1887 / 254 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Oct 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Gewerbe und Handel.

Wie aus den Berichten der Fabrik ⸗Inspektoren hervor⸗ bt, trat im Berichtsjahre auch das Bestreben hervor, durch ver⸗ legte Einrichtungen und zweckmäßige Neuerungen den Aufenthalt in der Fabrik während der Arbeit angenehm und möglichst wenig gesundheilsgefährdend zu gestalten. Aus der Mehrzahl der Bezirke wird gemeldet, daß die Rücksichten auf Herstellung geräumiger Arbeits- lokale, auf gute Beleuchtung, gusreichende Ventilation und Staub-

eitigung, auf möglichste Reinlichkeit lebendiger werden, und daß namentlich auf neu entstehenden Anlagen in dieser Be ziehung Außerordentliches geleistet wird. Der Bericht für ote dam Frankfurt a. legt einen wesentlichen Theil des erdienstes hierfür dem Kranken und Unfallversicherungsgesetz bei, welche indirekt auf die Wohlfahrt der gefunden Arbeiter wirkten, indem sie die Arbeitgeber angeregt haben, neben den gesetzlichen Leistungen auch freiwillige Wohlfahrtseinrichtungen in ihren An⸗ lagen zu schaffen. Dadurch habe die Freudigkeit an der Arbeit seibst und das Wohlbefinden der Arbeifer während der Arbeits- paufen wesentlich zugenommen. Nachdem die Erkenntniß der Nützlichkeit . Einrichtungen allgemein zu werden beginne, versuchten beute selbst kleinere Betriebe, in ihren bescheidenen Kreisen und mit bescheideneren Mitteln alles das herzu— stellen, was dem Arbeiter zum Wohlbefinden dienen kann. Und der Zweck werde auch hier erreicht, denn da, wo der Arbe ter empfinde, daß für ihn gesorgt wird, bildet sich stets ein nütz licher Gemeinsinn. Jeder Arbeiter sei stolz auf seine Firma und suche das Seinige zu dem guten Rufe derselben beizutragen. Auch für das Berichtsjahr wird aus zahlreichen Bezirken Mittheilung von einer Reihe besonderer Wohlthätigkeitseinrichtungen und Stiftungen gemacht, welche vornehmlich entweder den Wittwen und Waisen von Arbeitern, oder Altersversorgungs⸗ und Invalidenkassen zugewandt wurden. In mehreren Fällen gelangen die , nisse alljährlich an alle Arbeiter, die eine gewisse Zahl von Jahren in der Fabrik arbeiten, oder an besonders Huülfs— bedürftige zur Vertheilung; in einer Dresdener Fabrik treten alters⸗ schwache Arbeiter auf Kosten des Arbeitgebers mit ihrem halben Lohn in den Ruhestand, in einer Meißener Fabrik wird älteren Arbeitern, deren Kraft nachläßt, der Lohn neuerdings weitergezahlt, in einer Leipziger Fabrik werden an sämmtliche Arbeiter zu Weihnachten Geld⸗ eschenke vertheilt, ferner erhält jeder Arbeiter unter Fortbezug des E eine Woche Urlaub im Jahre, und bei Gelegenheit eines Geschäftsjubiläums wurde jedem Arbeiter ein Sparkassenbuch über 300 S überwiesen. Von anderer Seite wird gemeldet, daß die Arbeiter in Lebensversicherungen eingekauft wurden.

Nach dem Geschästsbericht der Berliner Weißbier⸗ brauerei-Aktien ˖ Gesellschaft (vorm. Gericke) pro 1886/87 wurde ein Umsatz von 28 22 hl gegen 28 459 hl im Vorjahre erzielt. Der Bedarf an Weizenmalz, und zum Theil auch an Gerstenmalz eigenen Mälzerei betrug zusammen 9324 Ctr. und ist gegen das Vorjahr um 748 Ctr. gestiegen. Der Rein gewinn beträgt 67 201 M gegen 70 289 66 im. Vorjahre. Die Einnahmen haben sich vermindert um 3202 M, die Ausgaben um 114 6 Die Buchwerthe der Mobiliar⸗Conti repräsentiren nach dem Abschluß per 1886,87 26 575 46 gegen 26 704 Æ per 1885/86. Zur Dotirung des Reservefonds und des Dispositionsfonds sollen je Z331 6, zur Zahlung der Tantiemen an den Aufsichtsrath und die Gesellschaftsbeamten 6663 M verwandt werden. Die Dividende von 8,6 C erfordert 53 320 M6, wonach ein Restbetrag von 554 (0 auf das neue Geschäftsjahr vorzutragen bleibt.

Die „Schlesische Ztg.“ berichtet vom oberschlesischen EGisen⸗ und Metall markt: Im Verlauf der letzten Woche standen AN Kokeshohöfen im Feuer, deren Verbrauch an Schmelzmaterial sowie für die Ergänzung der Erzvorräthe eine rege Thätigkeit auf die Erz förderung hervorruft. Neben der vorwiegenden Erzeugung von Puddel⸗ roheisen war mebrfach die Thätigkeir der Hohöfen auf das Erblasen von Gießerei⸗Robeisen gerichtet, da sowohl die Anfertigung von Guß gegenständen solches erforderte, als auch Probesendungen darin nach entfernteren Verbrauchsstätten abgingen. Der glatte Verbrauch von . sowie der eigene Bedarf der betreffenden Werke für

