außer den eigentlichen Balkanländern auch ganz Rumänien sowie die südöstlichen Theile Oesterreichs mit der ganzen Dongulinie bis Pest und Wien und giebt die Ortsnamen auch in slavischer Schreibweise an.
— Von der trefflichen Jugendschrift Deutsche Jugend“ Neue Folge Leonhard Simion, Berlin) ist das 1 Heft des L. Bandes erschienen. Dasselbe bringt ein Märchen von Härsu: „Die kluge Kaiserin“, nach einem rumänischen Volksmärchen von Carl Gehrtl, mit einem sauberen Aguarell geschmückt; ferner ein Gedicht von Frida Schanz: Herbst am Rhein“; Erzählungen von Julie Ludwig; Das
schermädchen ?; von Eskild: Der Amtmann von Spitzbergen“, u. a. unterhaltende Beiträge, auch hübsche Kupfer. Der herabgesetzte Preis (vierteljährlich I,50 M für 3 Hefte) wird die Verbreitung der Deutschen Jugend“ in erwünschter Weise fördern.
— Der seit dem 1. Oktober in C. A. Koch's Verlag (J. Seng⸗ busch) in, Leipzig erscheinende ‚Musikalische Hausfreund, Blätter für ausgewählte Salonmusik“, hat sich die Aufgabe gestellt, begabten Komponisten den Weg in die Oeffentlichkeit zu ebnen und den Abonnenten die Gelegenheit zur Anschaffung einer billigen musikalischen Hausbibliothek zu bieten. Die erste Nummer bringt auf 3 Quartseiten eine Klavier-Introduktion von B. Grundmann, eine Gavotte von B. Sänger, beide leicht und gefällig, und Geibel's tiefempfundenes Lied „Wohl springet aus dem Kiesel , von Otto Fuchs im Geiste des großen Lyrikers musikalisch illustrirt. Da im Feuilleton auch die beliebtesten Schrxiftsteller zu Worte kommen, so läßt der Inhalt des Blattes an Abwechselung nichts zu wünschen übrig. Das Blatt kostet pro Quartal, bei rierzehntägigem Erscheinen, 1 0
Land⸗ und Forstmirthschaft.
Bromberg, . November. (W. T. B.) Der Präsident des landwirthschaftlichen Provinzialvereins und frühere Reichstags⸗Abgeord⸗ nete von Schenck-Kawenczyn ist gestern gestorben.
Gewerbe und Handel.
Die „Rhein. Westf. Ztg.‘ berichtet vom rheinisch-west⸗ fälischen Metallmarkt: Die Haltung des rheinisch-westfälischen Eisenmarktes hat im Verlaufe der letzten Woche nennenswerthe Aenderungen nicht erfahren. Es scheint, als ob die Nachfrage in Roheisen augenblicklich nicht mehr so lebhaft sei, wie früher. Auf die Preise hat sich jedoch weder hierin noch in anderen Branchen ein ungünstiger Einfluß geltend gemacht; im Gegentheil ist stellenweise eine Erhöhung möglich gewesen. Von den ausländischen Märkten zeigen der englische und schottische noch immer keine befriedigende Haltung. In Belgien ist der Markt nach wie vor fest. In Frankreich will man durch verschiedene Vereinigungen der Stagnation auf dem Eisenmarkt entgegenarbeiten. Der schlesische Markt zeigt feste Hal⸗ tung, sowohl für Roheisen als Fertigeisen, und die Preise konnten sich durchweg kehaupten. Was speziell die Lage des rheinisch ⸗west⸗ fälischen Marktes anbelangt, so steht in Eisenerzen der geringen Abnahme in den Preisen einheimischer Sorten eine in Folge der erhöhten Seefrachten stattgehabte Erhöhung der spanischen Er ent— gegen und dürfte diese Thatsache vielleicht theilweise eine Verschiebung der Bezugsquelle zur Folge haben. In Roh— eisen sind bemerkenswerthe Aenderungen nicht zu verzeichnen. In Spiegeleisen behaupten sich zwar die Preise, doch ließ der Export, namentlich nach Amerika, in letzter Zeit zu wünschen übrig. Hoffentlich wird die eben besprochene Frachtermäßigung zur Wiederbelebung desselben beitragen. Puddelroheisen erhält sich eben falls in seinen bisherigen Sätzen. Der Abgang für die Walzwerks— bedürfnisse ist in Folge der befriedigenden Beschäftigung der Walz— werke ein stetiger, wenn auch die Nachfrage im Ganzen und Großen etwas nachgelassen hat. Eine merkliche Aenderung in den Absatzverbältnissen von Gießereiroheisen, sowie in der Nachfrage nach Bessemereisen und Thomaseisen hat nicht stattgefunden. Der Stand der Walzeisenbranche ist ein befriedigender, meistens sind die Werke flott beschäftigt. In Stabeisen sind zwar die augenblicklichen Preise fest und lohnend, doch hat die Nachfrage gegen⸗ über dem vorigen Monat sich etwas abgeschwächt, namentlich läßt die ausländische Nachfrage zu wünschen übrig. Die Ab— wickelung der gegenwärtig gebuchten Aufträge sichert zwar den meisten Werken einen annähernd regelmäßigen Betrieb, doch klagen bereits ver⸗ schiedene Werke über das Ausbleiben von Spezifikationen. Von Seiten des Walzeisensyndikates ist für das nächste Quartal ein Preis— aufschlag in Aussicht genommen worden. In Trägern ist das Ge— schäft augenblicklich weniger lebhaft. In Bandeisen ist die Nach⸗ frage ziemlich rege und werden gegenwärtig Abschlüsse von den Händlern auf längere Zeit hinaus angestrebt; die Preise haben sich so ziemlich in den bisherigen Grenzen gehalten. Man notirt gegen— wärtig bis zu 125 6 per Tonne. In Kesselblech en ist eine Aenderung in Preis und Nachfrage nicht zu verzeichnen. Im Siegerlande sind die Werke gegenwärtig flott beschäftigt; s laufen genügende Aufträge ein, um auch fernerhin den gegenwärtigen Betrieb aufrecht erhalten zu können. Fast sämmtliche Werke haben noch ältere Abschlüsse für längere Zeit vorliegen. Das Einzige, was bisher zu wünschen übrig ließ, waren die Preise, welche, Dank dem einmüthigen Vorgehen der Werke, jetzt auch in einem angemesseneren Verhältniß zu den Roh— eisenpreisen stehen. In der Beschäftigung der Waggonfabriken sind Aenderungen nicht zu verzeichnen; neue Ausschreibungen sind nicht er— folgt. Die Maschinenfabriken und Eisengießereien sind durchweg genügend beschäftigt. In den uns zugehenden Mittheilungen über die Geschäftslage dieses Zweiges wird jedoch immer noch ein. stimmig über die unlohnenden Preise Klage geführt. Es werden in— dessen in letzter Zeit auch von dieser Seite Bestrebungen gemacht, um eine Besserungzu erzielen.
