1888 / 28 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 Feb 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Leben men können, wenn sie nicht das friminalrechtliche Gebiet str bor gr, Beamte ist . schwer heimgefucht worden durch diese Entscheidung, und ich wüßte wirklich nicht, J irgendwie

prartischen und güch humanen Zweck der Abg. Mever amit bat ver

En können, daß er nun auf einmal einen Mann, der schen im 8e. len nocht al wiher in die Ocffentlichkeit iet. Daz scheint wie in ber That auch für fein Meweigtbemg. gänili üssig.

Run aber die S , des Herrn Abgeordngten über. steigt, nach meiner bPescheidenen Auffassung, doch wirklich Alles, was man gebuhrender Weise über solche Dinge sagen darf. Der Schutz mann Naporra es ist ja wirklich seen . bexauernswerth, daß man diese an sich unwichtigen Perfonalien so breit vor Ihnen be⸗ sprechen muß, aber ich bin wiederum dazu gezwungen der Schutz mann. Naporra hat sich allo betheiligt bei der Vertheilung der Lrunchschristen, weiche sich später als perbotenen Inhalts ergehen haben. Das ist eine Thatfache, die ich anerkannt habe, die aber seineßwegs die verhängnißvollen Schlüsse rim die der Abg. Peyer daraus eben ziehen will. Er hat die Au gabe gehabt. ge. wiffe geheime Verbindungen zu überwachen, er hatte in irgend einer Verfammlung solcher geheimen Verbindung natürlich als angeblicher Parteigenosse auftreten müssen, und da hat er sich der Mitwirkung an diefer übrigens nicht in einer öffentlichen, sondern in einer ge⸗ schlofsenen Versammlung stattfindenden Veriheilung nicht entzogen und nicht entziehen können, Meine Herren, ich kann Ihnen auch hier, da der Abg. Meyer mit Recht auf das

rtheil der Gerichte einen hohen Werth legt, sagen, wie das Landgericht in Polen über diefen Beamten gestern entschieden hat. Wenn der Abg. Meyer sagte, diejenigen Thatsachen, welche ung bis jetzt aus den letzten Reichstagẽ verhandlungen in dieser Beziehung zffentlich bekannt geworden sind, gehen nicht so weit, wie der Herr Minister es eben angeführt hat, so ist das vollkommen richtig, meine Herren. Meine Information ist nämlich seit gestern erheblich ver= Vollständigt worden durch den rorliegenden schriftlichen Bericht der Königlichen Behörde in Posen, die mir den Eindruck dieser ganzen Verhandlung und zwar nicht telegraphisch, wo es ja nur aphoristisch

schehen kann, sondern in extenss und in aller Ausführlichkeit ebe Darauf beruht eben das Fehlen des vollständigen Materials, von welchem Hr. Abg. Meyer sprach.

Also der Vorsitzende des Gerichtshofes hat bei der Würdigung des Beweismaterials, welches dem Gerichtshofe vorgelegen hat ich kam das, auch gleichteilig in Bezug auf den Beamten Ihring nach⸗ holen ausdrücklich erklärt; ihm liege es fern, die Urtheile anderer Gerichtshöfe zu kritisiren; aber er müsfe sagen, daß nach dem vorliegenden, völlig erschöpfenden Beweismaterial und in Berücksichtigung des Umstandes den ich auch in der Reichttagssitzung bereits erwähnt habe, den aber der Hr. Abg. Meyer weißlich verschwiegen hat, in Berüäckfichtigung des Umstandes, daß spätere Thatsachen geeignet gewesen sind, das Urtheil des Gerichts⸗ hofes zu erschüttern, er in der Lage sei, hier öffentlich zu erklären, daß die ganze Beweisaufnahme in Ucbereinstimmung mit allen in Betracht zu ziehenden Momenten dem Gerichtshof die völlige Glaub⸗ würdigkeit der beiden Zeugen außer allen Zweifel gestellt hat. Nun sagt der Hr, Abg. Meher: jg, in dieser Sache sind sie glaub⸗ würdig!. Ist ihm das wirklich Ernst gewesen, das behaupten zu wollen, so grenzt dag doch in der That an ein Maß von Naivität, wie ich es von dem sonst so scharfsinnigen Hrn. Abg. Meyer in der Tat nicht vorauzsetzen kann. Das thema. probandum ist ja eben ge⸗ wesen: die Unterfuchung der allgemeinen Glaubwürdigkeit diefer beiden Beamten! Das Berliner Gericht hat auf Grund unvoll tommener und unvollständiger Informationen diese Glaub⸗ wurdigkeit verneint, das Posener Gericht hat auf Grund besserer thatfaͤchlicher Information diese Glaubwürdigkeit bejaht. Das ist der ganze Zweifel, um den wir uns hier drehen, und ich bin in der Thak uͤberrascht, daß der Hr. Abg. Meyer geglaubt hat, dieses Arrieregarde · Gefecht aus der gestrigen Reichstagssitzung her herte noch gegen mich eröffnen zu ien

Er fagt mit Emphase: durch das Berliner Gericht ist festgestellt, daß der Schutzmann Naporra ein agent provoeatenur gewesen ist, Bag ist gar nicht der Fall; das Berliner Gericht bat das nicht festgestellt⸗. sondern es ift mit diefer Frage überhaupt nicht befaßt gewesen. Dagegen hat das Pofener Gericht in seiner gestrigen Be⸗ gründung Hr. Abg. Meyer, hören Sie, wenn ich bitten darf, genau zu! explicite durch den Mund seines Vorsitzenden erklärt: es sei ausdrücklich anzuerkennen, daß kein einziger Umstand nachgewiesen sei, sondern, daß im Gegentheil festgestellt sei, daß der Schutz mann Naporra kein agent provocateur gewesen sei. ch denke, so viel Achtung vor der Autorität gerichtlicher Aussprüche wird der Hr. Abg. Meyer wohl noch haben, daß er sich nach diesen Mittheilungen über diesen Punkt beruhigen wird.

Nuͤn wird grundsäͤtzlich von ihm gesagt, es sei ein horrendes Verfahren, wenn man, nachdem einmal durch ein gerichtliches Er⸗ kenntniß res judieata gemacht wäre, nachher noch daran rütteln wollte. Das ist ein ganz untergeordneter eivilistischer Standpunkt, den der Hr. Abg. Meyer vor uns entwickelt! Das weiß ja jeder Auskultalor oder giebt ja keine mehr. jeder Referendar: daß, wenn im Civilprozeß rechtskräftig entschieden ist, inter partes res judicata est. Aber, meine Herren, wenn der Hr. Abg. Meyer diesen , auch da aufrecht erhalten will, wo es sich um mo⸗ ralifche und politische Würdigung von Thatsachen handelt, dann sage ich: wehe allen Angeklagten, wenn er ihr Richter sein sollte.

