2.
ö.
13,00 bez., 15,
Br, hr. Fanuar .. . 9g T Mär; Mai omüineireich⸗Ungarn. Wien, 9g. November, (W. . Kölu, s. Mrrembs ausschuß der ungarischen Delegation markt. neuer loco 5 6, pr. Jerholt eingriff, unverändert mit großer Mehr⸗ Roggen hiesiger neueris Repetirgewehr eingestellten Betrag von i pr. März 13,10. 1en. . . . Rovember. (Prag. Abdbl.) Der kroatische keum (Schlußbericht). loco ß, 56 ͤ . ; J ; Hantburg, . Jr eMberricht über die Ueberreichung der Landtags⸗
markt.
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für 8 Seewesen und für Rechnungswesen hielten heute eine itzung.
— Die bewußt rechtswidrige Einklagung eines vom Wechselgläubiger zurückbehaltenen Wechsels, dessen Forde⸗ rung aber bereits getilgt war, und die Vorlegung dieses Wechsels als Beweis für die Klageforderung vor dem Prozeß⸗ richter kann, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 20. September d. J., die Bestrafung des Klägers wegen Betruges zur Folge haben, selbst wenn der Beklagte weder die Tilgung eingewendet hat, noch über— haupt im Prozeß die Tilgung zur Sprache gebracht worden ist.
— Durch Allerhöchste Ordre vom 26. Oktober d. J. ist dem Kreise Sschersleben, hinsichtlich der in diesem Kreise belegenen Strecke der Chaussee von Wegeleben nach der Qued⸗ linburg⸗Halberstädter Chaussee im Dorfe Harsleben, im Kreise Halberstadt, gegen Uebernahme der künftigen chausseemäßigen unterhaltung derselben das Recht zur Erhebung des Chaufseegeldes nach den Bestimmungen des Chausseegeld⸗ Tarifs vom 29. Februar 1840 einschließlich der in demselben 6 Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der fonstigen, die Erhebung betreffenden zusätzlichen Vorschriften — vorbehaltlich der Abänderung der sammtlichen vorauf— geführten Bestimmungen — verliehen worden. Auch sollen bie dem Chausseegeld⸗Tarif vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗-Polizeivergehen auf die gedachte Straße in ihrer ganzen Länge in den Kreisen Oschersleben und Halberstadt zur Anwendung kommen.
— Der Kaiserliche Botschafter am Königlich groß⸗— britannischen Hofe, Graf von Hatzfeldt-Wildenburg, ist von dem hm Allerhöchst bewilligten Urlauh nach London zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Botschast wieder übernommen.
— Am 6. d. M. starb hierselbst plötzlich das mehrjährige . des Kaiserlichen Patent-Amts, Br. phil. Adolph eyger.
Bayern. München, 10. November. (W. T. B) Der Finanz-Ausschuß der Kammer der Abgeordneten genehmigte den Etat der Nürnberger Bank gemäß dem erstatteten Referat. Der Finanz-Minister sagte auf An⸗ regung des Abg. Dr. von Schauß zu, eine gleichmäßige Notirung der Effekten an den deutschen Börsen, befonders an der Hamburger und Frankfurter, auch fernerhin anstreben zu wollen.
Sachsen. Dresden, 9. November. Wie das „Dr. J“ meldet, soll Allerhöchster Bestimmung zufolge die feierliche Eröffnung des auf heute einberufenen ordentlichen Landtages am . den 11. d. M., Mittags 12 Uhr, in der früheren Weise im Königlichen Schloß stattfinden. ö. Präfidenten der Ersten Kammer hat der
önig wiederum den Kammerherrn und Kreis⸗Vor⸗ sitzenden im Meißner Kreise, Wirklichen Geheimen Rath von Zehmen, ernannt. — Die Zweite Kammer der Ständeversammlung wird heute Abend ihre erste öffent— liche Präliminarsitzung abhalten. Den Gegenstand der Tages
orbnung bildet die Wahl der fünf Abtheilungen und Kon—
stituirung derselben. Die Erste Kammer versammelt sich morgen Vormittag zu ihrer ersten (nichtöffentlichen) Prä⸗ liminarsitzung, auf deren Tagesordnung Mittheilungen stehen.
Württemberg. Stuttgart, 8. November. (St. A. f. W.) Dem Präsidium des ständischen Ausschusses ist der Entwurf eines Ausführungsgesetzes. zu dem Reichsgesetz vom 11. Juli 1887, betr. die Unfall⸗ versicherung der bei Bauten beschäftigten Personen, zur weiteren Erledigung zugegangen.
Baden. Karlsruhe, 8. November. (Karlsr. Ztg.) Der Großherzog und die Großherzogin kamen heute Nachmittag gegen 2 Uhr von Baden⸗Baden nach Karlsruhe, um hier mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen zu— sammenzutreffen, welcher, von Berlin kommend, sich nach San Remo begiebt. Die Großherzoglichen Herrschaften be— gleiteten den Prinzen von hier bis Oos und kehrten dann wieder nach Baden-Baden zurück.
Hessen. Darm stadt, 10. November. (W. T. B.) Der Landtag ist auf den 24. November einberufen.
Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 9. November. (Meckl. Nachr) Die Herzogin Wirhelm von Mecklen⸗ burg-Schwerin und Prinz Heinrich XVIII. Reuß mit Gemahlin sind heute Mittag von Ludwigslust zum Besuch am Großherzoglichen Hofe hier eingetroffen.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 9. November. (Th. C3 Der Erbgroßherzog und die Erbgroß— herzogin sind gestern Abend hier angekmomen. Das Be⸗ finden der Erbgroßherzogin ist dem Vernehmen nach ein durchaus befriedigendes.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Gotha, 8. November. (Mgdb. Ztg.) Der gemeinschaftliche Landtags-Aus schuß für das Herzogthum Coburg-Gotha wird sich am 11. November in Gotha versammeln und sich vornehmlich mit der Prüfung der Staatskassen⸗Rechnungen beschäftigen.
