1888 / 8 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Jan 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Gestern fand im Königli sellschaftsabend statt. Der

nung des General ⸗In

bereitwillig entgegengekommen;

der That vor, so daß

lichen Eindruck machte. erhöhte Belebung noch nicht erkennen, wenn auch zu machen schienen. Jedenfalls ist der Anfang gemacht, die in weiten Kreisen der vornehmsten Gesellschaft beifällige Aufnahme gefunden at, schnell einbürgern wird.

Logen sich kurze Besuche

mit einer Einrichtung und gut bürgerlichen und man dar

führte „Die früher eine halbe ihren Anfang nahm. einer ungewöhnlich sp

nehmen, daß ein Theil des Publik das Theater verließ. Was nun bot auch sie etwas Bemerkenswerthes, Fr. Stahmer⸗Andriesen aus Leipzig mit

wurde. Wir haben mit Auszeichnung an

auch die Sieglinde 4 Einige Momente Siegmund im zweiten Akt, in gesanglicher und cht von ergreifender Wirkung. Endlich wollen Fricka einen besonders svolle, kräftig hervor⸗

bezeichnen. lich ihre Scene mit schauspielerischer Hinsi

wir nöch erwähnen, daß Frl. Renard gestern als hatte und für ihre eindruck Leiftung besonderen Beifall erhielt,

o viel Anerkennenswerthes, daß das

glücklichen Abend tretende

Einzelnen bot die Darstellung s l Publikum reichen und wohlverdienten Beifall spenden konnte.

Deutsches Thegter. Berlichingen“, welche bisher der Läng haben allmählich durch rasche

begannen, verringerte Pausen ei regelmäßig schon vor die Direktion sich Vorstellungen des

zeitigen Erscheinen verhinderte, m. den Anfang nicht versäumen zu müssen.

hoffen, daß die Neuerung sich Hie Verlegung des Beginns der orstellung auf eine spätere

Stunde hat die gestrige Feuerpro Walküre

entschlossen,

auf, also Stunde vor der

waren sogar von

Im

Die Aufführungen

105 Uhr zu Ende sind, vom nächsten

„Götz! erst um

findet dann immer noch vor 11 Uhr statt.

Walhalla⸗ Th. Vorstellung der . Lili

zu allen Plätzen auf die Hälfte herabgeset

z Uhr Nachmittags;

3 Stunde später als gewöhnlich,

Die erste Aufführung, die der Chor gestern Abend veranstaltete,

zeichnet werden. Der

Stimmen war vereinigt mit!

zeugender Präzision in

herrschung der verschiedenen Ab

Diese Vorzüge kamen von Gluck: „Wer ist

markerschütternden Nein,

Vortrag des Schlußchors: von ergreifender Wirkung. (Klagegesang) für

dichtung „Nänie⸗ dem leider der Oper „Der Wider bei den ersten Worten

Zuhörer auf Tiefste er

die Abwechselung des homophonen St des Männerchors mit dem Frauenchor in s r ng diefes schönen Werkes gelang ebenfalls vor⸗

erhalten. Die Ausführu trefflich. Den „Walpurgisnacht“.

Chorleistungen.

Wetterberi

O 3

1

die morgige Abend⸗

bereits im ; spänstigen Zihmung“, Hermann Götz. „Auch das Schöne muß sterben“, griffen und bis zum Schluß des Werkes durch Stils mit dem polyphonen, und tets sich steigerndem Interesse

Schluß des Der ; und mit Gabeln‘, sowie der Schlußchor,

eater. Die morgige

der Sterbliche“

Chor

Concerts Chor

machte berühmte

vom 10. Januar 1888,

Morgens

Stationen.

2 5 . 5 8

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2

u. d. Meeressp.

red

.

Bar auf O Gr.

Wind.

625

3 .

.

Temperatur

Wetter.

in O Celsius

50 C.

1 22 87

Mullaghmore Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Vaxyaranda. St. Peters brg. Motkau—.. Cork, Queens⸗ / town ... Helder. Sylt .. amburg .. winem unde Neufahrwasser Memel ...

Münster. . . Karlsruhe.. 771 Wiesbaden. 779 München .. 778 Chemnitz .. 779

774 767 773 768 746 770

,. 778 775 77 776 775

74

Berlin . . . . 777 Wien.. 778 Breslau ... 778

k

776 *

78 W

3 heiter 1 halb bed. z bedeckt 2 Nebel

bedeckt still heiter

2 bedeckt

wollig

E L O0

3 Nebel wolkenlos Nebel Nebel Nebel bedeckt 3 bedeckt 1Dunst still Nebel bedeckt 1 Nebel still bedeckti 1Nebel X bedeckt still bedeckt) 2 wolkenlos

.

—2 O 6 πσ.

i) Nebel. ) Regnerisch.

Uebersicht

der Witterung.

Ein Maximum von über 780 mm liegt über

Nordost⸗Frankreich, ein

Minimum von etwa 745 mm

über Lappland. Bei schwacher südwestlicher bis nordwest⸗ sicher Luftströmung ist das Wetter über Central⸗Kuropa trübe, neblig und ungewöhnlich milde. In dem Streifen

Altkirch Hannover liegt die Temperatur Im deutschen Binnenlande

über Null.

5 Grad ist fast

allenthalben Regen gefallen. Auch über Skandinavien

und Umgebung herrscht

ungewöhnliche Wärme. Deutsche Seewarte.