essemer⸗ und Thomasroheisen rerschafften dem Roheisenmarkt ge⸗ nügenden Umsatz und erhielten denselben in fester Tendenz, ohne indessen in den Preisen einen Vorschub erzielen zu können; gewöhn⸗ liches Roheisen verblieb auf dem Preise von 470 4, Gießerei⸗Roheisen auf 5, 20 - 5.50 M, je nach Qualität. In den 1 erhielt sich eine rege Thätigkeit in Folge der laufenden Bestellungen in Ausrüstungsgegenständen der Berg⸗ und Hüttenwerke. Fut die Walzwerke läßt sich die gegenwärtige Ge⸗ schäftsperiode anbaltend als eine leidlich vortheilhafte bezeichnen, da dieselben zweifellos gegenwärtig besser wie sonst gegen Schluß des Jahres beschäftigt sind. Anläßlich des festen Preis⸗ standes entnehmen Großhändler wie Fabrikationswerkstätten ibren Bedarf an Eisen stetiger, und sind Abschlüsse für gewöhn⸗ liches Schmiede, sowie für Nieten und Mutterneisen in größerer Anzabl perfekt geworden. Die Blechfabrikation befindet sich in ziemlich günstiger Lage, und kommen namentlich Flußeisenbleche in ziemlichem Umfange zur Ablieferung; die Kesselfabriken konnten ihr Arbeitspersonal iheilweise verstärken, und sind demgemäß Kessel bleche in leidlicher Nachfrage. Den Schienenwaljwerken haben bei den letzten Ausschreibungen neue Aufträge Arbeit auf längere Zeit rerschafft Der Markt hat durch die Uebereinkunft des deutschen Walzeisen Verbandes eine gesicherte, solide Grundlage empfangen. Im näberen Absatzgebiet galt Stabeisen 13,59 14,20 , sonst loco Empfangestelle 13.75 M, Profileisen 15 M, Bleche 18 16,50 ½ Der Zirkmarkt verfolgt andauernd feste Richtung bei steigen⸗ den Preisen. Von der Absicht, kalt liegende Zinkbütten unter Beschaffung ausländischen Erimaterials wieder ins Leben zu rufen, verlautet nichts mehr, und scheint dieser Plan fallen gelassen worden zu sein. Gewöhnliche Zinkmarken bedangen 30, 20 30.50 M, Geo dulla⸗ Marke 30 70 M, WHF Zink 31.50 31.80 ½ , Zinkbleche 34 —– 38 4, Zinkweiß 34 38 M, Ta Blockblei bis 25,50 4A

In der gestrigen Generalversammlung des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation, in welcher 627 Aktionäre mit 1959 Stimmen vertreten waren, wurde die vorgeschlagene Dividende von 7oso genehmigt und Decharge ertheilt. Zu Rexiseren wurden die bisherigen Mitglieder der Kommission wiedergewãhlt.

Dem Geschäftsbericht der Sächsischen Webstuhlfabrik zu Chemnitz pro 1886 87 entnehmen wir folgende Mittheilungen; Gs wurden durchschnittlich 923 Arbeiter und Beamten beschäftigt (gegen 850 im Vorjahre). Die Lieferungen bestanden in 2371 mecha⸗ nischen Webstühlen und 173 anderen Maschinen, zusammen 2544 Ma⸗ schinen, gegen 2171 Maschinen im Vorjahre. Der erzielte Brutto⸗ gewinn beträgt 721 144 S6, wovon 120671 A für Abschreibun⸗ gen zu verwenden sind, so daß ein Reingewinn verbleibt von 6900 473 6 Davon ist zunächst der geletzlich vorgeschriebene Reservefonds mit 5 OS gleich 309023 S zu dotiren und ale dann sind ho des Aktienkapitals, gleich 150 000 M an die Akticnãre zu rertheilen. Von dem erk lelbenden Betrag abzüglich des Gewinn Vortrags aus dem Vorjahre erhalten Aufsichtsrath und Direftien 83 002 M als Tantieme und von den übrigen 3357 358 M. schläat die Direktion vor, M0 000 M als o/o Superdividende zu verteilen, 360 000 Æ für nothwendig gewordene Erneuerungs- und Vergrößerunge bauten und 5000 Æ für Erfordernisse der Unfall⸗Be⸗ triebsgenossenschaft in Reserve zu stellen, den Rest von 2358 A aber auf neue Rechnung vorzutragen.

= In der vorgestrigen 14. ordentlichen Generalversammlung der Sächsischen Stickmaschinenfabrif in Kappel bei Chemnitz wurde nach dr, , e, des Jahresberichts und der Bilanz der Ver⸗ waltung Decharge ertheilt und die für das verflassene Geschäftsjahr zu zahlende Dividende auf 33 G0 oder 11 per Aftie festgesetzt.

Dem Geschäftsbericht der Direktion der Dampf- und Spinnerei⸗Maschinenfabrik in Chemnitz (vormals Wiede) über das am 30. Juni er. beendete Geschäftsjahr entnehmen wir

wurde, wie in früheren Jahren, in der

bergestellt; die , ,

. Das 23 ist im Allgemeinen nicht . verlaufen. ungleich die erzielten Verkaufspreise für die Fabrikate nicht in dem . Verhältniß standen zu der 4 Sorgfalt bei ellung der Maschinen, so war die Fabrik doch während der ganzen etriebsperiode immer flott beschä z und mußte auch, um Aufträge mit bedingter kurzer Lieferfrist nicht in andere nde übergehen zu lassen, vielfach zur Nachtarbeit Zu- ucht genommen werden. Die Summe der ae,, . für die Conti Grundstück und Gebäude, Maschinen, Hülfswerkzeuge und Utensilien ꝛe. stellt sich diesmal auf 59 95 46 gegen 3447 im Vorjahre; hiervon entfallen 44 169 M auf den Erwerb einer an das 26 rundstück angrenzenden Parzelle von 4898 4m Flächeninhalt. uf Maschinen ⸗Anschaffungen entfallen 12 183 6 gegen 1929 M im Vorjahre. Die zur Auszablung gelangten Arbeitsloöͤhne beziffern sich auf 310 829 gegen 377414 ½ im Vorjahre bei einer durch⸗ schnittlichen Arbeiterzahl von 363 gegen 422 in 1885 / 6. In der Gießerei wurden hergestellt: an Eisenguß 7465 591 kg gegen 1027512 kg im Vorjahre, an Metallguß 8519 kg gegen 9848 k im Vorjahre. An fertigen Fabrikationszerzeugnissen kamen zur Ab liefernng 188 selbständige Maschinen, 124 Stück selbständige Apparate zu Maschinen, ferner 27 239 kg Transmissionen, Schienen, Träger und Säulen, außerdem wurden für Reparaturen und nachbestellte Theile 126 463 6 fakturirt. Laut dem Gewinn. und Verlust⸗ Fonto ergiebt sich für das verflossene Geschäftsjahr ein Fabri⸗ kationsgewinn von 149754 46, ein Gewinn durch Eingang eines alten, als Verlust gebuchten Postens von 1240 , durch verfallene, unerhobene Dividende von 24 S; dazu kommt der vorjährige Gewinnvortrag mit 4446 „, s daß der Rohgewinn 155 465 beträgt; für die Verwendung des selben wer⸗ den folgende Vorschläge gemacht: 76 500 als Abschreibungen, 10 009 ½ als Reserve auf zweifelhafte Forderungen, 3226 M als Ho/ Ueberweisung an den Reservefonds, 3677 als Tantisme an den Aufsichtsrath, 2301 M als Dotation an die Arbeiterpensions⸗ kasse, 59 260 MS zur Einlösung des Dividendenscheines IJ. Serie à 25 96 8 S½, 560 4 als Saldo Vortrag auf neue Rechnung.

