Antrag zu stellen, weil er wisse, daß er abgelehnt werden würde, und konstatire nur, daß der Staat als Arbeitgeber dieselbe Wablbeeinflussung getrieben habe, wie andere Arbeit- geber am Rhein und in Westfalen, um einen genehmen Kandidaten für den Reichstag durchzusetzen.
Abg. von Puttkamer (Plauth): Werkführer der ober— schlesischen Bahn hätten den Arbeitern nur empfohlen, für von Seydewitz zu stimmen. Wie darin eine Beeinfluͤssung zu finden sei, sei ihm unerfindlich. Die Arbeiter seien nur in einem einzigen Falle kolonnenweise zum Wahllokal geführt worden, und das sei im Interesse der Zeitersparniß geschehen.
Abg. Hammacher: Die Behauptung, daß in Westfalen und am Rhein ungesetzlicher Einfluß auf die Arbeiter bei der Wahl ausgeübt worden sei, sei in keiner Weise erwiesen. Bei der Prüfung der Wahl des Abg. Haarmann habe er von einem der Agitatoren, Hrn. Fusangel, behauptet, derselbe sei wegen verleumderischer Beleidigung bestraft. Er müsse sich berichtigen. Derselbe sei 23 Mal bestraft, darunter 18 Mal wegen Beleidigung, aber niemals wegen verleumderischer Be— leidigung.
Abg. Singer: Die Wahlprüfungskommission habe die von ihm aus dem Wahlprotest mitgetheilten Thatsachen nur deshalb als unsubstantiirt bezeichnet, weil sie die Schriftstücke, in welchen diese Behauptungen unter Beweis gestellt würden, weil verspätet eingegangen, als nicht existent betrachtet habe. Von unwahren Behauptungen sozialdemokratischer Wahlproteste könne also nicht die Rede sein. Er bleibe dabei, daß es sich hier um unerlaubte Wahlbeeinflussungen gehandelt habe.
Abg. von Puttkamer (Plauth) stellt in Abrede, daß in betreffenden Wahlprotest irgend etwas bewiesen sei.
Die Wahl des Abg. von Seydewitz wird für gültig erklärt. Die Wahl des Abg. von Kulm iz beantragt die Kom— mission für gültig zu erklären.
Berichterstatter ist Abg. Hermes, dessen Ausführungen jedoch bei der Unruhe des Hauses im Zusammenhange auf der Journalistentribüne unverständlich bleiben.
Abg. Rickert: Es zeige sich in diesem Falle wieder, wie mißlich es sei, daß dem Hause über die von dem Referenten mitgetheilten Thatsachen blos ein mündlicher Bericht ertheilt werde. Er habe einen Antrag stellen wollen, eine Anzahl der unerhörten Unregelmäßigkeiten bei dieser Wahl zur Unter— suchung zu stellen. Das sei bei einem mündlichen Bericht nicht möglich, deshalb wäre es besser, wenn das Haus, wie in früheren Fällen, erst den Druck des stenographischen Berichts über das soeben gehörte Referat abwarte, um ein besseres Urtheil zu gewinnen. Von Un— regelmäßigkeiten seien hervorzuheben, daß für die Ver— theilung von Wahlzetteln eine besondere polizeiliche Erlaubniß verlangt worden sei, während dies gesetzlich nicht erforderlich sei; ferner das Verbot von sozialdemokratischen Wahlcomités und Wahlversammlungen und ähnliche Dinge. Er stelle den Antrag, den Reichskanzler zu ersuchen, er möge die untergeordneten Behörden anweisen, daß sie sozialdemo— kratische Versammlungen nicht schon vorher verböten und die Wahlcomités nicht in ungesetzlicher Welse beschränkten.
Abg. von Kardorff: Er müsse sich dagegen verwahren, daß das Haus einen so weitgehenden und allgemeinen Antrag, der nicht entfernt mit der vorliegenden Wahl in Verbindung stehe, hier so kurzer Hand annehmen sollte, nur weil Herr Rickert es wünsche. Der Antrag müsse selbständig eingebracht und verhandelt werden.
Abg., von Marquardsen ist materiell mit dem Antrage Rickert einverstanden, hält es aber nicht für angezeigt, über ihn in Verbindung mit der vorliegenden Frage Veschluß zu fassen.
Abg. Rickert: Der Zusammenhang seines Antrages mit dieser Wahl sei zweifellos, denn der Referent habe aus einem Protest verschiedenartige Beschwerden vorgetragen, die er (Redner) selbst erwähnt habe. Er habe nichts dagegen,
dem
daß zugleich mit dem Bericht auch sein Antrag ausgesetzt
werde.
Abg. von Kardorff: Er erinnere sich nicht, aus dem Vortrage des Neferenten gehört zu haben, daß. eine sozial— demokratische Versammlung aufgelöst sei. Er protestire da— gegen, daß ein einstimmig von der Kommission gefaßter Beschluß umgestoßen werde.
Abg. von Bennigsen: Für den Fall, daß der Gegenstand nicht abgesetzt werde, beantrage er, den Antrag Rickert der Wahlprüfungskommission zur näheren Prüfung zu über— weisen. Auf die materielle Bedeutung dieses Antrages gehe er nicht ein.
Abg. Dr. Windthorst schließt sich diesem Antrage an.
Abg. Francke: Es handele sich hier nicht um ein Amen— dement, das mit der vorliegenden Frage in wesentlichem Zu— sammenhang stehe, sondern um einen Antrag, der auf das ganze Wahlsystem allgemein Bezug nehme. Dafür gelte der §. 22 der Geschäftsordnung, nach welchem ein solcher Antrag mindestens von 15 Mitgliedern unterstützt und gedruckt vor— liegen müsse, ehe über ihn verhandelt werden könne.
