Der Königliche Hof legt heute für Ihre Hoheit die Herzogin-Mutter von Sachsen-Meiningen die Trauer auf acht Tage an.
Berlin, den 2. Januar 1888. ö
Der Ober⸗Ceremonienmeister: Graf A. Eulenburg.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Dem Ober⸗Bergrath Schollmeyer ist die Stelle eines technischen Mitglieds bei dem Ober Bergamt zu Dortmund
übertragen worden. E
stlichen, Unterrichts- und! Angelegenheiten.
Den Oberlehrern Dr. Theodor Schmidt und Karl Kost ka am Gymnasium nebst Realgymnasium zu Insterburg, Richard Tieffenbach am Wilhelms⸗Gymnasium zu Königsberg i. Pr. und Wilhelm Fuhrmann am Real⸗ ymnasium auf der Burg ebendafelbst ist das Prädikat 6 ser ., worden. ö . An der Blinden-Anstalt in Steglitz ist die Lehrerin Marie Arndt angestellt worden.
Ministerium der gei Medizinal⸗
Finanz-Ministerium.
Be klakninẽt m asch un g.
Gemäß §. Zh des Reglements vom 28. Dezember T h für die Königliche allgemeine Wittwen⸗Verpflegungs⸗Anstalt werden in nachfolgendem Verzeichniß die Nummern der Rezeptionsscheine bekannt gemacht, von welchen die Beiträge gegenwärtig für einen, zwei oder drei Termine rückständig sind.
Die Restanten für einen und zwei Termine werden hiermit aufgefordert, im nächsten Termine, den 1. April k. J., die Rückstände, nebst der reglementsmäßigen Strafe und dem so⸗ dann fälligen Beitrage, also überhaupt das . bezw. Siebenfache eines Beitrags, zu berichtigen. Die Restanten ji zwei Termine, welche dieser Aufforderung keine Folge leisten, werden, soweit ihre Beitragsrückstände nicht eventl. durch Ab⸗ züge vom Gehalt oder der Pension zu berichtigen sind, mit Verlust der versicherten Pensionen aus der Anstalt ausge⸗ am,, werden. Den Restanten für drei Termine wird be⸗
annt gemacht, daß sie aus der Anstalt ausgeschlossen und ihre Rezeptionsscheine ungültig geworden sind.
Berlin, den 23. Dezember 1857.
General-⸗Direktion der Königlich preußischen allgemeinen Wittwen⸗Verpflegungs⸗AUnstalt. Freiherr von Lentz.
Nach wei sung der Rezeptions Nummern derjenigen Interessenten, welche für die Termine vom 1. Oktober 1887, 1. April 1887 und 1. Oktober 1886 mit ihren Beiträgen im Rückstande verblieben sind:
a. Restanten für einen Termin:
33577 41876 436581 44734 45686 46295 46611 46780 48332 50631 52400 52543 52627 33865 53920 54569 54793 54801 60923 63130 63997 67207 68115 68708 70032 70394 70997 72055 73655 74209 75150 753094 75471 76036 77195 77349 77695 77992 79089 79839 Ss02994 81435 81673 82388 82643 S46566 S505 S6170 86182 S710! 87755 S9047 89960 900564 goz2068 §6z55 i453 92324 982578 925806 93596 97160 97382 Ish 17 996057 99060 99680 100893 101246 191403 101936 102729 103255 163364 106456 1094696 105872 10969050 106413 107068 1068217 108470 109487 199991 110227 110598 110703 111570 113583 113657 114762 115865 116076 116531 117115 117150 172777 117942 118152 118857 118862.
b. Restanten für zwei Termine;
36573 49508 68582 73448 1901657 116948 117343 117539 118304. c. Rest anten für drei Termine, welche ausgeschlossen
worden sind:
74623 78550 86310 90955 101597 106997 113068 114942.
Nichtamtliches. Dentsches Reich.
Prenszen. Berlin, 2. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König wohnten gestern dem Gottesdienst im Kaiserlichen Palais bei, nahmen darauf die Glückwünsche der Königlichen Familie entgegen und empfingen später nach ein⸗ ander zur Iratulatlon den Königlichen Hof, die maison misitairè, die aktiven Generäle, die Commandeure der Leib⸗ Regimenter, die Staats⸗-Minister mit dem Präsidenten des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths und die Botschafter.
eute arbeiteten Se. Majestät mit dem Chef des Civil⸗ kabinets und empfingen eine Deputation der Salzwirker⸗ Brüderschaft zu Halle a. S.
— Ihre Majestät die Kaiserin und Königin ertheilte am Sonnabend dem Königlich portugiesischen Ge⸗ sandten und bevollmächtigten Minister, Marquis de Penafiel, eine Audienz behufs Entgegennahme der Insignien des von Sr. Majestät dem König von Portugal Ihrer Majestät ver⸗ liehenen Großkreuzes des. Ordens der Empfängniß Unserer Lieben Frau von Villa Vigosa,
Den Kammerherrendienst bei Ihrer Majestät der Kgiserin und Königin haben die Königlichen Kammerherren von Rathe⸗ now und Freiherr von Gersdorff übernommen.
— Aus San Remo, vom 1. Januar, meldet W. T. B.“: Die Gemeindebehörden von San Remo, die hier ansässigen Fivil- und Militärbehörden und die Mitglieder der . Kolynie schrieben sich anläßlich des heutigen Neujahrsfestes bei Sr Kaiferlichen und Königlichen Hoheit dem , ein. Der Präfekt der Provinz stattete persön⸗ lich seine Glückwünsche ab.
— Des Kaisers Majestät haben mittelst Allerhöchster Ordre vom 12. v. M. auf den Vorschlag Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin die Beiordnung
1), des Geheimen Ober⸗Regierungs⸗ und vortragenden Raths im Ministerium des Königlichen Hauses, Grafen von Unruh, als geschäftsführenden Vertrauensmanns des Luisen⸗ Srbens an Stelle des verewigten Wirklichen Geheimen Raths
der Kavallerie von Kommission, ziwill als geruht.
dent er er als Chef dieses Vasallenstaates:
Prinzen Ferdinand das Prädikat
* .