—— ——

Theater ⸗Anzeigen. Räönigliche Schauspiele. Mittwoch: Opern—

haus: 10. Vorstellung.

in 3 Abtheilungen von Mozart.

kaneder. (Königin de Gast.) Anfang 7 Uhr.

Die Zauberflöte. Oper

Dichtung von Schi⸗

r Nacht: Fr. Sembrich als Erhöhte Preise.

chen Opernh ause der erste Ge⸗ in Wunschform gekleideten Anord⸗ tendanten war der größte Theil des Publikums der Gesellschaftsanzug herrschte in das Theater einen anmuthenden und beinahe fest⸗ Der Verkehr unter dem Publikum ließ eine die Inhaber einiger

be weniger gut bestanden. eine große Oper, normalen Theaterzeit

Dadurch dehnte sich die Vorstellung bis zu äten Stunde aus; es lonnte daher nicht Wunder ums schon nach dem zweiten Akt die Vorstellung selbst betrifft, so insofern die „Sieglinde“ von gutem Gelingen gesungen die Künfllerin erst kürzlich als Brünhilde derselben Stelle wirken gesehen und können ls eine im Wesentlichen erfreuliche Leistung

e des Stücks wegen um 55 Uhr re Verwandlungen und so ne kürzere Dauer gewonnen, sodaß dieselben In Folge dessen hat

Uhr lassen, damit diejenigen Befucher, welche der frühere Beginn am recht— nunmehr in den Stand gesetzt werden, Das Ende der Vorstellung

einzige Nachmittags⸗ putaner, zu welcher die Preise für Kinder zt sind, beginnt bereits um Vorstellung fängt deshalb und zwar erst um 73 Uhr an.

ieu gebildete Philharmonische kann als eine sehr gelungene be— schöne, kraftvolle Klang der meist jugendlichen nusterhafter, von forgfältigem Einstudiren der Zusammenwirkung, sowie mit sicherer Be⸗ stufungsgrade in der Vortragsweise. unächst in dem Chor der Furien aus „Orpheus“ und dem darauf folgenden nein!“ vortrefflich zur Geltung.

„Dich empfängt die letzte Stätte“ war

Besonderes Interesse erregte eine Ton⸗ und Orchester 36. Lebensjahre gestorbenen Komponisten

Kommt mit. Zacken in welchem die Soprane

ihr stets gerühmten

der Beifall steigerte sich

opernsänger

Man welche

zur ersten Sitzung des J

anderen Gefängnissen großer, nament⸗ Korrektionshaft befunden; Gefängnissen längere

Ganzen wie im 51 Jugendliche blieben in

des „Götz von . werker,

Freitag ab die

beginnen innen zu unk im Juni (für 250).

690 Personen, Hemden u. dergl. vertheilt. Mittagbrod und

dem Arbeitermangel auf dem holfen.

Kaiserhallen“ Auch der den zahlreich Albrecht

von stätigt. Wie sodann

Gleich wird der Aleppo nach Damaskus.

Mendelssohn's

waren virtuose

durch Hrn. Siegfried Ochs ließ Verständniß der Werke erkennen, Die Besetzung der den besten Händen. fir Joachim sang lassischen Vortragsweise

dem kolossalen Raum der 1 vollständig zur Geltung, und is zu der letzten Arie Ach ich habe sie

n und stürmischen.

verloren! zu einem sehr lebhafte chwarz waren in der Walpurgis

Hrrn. Gießen und S nacht ganz vortrefflich an ihren Platzen reiche und wohlverdiente Beifallsbezeigungen. des Chors und Orchesters mit vollem Recht zuertheilt wurden.

Mannigfaltiges.

Der Verein zur Besserung entlassener Straf⸗ gefangener trat gestern Abend im Landgericht in der Jüdenstraße j res zusammen, wurde über die im Jahre 1387 entfaltete Thätigkeit, die wieder eine überaus ausgedehnte gewesen ist. Insgesammt haben 2864 Strafentlassene die Hülfe des Vereins nachgefucht, und zwar 2419 Erwachsene und 435 Jugendliche. 1591 von ihnen kamen aus dem Untersuchungsgefängniß, wo fle kürzere Strafen verbüßt hatten, M9 aus der Stadtvoigtei, 122 hasten in n Haftstrafen erlitten, 495 hatten sich theils in Rummelsburg, theils in Straußberg und an anderen Orten in 466 hatten in Plötzensee, 113 in anderen ü Strafen verbüßt, häufern. Beschäftigung erhielten, durch 1835 Erwachsene und 496 Jugendliche; Jugeꝛ Berlin, Berlins in Arbeit gebracht und damit zugleich den verderblichen Einflüssen der Großstadt entzogen; 71 erhielten Beschäftigung als Buchhalter, Verkäufer, Schreiber, Aufseher u. dgl. r, 110 als Kutscher, Gärtner, Hausdiener u. dgl., Fabrikarbeiter, 19 als Ziegeleiarbeiter, 1911 als Erd und Feld⸗ arbeiter. Am flärksten war der Wunsch nach Beschäftigung in den Winter. monaten, besonders im Januar (28 und im Dezember (233 Gesuthe). dagegen vorhanden im Ser m ch e. nd Für eglinge wurden Eisenbahn ˖ billets gelöst und dafür 2078 S6 verausgabt, und zwar insgesammt 1500 4Mι; außerdem wurden An Speisemarken wurden 986090 für 1650 für. Abendbrod ausgegeben. wurden von den Pfleglingen 1280 6 Die weitaus überwiegende Mehrzahl der Pfleglinge hat sich gut geführt, und namentlich in Gegenden, wo die Sozlaldemokratie stark vertreten ist, Forderungen bescheideneren und willigeren Pfleglinge ein auch im Allgemeinen wohlthätig wirkendes Gegengewicht gegen die übertriebenen Forderungen der sozialdemokratischen Arbeiter gebildet. sich die Pfleglinge für die ländlichen Arbeiten brauchbar erwiesen und Lande wenigstens einigermaßen abge—