Dortmund, 29. Oktober. (W. T. B. Nach dem Geschäfts⸗

abschluß der Dortmunder Union beträgt der Brutto. Betriebs⸗ ewinn des letzten Geschäftsjahrs ca. 3 000 000 „66, nach Abzug von gi , und Generalunkosten ca. 1 630 000 M Der Aufsichtsrath be⸗ schloß, rund 1 075 009 4 für ordentliche und rund 375 000 4M für außerordentliche, im Ganzen 1 450 000 für Abschreibungen zu ver⸗ wenden und Jo Dividende zu vertheilen.

New⸗YPork, 28. Oktober. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 295 900 B.. Ausfuhr nach Großboaritannien 113 000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 106 000 B., Vorrath 613 000 B.

Submissionen im Auslande.

Brasilien. 31. Januar 1888, 3 Uhr. Rio de Janeiro. Direktion der öffentlichen Arbeiten. Verbesserung des Hafens von Pernambuco. Die näheren Bedingungen zur Einsicht beim „Deutschen Reichs

Anzeiger). Verkehrs ⸗Anstalten.

Hamburg, 28. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer Moravia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Pacetfabrt-⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗VPork kommend, heute Vor⸗ mittag auf der Elbe eingetroffen und der Postdampfer „Hun⸗— garia“ derselben Gef seß ist von Westindien heute in Havre angekommen.

29. Oktober. (W. T. B.) Von den beiden für die Hamburg ⸗Amerikanische Packetfahrt ⸗Akti enge sellschaft zu bauenden Schnelldampfern ist der eine der Stettiner Maschinenbau⸗Aktiengesellschaft ‚Vul kan“ in Auftrag . worden. Der Kontraktabschluß erfolgte durch den Konsul Rudolph Ebel aus Stettin. Der Postdampfer „Wieland“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesell⸗ schaft ist, von Hamburg kommend, am 28., Morgens 8 Uhr, in New⸗York eingetroffen.

London, 27. Oktober. (W. T. B) Der Uniondampfer „Pretoria“ ist auf der Ausreise am Donnerstag in Capetown angekommen.

Berlin, 29. Oktober 1887.

Die Brandenburgische Provinzial⸗Synode beendete gestern die Generaldiskussion über den Bericht der Kommission für die Dotation und Verfassung der evangelischen Landeskirche. ur Spezialdiskussion war folgender, mit 15 Unterschriften versehener Ab änderungsantrag des Syn. Schröder eingegangen: Die Synode er- sucht den Evangelischen Ober⸗Kirchenrath, bei der Staatsregierung zu bewirken: a. daß den nothleidenden .. Gemeinden, insbeson⸗ dere den Massengemeinden in den großen Städten, zum Zwecke von Parochialtheilungen und zum Bau der unentbehrlichen Kirchen und Pfarr⸗ häuser, sowie den Gemeinden in der Diaspora dem Bedürfniß ent⸗ sprechende größere Mittel als bisher aus der Staatskasse zur Ver⸗ fügung zu stellen; b. die im §. 54 des Gesetzes, betreffend die Beur⸗ kundung des Personenstandes, verheißene staatsseitige Entschädigung für den Wegfall der Stolgebühren endlich zu erfüllen. Bei der Abstimmung wurde dieser Antrag mit allen gegen die Stimmen der Linken abgelehnt und Nr. L der Kommissionsanträge mit derselben Majorität angenommen. Um 4 Uhr vertagte sich die Synode auf heute.

Die heutige Sitzung wurde mit einem von dem Syn. Konsistorial⸗ Rath Dryander He,. gesprochenen Gebet eröffnet. Präsident v. Levetzow theilte mit: Se. Majestät der Kaiser und König habe Sich huldvollst bereit erklärt gehabt, den Provinzial⸗Synodal⸗ Vorstand morgen (Sonntag), Mittags 123 Uhr, zu empfangen. Dem Vorstande sei jedoch nachtraͤglich mitgetheilt worden, daß diese Audienz in Folge eines Erkältungszustandes, den Sich Se. Majestät bedauer⸗ licher Weise zugezogen habe, unterbleiben müsse.

Es wurde alsdann in der Spezialberathung über den Antrag der Dotations⸗ und Verfassungs⸗Kommission fortgefahren.

