1887 / 302 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Dec 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Wittwen der auf Sr. Majestät Panzerschiff Großer Kurfürst“ Ver—⸗ unglückten, sowie den sonstigen bisher aus Stiftungsfondz mit 2 * bedachten Hinterbliebenen Pensionsbeträge, wie sie für das ahr 1886 aus den 6 zur g gekommen sind, in gleicher Höhe auch für das Jahr 1887 zu überwelsen, sofern in jedem einzelnen 2 der amtliche Nachweis geführt worden ist, daß die a,. r der Pensionen geboten erscheint. er Gesammtbetrag für diese Ausgaben wurde von dem Gesammt⸗ vorstand auf 17 150 46 feln seyl

In Gemäßheit dieser Festsetzungen des Gesammtvorstandes der Stiftung wurden für das jetzt abgelaufene Geschäͤftsjahr 1837 Pen sionen ausgeworfen:

a. für 6 Wittwen mit je 300 , für eine Mutter mit 500 M; die letzterwãhnte eg um deswillen mit erhöhtem Betrage, weil die Inhaberin dieser Pension in dem Verunglückten ihren einzigen Ernährer verloren hat und in Hl der nicht amtlichen Stellung des Letzteren aus Staatsfonds eine Pension nicht erhält, während ol. den sämmtlichen übrigen in gleicher Lage befindlichen Personen in mehr oder weniger erheblichen Beträgen zugebilligt worden sind. Der Gesammtbetrag dieser Position beläuft sich auf 3300 4.

b. für sonstige Hinterbliebene der Verunglückten und zwar: eine

ension von 250 , 12 Pensionen in Höhe von je 150 6, 1 Pensionen in Höhe von je 120 6, 14 Pensionen in Höhe von je 100 4, 3 Pensionen von je 60 „6, in Summa 14556 ½; . Zinsenerträgniß für 3 Kinder von Verunglückten à 120 K M6

Es sind sonach die Hinterbliebenen von 131 Verunglückten mit Pensionen im Gesammtbetrag von 17210 bedacht worden.

Gegen die von dem Gesammtvorstand festgesetzte Summe von 17150 4 ist eine Mehrausgabe von 60 (j dadurch hervorgerufen worden, daß für die Hinterbliebenen eines Verunglückten, die seit einigen Jahren Anspruch auf eine Unterstützung nicht gemacht hatten, ein solcher Anspruch mit Rücksicht auf die eingetretene Nothlage wieder erhoben und in Folge dessen eine Semesterrate mit 60 . bewilligt wurde.

An die Ausgaben für Pensionen im Gesammtbetrage von 17210 4. schließen sich die Ausgaben für die Verwaltungskosten an mit 413 M 55 K gegen 431 M 20 4 des Vorjahres.

Der Gesammtausgabe der Stiftung für das abgelaufene Ge— schäftsjahr im Betrage von 17 623 M 55 3 stehen an Einnahmen gegenüber:

die Zinsen der der Stiftung gehörigen Effekten mit 8258 ½Æ 25 3; es sind somit die laufenden Einnahmen gegen die Ausgaben um 3365 M½ς 30 zurückgeblieben. Zur Ausgleichung dieser Differenz ist der aus dem vorigen Jahre vorhandene Baarbestand von 827 6 81 verwendet worden, während von dem Effektenbestande der Stiftung 8500 M Ostpreußische Pfandbriefe veräußert wurden, die einen Erlös von 8349 M 70 3 erbracht haben, wobei noch bei dem Bankhause R. Warschauer u. Co. ein Vorschuß von 187 4 79 3 genommen werden mußte.

Der Effektenbestand der Stiftung, welcher bei Ablauf des Ge— schäftsjabres 1855 237 700 6 34 g Ostpreußische Pfandbriefe be—⸗ trug. ist durch die vorgenommene Veräußerung von 8500 S6 dieses Effektes auf 229 200 M6 33 0 Ostpreußischer Pfandbriefe herab- gemindert worden.

Die Gesammtrechnung pro 18587, die einzelnen Einnahme⸗ und Ausgabeposten umfassend, die gleichzeitig über den Vermoögensbestand der Stiftung näheren Aufschluß giebt, ist, kassenmäßig festgestellt und belegt, von dem Herrn Schatzmeister der Stiftung gelegt worden und wird von demselben in der heutigen Sitzung noch zur speziellen Berathung gestellt werden. Nachdem die Rechnung, dem in der Sitzung vom 13. Dezember 1879 gefaßten Beschluß entsprechend, acht Tage vor dem Zusammentritt des Gesammtvorstandes zur Einsicht der Mitglieder desselben in dem Bureau der Stiftung aufgelegen, auch den Mitgliedern eine summarische Rechnungs⸗Uebersicht zur Orientirung übersandt worden, stellt der geschäftsführende Ausschuß den Antrag, sofern nicht schon ut besondere Moniten gegen die Rechnung erhoben werden sollten, daß bezüglich Ertheilung der Decharge die bereits in den vorhergehenden Jahren beliebte Form auch für dieses Jahr beibehalten wird, dahingehend, daß die Rechnung nebst Belägen noch weitere 8 Tage zur Einsicht jedes Mitgliedes des Gesammtvorstandes in dem Büreau der Stiftung aufliegen soll und daß, wenn innerhalb dieser Frist von keinem Mitgliede Ein⸗ wendungen bei dem Vorsitzenden des Gesammtvorstandes angemeldet sind, die Rechnung pro 1887 als dechargirt anzusehen ist. Es muß hierbei noch bemerkt werden, daß gegen die Rechnung pro 1886 Mo— niten irgend welcher Art in der vorgeschriebenen Frist nicht gezogen worden sind, somit die Rechnung dechargirt ist.