Ich bin also nicht in der Lage, mich irgendwie für überwunden zu erklären, im Gegentheil, meine Herren, ich bin fest entschlossen, nachdem diefe beiden ehrenwerthen Beamten in der schändlichsten Weife durch meineidige Zeugen verleumdet worden sind, nachdem ihr Name durch ganz Europa. gehetzt worden ist, von der Gnade Sr. Majestät eine eklatante Genugthuung für diese beiden Beamten zu erbitten.

Der Abg. Pr, Windthorst meinte, daß der Minister, wenn gravirende Thatsachen vor ebracht würden gegen einen Be⸗ amten, von sich aus einschreiten müsse; er hoffe, daß dies auch in den gestern im Reichstage vorgebrachten Fällen ge⸗ schehen werde; er glaube, daß eine öffentliche Klarstellung der

älle im Reichstage erfolgen müsse. Den Bürgermeister in heinbrohl hätte man längst versetzen müssen, denn dort könne er nicht mehr gedeihlich wirken. Baß man zur Reyision eines unliebsamen Urtheils ein anderes gleichgestelltes Gericht auf⸗ fordere, sei nicht ö das müsse die Autorität der Gerichte untergraben. Es handele sich ührigens nicht um ein Erkenntniß, e fe te Thatsachen, die höchstens urch Nachweis, des Meineides umgestoßen werden könnten. Wenn die Regierung so verfahre, dann würden auch Andere provozirt, ein Gericht gegen das andere aufzurufen. Man müsse dem Ministerium des Innern eine Instanz eröffnen, wo es alle Urtheile, die ihm nicht paßten, zur Revision bringen könne. Die Beamten hätten in dem Kampfe mit der Sozĩal⸗ demokratie einen schweren Stand, . müsse man um so mehr die Grenzen des Rechts und der Moral innehalten; das scheine bei der geheimen Polizei nicht immer der Fall ge⸗ wesen zu sein. .

, , um zeugeneidlich festgeste

er (Breslau): Seine Partei habe bei en wollen; er müße aber auf die

4 in Milch

.

.

maligen

Der Abg. Cremer CTeltom 6. daß ein rechtakrůftiges

Erkenntniß objeltive hrheit schaffe; es werde damit nur formelles Recht geschaffen. Die armen Schutzleute hätten einen schweren Stand; wenn sie fozialdemokratische Viersamm lungen ö ten, müßten fie auch einmal, um sich nicht auffällig zu machen, sich an der Vertheilung von Druckschri betheiligen. Man möge dann aber auch bedenken, daß Sozialdemokraten den Reineid im Interesse der Partei em- Fohlen. Man sollte die Sache etwas weniger mit juristischem Scharffinn und etwas mehr mit Patriotismus und gesundem Menschenverstand behandeln. .

Der Abg. Graf (Elberfeld) verwies auf die Schilderung der Subjekte, welche an der Agitation gegen den Bürgermeister ko vornehmlich betheiligt hätten, Seitens des Abg. Berger in

er vorigen Session. .

Der Abg. von Eynern glaubte, daß der Minister sich den Dank der Rheinprovinz verdiene, wenn er, nicht auf solche Erkenntnisse hin, die durch das Zeugniß selcher zweifelhaften Leute zu Stande gekommen seien, gegen einen Beamten ein⸗ schreite. Man wisse in der Rheinprovinz, wie solche Dinge zu Stande kämen.

Der Abg. Bachem wies darauf hin, daß der Bürger⸗ meister allen Beschuldigungen gegenüber geschwiegen habe, daß er durch seine vorgesetzte Behörde habe gezwungen werden müssen, die Verleumdungsklage zu erheben; als Zeugen hätten nicht die Leute ö die Hr. Berger übrigens zum Theil ungerechter Weise als verdächtig dargestellt habe.

Der Titel wurde sodann genehmigt.

Die Ausgaben für das Denn ff che Bureau, das Ober-⸗-Verwaltungsgericht, die Deputationen für das Heimathwesen, die Standesämter und die land⸗ räthkichen Behörden wurden ohne Debatte genehmigt.“

Bei den Ausgaben für die Berliner Polizeiver⸗ waltung bemerkte der Abg. Dr, Langerhans, daß eine Ver⸗ mehrung der Schutzleute vielleicht nicht nothwendig sei, wenn man die ganz harmlosen Vereins versammlungen nicht durch eine so große Zahl von Polizeiheamten bewachen lasse.

Die Ausgaben für die Berliner und die lokalen Polizei⸗ verwaltungen in den Provinzen wurden genehmigt.

Das Kapitel „Dist rikts komm issare in der Pro⸗ vinz Posen“ wurde an die Budgetkommission verwiesen, mit einem Antrage des Abg. von Kalkreuth, der einen weiteren Beamten in dem Kreise Birnbaum angestellt wissen will.

Ohne Debatte wurden die Kapitel: Land gendarmerie, allgemeine Ausgaben im Interesse der Polizei, Strafanstaltsverwaltung, für Wohlthätigkeits⸗ zwecke und verschiedene Bedurfnisse, ebenso die ein⸗ Ausgaben bewilligt.

Schluß M. Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch 11 Uhr.

Die in gestriger Sitzung des Hauses der Abge⸗ ordneten bei der Berathung des Etats der Get ü‚tver⸗ waltung gehaltene Rede des Ministers für Landwirth⸗ schaft, Domaͤnen und Forsten, Dr. Lucius, lautete:

Meine Herren! Ich pflichte der Meinung des ersten Vorredners, des Hrn. Grafen von Kanitz vollkommen bei, daß es ein erwünschter Zustand sein würde, wenn bie heimische Pferdeproduktion den inlän⸗ difchen Bedarf decken könnte, und auch ferner darin, daß ein Mittel dazu fein würde die Aufstellung einer erhöhten Zahl von Königlichen Beckhengsten. Dieses Ziel hat aber die Königliche Staatsregierung seit Jahren thatfächlich versolgt. Seit dem Jahre 1868, also nach Zutritt der neuen 5 zen, sind sowobl Lie Zahl der KLandbeschäler wie die für die Ankäufe bewilligten Fonds in folgender Weise gestiegen. Im Jahre 1858 betrug die Zahl der Landbeschäler 1415, die zu Ankäufen ausgeworfenen Gelder im Ordinarium und im Extraordinarium beliefen sich zufammen auf 308 610 666 Im Jahre 1888/89 ist die Zahl der Landbeschäler auf 2325 gestiegen, also um göö5 Köpfe, der Augabefonds im Srdinarium und Extraordinarium auf 829 60 , also mehr wie verdoppelt. Ich, meine, gut dieser Thatsache ergiebt sich jedenfalls, daß nach dieser Richtung Seitens der Königlichen Staatsregierung Erhebliches geschehen ist.

uch. die Ihnen mitgetheilte Uebersicht über die . der Landbeschäler ergiebt von Jahr zu Jahr ein Steigen der Zahl der gedeckten Stuten. Daß im vorleßten Jahre ein Rückgang von 120 0900 Stuten auf 119 000 erfolgt ist, wird sich wohl durch zufällige Umstände erklären, durch das Futter, durch Verbreitung der Influenzen und die kritische Lage der Landwirthschaft. Im großen Ganzen aber hat eine kontinuirlich steigende Benutzung der Landbeschäler durch die Privatstuten stattgefunden.