Abg. Rickert: Es komme ihm lediglich darauf an, den Bericht zu lesen, um einen Antrag formuliren zu können in Bezug auf die Punkte des Protestes, welche er dem Reichs— kanzler zur weiteren Veranlassung überwiesen sehen möchte. Die Wahlprüfungskommission könnte ja selbstverständlich auch eine solche Resolution beantragen, die an das anknüpfe, was im Protest vorkomme, und generell für alle Proteste gelten solle Uebrigens sei ihm jeder Modus recht. Sollte wirklich die Majorität gegen die sofortige Behandlung der Resolution sein, so würde er vorziehen, sie als Initiativantrag möglichst bald einzubringen.
Abg. von Helldorff: Nach dem Sinne der Geschäftsordnung
könnten solche Anträge nur als Initiativanträge eingebracht werden. Man könne die Wahl heute für gültig erklären und dem Abg. Rickert überlassen, seinen Antrag selbständig einzu— bringen. Eine solche Resolution wolle wohl überlegt sein, ehe man darüber entscheide. Abg. von Bennigsen: Das Haus habe keine Veranlassung, sich die Wege in der Behandlung einer solchen Resolution zu beschränken. Deshalb sei die Ansicht des Abg. Francke nicht entscheidend, aber die Zweifel sachlicher Natur könnten das Haus bewegen, den Gegenstand abzusetzen. Es habe dann die Möglichkeit, auf Grund des stenographischen Berichts besser zu beurtheilen, ob die Resolution in genügendem Zusammenhang mit der Wahl stehe. Er wiederhole seinen Antrag, den Antrag Rickert den Wahlprüfungskommissionen zu überweisen.
Abg. Sattler: Es komme Hrn. Rickert nur darauf an, den stenographischen Bericht über diese Verhandlung zu , um danach seine allgemeinen Anträge formuliren zu können, er könne heute also ruhig für die Gültigkeit der Wahl
von einer Kommission beantragt, oder plötzlich von einem Mitgliede eingebracht werde.
Abg. Richter: Hrn. Francke bemerke er, daß sich die 15 Stimmen zur Unterstützung des Antrages Rickert sofort finden würden. Nach seiner Ansicht wäre es also auch beim Etat unmöglich, eine Resolution allgemeinen Inhalts zu beantragen, weil dadurch der betreffende Etatstitel nicht geändert werde. Hr. von Bennigsen habe Recht, das Haus sollte sich keine künstlichen Schranken auferlegen. Er begreife nicht, wie der Parteigenosse des Hrn. von Bennigsen darauf dringen könne, solche künstlichen Schranken aufzurichten, die seiner Partei auch mal sehr lästig fallen könnten.
Abg. Sattler: Ob eine Resolution von einer Kommission dem Hause vorgelegt oder plötzlich eingebracht werde von einem einzelnen Mitgliede, sei wohl ein Unterschied.
Abg. Dr. Windthorst: Was der Abg. von Bennigsen gesagt habe, entspreche dem gesunden Menschenverstande, und er ver— stehe nicht, wie man dagegen sprechen könne. Er hoffe, daß die Majorität den Antrag auf Absetzung des Gegenstandes annehmen werde. Sollte das nicht der Fall sein, so beantrage er gleichfalls, den Antrag Rickert der Kommission zu über— weisen.
Abg. von Helldorff: Zur Absetzung des Gegenstandes liege keine Veranlassung vor. Gegen die Gültigkeit der Wahl seien keine Bedenken vorgebracht. Er beantrage also, über die Wahl abzustimmen, den Antrag Rickert der Kommission zur Berichterstattung zu überweisen.
Abg. Dr. Windthorst: Das Haus könne nicht über die Gültigkeit einer Wahl abstimmen, wenn gegen den Bericht erhebliche Bedenken vorlägen. Er urtheile nur, wenn er das Ganze vor sich sehe. Wenn auch die Kommission ihren Be— schluß auf Gültigkeit der Wahl einstimmig gefaßt habe, so sei das Haus dadurch doch in keiner Weise gebunden.
Abg. von Kardorff: Er stimme dem AÄAntrage des Abg. von Helldorff zu. Wenn das Haus beschlösse, heute die Ent— scheidung über die Gültigkeit der Wahl auszusetzen, so wäre das ein Mißtrauensvotum gegen die Wahlprüfungskommission, wie es stärker nicht gedacht werden könne.
Abg. Singer erklärt sich für den Antrag des Abg. Rickert.
Abg. Miquel: Seines Wissens sei es nach der Praxis des Hauses immer zulässig gewesen, über eine Resolution, die durch thatsächliche Ermittelungen bei Gelegenheit einer Wahl— prüfung veranlaßt gewesen sei, bei dieser Gelegenheit auch zu beschließen. Er würde es aber nicht für zulässig erachten, irgend eine beliebige Frage, die mit der vorliegenden Wahl— frage keinen Zusammenhang habe, bei einer Wahlprüfung in das Haus zu werfen. Wenn Wahlversammlungen aufgelöst oder nicht geduldet seien, weil die Furcht bestanden, daß ein Sozialdemokrat rede, so sei die Resolution vollkommen be— rechtigt. Sei aber ein solcher Fall überhaupt nicht vor— gekommen, und erstrecke sich das Referat darauf nicht, so müsse ein selbständiger Antrag eingebracht werden. Ueber beide vorliegenden Fragen brauche das Haus nicht gleichzeitig die Entscheidung zu treffen. Ueber die Gültigkeit der Wahl könne es, da sie von der Kommission einstimmig beschlossen sei, heute entsche den, während es die Frage über die Resolution der Kommission überweisen sollte.
Abg. Baumbach: Die Resolution, die in der Kommission von der Majorität abgelehnt worden sei, wolle seine Partei, die in der Minorität gewesen, wieder aufnehmen und deshalb müsse sie wissen, wie die Dinge im Einzelnen lägen. Bei der Unruhe im Hause sei es aber nicht möglich gewesen, dies dem ausführlichen Referat des Berichterstatters zu entnehmen. Aus diesem Grunde beantrage seine Partei für heuke die Ab— setzung des Gegenstandes.