Die Orientalische Gesellschaft hielt gestern in den eine von Sprachgelehrten, DOrientkennern und Reisen—⸗ befuchte Sitzung ab, der auch, der Herzog Johann t von Mecklenburg⸗Schwerin Der bisherige Vorstand wurde auch für das begonnene Jahr be— t mitgetheilt Mitglieder in stetem Wachsen begriffen und beträgt z. Zt. Den Vortrag des Abends lielt Hr. Moritz. Dozent und Bibliothekar des Seminars, über seine im August 1885 ausgeführte Reise von po n ; Die Schilderung der Reiseerlebnisse bot zugleich ein Bild der türkischen Zustände. Befucher überreicht wurde, gab eine getreue Skizze der Reiseroute.

Auf Wunsch und unter unmittelbarer Mitwirkung des sächsischen Kultus-Ministeriums wird in Dresden in diesem Monat eine Handfertigke its Aus stellun g? näͤchst nur für die Mitglieder der Ständeversammlung bestimmt ist,

ein tief eingehendes Soli war in den Orpheus mit der an Die Stimme kam in

zugleich 9 sein soll.

Auch die Hof⸗

und ernteten gleichfalls die auch den Leistungen

in der Bericht erstattet

135 kamen aus Zucht— den Verein 2241, und zwar nur 443 Erwachsene und 1747 wurden außerhalb

erwartet.

357 als Hand⸗ 273 als

6 Gesuche), im März (248 Gesuche) Die meiste Arbeitsgelegenheit war im Oktober (für 232)

ins besondere ruhiger, nahme

Unterstützung erhielten Zurückerstattet in den

haben die

Ebenso haben

als Ehrengast beiwohnte.

ahl der ereits h0.

wurde, ist die

scheiben in

Eine Karte, die jedem

schließen.

veranstaltet, die zwar zu⸗

Aus Lissabon ist mehrere Reisende, welche mit dem letzten Dampfer vom daselbst eingetroffen sind, aus sicherer Quelle zu wissen behaupten, daß Stanley jzwischen Jambuyg und Wadelai von Eingeborenen nieder- gemetzelt worden ist. Das für unglgubwürdig, weil seit Mitte August kein einziger Staatsdampfer bis zum Lager Jambuyg am Aruwhimi hinaufgefahren sei. Vas Gebiet Uganda zwischen dem Albertsee und der Küste befindet sich andererseits in, voll ster Unruhe; die aus Wadelai nach Sansibar abgesandten Boten würden also im Unvoro“ oder im . festgehalten. Es fehle somit jede Verbindung.

15. November von Stanleypool aus nach dem Lager Jambuya abge⸗ gangen, und am 20. Januar wird derselbe am Stanleypool zurück⸗=

aber auch einige Tage hindurch unentgeltlich für Jedermann zugänglich Der Zweck dieser Ausstellung soll darin bestehen, den der⸗ maligen Stand der Handfertigkeitsbestrebungen im Königreich Sachsen zu veranschaulichen.

Vor mehr als 10 Jahren trat in Bozen ein Comits zusammen um ein. Denkmal für ! ermöglichen. Bis jetzt sind bei demselben 26 000 Gulden eingegangen; es bedarf aber noch weiterer 10 000, um den preisgekrönsen Entwurf von Heinrich Natter (dem Schöpfer des Zwingli⸗Denkmals in Zurich autznuführen, und das Comits erläßt daher aufs Neue einen . bezüglichen Aufruf.

Walter von der Vogelweide zu

in Brüssel die Kunde eingegangen, daß Congo

Mouv. Geogr. erklärt die Todesnachricht

Der Dampfer „Stanley“ ist am

(N. A. Stg.) Seit längerer Zeit sind auf amerikanischen Eisen— bahnen Wagenräder mir Scheiben aus Papierstoff im Gebrauch. Diese Scheiben bestehen aus einzelnen Lagen kräftigen Papiers, welche mit Reiskleister unter starkem hydraulischem Druck nach und nach bis zu der gewünschten Stärle aufeinander geklebt werden. Vermöge der der Papiermasse innewohnenden größeren Elastizität und geringeren dem Metall wurde räder im Eisenbahnbetrieb eine Erhöhung der Betriebssicherheit, eine