Uebergehend zu der Festsetzung der Ausgabe⸗Etats für das Geschäftsjahr 1888, so beankragt der geschäftsführende Ausschuß, ge— stützt auf die vorliegenden Erfahrungen für diesen Etat diefelben k zur Anwendung zu bringen, die bereits für die sämmt— ichen Jahre der Stiftungsdauer Platz gegriffen haben, mithin den Wittwen und einzelnen Müttern der Verunglückten die in den Vorjahren von ihnen bezogenen Jahrespensionen, sowie den sonstigen bisher aus Stiftungsfonds mit Pensionen be— dachten Hinterbliebenen diejenigen Pensionsbeträge, die für das Jahr 1887 bewilligt waren, auch für das Jahr 1888 zu bewilligen, sofern in jedem einzelnen Falle der amtliche Nachweis geführt wird, daß die Fortgewähr geboten ist. Es ist hierbei jedoch zu berücksichtigen, daß von den bisher gewährten Jahrespensionen zwei in Wegfall kommen und zwar von je 159 und 120 M, die bisher an im Jahre 1887 verstorbene Hinterbliebene von Verunglückten gezahlt wurden. Beide Positionen zusammen ergeben eine Minderausgabe für 1885 von 270 M Dagegen tritt als Mehrausgabe hinzu die Erziehungs— beihülfe für ein im Jahre 1857 in fein fünfzehntes Lebensjahr ge— tretenes Kind eines Verunglückten mit 120 6, während für ein anderes Kind eines Verunglückten, das bisher eine solche Erziehungs beibülfe erhalten hat, diese wegfaͤllt, da der betreffende Sohn im Beginn des Jahres 18388 großjährig wird. Hiernach ergiebt sich eine Gesammtermaäͤßigung der Unterstuͤtzungen pro 1838 gegen 1857 um 270 40

Dagegen tritt hinzu eine einmalige Ausgabe von 3000 „, die nach Vorschrift der Grundprinzipien der Stiftung dem vorgenannten, im Beginn des Jahres 1888 mündig werdenden Sohne eines Ver— unglückten zu überweisen ist.

Sonach würden für das Jahr 1888 auszuwerfen sein:

2 an Wittwen ꝛc. Pensionen 2300 M, ein Betrag, der dem in dem jetzt abgeschlossenen Geschäftsjahre thatsächlich verausgabten Be⸗ trage gleich kommt;

b. an Beihülfen für drei Waisen von Verunglückten, welche der⸗ artige Zuwendungen nach Maßgabe der Grundbestimmungen bean— spruchen können, je 120 „, in Summa 350 , wie im Jahre 1857;

e. an Pensionen für sonstige Hinterbliebene der für das Jahr 1887 vergusgabte Betrag von 14550 „, abzüglich der vorerwähnten zwei in Wegfall kommenden Pensionen von je 150 und 120 , alfo 14280 4M;

d. der dem mündig werdenden Sohne eines Verunglückten aus— zuzahlende Kapitalsbetrag von 3000 .

Der Gesammtbetrag der Positionen a, b, C und 4 zusammen 19 949 1M gegen 17 210 ½ im Jahre 1887.

Die Nothwendigkeit für die Fortgewährung der Pensionen pro 1888 ist bis zum heutigen Tage bei 120 Pensionären nachgewiesen worden, während mit Rücksicht auf die bisherigen Erfahrungen mit Sicherheit zu erwarten steht, daß dieser Nachweis bis zu Ende des laufenden Jahres resp. im Beginn des nächsten Jahres auch bei der rößeren Anzahl derjenigen, zur Zeit noch nicht angemeldeten Per— * die im Jahre 18857 Pensionen bezogen haben, erbracht werden wird.

Der geschäftsführende Ausschuß beantragt, daß der Gesammt⸗ vorstand der Stiftung sich mit den von ihm gemachten Vorschlägen, den Ausgabe⸗Etat pro 1888 betreffend, einverstanden erklart und ihn gleichzeitig ermächtigt, die zur Deckung der Ausgaben erforderlichen XVeträge, sofern sie nicht aus den 66 des Effekfenbestandes der Stiftung oder etwa eingehenden außerordentlichen Zuwendungen be—

ig werden können, durch Versilberung der nöthigen Effekten zu eschaffen. erlin, den 12. Dejember 1887. Der geschäftsführende Ausschuß 14 Marine Stiftung 1878. . aß.

Rechnungs⸗Abschluß der Deutschen Marine⸗Stiftung 1878 für das Jahr 1887.

Einnahme. Ausgabe. 66 3

1) Baarbestand aus 1) dem vorigen Jahre 827. 81

2) Zinsen der Effek⸗ . 72266 25 2) inclusive Conver⸗ tirungs Prämie.