Mit 109 gegen 104 Stimmen beschließt das Haus, die Verhandlungen nicht auszusetzen, und beschließt ferner gegen die Stimmen der Konservativen und einiger Nationalliberalen, daß der Antrag Rickert mit der vorliegenden Wahlprüfung in wesentlichem Jusammenhang stehe; so daß er gemeinsam mit ihr verhandelt werden kann.
Abg. Singer will die Resolution Rickert der Wahl— prüfungskommission mit der Maßgabe überweisen, daß sie noch in dieser Session darüber dem Hause Bericht erstattet. Abg. von Vennigsen erklärt sich gegen diesen Antrag. Wenn auch die Kommission in einer Sitzung die Resolution erledigen könnte, so sei es doch zweifelhaft, ob das Haus bei der augenblicklichen Geschäftslage den Bericht noch entgegen— nehmen könne.
Abg. Singer geht hierauf auf das Materielle der Sache ein. Der Reichstag habe schon mehrfach beschlossen, daß es unzulässig sei, Wahlcomités und Wahlversammlungen von vornherein zu verbieten. Trotzdem verstießen die Behörden nach wie vor in unerhörter Weise gegen den klaren Wortlaut der Gesetze und machten dadurch die Wahlen anfechtbar. In Widerspruch mit den Bestimmungen der Gewerbeordnung machten sie die Vertheilung von Stimmzetteln und Wahl— aufrufen von der polizeilichen Erlaubniß abhängig.
Abg. Rickert: Er werde für die Gültigkeit der Wahl stimmen, bitte aber folgenden Antrag anzunehmen: dem Reichs— kanzler die Proteste mit dem Ersuchen zu übergeben, daß er die in denselben enthaltenen Beschwerden der preußischen Re— gierung zur Kenntnißnahme und eventuellen weiteren Ver— anlassung überweise.
Unter Annahme dieses Antrages wird die Wahl des Abg. von Kulmiz für gültig erklärt; der allgemeine Antrag Rickert wird der Kommission zur Berichterstattung überwiesen.
Schluß 5 Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch 12 Uhr.
— In der gestrigen (52.) Sitzung des Haufes der Abgeordneten bemerkt im weiteren Verlauf der Debatte über den Gesetzent wurf, betreffend die Abänderung des Artikels 73 der Verfassungs-Urkunde (Verlän— gerung der Legislaturperiode von drei auf fünf Jahre) der Abg. Dr. Gneist: Die Wähler hätten nicht blos das Recht, zu wählen, sondern auch darauf, daß die Wahl wirksam sei. Wenn auch viele Wähler gar zu sanguinische Hoffnungen auf die Erfolge ihrer Abgeordneten hätten, so stehe doch fest, daß alle Kollegien, die frisch zusammen— gesetzt seien, schlechter fungirten, als ältere. Hier in diesem großen Kollegium sei das um so mehr der Fall, da die Anschauungen so verschieden seien. Bei den Be— schlüssen des Hauses spiele die Verständigung doch eine große Rolle, Majorität und Minorität müßten sich verstehen, erst dann seien ihre Beschlüsse wirksam. Das längere Zusammen— leben im Hause, in der Kommission und ,, bringe die Parteien gegenseitig näher. In England sei die . periode von 3 auf 7 Jahre verlängert worden. Es sei als natürliche Thatsache anzusehen, daß die Verlänge—
stimmen. Ucbrigens sei es ein Unterschied, ob eine Resolution
bilde. n Deutschland sei die dreijährige periode Preußens die kürzeste, die anderen Staaten hätten eine vierjährige bis neunjährige Legisla periode. Die sechsjährige Periode sei die eigentlich konsn tionelle. Jetzt stehe das Haus vor der Enischeidung g früheren Zweifel. Was man in Deutschland von den Wah ausgehalten habe, gehe weit über das Amerikanische hinz Die Verhetzungen, die zweideutigen Versprechungen, die n nicht erfüllen könne, träten nur bei Wahlen auf. Dann m. man noch an die Kosten und die großen Störungen des kehrs denken. Eine schlimmere Drohung, als die der J lösung des Parlaments, gebe es in Deutschland gar m Die allgemeinen Wahlen seien unvermeidlich und fassungsmäßig nothwendig und am allerwenigsten könne n den Antragstellern vorwerfen, sie wollten das Ansehen Parlaments mindern. Im Gegentheil erwarteten von dem Antrag eine Besserung des Ansehens und ; Machterweiterung der Parlamente. Wundern müsse er? über das Hineintragen persönlicher Angriffe in die Deban darüber seien doch alle einig, ob konservativ, ob radikal,“ wollten doch eine Erweiterung des Ansehens des Parlamg Man könne froh sein, daß man in 20 Jahren 14 oder Wahlen bestanden und ausgehalten habe, ohne Schaden Leib und Seele. Das gehe weit über die Nerven des g lischen Volks und der Yankees hinaus! Nun sage m was werde die Welt dazu sagen? Danach frage er nichtn— es handele sich hier um eine querelle allemande und, w; Jemand Interesse an kurzen Legislaturperioden habe, so s⸗ die Regierung, die früher erklärt habe, daß sie einer längerung nicht zustimmen könne, ohne zweijährige Legislan perioden. Wenn sie jetzt diesen Widerspruch aufgegeben ha so sei das zu Gunslen des Hauses. Die Gegner der längerung zeigten nur der Regierung, wie weit man nochn dem Gefühl der Solidarität entfernt sei. Wenn dieses Ga einige Zeit in Wirksamkeit bleibe, so werde sich kein Me mehr erinnern, daß es dreijährige Perioden gegeben hi Es handele sich hier um die Vernunft der Sache und! sachlichen Gründen bitte er, den Antrag anzunehmen.
