geboren am 9. Juni 1864 zu Hohendorf, zuletzt wohnhaft daselbst, .

37 der Richard Karl Friedrich Becker, geboren ak? Mai 1864 zu Ziethen, zuletzt wohnhaft da⸗ selbst, . ;

338j der Matrose Max David Joachim Gierig, geboren am 29. April 1864 zu Lassan, zuletzt wohn⸗ haft daselbst, .

39) der Karl Friedrich Moritz Bath, geboren am 70. März 1864 zu Alt⸗Negentin, zuletzt wohn⸗ hast daselbst,

werden beschuldigt, J als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent⸗ ziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außer⸗

halb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Str. G. B. Di e werden auf Freitag, den 6. Januar 1888, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald zur Haupt- verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Civilvorsitzenden des Kreises Greifs= wald über die der Anklage zu Grunde liegenden That— sachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald vom 8. Oktober 1887 ist das Vermögen der Angeklagten in Höhe von je 300 M zur Beckung der dieselben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt.

Greifswald, den 17. Oktober 1857.

Königliche Staatsanwaltschaft.

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2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

36169] Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Amtlichen Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangs— versteigerung des dem Tuchmacher Johannes Müller hier gehörigen Wohnhauses Nr. 267268 an der fir ß; hierselbst mit Zubehör Termine 1) zum Verkaufe nach zuporiger endlicher Regu—⸗ lirung der Verkaufs-Bedingungen am Don⸗ nerstag, den 5. Januar 1888, Vor⸗ mittags 10 Uhr, 2) zum Ueberbot am Donnerstag, den 26. Ja⸗ nuar 1888, Vormittags 103 Uhr, 3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Don⸗ nerstag, den 5. Januar 1888, Vor⸗ mittags 10 Uhr, im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 15. Dejember 1887 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Färber L. Nölter hierselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstäcks mit Zubehör ge⸗ statten wird. Malchom, den 15. Oktober 1887. Großherzogl. Mecklenburg Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber Staecker, Aktuar.

36161

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des zur Konkursmasse des Erbpachthofbesitzers J. H. Diestel gehörigen Erbpachthofes Kl. Labenz hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rech⸗ nung des Sequesters, zur Erklärung über den Thei⸗ lungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf .

Freitag, den 18. November 1887, Vormittags 95 Uhr,

bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden vom 10. November 1887 an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt sein.

Warin, den 24. Oktober 1887.

(L. 8) (Unterschrift), Aktuar · Geh., Gerichtsschreiber des Großherzoglich Mecklenburg Schwerinschen Amtsgerichts.

36162 In der Sache, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Kaufmann Julius Bock hieselbst gebörigen, allhier am Walle sub Nr. 723 A, belegenen Wohn hauses nebst dem dazu gehörigen Garten Nr. 686 A. am Morgenlande, ist in dem heute abgehaltenen Liquidationstermin sofort zu Protokoll das Äusschluß= urtheil erlassen und verkündet worden. Solches wird hiedurch gemeinkundig gemacht und zugleich der auf Sonnabend, den 12. November 1887,

Vormittags 115 uhr,

stattgehabten ersten Verkaufstermin ein Gebot nicht abgegeben ist. ö. Nenbrandenburg, den 22. Oktober 1887. Großherzogliches Amtsgericht. I. W. Saur.

361631 Aufgebot. ; Der Arbeiter Martin Kargslezak in Wonsomo hat das Aufgebot des auf zeinen Namen lautenden Spar⸗ kassenbuchs der städtischen Sparkasse in Schroda Nr. 179 über 5 Thaler, einge mahlt am 18. November i870, beantragt. Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Mai 1888, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeich= neten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigen falls die Kraftloserklärung des Buches erfolgen wird. Schroda, den 21. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht. 30524 Aufgebot. . Auf Antrag des Wirthschaftsschreibers Thomas Stefanski in Klony ergeht an den Inhaber des auf dessen Namen von der hiesigen Kreissparkasse ausge⸗ stellten Sparkassenhuchs Nr. 8631 über 176 46 57 4 die Aufforderung, seine Rechte spätestens am 20. April 1888, Mittags 12 Uhr, anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird. Gnesen, am 23. September 18537 *

Königliches Amtsgericht.