geräuschloser veranlaßte waltungen Deutschlands, Versuche mit. Papierscheibenrädern anzu— stellen, und zwar wurden solche Räder mit wenigen Ausnahmen nur unter Personen⸗ und Schlafwagen meist in schnellfahrenden Zügen ver— wendet, wobei zum Theil Bremsen auf dieselben wirkten. Anfänglich schienen die in Amerika erzielten günstigen Wahrnehmungen sich zu bestätigen, insbesondere wurden weder Reifenbrüche, noch andere Unfälle bekannt, deren Ursachen auf die Verwendung von Papierscheibenrädern hätten zurückgeführt werden können. erhielt das Reichs Eisenbahnamt Kenntniß von einer, anscheinend durch derartige Räder verursachten Entgleisung eines Personenwagens, bei welcher es sich zeigte, daß die Papierscheiben sämmtlicher vier Räder völlig ausgerrochen und sowobl die sonst unbeschädigt gebliebenen Reifen, als auch die Achsen mit den an ihnen festsitzenden metallenen Naben unter dem Wagen fortgeschleudert waren. sehen des Bruchs der Papierscheiben auf eine im Gefüge des Materials eingetretene Veränderung geschlossen werden mußte, so wurden die auf den Eisenbahnen Deutschlands verwendeten Papierscheibenräder einer eingehenden Untersuchung unterworsen, wobei mehrfache Beschädigungen im Material, namentlich Ausbrüche an der Peripherie der Papier— einer Länge 90 mm entdeckt wurden. wiegend an Rädern, welche der Einwirkung einer Bremse ausgesetzt waren. Wegen der nach diesen Wahrnehmungen für den Eisenbahn— betrieb möglichen Gefahren werden die vorhandenen Papierscheiben⸗ räder, wie uns mitgetheilt wird, fortan weder unter Bremsen noch in schnellfahrenden Zügen verwendet werden, auch wird die Beschaffung derartiger neuer Rader so lange unterbleiben, bis erhebliche Verbesse⸗ rungen in der Herstellungsweise jeden Zweifel an der Haltbarkeit aus—

Dehnbarkeit bei Wärmeveränderungen gegenüber von der Verwendung der Papierscheiben⸗

und ein Diese An⸗ Eisenbahnver⸗

Abnutzung der . erhofft. einige

geringere Lauf der Fahrzeuge

seit dem Jahre 1881

Im Monat Dezember 1886 jedoch

Da nach dem Aus⸗

bis zu 330 mm und einer Tiefe bis zu Diese Beschädigungen fanden sich vor—

Wallenstein s

Tod. Schiller. Anfang 64 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus; 11. Vorstellung. Der Waffenschmied. Komische Oper in 3 Akten von A. Lortzing. Anfang 7Uhr.

Schauspielhaus. 11. Vorstellung. Die Maus. ö in 4 Akten von O. Girndt. Anfang

ihr.

Jeutsches Theater. Mittwoch: Don Carlos. (Anfang 63 Uhr.) Donnerstag: Galeotto. Freitag: Götz von Berlichingen. (Von Frei⸗ ö die Aufsührungen des „Götz“ um r.

Wallner - Theater. Mittwoch: Zum 46. M.:

Ein toller Einfall. Posse in 4 Akten nach dem Französischen von Carl Laufs. Hierauf zum 46. M.: Der Mizekado, oder: Ein Tag in WPititu. Parodistisch⸗musikalischer Scherz in 1 Akt von Otto Ewald.

; . Ein toller Einfall. Der Mize⸗ ado.

Victoria - Theater. Mittwoch: Zum ba8. Male: Vorletzte Woche. Mit gänzlich neuer Ausstattung: Die Reise um die Welt in 80 Tagen, nebst einem Vorspiel: Die Wette um eine Millign. Großes Ausftattungsstück mit Ballet von A. d' Ennery und Jules Verne.

Donnerstag und folgende Tage: Die Reise um die Welt in 80 Tagen.

Walhalla - Theater. Mittwoch: Gesammt⸗ Gastspiel der Liliputaner. 3. 18. Male: Mit gänzlich neuer Ausstattung: Alle Neune. Posse mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Hans Groß.

Donnerstag und folgende Tage: Alle Neune.

Friedrich -Wilhelmstãdtisches Theater. Mittwoch: Mit neuer Ausstattung. Zum 20. M.: Die 7 Schwaben. Volksoper in 3 Akten von

Hugo Wittmann und Julius Bauer, Bonnerstag: Zum 271. Male: Die 7 Schwaben.

Nesidenz- Theater. Mittwoch: Zum 19. Male: Franeillou. Schauspiel in 3 Akten von A. Dumas (Sohn). Deutsch von Paul Lindau.

Donnerstag: . Dieselbe Vorstellung.

BVelle⸗Alliance- Theater. Mittwoch: Gast⸗ spiel der Mitglieder des Frietrrich⸗⸗Wilhelm⸗ städtischen Theaters. Die Fledermaus. Komische Operette in 3 Akten von Haffner und Gense.

3. 1. M.: „Die Näherin“.

Sonnabend: 1. Gastspiel der ö r osse mit Gesan in 4 Akten von Held und Jacobsen. ;

Central -Theater. Mittwoch: 3. 131. Male: Höhere Töchter. Posse mit Gesang in 4 Akten von Mannstädt und Schott. Anfang 73 Uhr.

Donnerstag: Zum 132. Male: Höhere Töchter.

Contert - Jaus. Zwanzigste Concert⸗Saison.

Mittwoch: Gesellschafts⸗Concert des Kapellmeisters Herrn Karl Meyder. 75 Künstler (10 Solisten), Streich-Orchester 50 Künstler. Programm: JI. Theil. Ouverture „Fingalshöhle“' von Mendels⸗ sohn⸗Bartholdy. Adagio aus der Simphonie Nr. 4 B-dur von L. v. Beethoven. Concert-Walzer von Durand. Wotan g Abschied und Feuerzauber aus der Walküre“ von Richard Wagner. II. Theil. Eine Faust · Duxerture von Richard Wagner. „Sentiers leuris“, Waller von Waldteufel. Serenade und Tarantella für das Cello von Aug. Lindner, vorgetr. von Hrn. Gerard Vollmar, Fankasie aus Mikado“ von Sullivan. III. Theil. Trompeten⸗QDuverture 0p. 10 von Mendelssohn Bartholdy. „The lost ghord. Lied für Cornet à Piston (Orgel), von Sullivan, 10ꝛ Aufführung, vorgetr. von Hrn. B. Richter. Entre⸗Act aus der Oper Mignon“ von Thomas. „‚„Goldelse, Gavotte von O. Fuchs.