— Dem Bericht des Verwaltungfraths des Bergischen Gruben- und Hüttenvereins zu Hochdahl über das Ge— schästsjahr 1886 87 entnehmen wir Folgendes: Das am 30. Juni d. J. beendete 31. Geschäftsjahr hat zwar kein besonders gutes Ergebntß geliefert, ist aber günstiger verlaufen, als die beiden vorber— gegangenen Jahre. Das Werk erzeugte im rorigen Jahre 26941 t Roheisen und setzte davon 25 962 t ab. Trotzdem 42960 mehr dargestellt und 3656 0 mehr algesetzt wurden als im Vorjahre, erreichte die Erzeugung wegen mangelnden Absatzes immer noch keine 60 Co der Leistungsfähigkeit des Werks. Gegen das Vorjahr sind die Selbstkosten um 3, 09 „½ und der Verkaufspreis um (g.29 M geringer. Wie sich aus der Gewinn⸗ und Verlustrechnung ergiebt, behielt die Gesellschaft aus dem Betriebe nach Deckung aller Unkosten 16665 M übrig, wogegen 32163 M Zinsen zu decken waren. An verjährten Dividenden aus dem Geschäftsjahre 1880,81 wurden der Gewinn⸗ und Verlustrechnung 2796 0. gutgebracht. Es verblieb ein Verlust von 127061 1 und zuzüglich des Verlustyortrags aus den Vorjahren ein Fehlbetrag von 126 881 6 Den Betriebsmitteln sind abgegangen die von der Anleihe eingelösten 40 200 M und der Geschäftsverlust von 12701 , dagegen durch Veräußerungen 21 323 0 zugewachsen. Am Jahres schluß verblieben an Vorräthen, Effekten, Wechseln, Kasse und Debitoren, 459 301 S, abzüglich Kreditoren, fälligen Zinsen und Obligationen 261 872 „S. Es gingen also ins laufende Geschästsjahr an Betriebsmitteln über: 177 428 A, während bei dem vorigjährigen Abschluß 209 007 „S zur Verfügung standen. Das am 1. Juli d. J. angetretene neue Geschäftsjahr ist bisher insoweit günstig verlaufen, als das Werk sich eines befriedigenden . erfreut. Die dargestellten Quantitäten gehen mit dem verfügbaren Bestande flott ab. Das Verhältniß zwischen Verkaufspreisen und den Kosten der Rohmaterialien ist aber noch ungünstig.
— In der General versammlung der Märkischen Maschinen⸗ bauanstalt vorm. Kamp u. Co. in Wetter a. d. Ruhr vom 3.8 M. wurden die diesjährige Bilanz sowie die auf Basis der Reduktion des Aktienkapitals aufgestellten Buchwerthe einstimmig ge— nehmigt, ebenso Decharge ertheilt. In Betreff der Vertheilung“ der Dividende wurde nach längerer Dis kussion der Antrag der Verwaltung, 14 Yo zu verthei en, mit über 4 Majorität angenommen. Die Direktion theilte mit, daß die Gesellschaft sich im Vergleich zum Vorjahr feit
Beginn des , e,, ,. in bedeutend günstigerer Lage befände. Das Werk sei gut beschäftigt und habe Aufträge für längere Zeit. In abn. Aufsichtsrath wurde der Großindustrielle Dr. Fleitmann gewählt.
— Die Nr. 45 (1887) des Gewerbeblatts aus Württem-⸗ berge, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel, hat folgenden Inhalt: Internationale Jubiläums⸗Aus⸗ stellung in Melbourne 1888,89 — Rückblicke auf die Entwickelung der Technik. — Verschiedene Mittheilungen. — Ausstellungswesen.
Danzig, 8. November. (W. T. B.) Die Einnahmen der Marienburg-Mlawkger Eisenbahn betrugen im Oktober er. nach provisorischer Iessteltang 149 400 ½ς gegen 145 660 6, nach r n fer e, eststellung im Oktober 1886, mithin mehr 3760 . als in demselben Zeitraum des Vorjahres. Die definitive Einnahme im Oktober 1886 betrug 154 638 M .
Bradford, 7. November. (W. T. B.) Wolle ruhig, aber stetig, Garne ruhig.
Antwerpen, J. November. (W. T. B.) Bei der heute er · öffneten Wollauktion fanden Verkäufe zu den ungefähren Preisen der letzten Londoner Auktionen statt. Von den australischen Wollen waren 22109 B. angeboten, wovon 2146 B. verkauft wur⸗ den, von Laplata⸗Wollen wurden 1045 B. angeboten, 5065 B. e f. von russischen Wollen 125 B. angeboten und nichts ver kauft.
— 8. November. (W. T. B;) In der gestrigen Woll⸗ auktion stellten sich die Preise für australische Wollen 10 bis 15 Cent. niedriger als in der August⸗Auktion.