Außerdem sind in den letzten Jahren in den meisten Provinzen Kö⸗ rungbordnungen eingeführt worden, die auch dazu bestimmt sind, das Ma⸗ terial von Hengsten im Privatbesitz zu fichten und zu verbessern. Daß man bei diefen Körungen in den ersten Jahren nicht übermäßig schroff zu Werke geht, das, glaube ich, ist ein Gebot der Nothwendigkeit. Denn zuletzt ist es nicht möglich, daß der gesammte Bedarf an Beschälern, der in der Monarchie existirt, überall lediglich durch Königliche Hengste gedert werden kann. Man wird alfo in den Provinzen, wo bisher keine Körung existirt, hat, oder man die bestehende Körordnung nur milde gehandhabt hat, in den ersten Jahren nicht fo rigoros auftreten dürfen, um nicht auf die Möglichkeit zu ver⸗ zichten, die Stuten, die der Besitzer gedeckt zu haben wünscht, auch decken laffen ju können. Aber mit der Zeit wird eine strengere Praxis auch nach der Richtung hin erhebliche Fortschritte ermöglichen.

Was die Aeußerungen des zweiten Herrn Redners betrifft, so er⸗ laube ich mir, darauf hinzuweisen, daß die Aufgabe der Königlichen Gestutverwaltung im Wesentlichen zwei Zwecken und Rüdsichten zu dienen hat: das ist in erster Linie für die Produktion des Militãrpferdes für die Remontirung der Armee zu sorgen der ursprüngliche Zweck bei der Bildung der Land und auptgestüre und zweiten für die Zucht e f n. . welches fur Ackerbau und gewerbliche Zwecke er⸗

orderlich ist. ,

Diese beiden Richtungen widersprechen sich nicht, sie ergänzen sich zum Theil, die Verfolgung dieser beiden Zuchtrichtungen muß aber zum Theil getrennt werden.

In den westlichen Provinzen mit höher entwickelter Industrie, kleinẽrem Grundbesitz ist seit Jahren die Züchtungsrichtung darauf ausgegangen, mehr schwere, zum Zug geeignete Pferde zu produziren, also starke, kaltblütige Schlaͤge, und dlese Zuchtrichtung ist Seitens der Königlichen Gestütverwaltung auch begünstigt und unterstützt worden. Ich glaube, daß in den setzten 26 Jahren und überhaupt in Bezug auf Pferdezucht wie auch in anderen weigen der Viehzucht man sehr viel n , zu Werke gegangen ist, als wie in früheren Zeiten. Wenn wir lefen, daß von 1848 bis 1868 in den Haupt⸗ gestüten, Trakehnen z. B. Inzucht planmäßig getrieben worden ist, bis zu einem. Grade, daß. die Fruchtbarkeit der Pferde, wie auch ihre Leiftungsfähigkeit weit zurückgegangen war, daß ein solches Verfahren 235 Jahre hindurch hat herrschen können, ohne abfällige Kritik zu provoziren, und daß erst seitdem eine Aenderung ju rationellen Zuchtprinzipien eingetreten ist, so werden

dem Gebiet der Pferdezucht im Osten wie im Westen im Großen und Gar zen richtigere, zielbewußtere hee ph gehandhabt worden sind als in früheren Zeiten. Nun ist den Herren bekannt, die sich um ferde⸗ zucht perfonlich bekümmert haben, daß in den letzten 29 und mehr Jahren ber eus, der in landwirthschastlichen Vereinen und in Züchterkreisen, auch in diesem hohen Hause fast regelmäßig laut geworden ist bei Berathung dieser Frage, der war; unfere Pferde werden zu leicht, sie werden zu hochbeinig, wir müssen stärkere Pferde haben, starkknöcherige,