Die soeben zur Ausgabe gelangte Nr. 24 der Mittheilungen des Deutschen Schulvereins“ bringt an ihrer Spitze die Rede,

welche Frau Prof. Bechtel gelegentlich der letzten Hauptversammlung“

am Begrüßungsabend gehalten hat. Daran reihen sich ausführliche Berichte über die 2 in Iglau und in Reichenberg, 6 eine Darstellung über die Entstehung der deutschen Ackerbau chule in Budweis und ein Bericht über die 1II. Hauptversammlung des deutschen Böhmerwaldbundes. Das Verzeichniß der Schul gründungen und Unterstützungen des Deutschen Schulvereins, von denen auf Böhmen 57, Mähren 21, Schlesien und Galizien 9, Steiermark 16, Kärnthen 6, Krain und Gottschee 12, Tirol 8, Nieder ⸗Oesterreich 4 Fälle seit Veröffentlichung der letzten Nummer , wird fortgesetzt und schließlich folgt eine Reihe von Mit- eilungen.

Auf dem Kasernenhof am Kupfergraben fand heute Vormittag 19 Uhr die Besichtigung der beim 2. k Regiment zur Erlernung der Führung von Infanterie Patronenwagen kommandirten Unteroffiziere und Mannschaften des III. Armee-Corps statt.

Köln, 28. Oltober. (W. T. B.) Die Stadtverordneten⸗ Versammlung hat die Eingemeindung der rechtsrheinischen Vororte Deutz und Poll sowie der linlsrheinischen Vororte Nippes Longerich, Ehrenfeld, Müngere dorf, Efferen, Rondorf und Kriel in die Stadtgemeinde Köln mit großer Majorität angenommen.,

Im Deutschen Theater n. gestern Hr. Hermann Nissen vom Deutschen Landes Theater in *g als dritte Gastrolle den reiherrn von Mettenborn in Oskar Blumenthal s Schauspiel Ein ropfen Gift“. Der Künstler, den wir als „Konrad Bolz“ und „Assessor von Schott“ zu schätzen gelernt haben, konnte leider in dieser Partie, die wenig oder gar nicht für seine Begabung paßt, nicht den Beifall finden, den man ihm gern gegönnt hätte, denn in Anbetracht der unter diesen Umständen doppelt großen Schwierigkeit, den ihm nicht zusagenden Charakter annehmbar zu n. hätte er solchen wohl verdient. Oder sollte man sich gar über den Werth des Stücks so gründlich getäuscht haben? Jedenfalls war es auffällig, daß eine sonst so tüchtige Künstlerin, wie rl. Ortwin, welche die Hertha von Weldegg in ganz selbständiger uffassung und, ohne die Figur durch die Schablone ihrer berühmten, auch in Schwächen bewunderten Vorgängerin zu zeichnen, eine an sich sehr lobenswerthe originale Leistung bot, nicht den gebührenden Beifall zu erringen vermochte. Man erkannte eben in vielen kleinen Einzelnheiten den . auf die besondere Indi⸗ vidualität der früheren Darslellerin. Dafür ist aber der Ver⸗ fasser und nicht die Nachfolgerin verantwortlich. Frl. Hausner hätte die Liddy wohl etwas vornehmer geben können. Hr. Pohl war als Graf Vahlberg ganz vortrefflich, auch Hr. Kadel⸗ burg als Lieutenant Bruno von Wendlingen, Hr. Sommierstorff als Erwin von Weidegg, . Mertens als Geheimrath Fabricius und Hr. Engels als Baron Brendel verdienten Hervorhebung. Gleichwohl wollte es uns scheinen, als ob das Ensemble nicht so flott war wie sonst: Es feblte eben der Liebling, der dem Stück ehemals zu seinem Er folge verholfen hat, und daß der letztere nur darauf beruht, ist den Werth jenes zu erhöhen nicht geeignet, worüber sich übrigens nüchtern Urtheilende auch nie getäuscht haben.

Morgen, Sonntag, wird im Deutschen Theater „Faust“ gegeben. Am Montag geht das vieraktige Lustspiel ‚Der Attaché“, von Henry Meilhac, neu in Szene. Außerdem bringt das Wochenrepertoire noch Aufführungen von „Galeotto“, ‚Faust“ und „Der Attachs“.

Im Residenz⸗Theater kommt heute das Ohnet'sche Schau⸗ spiel Gräfin Sarah“ bei noch unverminderter Anziehungskraft bereits zur 50. Aufführung.

In Kroll's Theater beginnt heute Fr. Lotte Mende mit der Gesellschaft des Hamburger Concordia - Theaters ihr angefündigtes Gastspiel in dem theils platt“, theils hochdeutschen Volksstück ‚Ham⸗ burger Herzen“.

Belle ⸗Alliance⸗Theater. Das Gastspiel des Hrn. Schweighofer, welches allabendlich jetzt wie früher das Haus füllt, eht nunmehr bald zu Ende. Kontraktliche Verpflichtungen rufen den ünstler demnächst nach Stuttgart, an das Hoftheater, und somit findet morgen schon die letzte Sonntags⸗Aufführung des Nullerl! mit der unvergleichlichen Darstellung Schweighofer's statt, da für nächste Woche aus dem xeichen Repertoire des Gastes einige der oft gewünschten, amüsanten einaktigen Stücke in Scene gehen sollen. Es sind dies: „Während der Börse', „Kinder um jeden Preis“ und „Die Vereinsschwester'. Eins der komischsten Charakter⸗ bilder Schweighofer 's, „Sein Speei', das ebenfalls viel gewünscht wird, steht noch in Aussicht.

Walhalla-Theater. Die Operette „Rikiki“ erregt jeden Abend den Enthusigsmus des gefüllten Hauses, das namentlich die Damen Schoder, Feldau und die Herren Diettrich, Rotter, Wirth, Fredy und Szika mit Beifall überschüttet.