3) Erlös verkaufter 3) Pensionen an son⸗ Effekten: 3500 stige Hinterblie⸗ 369, Ostpreuß. bene von Verun⸗ Pfandbriefe glückten

4) Verwaltungs⸗

ensionen an ittwen der Ver⸗ unglückten.. Erziehungsbei⸗ hülfe an 3 Kinder von Verunglückten

14 6650.

Mt ö ö 413.

5000 A 390/o Sstpreu⸗ ischer fand⸗ riefe 4870.05 4) Vorschuß bei dem ankhause R. War⸗ schauer C Comp.. 187. 79

Summa S JI7 G75. 55 Summa S 17675. 55

Der Effektenbestand der Stiftung, welcher sich bei Abschluß des vorjährigen Geschäftsiahres ausweislich der gelegten Rechnung auf Ostpreußische 3 0½G Pfandbriefe im Nominalbetrage von 237 760 M. belief, betragt bei Abschluß des Verwaltungsjahres 1887 (conf. Nr. 3 der Einnahme) 33 Ostpreußische Yer d r. 229 200 40

Berlin, den 11. Dezember 1887. .

Der geschäftsführende Ausschuß der ‚Deutschen Marine Stiftung 18787. Haß. Veit.

8 349. 70

Aus den verschiedensten Gegenden kommen jetzt Nachrichten über heftiges Schneetreiben. Aus Sachsen werden größere Verkehrs— stockungen berichtet; trotz umfassender Vorsichtsmaßregeln der sächsischen Staatsbahnverwaltung treffen einzelne Züge schon mit Verspätungen ein und im oberen Erzgebirge soll der Verkehr zwischen einzelnen Orten abgeschnitten sein In England liegt der Schnee in Derbyshire und Staffordshire mehrere Fuß hoch. Auf sämmtlichen Linien der ungarischen Staatsbahnen und den meisten Linien der österreichischen Südbahn ist der Bahnverkehr durch die Schneever⸗ wehungen gestört. In Canada endlich mußte man die Schienen mit dem Schneepflug freimachen. Dabei gerieth auf der Caraquet- und New-Brunswick Eisenbahn eine Lokomotive nebst Tender und Schneepflug beim Ueberfahren der Caraquetbrücke aus den Schienen und stürzte in den Fluß; 8 Personen ertranken.

In Pompeji sind, wie der „Köln. Itg.“ mitgetheilt wird, jüngst einige bemerkenswerthe Funde gemacht worden. In der regio VIII, isola (Häuserviertel) 2a, casa (Haus) Nr. 25, fand man viele silberne Gefäße und drei Bücher unter Verhältnissen, die darauf schließen 14 daß die Besitzerin, Dicidia Margaris, diese Werth⸗ sachen im Augenblick der Katastrophe in ein Tuch gepackt hatte, um noch etwas mehr als das nackte Leben zu retten. Ihren Ramen kennen wir durch die Bücher, welche sie ebenfalls nicht zurücklassen wollte: wichtige Urkunden und Besitztitel. Es sind, wie üblich, mit Wachs überzogene Holztäfelchen, die zu mehreren zu einem Buch vereinigt sind, 20 zu 13 em groß. In den ersten Tagen nach der Auffindung waren sie bis auf einige Stellen, wo die Feuchtigkeit das Holz zerstört hatte, gut lesbar, dann aber löste sich 6 mit dem Trocknen des Holzes) die Wachslage theilweise ab, indem sie in kleine Theilchen zersplitterte. Die Verträge sind fämmt— lich zwischen der genannten Besitzerin und einer Poppäa Nota, Frei⸗ gelassenen des Priscus, geschlossen, und für zwei von ihnen ergiebt sich aus den Namen der Konsuln das Jahr 61 n. Chr.; in einem kauft Dividia Margaris von der Poppäa zwei junge Sklaven, Sim— plicius und Petrinus, ein anderer scheint in Form einer Erklärung auch über Sklavenkauf zu handeln, und der dritte Vertrag bezieht sich auf eine Summe von 1456 Sesterzen, welche die Poppaͤa Nota der Dividia Margaris zu zahlen sich verpflichtet. Das Silberzeug besteht aus vier Bechern mit vier Kredenztellern, vier gehenkelten Schalen, vier kleineren Schalen, vier anderen Schalen, vier Schalen mit Fuß, einer ungehenkelten, einem Filter, einem Fläschchen mit durchlochtem Boden, einem Löffel, einer kleinen Schaufel; es ist also Tischgeräth für vier Personen, aber, wie man sieht, in aller Eile und unvollständig zu⸗ sammengerafft. Dieses Silberzeug wiegt 39453570 g. ö wollte die Aermste noch eine Silberstatuerte des Jupiter auf Bronze⸗

iedestal retten, sowie eine große bronzene Schüssel mit erhöhtem Rande, innen mit einer schoͤn ciselirten Silbervlatte belegt, und endlich drei Paar goldene Ohrgehänge. Auch sonst waren die Aus— grabungen in letzter Zeit ergebnißreich. In die chirurgische Kunst lassen uns zahlreiche ärztliche Inũstrumente (meist von Bronce) schauen, die ursprünglich in einem höliernen Kasten lagen, wie dessen Reste zeigen. Zu Bestecken vereinigt fanden sich Sonden, Haken von mancherlei Form, Pinecetten, Messer mit gekrümmter tahlklinge u. s. w. Ebendort lag eine feine Apothekerwage mit jwei Schalen und den zugehörigen Gewichten, die z. B. eine Skala von 14, 17,5, 21, 24,9, 365,8 g darstellen. Unter mancherlei Hausrath stechen eine schöne Kasserolle von Bronze hervor, deren Silbereinlage einen Kopf in erhabener Arbeit zeigt, sowie eine broncene Lampe, die noch den Wergdocht enthielt, endlich verschiedene Glasgefäß, Terrakotten, goldene Ringe und Ohrgehänge. Von den If inden verdient Erwähnung eine Sesterze des Vespasian mit der Fortuna auf dem Revers und der Umschrift Fortunae reduci sowie ein Dupendium des Nero mit dem Janustempel und der Umschrift Pace per ubiqꝗ. parta Janum elusit.