Lippe. Detmold, 6. November. Der in diesen Tagen versammelt gewesene Landtag hat, wie der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ berichtet wird, auch einem zwischen der lippeschen und der fächfischen Regierung abgeschlossenen Vertrage seine Genehmigung ertheilt. Nach diesem Vertrage gestattet die lippesche Regierung den Vertrieb der sächsischen Lotterieloose in ihrem Lande und erhält dafür aus der sächsischen Lotteriekasse eine jährliche Summe im ungefähren Werth von 5000 Sn ausbezahlt. Bis jetzt war in Lippe das Spielen in allen auswärtigen Lotterien bei Strafe untersagt.
Wäzen hieß iach fünfstündiger Debatte, in welche der Kriegs⸗
estern Vormittag seine Verhandlungen wieder
bez. 4. Fräuer, der Eröffnung der Sitzung erstattete der
verlas die Ant⸗
Vize⸗Präsidenten bei Ueberreichung der Adresse zu ertheilen geruhle. — Der Landtag nahm den Bericht des Präsidenten mit Jivio⸗Rufen auf den Monarchen und die Regierung auf. Die Regierung legte dann den Gesetzentwurf über das Budget für 1885 vor, worauf die Sitzungen des Landtages bis , Vorlage des Berichts des Budgetausschusses vertagt wurden.
Großbritannien und Irland. Lon don, 9. November. (W. T. B) Der Lordmahyors-⸗Zug setzte sich heute Nach⸗ mittag 1 Uhr nach Westminster in Bewegung. Das Wetter, welches bisher regnerisch war, begann sich aufzuklären. Die Zuschauermenge war nicht so groß wie sonst bei dieser Ge⸗ legenheit. Der Zug verlief ohne bemerkenswerthen Zwischenfall.
Bei dem dann folgenden Lordmayors⸗Banket hielt Lord Salisbury in Beantwortung eines Toastes auf die Minister eine Rede, in welcher er betonte: Die im vorigen Jahre ausgesprochene Erwartung: der Lordmayor werde seine Amtszeit in tiefem Frieden vollenden, habe sich erfüllt, da die Schwierigkeit in der afghanischen Grenz⸗ regulirungs-Frage beseitigt sei. Die Regierung habe heute Nacmit ag erfahren, daß Eyub Khan, welcher den Frieden in,. Afghanistan hätte be— drohen können, sich der indischen Regierung ergeben habe. Bezüglich der allgemeinen europäischen Lage erklärte der Redner: er wisse nichts, was zur Beunruhigung Anlaß geben könnte. So lange die Nationen starke Armeen halten, 6. lange der Wetteifer in den Rüstungen andauere, ei es unnütz, eine vollkommene Ruhe zu erhoffen; aber die ungeheuere Kraft, welche man den modernen Waffen geben werde, sichere den Frieden vielleicht mehr als in den Tagen, wo der Krieg eine leichtere Sache war. Indessen hegten jetzt so⸗ wohl die Herrscher wie die Minister aller Großstaaten ohne Aus⸗ nahme den ernsten Wunsch, den Frieden aufrecht zu erhalten; eine zukünftige Gefahr könnte nur aus einem etwaigen Aus⸗ bruch' des leidenschaftlichen Gefühls Seitens der großen Massen der Bevölkerung entstehen. Die Regierung der Königin strebe lediglich die Aufrechterhaltung des Friedens, der Verträge sowie der gegenwärtigen Gestaltung Europas an. Als besonders wichtig wies der Redner auf die Regelung der Fragen, betreffend ben Suezkang! unh die Hebriden, hin, da hierdurch ein Stachel in dem Verhältniß zwischen Frankreich und England beseitigt ünd die Aus⸗ sichten auf den Frieden gesichert seien. Zum Schluß wies Lord Salisbury auf die Reden Erispi's und Graf Käl— nokys, jener Staatsmänner hin, mit denen England sehr n , diese Reden hätten die Welt in der Hoffnung auf Erhaltung des Friedens bestärkt; ihr Inhalt habe dar— gethan, daß Ziele erstrebt werden sollen, die auch die eng⸗ lische Politik als die ihr igen ansehe.
Fraukreich. Paris, 9. November. (W. T. B) Vi der heute fortgesetzten mündlichen Verhandlung in der An— gelegenheit Caffarel vor dem Tribunal für Straf⸗ fachen erklärten mehrere Zeugen, daß sie dem Senator General d'Andlau für Ordensauszeichnungen Geld zugestellt hätten. Während der Vernehmung stellte sich heraus, daß zwei Briefe mit der Unterschrift Wilsan's in dem Äktenstück zurückdatirt waren. Ueber den Sinn dieses Manövers besteht noch keine Klarheit. Der Militär— Intendant Bouchs machte Aussagen zu Gunsten Caffarel's. Der Vertreter der Anklagebehörde gab eine geschichtliche Dar— stellung der Angelegenheit und erklärte, daß der Name Wil⸗ son's aus der Sache entfernt werden müsse, da alle Anklagen gegen denselben hinfällig geworden seien. Es handle sich einfach um eine Gaunerei, die nur wegen des hohen Standes der Angeklagten Aufsehen mache. Die bei den Angeklagten vorgefundenen Briefe Thibaudin's, Boulanger's und Wilson's seien bedeutungslose, nichtssagende Ant— worten.
Der Munizipalrath von Paris nahm in seiner heutigen Sitzung eine Tagesordnung an, durch welche der Polizei-Präfekt aufgefordert wird, den Polizei-In⸗ spektor, welcher anläßlich der gestrigen Beerdigung des ehemaligen Commune⸗-Mitgliedes Potier zwei Mit⸗ glieder des Munizipalraths verhaftet hatte, seines Amtes zu entheben, und in welcher ferner erklärt wird, daß der Munizipalrath bis zu der erfolgten Absetzung dieses Polizei⸗-Inspektors die Prüfung aller Aktenstücke der Polizeipräfektur ablehnen werde.