Abg. Dr. Meyer (Breslau): Der Hinweis auf das g lösungsrecht genüge wohl, um nachzuweisen, daß das He durch diesen Antrag weder längere Sessionen, noch“ größere Machtstellung erlangen werde. Er habe sich gem dert, daß der Abg. Dr. Gneist als Vertreter der Parlame herrschaft aufgetreten sei. Seine Partei kämpfe hier nicht um Parlamentsherrschaft, sondern um die Rechte der Wähl welche in ihrem Recht verkürzt würden, wenn ih— die Gelegenheit verkümmert werde, einen Mißgriff, den bei den Wahlen gemacht hätten, in kurzer Zeit wieder gu machen, wie es jetzt möglich sei. In den Ausführungen Abg. Dr. Gneist habe er Vieles gefunden, mit dem er Üben stimmen könnte. Wenn es sich darum handele, zu untersus ob 3 oder 5 Jahre besser seien, würde er vielleicht zu einem am Urtheil kommen. Jetzt handele es sich darum, ob den Wäll ein Recht, welches sie hätten, erhalten bleiben solle oder n Die Leidenschaft der Wahlagitation sei lediglich zurückzufüh auf die Vorschläge, welche die Regierung gemacht habe. J solle einen Zustand billigen, bei welchem die Regierung, n der Versuch geglückt sei, ein Parlament auf 5 Jahre ha wenn er mißglückt sei, habe sie das Recht, das Parlam sofort zu beseitigen. Der Abg. Dr. Gneist habe gesagt, er durch das Ertragen der Wahlkämpfe die Stärke der Nen bei den Deutschen bewiesen worden. Diese Nerven hätten noch. Das Haus möge also den Antrag ablehnen.
Abg. Dr. Windthorst: Den Ausführungen des Abg. Dr. Gz könne er nicht beitreten; denn auch bei den dreijährigen? rioden bleibe das Haus in seinen Hauptbestandtheilen faßt verändert, die Kontinuität der Geschäftsführung sei also— wahrt. Wenn der Abg. Dr. Gneist auf England hinweise wolle er (Redner) nicht hoffen, daß er auf das in Engl herrschende parlamentarische System hinsteuere. Wenn int zelnen deutschen Staaten längere Wahlperioden beständen gehe daneben her meist eine theilweise Erneuerung der Lam vertretungen in kürzeren Fristen. Was hätten denn die n jährigen Perioden in Preußen für Unzuträglichkeiten mit: gebracht?
Abg. von Eynern: Daß neben dem Abg. Bamberger der Abg. Dr. Windthorst für die Verlängerung der Legislaa periode eingetreten sei, beweise, daß der rhetorische Aufm ein überflüssiger sei; es handele sich um keine Par frage, das würden die Wähler im Lande auch einsehen.
Damit schließt die Spezialberathung. S. 1“ wird ge die Stimmen der Freisinnigen, des Centrums und der N angenommen, ebenso 5. 2 und das Gesetz im Ganzen. Schluß 2½ Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch 11 Uhr
Legislaz
Statistische Nachrichten.
Der im Reichs-Eisenbahnamt bearbeiteten ‚Uebersichtlichen sammenstellung der wichtigsten Angaben der deut schen Eisenban Statistik für die Betriebsjahre 1885,86 und 1886/87 weiter folgende, den Personenverkehr betreffende Mittheilzz entnommen: Auf sämmtlichen deutschen Eisenbahnen mit norm Spurweite wurden 1886/87 befördert überhaupt 295 758 906 E 275440 945) Personen, und zwar in der J. Klasse 1 864 596 * 19863646), in der II. Klasse 31 724 493 (85/86 30 977 676), in III. Klasse 193 131 225 (85/ 86 178 539 304), in der IV. & 62 081 560 (85 / 85 57 301 785) Personen. Die Einnahme aus! Personenbeförderung (ausschl. Gepäck und Nebeneinnahmen) belie für einen Personenkilometer durchschnittlich auf 3,‚29 (85 / 86 35 für 1 km durchschnittlicher Betriebslänge auf 7412 (S5 / 85 725 Bei der Militärbeförderung auf Requisitionsschein und Militärkt— betrug die Anzahl der Personen 6 957 032 (85.86 6 658 554) Auf den preußischen Staats-Eisenbahnen wurden h haupt befördert 176 077750 (5/6 161 812 362) Personen, Einnahme aus der Personenbeförderung belief sich für Personenkilometer auf 3,22 (85/86 3,26) , für durchschnitilicher Betriebslänge 8174 (85:86 75972) (66 den bayerischen Staats-GEisenbahnen betrug die Zahl de förderten Personen 19 147 365 (85/86 18 406641), die Einnahm' der Personenbeförderung für 1 Personenkilometer 3,53 (85 / Sh 35. und auf 1 Em durchschnittlicher Betriebs länge entfallen 5h03 (6 5392) „S Auf den sächsischen Staats-Eisenbahnen n überhaupt befördert 23 892 493 (85/86 22623171) 9 sonen; die Einnahme aus der Personenbeförderung . für jeden Personenlilometer auf 3,34 (85/86 33533 ür 1 km durchschnittlicher Betriebslänge auf 9714 (H5 / 8öz 9ö6 Auf den Reichs-Eisenbabnen in Elsaß-Lotbringen ne überhaupt befördert 12 525 034 (85/86 12246 351) Personen Einnahme aus der Personenbeförderung betrug für jeden Pet? kilometer 3,331 (85866 336) 3, für 1 km durchschnitt Betriebslänge 6940 (85/86 6838) Sñé6 — Was den Gi
rung ein Machtelement der gewählten Versammlung
verkehr anbetrifft, so wurden auf sämmtlichen normalsru
deutst