2) der General⸗Adjutanten Sr. Majestät, des Generals Rauch II., Präses der General⸗Ordens⸗ und des General- Lieutenants Fürsten A. Rad⸗ Beifitzer des Luisen-Ordens zu genehmigen
— Der neu erschienene Gothaische Genealogische ofkalender für das Jahr 1888 nennt unter . „Fürst Ferdi⸗ k— ö Auch bei . ung der Mit⸗ Sachsen⸗Coburg und Gotha wird dem „Königliche Hoheit“ beigelegt Diese Bezeichnungen sind unrichtig. Der Prinz Ferdinand von Sachsen⸗Coburg ist nach den für die Wahl eines Fürsten von Bulgarien maßgebenden Bestimmungen des Berliner Vertrages (Artikel III) nicht als Fürst dieses Landes anzusehen, da seine Wahl weder von der Pforte noch von den Mächten worden ist, und das Prädikat „Königl he Prinz von Coburg zu, noch nde e r wenn er wirklich Fuͤrst von Julgenien wäre. i Vertrag legt dem Fürsten von Bulgarien ein derartiges Prädikat nicht bei, und auch nach der bulgarischen Verfassung (Artikel VI) hat der Fürst jenes Landes nur Anspruch auf den Titel „Swetlostj“. Dieses aus dem Russischen ins Bulgarische übernommene Wort bedeutet in beiden Sprachen „Durchlaucht“. Diese' Ungenauigkeiten des Gothaer Hofkalenders, welcher sich sonsft im Allgemeinen durch Zuverlaͤssigkeit und Sorg⸗ falt in der Redaktion auszeichnet, könnten auffällig er⸗ scheinen, erklaren sich aber aus dem Umstand, daß das Unternehmen kein offizielles ist und daß die Redaktion daher für ihre Angaben über die Familienverhältnisse im Wesent⸗ lichen auf die eigenen Mittheilungen der Interessenten an— gewiesen ist.
— Das im Reichs⸗Anfechtungsgesetz vom 21. Juli 1879 geregelte Recht eines Gläubigers zur Anfechtung von Rechts⸗ handlungen seines Schuldners außerhalb des Konkurses setzt, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, VI. Civilsenats, vom 27. Oktober v. J, einen durch die Anfechtung zu reali⸗ sirenden Geldanspruch voraus, dagegen kann die ö weder durch einen Anspruch auf eine Sachleistung noch dur einen Anspruch auf Sicherstellung begründet werden.
— Nach einem Spezial⸗-Erlaß des Ministers des Innern vom 16. Oktober v. J. liegt es unzweifelhaft in der Befugniß der vorgesetzten Behörde, von den nachgeordneten Orts- Polizei⸗ behörden die Vorlegung der Entwürfe der zu erlassenden Polizei-Verordnungen zu verlangen.
— Durch Erlaß vom 217. Dezember v. J. hat der Finanz ⸗ Minister die Provinzial⸗Steuerdirektoren e, ermächtigt, darauf
antragenden zuverlässigen Liqueurfabrikanten widerruflich
zu gestatten, in dem ihnen nach Maßgabe des Regulativs, den Handel mit fremden
betreffend die Zollerleichterungen für Weinen und Spirituosen, zu bewilligenden Theilungslager unter steuerlicher Kon trole ausländischen Rum und Cognac u. s. w. ohne Entrichti ig der Eingangsabgabe mit inländischem Branntwein, für elchen die Maischbottichsteuer rück⸗ vergütet ist, zu ver! eiden und demnächst in das Ausland auszuführen, sowie f. r inländischen Branntwein und Zucker, nachdem dafür die * schbottich⸗ bezw. Rübenzuckersteuer rück- vergütet worden, zu Aueuren, welche demnächst in das Aus⸗ land ausgeführt werden sollen, zu verarbeiten. Dieses Zugeständniß ist an die nachstehenden Bedingungen zu knüpfen: ö
I) Die zollpflichtigen Waaren, welche in die unter steuerlicher Kontrole stehenden Räume des Fabrikinhabers aufgenommen sind, nehmen die
Eigenschaft unverzollter Waaren an. 2) Die Abfertigung von inländischem Branntwein und Zucker zur Fabrik findet nach den gleichen Grundsätzen statt, welche bei der Auf⸗ nahme in eine öffentliche für unverzollte Waaren bestimmte Nieder lage Anwendung finden. 3) Der Fabrikinhaber hat die Räume der Fabrik und die darin befindlichen Mischgefäße zu deklariren und anzugeben, welche Sorten Liqueure, von welcher Alkoholstärke und von welchem Zuckergehalte, er herstellen will.
4) Der inländische Branntwein muß in aichamtlich tarirten Gebinden zur Fabrik gebracht werden und bis zur weiteren Ver wendung in derselben lagern.
5) Ueber den Zugang zur Fabrikaten aus derselben wird bei dem Konto geführt.
6) Der Fabrikinhaber hat ein Konto über Zu⸗ und Abgang der zur Verarbeitung in der Fabrik bezogenen Waaren, ein zweites über den Zu⸗ und Abgang von Liqueuren und ein Betriebabuch zu führen.
In ersterem Konto ist jeder Abgang zur Verwendung vor der Entnahme abzuschreiben, in letzterem erfolgt die Anschreibung und zwar nach Maß, Alkoholstärle, Literprozenten und Zuckergehalt, so⸗ bald die Abfüllung einer Mischung auf Fässer oder Flaschen beendet ist.