Das Central-Theater ist in den ersten 50 Tagen der Direktion Emil Thomas, also bis zur Jubiläumsaufführung der mit dem größten Beifall allabendlich gegebenen Posse „Höhere Töchter“, von Mannstädt, im Ganzen von 48 357 Personen besucht worden, deren Lachlust voll befriedigt wurde. ieser kleine statistische Nachweis ist jedenfalls eine große Bestätigung für den Flor des Theaters, das notorisch zu den ,,, der Metropole zu zählen ist und ein anerkannt mustergültiges Ensemble sowie ausgezeichnete Einzelkräfte besitzt, Es ist anzunehmen, daß die Direktion mit einer ähnlichen statistischen Ziffer an der Hand nach der 100. Vor- stellung der Höheren Töchter“ wird den Beweis führen können, daß dieselben auch ferner den größten Verehrerkreis haben.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Deutsche Jäger⸗Zeitung, Organ für Jagd, Fischerei, Zucht und Dressur von Jagdhunden. (J. Neumann, Neudamm.) Nr. 8. Inhalt: Zum drittenmal über Schießen. (Fortsetzung und Schluß.) Von von Horstig. Kurzhaariger deutscher Vorstehhund. (Zu unserem Bild Der sogenannte Ohrwurm und seine Behandlung. Von Dr. Esser. Die Bussardfrage. Von Zarth. Von Seydel. Zum Herbstzug der Waldschnepfe. Von A. Ueber Visireinrich⸗ fung. Von Cl. Freiherr von Fürstenberg Haselnußbäume von 30 Fuß und darüber. Von von TL. Von A. M. Turdus iliacus schneidet sich aus“. Von Forstsekretär E. Matz. Protokoll der ordentlichen Sitzung des Vereins zur Züchtung deutscher Vorsteh⸗ hunde vom 5. Oktober 1887. Zwingernachricht des „Vereins zur Züchtung deutscher Vorstehhunde. Brief⸗ und Fragekasten. Inserate.

Preußisches Verwaltungs- Blatt. (Otto 6 in Berlin N.) Nr. 4. Inhalt: Zuständigkeit des Bezirksausschusses zur Beschlußfassung über die zwischen dem Gemeindevorstande und der Gemeindevertretung entstehenden Meinungsverschieden heiten. Budget⸗ recht der Stadtverordneten Versammlung. Die Klagen bezüglich des Wegewesens aus §. 565 Zust.⸗Gesetzes. Eisenbahn⸗Zufuhrwege als öffentliche Wege im Sinne des gemeinen Wegerechtes oder als Wege, welche zur Bahnanlage gehören, namentlich in Bezug auf die Frage über die Verpflichtung zum Bau und zur Unterhaltung dieser Zufuhr—⸗ wege. Statuten zur Regelung der öffentlichen Armenpflege in Gutsbezirken und in Gesammt⸗Armenverbänden. Statut betreffend die städtische Armenpflege. Instruktion für Bezirksvorsteher. n, , für das zu anderen Zwecken als zur Beleuchtung

enutzte Gas einer städtischen Gasanstalt. Hierzu Beilage Nr. 4, enthaltend: Vermischtes und Stellenvakanzen.

Rundschau auf dem Gebiete der Thiermedizin und vergleichenden Pathologie unter Berücksichtigung des ge⸗ sammten Veterinär⸗Medizinalwesens. Gleichzeitig Organ zur Ver⸗ tretung der Jateressen des thierärztlichen Standes. (A. W. Zickfeldt, Osterwieck⸗Harz.) Nr. 43. Inhalt: Lemke: Ueber das Verhalten des Bacillus anthracis zum Milzbrand. Hueppe: Ueber Beziehungen der y, zu den Infektionskrankheiten (Forts.). Rechtsprechung.

nnere Medizin: Pirl: Atresie der hinteren Aorta eines Pferdes. Endocarditis chronica mit Trombose bei einem Pferde. NUeber⸗ tragung der Diphtheritis des Geflügels auf Menschen. Fleisch⸗ beschau: Goltz: Verwaltungsbericht des städtischen Schlachthauses zu Schwerin für das Jahr 1886. Amtliche Bekanntmachungen. Vereinsnachrichten. ann , . , w. (Ernennungen. , ,, ,, Vakanzen (Vakante amtliche, private und e, . an Schlachthäusern). Bücherschau. Briefwechsel.

nzeigen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

Berlin:

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 29. Oktoher

2

1887.

M 254.

1. Steckbriefe und Untersuchungs ⸗Sachen.

2. , Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 9.

erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, 8 2c. von öffentlichen Papieren. 5. Kommandit ⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ˖ Gesellsch.

Berufs ⸗Genossenschaften.

; 2 5 Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. Deffentlich er Anzeiger * 8. Verschiedene Bekanntmachungen. 9. Theater⸗Anzeigen. 3n der Börsen Beilage.

10. Familien ˖ Nachrichten.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

36300 Steckbrief.

Gegen den am 13. Mai 1869 zu Schöngu ge— borenen Ersatz Reservisten, Dienstboten Richard Albin Günther, welcher sich verborgen hält, soll eine durch Strafbefehl des Königlichen Amtsgerichts zu Werder vom 9. August 1887 erkannte Geldstrafe von 10 ½ ), event. 3 Tagen 3. vollstreckt werden, da die Zahlung der Geldstrafe trotz der gehörig er⸗ folgten Zustellung des Strafbefehls bisher nicht er⸗ folgt ist. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern.

Werder, den 14. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht.

362981 Steckbrief.

Gegen den 42 Jahre alten Taglöhner Eugen Joseph Senkel von Wickers, zuletzt in Basel, welcher sich verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Hilders vom 12. März 1880 erkannte Gefängnißstrafe von zwei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, den⸗ selben zu verhaften und nicht, wie in dem Steckbrief vom 6. August 1881 ersucht wurde, in das Landes- gerichtsgefängniß zu Kassel, sondern in das Amts gerichtsgefängniß zu Fulda abzuliefern.

Hilders, den 21. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht. Droste.

36297 Steckbriefs ˖ Erneuerung.

Der hinter den früheren Sprachlehrer, Commis Hermann Olligschläger (alias Aynard, Joss Vianna, Henry Taylor) und dessen angeblicher Ehe⸗ frau, Eliza Vianna, von dem Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht J. in den Akten U. R.˖ II. 411. 835 J. III e. 574. 83 wegen schwerer Ur⸗ kundenfälschung, Betruges und Unterschlagung unter dem 16. Mai 1883 erlassene und unterm 14. Juli 1884 erneuerte Steckbrief wird erneuert.