Stockholm, J. November. (W. T.. B.) TWelegr des „Svenska Telegramkyran ). Der zweite Direktor der Stock holmer Handelsbank, Hugo A. Nyström, ist gestern wegen Ver⸗ , von Summen im Betrage von 290 000 Kronen verhaftet worden.
New⸗York, 28. Oktober. (New-⸗Yorker Hdls.„Itg.) Das Ge⸗ schäft hat in dieser Wo che, und auch im ganzen Monat Oktober, an Umfang abgenommen, wie dies einerseits stets in dieser Jahreszeit der Fall ist, und dann auch nach der ungewöhnlich großen Lebhaftig⸗ keit im September kaum anders zu erwarten gewesen. Die in allen Branchen markant hervortretende Abneigung, sich in irgendwie ris— kante Unternehmen oder in größere Engagements einzulassen, als sich mit größtem Konservatismus verträgt, hat jeder Möglichkeit tiefgreifender Störungen im Handelsverkehr von vornherein den Boden entzogen. — Trotz dieser Vorsicht in allen kaufmännischen Operationen, viel⸗ leicht gerade Dank denselben, läßt sich aber die fortschreitende gesunde Entwickelung der reichen Ressourcen unseres Landes und deren rationelle Ausbeute deutlich erkennen. So ist z. B. die Quantität Baumwolle, welche in den Vereinigten Staaten selbst zur Verarbeitung ge— langt, von 1428013 Ballen in 1877, bei einer Ernte von 4773 865 Ballen, auf 2111 532 Ballen in 1887, bei einer Ernte von 6505 087 Ballen, gestiegen. Und dabei ist die Baumwoll— Industrie, d. h. die Verarbeitung der rohen Baumwolle in Garnen und Stoffen, in den Südstagten, wo ihr natürliches Feld ist, erst in der Kindheit. Aehnlich verhält es sich mit einer ganzen Anzahl anderer Industrien. Immer mehr tritt zu Tage, daß die Periode planlosen Raubbaues in der Landwirthschaft und wilder Spekulation auf kaufmännischem Gebiet glücklicherweise bald ein über—⸗ wundener Standpunkt bei uns sein wird.
Submissionen im Auslande.
Italien.
I) 16. November. Neapel. R. Albergo Poveri (Armenhaus): Medizinalien.
2) 16. November. Mailand. stände aus Gummi und Hart gummi. Bereits einmal vergeblich ausgeschrieben, vergl. ‚R.⸗A.“ vom 4. Oktober 1887. .
3) 19. November. Piacenza, Ospedale (Krankenhaus): Dro—⸗ guen, Medizinalien und Chemikalien für das Jahr 1888.
4) 21. November. Mailand. Comm. Militare: 50 600 Stück Säcke, zu 2,10 Lire das Stück.
5) Ferner dem nächst:
Bei der Direktion der Adriatischen Eisenbahn in
Florenz:
Stahlschienen für die Strecke Passignano— Terontola. Vor⸗ anschlag 60 000 Lire.
6) Ein Krahn zu 6A Tragkraft für die Station San Severo (Foggia). Voranschlag 6300 Lire.
7) 12 Lokomotiven zu 8 gekoppelten Rädern, getrennte Tender und Bremsvorrichtung. Ferner 129 Personenwagen III. Klasse mit Bremse. — Voranschlag. Lokomotiven und Wagen zusammen, 1 844 640 Lire. Näheres an Ort und Stelle.
8s) Im Projekt: Bau einer Eisenbahn von Saronno (Mailand) nach Mendrisio, im Anschluß an die Gotthardbahn.
Istituti ospitalieri: Gegen⸗— Bedarf für 3 Jahre.
Verkehrs⸗Anstalten.
Ven jetzt ab können im Verkehr mit Argentinien Postpackete außer nach Buenos-Aires auch nach Cordoba (Provinz Cordoba) und Rosario (Provinz Sta. Fé), sowohl auf dem Wege über Hamburg oder Bremen wie über Frankreich, versandt werden. .
Hamburg, 8. November. (W. T. B) Der Post dampfer Hammonia“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packet⸗ fahr Aktiengesellschaft ist, von New⸗Vork kommend“, heute früh 3 Uhr auf der Elbe eingetroffen.
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
Rußland.
Zufolge einer im Odessaer Amtsblatt vom 21./9. Oktober 1887 erschienenen Verordnung der Quarantänebehörde zu Odessa soll die Ausladung der mit Schiffen nach Odessa gelangenden Lumpen in Zukunft nur dann gestattet sein, wenn die Lumpen in Säcken oder Matten gut verpackt sind. Alle entlöschten Lumpen müssen unver— züglich aus dem Hafengebiet entfernt werden.
Berlin, 8. November 1887.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 2. Klasse 177. Königlich preußischer Klassenklotterie fielen in der , .
1 Gewinn von 5000 M auf Nr. 170107.
1 Gewinn von 3000 S6 auf Nr. 38 402.
1 Gewinn von 1500 „SHsè auf Nr. 108 488.
6 Gewinne von 300 M auf Nr. 3754. 15 883. 38 697. 48 586. 79 564. 179511.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 2. Klasse 177. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittags⸗Ziehung:
1 Gewinn von 15 000 M auf Nr. 20 817.
1 Gewinn von 30090 M auf Nr. 11901.
2 Gewinne von 1500 M auf Nr. 7785. 73 004.
4 Gewinne von 500 S5 auf Nr. 16982. 82 389. 146097.
180 451.