36154 . Nachdem durch Allerhöchstes Reskript. vom 12. April 1857 bestimmt worden, daß für die aus einem Reserpat und dem Schulgehöft zu Stoffers⸗ dorf neugebildete Büdnerei fortan die Domanial⸗ Hppothekenordnung vom 2. Januar 1854 nebst den gleichzeitig publicirten Nebenverordnungen und den in später erlassenen bezw noch zu erlassenden Ver⸗ ordnungen enthaltenen Zusätzen und Abänderungen unter gewissen Modifikationen zur Anwendung kommen soll, werden auf Antrag des jetzigen Ir= habers jener Büdnerei, des Tischlermeisters Christian Frahm, dessen Besitztitel als berichtigt angenommen ist, zum Zweck der Eröffnung eines Grund⸗ und Hyxotbekenbuchs und zwar zur Ermittelung der bis— her entstandenen, in die 2. und 3. Abtheilung des⸗ selben gehörigen dinglichen Belastungen, sowie solcher Privilegien nicht dinglicher Rechte, welche nach den bisherigen Rechtsgrundsätzen einen Vorzug vor den eingetragenen Pösten gewähren, durch gegenwärtiges Proklam alle Diejenigen, welche an der bezeichneten Büdnerei solche von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommene Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, unter dem Nachtheil des Verlustes des dinglichen Rechtes bezw. des Privilegiums geladen solche spätestens in dem auf den 14. Dezember 1887, Vormittags 11 Uhr,

im Fürstenhofe Nr. 13, anberaumten Termin genau und bestimmt melden. .

Wismar, den 22. Oktober 1887. Großherzogliches Amtsgericht. Beglaubigt: . C. Bruse, A⸗G. Sekretär.

anzu⸗

36153 Aufgebot. . 1) Der FabrikarbeitersWittwe Walburga Staudt in Berg bei Neumgrkt i. O. ist ein auf ihren Namen lautendes Sparkassebuch der städtischen Sparkasse Nürnberg mit der Einlagenummer 328716 über eine im Hauptbuche 8. Fol. 13807 am 11. De- zember 1885 für das Ziel Lichtmeß 1886 vorgetragene Einlage von 330 ., ; 2) der Baumeisters⸗Ehefrau Susanna Barbara Lorenz in Leinburg, gebornen Doffin, von Röthen⸗ bach b. St. W. ist ein auf den Namen Susanna Barbara Doffin von Röthenbach bei St. Wolfgang lautendes Sparkassebuch der städtischen Sparkasse Nürnberg über eine im Hauptbuche D. Fo 2632 vorgetragene mit 3 9! verzinsliche Einlage von 280 4. I) den Erben des am 5. März 1884 verstorbenen Bauern Michael Mever von Ebersbach K. Amtes gerichts Schwabach ist ein auf dessen Namen am 26. Mai 1880 ausgestellter zu 3 *½0 verzinslicher Bankschein der K. Hauptbank in Nürnberg Rr. 17135 über 2200 4, angeblich zu Verlust er. ( Auf Antrag der Walburga Staudt, Susanna Barbara Lorenz und des Bauern Erhard Gsänger in Kammerstein, Kgl. Amtsgerichts Schwabach, des Letzteren als Bevollmächtigten der Michael Mever schen Erben wird das Aufgebotsverfabren über die bezeichneten Urkunden eröffnet und an die unbekannten Inhaber derselben die Aufforderung erlassen, späte⸗ stens in dem auf Samstag, 12. Mai 1888, Vormittags 10 Uhr, im Sitzungs immer 11 anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunden vorjulegen, widrigen falls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Nürnberg, 18. Oktober 18 Königliches Amtsgericht. Abtbeilung III. (L. 8.) Mavring. Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. Der geschäftsleitende K. Sekretär: (L S.) Sacker.

. Aufgebot.

Das im Grundbuche von Lochen Bd. X. BI. Nr. 22 verzeichnete Grundstück. Garten zu Lychen am Stadtsee belegen, O a 80 Om groß, als dessen Eigentbümerin auf Grund des gerichtlichen Erb

Wichmann eingetragen steht, wird auf Antrag der Erbin des zu Lychen verstorhenen Rentiers Michael Friedrich Schulz, Wittwe Schulz, Karoline, geb. Jubl, zum Zwecke ihrer Eintragung als Eigen thüämerin aufgeboten. Alle unbekannten Eigenthums⸗ prätendenten und die ihrem Aufenthalt nach un⸗ bekannte verehelichte Webermeister Pritzkow, Char⸗ lotte Sophie, geb. Strase, werden aufgefordert, ihre entgegenstehenden Ansprüche und Rechte anf das Grundstück bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf den 30. Dezember 1887, um 11 Uhr, anberaumten Termine anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls die Eintragung des Eigenthums für die Antragstellerin erfolgen wird und es den Berechtigten überlassen bleibt, ihre An⸗ sprüche in einem besonderen Prozesse zu verfolgen. Lychen, den 24. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht.