— 10. November. (W. T. B.) Die Morgenblätter weisen auf die Schwere des Zwischenfalls hin, welcher durch die beiden mit der Unterschrift Wilson's ver— sehenen, zurückdatirten Briefe, hervorgerufen worden. Die Blätter glauben, daß bis jetzt ausschließlich die Verantwortlichkeit der Polizei⸗Präfektur dabei in Betracht komme. Der Conseils⸗Präsident Rouvier hatte gestern eine längere Konferenz mit dem Polizei-Prä— fekten und dem General-Prokurator. In oppo⸗— fitionellen Kreisen giebt die Angelegenheit zu heftigen Angriffen gegen das Ministerium und den Präsidenten Gréby Anlaß. Man glaubt, daß eine bezügliche Inter— pellation in der Kammer eingebracht werden wird
— (Fr. C.) Der Deputirten kammer ist ein Gesetz— entwurf, betreffend die Einführung von Nickelscheide— münzen und Einziehung der Bronzemünzen, zuge⸗ gangen. Es soll danach für 70 Mill. Francs Nickelgeld geprägt werden: für 10 Mill. Francs 20 Centimes-⸗Stücke, für 35 Mill. Francs Zweisous- und für 25 Mill. Franes Einsou⸗Stücke. Ruch die kleinen silbernen 20⸗Centimes-Stücke, die noch im Verkehr sind, sollen vollends eingezogen, Zahlungen in Nickel⸗ münze für alle Beträge unter 5H. Francs zulässig erklärt werden.
Italien. Rom, 9. November. (W. T. . B.) Der „Tribuna“ wird aus Aden gemeldet, daß die zu dem Negus von Abessinien entsendete englische Mission, nachdem sie auf der ersten Etappe eingetroffen, auf dem Wege von Massovah nach Gurg von den eigenen Dienern verrathen und verlassen worden sei: „Drei Diener vernichteten die Wasserschläuche und entflohen, während die anderen unter dem Vorwande, nach Wasser zu suchen, die Karawane irre zu führen trachteten. Die Engländer sam— melten sich hierauf und bedrohten die Diener mit dem Tode, worauf diese entwichen. Der Gejandtschafts⸗Sekretär Portal wollte an Ort und Stelle bleiben, während Major Brice auf dem nämlichen Wege , wollle. Schließlich kehrten sie nach Moncullo zurück. Am J. November reisten dann Portal und Brice an den Ort ihrer Bestimmung ab“ Der Korrespondent der
werde die militärische Aktion Italiens nicht verzögern. Das Schreiben der Königin von England enthalte keine Vermittelungsvorschläge, beantworte vielmehr das vom Negus gestellte Ansuchen dahin, daß eingetretene Ereignisse eine diplomatische Intervention Englands für den Augenblick unmöglich machten. Erst wenn der Ehre Italiens Genüge geschehen sein werde, könne von einer Intervention die Rede sein. Der Negus könne dies erreichen, wenn er noch vor Ausbruch der Feindseligkeiten einen Theil seines Gebiets an Italien abträte. — Der „Capitano Fracassa“ und der „Popolo Romano“ melden ihrerseits, daß die englische Mission einen kürzeren, jedoch weniger begangenen Weg eingeschlagen habe. Nach zweitägigem Marsch seien die egyptischen Führer am Sonnenstisch gestorben. — Wegen Wassermangels sei die Mission zurückgekommen. In Massovah habe sie indeß einen anderen Führer genommen und sei auf einem anderen Wege abgereist. Den letzten Nachrichten aus Asmara zufolge sei sie bereits in Sahati eingetroffen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 10. No— vember. (W. T. B.) Das „Journal de St. Péters— bourg“ bespricht auf Grund des offiziellen Textes die von dem Grafen Kälnoky im ungarischen Delegationsausschuß für die auswärtigen Angelegenheiten gehaltene Rede und sagt: Kälnoky habe erklärt, die österreichisch⸗ungarische Re— gierung sei nicht berufen, die Verfassungsmäßigkeit der bulgarischen Nationalversammlung zu prüfen. Dadurch habe er implicite eine Versammlung anerkannt, die jeder gesetzmäßigen Grundlage entbehrt hätte, und der außer dem Makel ihres Ursprungs noch der Makel anhafte, daß sie ein Produkt der Gewaltthat und des Betruges sei. Es sei dies ebenso der Fall mit der neu— gewählten gegenwärtigen Sobranje, die berufen worden sei, die Wahl des Prinzen zu bestätigen. „Man will sich der Ein— sicht verschließen, daß es sich um die Missethaten einer Hand⸗ voll Agitatoren handelt, und spricht von einem Ausfluß des „gehobenen Selbstgefühls“, welches die Völker des Balkans beseele und welches der Politik des Wiener Kabinets als kräftige Stütze dienen solle. Mit solchen Stützen kommt man nicht weit.“
Belgien. Brüssel, 9. November. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Repräsentantenkammer er— suchte der Präsident die Kammer, die sozial-reformato— rifchen Gesetzentwürfe, welche demnächst von der Regierung vorgelegt werden würden; mit möglichster Be— schleunigung zu berathen. — Der Finanz-Minister Beernaert erklärte, daß die Finanzlage eine gute sei. Das Defizit für 1885 reduzire sich auf So 000 Fr. Für 1886 werde sich ein Ueberschuß von 3 Mill. Franes er— geben, trotmz des Zurückbleibens der Einnahmen um 4 Mill. Für 1887 sei der Ueberschuß auf 9 Mill. veranschlagt. Die beantragten Kreditforderungen seien für den Ausbau von Kultusgebäuden und für die Vermehrung der Militär— pensionen bestimmt.
Amerika. New-York, 9. November. (W. T. B. Bei den heute in den Vereinigten Sta acecche genommenen Wahlen zu den Legislatichen und zelnen Staaten, sowie zur Beserneuerdings zum Staatsämter siegten die Demokracheidung über die New-York mit einer Mehrheit egter mikrostopischer . der . , . ehr erregt. ie emo kratiscn .
. Wahlen als günstig für die WieRrinß Wilhelm Präsidenten, und als eine Niederlagissen. Präsidentschafts-Kandidaten Blaine
Pennsylvanien, Massachuset
siegten die Republikaner, in
New-Jersey die Demokrate
wählte republikanisch.