In dem Bergwerk Ridderhyttan in der Nähe der Stadt Köping in Schweden kommt, wie „Köpingsposten- berichtet, ein Ferit ge— nanntes Mineral vor, das bisher nirgends in der Welt in nennens— werther Menge gefunden worden ist. Aus diesem Mineral wird das seltene Metall Cerium produzirt, das eine Revolution in dem Be—⸗ leuchtungswesen hervorzurufen bestimmt zu sein scheint.

Im Königlichen Schauspielhause setzte am vorgestrigen Abend Hr. Matkowsky vom Hamburger Stadttheater sein Gast⸗ spiel, welches er am vergangenen Sonnabend als Sigismund“ im Calderon ' schen Leben ein Traum“ mit so großem Erfolg eröffnet hatte, mit gleich gutem Gelingen als Harold in Wildenbruch's gleich⸗ namiger Tragödie fort. Auch diese Rolle bietet dem Gast reiche Gelegenheit, sein dramatisches Können im besten Licht ju zeigen, die Partie ist reich an bewegten Scenen, wo der Künstler mit der ganzen Wucht seiner ersönlichkeit für einen nachhaltigen Erfolg eintreten kann. Einem Schauspieler von der Begabung des Hrn. Matkowsky können diese Vortheile nicht verborgen bleiben, und er versteht sie in ausgiebigstem Maße sich zu ien u machen. Das , . in der Figur des Harold kam äußerli . innerlich durch den Gast zur Ge tung, die leidenschaftliche Natur, welche den kühnen Herzog zu r, , antreibt, schien in ihren gewaltigen Ausbrüchen in dieser Darstellung vollauf e e.

würdig. Der Beifall, welchen der Gast mit seinem gestrigen Splel er⸗

zielte, wird für ihn zugleich Belohnung für seine Leistung und Sporn zu weiterer künstlerischer er,, ,, g, . sein. Freundlich begrüßt wurde nach längerer Abwesenheit eyer, welche die Adele ore t die anmuthige, natürliche Art, wie sie diese Rolle gab, legt beredtez Zeugniß ab von der Frische, welche sich die beliebte Künstlerin erhalten hat. Auch sie wurde zu wiederholten Malen durch lebhafte und wohlverdiente Beifallsbezeugungen ausgezeichnet. r. Müller⸗ Hanno verdient lobend hervorgehoben zu werden; die übrigen Mit wirkenden wurden in anerkennengwerther Weise ihren Aufgaben gerecht.