Donnerstag: Gesellschafts⸗-Concert. Anfang ? Uhr.

Sonnab end bleibt das Haus geschlossen.

Voranzeige. Mittwoch, den 18. Januar, Abends J Uhr: III. Künstler-Concert. Solistin Frau Sophie Menter, K K. österr. Kammervirtuosin. 2 nr, . u. 1 . in, zu haben bei Ed.

zote u. G. Bock. Karl Meyder⸗Abonner haben Gültigkeit. ; .

Circus Renz. Mittwoch: Novität! Gesetzlich geschützt. Zum 21. Male: Japan, oder: Die neckischen Frauen des Mikado, gr. choreograph. Ausstatt. Pant. Zyszka u. Zante, arab. .

Schimmel hengste, in Freiheit dress. u. vorgeführt v.

Direktor E. Renz. Ein hippologisches Potpourri, ausgeführt von 32 der bestdressirten J dress. und vorgeführt v. Hrn, Franz Renz. Groß⸗ artige Tremplinsprünge. Die Schulpferde, Beau⸗ tiful und Sophuß“, geritten von Frl. Clotilde Hager. Die beiden großart. Vollblutspringpferde „Cobham u. Kirhildis“, ger. von Hrn. Otto und Georg Hager. Verschwinden einer Dame. Auftreten der vorzügl, Reitkünstlerinnen u. Reit⸗ künstler. Morgen; Vorstellung.

Sonntag: Zwei Vorstellungen.

E. Renz, Direktor.

Donnerstag und Freitag: Die Fledermaus.

Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Katharina Hüber mit Hrn. Dr. phil. Ludwig Leyde (Leenwarden Danzig). Mimi Freiin von Smaine mit Hrn. Bildhauer Karl Piper, (Leipzig - Berlin? Frl. Na, Karnep mit Hrn. Ritterschafts⸗Rath Kurt Pappritz (Reichen = Radach). Frl. Marig v. Schuckmann mit Hrn. Prediger Farne, (Polzin). Frl. Josenhine Raabe mit Hrn, Heinrich Klemme (Steglitz= Friedenau). Frl. Gertrud Voigtel mit Hrn. Direktor Eugen Linde (Magdebung). Frl. Elly Lempfert mit Hrn. Assistenz Arzt Dr. med. Werner von Noorden (Tübingen. Frl. Adelheid Zim⸗ mer mit Hrn. Prediger Eugen Bierfreund (Königs⸗ berg i. Pt. Allenstein i. Ostpr. ). Verehelicht: Hr. Regierungs-Baumeister Franz Scheelhaase mit Frl. Grethchen von Rhein (Burg i. D.). Hr. Dr. Max Dittmar mit Frl. Adele Totenhöfer (Wendlacken) Hr. Amtsrichter Theod. Roscher mit Frl. Ilse Spieker (Hannover). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hüttendirektor H. Claus (Thale). Hrn. Prof. Dr. med. A. Vossius Königsberg). Hrn. Postmeister Cremer (Annen i. Westf. ) Hrn. Oberförster Kinner (Braschen b. Krossen a. S.. Eine Tochter: Hrn. Rittmeister Schotten (Trier) Hrn. Richard Hildebrand jun. (Berlin). Hrn. Dr. Biederstedt (Satow. Hrn. Wilhelm Suhr (Ebstorff. Hrn. Amtsrichter Schmutter (Kat=

towitz). . Hr. Geh. Regierungs⸗Rath Atto

Gestorben: Susett (Königsberg) * Frau Revierförster Wil⸗ hel mine Nestel, geb. Sickenberg (Ludwigsburg). Hr. Maurermeister Wilhelm Schultheiß Wol mir⸗ stedt). Frau Helene Jahn, geb. Söhlke (Fallers⸗; leben. Hr. Amtsgerichts Rath Ludwig Weißer (Bromberg). Frl. Auguste Polle (Quedlinburg). Hr. Baron Georg Schwertzell zu Willings⸗ hausen Wiesbaden;. Hr. Arnold Frhr. von Wilamowitz ·Möllendorff (Markowitz).

rau Marie Hilberger, geb. von Bockum⸗Dolffd Nieder⸗Schönhaufen). Hr. Prem. Lieut. a. D. E. R. Krafft (Berlin). Frau Geh. Sanitäts⸗ Rath Auguste Eckard, geb. Habel (Putbus).

m

Redacteur: Riedel. Berlin:

Verlag der EGxpedition (Sch .

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag Anstalt, Berlin sW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage),

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käöniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M., 8.

Berlin, Dienstag, den 10. Januar

SSS.

der in den deutschen Münzstä

Deutsches Reich. nebersicht

tten bis Ende. Dejember 18587 stattgehabten Ausprägungen von

Reichsmünzen.

J

I) Im Monat Dezember

Kupfer münzen

Nickel münzen

Halbe Kronen e 6 lb

Doppel⸗

kronen

1887 sind geprägt worden in:

Kronen

Diervon auf Privatrech⸗ nung

ö . markstücke markstücke markstücke stückẽ stücke . sb J l. B l.

Zwanzig⸗ pfennigstuͤcke

. ö . ,,

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Zwei⸗ pfennigstücke

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Zehn⸗ pfennigstücke

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Berlin. . 332 11

München . Muldner Hütten. Karlsruhe.