Zeitung. Die „Norddeutsche Al
Die deutsche überseeische Ar hatte bereits zu Anfang desse Jahre 1881, und ist seitdem J e —s der Beförderungen über französische Häfen durch ein kürzlich aus— gegebenes Heft des Bulletin de Linstitut international de statistique ergänzt werden, wurden deutsche Auswanderer befördert
über über über deutsche Häsen französische Häfen Antwerpen
94 996 10907 11224 184 369 10355 26178 173 431 9716 24 653 143941 71497 21168 1884 126511 5479 17075 1885 88 900 2881 14 742
1886 66 647 3 350 10040
Uater den Auswanderern über deutsche Häfen sind diejenigen mitgezählt, welche hier als über England befördert angemeldet wurden; es fehlen aber bis zum Jahre 1885 die über holländische Häfen (Rotterdam und Amsterdam) beförderten; im Jahre 1885 betrugen sie 3596, im Jahre 1886: 3138.
Im laufenden Jahre ist die Auswanderung wieder etwas stärker geworden und wird, nach den für die ersten neun Monate vorliegenden Nachrichten zu urtheilen, auf ungefähr 100 000 Personen kommen.
Die jährliche Zahl der überseeischen Auswanderer ist, nach den bisherigen Beobachtungen, ungefähr gleich der Einwohnerzahl, die Deutschland überhaupt durch Auswanderung jährlich verliert, weil sich im Uebrigen die Auswanderung nach anderen Ländern und die Ein— wanderung nach Deutschland zahlenmäßig nahezu ausgleicht. Anderer— seits belaͤuft sich der Zuwachs durch die natürliche Bevölkerungs— vermehrung, d. i. durch den Ueberschuß der Geborenen über die e, min jetzt regelmäßig jährlich auf über eine halbe Million
öpfe.
Ueber jenen Austausch der Bevölkerung, der sich durch die Aus— wanderung Deutscher nach europäischen Ländern und die Einwanderung Fremder daher vollzieht, fehlen uns brauchhare Nachweise; es ist aber gewiß, daß die Einwanderung uns vornehmlich von Osten her zukommt und 'ihrer Beschaffenheit nach im Allgemeinen einen unsere Kultur fördernden Einfluß nicht üben kann.
Ueber unsere Auswanderung muß das Urtheil dahin lauten, daß ihr Rutzen, nämlich die Verlangsamung der, trotz ihrer noch allzu raschen, Volksvermehrung und die Stärkung des deutschen Elements im Auslande, wesentlich dadurch beeinträchtigt wird, daß erstens die arbeitskräftigsten Altersklassen in ihr stärker wie in der Bevölkerung überhaupt vertreten sind; daß zweitens ein Theil der Auswanderer aus Leuten besteht, die eine bereits hier gesicherte wirthschaftliche Existenz zu Gunsten unklarer und oft unerfüllter Hoffnungen auf eine
im Jahre 1880 1881 1882
1883
daß auch schwach bevölkerte Gegenden des Reichs hervorragend an der
Kaiser und
Weizen loco ruh den dem Präsidenten
r Monarch und dem
„Tribuna“ fügt seiner Meldung hinzu: die englische Mission
Auswanderung betheiligt sind.
drüben zu erringende höhere Stellung aufgeben; und drittens dadurch,
/ C—r—r——
; m n n, 2
Vollkommen unberechtigt ist es jedenfalls, die Größe der Aus- wanderung mit unserer inneren Politik in Verbindung zu bringen. Allerdings können die Gegner derselben es sich nicht entgehen laffen zu verkünden, daß die Reaktion“ diese Leute übers Meer treibe. Wie kommt es denn aber, daß in so vielen anderen europäischen 6 sich der Auswanderungstrieb noch stärker oder gleich stark zeig
In dem oben genannten Bulletin? hat der um die Entwickelung seiner heimischen wie der internationalen Statistik so hochverdiente General -Direktor der italienischen Statistik, Hr. Luigi Bodio, alle Angaben, welche über die Auswanderung aus den europäischen Ländern zu erlangen waren, mit großem Fleiß zusammengetragen, und wir haben mit Hülfe derselben die folgende kleine Tabelle zufammengestellt die einen Vergleich Deutschlands mit einem großen Theil der euro⸗ päischen Staaten durch wenige Zahlen ermöglicht. Es ist zu diesem Zweck die durchschnittliche jährliche überseeische Auswanderung für die steben abgelaufenen Jahre dieses Jahrzehnts berechnet und der auf Grund anderer amtlicher Angaben festgestellten mittleren Bevölkerung dieses Zeitraums gegenübergestellt. Das ergiebt folgende, nach der relativen Größe der Auswanderung angeordnete Zahlenreihe:
Für den Zeitraum 1880/86 betrug
Die mittlere Die mittlere Bevölkerung Zahl der über— Millionen seeischen Aus— Einwohner wanderer Rue a neren
20 153 1055
250 393 702 30 669 665
7221 354 1653 510 334
9081 314 ö. . 219 20 050 91 M Ungarn. 14730 89 10 renn, 5345 14
Hierzu ist noch zu bemerken, daß die Zahlen für Oesterreich und Ungarn vermuthlich recht bedeutend hinter der Wirklichkeit zurück— bleiben, denn es sind hier nur die über Hamburg und Bremen be— förderten Angehörigen dieser Staaten (für Oesterreich auch ein Theil der Beförderung über französische Häfen) registrirt, weil bessere Nach— weise fehlen.