Im Residenz-Theater gelangte am gestrigen Abend das dreigktige Schauspiel ‚Frgncillon? von Alexander Bumaßz (Sohn) zur Aufführung. Mit der ‚Cameliendame', dem „Ratür⸗ lichen Sohn“ und Monsieur Alphonse“ schlug Dumas feiner Zeit die Richtung ein, in welcher sich die französische dramatische Literatur bewegte und welche fie nothgedrungen zu der Ent— wickelung führen mußte, die sie gegenwärtig a f. Es scheint, alt vermöchten die französischen Dramatiker keinen Ausweg mehr zu finden aus dem engen Kreise, in welchem sie sich neuerer Zeit fortwährend drehen; das alte abgedroschene Chebruchsthemn muß immer wieder herhalten, ein wenig günstiges Zeichen für die Erfindungs⸗ abe dieser talentvollen Schriftsteller. Immer wieder suchen ie dem viel behandelten, längst erschöpften Stoff neue Selten abzugewinnen zimmer eifriger aber auch bedenklicher wird ihr Bemühen, das durchsichtige Thema durch Aufstellung schwieriger Probleme pfycho— logisch interessanter zu gestalten. Aber keiner von ihnen hat den Muth, wie die modernen nordischen Schriftsteller, den Konflikt zum Austrag zu bringen, eine Lösung zu finden, einen Ausweg anzugeben. Sie verstehen anzuregen, zu spannen, zu reizen, aber in den seltensten Fällen kümmern sie sich um die wahre Aufgabe der Kunft: sittlich zu fördern, zu befriedigen. Ein Beispiel dieser Art dramatischer Spiegel fechterei ist das Dumas'sche Drama. „Francillon !. Nie hier angeregte Frage lautet: „Darf eine Ehefrau einem Gatten, der sie betrügt, mit gleicher Münze heimzahlen?“ Gewiß ein. Thema, dessen heiklen Charakter Niemand in Abrede stellen wird. Wir lernen einen leichtsinnigen Ehegatten kennen, der sich nicht entschließen kann, ein früheres Verhältniß mit einer Courtisane abzubrechen, obwohl daheim ein treues aufopferndes Weib ihm alle Freuden des ehelichen Glücks bietet. Die Gattin erfährt von der Untreue des Mannes; eine excentrische Natur, droht sie ihm, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Er verspottet sie, ist aber nicht wenig überrascht, als sie ibm am Morgen fag jener Nacht, wo sie sich von seiner ehelichen Untreue überzeugt hat, ohne Reue mit troftziger Stirn erklärt, daß sie ihn gleichfalls hintergangen hat. Wie wird nun die beiderseitige Schuld gesühnt? Das fragt sich gespannt der Zuschauer, dessen Ungeduld trotz der höchst er⸗ müdenden Länge, des Stücks aufs Höchste gespannt ist. Jie Entscheidung drängt. Nach so manchen geistreichen Bemerkungen und Wendungen erwartet man nun eine besonders geistreiche Lösung, und was erlebt der Zuschauer? Eine Farce! Francillon hat gar nicht gesündigt, obwohl sie es wiederholentlich befchworen hat; lächelnd nähert sich ihr der reuige Gatte; das würdige Paar, welches in seiner Absurdität einer des andern werth ist, wird wieder friedlich in demselben Hause wohnen. In drei langen Akten verbreitet sich der Dichter in allen möglichen und unmöglichen, geistreichen und abgeschmackten, sentimentalen und frivolen Betrachtungen und Raisonnements über den Fehltritt und seine etwaigen Folgen für das Verhältniß der Gatten, um dann schließlich mit einer Wendung, wie sie in einem Schwank nicht übel am k wäre, das in seinen Erwar⸗ tungen getäuschte Publikum heimzuschicken. Tritt schon die Handlung hinter dem Raisonnement zurück, so krankt das Stück überdies an einer der⸗ artigen Unwahrscheinlichkeit und Unverständlichkeit in dem Benehmen der Personen, daß der Zuschauer nicht die geringste Sympathie mit den in erster Linie an den Vorgängen betheiligten Personen empfindet. Der Gatte, Graf Lucien de Riverolles, ist eine geradezu klägliche Figur, ein erbärmlicher Charakter, der eine solche Frau, als welche Franeillon bis zu ihrem angeblichen Fehltritt erfcheint, garnicht werth ist. Er verdient die Verachkung des Zufchauers, und mit einem gewissen Widerwillen sieht man diese kleinliche Natur der Gekraͤnkten die Versöhnung anbieten. Um eine Figur wie Francillon überhaupt denkbar erscheinen zu lassen, mußte der Dichter sie als eine nervöse, zu Extravaganzen neigende Person schildern; das hat er auch gethan, und so sehen wir denn die junge Frau hin, und hergerissen zwischen schwankenden Empfindungen, Widersprüchen und seltfamen Launen, welche sie vollends unverständlich machen. Sie versichert in einem Augenblick, daß sie ihren Mann abgöttisch liebt, im nächsten vermag sie kalten Herzens davon zu sprechen, daß sie ihn und ihr heißgeliebtes Kind für immer verlassen will, um zu ihrer Mutter zurückzukehren. Sie schwört bei ihrer „Ehre“, daß sie gesündigt hat, und weiß, daß sie lügt; sie täuscht alle Welt und sucht ihr durch Willens stärke zu imponiren, ist dann aber schwach genug, von einer listigen Freundin sich das Geheimniß rasch entreißen zu lassen Francillon ist eine unmögliche Mischung von Koketterie, Lüsternbeit, Hang zur In— trigue, zur Lüge und Extravaganz, wie sie glücklicher Weife' im wörk— lichen Leben kaum vorkommen dürfte. Was nun den fittlichen Werth des Dialogs betrifft, * übertrumpft Dumas an Frivolität und Gynis— mus alle andern in gleichem Genre arbeitenden fear offen Schrift⸗ steller, es werden da Dinge gesagt, wie sie in einer wohlanständigen Gesellschaft geradezu unerhört wären; was uns Dumas hier aber schildert; ist der Verkehr im Salon einer gräflichen Familie. Be eich nend für die Art der Unterhaltung ist, daß ein junges unverdorbenes Mädchen, welches in dieser Umgebung sonderbgr anmuthet, sich entfernt, wenn die Herrschaften sich Dinge erzählen, welche für das Ohr der jungen Dame nicht geeignet sind; die Zuschauer müssen derartige Scherze aber ruhig über sich ergehen lassen. Was die Darstellung anbetrifft, fo verdient in erster Linie 59. Rosa Bertens als Francillon erwähnt zu werden. Die überaus chwierige Rolle wurde von ihr mit Gewandtheit gespielt; ein etwas vornehmerer Ton würde. der Darstellung jedoch zum Vortheil gereichen. Eine gleich schwierige Rolle hatte H. Reicher, welcher derselben an manchen Punkten nicht ganz gewachsen schien, jeboch im Großen und Ganzen Vortreffliches leistete Sämmtliche übrigen Mitwirkenden, die Hrrn. Pansa, Tewele, Brand, Pagey, Wallner und Brümmer, sowie die Damen Lorm und Marie Krongu' verdienen für ihre ansprechenden Leistungen volle Anerkennung. Die treffliche In⸗ scenirung sei schließlich nicht vergessen.