Berlin, den 21. Oktober 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft J.

36299 Das Ersuchen um Strafvollstreckung gegen den Scheerenschleifer Gustav Vollmann aus Borgentreich ist erledigt. Polle, den 26. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht.

36296 Oeffentliche Vorladung.

Wie schon in der öffentlichen Ladung vom 13. August er. efr. Oeffentlichen Anzeiger zu Nr. 194 des „Deutschen Reichs-; und Königlich n,. Staats ⸗Anzeigers! und Stück 34 des Regierungs⸗Amtsblattes angegeben, hat der Herr Regierungs⸗Präsident zu Sigmaringen, auf Grund der §85§. 8, R,. 11 u. 22 des Disziplinargesetzes vom 21. Juli 1852, gegen den Lehrer Konrad Napp zu Wilflingen, welcher sich am 11. Mai er, von seinem Amte entfernt hat und bisher nicht zurückgekehrt ist, die Einleitung des förmlichen Disziplinarverfahrens auf Entsernung aus dem Amte beschlossen und den Unterzeichneten zum Untersuchungskommissar ernannt.

Zu seiner Vernehmung wird der p. Rapp ander⸗ weit auf Montag, den 12. Dezember er., Vor⸗ mittags 10 Uhr, in das Amtszimmer des Unter— zeichnelen hiermit vorgeladen.

Hechingen, den 24. Oktober 1887.

Der Königliche Oberamtmann. Graf von Schwerin.

36375 Bekanntmachung.

Durch Urtheil der Kaiserlichen Strafkammer dahier vom 15. Oktober 1887 ist die unterm 9. April 1887 gegen

I) Georg Schott, geboren am 20. März 1862 in Sennheim, 2) Michael Ringenbach, geboren am 11. Mai 1862 in Thann, wegen Verletzung der Wehrpflicht angeordnete Ver⸗ mögensbeschlagnahme aufgehoben worden.

Mülhausen i. E., den 25. Oktober 1887.

Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt. Veit.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[100] Aufgebot. Die Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu Thorn: Nr. 7890 über 90 A6, ausgefertigt für Ernst Korinth, Nr. 7891 über 40 M, Theodor Korinth, sind angeblich verloren gegangen und sollen auf den Antrag der Eigenthümer, nämlich: des Gärtners Theodor Korinth bezw. des Gärtners Ernst Korinth,

Beide aus Mocker, . zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos er⸗ klärt werden.

Es werden daher die Inhaber der Bücher auf— gefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 14. Dezember 1887, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte ihre Rechte anzu⸗— melden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Thorn, den 9. Mai 1887.

Königliches Amtsgericht.

ausgefertigt für

36351 . , ,

Das Sparkassenbuch Nr. 27 939 der Sparkasse der Stadt Hamm, ausgestellt für den Schäfer Peter Uekötter zu Ermelinghoff über 1326 Æ 98 , ist demselben angeblich abhanden gekommen, und ist deshalb von ihm das Aufgebot des gedachten Spar⸗ kassenbuchs beantragt. Das gedachte Sparkassenbuch 6 Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.

Der Inhaber des bezeichneten Buchs wird auf— gefordert, spätestenß im Aufgebotstermine den 26. Mai 1888, Vormittags 10 Uhr, an hie⸗ siger Gerichtsstelle seine Rechte bei dem unterzeich⸗ neten Gerichte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des⸗ selben erfolgen wird.

Hamm, den 26. Oktober 1887.

Königliches Amtsgericht.

263861 Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der Sparkasse des Kreises Löbau Nr. 1856 über 40 MS 49 3 für die Johann Kisielewski'sschen Minorennen, bevormundet durch den Einsassen Michael Groß in Abbau Zwiniarz wird 1 auf Antrag des gedachten Vormundes auf⸗ geboten.

Es werden hierdurch alle Diejenigen, welche auf das bezeichnete Sparkassenbuch Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert, dieselben spätestens in dem auf

den 13. April 1888, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. . Neumark, den 14. August 1887. Königliches Amtsgericht. Koch.

ö Aufgebot.

Auf Antrag der Privatiere Anna Schweykart in München, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Wasser⸗ mann daselbst, wird der Inhaber des zu Verlust ge⸗ gangenen, von der Kgl. Oberbahnamtskasse Regens burg am 12. Januar 1881 ausgestellten Depositen⸗ schelnes über Obligationen im Nennwerth zu 10990 , die Diensteskaution des Bahnassistenten Anton Wein⸗ gaertner betreffend, aufgefordert, spätestens in dem

auf ; Montag, den 30. April 1888, . Vormittags 9 Uhr, beim unterfertigten Gerichte angesetzten Aufgebots⸗ termine seine Ansprüche und Rechte anzumelden und den Depositenschein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt würde. Regensburg, den 4. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht Regensburg. J. 6. 6) Der Kgl. Amtsrichter. ö

gez. Pfe ufer. Zur Beglaubigung: Regensburg, den 5. Oktober 18587. Der geschäftsleit. Kgl. Sekretär: (L. 8) Hencky.

lazy Aufgebot.

Die Wittwe Magdalena Stein dahier hat die Obligationen der Stadtgemeinde Würzburg Litt. A. Nr. 587 über 1000 S und itt. A. Nr. 388 über 200 S nach ihrer glaubhaften Angabe aus Versehen verbrannt und daher die Amortisation dieser Obli⸗ gationen beantragt.

Demgemäß wird Aufgebotstermin auf Mittwoch, den 7. Dezember c., Vormittags 9 Uhr,

im Sitzungssaale für Civilsachen anberaumt und der Inhaber dieser Obligationen aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte bei Gericht anzumelden und die Obligationen vorzu⸗ legen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden.

Würzburg, am 12. Mai 1887.

Königliches Amtsgericht. I. (gez.) Leykam.