Man sieht also, daß die starke Auswanderung unserem Vater— lande mit allen anderen ganz oder vorwiegend germanischen Staaten gemein ist. Die hohe Auswanderungszziffer des vereinigten Königreichs Großbritannien wird allerdings durch die andauernde Entvölkerung Irlands, wo die Auswanderung die natürliche Bevölkerungsvermeh— rung übertrifft, stark beeinflußt; aber für England und Schottland allein berechnet sich die überseeische Auswanderung für die in Rede stehende Periode doch so hoch, daß 559 Auswanderer auf 100 009 Ein— ,, ö ,. Die obige Reihe der Länder wird also bei Ausschließung Irlands nur so verä z = britannien unter dn eren rf. J
. Durch solche zahlenmäßige Vergleiche wird die Behauptung, als sei die Stätte der Auswanderung etwas Deutschland Eigenthümliches und stehe mit der gegenwärtigen Wirthschaftspolitik in ursächlichem Zusammenhang, völlig entkräftet. Und auch ein Blick auf die Schwankungen in der jährlichen Zahl der Auswanderer lehrt das— selbe. Wie wir oben sehen, hat sie bei uns seit 1881 bis 1886 jähr— lich abgenommen. Sie war in den letzten beiden Jahren geringer, als in den Jahren 1872 und 1873. Da nun, wie die „Freistnnigen“ seit 18380 unentwegt versichern, die, Reaktion“ immer stärker herein⸗ bricht ', und die wirthschaftlichen Zustände ungünstiger werden, so müßte auch die Auswanderung entsprechend gestiegen sein. Wir wollen übrigens nicht das Gegentheil behaupten und sagen, daß die Auswanderung deswegen schwächer geworden sei, weil seit dem Anfange des Jahrzehnts bei uns Industrie und Handel unstreitig einen großen Aufschwung genommen, die Arbeitslöhne sich gehoben und die Arbeiter durch die sozialpolitische Gesetzgebung erhöhte Sicher heit des Lebens gewonnen haben; denn wir wissen, daß das Auf und Ab in der Stärke der Auswanderung ganz wesentlich bedingt wird durch die Gunst oder Ungunst der Verhältnisse in den Ländern, nach welchen sie sich wendet, und insbesondere durch die Anziehungskraft, welche die Lage der schon „drüben“ befindlichen Stammesgenossen, Verwandten und Freunde auf die noch daheim befindlichen Wander— lustigen ausübt.
.—— Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus Berlin ge— schrit enn ö
Die Art und Weise, wie man neuerdings versucht hat zu un— lauteren Spekulationszwecken erfundene Gerüchte fluch ö. . heitszustand unseres Kaisers, des Kronprinzen und anderer hohen Per- sönlichkeiten zu verbreiten, muß die Aufmerksamkeit auf eine Lücke unseres Strafgesetzbuchs lenken, denn nach Maßgabe des geltenden Rechts wäre es kaum möglich, den Verbreiter solcher Gerüchte unter einem anderen Gesichtspunkt als dem der Verübung groben Unfugs zur Strafe zu ziehen, während es doch auf der Hand liegt, daß allerhöchstens eine Haftstrafe von sechs Wochen keine Cenügen de Sühne, für eine derartige Gemeinheit enthält. Im Alktiengesetz ist eine Strafbestimmung enthalten, welche die Anwendung auf Täuschung berechneter Mittel in trüge— rischer Absicht um dadurch auf den Preis der Aktien einzuwirken, unter Strafe stellt; eine Ausdehnung dieser Bestimmung auf die Anwendung solcher Mittel, durch die der Preis anderer Werthpapiere als Aktien beeinflußt werden soll, dürfte Ange⸗ sichts der Vorkommnisse der jüngsten Zeit sehr am Platz sein und gerade von dem soliden Theil der Geschäftswelt mit Beifall auf— genommen,. werden. Ganz abgesehen von den ungeheuren Ver mögensschädigungen, welche durch dergleichen Schwindeleien her⸗ vorgerufen werden, muß die allgemeine Beunruhigung weitester Kreise, die als Folge derselben eintritt, den Gesetzgeber veranlassen, mit der Strenge des Strafgesetzes dagegen vorzugehen. Man kann sich nicht darauf berufen, daß die der Börse zustehende Disziplinar— gewalt schon genüge, um gegen die Verbreiter solcher Unwahrheiten wirksam einzuschreiten; die Vorkommnisse der jüngsten Zeit haben in deutlichster Weise gezeigt, daß dies nicht der Fall ist, sondern ein einschneidendes ö nothwendig ist, um dem Unfug dieser oder verwandter Art ein Ende zu machen. Unsere Strafgesetz gebung ist bereits mehrfach gegen die Verbreitung von Unwahr⸗ heiten, durch welche ein Einfluß auf den Verkehr mit Werthpapieren ausgeübt werden soll, eingeschritten; das Aktiengesetz bedroht denjenigen mit Strafe, welcher öffentlich wiffentlich falsche Thatsachen in Be⸗ lanntmachungen vorspiegelt oder wahre Thatsachen entstellt, um zur Betheiligung an einem Aktienunternehmen zu bestimmen; die Er— weiterung xieser Vorschrift in der Richtung, daß jedes Gebaren dieser Art bestraft würde, wenn dadurch zu einer Betheiligung an einem Anlehen bestimmt werden sollte, ist schon in den maßgebenden Kreisen vielfach erörtert worden; unser positives Recht bietet also vorbildliche Beispiele zu Gunsten des Erlasses einer Strafvorschrift, wie sie hier vorgeschlagen wird, und wir glauben uns nicht zu irren, wenn wir meinen, Laß dieselbe weithin sympathisch aufgenommen werden würde. Zu Gunsten der Presse ließe sich unschwer ein Vorbehalt machen, der die Strafbarkeit mit der Wissentlichkeit der Weiter verbreitung bedingte.
— Die „Schlesische Zeitung“ sagt in einem Artikel über das jugendliche Verbrecherthum; i . a . , . x 36. l ö. , , unerwähnt
„ daß auch bei den Sittlichkeitsverbrechen die Meistbetheiligu
auf die Klasse der Jugendlichen entfällt. .
Es ist jedenfalls leichter, das geeignete Mittel zur Bändigung der bestialischen Instinkte der Jugendlichen, als die wahre Ursache ihrer Verrohung aufzufinden. Indessen wird man wohl schwerlich fehlgreifen, wenn man einen gewichtigen Antheil daran den sozialistischen
Auf 100 007 Einwohner kommen überseeische
Norwegen . Großbritannien und Fland = Schweden Dänemark. Deutschland . Schweiz n.
Italien
Desterreich
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2 . * r, n ,, .