Im Deutschen Theater geht am nächsten Sonnabend, dem Sylvesterabend, Sardou's vieraktiges Lustspiel Die guten Freunde neu in Srene. Morgen wird „Götz von Berlichingen“ gegeben. Das Repertoire der Woche ist folgendermaßen teen gn Montag, den 36, - Galegtto.', Dienstag „Faust⸗,, Mittwoch „Götz von Berlichingen“, Donnerstag . Goldfische? Freitag „Götz von Berlichin⸗ gen“. Sonnabend zum ersten Male „Die guten Freunde“, Sonntag, den 1. Januar „Die guten Freunde“.

. der zweiten. Aufführung der Operette „Die 7 Schwaben“ im Friedrich, Wilhelmstädtischen Theater, wesche aber— mals unter persönlicher Leitung des Komponisten stattfand, wieder⸗ holten sich die stürmischen Acelamationen und zahlreichen Dacapos des ersten Abends. Farl Millöcker und Direktor Julius Fritzsche . mit den Darstellern nach allen Aktschlüssen mehrfach hervor— gerufen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs⸗

n 302.

Erste Beilage Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 24. Dezember

1887.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

3. Zwang vollstreckungen. Aufsgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen c.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von 6ffentlichen Papieren. 5. Kommandit Gesellschaften auf Aktien u. Aktien Gesellsch.

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Berufs Genossenschaften. 7. Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8. Verschiedene Bekanntmachungen.

9. Theater ⸗Anzeigen. . ze 16. er , T gten. In der Börsen · Veilage.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

46845 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Geschäftsreisenden Max Kadisch, geboren am 27. April 1863 in Lifsa, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung in den Akten 89 D 958. 87 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin ab— zuliefern. ;

Berlin, den 13. Dezember 1887.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 89.

Beschreibung: Alter 24 Jahre, Größe 1568 m, Statur schlank, Haare blond, Stirn frei, Bart obne, Augenbrauen blond, Augen grau. Rase ge—⸗ wöhnlich, Mund aufgeworfene Lippen, Kinn spltz, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Kleidung: grauer Anzug, schwarzer Hut, karrirter Sblips, Lederstiefel. Besondere Kennzeichen: Die Füße stehen sehr nach auswärts. 46846 ;

Der unterm 18. März v. J. diesseits hinter Tischlergesellen Richard Giest aus Königsberg er— lassene Steckbrief ist erledigt.

Fürstenberg i. M., den 22. Dejember 1837.

Der Großherzogl. Amtsanwalt. (Unterschrift.)

46847

Nr. 7381. In der Strafsache gegen Heinrich Wilhelm Götzinger von Walldürn wegen Ver— lekung der Wehrpflicht:

Beschluß.

Nach Ansicht §. 140 Abf. 3 St. GB. und

480, 326 St.- P.-O. wird zur Deckung der den Ingeklagten Heinrich Wilbelm Götzinger von Walldürn möglicherweise treffenden höchsten Geld— strafe und der Kosten des Verfahrens zusammen bis zum Ertrage von 400 M Vierhundert Mark das im Deutschen Reich befindliche Ver— mögen des genannten Angeklagten mit Beschlag belegt.

Freiburg, den 1. Dezember 1887.

Großherzogl. Landgericht, Strafkammer JI.

(gez) Schäfer. (gez.) v. Weiler. (gez.) Courtin.

Die Uebereinstimmung vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift beurkundet.

Freiburg, den 1. Dezember 1887.

Der Gerichtsschreiber des Gr. Landgerichts.

(. 8.) (Unterschrift.)

Nr. 38 407. Dies wird gemäß Str. P.-Ordg. bekannt gemacht.

Freiburg, den 20. Dezember 1887.

Der Gr. J. Staatsanwalt am Gr. Landgericht Freiburg i. Br.

2) Zwangsvollstreckungen,

Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

ns

46880 . d auf man bieselbst, Klägers, wider den mann Kahlo allhier. Beklagten, wird, nachdem auf Antrag des Klä nahme des dem Beklagten wege Nr. 554 belegenen Hauses r Zwecke der Zwangs versteigerung dur J. Dezember cr. verfügt, auch di Beschlusses im Grundbuche erfolgt ist, den 12. April 1888, vor Herzoglichem Amtsgerichte Zimmer Nr. 41

vort BeFas 5 .

* 65

aof e z J . * 359 ö ** 19 angesetzt, in welchem Die S pothekglaubiger die

Hrpothekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 16. Dejember 13887. Herzogliches Amtsgericht. VI. ö 8 S * H. ; Iod] . Die zu dem für die Gottesackerkasse ; ausgestellten Sparkassenbuche Nr. 854 rei sęs p5r 1trelsles

136 vom 6 4A sind angeblich verl des Gemeindekirchenraths ; selben hierdurch aufgeboten und gefordert, spätestens in dem auf den 27. April 1888, Vormittage an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer N taumten Termine ihre Rechte bei u

**

neten Gerichte anzumelden und die Sparkassenf vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung selben erfolgen wird. Halle a. S., den 17. Oktober 18587. Königliches Amtsgericht Abtheilung VII. Bourwieg.