wir sagen dürfen, daß auf jeden SF. in den letzten 20 Jahren auf

im Großen und

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karrirte Thiere. Diesem Bestreben ist die König fiche Geftützverwaltung in Bezug auf die Besetzung der Haupt und. TLandgestüte überall, entgegengekommen, und wir dür sen wohl fagen, daß auf jeden all nach dieser Richtung in den lebten . Jahren in ciner großen Anzahl, ven Hravmnzen ein erheblicher Fortschritt gemacht ist. Man wird konstatiren dürfen, daß Ganzen unser Pferd kuribeiniger, starktnochiger wieder . ist, mafftoer wie durchschnittlich in früheren Jahren. Möglicherweife aber haben wir auch in der Richtung eine gewiffe Grenze erreicht, und diese Grenze, finden wir in dem Bedürfniß der Armer. Cs ift bekannt, daß die Vervollkammnung der Schußwaffen in die heutige Kavallerie sehr viel böhere. Anforderungen stellt als in früheren Zeiten, daß die Gangarten schneller geworden, die Distancen, welchẽ im Feuer zurückzulegen ghd sehr viel länger, als in früheren Zeiten, ohne daß das Gepäck leichter oder der Reiter geschickter geworden wäre. daß nach allen diesen Richtungen hin an die Leistung⸗ sähigkeit des Militärpferdes viel größere Ansprüche gestellt werden und gestellt werden müssen. Von der Seite treten jttzt Bedenken hervor, ob man nicht nach dieser Richtung in der Zucht des schweren Pferdes vielleicht zu weit gegangen ist und dabei der Adel des Blutz, welcher die wesentliche Garantie für Schnelligkeit und ausdauernde Leistungsfaͤhigkeit des Pferdes bietet, zurückgetreten ist. Es sind also in diefen beiden Zuchtrichtungen, die die Königliche Gestütsverwaltung zu berüͤcksichtigen hat, gewisse Grenzen und seibst auch widersprechende Interessen vorhanden. Es gilt alfo, in dieser Beziehung die richtige Diagonale zu ziehen. Es ist das auch schon bisher bis auf einen gewissen Grad geschehen, es ist geschehen in der Weise, daß in den östlichen Provinzen, die vorzugzweise durch ihre BVodenbeschaffenheit, Klima und Befißverhältnisse für die Zucht des Militãrpferdes geeignet sind, jmmer nur edle Hengste, edle Beschäler aufgestellt worden sind, und daß, trotzdem auch aus jenen Gegenden vielfach der An⸗ syruch auf Aufstellung von kattbluütigen Beschälern gekommen ist, doch Seitens der Gestüts verwaltung nach der Richtung keine Konzessionen gemacht worden sind, weil man der Meinung ist, daß für die dor⸗ ligen Zuchtverhältnisse, für das dortige Stutenmaterial durchaus nur der edle Hengst der , Beschäler ist und dauernd sein muß. Bas gilt von der Provinz OQstpreußen, wo die Landgestüte durchweg mit edlen Hengsten besetzt sind, das gilt von Hannover und zum großen Theil auch von den und West⸗ preußen, die in den letzten Jahren gerade auch, auf hem“ Gebiet der Pferdezucht einen erheblichen Aufschwung gemacht haben. Ich konstatire das hier, um darüber Klarheit zu verschaffen, daß die verschledenen Zuchtrichtungen, die sich im Lande geltend machen, so weit es möglich auch Seitens der Königlichen Gestütsverwaltung die nöthige Beachtung und Berücksichtigung finden. Daß gerade in der Herabsetzung der Beckgelder ein besonderes En couragement für die Pferdezucht liegen soll. glaube ich kaum zugestehen zu dürfen. Im Wesentlichen find die Deckgelder in den verschiedenen Landes beilen so wemesfen, wie sie sich nach den dortigen Kreis verhält nissen historisch entwickelt haben, und es würde unrichtig sein, auf diesem Gebiet eine Uniformität für die ganze Monarchie anzustreben. Die Deckgelder sind aber jetzt schon so medri . Tall keinen Züchter verständigerweise abhalten können, eine werthvolle Stute einem Königlichen Hengst zuzuführen. Außerdem werden in dieser Beziehung auch von den landwirthfchaftlichen Vereinen aus den Nltteln, die für Pferdezuchtzwecke überwiesen sind, vielfach Freidec · scheine für solche Züchier gegeben, die mit Bewußtsein in dieser Be⸗ ziehung arbeiten und es ihrem Stutenmaterial nach verdienen.

Waz den ausgesprochenen Wunsch betrifft, in Warendorf noch mehr kaltblütige Hengste aufzustellen, so ist das ein Wunsch, der meinerfeits gern in Erwägung und ev. Berücksichtigung gezogen werden wird. Allein ich glaube, daß auch schon jetzt neben den 1 Ardenner Hengsten, die dort stehen, unter den übrigen sich fast durchweg oder Überwiegend der starkknochige Hengst befindet. Ich glaube, daß man 1m biefer Befiehung in feinen Änsprüchen nicht zu weit gehen darf, daß man fich außerdem auch in Bezug auf die Vererbung gegenwärtig halten muß, daß der Hengst nicht allein dabei bestimmend einwirkt, sondern das Situtenmaterial genau in demselben Maße und vielfach in höherem Maße für die Zuchtrefultate mit in Frage kommt. Ebenso kommt dabei in Frage die Behandlung der Stuten während der Tragezeit, daß sie nicht uͤbermäßig angestrengt und nicht zu schweren Arbeiten bis zum letzten Moment benutzt werden, und in letzter Rücksicht kommt bei der Grzielung guter Resultate auch noch in Frage die spätere zweckmäßige Aufzucht der Fohlen,

In allen diesen Beziehungen ist die Königliche Gestüůtverwaltung bisher schon bemüht gewesen, qualitativ und quantitativ den hervortretenden Bedürfnissen zu genügen, und ich darf versichern, daß die Winfche, welche aus den verschiedenen Landestheilen vorgebracht werden, nach Möglichkeit Berücksichtigung finden werden.

Die Rede des Vize⸗Präsidenten des Staats⸗Ministe⸗ riums, Ministers des Innern von Puttkamer, in der gestrigen Sitzung des Hauses der Abgeordneten bei ber Berathung des Etats des Staats⸗-⸗Ministeriums

lautete:

Meine Herren! Da der Herr Referent die hier zur Diskussion stehende Position befürwortet hat, und wie mir schien, auͤch nicht die Reigung im Hause vorhanden ist, die Bewilligung zu bestreiten, so kann ich mich einer weiteren Empfehlung enthalten und mich nur mit derjenigen Anregung beschäftigen, welche der Hr. Abg. von Rauchhauyt eben zu geben die Güte hatte, betreffs der Ansichten der Staat z⸗ regierung wegen der künftigen Unterbringung des Abgeordneten hauseb

Reine Herren, ich darf wohl vorautzschicken, daß es Niemand in diesem hohen Hause nach dem früheren Vorgehen zweifelhaft sein kann, daß die Regierung auf daß Ulerdringendste wünscht, das hohe Hauz und sich selbst., aus der peinlichen geschäftlichen Lage, in der sich beide. Instanzen hier befinden, möglichst bald u befrelen. Ja, ich, habe sogar, glaube ich, felbst einmal mir erlaubt, darauf hinzuweisen, da die Regierung eigentli das größere Interesse dabei haf, und wer die Räume kennt, in denen wir verurtheilt sind hier zu weilen während der Sitzung, der glaubt in der That, er befindet sich einem egenüber, der zur Einzelhaft verurtheilt ist. Die kleine Zelle, die Sie da sehen, ist kaum anderd zu beurtheilen.

Alfs ich wiederhole, wir sind selbst in der allerdringlichsten Lage, diesen Zuständen thunlichst bald ein Ende zu machen. An dem guten Willen der Regierung kann glaube ich, nicht gezweifelt werden, ihre Hand zu einer möglichst raschen, allen Interefsen Befrie digung gewäh⸗ renden Löfung zu bleten. Ich enthalte mich deshalb auch. daran zu erinnern, daß es auch an der nitlative von Seiten der Staatsregie⸗ rung hierbei niemals gefehlt hat, Der Abg. von Rauchhaupt hat das bereits angedeutet; ich möchte aber doch noch einmal daran erinnern, 63 das Gouvernement es gewesen ist, welches vor zwei Jahren dem hohen Haufe vorgeschiagen hat, an eigenes Grundstück für den Neubau des Abgeyordnetenhauses zu erwerben; das Haus hat damals in einen, wie ich glaube, ziemlich allen Parteien unerwartet kommenden Weise diesen Vorschlag abgelehnt, wie ich nachträglich sagen muß, ich glaube mit Recht, denn es wäre allerdings eine ziemlich erhebliche finanzielle Belastung bei Annahme dieses Vorschlags nicht zu vermeiden gewesen, und wenn ich mich recht entsinne, war eg wefentlich diefes Motiv, welches alle Parteien im entscheidenden Moment daju bewog, ihre Zustimmung zu diesem . 49 perfagen, obgleich er von der Regierung vor⸗ gelegt war. J in alfo' weit entfernt davon, diesen eschluß von damals zu kritisiren, im Gegentheil, ich konstatire vielmehr aller. dings nur für meine Person meine Bafürhaltens hat dat Abgeordnetenhaus nicht gegen das Intereffe des Landes gehandelt, al es damals die Ablehnung aussprach. ;