109 Gewinne von 300 M auf Nr. 1162. 17 704. 40 833. 9 585. 87 163. 1116511. 125 792. 152 829. 160 455. 177012.
Das Königlich preußische Landes-Oekonomie⸗-Kol— legium beschloß gestern: J. Das , ,, , er⸗ klärt, daß es in der Ausbreitung der landwirthschaftlichen Genossenschaften ein wesentliches Förderungsmittel der land⸗ wirthschaftlichen Kultur und des landwirthschaftlichen Wohlstandes erblickt, und ersucht den Herrn Minister für Landwirthschaft, das Ge— nossenschaftwesen nach Möglichkeit zu fördern und dahin zu wirken, daß durch Revision des Gesetzes vom 4. Juli 1868 die Begründung von Genossenschaften mit beschränkter Haftbarkeit ermöglicht und für die Genossenschaften mit unbeschränkter Haftbarkeit ähnliche Bestim⸗ mungen getroffen werden, wie sie in dem §. 24 des . für die Wassergenossenschaften enthalten sind. II. Das Landes Oekonomie⸗ Kollegium ersucht seinen Vorsitzenden, die Frage der ländlichen Ge— nossenschaften nach gehöriger Vorbereitung auf die Tagesordnung der nächstjährigen Versammlung zu setzen.“
Im Kunstgewerbe⸗Museum werden — jedoch nur für heute, Dienstag, den 8. und Mittwoch, den 9, — zwei Möbel ausgestellt, welche der Baumeister Ihne für die Einrichtung eines unserer Berliner Mitbürger hat herstellen lassen. Die beiden Möbel, eine Kommode und ein verglaster Schrank, sind in Rococo⸗Formen gehalten; die Tischlerarbeit ist von Wenkel, die Bronzebeschläge von Preetz nach Modellen von Prof. Behrendt. Die Möbel beanspruchen ein besonderes Interesse, weil sie hervorgegangen sind aus den von der Staatsregierung besonders unterstützten Bemühungen des Kunstgewerbe⸗ Museums , die feinere Bronzearbeit in Berlin zu fördern. Möbel dieser Art mit künstlerisch durchgebildeten Beschlägen bildeten bisher eine Befonder⸗ heit der Pariser Industrie; es wird jetzt in besonderen, von Fachmännern geleiteten Werkstätten in Berlin daran gearbeitet, Modelle und fähige Handwerker für dieses Gebiet zu gewinnen. — Die Ausstellung von Stickereien, welche bis gegen Ende November geöffnet bleibt, hat noch von verschiedenen Seiten Zuwendungen erhalten; auch sind ältere Stücke aus dem Besitz des Museums zur Vervollständigung hinzugefügt.
Die Bodenfeuchtigkeit und die Gewitter. (Stat. Corr) — In Folge mehrseitiger Veröffentlichungen ist die steigende Gefähr⸗ dung der Gebäude durch den Blitz ein fast allgemein anerkannter Lehrsatz geworden. Zuweilen soll freilich mit dem verhältnißmäßig gewachsenen Blitzschaden an Gebäuden, auch wo derselbe nachgewiesen ist, mehr bewiesen werden, als sich beweisen läßt; denn die dem elek— trischen Schlage ausgesetzten Gegenstände können durch Bauart oder Vertheilung ebensowohl aufnahmefähiger, wie die Gewitterbildung häufiger geworden sein. Betreffs der Gebäude herrscht in dieser Be— ziehung kaum noch ein Zweifel; aber eine sehr glaubhafte Ver— muthung ist neuerdings auch in Hinsicht auf die Kulturgattungen ausgesprochen.
Durch Beobachtungen des Witterungsverlaufs und seines Ein— flusses auf die Ernte in klimatisch verschiedenen Gebieten ist nämlich K. Gräff (ietzt Kassier bei der Großherzoglich badischen Amortisations— kasse) zu der Ansicht gelangt, daß Kulturveränderungen, die man für nützlich zu erachten pflegt, nachtheilig eingewirkt haben. Er unter⸗ scheidet in einer einschlagenden Abhandlung (Veränderungen des Klimas und der Bodenkultur am badischen Oberrhein, Karlsruhe 1886) durchweg feuchte Kulturarten — Waldungen, Wiesen, Futter . — von den trockenen und untersucht die Beziehungen beider zum
klima.
Die niederen, feuchten Weinlagen findet er sowohl den Spät⸗ frösten wie den Pilzen stärker ausgesetzt und darum mehr gefährdet, als die höheren, trockneren Weinbergsstriche. Er glaubt überhaupt, die Menge der Niederschläge in Deutschland sei namentlich während der Monate Juni bis August gewachsen und dadurch die für das Wachsthum mancher Pflanzen nothwendige Wärmemenge unerfreulich vermindert worden. Hiergegen ist allerdings zu erinnern, daß Deutsch— land gerade in den letzten Jahren günstige Ernten erzielt hat; für den Weinbau jedoch, der im Großherzogthum Baden große Be— deutung besitzt, muß als Thatsache anerkannt werden, daß in der Nähe ausgedehnter Waldflächen die sommerliche Feuchtigkeit des Bodens bei gleichzeitiger Wärmeabnahme zu beträchtlich gewesen ist. Auch führt das längere Liegenbleiben von Schneemassen im Gebirgs— walde eine längere Verdunstungsdauer und späteren Eintritt der Sommertemperatur herbei.
Für die Zunahme der Hagelwetter in Baden von 1656 im Durchschnitt der Jahre 1868 —– 75 auf 19458 im Durchschnitt der Jahre 1876— 83 wird gleichfalls die stärkere Bewaldung mitverant— wortlich gemacht, da der westliche Rand des Schwarzwaldes dem Aufsteigen der örtlichen Feuchtigkeit wie des Aequatorialstromes günstig sei und dem Polarstrom Hindernisse bereite.