Das Betriebsbuch muß Auskunft geben über den Zeitpunkt der Mischung, die Menge bezw. Alkoholstärke der dazu verwendeten Stoffe, über den Zeitpunkt des Beginns und der Beendigung der Filtrirung, sowie den Zeispunkt der Abfüllung auf Gefäße.
7) Für die zur Bewachung der betreffenden Gewerbsräume und die erforderlichen Abfertigungen nöthig werdenden Beamten ist Seitens des Fabrikinhabers die vorgeschriebene Gebühr bezw. ein Verwaltungs⸗
kosten⸗Beitrag zu entrichten. Von dem Lager können Waaren auch in den freien Ver⸗ kehr gegen Erlegung des tarifmäßigen Zolles gebracht werden, die zur Sicherung des Steuerinteresses etwa noch für er— , erachteten weiteren Kontrolevorschristen zu erlassen, leibt den Provinzial-Steuerdirektoren anheimgestellt.
— Der Königlich sächsische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Graf von Hohenthal und Bergen hat Berlin auf 8 Tage mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit wird der der Gesandschaft attachirte Assessor von Salza und Lichtenau als interimistischer Geschäftsträger fungiren.
— Der hiesg chinesische Gesandte Hung-Chün hat sich ben, Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens auf kurze Zeit nach St. Petersburg begeben. Für die Dauer der Abwesenheit des Gesandten von Berlin fungirt der Legations⸗ , Wong-Fong-⸗Tsao als interimistischer Geschäftsz⸗ räger.
Der General⸗Lieutenant von Hahnke, Commandeur der 2. Garde⸗Infanterie⸗Division, ist von kurzem Urlaub hier⸗ her zurückgekehrt.
— S. M. S. „Luise“, Kommandant Korvetten⸗Kgpitän Claussen von . ist mit der abgelösten Besatzung S. M,
nand J., Königliche glieder des Hauses
anerkannt
. kommt ihm weder als
de er darauf Anspruch haben, Der Berliner
Fabrik und den Abgang von zuständigen Steueramt ein
und das Stadtveror anläßlich des Jahreswechsels eine Adresse an Se.
liche Hoheit den Pr mit der Bitte,
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Auftrage des bayerischen
ö
(W. T. B.) Ihre Hoheit die Herzogin
B.) Der Magistrat übersandten König⸗ einrich nach San Remo, und Königlichen
Kiel, 31. Dezember. (W. T. dneten⸗Kollegium
in zen Sr. .
eit dem Kronprinzen die Glückwünsche der Kiel persönlich zu übermitteln.
Dres den, 30. Dezember. (Dr. I). Im Königs hat sich der diesseitige Gesandte am ge, von Fabrice, nach Rom begeben, um dem äßlich des Jubiläums desselben ein Allerhöchstes schschreiben zu überbringen.
Meiningen. Meiningen, 1. Januar. Mutter Marie ist heute früh gestorben. (Die Herzogin, geb. am 6. September 1804, Wittwe des am 3. Dezember 1882 verstorbenen Herzogs Bernhard, war eine Tochter des Kurfürsten Wilhelm II. von 6 und dessen Gemahlin Auguste, Tochter König
Friedrich Wilhelm's II. von Preußen.)
Schwarzburg⸗Sondershausen. Sondershausen, 30. Dezember. (Mgdb. Ztg.). Der Landtag hielt heute seine Schlußsitz ung, die zugleich den Schluß der vierjährigen Legislaturperiode bezeichnete. Der Gesetzentwurf, nach dem ausländische milde Stiftungen zu Gemeindeabgaben herangezogen werden sollen, erhielt die Zustimmung des . ebenso wurde die Erhöhung der Abgeordneten⸗
iäten' von 10 auf 12 M6 genehmigt. Der Landtags⸗ Präsident erklärte damit die Arbeiten für erledigt und gab die übliche Uebersicht über die 41 Berathungsgegenstände, welche in der diesmaligen Session vorgelegen. Nachdem der Chef des Fürstlichen Ministeriums, Geheime Staatsrath von Wolffersdorff, den Abgeordneten den wärmsten Dank dess. Staatsregierung für die Selbstaufopferung ausgesprochen hatte, mit welcher sie sich den Interessen des Landes hingegeben und der Regierung eine werthvolle Unterstützung geboten hätten, knüpfte der Präsident an die Thatsache, daß die Finanz⸗ periode zu Ende und in nur wenigen Stunden bie Mandate der Abgeordneten erloschen seien, ein kurzes Abschiedswort. Er betonte das gute Verhältniß, das zwischen dem Landtage und der Staatsregierung bestehe, ein Verhältniß, das vor Allem in der vorzüglichen und erfolg⸗ reichen Finanzverwaltung wurzele, welcher der Landtag mit Freuden und mit Vertrauen enigegenkomme. Wieder seien in das Extraordinarium über 300 O60 M eingestellt, bestimmt für Wohlthätigkeitsanstalten und gemeinnützige Zwecke, für Schul— und Kirchenbauten und für Abhülfe von Nothständen in ein— zelnen Gemeinden. Mit einem Hoch auf den regierenden Fürsten wurde alsdann die Session geschlossen. Elsaß⸗Lothringen. Metz. 1. Januar. (W. T. B.) In den Kirchen des Bisthums Metz wurde heute ein Rund⸗ schreiben des Bischofs an den Klerus verlesen, in welchem die Gläubigen aufgefordert werden, für die Wieder⸗ herstellung Sr. Kaiferlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen zu beten.
Sachsen.
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Sachsen⸗
Oesterreich-⸗Ungarn. Wien, 1. Januar. (W. T. B. ) Das Kriegs-Ministerium verfügte, daß die Reservisten der mit Repetirgewehren ausgerüsteten Truppenkörper zu einer siebentägigen Uebung behufs Schulung im Ge⸗ brauch des Gewehres einberufen werden. An dieser Waffen⸗ übung sollen auch die Reserve⸗-Offiziere der betreffenden Truppentheile theilnehmen. Die Uebungen werden am 22. 8. M, ihren Anfang nehmen.