46054 Beschluß.

Folgende Sparkassenquittungs bücher

15 Nr. 2624 auggestellt von der Kreis sparkasse Neustadt O-S. auf den Namen der Gem Komornik, Kreis Neustadt O.⸗S., lauten 1 Januar 1887 auf 246, 70 M, Nr. 7656, ausgestellt von der Kreissp Neustadt O- S auf den Namen der ka Kirchenbaufonds (Franz Sluzalleß sche zu Komornik, Kreis Neustadt O.⸗ am 1. Januar 1887 auf 38,85 4,

ö Hero 1 5

*

Nr. 2109, ausgestellt von

Termin zur Zwangsversteigerung auf

Morgens 11 Uhr,

kasse zu Neustadt O.⸗S. auf den Namen der Anna

4

b 41 *

5 in Schnelle⸗ Rosina Scholz, geborenen Schramm, in Schnelle

walde, Kreis Neustadt „lautend am 19. Fe⸗

bruar 1880 auf 165 4,

. .

sind verloren gegangen und werden hiermit auf⸗— geboten und zwar Nrn. 262 und 7656 auf Antrag der durch ihren Vorstand vertretenen Gemeinde Ko— mornik, welch letztere Eigenthümerin des auf den Namen des katholischen Kirchenbaufonds eingezahlten Betrages ist, Nr. 2109 auf Antrag der Erben bezw. Eribetzerben der Anng Rosina Scholz, nämlich: des Hãuslers Martin Schulz, des Bauergutsbesitz ers Martin Schulz, Beide in Schnellewalde) der Julie, verwittwet gewesenen Johann Schulz, wieder verehe⸗ lichten Weber Paul Appel, und deren Kinder Olga Ida und Oswald Bruno, Geschwister Schul;, letztere wohnhaft in Arnoldsdorf.

Die unbekannten Inhaber der Sxarkassenquittungs⸗ bücher werden aufgefordert, spätestens in dem im Terminszimmer Nr. 4 unseres Hauptgeschäftsgebäudes anberaumten Termin am 7. Juli 1888, Vormittags 10 Uhr, ihre Rechte unter Vorlegung der Sparkassenquittungs⸗ bücher anzumelden, widrigenfalls deren Kraftlos⸗ erklärung erfolgen wird.

Neustadt S. -S. , den g. Dezember 1887.

Königliches Amtsgericht.

[468511 Aufgebot. Folgende Sparkassenbücher der Sparkasse des Kreises Löbau:

a. Nr 436 resp. 176 jetzt 3077, über seit dem 2. Oktober 1876 gemachte Einlagen des minder⸗ jährigen und jetzt verschollenen Jofeph Banka am 24. April 1885 auf M 169, 665 nebst Zinsen validirend,

g. Nr. 1156 über die am 21. November 1881 ge—⸗ machte Einlage des minorennen Anton Spa— nowski am 24. April 1686 auf S 177, 25 nebst Zinsen validirend,

werden hierdurch ad a. auf Antrag des Pflegers, Kanzlisten l nowski zu Neumark, vertreten Rechtsanwalt Michalek, ad b. auf den Antrag des Vormundes, Joseph zronski zu Somplawa aufgeboten.

Es werden hierdurch alle Diejenigen, welche auf die bezeichneten Sparkassenbücher Ansprüche erheben wollen, aufgefordert, dieselben spätestens im Auf⸗ gebotstermine, den 13. Juli 1888, Vorm. 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden werden.

Neumark, den 20. Dezember 1887.

Königliches Amtsgericht. J.

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estens in dem au z Montag, den 9. Juli 1888, Vormittags 190 Uhr,

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Urkunde

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von 1868 A. Litt. A. Nr. und Litt. C. Nr. 1463 über

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mterzeichneten Gerichte, Dammthorstr. 10,

* ö. . * . 59 tr. 25, anberaumten Aufgebotstermin seine

der Urkunde er⸗

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Gewerkenbuche des Steinkohlenbergwerks Bruch⸗ straße ist auf pagina 7 der Gewerke Wilhelm Dittmar in Annen als Eigenthümer von zwei Kuxen verzeichnet. Ueber diese Betheiligung ist demselben gegenwärtiger Kuxschein ausgefertigt. Urkundlich unter Siegel und Unterschrift. Dortmund, den 17. April 1874. (L. S.) Der Repräsentant der Zeche Bruchstraße. gez. W. von Born. beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 29. Juni 1888, Vormittags 1090 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 30, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und den Kuxschein vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Bochum, den 21. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht.

41104 Bekanntmachung.

Auf Antrag des Gastwirths Ernst Böttcher zu Sallgast wird der Wechsel über 300 S, welchen Antragsteller am 18. März 1885 auf den Eigen⸗ tbümer Heduschka zu Klettwitz, zahlbar an eigene Ordre im April 1885, gezogen hat, und welcher nicht indossirt ist, aufge boten. An den unbekannten Inhaber des Wechsels ergeht die Aufforderung, seine Rechte im Aufgebotstermin

am 11. Juli 1888, Vormittags 19 Uhr, anzumelden und den Wechsel vorzulegen.

Erfolgt Anmeldung bez. Vorlegung des Wechsels nicht, so wird derselbe für kraftlos erklärt werden.

Finsterwalde, den 13. November 13857. Königliches Amtsgericht.

Aufgebot.