Insbesondere aber führt Gräff die Zunahme der Blitzschläge auf die Steigerung der relativen Feuchtigkeit durch Ausdehnung der feuchten Kulturarten zurück. Was die Statistik in Betreff letzterer nachweise, werde noch durch Berücksichtigung der Grundstückslage verstärkt, insofern die Kultur eines schmalen Seitenthales ihren ganzen Charakter ändern könne, ohne daß eine erhebliche Abweichung im Gesammtverhältniß der Landeskulturen sich bemerkbar mache. Der künstliche Wiesenbau erstreckt sich auf die früher für unbewässerbar gehaltenen trockenen Ackerfelder, die Berghänge sind auch auf der Sommerseite bis zur Thalsohle herab mit Nadelwald bedeckt, selbst von den Rebbergen werden höhere Lagen aufgeforstet, das Laubholz wurde vermindert, Umtriebszeit und Holzvorrath der vorhandenen Waldungen vermehrt; das ganze Thal wird feuchter und kühler, die Elektrizität der Luft erhöht. J
Aus diesen Gründen hält der Verfasser die Einstellung der größeren Forstkulturen in Süddeutschland und den Ersatz des Waldes auf nicht unbedingtem Forstboden durch andere Kulturen für geboten. Was für Norddeutschland wohlthätig wirke, bringe in den ohnehin stark bewaldeten süddeutschen Gebieten Schaden hervor.
Breslau, 7. November. (W. T. B.) Heute Vormittag be⸗ gann unter Ausschluß der Oeffentlichkeit im Saale des Schwurgerichts die Verhandlung in dem Sozialistenprozeß. Angeklagt sind 38 Sozialisten wegen sozialistischer Umtriebe. Unter den befindet sich der Reichstags⸗Abgeordnete Singer.
eugen
Die Pianistin Frl. Clotilde Kleeberg veranstaltet den ersten ihrer beiden Klavier-Abende am Donnerstag, den 10. November, ä Uhr, in der Sing-Akademie; den zweiten am 17 d. M. Ebendaselbst wird sich am Freitag, den 11. 8 M., Abends 78 Uhr, der Violinist Charles Gregorowitsch mit dem Berliner Phil⸗ harmonischen Orchester, unter Leitung des Professors Joachim, und unter Mitwirkung der Concertsängerin Miß Alice Whitacre hören
lassen. Con gert haus. Fr. Justine Ritter ⸗Häcker und Hr. Professor 6 Ritter werden auch bei dem morgen, Mittwoch, stattfindenden
xtra⸗Symphonie Concert mitwirken. Das Programm enthält u. A. ein neues Viola-alta-Concert von Hermann Ritter, ferner Beethoven's Concert⸗Arie „Ah perfilo“ sowie Lieder mit Viola⸗Begleitung von Braga und Gounod. Die Hauptnummer des Abends bildet die
Symphonie „Harold in Italien“, von Berlioz.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 31. Oktober bis 5. November 1887.
Berlin:
zum Deutschen Reich
M 262.
Erste Beilage
Berlin, Dienstag, den 8. November
S⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1887.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Zwangevollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. re fg.
Deffentlicher Anzeiger.
6. Berufs Genoss enschaften.
7. Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.
9. Theater⸗Anzeigen.
10. Fe rn ,
richten. In der Börsen⸗Beilage.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[38118 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Carl Gottlieb Heinrich Stein, welcher flüchtig ist, ist in den Akten I. R. Il, 675. 87 die Untersuchungshaft wegen einfachen und betrüglichen Bankerutts verhängt. Es wird exsucht, den ꝛc. Stein zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit 1. abzuliefern.
Berlin, den 4. November 1887.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht J.
Beschreibung: Alter 295 Jahre, geboren 16. März 18658 in Staßfurt, Größe 1,66 m, Statur untersetzt, Daare hellblond, Stirn niedrig, Bart: starker langer Schnurrbart, Augenbrauen blond, Augen blau, Rafe gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn rund, Gesicht rund und oval, Gesichtsfarbe ge— sund, frisch, Sprache deutsch.
38115 Steckbriefs⸗Erneuerung.
Der unterm 29. Dezember 1885 hinter die separirte Krumbke, Marie, geb. Raesch, aus Berlin in den Akten Mä 132/80 erlassene Steckbrief wird erneuert.
Potsdam, den 5. November 1887.
Königliche Staatsanwaltschaft.
3831141 Steckbriefserledigung.
Der hinter den Kaufmann Hans Carl Max Weinberger wegen Unterschlagung in den Akten 84. d. 2659. 82 — J. IV. 412. 82 — unter dem 1I. Oktober 1882 erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.
Berlin, den 3. November 1887.
Königliche Staatsanwaltschaft. I.
38117 Strafvollstreckungsersuchen.
Der Reservist Hermann Reetz aus Rehfeld ist durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Schöffen gerichts hierselbst, vom 18. Oktober 1387, wegen Uebertretung des 8. 360 Nr. 3 des Reichs. Straf⸗ esetzbuchs zu einer Geldstrafe von — 150 — Ein— undertfünfzig Mark, im Nichtbeitreibungsfalle zu sechs Wochen Haft verurtheilt.
Es wird um Strafvollstreckung und Nachricht zu den Akten E. 34/5 87 ersucht.
Berlinchen, den 5. November 1887.
Königliches Amtsgericht.
38116 Strafvollstreckungs⸗Ersuchen. 1) Der Wehrmann Johann Friedrich Mark— wardt aus Hohenwalde, 2) der Wehrmann Carl Julius Böttcher 1. aus Reetz, sind durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Schöffengericht hierselbst, vom 18. Oktober 1887, wegen Uebertretung des §. 360 Nr. 3 des Reichs—⸗ strafgesetzbuchs ein Jeder zu einer Geldstrafe von — 150 — Einhundertfünfzig Mark, im Nicht- beitreibungsfalle zu sechs Wochen Haft verurtheilt. Es wird um Strafvollstreckung und Nachricht zu den Akten H. 2715 87 ersucht. Berlinchen, den 5. November 1887. Königliches Amtsgericht.
379621
Der Knecht Carl Wilhelm August Wittchow aus Bärfelde wird beschuldigt, als beurlaubter Re⸗ servist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. Ueber⸗ tretung gegen 5. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs.
Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 24. Febrnar 1888, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Berlinchen zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗-Kommando zu Küstrin ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.
Berlinchen, den 4. November 1887.
— Wagner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
37961 Beschlusz. ö
In der Strafsache gegen Emil Herzfeld, früher zu Wittlich, jetzt ohne bekannten Wohnort, und 14 Genossen, wegen Entziehung der Wehrpflicht.
„Der Beschluß vom 10. August 18387 wird, soweit er die Beschlagnahme des Vermögens des Angeschul⸗ digten Mathias Bollinger, geboren am 2. Juni 1866 zu Wenzelhausen betrifft, aufgehoben.
Trier, den 5. Oktober 1887.
Königliches Landgericht. Strafkammer. gez. Müller. Henle. Berendes.
Für die richtige Abschrift: Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
(L. S.) Schmidt.
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
1379881
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des seither dem Handelsmann C. Lau von hier gehörigen Wohnhauses Nr. 226 an der Ter g. wird Termin zur Abnahme der Rechnung des Sequesters,
zur Erklärung über den Theilungsplan sowie zur Vertheilung des Erlöses auf Freitag, den 1s. d. Mts,, Vorm. 11 Uhr, bestimmt, zu welchem alle Betheiligten mit dem Bemerken, daß die vor⸗ gedachte Rechnung und der Theilungsplan vom 10. d. M. ab auf der Gerichtsfchreiberei ausliegen, geladen werden. Penzlin, den 4. November 1887. Großherzogliches Amtsgericht. Veröffentlicht: Pir scher, G.⸗Dtr.
138126 Aufgebot. Die Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu Frankfurt a. O. a. Nr. 26 634 über 127,10 M½ ausgefertigt für den Arbeitsmann Carl Müller — Pupillen —, b. Nr. 53 833 über 20,17 ½ ausgefertigt für ö den pensionirten Lehrer H. Leitzke, sind angeblich verloren gegangen und sollen zu a. auf den Antrag des Franz Speer hierselbst als Vor mundes des Arbeiters Carl Müller in Tzschetzschnow, zu b. auf den Antrag des Eigenthümers des pen—⸗ sionixten Lehrers Leitzk in Frankfurt a. S. zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden. Es werden deshalb die Inhaber der Bücher auf— gefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 27. April 1888, Vormittags 109 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht ihre Rechte anzu—⸗ melden und, die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Frankfurt a. O., den 26. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
257665] Aufgebot.
Die verehelichte Ober Feuerwehrmann Ottilie Heidrich zu Posen hat das Aufgebot des derselben von der städtischen Sparkasse zu Posen am 23. De⸗ zember 1886 ausgestellten Sparkassenbuches Nr. 74 120, dessen Bestand am 31. März 1887 sich auf 75 4M. 566 belief, beantragt.
Der Inhaber dieses Buchs wird aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf den 20. März 1888, Vormittags 11 Uhr,
im hiesigen Amtzsgerichtsgebäude, Wronker Platz Nr. 2, Zimmer Nr. 18, anberaumten Aufgebots—⸗ termine seine Rechte anzumelden und das Sparkassen⸗ buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung
des Letztern erfolgen wird.
Posen, den 20. August 1887.
Königliches Amtsgericht, Abtheilung IV.
27656 Aufgebot.
Die Handlung Jasmin & Cie. in Frankfurt a. M. hat das Aufgebot des von ihr am 8. Juli 1887 zu Frankfurt auf die Firma L. A. Enzinger in Worms a. Rh. über 4574 SM 36 8 gezogenen, von letzterer acceptirten und drei Monate dato zahlbaren, jedoch in Verlust gerathenen Wechsels beantragt.
Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
Dienstag, den 3. April 1888, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Worms, den 3. September 1887. Gr. Amtsgericht. gez. Gebhard. Für die Abschrift: Ott, Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts.
5379821
Aufgebot.
Auf zulässig befundenen Antrag des Grafen W. von Blücher auf Finken, vertreten durch den Rechts— anwalt Sachse zu Schwerin, wird hiermit der un— bekannte Inhaber der Fol. II des Hypothekenbuches für das Gut . C. p. Knüppeldamm, Heidramel
.
und Bütow, R. A. Wredenhagen, für die Pastorin Ro⸗ loff zu Gnevsdorff eingetragenen Forderung von 400 Thlr. Nr. 2/3 aufgefordert, sein Recht spätestens in dem auf Sonnabend, den 14. Januar 1888, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge— richte anberaumten Aufgebotstermin anzumelden, widrigenfalls das genannte hypothetarische Recht für erloschen erklärt werden wird.
Roebel, den 3. November 1887.
Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: C. Garbe, Ger.⸗Dtr.
38001
Wie ,, beabsichtigt der Geheime Justiz- Rath und Rechtsanwalt von Wilmowski zu Berlin, als Generalbevollmächtigter des Hinrich Friedrich Gerhard Hoyer zu Oshkosh in Nord⸗Amerika, früher zu Stoll hammerahndeich, die dem Letzteren zuftehende, zu Stollhammerahndeich belegene Bestitzung, bestehend aus einem Wohnhause und 5a 32 am Gründen — Artikel 181 — Flur 11, Parzellen 99/20, 112/20 und 114129 — der Gemeinde Stollhamm — durch den Rechnungssteller Janßen zu Stollhamm öffent— lich . verkaufen zu lassen.
Verkäufer Hoyer hat dies Immobil zur Hälfte von seinem Vater, Chausseewärter Hinrich Gerhard
dher, und zur anderen Hälfte von seinem Bruder,
inrich Wilhelm Diedrich Hoyer, geerbt.