Die „Wiener Zeitung“ bemerkt zu der gestrigen Ver— öffentlichung der gefälschten Aktenstücke durch den „Deutschen Reichs-Anzeiger“: „Dadurch, daß Kaiser Alexan⸗ der selbst zur Aufdeckung der Fälschungen mitwirkte, ist deren Ziel, ihn mit Argwohn oder Mißtrauen gegen die deutsche Politik zu erfüllen, völlig vereitelt, und hierin liegt wiederum ein gewichtiges Moment für die Erhaltung des Friedens.“
2. Januar. (W. T. B.) Die Kronprinzessin Stephanie hat sich durch die Berührung des rechten Auges mit einem Brenneisen eine Brandwunde zugezogen, die nach dem Gutachten des Professors Dr. Fuchs indeß eine nur leichte ist und kaum 8 Tage zur Heilung bedürfen wird.
Pest, 1. Januar. (W. T. B.) Die liberale Partei des Parlaments brachte heute in Lorbore dem Minister⸗Präsi⸗ denten Tisza ihre Glückwünsche zum neuen Jahre dar. Graf Bela Banffy gab, den Gefühlen der Partei Ausdruck und versicherte den Minister-Präsidenten, als ihren Partei— führer, ihrer unbedingten Anhänglichkeit. Tisza hoh in seiner Erwiderung die Erfolge der Regierung hervor und betonte, der ungarische Staat wolle den Frieden; in dem Falle aber, daß seine Existenz und seine Ehre bedroht wären, schrecke die ganze Nation vor keinerlei Opfer zurück. Falls die allgemeine Weltlage nicht störend einwirke, werde die Regelung der unga— rischen Finanzen gelingen. Er schließe sich nicht Jenen an, welche eine Kriegsgefahr als unmittelbar bevorstehend erblickten; auch heute noch hoffe er, daß Oesterreich Ungarn diese Gefahr vermeiden werde; andererseits sei er aber auch überzeugt, daß Ungarn und die öffentliche Meinung Ungarns nie einen Krieg
rovoziren werde. Würde ein solcher ihm aber aufgedrungen,
. werde Ungarn seinen Platz ausfüllen. Mehr wolle und könne er nicht sagen, weil er eine pessimistische Ansicht nicht gerecht⸗ . finde und die Verbreitung einer optimistischen Auf⸗ assung ein Fehler wäre, da dies oft die Widerstandskraft lähme, deren das Land, wie er nicht hoffe, möglicherweise dennoch bedürfen könne. Der Präsident des Abgeordneten⸗ hauses, Pechy, erwiderte, die ungarische Nation habe in schweren Zeiten immer bewiesen, daß sie kein Opfer scheue, um Vatetland und Thron zu vertheidigen; er hoffe, jeder Ungar werde auch jetzt seine Pflicht thun.
Großbritannien und Irland. London, 31. Dezember.
. C) Die amtliche „London Gazette“ verbffentlicht eine
önigliche Kundmachung, welche das Parlament behufs Erledigung „verschiedener dringlicher und wichtiger Angelegen⸗ beiten auf den 9. Februar 1888 einberuft.
Das kanadische Parlament ist, laut Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Toronto, vom heutigen Tage, bis Ende Februar vertagt worden.
Frankreich. Paris, z. Dezember. (Fr. C.). Die Abgg Basly, Eamslinat, Autide, Boyer, Gaillard, Michelin, Simyon und Maillard begaben sich heute Vormittag zu dem Justiz⸗-Minister Fallidres, um ihn zu bitten, ür die Begnadigung der Verurtheilten von Montceau⸗les⸗
Kreuzer „Habicht“ und S. M. Kanonenboot „Cyclop“ am 29. BVezember in St. Thoms eingetroffen und hat am
Dr. Sulzer,
30. dess. Mis. die Heimreise fortgesetzt.
lines und Decazeville verwende. Hr. Fallisres versprach,
daß er sich
die Akten der Verurtheilten mit Wohlwollen zu prüfen ie⸗ gin . . 3 . e . und . daß die Entscheidun ; i
, mir, . sch g der Regierung binnen . ie „Corr. Havas“ meldet, der Marine-Ministe hmhabe die Absicht, von dem Kriegs-Minister zu fordern, kat ö. eine größere Anzahl von austretenden Zöglingen der Militär⸗ schule zu Saint-Cyr bezeichne, um solche jedes Jahr in die Marine-⸗Infanterie einzustellen, damit die Rückkehr der in den Kolonien garnisonixenden Offiziere nach Frankreich erleichtert werde. Der Minister soll zu demselben Zweck gleichfalls ver— ⸗ langen, daß man eine größere Anzahl von Unteroffizieren der Marine Infanterie in die Schule von Saint-Maixent schicke. Ueber einen augenblicklich vorhandenen Konflikt zwischen der französischen Regierung und dem Pariser Gem, einderath wird berichtet: Zu den Obliegenheiten der Pariser Gemeindevertretung gehört die Umlage der direkten Steuern, von denen die hauptsächlichsten die ⸗ Mieths⸗ und die Gewerbesteuer sind. Der Pariser Stadt— rath hat nun von den etwa S850 099 steuerpflichtigen Einwohnern der Stadt 621 000, welche weniger als ; 500 Fr. Miethe bezahlen, von jeder direkten Abgabe befreit und den ganzen auf Paris entfallenden Steuer— betrag den verbleibenden 130 900 Personen auferlegt, die 125 vo—m Hundert ihrer Miethe bezahlen müssen, wenn dieselbe 1000 Fres. übersteigt. Das Gesetz gestattet allerdings, die Armen von der direkten Steuer zu befreien, doch darf der auf sie entfallende Betrag nicht auf die Wohlhabenden übergewälzt werden, sondern ist den Erträgnissen der Verbrauchssteuer zu entnehmen. Der Stadtrath verletzt also doppelt das Gesetz. Da nun auf jeden Fall die Regierung