Ich brauche darauf alfo nicht inzugehen und kann mich daher zu den Wünschen deß Hrn. von Rauchhaupt wenden, welche er, wie mir schien, nicht nur in Uebereinstimmung mit seinen Parteigenossen, sondern mit dem eng, Hause aussprach, nämlich zu wissen, welche Stellung die Stgatgregierung zu der weiteren Entwickelung ö. . enheit hat. Er knüpft an die letzte Mittheilung an, wel an den Herrn und welche, wie er volltommen korrekt anführte, dahin geht, daß die Er

ar g.

Provinzen Posen

normirt, daß sie in jedem

e räͤfidenien dieses Jauses unterm 2. Mal 1857 ergangen ist.

beiden Steinkohlenbergwerke, welche

mittelungen ergeben hãtten, daß das jetzige Se bãů u de meine Herren, ich betone das ausdrücklich, nicht Grundstück des Reichstages in seinem jetzigen Zustande für weitere JZwecke für das Abgeordnetenhaus al cht anwendbar sich ergeben abe. Meine Herren, das beruht auf sehr genauen technischen Untersuchungen, welche nach zwei Richtungen hin gegangen sind; einmal in Besiehung auf die baulichen Zustände nd zweitens hinsichtlich der Suffizienz der vorhandenen Räume. In beiden Beziehungen hat sich ein verneingndes Ergebniß herausgestellt. Die Staatsregierung hat sich zu der Erklärung genöthigt gesehen, daß Jas Gebäude des Reichstages, wie es jetzt steht und liegt, für die Zwecke des Abgeordnetenhauses nicht mehr verwendbar sein wird.

Eine ganz andere Frage aber ist die, ob das Grundstück, auf welchem das jetzige Reichs tagsgebäude sich befindet, nach Beseitigung des jetzigen Gebäudes den nothwendigen Flächenraum und die nöthige Konfiguration darbietet, um das Abgeordnetenhaus künftig darauf zu Abaucn. In diefer Beziehung glaube ich in der Lage zu sein, dem Hrn. Abg. von Rauchhaupt eine beruhigende Erklärung abzugeben. Wir befinden uns in vollständiger Meinungsübereinstimmung mit dem Herrn Vorredner und mit dem hohen Hause dar⸗ äber, daß vorsugswelse dieses, Grundstückt.— naturlich nach dem es für seine jetzigen Zwecke nicht mehr verwendet wird zum Neubau des Abgeordnetenhauses sich eignen und wahrscheinlich auch dazu bestimmt werden wird, wenn wir uns über die anderen Modalitäten geeinigt haben,

Es ist, zu dem Zwecke, unter Zuziehung, des Herrn Bureau⸗ Direktors dieses Hauseß und des speziellen Architekten dieses Hauses, des Hrn. Bau. Inspektors Schulz, ein ausführliches und, wie die Autoritäten glauben, den Zwecken und Bedürfnissen dieses Hauses entfprechendes und genügende Programm nicht Bauprogramm, sondern Programm der Bedürfnisse, welche zu befriedigen sind aufgestellt worden. Unter Zugrundelegung dieses Programms sind drei verschie dene Bautechniker von namhaftem Ruf beauftragt worden, ö, einzeln, ihr Gutachten darüber abzugeben, ob bei Zugrunde⸗ egung dieses Programme, was, glaube ich, recht ausgiebig bemessen ist, das jetzige Grundstück des Reichtages für das Abgeordnetenhaus in Anspruch genommen und verwendet werden könne natürlich vor⸗ ausgesetzt, daß auch die Reichs verwaltung darüber mit uns sich einigen möchte, was wohl keine Schwierigkeiten haben wird.

Meine Herren, diese Untersuchungen sind im Gange. Der eine der betreffenden Techniker hat, wie mir eben vertraulich mitgetheilt wurde, bereits sich bejahend erklärt. Er hat nach detaillirter Prüfung dieses Programms und nach Vergleichung des— selben mit den ihm zu Gebote stehenden Räumlichkeiten und Grund⸗ stücken, erklärt, es würde möglich fein, das Abgeordnetenhaus in einer

ise hi laciren. Wir werden also die anderen

abwarten und dann unter Zusammen⸗ welches, wie ich hoffe,

uns führen und das

sicht die zu⸗

Hr. von sich erst erfüllen können, hausung sich eingerichtet habe einige Fahre vergehen, und e geben wird, auch noch einige Zeit in Herren schon die Güte haben müssen, noch einige weilen, es wird uns das ebenso schwer wie Ihnen.

Ich will nun zum Schluß die Hoffnung aussprechen, daß diese Erörferung dazu führen wird, irgend welche Besorgnisse, die etwa in Beziehung auf die Bereitwilligkeit der Regierung gehegt sein möchten, zu zerstreuen.

Der Etat der Verwaltung der direkten Steuern schließt mit einer Einnahms von 156 454 300 M, das sind um z 453 zo0 M mehr als im Vorjahre, ab. Das Plus setzt sich zu⸗ fammen aus einem Mehranschlag bei der Gebäudesteuer von 650 600 „M, bei der klassifizirten Einkommensteuer von 1643 000 , be der Klassenstener von 633 200 6, bei der Gewerbesteuer von 2609 60 Ma und bei den Strafbeträgen und sonstigen Einnahmen von Iz06 0 6 Der Wegfall der Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträge er⸗ giebt einen Ausfall von 157 650 1 Die Ausgaben betragen Ir hol 806 M (4 423 600 a). Von den Mehrausgaben fallen auf die Besoldungen und Wohnungsgeldzuschüfse 208 67 8. t auf die anderen persönlichen Ausgaben IJ 4835 M und auf die Kosten der Veranlagung und Erhebung 22792 Der Ueberschuß stellt sich vuf 144 842 400 MS C 2729700 t).

Der Etat der Berg, Hütten⸗ und Salinenverwal⸗ tung ist in Einnahme auf 109 fis 136 A, das ist um N6 208 4 höher als im Vorjahre veranschlazgt.