Es werden nun hierdurch alle Berechtigte auf— gefordert, ihre hypothekarischen Forderungen an Ka— pital., Zinsen und Kosten, sowie ihre dinglichen An. sprüche, insbesondere auch Cigenthums⸗, lehnrecht⸗ liche und fideikommissarische Rechte, Reallasten und
Servituten bei Strafe des Verlustes des dingli Anspruchs in dem auf . ö den 3. Januar 1888 . . fe g gern n gehörig anzu⸗ melden, entweder riftlich oder mündlich zum Prytokoll des Gerichtsfchreibers. ö
Der Ausschlußbescheid erfolgt am
; 4. Januar 1888
und wird Termin zum öffentlichen Verkaufe des Immobils auf den 5. Januar 1888, Vormittags 11 Uhr, im Amtsgerichtslokale angesetzt.
Ellwürden, 18387 Oktober 25. Großherzogliches Amtsgericht Butjadingen, Abth. J.
J. V.: (Unterschrift.) ;
lz oss Aufgebot.
Auf den Antrag des Arthur von Knobloch Frei⸗ herrn von Hausen-Aubier, in Krumteich werden alle unbekannten und folgende zwar ihrer Person nach bekannten, ihrem Leben und Aufenthalt nach aber nicht bekannten Anwärter des von Hausen ˖ Aubier'schen Familien Fideieommiss es:
die Söhne des zu Philadelphia in Amerika ver— storbenen Hans Baron von Schrötter⸗Stutterheim:
9 von Schrötter⸗Stutterheim,
der Seemann Hans Baron von Schrötter— Stutter heim aufgefordert, ihre Erklärung über nachstehenden zu errichtenden Familienschluß:
Der Fidelcommißbefitzer Arthur von Knobloch Freiherr von Hausen-Aubier und seine Fideicommiß⸗ Nachfolger werden ermächtigt, das Grundstück Kirschappen Numero Sieben in Pausch und Bogen aber schuldenfrei den Sudnicker Jideicommiß⸗Gütern zuschreiben zu lassen, mit denselben zu verbinden und bei dem Grundbuch-Amt alle erforderlichen Anträge zu stellen, und wenn eine Auflassung nothwendig ist, für sämmtliche Interessenten einen Bevollmächtigten zu wählen, welcher die Auflassung mit dem Eigen= thümer von Kirschappen Nr.] verlautbart.
Ferner wird, derselbe ermächtigt, die gesammten Sudnicker Fideieommiß Güter für ein Pfandbrief Darlehn von 42 000 6 aà 3 o/ zu verpfänden, die Eintragung zu bewilligen und die Pfandbriefe in Empfang zu nehmen. Ebenso ein Zuschuß-Darlehn zur Ausgleichung der Differenz zwischen dem Nominal⸗ betrag und dem Fourswerth der 42 000 S Pfand— briefe unter den landschaftlichen Amortisationsbedin⸗
ungen aufzunehmen, eintragen zu lassen und in
mpfang zu nehmen, spätestens im Aufgebotstermin den 11. Januar 1888, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 36, abzugeben, widrigenfalls sie mit ihrem Widerspruchsrechte werden präeludirt werden.
Königsberg, den 29. Oktober 1887.
Königliches Amtsgericht. IX.
laren Aufgebot.
Gegen den am 1. Juli 1839 in Gera geborenen Julius Rudolph Theodor Gey, Sohn des Zeug— fabrikanten Wilhelm Theodor Gey und der Che— frau desselben, Christiane Louise, geb. Schumann, weil. hier, welcher sich vor länger als 20 Jahren von Gera entfernt hat und seitdem verschollen ist, ist von seinem Sohne Ernst Gey in Gohlis der An— trag auf Todeserklärung gestellt.
Der Verschollene wird daher aufgefordert, in dem auf Donnerstag, den 5. April 1888, Vormit⸗ tags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Landhaus, 2 Tr., 3. 6, anberaumten Aufgebots⸗ termine persönlich oder durch einen mit legaler Voll— macht versehenen Vertreter zu erscheinen, widrigen⸗ falls er für todt erklärt und seine Hinterlassenschaft an den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden wird.
Gera, am 4. November 1887.
Das Fürstliche Amtsgericht. Münch.
xo Aufgebot.
Auf Antrag des Agenten Karl Wissenbach zu 5 a. M., als Vormunds des mit unbekanntem Aufenthalte abwesenden, zuletzt in Frankfurt a. M. wohnhaft gewesenen Johann Heinrich Wissenbach, über dessen Leben und Aufenthalt seit dem Jahre 1856 jede Nachricht fehlt, wird der Johann Heinrich Wissenbach, geboren am 23. März 1827 zu Frank— furt a. M., Sohn der verstorbenen Eheleute Johann Michael Wissenbach und Sophie Charlotte Wissen⸗ bach, geb. Hensel, eventuell dessen Deszendenz hier durch aufgefordert, in dem auf Sam stag, den 30. Juni 1888, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, großer Kornmarkt 121II. Zimmer Nr. 35, zu Frankfurt a. M., anberaumten Termin entweder persönlich oder durch einen gehörig bevollmächtigten Vertreter sich zu melden, widrigen⸗ falls Johann Heinrich Wissenbach für todt und ohne Leibeserben verstorben erklart werden wird. Frankfurt a. Main, den 2. November 1887.