veranlaßt werden wird, gegen ein. solches ungesetzmäßiges Vorgehen Einsprache zu er— heben, steht wieder ein erbitterter Streit bevor, wobei die Regierung den Pariser Gemeinderath zweifellos wieder einmal ö fühlen lassen wird, daß sie noch Herrin im Hause ist. Auch in Geldsachen wäre es gut, wenn die radikalen Herren unter Kuratel gestellt würden. Sie haben, um ihre Ziele zu verfolgen mit dem Stadtsäckel so gewirthschaftet, daß dieser einen ungeheu⸗ ren Fehlbetrag aufweist. Natürlich werden dabei die Gemeinde⸗ lasten immer unerträglicher. Die Stadt Paris, welche 400 Nillio nen Francs Einnahmen hat, geht unrettbar ihrem Bankerott entgegen, wenn Frankreich ihr nicht aufhilft. Da die Provinzen mit 60 Proz. bei den Schulden der Hauptstadt . betheiligt sind, so kann man sich denken, daß man in Frank— reich wenig Lust hat, die verschwenderische Stadtverwaltung ihren eigenen Trieben zügellos zu überlassen. . — 1. Januar. (W. T. B.) Präsident Carnot empfing heute das diplomatische Corps und erwiderte auf die Namens desselben von dem päpstlichen Nuntius aus— gesprochenen Wünsche: er schätze sich glücklich, auf die Mit— wirkung des diplomatischen Corps rechnen zu können, nicht blos um die Bande der Fxeundschaft zwischen Frankreich und den auswärtigen Regierungen aufrecht zu erhalten, sondern um dieselben noch fester zu knüpfen. Er vereinige seine Wünsche mit denjenigen der Bertreter der fremden Mächte, daß jede Besorgniß schwinden . . die Ille in ö, . Sicherheit sich der Ent— ö. ng ihrer moralischen und materiellen idme . i nora g materiellen Wohlfahrt widmen
Rustland und Polen. St. Peters huürg, 31. Dezemper Vie die ö. Petersburger Zeitung“ mittheilt, par sf gi der „Russti Inw.“ eine für die russischen osteuropäischen Truppen wichtige Verfügung. Nach derselben sollen die Lokal— batail lone des europäischen . in Archangel, Petro⸗ ö gwodsk, Perm, Ufa, Orenburg und Astrachan in Reserve⸗ . tammbataillone zu je 5 Compagnien Friedensstärke umge— wandelt werden. Bekanntlich bilden die russischen Rerserve— Stammbataillone den Stamm für im Kriege zu bildenden Regimenter. Da nun im Osten verhältnißmäßig weniger Truppen liegen als im Westen, so ist diese Neubildung für Re Vertheidigungskraft, des Ostgebiets von großem Werth. Die nothwendigen Kredite zu dieser Maßregel sind bereits an—
gewiesen, 3 — 2. Januar. (W. T. B.) Die „Neue Zeit“ era die Angelegenheit, betreffend die ge elf . wücke, mit der Erklärung des „Deutschen Reichs-Anzeigers“ für abgeschlossen. Unter Hervorhebung der in dieser Er— ärung enthaltenen Worte, daß wenn die Aktenstücke echt und hie fingirten Briefe wahr gewesen wären, der amtlichen deut— schen Politik mit Recht der Vorwurf der Duplicität und den Mutschen amtlichen Erklärungen derjenige der Unehrlichkeit sätte gemacht werden können, sagt das Blatt: diese Worte Frächen für sich selbst; ehrlicher und bestimmter könne an sich nicht ausdrücken. Daß der Fälscher nicht entdeckt 6, habe keine „praktische Bedeutung, wohl aber hätten die ßorte des „Reichs-Anzeigers“ eine Bedeutung, welche den Berth der Schriftstücke kennzeichneten, wenn dieselben echt ge⸗ besen wären. Durch diese Worte werde die Nothwendigkeit ter und ehrlicher nachbarlicher Beziehungen wiederhergestellt. s sei ein erfreuliches Resultat der Audienz des Fürsten kismarck bei dem Kaiser von Rußland. Die Sprache ehr— scher und offener Leute thue jetzt Noth.
Italien. Rom, 31. Dezember. (W. T. B.) Dur me . erfolgte amtliche Veröffentlichung wird ö. andelsvertrag zwischen Italien und Sesterreich— n., vom J. d. M. mit dem morgigen Tage in Kraft Die dem Papst von den Katholiken der ga e 1zen elt überreichte Opfergabe für die . äuft sich bis jetzt auf 27 Millionen Lire. — Heute empfing H den Abgesandten des Großherzogs von a den. — Sr. Heiligkeit gingen weitere zahlreiche Glück— H 6 des Kronprinzen und n in von Oesterreich-U ᷣ ? 3. 61 lie ch. es h-Un garn sowie 2. Januar. . T. B.) Der Kön ig empfing gestern e Deputationen des Parlaments fr, ö ä . Nachts waren sämmtliche Kirchen und x Kirche gehörigen Institute und Gebäude erleuchtet.
Schweiz. Bern, 1. Januar. (Bund.) Infolge ei 8 1 8 . e einer . . zereinbarung zwischen dem ir ge ö der . ä 66 Regierung ist der schweizerisch⸗-italien ische 7 ö. svertrag provisorisch für zwei Monate, also re nnr nen worden. In gleicher Weise r Handels verträge mi i Spanien verlängert. J
. Rumänien. Bukgrest, 1. Januar. (W. T. B.)
parlamentarischen Session und die Auflösung d
k 4 3 Neuwahlen fee 14 r . anberaumt, die Kammern soll J. Fe⸗ bruar cr. zusammentreten. k
Serbien. Belgrad, 1. Januar. X. B der „Polit. Corresp.“ aus Belgrad; Das . rn nn ist wie folgt gebildet: Oberst Gruic Vorsitz und Krieg, Oberst Franassovic Aeußeres, Velimirovie Bauten, Milosavljevic Inneres, Wuic Finanzen, Popovic Handel, Gerschic Justiz.