Der Privatjäger Adolph Kühnast zu Soldau, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt von Kurzetkowmski zu Löbau W.» Pr., hat das Aufgebot des also lautenden, ihm verloren gegangenen Wechsels:

REattlau den 2. Januar 138534. Für Mark 318. Am 21. August 1886 zahle ich für diesen meinen Sola⸗Wechsel an die Ordre des Jägers Adolph Kühnast in Kattlau die Summe von Drei hundert und achtzehn Mark, Valuta lung nach Wechseltecht.

* Auf mich selbs und aller Orten.

Leopold Kühnast.“ Rückseite Mn 0,20 Wechselstempelmarke assirt den 2. 1. 84

C. T. R 28 Der Inhaber des i

beantragt.

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den 19. Juni 1888,

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vor dem u eichneten Gerichte, 2 4 L . Ayu fa— = 55 99

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n dem Wagenbrett schen, Madamenwege unter Nr.

der gelegenen. Absęindungẽ plane Zubehör 3000 Thlr. nebsft So jähr⸗

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am Meinhardshofe gelegenen Hauses und Hofes sammt dem Neupetrithorfeldmark Bl V Nr. 61 Nr. 514 der Theilungskarte gelegenen Ab- sindungkplane zu 1352 3 4m der unverehelichten Wilhelmine Marie Elisabeth Spannuth, gen Krull, 1055 M 49 3 schulden; .

4) a. 3. Juni 1858, laut welcher die Wittwe des Toxrfhändlers Theodor Friedrich Wilhelm Bernfeldt, Louise Agnese, geborene Schmidt. gegen Verpfändung des an der Sürstraße Nr. 20M gelegenen Hauses dem Partikulier Christoph Wilhelm Carl Müller 540 Thlr. schuldet; .

b. 5. Dejemher 1831 und 27. Februar 18682, laut welchen die Ehefrau des Sandformers Johannes Schneider, Marie, geb. Kühne, gegen Verpfändung desselben Grundstücks der genannten Wittwe Bern⸗ feldt resp. dem genannten Partikulier Mäller 460 und 40 Thlr. schuldet,

beantragt. ö

Die Inhaher dieser Obligationen und Kanfbriefe werden aufgefordert, spätestens in dem auf

den 24. Mai 1888, Morgens 11 ühr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 27, an gesetzten Termine ihre Rechte anzumelden and die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraft⸗ los erklärt werden sollen.

Braunschweig, J5. Oktober 18537.

Herzogliches Amtsgericht. L. Rabert.

46876 Amtsgericht Hamburg.

Auf Antrag der durch Rechtsanwalt Dr Hartmann vertretenen Sophie Lisette Schmitges, geb. Chappa, als Ehefrau von Johann Heinrich Schmitges, welcher geboren am 9. September 1850 zu Trier auf dem in der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 1883 Hamburgischen Dampfschiff

5 ) als 1. Koch an⸗

ert gewesen und seit dem genannten Zeitpunkt zollen ist, wird ein Aufgebot dahin erlassen:

Daß der obgenannte Johann Heinrich Schmitges hiemit aufgefordert wird, sich spätestens in dem auf

Sonnabend, den 7. Juli 1888,

19 Uhr Vormittags, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeich⸗ neten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 1, zu melden, unter dem Rechts⸗ nachtheil, daß er für todt und seine Ehe mit der Antragftellerin Sorxhie Lisette Schmitges,

werde für aufgehoben erklärt

geb. Chappa g

. werden; daß alle unbekannten Erben 5 genannten Berschollenen ert werden, ihre Ansp

und Gläubiger iemit aufge⸗

estens in g im unter⸗ n Amtsgericht anzumelden und Auswärtige unter Beftellung eines esigen 3 erollmãchtigten unter em Rechtsnachtheil des Ausschlußses und

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bbezeichneten Aufgebot

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Aufgebot.

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abgemeldet worden rafilien ausgewandert Brande der Farm, in gehalten, e t sein soll, 3: seines Bruders, de 2. Juni 1840 zu

bei Chemniß geborenen Rlempnergesellen d Fran; Taver Luther oder Lutberer, welcher im Jannar 1867 von Eden, seinem damaligen Wohnorte, nach Amerika ausgewandert und von dessen

Leben seitdem eine Nachricht nicht erlangt worden ist

ien Gartengrundftücke abgetrennte, am elegene, auf dem Situation plane

) mit a, b., e., d. um- 25 am dem Partikulier

Bertling t, 13 00) M sind zurückgezablt und gelöscht,

Viltualien · old und dessen Ebefran ng des Nr. 2751

18000 M nebfst 5/0 Zinsen

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zu 4: ihres Bruders Philipx Richard Seaman,

oren am 22. November 1833, welcher im Jahre

4 in Aufstralien gelebt bat und von welchem arüber, daß sich derselbe nach Ablauf des Jahreg 1866 noch am Leben befunden babe, weder von ihm selbst noch von anderen Persoren eine Nachricht er⸗ langt worden ist,

zu 5: feines Vaterg, des am 17. November 1823 in Leirzig geborenen Buchhändlers Paul Bersderh,

welcher ungefähr bis zum Jahre 155 in Rew-⸗Jort

in Nordamerika etablirt gewesen jst, nachdem Lime nant im New - Morker freiwilligen Regiment de Kalb und svaäter Zahlmeister an der Mexikanischen Gisen⸗

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