Bahnen Deutschlands befördert 156 586 432 (6/856 148 079 064) Tonnen Güter gegen Frachtberechnung, wobei die Einnahme auf I Tonnenkilometer sich belief auf 468 (85 86 4 M7 *, und auf 1 Fm tdurchschni tlicher Betriebslänge auf 17 865 (G5 / 85 17524) (.C Von dieser Gesammtmasse entfallen auf Eil! und Expreßgut fiJ3 196 (85/86 724 656) t, auf Frachtgut 148 150 253 (5 86 141 645 447), auf Militärgut 5 313 (85/865 69 413) auf den. Vieh⸗ transport 2388 977 (S586 2175 464) und auf frachtyflichtiges Dienstgut 5 228591 (865/86 4364 984) t. Die Güterbeförderung chne Frachtberechnung umfaßte 8 217 984 (S5 86 8 367484) t. Von sammklichen Gütern wurde jede durchschnittlich befördert 1063,ů91 , , . ö — Nach einer im Königlich württembergischen Ministerium des Innern besorgten Zusammenstellung über die Betheiligung an den in Württemberg bestehenden Sparkassen im Jahre 15886/57 be⸗ frug die Gesammtsumme der Einlagen bei der wärttembergischen Spar⸗ kaffe S725 861 4, bei den Bezirks ⸗Sparkassen 13 153 105 , im Ganzen 21 578 936 ½ Die Gesammtsumme der Rückzahlungen bezifferte der württembergischen Sparkasse auf 8033386 „6, bei den s⸗Sparkassen auf 10 987 917 S6, zusammen also auf 21 303 S Es wurden demnach im Jahre 1886,87 bei Sparkassen des Königreichs mehr eingelegt 2 857 693 „ sich aber unter den Rückzahlungen der württembergischen Sparkasse 1 325 919 66 Zinsen befinden, so vermindert sich die Summe der zurückgezogenen Einlagen noch um diesen Betrag. Was die einzelnen Kreise betrifft, so. wurden:; im Reckar⸗Kreise eingelegt 8 670 154 (bei der württembergischen Sparkasse 4 077 329 4, bei den Bezirks sparkassen 4592 825 t), zurückgezogen 7 104 489 6 (bei der württembergischen Sparkasse 37068 8065 „, bei den Bezirks⸗Sparkassen 3 395 666 „), also mehr einge egt 1565 685 M (am meisten eingelegt hat Stuttgart Stazt, nämlich 4224 143 „60); im Donau-Kreise eingelegt 5 662 726 S (bei der württembergischen Sparkasse 1 226480 AÆ, bei den Bezirks Sparkassen 4 836 246 „), zurückgezogen 5 101 8386 9½ (bei der württembergischen Sparkasse 1073 8113 S, bti. den Bezirks-Sparkassen 4528 155 4M), also mehr eingelegt 460 758 ; im Jagst-⸗Kreise eingelegt 3 688194 S (bei der. württem— bergischen Sparkasse 1976 302 „66, bei den Bezirks, Spar— lassen 1711 892 S6), zurückgezogen 3 233 819 (bei der württembergischen Sparkasse 2641129 6, bei den Bezirkeẽ⸗ Sparkassen 1192 959 „M), also mehr eingelegt 454 326 „n; im Schwarzwald Kreise eingelegt 3 457 922 . (bei der württem⸗ bergischen Sparkasse 14457865 46, bei den Bezirks-Sparkassen 36012 137 A), zurückgezogen 3 085 796 M (bei der württembergischen Sparkasse 1 208 650 S6, bei den Bezirks⸗Sparkassen 1876 145 ), also mehr eingelegt 372 126 6
Kunft, Wissenschaft und Literatur.
Den Beginn des dritten Heftes der Monatsschrift Unsere Zeit“, herausgegeben von Friedrich Bienemann (Leipzig, F. A. Brock⸗ haus), bildet ‚Margot's Lüge“, eine Novelle ven Wilhelm Kullmann. „Zum hundertjährigen Geburtstage Arthur Schopenhauer s8* entwirft Victor Kiy einen Abriß des Lebens und der Lehre des berühmten Philo⸗ sophen. Pr. Emil Bloesch giebt unter dem Titel „Der politische Zustand der Schweiz“ Bemerkungen über die unter der noch ungebrochenen Vorherrschaft des Radikalismus wahrnehmbaren konservativein Unter— strömungen in den Kantonen der Republik. H. v. Scheel's Gutachten zu den aus den „Grundzügen“ und der Denkschrift“ der Deutschen Reichsregierung vom November v. J. sich ergebenden Hauptfragen der „Alters. und Invaliditätsversicherung der Arbeitnehmer in Deutschland' wird der Aufmerksamkeit nicht ermangeln. „Zur Frage der Flußregulirung“ spricht Joseph Riedel in Anlaß der Wasser— bauten an der Theiß seine Ansicht dabin aus, daß allen bezüglichen Ar— beiten das gründlichste Studium der Wasserversorgung des betreffenden Gebiets vorauszugehen habe; der sehr beachten werthe Artikel wird durch einen Plan erläutert. Hauptmann Gerhard Zernin weist im Auffatz Das deutsche Schützenwesen und seine Fortentwickelung“ nach, daß der Mangel eines Einbeitsgewehrs diese dentsche Institution hinter ähnlichen in anderen Ländern habe zurückbleiben lassen. Gustav Robert Kirchhoff, der verstorbene große Physiker, wird in seiner wissenschaftlichen Bedeutung von Prof. Pisko geschildert. Dr. Bern— hard Münz widmet dem gleichfalls abgeschiedenen Denker Gustav Theodor Fechner einen warmen Nachruf. „Der sechste Februar 1888.5, die Reichstagssitzung dieses Tages mit der berübmten Rede Bismarckh's, wird in seiner dauernden Bedeutung für Deutschland vom Herausgeber der Zeitschrift gezeichnet. Unter „Denkwürdiges“ berichtet W. H. Uhland über „Fortschritte in der Mechanik“, und zwar über die Forthhrücke in Schottland; 3 Abbildungen erläutern den Artikel. Eine Todtenschau schließt das Heft. .