7 332 120

. 10 70732 . 1215 1 . a ᷣ⸗ . 3563630

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2) Vorher waren geprägt?)

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3) Gesammt⸗Ausprägung ĩ 872 920 704 520 8 860

4) Hiervon wieder eingezog.

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) Vergl. den ‚Reichs⸗-Anzeiger vom 10. Dezember 1887 Nr. 290.

V

Berlin, den 10. Januar 1888.

Hauptbuchhalterei des Reichs⸗-Schatzamts. Biester.

36 160 673,40 6. 10251 736,85 0.

Land- und Forstwirthschaft.

Mittheilungen über den gegenwärtigen Stand der Saaten in der preußischen Monarchie.

Provinz Ostpreußen.

Reg.-Bez. Gumbinnen: Die Wintersaaten sind durch— gängig voll und gleichmäßig auf- und beinahe überall kräftig entwickelt in den Winter gegangen. Da sich dieselben bei dem milden und fruchtbaren Wetter, welches bis gegen die Mitte des Monats November geherrscht hat, kräftig bestockt haben, auch mit Eintritt des Frostes seit etwa 14 Tagen sich eine schützende Schneedecke ber die Felder gebreitet hat, so . eine gute Ueberwinterung nach den zulässigen Erwartungen überall gesichert, und können die Aussichten für die nächste Ernte vorläufig als völlig normale bezeichnet werden.

Provinz Westpreußen,.

Reg. Bez. Marienwerder: Die Wintersaaten sind durch eine hinreichende, starke Schneedecke gegen die Kälte ge⸗ schützt, wie dies auch schon während der kurzen Frostperiode im November der Fall war. Die nasse Herbstwitterung störte vielfach den Fortschritt der Bestellungsarbeiten; dieselben sind großentheils erst sehr spät vollendet worden. Demgemäß ist bie Entwickelung der Wintersaaten nicht durchweg befriedigend, vielmehr auf vielen Feldmarken eine dürftige.

Provinz Brandenburg.

Reg. Bez. Potsdam: Die Herbstbestellung war in Folge der im August und September anhaltenden Regenlosigkeit wegen der übergroßen Trockenheit des Erdreichs Anfangs mit Schwierigkeiten verknüpft. Es liefen aus demselben Grunde auch die früh in den Boden gebrachten Saaten erst spät und ungleichmäßig auf, während die im Oktober gesäten wegen der beginnenden reichlichen Niederschläge besser aufgingen. Die Saaten haben sich jedoch durchweg erholt, so daß auch die früheren recht gut bestockt sind; die Aussichten für das be— gonnene Jahr können hiernach als günstige bezeichnet werden. Das bis auf die letzten Tage im Dezember offene Wetter hat es ferner ermöglicht, daß bereits zur Frühjahrsbestellung fast überall viel vorgearbeitet ist.

Provinz Pommern.

1) Reg.⸗Bez. Stettin: Die Wintersaatbestellung ist bei günstiger Witterung in dem weitaus größten Theile des HJiegierungsbezirks rechtzeitig begonnen und gut vollendet worden. In Folge dessen und unter Einwirkung des auch nach der Saatzeit der Entwickelung günstigen Wetters stellte sich der Stand der Wintersaaten, Weizen und Roggen, als ein befriedigender dar; zum Theil werden sogar die Saaten als gut und kräftig bestockt geschildert. Auch insofern ist die günstige Witterung zum Vortheil gewesen, als für die Früh⸗ jahrsbestellung in weitem Umfange hat vorgearbeitet werden können.

2) Reg.-Bez. Kös lin: Die Bestellung der Wintersgaten ist, wenngleich durch die späte Ernte verzögert, fast durchweg unter günstigen normalen Witterungsverhältnissen vollendet, und die Saaten stehen recht befriedigend und kräftig genug, um den jetzt mit strengem Frost auftretenden Winter gut durch⸗ halten zu können. ö

3) Reg. Bez. St ralsund: Die Bestellung der Winter— saaten ist unter günstiger Witterung bewirkt worden. Die Roggen- und Weizenfelder sind in Folge der im Herbst ein⸗ getretenen Niederschläge, trotz der vorher vorherrschenden Dürre, welche Befürchtungen in Bezug auf das Gedeihen der Saaten berechtigt erscheinen ließen, gut bestanden und haben ein kräftiges Autsehen. Weniger günstig stehen die Rübsen⸗ felder; dieselben zeigen mehrfach Lücken und sind stellenweise im Kreise Rügen vollständig umgepflügt worden.

Provinz Posen. .

1) Reg. Bez. Po sen: Die milde Witterung, welche fast bis zum Schluß des vierten Quartals des Jahres 1887 an⸗ dauerte, hat die Bestellung der Wintersaaten sehr erleichtert und zum Theil ermöglicht, Vorarbeiten für die Frühjahrs⸗ bestellung zu machen und Meliorationsarbeiten auszuführen. Die Wintersaaten haben sich in Folge der milden Witterung gut entwickelt und sind jetzt durch eine starke Schneedecke gegen den Frost geschützt. . .