0 Zeitungsstimmen.
In der „Norddeutschen A i i . en, . sch lIlgemeinen Zeitung Der Augenblick der Jahreswende lenkt den Blick der Zei , , zurück auf die verflossene Spanne Zeit, die ö . angehört; ebenso regt er dieselben an, die Vorgänge und Er ebnisse, die das scheidende Jahr gebracht, sich in die Erinnerung zurückzurufen und das schnell entschwindende Bild mit den Lichtpunkten die es geboten, mit den Schatten, die es getrübt und verdunkelt noch einmal vor dem geistigen Auge zu fixiren. „An der Spi ße der Erinnerungen, die das Jahr 1857 in uns zurückgelassen, erg änit ein Tag, wie er in der Geschichte der Völker und Staaten wohl einzig dasteht. Achtzig Jahre waren an demselben . seit Kaiser Wilhelm in den Heeresdienst getreten; achtzig . Pflichterfüllung und Hingabe an den Dienst für das Wohl waren die Eindrücke eines solchen nationalen Fest u * * — * . . ö nd . wie sie das achtzigjährige all e det r un . daisers in dem Empfinden der Nation wachrief, nicht blos äußerliche . Sie wurden vielmehr der Überwiegen den Mehrheit erselben zum Mahn, und Wahrzeichen und zum Sammelruf, ein— gedenk zu sein der Pflichten gegen das Vaterland, als in ernster krieg⸗ drohender Zeit bei Beginn des Jahres, wo der politische Horizont schwer ö erschien, die damalige Mehrheit der Volksvertretung sich der : tir un und Entwickelung der vaterländischen Wehrkraft hemmend in den Weg stellte und, geleitet von kleinlichen Parteiinteressen, die neue Heeres vorlage bekämpfte. Und als dann der Appell an die patriotische Denk⸗ und Sinnesweise des Volkes erging, da zeigte sich . daß es nur des Hinweises auf die Gefahren bedurfte, von . ö. Land bedroht war, um den Widerhall der Zustimmung in r, Prust gller. Derer zu, wecken. denen die Ehre und Sicherheit Deutschlands höher stand, als Partei- und Sonderinteressen. Und dieser Erfolg darf mit Recht als ein Unterpfand für die Stetigkeit unserer nationalen Entwickelung gelten als eine Bürgschaft dafür, daß wir auch unter den gegenwärtig wieder sich droend anlassenden Aspekten in die nächste Zukunft mit Zuversicht eintreten, und dieset Selbstvertrauen auch in schwieriger Lage zu er⸗ halten wissen werden. Wohl kann man die Zeitverhältnisse als ernst beieichnen und dem Gefühl Raum geben, daß uns das Jahr 1888 eine Zeit bringe, in der sich das nationale Empfinden zu bewähren haben und in der es der Festigung und Stählung der Eigenschaften und Tugenden be dürfen wird, die allein im Stande sind, in großen Krisen des Staats— und Völkerlebens veredelnd und erhehend auf die Moral der Indi— viduen wie der Nationen zu wirken und die Fülle der leiblichen und geistigen Kräfte der Massen vor Allem den Geboten der Pflicht dienst ˖ bar zu machen. Was uns aber andererseits einen festen Halt inmitten . Stürme gewährt, ist das Bewußtsein, daß es der Sorge Weisheit, Thatkraft des ehrwürdigen Heldenkaisers, der Deutschlands , und der Umsicht seiner Rathgeber bisher noch immer 9 , ist, das Baterland vor Gefahr zu behüten und ihm die Leiden und ö. bsale ernsterer Prüfungen zu ersparen. Deshalb werden sich inbrünstiger als i an diesem Neujahrstage die Gebete vieler Millionen zu Gott wenden und den Herrn der Heerschaaren anflehen, daß er den Kaiser , , und daß er ihm Kraft gebe ohe were e ö : 2. . ö n Amtes zu walten zum Wohle und zum Neben dem glanzvollen Tage an der Schwelle des Jahres 1887 dr in seinen Nachwirkungen so große Erfolge gezeitigt ö durch die Impulse, die er in die weitesten Kreife getragen, so segens— ö . auf die Geschicke der Nation eingewirkt, lag ein trüber ; , auf dem eben vollendeten Zeitabschnitt. Von , ischen Krankheit überfallen, von einem gefährlichen ö mitten in der Vollkraft und Frische des Lebens ,,, war unser Kronprinz gezwungen, die Heimath zu verlassen un Hülfe gegen das drobende Uebel in fernen Landen und unter anderen himmelssttichen zu suchen. Und als die Nachrichten von der Natur und Art der Krankheit immer ernster lauteten, da ging eine Be— ire , und des Schmerzes durch Volk und Land in r . Gefahren, die das Leben des vielgeliebten Thron— er Schluß des Jahres hat bessere Kunde gebracht und die H nung wachgerufen, da eine W d , ke ß Gott eine Wendung der Krankheit zum Gün— Unter dem Eindruck dieser Hoffnung, welche den Pulsschla patriotischen Gefühls lebhafter aufwallen läßt und i ö. ., Vertrauen in die Zukunft giebt, wollen wir das neue Jahr be— ginnen. Sie bedeutet die Erfüllung unserer sehnsüchtigsten Wünsche ie bedeutet, aber auch den Glauben und das Zutrauen, daß die Ge. schicke des Vaterlandes auch im kommenden Jahr unter das Walten uur g fr e ggefse ng 566 i mögen, die unser Herrscherhaus er so gnä behütete ⸗ Ve . ö h gnädig behütete und Noth und Verderben