Einflüssen beimißt. Wenn den proletarischen Massen von den sozialistischen Agitatoren die Mißachtung jeder göttlichen und, mensch⸗ lichen Autorität, sowie der Kampf gegen die bestehende Gesellschafts— ordnung, den Staat und dessen Organe täglich und stündlich in Wort und in Schrift als Evangelium gepredigt, wenn jedes religiöse Gefühl, in ihnen absichtlich; unterdrückt wird, und wenn die proletarische Jugend aus ihrer Umgebung dieses Gift fort⸗ während in sich aufnimmt, ist es da ein Wunder, wenn die sittliche Verwilderung und der moralische Idiotismus unter den Jugendlichen überhand nehmen? Daß ein Zusammenhang zwischen diefen Erschei⸗ nungen und den soziasistischen Lehren besteht, wird durch die Thatsache bestätigt, daß nach den kriminalstatistischen Ermittelungen in einem belangreichen Theil derjenigen Gebiete, wo die Sozialdemokratie die meisten Anhänger hat, nämlich im Königreich Sachsen, den thüringischen Staaten, dem nördlichen Theil des Großherzogthums Baden, sowie in den Städten Berlin. Hamburg, Bremen, Lübeck zugleich die Kriminalität der Jugendlichen am stärksten vertreten ist (vergl. Kriminalftatistik für das Jahr 1885. Erlaͤuterungen II., 26 2. 4 ö. cadlic . icherlich würden die schädlichen Einwirkungen der vergift Atmosphäre, in welcher die proletarische Jugend ,, 6. 1 schlechte Beispiel, welches sie häufig schon im zartesten Alter in der Familie empfängt, durch angemessene Einschränkung des elterl ichen Erziehungsrechts auf ein bescheideneres Maß zurückgeführt werden können. Wir halten es für einen entschiedenen Fehler unseres Ge—= setzts über die Zwangserziehung verwahrloster Kinder, daß es die Kinder unter sechs und über zwölf Jahren gar nicht berührt und zum n . immer das vorherige Begehen einer strafbaren Handlung verlangt.
Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits—⸗ amt. Nr. 45. — Inhalt: Gesundheitsstand. — . in der Berichtswoche. — Cholera Nachrichten. — Sterbefälle in deutschen Städten von 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Berliner Kranken— häusern. — Desgl. in deutschen Stadt. und Landbezirken. — Gesundheitswesen im Reg.-Bez. Stettin 1883/85. — Witterung. — Zeitweilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten. — Veterinär⸗polizei⸗ liche Maßregeln. — Medizinalgesetzgebung z. (Deutsches Reich. Die staatlichen Anstalten zur Gewinnung thierischen Impfstoffes 1387. — Mecklenburg ˖ Schwerin. Visitationen der Apotheken. — (Sachsen⸗ Weimar,) Thierlymphe. — (Reuß ä. L. Taxordnung für privatärzt⸗ liche Mühewaltungen. — (Oesterreich) Spielwaaren. — (Queensland.) Quarantäng Bestimmungen. — Rechtsprechungę (Kammergericht zu Berlin. Verkauf von Kunstbutter. — (Ober Landesgericht zu Kieh). Verkauf und Feilhalten eines verfälschten Weines. — Kongresse, Ver— handlungen von gesetzgebenden Körperschaften. (Ungarn.) Regelung des Veterinärwesens. — (Frankreich. Ausübung der Thierheilkunde. Gesetzentwurf.
Reichstags⸗A Angelegenheiten.
Bei der im 3. Aachener. Wahlkreise (Stgdt Aachen.) vorgenommenen Ersa wahl für den verstorbenen Rentner Victor Gielen in Bremen ist der Bürgermeister Theodor Mooren in Eupen (Centrum) mit 4319 gegen den Kommerzien-Rath Alfred Nellessen in Aachen (freikons) mit 552, und Georg von Vollmar in München (Soz.) mit 455 Stimmen von 5382 abgegebenen Stimmen zum Mitglied des Reichstages gewählt worden.
Statistische Nachrichten.
Breslaus Bevölkerung in den letzten 25 Jahren Nach dem „Verwaltungsbericht des Magistrats von e h für die drei Etatsjahre 1883/86. betrug die ortsanwesende Bevölkerung am 1. Dezember 18889 im Ganzen 299 640 Personen, davon waren 162113 oder 54,1 ο0, weiblichen Geschlechts und 5052 oder 1, 69 o/o bundesangehörige aktive Militärpersonen. Die Wohnbevölkerung be— lief sich auf 297 183 Köpfe, darunter 160432 oder 54,0 0 weiblichen Geschlechts. Welche Aenderungen sowohl hinsichtlich der Gesammt⸗ zahl der Bewohner wie in der Zusammensetzung nach Geschlecht in k Jahren erfolgt sind, lehrt folgende Zufammenstellung. im Zählungs-; Die Zahl davon weibl. die Zunahme gegen die vor—
jahr der Geschlechts hergehende Zählung
Bewohner (0so) überhaupt durchschnittlich
e 8 0
145560 osö, det (m 163 219 18 330 4,03 171926 8 007 1,60 3097 997 36071 4,94 ; 239 050 31053 3,54 1886 273 913 z3 Sb? 265
isdsß 295 zig 3. zb 35 1333 Die ort anwesende Bevölkerung Breslaus hat sich demnach in den letzten 25ñ Jahren mehr als verdoppelt; die stärkste Vermehrung fand zwischen 1867 und 1871 durch die am 1. Januar 1868 erfolgte Ein—⸗ erleibung von 7 Vororten mit zusammen 14417 Einwohnern statt. Im Jahre 1886 setzte sich die ortsanwesende Bevölkerung hinsichtlich des Alters wie folgt zusammen: 38 329 Personen oder 12,8 G der Gesammthevölkerung standen im Alter von unter 6 Jahren, 47 204 oder 15,“ ͤ–0lTwaren über 6 bis 14 Jahre alt, also schulpflichtig, und 214 107 oder 71,5 c waren über 14 Jahre alt. Nach dem Religions—«— bekenntniß unterschied man 172233 evangelische (— 57,5 Go) Ibs 631 katholische Christen — 362 oh, I7 655 Juden [— d,) 6h ,. . ele n (= O4 9î-). Nach dem Ge⸗
rtsorte bezw.-Lande setzte sich die Bevö i , setzte si ölkerung wie folgt zusammen.
Prozent
Personen der
Gesammtbev.