37983 Am 18. Juli d. Is. ist in der Heil⸗ und Pflege⸗ Anstalt zu Stift Königslutter die hier am 31. August 1848 geborene Louise Henriette Friederike Holiheuer, eine Tochter des Lehrers am Blinden⸗Institute hieselbst, Franz Ludwig Holzheuer und seiner Ehe—= frau Christiane Henriette Friederike, geb. Kugler, ohne bekannte Erben gestorben. . Soweit ermittelt, ö. der Vater der Erblasserin fünf zu Hessen geborene Geschwister gehabt, ob auch die Mutter der Erblasserin Blutsverwandte nach gelassen, ist nicht bekannt. Auf den Antrag des für den etwa 18 0090 6 be⸗ tragenden Nachlaß bestellten Kurators, Polizei⸗Sekretär
Bernh. Preen, werden Alle, welche ein Erbrecht an den Nachlaß zu haben vermeinen, aufgefordert, solches spätestensß in dem auf den 26. April 1888, Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 27, angesetzten Termine anzumelden, widrigenfalls der Nachlaß, wenn sich kein Erbe findet, für erbloses Gut erklärt, bei erfolgender Anmeldung aber dem sich Legitimirenden ausgeantwortet werde, daß der nach dem Ausschluß sich Meldende und Legitimirende alle bis dahin über den Nachlaß ge— troffenen Verfügungen anzuerkennen schuldig, auch weder Rechnungsablage noch Ersatz der erhobenen Nutzungen zu fordern, sondern seine Ansprüche auf das zu beschränken habe, was von der Erbschaft noch vorhanden.
Braunschweig, den 26. Oktober 1887.
Herzogliches Amtsgericht. TX. L. Rabert. 380161 Oeffentliche Ladung.
Alle, welchen Erb⸗ oder sonstige Ansprüche an den Nachlaß des am 9. August 1887 dahier verstorbenen Kaufmanns Ruben Freund und dessen vorverstorbenen Thefrau Fanny, geb. Isenburger, zustehen, haben solche vor dem 17. Dezember 1887 bei unterzeichnetem Gerichte ordnungsmäßig anzumelden oder gewärtig zu sein, daß dieser Nachlaß an die theilweise auswärts wohnenden Erben ohne Sicher— heitsleistung verabfolgt werde. .
Frankfurt a. M., den 29. Oktober 1887.
Königliches Amtsgericht. III.
137939) Oeffentliche Bekanntmachung.
„Die verwittwete Frau Kaufmann Meyer, Catha— ring Elisabeth Christiane, geborne Krause, hat in ihrem am 24. Dezember 1884 errichteten und am 24. Oktober 1887 publizirten Testamente, sowie in dem am 12. September 1887 übergebenen und am 24. Oktober 1887 publizirten Nachtrag ihren Sohn, den Schlächtergesellen Albert Ferdinand Ludwig als Miterben eingesetzt.
Da über dessen Leben und Aufenthalt nichts be— . ist, wird dies hiermit öffentlich bekannt ge macht.
Berlin, den 24. Oktober 1887.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 61.
379991
Biihl. Nr. 60980. Großh. Amtsgericht hat unterm Heutigen beschlossen:
Wird Weber Karl Anton Stolber von Neusatz
da er der diesseitigen Aufforderung vom 12. April 1886 Nr. 2353 innerhalb Jahresfrist keine Folge gegeben hat, hiemit nunmehr für verfchollen erklärt und sein Vermögen den Antrag stellenden muth⸗ maßlichen Erben: Josef Stolber in Ottersweier, Cäcilie Stolber, Georg Stolber, Barbara, geb. Stolber, Ehefrau des Anton Düpner, und Katharina, geb. Stolber, Ehefrau des Josef Gschwender in Neusatz gegen Sicherheitsleistung in fürsorglichen Besitz gegeben.
Bühl, den 2. November 1887.
Der Gerichtsschreiber des Gr. bad. Amtsgerichts.
(L. 8.) Boos.
5 2 7 * 16 Publication.
N. 1642. Von dem Kaiserlich Russischen Land⸗ als Landwaisengericht zu Riga wird hierdurch zur allgemeinen . gebracht, daß der sich in Deutsch⸗ land aufhaltende russische Edelmann Georg Wilhelm von Schröder diesseits im Jahre 1876 für einen Verschwender erklärt und unter Curatel gestellt worden ist und daß diese Curatel noch gegenwärtig besteht.
Riga, Schloß, den 17. Oktober 1887.
m Namen und von wegen des Riga'schen Land⸗ als Landwaisengerichts. (L. 8.) Landrichter v. Berg.
137994 Bekanntmachung.
Durch Ausschlußurtheil vom 2. November 1887 ist die Hypothekenurkunde über die im Grundbuche von Neu⸗Rudowken Bd. J. Bl. 3 Abth. III. Nr. 40. verzeichnete Post von 67 Thaler, guf Höhe von 34 Thaler vom 21. Februar 1853 mit Ho verzins⸗ lich, nebst der Verpflichtung zur Lieferung eines Pferdes oder dessen Werthes mit 15 Thaler, einge⸗ tragen auf Grund des Erbvergleichs vom 21. Februar 1853 für Michael Wissuwa, welche gebildet ist aus dem genannten Erbvergleich vom 21. Februar 1885, dem Hypothekenschein des verpfändeten Grundstücks und der Ingrossationsnote vom 21. Februar 18654 für kraftlos erklärt worden.
Nikolaiken, den 2. November 1837.
Königliches Amtsgericht. 37997 Bekanntmachung.
Durch Ausschlußurtheil vom 2. November 1887 sind bezüglich der im Grundbuche von Schaden Blatt 7 Äbth. III. eingetragenen Posten
Nr. I) 168 Thaler 32 Groschen 133 Pf. Mutter⸗
erbtheil der sechs Paul Scharngeschen Kinder Friedrich, Jacob, Anorthe, Marie, Christian und Martin von je 26 Thalern 35 Groschen 84 Pf. eingetragen auf Grund des Erbrecesses vom 8. Mai 1789; 38 Thaler 88 Groschen 9 Pf. Vater ⸗ erbtheil der beiden Skorzowskischen Ge—⸗ schwister Wilhelmine und Louise einge⸗ tragen auf Grund des Erbrezesses vom 8. Mai 1789;
100 Thaler nebst sechs Prozent Zinsen seit dem 14. September 1852 für den Mühlenbesitzer Carl Veidt eingetragen auf Grund des Vertrages vom 14. Sep⸗ tember 1852 zufolge Verfügung vom 13. Juni 1853
welche am 22. April 1882 auf Blatt 53 des Grund⸗