— Die „Deutsche Volkswirthschaftli . ; e Cor—⸗ respondenz'“ bemerkt in Bezug auf das el 3 . . Den Tiefstand in den wirthschastlichen Verhältnissen des Reichs ennzeichnete die Thronrede, mit welcher am 135. Januar des vorigen Jahres der preußische Landtag eröffnet wurde; dies geschah bekanntlich in so markanter Weise, daß man aus dem Inhalt der Ansprache an die Landboten des gewaltigen Drucks sich bewußt wurde, unter welchem alle Kreise der Bevölkerung zu leiden hatten, ein Druck, der bis in, die zweite Hälfte des Jahres 1886 vorhielt. Damals vor 1. einem Jahr geschah das Merkwürdigste, was auf, dem Ge— iet des prinzipiellen Nörgelns und Verneinens beobachtet werden kann. Als gegen Kunde des vorigen Jahres von Nord-Amerika der Impuls zu einer Besserung der wirthschaftlichen Verhältnisse gegeben wurde und Deutschland und England diesem Impulse mit Leb- haftigkeit solgten, als Fachblätter ersten Ranges, wie der ‚Manu— facturers Reeord , der „Economist“, der „Economiste Frangais“ die frohe Botschaft der Erlösung aus den Banden des Ma— rasmus brachten die Berichte der Handels- und Gewerbe— am rn zuversichtlicher zu lauten, begannen, da war es Herr Dr. Bamberger, welcher in der Nation“ den Grundsatz vertheidigte daß höhere Vreise erhöhte Schaffenslust, die Bethätigung des wieder⸗ erwachenden. debens, als ganz und gar irrelevante 5 ür die wirthschaftliche Lage eines Volkes anzusehen wären. W elf von allen die praktische Wirthschaftspolitik des. Reichs mit Wohlwollen begleitenden Organen unaufhörlich darauf verwiesen wurde, daß ohne das praktische und fürsorgliche Eingreifen der Regierung zablreiche Katastrophen, der Ruin vieler und bedeutender Industrien, unvermeidlich gewesen und daß einzig und allein die rechtzeitig ergriffenen Schutzmaßregeln ein leichteres Ueberwinden der harten Krisis ermöglicht hätten, so ertönte immer und immer wieder aus den Reihen der Freisinnigen und Manchesterlichen die schier komische Phrase, daß am Ende aller Dinge 6 nach den „ewigen! und ‚unabänderlichen Grundsätzen des erkehrs eine Wendung zum Guten eingetreten sein würde. Nach— dem unsere politischen und wirthschaftlichen Widersacher mit dieser billigen Rechtfertigung ihrer sogenannten erhabenen Prinzipien, deren Durchführung vorerst den . den Untergan
Botschaft des Königs spricht den Schluß de
über die Unfruchtbarkeit ihrer Thätigkeit gebührend getröstet hat nahmen sie im neuen Jahre sofort den nicht . . Kampf gegen die militärischen Maßnahmen des Reichs auf. ie heutige politische Lage liefert den Beweis, daß der von uns erhobene Vor⸗ wurf der Kurzsichtigkeit ein vollberechtigter war und ist; nicht minder erweisen, die Verhandlungen des Reichstages im Dezember 1887 . die militärische Vorlage mit Schärfe und Entschieden . daß die Anerkennung der staatsmännischen Voraussicht unseres h eichskan lers immer weitere Kreise gezogen hat, und selbst Herrn n Richter's langathmige Rede „de rebus omnibus et quibusdam aliis“ brachte gewissermaßen nur eine Entschuldigung seiner Partei vor, während er den Vorwurf des Mangels an Voraussicht und des zu starken herr m fe. der Parteirücksichten zu Ungunsten der Inter , . . . konnte. Die neue Majorität, welche nach der Auflösung des deu Reichstages die Leitung der Verhandlungen ien n n , ungeachtet aller Unken⸗ und Spottrufe der Gegner in ebenso prompter wie erfreulicher Weise und schaffte die Gewißheit, daß den vereinigten . der Majorität in alle Zukunft der Kampf gegen alle destruk— ,. Ideen als Richtschnur dienen werde. Vor Allem wurde das ,, . und damit die Frage der Machtstellung des Deutschen . in aller Kürze erledigt; die Branntwein- und Zuckersteuer ö en Einnahmequellen des Reichs, die den gesteigerten Bedürfnissen esselben genügen werden; die Neuordnung der Innungsfrage ist ge⸗ 6 der auf dem Boden der Gewerbeordnung sich vollziehenden . des Reichs für das Handwerk in erhöhtem Maße zu dienen. 3 weitaus größte Zahl der in der ersten Session des neuen ö 26tages verhandelten wichtigen Gesetze, von denen noch das Kunst— uttergesetz und Lie Unfallversicherung für Seeleute genannt ö mogen berührten derartig mannigfache Interessenten⸗ ö. daß sie ohne vielfach sich bemerkbar machende Gegensätze in d. Anschauung wobl nicht zu Stande kommen konnten. Dieselben n n , ließen sich denn auch in denjenigen Verhandlungen er— , die in der zweiten Session des Reichstages in Betreff der a tig Frage des Schutzes der nationalen Landwirthschaft den eutschen Reichstag beschäftigten. Allein in beiden Sessionen kann die erfreuliche Thatsache konstatirt werden, daß trotz alledem und alledem eine Einigung der verbündeten Parteien, denen in vieler Beziehung das Centrum näher kam, durch das Aufgeben der extremen Anschauungen erzielt wurde, eine Thatsache, welche es ge— stattet am Schluß des Jahres nochmals auf den Dank und die An— erkennung zu verweisen, welche nach Beendigung der ersten Session . 66 ö ,, Kaisers dem Reichstage ausgesprochen Herzen aller loye zbürger freudig l
kin ö halen Staatsbürger freudig und rückhaltlos
Gewerbe und Handel.