127 163 42,4
140 904 47,0 12030 4 651 7823 1265 2099 2085
1861 1864 1867 1871 1875
ö dem übrigen Schlesien. . . Brandenburg inel. Berlin dem übrigen Königreich Preußen Königreich Sachsen . „übrigen Deutschen Reich Desterreich ⸗ Ungarn ; Rußland , , dem übrigen Auslandee«« . 595 d Nach der statistischen Uebersicht über den Staats -⸗Eisen⸗ bahnbetrieb in Sch weden im Jahre 1886 hatte das Bahnuetz am Schluß des Jahres eine Länge von 2459 km oder 84 kRm mehr als im Jahre 18859. Der Werth aller fertigen und im Bau be— ö . Bahnen wurde zu 248 512 070 Kronen taxirt. Die Brutto⸗ etriebdeinnahmen beliefen sich auf 19 236 3562 Kronen, die Ausgaben auf 13576223 Kronen, so daß ein Nettoergebniß von 5 666 129 Kronen verblieb, oder 140 461 Kronen weniger als im Vorjahre. Die Anlagekosten sämmtlicher Bahnen, die im Jahre 1886 zu verzinsen waren, betrugen 268 438 107 Kronen oder, wenn nur die im Betrieb be⸗ findlichen Bahnstrecken berücksichtigt werden, 264 934 185 Kronen. Der Nettoertrag verzinste die für den Bahnbau aufgenommenen An— leihen mit, Hinzurechnung des Kapitalrabattes und der kapitalisirten Betriebsmittel im Jahre 1886 mit 2,14 a0 gegen 2.77 9ͤυί⏑,ö im Vor— iahr. Zu diesem Rückgang des relativen Erträgnisses der Staats ⸗ bahnen trugen nicht nur die ungünstigen allgemeinen Geschäftsverhält⸗ nisse bei, sondern im wesentlichen Grade auch die Erweiterung des Bahnnetzes im nördlichen Theil des Landes, wo der Betrieb nur un—
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bedeutenden Ertrag giebt; während im Jahre 1882 das Staats—
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bahnnetz südlich von Storvik 34 ½ der Gesammtlänge betru
stieg die Ziffer in 1885 auf über A8 Gao. . he ne. Einnahmen ergaben die Linien Gothenburg — Falköping mit etwas über 19709 Kronen, Stockholm — Gnesta mit 17300 Kronen. Malmö— Elmhull mit 15 000 Kronen und Stockholm — Upsala mit 13 0090 Kronen per Kilometer. Das Ausgabeyrozent variirte zwischen 56h! und 108.35. Befördert wurden 4085 952 Personen, oder 58 000 Personen weniger als im Vorjahre. An Frachtgütern kamen in runder Zahl 27.25 Millionen Tong zur Versendung, gegen das Vorjahr eine Zunahme von 60 00 t; in Folge der Herabsetzung der Gütertarife verminderte sich aber doch die Einnahme um eg. IJo0 900 Kronen. Die Verminderung der Güterfracht zeigte nur für Forstprodukte, Steinkohlen, Wurzelfrüchte, Erze, Fische und Speze⸗ reien eine Zunahme, während der Versandt der übrigen neun Haupt- waarengruppen eine größere oder geringere Abnahme ausweist. Bei den Ankäufen von rollendem Material und von Waaren aller Art für den Staatsbahnbetrieb wurden für inländische Produkte 5 Jö 515 Kronen und für ausländische Produkte 1957 186 Kronen verausgabt.
Kunft, Wissenschaft und Literatur.
Gesundheitslehre auf naturwissenschaftlicher Gr ö lage. Zür Gebildete aller Stände von . ,, Königlicher Kreiephyskus. (Verlag von Lipsius u. Tischer in Kiel und Leipzig. 640 Seiten gr. 80 in eleganter Ausstattung. Preis eleg. geh. „60 M, eleg. geb. 9 „ — Der Verfasser sagt in seinem Schlußwort: „Sittlichkeit ist Gesundheit, Gesundheit ist Wohlstand!“ Allerwegs finden wir die Pygieine in engster Verbindung mit dem sittlichen und wirthschaftlichen Leben des Volkes. Vom hygieinischen Gesichtspunkt wollen deshalb auch die sozialpolitischen Beftrebungen der Neuzeit beurtheilt sein, und die Wegführerin zu dem sittlichen Gedeihen unseres Volkes ist die Hygieine. Der Inhalt diefer Dis— ziplin ist somit ein wesentlich umfassenderer, höherer, als die Meisten wohl annehmen. Vielfältige erzieherische Aufgaben kommen der Dygieine zu, diese sind: eine sittliche, nämlich die Erziehung zur Tugend; eine intellektuelle, nämlich die Erziehung zur Bildung; eine wirthschaftliche, die Erziehung zur Arbeit und damit zum Wohlstand und, endlich die jene drei umfassende physische Seite der Aufgabe: die Ciziehung zur körperlichen Gesundheit. Vermöge dieser erzieherischen Richtung der Hygieine aber gebührt derselben ein Platz im Lehr- und Erziehungsplan der beiden nationalen Erziehungsanstalten: der Schule und der Armee. „Was hier, wie es bei Rückert heißt, . dem lockeren Grund eingepflanzt wird, wird Wurzel schlagen, was dem Zweig ein— geimpft, wird Früchte tragen. Wohl ist sie noch vielfach mißachtet und verkannt, die Hygieine, in der unruhig bewegten Gegen— wart, auf dem lärmenden Markt des Egoismus und Materia— lismus, da man das Gemüth, die edelste Frucht häuslichen Sinnes und Lebens, als niedrige Waare eben noch als gut genug erachtet für Dichter und Träumer. Aber die Zeit wird kommen, da, wenngleich erst nach langem Irren und Drängen vielleicht nach blutigem Kämpfen und Ringen der Völker, über den Realismus und Materialismus obsiegen werden Gemüth und Idea— lismus und mit ihnen dieselbe weltbezwingende, göttliche Menschen—⸗ liebe, die, erblüht einst aus dem träumenden Gemüth des Nazareners, die materiell durchseuchte heidnische Kulturwelt in Trümmer legte. An die welterlösende Macht des Gemüths und des Idealismus aber und an deren dereinstigen Sieg glaube ich so fest, als ich an das Walten eines allliebenden Vaters glaube, der in seine Schöpfung den Keim gelegt hat zu höherer Entwickelung und endlicher Vollendung. Man schelte uns darum nicht Träumer und Schwärmer, Utopisten oder Konfusionäre. Verstand und dessen höhere Entwickelungsstufe die Vernunft, vertragen sehr wohl sich mit der edelsten Blüthe rein menschlichen Seelenlebens, dem Gemüth, und erst dann, wenn bei Herr= schenden und bei Dienenden das Gemüth in den Dienst der Vernunft getreten sein wird, werden Materialismus und Selbstsucht aus unserem Volksleben entweichen, und dann wird auch die Hygieine zu dem An— sehen und Einfluß gelangen, welche ihr zukommen kraft des ihr inne wohnenden welterlösenden Gedankens der Nächstenliebe. Sittliche und ,,,, . 5 ewige Jugend spendet dem
nzelnen wie den Völkern der Jungbrunnen zgiei ö i ng , n,. Jung nen der Hygieine, so gewiß
Alt zu werden ist Gottes Gunst, Jung zu bleiben des. Menschen Kunst‘.