Von den Ginnabmen entfallen auf die Bergwerke 69 3388 983 606 505 MS), auf die Hütten 26 199 327 VS (4 1118723 M, Salzwerke 6 Ho 75 Æ (. 732 233 S6), Badeanstalten 194 5h0 S ( 188 150 ,, Genossenschaftswerke 3 Hoh 34 SM (— 168 294 M), andere Einnahmen 4 2495 4354 ½ (— 87 449 „, darunter Bergwerks abgaben ꝛc. 74 1265 t).

Die dauernden Ausgaben belaufen sich auf 94 666 977 AM, das find L184 3465 ½ mehr als im Vorjahre. Davon entfallen auf die Bergwerke h9 066 290 M CK. 36 37 *), Hütten 24 226 405 S (4 16453 196 S6), Sal zwerle 5 1899 go5 M (4 330 910 M6), Bade⸗ anstalten 163 0850 M0. 6h00 Sp), Genossenschaftswerke 3 687 868 Æ (— 197 460 A), Verwaltungskosten: Ministerial⸗ abiheilung für das Bergwesen 187 3970 M (4 10 S6), Qber-Berg⸗ ämter 1 373 317 Æ ( 12507. AM), bergtechnische Lehranstalten biz zzo0 M (4 4367 M), sonstige Verwaltungs und Betriebs⸗ ausgaben 1010 112 6 ( 52 022 A).

Die einmaligen Ausgaben betragen 1424 ocC0 M (4 674 000 M, hiervon entfallen 600 G05 M als erste Rate zum Ankauf der beiden Steinkohlenbergwerke Zero und Double⸗Zero, über welche in der Er⸗ Iäͤuterung gesagt ist: ; ;

„Die genannten, mit der Königin Luise Grube markscheidenden zusammen nach Abrechnung des muthmaßlich flößleeren Theils der Zero⸗Grube einen Flächeninhalt von rund. 2 Mill ionen Quadratmeter mit einer bauwürdigen Kohlen⸗ maͤchtigkeit von rund Zo m haben und etwa Co Millionen Tonnen Kohlen enthalten, liegen zwischen den vom Staate erworbenen Stein⸗ kohlenbergwerken Guido und Stto⸗-Gustav. Nachdem die Baue der Guido ⸗Gruße in der oberen Sohle hart an die Grenze der Zero⸗ Grube gelangt sind, während die Baue in der tieferen Sohle noch zurückstehen, liegt es im Staatginteresse, beide Grubenfelder anzu.

aufen, weil sie dadurch die Bergwerke Guido und Otto Gustav sehr jweckmäßig zu einem werthvollen abgerundeten Kohlenfeld er⸗ gänzen, dessen Flöze in ihrem regelmäßigen Fortstreichen von der Kö⸗ 16 Luise Grube aus abgebaut Lelnschließlich der Grundkuxe) find zum Kauspreiß von 1100 Q0 6 feil, welcher, nachdem die entsprechenden Geldmittel durch die Staats⸗ haushalt · Ctats für 1858/3893 und 1889790 verfügbar gemacht sein werden, mit 600 990 1 Soo 066 SS nach der gesetzlichen Feststellung dieser Staats haushalts-⸗ Etats zu zahlen sein würden.“ Die Gesammtausgaben betragen g6 690 077 S (4 1 858 345 46), der Üeberschuß der Ginnahmen über die dauernden Ausgaben 14 963 bb5 M (= 2608 137 0) und nach Abzug der einmaligen und außerordentlichen Ausgaben 13 528 068 6 (— 882 137 4.

Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ amt . Nr. . Inhalt: Gef undheitsstand. Volkskrankheiten in der Be⸗ richtzwoche. - Blattern in Prag 155534. Sterbefälle in deutschen Städten von 40 50G und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Staͤdten des Auslandes. Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. Desgl. in deutschen Stadt und andbezirken. Morbiditãtsstatistit Bayerns 18684. Witterung. Grundwasserstand und Boden⸗

e 1 in Berlin und München, Dezember 1887. * . aßregein z. Thierseuchen. Thierzucht und Thierkrankheiten in

werden können. Beide Bergwerke

Neu⸗Süd · Wales 1886. Thierseuchen in Italien vom 29. Augu st bis 35. Sttoßer 1857. Medizinalgeset ebung ꝛe. . en.) Hãutelager. (Bayern) Beförderung von Thieren auf Eisenba

bahnen. = (Reuß j. E) Hebammen. Spanien.) Untersuchung von Schweinefleisch und Schweinefetten. Rechtsprechung. (Land⸗ gericht Düffeldorf Gemahlener weißer Pfeffer. Kongresse, Ver⸗ handlungen von ee e f Körperschaften, Vereinen c. Veutsches Reich.) Der Weinkommission vorgelegte gerichtliche Entscheidungen. (Schluß.) Desgl. Nachtrag. = Petitionen zum Blei⸗ und Zink⸗ gesetz. = (Frankreich.) Rachtheile der Wohnung für die Gesundbeit. Gesetzentwurf. Einfuhr von rohem, gesundheltsschädlichem Fleisch. Vermischtes, (Vereinigte Staaten von Amerika) Fleischwaaren⸗ industrie. = Argentinien.) Beförderung der Fleischausfuhr. Runnalen der Hydrographie und Maritimen Meteo⸗ rologie. Organ des Hydrographischen Amts und der Deutschen Seewarte. Herausgegeben von dem Hydrographischen Amt der Rbnmtralität. Sechtehnter Jahrgang. 1336. Heft. J. „Inhalt: Die Dberflächenftröinungen im südwestlichen Theil der Ostsee und hie Abhängigkeit vom Wind. Nach ben Beobachtungen an Hotd des , . „Adler Grund?. Von L. E. Dinklage. (D. S). emerkungen über den Fitzroy Fluß und die Fahrt von demselben nach Cogktown, Ostküste von Australien. Nach dem Bericht S. M. Kr. ‚Albatroß, Kommandant Korp Kapt. von Frantziußm Beoh⸗ achtungen an der Westküste pon Afrika zwischen Benguela und Mos⸗ fginedeß. Nach dem Bericht S. M; Kr; „Habicht“, Kommgndant Korv.⸗Kapt., Koch. Aus dem Rehsebericht des Kapt, J. G. Nichel⸗ fon, Führers der deutschen Schonerbrigg „Franz“. Reise von Port Ratak nach Port Adelaide. Port Adelaide. Kingston oder Port Taroline an der Lacepede ˖ Bai, S.A. Reise von Kingston nach Numen.