Vorstehendes Aufgebot wird gemäß S5. S25 u. 842 der R.⸗C.⸗P. O. öffentlich bekannt gemacht.

Würzburg, am 14. Mai 1887. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Würzburg. J.

(L. 8.) Baumüller, Sekr.

lzoꝛos Aufgebot.

Die von der Lebens⸗, Pensions⸗ und Leibrenten⸗ Versicherungsgesellschaft Iduna“ zu Halle a. S. ausgestellten Versicherungs⸗ und Depositalscheine:

J. der Depositalschein Nr. 6215 4. d. Halle a. S., den 24. April 1877, Inhalts dessen der Arbeiter Franz Karl Stiller zu Neukirch die nach Tab. XI A. ausgefertigte Police Nr. 86 645 der Iduna d. d. den 19. Oktober 1867, ausgestellt auf sein Leben über 150 S Versicherungssumme als Unterpfand für ein Darlehn von 30 66 bei der Iduna deponirt hat;

II. der Depositalschein Nr. 6588 d. d. Halle a. S. am 13. August 1877, Inhalts dessen der Bauunter⸗ nehmer Johann Friedrich Mever in Lauenburg die auf sein Leben über 600 0 Versicherungssumme nach Tabelle J. von der Iduna ausgefertigte Police Nr. 69518 d. d. Halle a. S., den 18. Dezember 1865, als Unterpfand für ein ihm laut Schuldschein vom 9. August 1877 gewährtes Darlehn von 85 bei der Iduna deponirt hat;

III. der Versicherungsschein Tab. A. Nr. 7560 d. d. Halle a. S., den 29. September 1858, lautend über 50 Thaler Versicherungssumme, zahlbar nach dem Tode des Aufsebers Johann Gottlob Döhler in Bräunsdorf, geboren am 22. Januar 1814;

IV. der Depositalschein Nr. 5146 d. d. Valle a. S., den 19. Februar 1876, Inhalts dessen der Zimmer⸗

mann Friedrich Scholz in Pogarell die nach Tab. IA. auf sein Leben über 50 Thaler Versicherungssumme ausgefertigte Police Nr. 55 794 der Iduna als Unterpfand für ein ihm von der Letzteren gewährtes Darlehn von 30 4 bei derselben deponirt hat;

V. der Depositalschein Nr. 4851 4d. d. Halle a. S., den 23. August 1875, Inhalts dessen der Advokat Reinhold Schraps in Zwickau die auf das Leben des Maurermeisters Carl Eduard Sonntag in Dresden über 6009 M. Versicherungssumme von der Iduna nach Tab. I. Police Nr. 40 015 d. d. 6. Januar 1862 als Unterpfand für ein ihm laut Schuldschein vom 17. August 1875 gewährtes Darlehn von 1309 bei der Iduna deponirt hat, sind angeblich verloren gegangen.

Auf Antrag:

zu J. des Arbeiters Johann Stiller zu Neukirch bei Breslau und der Frau Hedwig Steinbach, geb. Stiller, zu Sprockhövel, . zu II. des Maurerpoliers F. Meyer zu Lauenburg in Pommern,

zu Ill. der verwittweten Christiane Elisabeth Doehler zu Freibergdorf in Sachsen,

zu IV. der verwittweten Auszügler Scholz, Su— sanne, geb. Koecher, der unverehelichten Arbeiterin Anna Rosine Scholz und der verehelichten Arbeiter Srocka, Anna Rosine, geb. Scholz, sämmtlich zu Pogarell bei Alzenau, Reg. Bez. Breslau,

zu V. des Advokaten Reinhold Schraps zu Zwickau,

werden die Inhaber der vorbezeichneten Urkunden aufgefordert, spätestens in dem auf

den 1. Mai 1888, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Zimmer Nr. 31 anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Halle a. S., den 14. September 1887.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII. Bourwieg.

36350) Aufgebot.

Der verstorbene Pastor Gottlieb Heinrich Otto Pape zu Gyhum hat unterm 26. Juni 1884 bei * him lf en Beamtenverein zu Hannover ver⸗ ichert:

I) laut Police Nr. 3576 zu Gunsten von Gertrud Luise Sophie Pape 100 M, fällig am 1. Juli 1893,

) laut Police Nr. 3577 zu Gunsten von Emilie Martha Amalie Pape 190 , fällig am 1. Juli 1896,

3) laut Police Nr. 3578 zu Gunsten der ver⸗ storbenen Maria Hedwig Mathilde Pape 100 „4, fällig am 1. Juli 18939.

Auf Antrag der Wittwe Pape, Selma, geb. Kun⸗ hardt, und der durch dieselbe als Vormünderin ver⸗ tretenen Geschwister, Gertrud Pape, Martha Pape und Gerhard Pape, zu Buxtehude, wird der Inhaber e. bezeichneten Urkunden aufgefordert, spätestens in dem

ad 1 auf Freitag, 5. Januar 1894, Mittags 12 Uhr, ad 2 auf Dienstag, 5. Januar 1897, Mittags 12 Uhr. ad 3 auf Freitag, 5. Januar 1900, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird. Hannover, 24. Sertember 1887. Königliches Amtsgericht Vb. Jordan. Ausgefertigt: ; (L. 8) Thiele, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

61041 Aufgebot.

Der Kaufmann Julius Otto Fortmann, in Firma Otto Fortmann, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Stade, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftlos⸗ erklärung der 3 Interimsscheine der Vereinsbank in Hamburg à S 120 Nr. 3152, 3153, 3154 nebst Talons und Dividendenscheinen.

Der Inhaber der Urkunden spätestens in dem auf

Montag, den 5. December 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Dammtborstraße 10, n,. Nr. 25, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen. widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird. Hamburg, den 24. Februar 1887. Das Amtsgericht Hamburg, Civil⸗Abtheilung II. Zur Beglaubigung: Rom berg, Dr, Gerichts ⸗Sekretãr.

wird aufgefordert,

(9538 Aufgebot.