Das vorliegende Buch ist keine offene oder verkappte Anleitung zum Selbstqua salbern, auch keine Spekulationsschrift, aus der, abge⸗ sehen von weit schlimmeren Folgen, der Leser sich einige Dutzend medizinischer Fachausdrücke aneignen kann, mit denen er bei erster sich darbietender Gelegenheit seinem Arzt zu imponiren versucht, sondern soll ein Hausschatz für jede gebildete Familie sein, der den behandelten Gegenstand in einer auch dem Laien verständlichen, lesbaren, erschöpfen⸗ den Form darzubieten sucht. Des Verfassers Darstellung ist belehrend, ohne zu ermüden, anregend, ohne in wissenschaftliche Hypothesen zu gerathen, angenehm lesbar in der Föorm und am angebrachten Ort das atti che Sal nicht vermissen lassend. Gebildete Familien, die ernster Lektüre nicht unzugänglich sind, werden von dem Buch reiche Anregung und Aufklärung ernten. ⸗
— Kalender für preußische ustiz⸗Subaltern⸗ beamte für 1588. Bearbeitet . J. ö . der Königl., Gerichtskasse zu Pleschen. Zweiter Jahrgang. Breslau. J. U. Kern's Verlag (Max Müller) . Preis 2 M 50 J. — Der vorstehende Kalender hat einen reichin Inhalt. Zunächst bietet der⸗ selbe einen Kalender für 1888, sowie ein Kalendarium zu Eintragungen für alle Tage des Jahres 1888, welchem als ergänzende Tafeln bei—⸗ gefügt sind: 1) Zusammenstellung der seit einigen der wichtigsten Gpechen innerhalb der christl. Zeitrechnung verflossenen Jahre; 2) Chronol. Chargkteristit des Jahres 18838 nebst Grundlagen der Festrechnung; 3) Vergeichende Zusammenstellung der Festrechnung nach dem alten (russischen) Kalender und dem neuen, sowie 4) der jüdischen Fest⸗ und, der Zeitrechnung nach dem nenen Kalender; ferner 5 lebersicht der in den neuen Landestheilen der preußischen Monarchie geltenden allgemeinen Buß und Bettage, sowie der Termine für das Erntedankfest und das Reformations— fest; 6) Zusammenstellung der in den Staaten Deutschlands geltenden allgemeinen Buß und Bettage; 7) Tafeln zur Stellung der Uhr; 3), Angaben über die Finsternisse des Jahres 1888; 9) Genealogie des Königl. Preuß Hauses. An dieses Kalendarium () schließen sich an: B. ein Jagd ⸗ Kalender, C. ein immerwährender Kalender für die Amts⸗ gerichte und D statistische Notizen für das Deutsche Reich. Darauf folgen unter Beilagen“ verschiedene für Justiz-Subalternbeamte wichtige Mittheilungen, Gesetze, Verordnungen, Bestimmungen, Tabellen u. s. w., als da sind: J. die Gerichtsverfassung. II. die Justiz-⸗Subalternbeamten und deren Rechtsverhältnisse, III. Disziplin und Disziplinarverfahren, IV. Urlaub, V. Vermögengrechte der Staatsbeamten aus ihrem Amt, VI. Pensionirung der Be— amten, VII. Abgaben der Staatsbeamten, nebst einer tabellarischen Uebersicht über die Klassensteuer und die klassifizirte Einkommensteuer in Preußen, VIII. Umzugskosten, Reisekosten und Tafelgelder, IX. Verfolgung der vermögentrechtlichen Ansprüche der Staatsbeamten wegen ihrer Diensteinkünfte, X. Kautionswesen, XI. Mitwirkung des Gerichtsschreibers bei der Gerichtskosten ⸗Er⸗ hebung. Den Schluß bildet ein Anhang“ enthaltend: 1) Stempel Tarif nebst Tabellen zur Berechnung der Stempel u. s. w., 2) Etats— Nachrichten, 2 Erbrecht nebst Stammbaum, 4) Gebührenordnung für Zeugen und Sachverständige vom 30. Juni 1878, 5) Transportkosten, 5 Anleitung zur Zinsenberechnung nebst Zinsen⸗ und Zinseszins⸗— Tabellen, 7) Verzeichniß der Vorstandsbeamten bei den Ober-Landes⸗ gerichten in Preußen, 8) Maß⸗ und Gewichtswesen, 9) Post⸗ und Tllegraphen . Nachrichten, 10) Kostenwesen, 11) Verzeichnisse der höheren orf e e r , i, von Zeugnissen über
ö e Befähigung für den einjährig⸗freiwilli ilitãr · ien er fle, gung n einjährig⸗freiwilligen Militär — Von dem „Allgemeinen orträt Katalog“
A. Lutz, welcher zu Hanau in Lutz' . . ist .
Kurzem das 4. Heft (Pr. 50 ) zur Ausgabe gelangt. Dasfelbe reicht