— Die hoch gesteigerten Anforderungen, welche die neue Feld— dienst⸗ Ordnung an den Kavalleristen stellt, die selbständige Auffassung, die er im Terrain in vielen und wichtigen Aufgaben und Aufträgen zu erlangen und zu bethäͤtigen hat, veranlaßten den Verfasser, die Hauptpunkte für diese Ausbildung in applikatorischer Methode und in strenger Stufenfolge in einem soeben in der Königlichen Hof buchhantlung von E. S. Mittler und Sohn erschienenen Hülfsbüchlein Leitfaden für den Unterricht des Kavalleristen im Felddienst“ (Heft J. Offiziers Ausgabe. Mit Skizzen. Pr. 90 3. Heft IJ. Mannschafts Ausgabe. Mit Skizzen. Pr. 0 ) zusammen—⸗ justellen, derart. daß der ganze durch die Felddienst-Ordnung gebotene Lehrftoff in drei Lehrstufen, für junge, für alte Mannschaften und für Unteroffiziere, gegliedert und durch eingedruckte Terrainzeichnungen fortwährend erläutert ist. Die Absicht des Verfassers geht, dabei hauptsäck lich dahin, den Kavalleristen zur selbständigen Thätigkeit zu befähigen, also als Spitzen, Patrouillen· und Meldereiter, als Vedetke, Eelaireur und 'ebenso den Unteroffizier als Führer von Patrouillen, von Unteroffiziers⸗ und Relaisposte'n. Während das eine Heft als Unterrichtsbuch dient und in die Hände der Mannschaften gelangt, ist das andere für den Gebrauch des den Unterricht im Feld— dienst ertheilenden und leitenden Offiziers bestimmt. . .
— Eine interessante Veröffentlichung finden wir im Märzheft der Deutschen Rundschau“ (herausgegeben pon Jul. Roden⸗ berg, Verlag von Gebr. Pätel, Berlin), nämlich eine Anzahl bis her ungedruckter Gedichte Fritz Reuter's, welche aus seinen trühsten Tagen stammen, aus jener Zeit, wo zum Theil das Lebensschiff des Dic ters gescheitert war. — Führt uns Emil Hübner in einem fesselnden Aufsatz nach den Balearen und macht uns mit der wenig bekannten und. doch in vieler Hinficht fehr beachtenswerthen Inselwelt vertraut, se schil dert uns Arthur Milchhoefer in feinen „‚Ättischen Studien. klassischen Boden und widmet dabei befonders der eigenartig-reizvollen Land⸗ schaft seine Aufmerksamkeit. — Julius Rodenberg setzt seine trefflichen Bilder aus dem Berliner Leben fort und behandelt dabei weitere Theile der „Linden“. — Von den übrigen Beiträgen des „Rundschau“ Heftes nennen wir noch die klare und gemüthreiche Charakterisirung Antonio Rosmini's von F. X. Kraus, ferner die Sondirung einer leitgemäßen Frage: . Die Ausbildung der höheren Justiz⸗ und Verwaltungsbeamten in Deutschland“, und eine kuͤrzere Betrachtung don Adolf Frey über Salomon Geßner gelegent— lich der hundertsten Wiederkunft seines Todestages Für bellt ristische Haltung sorgen Wilhelm Berger's Erzählung „Fremzes Blut und die Fortsetzung der spannenden Bret Harte schen Novelle: Die Ar⸗ gonauten von North Liberty. Außer der Politischen. ' »nd 2Literarischen Rundschau“, den literarischen und bibliographischen eig ist auch n , 6 . Krause'z anregende Ueber icht des Berliner Musiklebens vertreten ;
3 2 Sp n elt‘, die in Berlin, Unter den Linden 50, erscheinende Sportzeitung, gelangt bereits vom J. März an zwei Mal wöchentlich zur Ausgabe, ohne daß eine Erböhung des Abonnements ˖ preises (23 M monatlich) für daz Blatt eintritt. Die soeben erschienene . 9 ist wiederum reichhaltig ö. . ich den vorangegangenen in
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Land⸗ und Forstwirthschaft.
Deutsche Forst⸗Zeitung, Organ für die Interessen des Waldbaues, des e n, und der Forstbenutzung. J. Neumann, Neudamm.) Rr. 49. — Inhalt: Die grauen Rüsselkäfer, Stro— phosomus obesus, Cneorhinus geminatus et Cleonus turhatus, und ihre forstliche Bedeutung. Von Eduard Spring. — Sind Ballen⸗ pflanzen aus älteren Beständen varwendbar? (Antwort auf die Frage ö in Rr. 40 der ‚Deutschen Forst-Zeitung') Von W. Von Buchholz, Revierförster in Stegelitz. Von H. Wilke, Förster. — Unter welchen Verhältniffen ist der Ueberhalt von Waldrechtern vortheilhaft? Von E. Prediger. — Aus dem Bericht über die Verhandlungen des Abgeordnetenbauses vom 23. Januar 1885. — Zur Buchenholzfrage. Von P. — Perfonalien. — Brief⸗ und Fragekasten. K — Deutsche Jäger-Zeitung, Organ für Jagd, Fischerei, Zucht und Dressur von Jägdhunden. (J. Neumann, Neudamm.) Rr. 45. — Inhalt: Worauf, es ankommt bei der Gebrauchsbund— Prüfung. (Im Anschluß an die Artikel von Georg Pohl und Dr. von Kadich in dieser Zeitung) Von Hegewald. (Fortsetzung) — „Dem Wunden nach!‘ Von Staatsanwalt Mantell. — Ein angekrätzerter Baummarder. Von Königl. Oberförster von Weickhmann. — Leichen— zug. Von Ed. Pfannenschmid. — Ueber wilden Aufzug der Fasanen. Von von Homeyer. — Junghase am 22. Februar. Ven Forst— praktikant Fans Woltag. — Waldschnepfe am 25. Februar in Mecklenburg geschossen. Von von Behr. — Vereinsnachrichten. Verein zur Züchtung deutscher Vorstebhunde?. Beitritts erklärungen. ; Monatsversammlung des „Vereins zur Züchtung reiner Hunderassen in Frankfurt a. M. am 16. Februar 1888. — Terminkalender für Preissuchen ꝛe.