Am 15. April 1886 zog Lorenz Bever von Wärz burg einen am 30. Mai 1886 fälligen Wechsel über 133 M auf den Lieutenant a. D. Siry in Würz burg, welchen Wechsel der Bezogene auch aecertirte.

Dieser Wechsel wurde von Lorenz Bever auf den Kaufmann J. Sauer brunn in Lambrecht (Rheinpfalz) und von diesem auf den Kaufmann Jean Müller in Ludwigshafen girirt und dem Letzteren in der Nacht vom 70. auf 21. April 1885 gestohlen, weshald derselbe die Amortisirung dieses Wechsels bean ˖ tragt bat. J

emgemäß wird Aufgebotstermin auf ittwoch, den 7. Dezember 1. Is. Vormittags 9 Uhr,

im Sitzungssaale für Ciwllsachen bestimmt und der

Inhaber dieses Wechsels gufgefordert, Tätesten im Aufgebotstermine se ne Rechte em unterfertigten

Gerichte anzumelden und den Wechsel vormleden,

i rn, derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Würzburg, den 6. Mai 1887.

Königliches Amtsgericht. J. (gez) Leykam.

Vorstehendes Aufgebot wird gemäß §5. 825 u. 842 der RCP. -O. öffentlich bekannt gemacht.

Würzburg, den 14. Mai 1887. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Würzburg. J.

(L. 8.) Baumüller, Sekr.

lion. Bekanntmachung.

Der Tischlermeister Auguft Jung hieselbst hat das Aufgebot des Kaufbriefes vom 3. Oktober 1875, des Dokuments vom 11. November 1875 und des Protokolls vom 4. Mai 1877, inhalts welcher er seinem minderjährigen Sohne Oscar gegen Ver⸗ pfändung des an der Südstraße Nr. 526 belegenen Hauses und Hofes sammt Zubehör 2100 M nebst 5 0½ο Zinsen schuldet, beantragt.

Der unbekannte Inhaber dieser Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Sonnabend, den 26. November 1887, Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 27, an⸗ beraumten Termine seine Ansprüche anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Urkunden dem Eigenthümer des verpfandeten Grundstücks gegenüber werden für kraftlos erklärt werden.

Braunschweig, den 14. Mai 13837.

Herzogliches Amtsgericht. IX. H. Wegmann.

36349 Aufgebot.

Auf Antrag des Feilenhauers Carl Stahl. und dessen Ehefrau, Caroline, geb. Poppe, zu Göttingen, werden alle diejenigen Personen, welche Eigenthums⸗ Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische und andere dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real- berechtigungen an dem zu Göttingen an der Anger straße unter Nr. 9 zwischen Quentin und Sichart belegenen Grundstück Wohnhaus mit Seiten und Hintergebäuden, Hofraum und Trocken hinter dem Hause zu haben vermeinen, aufgeford ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem Auf⸗ gebotstermin am 15. Februar 1888, 19 Ur Vormittags, anzumelden, widrigenfalls ür den sich nicht Meldenden sein Recht und Anspruch im Ver⸗ hältniß zu dem Feilenhauer Carl Stahl und dessen Ehefrau zu Göttingen verloren geht.

Göttingen, den 22. Oktober 1387.

Königliches Amtsgericht. II. Bauer.

. Aufgebot.

Auf den Antrag der Frau Goldarbeiter Johanna Dengel, geb. Graubel, und der unverehelichten Margarethe Graubel von hier, werden deren Vater, der Schuhmachermeister Johann Louis Alexander Graubel, welcher im Jahre 1870 sich von hier nach Rußland begeben bat, sowie die von ihm etwa zurück gelassenen unbekannten Erben oder Erbnehmer auf- gefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin den 26. September 1888, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte Zimmer Nr. 36 zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung des gedachten Schuhmachermeisters Graubel erfolgen wird.

Königsberg i. Br., den 21. Oftober 1887.

Königliches Amtsgericht. IX ge; Hayn.

M= . —w1 Begl: Wallm ann.

Aufgebot.

Auf Antrag des Königlich Preußiscken Fiscns. vertreten durch die Königliche Regiernag in Minden. werden die Nachlaỹszlãubiger und Bermãchtaißeeb mer des am 14. April 1886 verstorbenen Ackermannes Ferdinand Blümel aus Nörde aufgerordert. fvãresten ümn Aufgebetstermine den 12. JZannar 18858. Vormittags O Uhr, ibre Arfrräche nad Rechte auf den Nachlaß des selben bei dem næaterzeichmeten Gerichte, Zimmer Nr. 19 anzumelden. Rĩdrigeafalli sie gegen den Antragfteller als Beaefinielerken ihre

nsprũche m in ; tend machen kõmnen, als der Nachl un aller seit dem Tode des Srblañers aufgekemmenen Nœgengen darch Be friedigung der angemeldeten Ansprache nickt er schöpft wird.

Warburg, den 1. Okteber 1887.

Köæsigliches Amte gerickt

363521

222 36354

Oeffentliche Bekanntmachung.

Die am 12. Febrnar 1887 a Berlta derster ene Demeiselle Warte CGdarlette Gärtrer bat in ihrem am 2 Jaanar 1830 errichteten ad am 13 Otto- ber 1887 publieirten Testamente felgende Mersonen vnd zwar:

) Marie Wilbelweire Neelie Gärtner,

7 Gbarleg Sori Gärtazer, als Grben ein- geseßzt.

nach tebenden Pers onen nad zwar:

7 Dermamm Wartn Sadwig Gärtaer. Tdeoder Nudelrd Darm.

3) Augast Laderüg Gärtner.

Denriette Frendeise Carbaritee Dada, ged.

Gartner,

D) Denri ett? Ser anna ged. Gartner.

6) Wanne Ser dee Genie Gärteet.

D Dean Parl Glande andaer,

S Deine rh. FRriedrecd Reder Gärhart

Ragaate andeerseßt.

Garesltae Gæentenedtt,