. rund 3000 Mitgliedern wiegende Mehrheit der deutschen Apothekenbesitzer sende Deutsche Apotheker⸗Verein“ ist dem l ,, Verrine nunmehr gefolgt und hat am 1. Januar d. J. hier in Berlin SW., Zimmerstraße 3/4, ein Centralbureau eröffnet welches die gesammten Geschäfte des Vereins zu vermitteln und dem! selben in der Reichshauptstadt gewissermaßen ein Heim zu bieten be⸗ stimmt ö Von den beiden Organen des Vereins ist die ‚Deutsche Apothekerzeitung mit ihrer Redaktion nach dem Centralbureau über— gesiedelt und ebenso ist die Expedition des dem Verein gehörigen und jetzt von ihm in Selbstverlag übernommenen „Archivs der Pharmacie“
dorthin ö
Der Magistrat der Stadt Nordhause ündi mittelst öffentlicher Bekanntmachung sämmtliche aan fn fe rer vierprozentigen Anleihen, und zwar die 1866er und 1874er Anleihe auf den 1. April d. J., die 1884er Anleihe auf den 1. Juli d. J Die Konvertirung in 34 g, Mwnleihe at Zelt pom 2. bis 15. Januar 18883 unter Gewährung einer Konvertirungsprämie, von 18 ͤ½ bei den Bankhäusern Ephraim Meyer u. Sohn in Hannover und H. Bach in Nordhausen zu geschehen. Die für die Konvertirungszwecke bestimmte neue An— leihe wird, entsprechend der Tilgungsdauer der alten Anleihen und unter, Verwendung erzielter Zinsersparnisse, mit dem Tilgungsbetrage von 24 und ferner zuwachsenden Zinsen amortisirt. . Auf, die Aktien der Provinzial ⸗Gewerbebank, deren Liquidation im März 18735 beschlossen wurde, soll vom 20. Januar 1888 ab die erste Rückzahlung von 20 „6 per Actie geleistet werden ö 6 . K ö. T. B). Die Staatssfchuld er Vereinigten Staaten hat im M ᷓ 10 250 000 Doll. abgenommen. ,
Verkehrs ⸗Anftalten.
Hirschberg i. Schl., 2. Januar., (WB. T. B wi Merzdorf und Ruhbank ist gestern Abend ein ᷣ. . bach kommender Güterzug entgleist; die gedachte Strecke ist in Folge dessen für den Personenoerkehr gesperrt.
. r n, ,. e ce i ech Lloyddampfer ‚ mit, der ostindisch-chinesischen Post Alexandri a, 1 ,,, . . London, 31. Dezember. (W. T. B) Der Union⸗ Dampfe , ist . . . Ausreise von Plymouth ,
en, und der Dampfer „Trojan“ hat der Heimreise Madeira passirt. ö ,,
Theater und Musik.
Das Königliche Opernhaus brachte vorgestern dem? i Publikum eine Sylvestergabe dar, welche troß enn, 1 wie eines guten Freundes, längst bekannten Antlitzes als Novität auf⸗ geführt und aufgenommen wurde. Albert Lortzing's Waffen⸗ schmied“ erschien zum ersten Male auf der Königlichen Bühne, auf welcher einige seiner zahlreichen Geschwister, wie ‚Czar und Zimmer- mann“, „Undine“ und „Der Wildschütz“, schon längst das Heimaths— recht erworben haben. Daß der „Waffenschmied? diesen würdig zur Seite stehen wird, bewies gestern die in allen Theilen gelungene Aufführung und der lebhafte beifällige Empfang, welcher demselben von dem fröhlich angeregten Publikum zu Theil wurde. Der Komponist ist nicht weniger in dieser wie in seinen vorher er— wähnten Spielopern ein feinfühliger Verkünder treuherziger Empfin⸗ dung, ursprünglicher Innigkeit und naiven Humors, welche aus dem reichen Melodienschatz mit, sympathischer Kraft zu den Herjen der Hörer dringen Viele dieser einfachen und doch hlang⸗ und sormschönen Weisen sind seit langer Zeit in den A gemeinbesitz des Volkes übergegangen, und mit erhöhtem Wohl— behagen hört man die alten, lieben Melodien in kunstvollendeter Bꝛise vortragen. Die Beseßung der Rollen war eine sehr glückliche. Frl. Rengrd sang die „Marien, eine Rolle, welche dem Naturell der jungen Künstlerin, das eine köftliche Mischung von neckischer Anmuth und naiver Empfindung birgt, ganz besondeis entspricht. Ihr Schluß— lied im ersten Akt fand begeisterten Beifall, besonders durch den Aus— druck warmen, ungekünstelten Gefübls, welches den Vortrag beseelte. Or. Oberhauser war ein trefflicher Konrad“ in gesanglicher und ,, dinsichtʒ für diese Leistung wie auch ul eine Einlage eim Beginn des zweiten Aktes: Mädchen mit dem rothen Mündchen“ erntete er wohlverdienten Beifall und laute Anerkennung. Die lusti en Lieder des Knappen . in Hrn. Lieban einen verständnißvollen Dolmetscher, welcher alle Nuancen des Textes und der Musik wirkungs⸗ voll zur Geltung brachte, Hr. Krolop schuf aus dem Hang Stadinger“ eine sehr gefällige und beifallswürdige Figur, wie er ja biedere Treu—⸗ herzigleit und gemüthyvollen Humor alle Jan ausgezeichnet verkörpert. Fr. Lammert fand sich mit der Rolle der komischen alten Jungfer in erheiternder Weise ab. — Alle mitwirkenden Kräfte erfreuten sich bei
Der in seinen die weitaus über⸗
eines gewaltigen Theils des Volkswohlstandes bedeutet hätte, si
geg i m inen Gelegenheiten der lebhaften Beifallsbezeigungen