2982* E , Aufgebot. Dem seit längeren Jahren mit unbekanntem Auf⸗ enthalt abwesenden früheren Schreibgehülfen Adam Strohmenger von Fürth i. Odenwald, Sohn der verstorbenen Philipp Strohmenger Eheleute von da wird hiermit aufgegeben das von seinem, ledigen Standes, verstorbenen Oheim mütterlicherseits, dem Taglöhner Lorenz Schmitt von Fürth i. Odenwald hinterlassene Testament, Kraft dessen er von des Letzteren Erbschaft ausgeschlossen wird, längstens bis zum Aufgebotstermin, Donnerstag, den 15. Dezember 1887, Vormittags 10 Uhr, . anzufechten, widrigenfalls Verzicht hierauf unterstellt, das fragliche Testament als anerkannt betrachtet und in Vollzug gesetzt wird. . Fürth, am 272. Oktober 1857. . Großherzoglich ven, . dasel bst Funk.

36153 .

Auf Nutte des Arbeitsmanns Friedrich Schwark

zu Rakow und der Ehefrau desselben, geborenen

Hamann, welche in dem beim hiesigen Amtsgerichte

am 13. März 1883 errichteten Testamente des am

29. Februar 1884 zu Teßmannsdorf verstorbenen

Voigkes Christian Lange mit einem Legate bedacht

sind, werden folgende Testamentserben des Voigts

Christian Lange, nämlich:

1) des vorverstorbenen Sohnes des Testators, Christian, ebeleibliches Kind, welches Carl Lange englisirt Charley Long heißen und in Carroll City, Staat Jowa N. A, im Sommer 1885 gewesen sein soll, die verehelichte Marie Rohrbeck, geb, Lange. Tochter des Testators, oder im Falle ihres Todes deren voreheliche und eheliche Kinder, früher ebenfalls in Carroll Cit wohnbaft,

hierdurch aufgefordert, sich binnen 3 Monaten

hierher über den Antritt der ihnen deferirten Erb—= schaft zu erklären unter dem ein für alle Mal an— gedrohten Präjudize, daß, wenn sie die Erbschaft nicht ausdrucklich ausschlagen, sie so angesehen werden sollen, als hätten sie die Erbschaft angetreten. Neubukow, den 19. Oktober 18587. Großherzogliches Amtsgericht. A. W. Martens.

36176 Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Ottilie Lina, verehel. Höcker. geb. Schubert, zu Eisenberg, vertreten durch Heren Rechts- anwalt Justizrath Stöhr in Altenburg, klagt gegen den Handarbeiter Christian August Pöcker, früber zu Eisenberg, z Z. unbekannten Aufenthalts, wegen böswilliger Verlasfung, mit dem Antrage, den Be—= klagten für einen böswilligen Verlasser zu erklären und die jwischen den Parteien bestebende Ebe zu trennen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Civil⸗- kammer des Herjoglichen Landgerichts zu Altenburg

au Mittwoch, den 18. Januar 1888. Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht Altenburg, den 25. Oktober 1857. ö Gerichts schreiberei a n Sandgerichtẽ. Weber.

Landgericht Samburg. Oeffentliche Zuste lung. .

Die Ehefrau Antonie Adele Jobanna Schaper, geb. Schultz, zu Altona, vertreten durch Rechte anwälte Dres. Seebebm, Scharlach und Westrbal. klagt gegen ibren Ebemann Heinrich Martin Johr Schaper, früber zu Hamburg, jetzt unbekannten Nac entbhaits, auf Ehescheidung vom Bande wegen Ge- bruchs, und neuerdings gemäß S. N74 der G. P. D. auch auf Grund böslicher Verlassang abfeiten des Beklagten mit dem eventuellen Antrage. die Ge der Parteien auch wegen böslicher Ber laff ang des Beklagten vom Bande zu scheiden. Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verdandlung des Rechtsstreits vor die 4. Gieilkammer des Land gerichts zu Hamburg (Ratbbanz) auf den 23. Januar 1888. Bormittags 9 Uhr. mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt u bestellen. .

Zum Jwecke der offentlichen Jastellung wird dierer Auszug der Klage rep. Klageerweiterung gemacht.

Damburg. 26. Oktoder 1887. .

Wöller, Gerichts schreibergeb. des Tandgericht;.

36173

vor Gericht hier anstehende Ueberbotstermin mit dem

wohnhaft daselbst,

Bemerken in Erinnerung gebracht, daß in dem heute

vergleichs vom 28. Februar 1789 Dorotbee Cbarlotte