Gewerbe und Handel.
Der Vorsitzende des Ausschusses der deutschen Berufsgenossen⸗ schaften, Dr. DSSscar von Hase, hat soeben eine Denkschrift unter dem Titel Der Verband der Berufsgenossen⸗ schaften“ veröffentlicht. Dieselbe behandelt: J. Die Begründung des Verbandes der deutschen Berufsgenossenschaften. II. Die sozial—
politischen Aufgaben auf Grund der Kaiserlichen Botschaft: 1) die
Unfall versicherung, ?) die Alters- und Invalidenversicherung und III. Die
Grenzen der Thätigkeit des Verbandes der deutschen Berufsgenossen— schaften. Den Hauptanlaß zu der vorliegenden Veröffentlichung dürfte wohl die Denkschrift, Mittheilungen über die Stellung des Centralver- bandes deuischer Industrieller zu den Bestrebungen des Verbandes der deutschen Berufsgenossenschaften für die Unfallversicherung der Arkeiter als Verhandlungen, Mittheilungen und Berichte des Centralverbandes deutfcher Industrieller. Nr. 39. Herausgegeben vom Geschäftsführer H. A. Bueck, Januar 1888“ gegeben haben. Der darin enthaltenen Polemik, welche Dr. von Hase als Kriegserklärung T beichnet begegnet derselbe vorweg mit der im Auftrage des Ausschusses des Verkandes der deutschen Berufsgenossenschaften abgegebenen Erklärung, daß 1) der Verband der deutschen Berufsgenossenschaften beabsichtige, seine Thätigkeit durchaus auf die den Ber agenossenschaften gesetzlich zugewiesenen oder ferner noch zuzuweisenden Zebiete um befchränken; denn indem er auf, diesen Gebieten das Recht in Anspruch nehme, als maßgebende Vereinigung des dentschen Gefammtgewerbes zu gelten, übe er dieses Recht nicht durch Be⸗ schlüsse, welche seine Mitglieder innerhalb ihres eigenen Wirkungẽ⸗ kreifes bänden, sondern durch Meinung austausch und Gutachten aus — und daß 2) der Verband der deutschen Berufsgencssenschaften in keiner Weife beabsichtige, die Führung in wirthschaftlichen Dingen den freigebildeten Vereinen, so dem Centralverband deut cer Indu⸗ strieller, thatsächlich oder durch Einwirkung auf die künftige Sec gebung zu verkümmern, er vielmehr, bestrebt sein werde, Alles, was sachlich und persönlich einem natürlichen guten Verhältniß zu den bestehenden Vereinigungen an . der Industie entgegenstehe, aus dem Wege zu räumen. — Der Verband der deutschen Berufsgenossenschaften umfaßt z. 3.
2481 114 Ver⸗ sicherte in 223 Betrieben mit 1489 853 618 ½ anrechnungsfähigen Löh mn der b nen oder
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Bau und Kredit⸗ erzielten Reingewinn Geschäfte und ei
— Der Aufsichtsrath der Mag debur bank hat beschlossen, von dem im Jahre 18 e (465 153 0½)) 40 000 M für in der Abwickelung begriffene zurückzustellen, 20 307 cƽ. dem Reservefonds zuzuführen Dividende von 10 9½ zu vertheilen. . ö
— Der Bericht des Vorstandes der Magdeburger Räück— versicherungs⸗Aktien⸗ Gezellschaft an den Bern altungẽrath enthält folgende Angaben; Die Jahresrechnung und Bilanz pro 1887 weist eine Gesammteinnabme von 4497 406 16 auf und eine Ausgabe von 41051 156 S, so daß sich ein Ueberschuß ergiebt von 356 230 b Von diesem Ueberschuß wird vorgeschlagen 2626 „6. dem Gratift. katlons- und Dispositionsfonds zu überweisen, so daß ein Reingewinn von 354 223 M verbleibt. Der Reservefonds besitzt die vorgeschriebene Maximalhöhe von 9060 600 M, so daß statuten gemäß nach Bericht. gung der dem Verwaltungsrath und der Direkticn zukommenden Ge— winnantheile dem Sparfonds 100 000 4 zufließen und 227 000 4M jur Vertheilung an die Aktienäre gelangen. Diesem Ergehnit zufolge ist die Dividende für das Jahr 1887 auf 45 6 ür jede Aktie festzu⸗ fetzen. Der Sparfonds erreicht nunmehr die Höhe von, 521 159 6 ⸗ Die Dividende der Aachener Bank für Hande! und Gewerbe pro 1887 ist ron dem Aufsichtsrath des Instituts auf 5 0 festgesetzt worden. ö.