5 Reg.⸗Bez. Bromberg: Die Herbstwitterung war für die Körberéitung der Aecker zur Frühjahrssagt recht günstig. Da mit geringen Unterbrechungen bis in den Dezember hinein gepflügt werden konnte, so ist die herbstliche Feldarbeit Überall in bester Weise zum Abschluß gekommen. Das Wachsthum der jungen Saaten ist durch stärkere Niederschläge zu Ende des Oltober und im November be⸗ deutend befördert worden, so daß der um Mitte November

eintretende scharfe Frost die meisten Saaten bereits gut ent⸗ wickelt vorfand. Ein üppiger Saatenstand ist im Allgemeinen nur auf warmem Boden und dort vorhanden, wo die Aus⸗ saat bereits im September erfolgte und die Niederschläge im Oktober etwas ergiebiger ausgefallen sind. Die Oktober⸗ saaten, besonders auf Kleeacker, sind meistens nicht üppig gewachsen, aber kräftig bestockt. Provinz Schlesien. .

1) Reg.-Bez. Breslau; Wenngleich mit der Winter— bestellung der Felder wegen herrschender Dürre erst spät be⸗ gonnen werden konnte, haben sich die Saaten unter dem Einfluß der milden und feuchten Herbstwitterung, welche mit nur einmaliger Unterbrechung von wenigen Frosttagen bis in den Dezember hinein dauerte, im Allgemeinen ziemlich kräftig und gleichmäßig entwickelt und sind gut in den Winter ge⸗ kommen. Dieselben haben durch den vor Kurzem eingetretenen starken Frost undSchneefall nicht gelitten, und berechtigen fast durch⸗ weg zu den besten Hoffnungen, zumal auch die Vorbereitung des AÄckers für Aufnahme der Frühjahrssaaten in ausgedehnter Weise hat erfolgen können,.

2) Reg. Bez. Liegnitz: Die Saaten, welche in dem ausgetrockneten Boden sich nicht zu entwickeln vermochten, wuchsen Anfangs schwach und langsam, kräftigten sich jedoch später allmählich und waren bei Beginn des scharfen Frostwetters soweit erholt, daß für ihre Ueberwinterung nichts zu befürchten ist, zumal noch vor dem Eintritt der strengen Kälte ein mehrere Tage anhaltender starker Schneefall eine schuͤtzende Decke über die Felder gebxeitet hat. Auch die Vor⸗ bereltung der Aecker für die Aufnahme der Frühjahrs aussaat konnte während der ungewöhnlich milden Temperatur der letzten Herbstwochen überall rechtzeitig erfolgen. . ;

3) Reg. Bez. Oppeln: Die Bestellung der Wintersaaten ist durch die nasse und kalte Witterung, namentlich im Oktober, erheblich verzögert worden, hat aber doch überall noch recht⸗ zeitig vollendet werden können, da erst in den letzten Wochen des Dezember stärkerer Frost eintrat. Nur sind die Saaten im Allgemeinen weniger kräftig als sonst in den Winter ge— kommen.

1) Reg. Bez.

Provinz Sachsen.

Magdeburg: Da die Aecker schon viel zu trocken in den Herbst gekommen waren, ist die Bestellung eine recht schwierige gewesen, und sind namentlich auf schweren Vöden die Saaten sehr langsam aufgegangen und bislang noch wenig bestockt. Die Vorbereitung der Frühjahrsbestellung hat dagegen in der auf die Niederschläge zu Ende des Novem— ber folgenden längeren frostfreien Periode überall in aus—⸗ reichender Weise erfolgen können. .

2) Reg. Bez. Merseb urg: Der bis in den November hinein dauernde Regenmangel erschwerte die Bestellung und die sonstigen Herbstarbeiten ungemein. Der Stand der Saaten konnte hiernach kein guter sein, Er hat sich jedoch sehr ge⸗ bessert, nachdem Mitte November durchdringender Regen ge⸗ fallen und die Witterung von dieser Zeit an bis in die zweite Hälfte des Dezember durchweg mild uͤnd fruchtbar war. Seit Weihnachten liegt eine Schneedecke über den Feldern, welche hinreichenden Schutz gegen die Kälte gewähren dürfte, so daß die Hoffnung auf einen guten Frühjahrsstand der Saaten nicht unbegründet sein möchte. . ;

3) Reg. Bez. Er furt Die Bestellung der Wintersaaten ist im Allgemeinen gut von Statten gegangen. Bei der gün⸗ stigen Witterung ging auch die Aussaat gut auf, und der Stand der Saaten würde hiernach durchweg ein erfreuliches Bild zeigen, wenn nicht in einem großen Theile des Be⸗ zirks die Mäuse, welche sich im Lauf des Sommers und des Herbstes in ungewöhnlich großer Zahl vermehrt haben, die Saaten zum größten Theil wieder vernichtet hätten. In Folge dessen mußten viele Aecker zum zweiten Mal bestellt werden, und es steht zu befürchten, daß nicht allein ein großer Theil der Wintersgaten, sondern auch der Klee umgepflügt werden müssen. Der Stand der Winterfaaten berechtigt sonach im Allgemeinen zu keinen guten Hoffnungen; die Aussichten für eine Förderung des Wachs— thums der Saaten können nur besser werden, wenn recht günstige Witterungsverhältnisse eintreten und letztere sich bald so gestalten, daß die Feldmäuse dabei umkommen.

Provinz Schleswig⸗Holstein.

Reg. Bez. Schleswig: Die früh gesäeten Saaten gingen vor dem Rovember-Frost gut auf; die später gesäeten kamen nach diesem Frost zum Vorschein, so daß Anfang Dezember die meisten Saatfelder in schönem Grün prangten. Die Oel⸗ saaten stehen recht gut. Auch der junge Klee hat sich gut bestockt. Alle Saaten sind gut in den Winter gekommen und zur Zeit durch eine schützende Schneedecke vor den Unbilden

des Frostes geborgen. Die Herbstarbeiten des Landwirths

konnten sämmtlich beschafft werden. Die vorzügliche Beschaffen⸗ heit des Bodens gestattete sogar in der Marsch die Vorbereitung

des Bodens für die Aufnahme der Sommersaaten. Provinz Hannover.