Numea. HMonganui, Neu Seeland. Barahona, Punta

D. S. . und Petit Trou an der Südküste von Halti. Von Kat. A.

rant, Führer der deutschen. Brigg Bertha. D. S) Beiträge zur Küstenbeschreibung von Kaiser Wilhelms Land. Der tägliche und jährliche Gang der Windgeschwindigkeit und der Windrichtung

auf der Insel Lesina. Mit einem Beitrag zur Charakterisirung der

Bora und des Seirocco. Von J. Hann. Einige magnetische Veobachtungen in Rordseegebiet; Von Dr. Eschenhagen. Instru⸗ ment zur Vestimmung des Schiffsortes bei Fahrten an der Kůste. Kleine Notizen. Tabellen.

Fentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 4A. Inhalt: Vorschristen über Yiplom-⸗Prüfungen an, der Kgl. tzchn; dochschule jn! Werlin. Betriebs. und Verkehr gverhältnisse der Berliner Stadt bahn. (Schluß) Düngerstãtten auf Schlachthöfen. Die Kana—⸗ lisation von Wiesbaden. Vermischtes: Internationaler Wettbewerb um ein RNationaldenkmal in Indianopolis. Anschluß der Blitz ableiter an die Gas. und Wasserleitungen. Ermlttelung der ö des Menschen. Verkehr auf den Wasserstraßen

erlins.

Gewerbe und Handel.

Der Aufsichtsrath der Oppelner Cementfabrik Aktien · gesells ch aft (Grundmann) hat beschlossen, der General versammlung bie Vertheilung einer Dividende von 23 o pro 1887 vorzuschlagen. Die AÄbfchreibungen wurden etwas höher als im vorigen Jahre be⸗ messen; dem Reservefonds werden 8660 MS. zugeführt und 5000 A sind für einen neu zu bildenden Dispositionsfonds bestimmt,.

Der Auffichtsrath der Magdehurger Privatbank hat beschlossen, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von ba io o pro 1887 in Vorschlag zu bringen; für das Jahr 1886 wurden no o/ vertheilt.

Vom rheinisch⸗westfälischen Metall markt berichtet die Rhein. Westf. Its.“ Die Lage des rheinifch⸗ westfälischen Eisen⸗ mark ts hat sich in der letzten Zeit von Woche zu Woche gůnstiger

estaltet und schon die Preise haben in der ganzen Linie eine ent⸗

. steigende Tendenz. Ein charakteristischez Zeichen dasür ist, daß vereinzelt zu den festgesetzten Verbandtyreisen, beispielsweise für Roͤheisen, nicht einmal anzukommen ist. Das Geschäft ist namentlich in Anbetracht der jetzigen Jahreszeit im Allgemeinen lebhaft. gleicher Zeit

zu gestalten.

Der leb⸗

seine

Pu 1 angel an Eisen die von den Kon

Auslande läßt hr beschränkter, ewinn abwerfen

chen meist bis

würden. j Ver bis⸗·

zum zweiten Quartal und herige Grundpreis von 12 worden. Für Bandeisen gi Inlande flotter Absatz zu

sand, weil die auswärtigen

Aus⸗ etzt unter dem Niveau zwerke sind zur Zeit

Zahl der einge

nähernd um 500

eisenpreisen eine

erwarten haben. In Feinbleche

wieder häufiger ing ,. wenn auch

genügender Zahl. Eg ist jedoch um diese

een gewöhnlich etwas stiller als sanst,

ann die Geschäftslage noch als eine gun tige b

der Lage dez ia ig hal eff hn

nichts geändert. äahere Nachrich Ver⸗ bandes liegen noch nicht vor. In Eis hat die deutsche Industrie dem Autlande gege

* verzeichnen. Bei der Verdingung naͤmlich

ür die Cisenbahnen in Chile hat eine r

Konkurrenz aus dem Felde geschlagen. In einer Verdingung von Radreifen für die Cisenbahn. Direktion ,,. a. M. war das niedriglte Angebot 6 M Für Tenderreifen desgleichen 215 S Vro Tonne ab Werk. Ueber die Lage der Wa gon fabriken ist nichts Neues ju berichten. Dieselben sind jetzt dug ie Abwickelung der eingelaufenen . scldlich beschäftigi. Die Lage der Eisengießereien und Maschinenfabriken ist seit dem leßten Bericht unverändert.

nen. W (Reuß ä. 8) Arzneltare. Befoͤrderung von Thieren auf Eisen

Dem Geschãftsbericht des Leipziger Kassen vereint ent⸗ nehmen wir folgende Mittheilungen: Der Durchschnitts gz des Die. lanka ber Reichzbank stelite fich envas güinfliger als im Po ahr und dementsprechend sind auch die Erträgniffe des Leipziger Inftituts im Diskontegeschäft um rund 11 900 zus höher als 1886. Dage waren die Ansprüche im Lomkardberiehr nur gering und ergahen eine Mindereinnahme von rund 11 090 6 Bel den beiden Fallissements in Leipzig war der Leipziger Kassenverein insofern betheiligt. als ein größerer Betrag Aecepte der beiden Firmen diskontirt worden war. Der größte Theil ist bereits eingelöst und bei dem Rest ist j Ge⸗ fahr eines Ver usteß aus gefchlossen. Dat Gewinne ultat erlaubt, eine etwas höhere Dividende als im Vorjahre, Der Gesammtumsatz im . und Ausgang betrug m Jahre i887 ho Gos 989 e im Giroverkehr, 186 817 312 4M im Bankverkehr, zusammen 736 870 301 6 gegen S393 306 S9 M im Vorjahr. Der Gewinn ⸗Saldo betrãgt 142 061 4 Davon sind h üso für den Reservefonds abjusetzen mit 7103 und von den verbleibenden 134 958 M0 4 Ma ordentliche Dividende zu ent richten mit 120 9000 4; nach Abzug der Tantièmen an den , e. rath, an den Direktor und die Prokuristen verbleibt ein Restbetrag von 11995 M6, von welchem der Aufsichtsrath eine Super⸗Dividende von goso mit 1009 M zu vertheilen beantragt. Ein Betrag von 1500 S wird zu Gunsten des Beamten⸗Dispositionsfonds abgesetzt und der Rest mit 495 ½ς auf neue Rechnung vorgetragen. Vorbe⸗ haltlich der Genehmigung Fer Generalverfammlung würde demnach die Diridende 65 S = 44 (W betragen.

= Die Verwaltungßorgane der Chemnitzer Aktien⸗Spin⸗ nerei in Chemnitz haben beschlossen, der demnächst stattfindenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 600 vorzuschlagen.

Ueber die europäischen Woll märkte und ihr Usancen bringt „Le Genie Civil“ eine interessante Abhandlung. Darnach ist London der Centralpunkt für australische Wollen, welche dort in Auktionen in Partien bis zu 100 Ballen versteigert werden. Die Wellauktionen finden viermal im Jahre und iwar J Mai⸗Juni, August September und November⸗Dezem⸗ ber statt. Die Waare wird dem Meistbietenden zugeschlagen und ist binnen sieben Tagen in baar oder guten Wechseln ohne Abzug zu bezahlen, worauf die Waare, die von den Magazineuren gewogen wird, den Käufern ausgefolgt und auf deren eigene Kosten abgeführt wird. Lagerzins wird nicht bezahlt. Die Käufer ent⸗ richten den Maklern einen Schilling für jede Partie und haben auf Verlangen 25h Pfd. Sterl. für je 100 Pfd. Sterl. ersteigerten Werthes während oder nach dem Verkauf zu erlegen. Kauf oder Verkauf an der Wollbörse geht ausschließlich unter Vermittelung der Makler vor fich, die in zwei Klassen. Verkaufg⸗ und Kaufsmakler, zerfallen. Von ersteren giebt es etwa 12, von letzteren 12—15. Die Kommissions⸗ gebühr betrug lange Zeit 4 0so, indeß arbeiten manche mit 460 und manche besorgen auch abonnementsweife die Geschäfte ihrer Klienten. In Antwerpen ist der Hauptplatz für südamerikanische, besonders La lata Wollen. Die dortigen Makler erhalten 4 ,. Bei Auktionen bezahlt nur der Verkäufer Courtage, während bei direkten Abschlüssen Käufer und Verkãufer je Toso entrichten. Die dortigen Auktionen schließen sich an die Londoner Termine an. Der wichtigste Markt ür Kaprpolle ist Hamburg. Hier finden keine Auktionen statt. Die Verkäufe werden an der Börse gegen 1069 Escompte vorge- nommen. Die Importeure verkgufen durch Vermittelung von Agenten und Kommissionären in das Inland. In Frankreich hat Havre (nen regelmäßigen Verkehr in Wolle, Die dortigen 6 Auktionen find möglichft gleichmäßig auf das ganze Jahr vertheilt. Die Cour tage ist dieselbe wie in Antwerpen.

Dortmund, 29. Januar. (Köln. Volks-Ztg) In Folge der günstigen Lage der Eisen und Stahl⸗Induftrie ift auch der Kohlen markt fortdauernd belebt. Muß man auch da eigentliche Winter⸗ geschäft in Haubrandkohlen nunmehr als fast beendet betrachten, so machen sich doch nirgends Anzeichen, welche auf eine Abnahme des Abfatzes hindeuieten, geltend, da in gleichem Maße, wie das Geschäft in. Häuthrandkohlen abnimmt, die Nahfrage nach Industriekohlen steigt. Letzteres ift für die gesammte Kohlen · Industrie von größter Bedeutung und beweist, daß die Imeressen der gesammten Montan Industrie im inni sten Zusammenhang zu einander stehen. In bergbautreibenden Kreisen neigt man indeß immer mehr der Ansicht zu, daß eine dauernde und genügende Aufbesserung der niederrhesnisch westfalischen Kohlen. Industrie nur durch eine bedeutende Erweiterung des Abfatzgebietes erzielt werden Hönne, weshalb man in letzter Zeit bestrebt ist, nicht nur billigere Eisenbahntarife für den Köhlenransport zu erlangen, sondern auch die vorhandenen natürlichen Wasserstraßen der Ruhr, Llppe und Mosel für die Schiffahrt auszubauen. Waß nun das Kohlengeschäft der letzten Woche angeht, so waren es vornehmlich wieder Kokskohlen. u Koks, welche den Markt sehr belebten, während das Geschäft sich in den übrigen Fettkohlen sorten in den bisherigen Grenzen bewegte. Die Nachfrage nach Gas⸗ kohlen ist nicht gestiegen. Von Flammkohlen erfreuten sich gewaschene Rußkohlen eines flotten Abfgtzes, auch Grußkohlen für Kesselbeizung waren begehrt. Das Geschäft in magern Kohlen entsprach im All- gemeinen dem der Vorwoche; recht gefragt waren wieder Nußkohlen mittlerer Größe; auch Förderkohle wurde viel begehrt. Die Preise haben sich für alle Sorten behauptet und wurden bei Abschlüssen schlank bewilligt.

Dresden, 29. Januar. (Dr. J) Im Anschluß an die in der

eit vom J. bis 5. Februar hier stattfindende und aus dem ganzen ande beschickte Handfertigkeits⸗ Aus stellung?, welche auf Wunsch ad unter unmittelbarer Mitwirkung es Königlichen Mini steriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts veranstaltet wird, hält der Landesverband zur Förderung des Handfertig⸗ keits⸗ Unterrichts im Königreich Sachsen am Sonntag, den b. Februar, seine diesjährige General ver sammlung ab. Um ein Gefammtbild. über das AÄrbeitsschulwesen von gant Deutschland zu erhalten, sammelt gegenwärtig der Landtags⸗ Abgeordnete don Schenckendorff⸗Görlitz statistische Notizen. .

Leipzig, 31. Januar. T. B.) Der Gläubigerausschuß der Leipziger Drtontogefellschäft beschloß auf die ange meldeten und festgestellten Forderungen am 25. Februar 35 (o zu vertheilen. Ver nach dem Prüfungstermin festgestellte Status be⸗ flätigte die Ansicht des Glänbigerausschusses, daß auf etwa 60 9so Divldende zu rechnen sein dürfte.

Lon don, 5J. Januar. (BW. T. Bz Wollauktign. Für die heute eröffnete Wollauktion sind im Ganzen 283 900 Ballen an=

eboten; heute waren 6638. Ballen angeboten. Die Auktion war gut keß n. die Betheiligung lebhaft. Die Schlußpreise der letzten Auktion wurden voll behauptet, .

Am sterdam, 31. Januar. (W. X. B.) Die beute von der Niederländischen Han delsgeselssch aft abgehaltene Kaffee · Auktion eröffnete für Nr. JL zu 413 114, Nr. 3 411 d 411. Rr. I 414 2 43, Nr. 5 406 à 40, Nr. 9 41 3 411, Nr. 10

41 à 414. Wafhington, 31. Januar. (W. T. B.) Der Präͤsident hat eine Proklamatien erlassen, wonach für aus deut schen Häfen

kommende Schiffe die Tonnengelder⸗Gebühr von 6 Cents

aufgehoben ist.

New Pork, 30. Januar. (W. T. 2 Weizen Ver schiffungen der letzten Woche von den aflantischen Häfen der Ver einigten Staaten nach roßbritannien 23 00, do,. nach Frank⸗ reich =, do. nach anderen sfen des Kontinents 3 000, do. von Rasllforuien und. Sregon nach Großbritannien 32 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents Qrts.

317 Januar. (W. T B.) Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug b 028 454 Doll. gegen

5 vb 583 Doll. in der Vorwoche.