1) Reg. Bez. H ilLdes heim: Die Weizen- und Roggen⸗ felder zeigen im Allgemeinen keinen günstigen Stand. Die jungen Saaten sind in der Entwickelung verhältnißmäßig weit zurückgeblieben, ja stellenweise überhaupt noch nicht sicht⸗ bar. Die Raps⸗ und Kleefelder haben im Ganzen ein normales Aussehen.

25 Reg. Bez. Lüneburg: Die, Aussaat von Roggen und Weizen ist unter ziemlich günstigen Verhältnissen voll⸗ ständig beendet, und das ausgesäete Korn wird wohl ohne Ausnahme aufgelaufen sein, Die nach kürzlich eingetretenem Frost gebildete reichliche Schneedecke läßt hoffen, daß die Winterfaaten vor Frostschäden bewahrt bleiben werden, Weizen konnte rechtzeitig gesäet werden, derselbe ist jedoch noch jung, und klein, hat aber ein gutes Aus⸗ sehen. Roggen konnte trotz großer Dürre doch ziemlich früh gesäet werden; bald eintretende Nebel und feuchte dunkle Tage ließen denselben bald nach der Aussaat auf⸗ laufen, so daß die Roggenfelder ein gutes grünes Aussehen haben. . 3) Reg. Bez. Stade: Der verflossene Herbst war für die Bestellung der Wintersaaten im Allgemeinen günstig, zeitig konnte der Roggen und Weizen gut bestellt werden. Die Saat entwickelte sich in Folge der kalten Witterung zwar nur sehr langsam und ist nur klein geblieben, steht aber sonst gut und kräftig.

4 Reg. Bez. Os nabr ück: Für die Saatzeit war, die Witterung äußerst günstig, es stand infolge der vorzüglichen Roggenernte gesundes Sagtkorn zur Verfügung, und war denn auch die junge Roggensagt gut aufgegangen und entwickelte sich recht kräftig. Der Stand der Saaten ist jetzt ein guter und berechtigt zu den besten Hoffnungen.

5) Reg⸗ Bez. Aurich: Die Witterung war während des ganzen Vierteljahrs der Tandwirthschaft recht günstig. Daher konnte nicht nur die Ernte außergewöhnlich früh beendet wer⸗ den, sondern auch die Bestellung der Wintersaaten und die Vorbereitung des Bodens zur Frühjahrsaussaat in der Geest⸗ und Marschgegend in gleicher Weise zeitig und günstig vor sich gehen. Die Saaten sind gut aufgelaufen, blieben aller⸗ dings durch die kurze Frostperiode des November in der Ent⸗ wickelung etwas zurück, wurden aber durch die darauf folgende sehr milde Witterung wesentlich im Wachsthum gefördert, so daß sie stark und kräftig in den Winter gekommen sind.

; Provinz Westfalen. .

1I Reg. Bez. Minden: Die milde Witterung mit. vielen Niederschlägen ermöglichte fast überall eine gute Bestellung der Winterfaaten Roggen und Weizen, und ist der Stand derselben fast durchweg als ein normaler, stellenweise auch als ein guter zu bezeichnen. Leider muß in mehreren Kreisen über starken Mäusefraß geklagt .

2) Reg. Bez. Arnsberg: Die Herbstbestellung konnte nicht frühzeitig genug geschehen, so daß der Roggen, spät gesäet, bei kaltem Regenwetter gekeimt, sich nur schwach. bestockt hat. Ebenso verhält es sich mit dem Weizen. Es ist jedoch zu erwarten, daß die starke Schneedecke, welche seit dem 19. Dezember gefallen ist, dem Winterkorn zur Erholung dienen wird.

Provinz Hessen⸗Nassau—

1) Reg -⸗Bez. Kassel: Der Stand der Saaten ist nicht zufriedenstellend. Die Schossen sind sehr zurückgeblieben, klein und spitz. Mit Grün überzogene Saatfelder, wie man sie sonst um diese Jahreszeit zu fehen gewohnt ist, sind höchst selten. Der Stand des jungen Klees ist befriedigend, auch der Raps berechtigt zu Hoffnungen.

2) Reg⸗Bez. Wiesbaden: Der gegenwärtige Stand der Winterfaat kann allgemein als ein günstiger bezeichnet werden, da durch gelinde und feuchte Witterung ihre Bestockung recht gefördert wurde und dieselbe z Z. gegen starken Frost durch eine hinreichende Schneedecke gesichert ist.

Rheinprovinz.

1) Reg. Bez. Koblenz: Die Bestellung der Wintersaaten ging im Herbst bei durchgängig günstiger Witterung recht⸗ zeitig von Statten; dieselben haben sich gut bestockt und kann ihr Stand auch his jetzt als ein befriedigender bezeichnet werden. Der in den letzten Wochen vorherrschend gewesene, an einigen Tagen recht starke Frost war der durch eine hohe Schneedecke geschützten jungen Saat nicht schädlich.

23 Reg Bez. Düsfeldorf: Das Unterbringen der Wintersaaten erlitt zwar manche Unterbrechung und geschah

meist etwas verspätet, ist jedoch überall noch gut von Statten.