. eil r e rah der Braunschweigischen Bank hat dem Antrage der Direktion gemäß beschlossen, der General ver amm lung die Vertheilung einer Dividende von 45 Prozent fur das verflossene Jahr vorzuschlagen. ; . . orzusch . Geschäftsbericht der Coburg Gothaischen Kredet⸗ Gesellfchaft in Coburg über das Jahr 1837 entnel men. wir Fol: gendes: Der Geschaͤftsgewinn beträgt brutto 262 490.6 (1386 255466) und netto 173 829 υ (1886 151 354 .). Von diesem Gewinn sind dem gefetzlichen Reservefo'n ds 5o Mn mit S647 M zu ühermeisen und es verbleiben nach Absetzung von 3000 6 Tantieme des Aufsichtsraths 162 131 40 Die Direktion beantragt, hieraus eine Dividende von 400 an die Aktionäre mit 169 800 6 zu zahlen und, den Restgewinn von 1381 6 guf das Jahr 1858 vorzutragen. — Die Zinsen-Conti erhöhten ihr Erträgniß um 32 044 S, auch das Wechsel-Conto zeigt eins. kleine Gewinnzunahme von 1062 6 Dagegen ist der Gewinn an. Effecten. zinsen um 23 456 6 zurückgegangen und außerdem in Folge der tiefen Eourse am Jahresschluß eine Abschreibung auf die Effecten— indentur von 195 9957 M nöthig geworden. Das Provisions. Conto zeigt einen Rückgang um 5474 „S, dagegen ist ne sehr anfehnliche Steigerung des Nutzens aus verkauften, Münchener Bauplätzen zu melden, und zwar von, 18 523 16 auf 79 360 M exklusive Zinsen.
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Von Wichtigkeit ist ferner die erste, wenn auch kleine Dividende auf den Besitz von 1165 O00 0 Oberländer's Bierbrauerei⸗Aktien (Frantfurt a. M.) im. Betrage. von 2o gj. Dem Bruttogewinn der Gesellschaft stehen die Vepositen⸗ sinsen föwie die Verwaltungskosten z. gegenüber. Ferner geht vom Gewinn ab der Betriebsverlust inklusive Abschreibung auf das Schieferbergwerk bei Lehesten, im Betrage von 10944 tp Außer diesem Betriebs verlust beeinträchtigt den Gewinn ein Verlust an einer Contocorrent-Forderung, für welche der Betrag von 15 000 .
zurückzustellen war. — In Gemäßheit der von der General versamm⸗
lung vom 1. März 1884 ertheilten Ermächtigung wurden im vergan⸗ genen Jahre weitere 130 000 6 eigener Aktien zum Durchschnittscourse von 7.68 Yo excl. Stückzinsen zurückgekauft und hierdurch das Aktienkapital auf 46020 5090 4 herabgesetzt. Es sind zur Erfüllung der beschlossenen Rückkaufssumme von 2 100 90 * noch 120 900 6 Aktien zu erwerhen. An den 1887 zurückgekauften Aktien wurde ein rechnungs mäßiger Ueber— schuß von 34 693 M erzielt, durch welchen das Aktien Rückkaufe gem nn⸗ Conto auf 474 177 1 angewachsen ist. Der Reservefonds ermäßigt sich auf 313 956 ͤ sich 1 und, 4. März. (Köln. Volks-Ztg.) Auf den Kohlen markt hat das Frostwetter der vorigen Woche sebr belebend ein gewirkt. Hausbrandkohlen, zumal gewaschene Nußkohlen, waren sehr stark gefragt und fanden zu etwas erhöhten Preisen lebhaften Absatz. Auch in Industriekohlen, namentlich wieder in Kokskohlen und Koks, war das Beschäft recht flott. Die m isten Zechen hiesigen Be⸗ zirks waren genöthigt, Ueberschichten einzulegen, um den esteigerten Ansprüchen der Konsumenten und Händler zu genügen. Die Eisenbahn⸗Verwaltungen hatten Mühe, den durch den erhöhten Versandt hervorgerufenen Anforderungen an leeren Wagen zu genügen; doch ist von einem Waggon Mangel, wie er aus den mehr westlich belegenen Revieren gemeldet wurde, hier nichts zu be— merken gewesen. Die unter den Magerkohlen-Zechen des diesseitigen Reviers vor Kurzem zu Stande gekommene Konvention ist bereits in der Lage gewesen, die Preise für die Tonne um 40 zu erhöhen, so daß nunmehr auch diese Zechen einer bessern Zukunjt entgegengehen. Der Absatz bewegte sich in der vorigen . Rheinschiffahrt wieder unterbrochen war, vornehmlich nach Osten, fo daß dort eine lebhafte Konkurrenz entstand. Viele auf die Rheinschiffahrt angewiesene Zechen waren genöthigt, einen Theil ihrer Förderung zu stürzen oder in vorhandenen Magazine zu kippen, um nur der Nothwendigkeit zu entgehen, Feier schichten einlegen zu müssen. Dergleichen Stockungen verursachen den Zechenverwaltungen viele Kosten und greifen störend in den Betrieb ein, des Ausfalles an Arbeitslöhnen gar nicht zu gedenken. Im Uebrigen bewegte sich das gesammte Kohlengeschäft in den bisherigen günstigen Verhältnissen. ; J Leipzig, 6. März. (W,. T. B) Heute hat sich hier eine Vereinigung gebildet, bestehend aus hiesigen Firmen P. A. Hergersberg, J. B. Limburger jun, Max Roessiger und Wenz & Co., welche die regelmäßige Abhaltung von Kämmlings⸗ Auktionen in Leipzig anstrebt. Es sollen nur Kämmlinge von Produzenten, also nur solche aus erster Hand bei Versteigerungen zugelassen werden. Die erste Auktion findet gelegentlich der Oster⸗ messe am 10. April statt. Kopenhagen, 6. März. Sitzung des Aufsichtsraths der und Wechselbank wurde die Dividende sechs Prozent festgesetzt. Zur Vermehrung de 289 192 Kronen hinterlegt. Demnach beträgt der Reservefonds 2570 191 Kronen. Rew⸗York, 24. Februar.
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WVG * 859 Woche, die
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örs. Ztg.) In der heutigen Land mannsbank as Jahr 1887 auf r Reservefonds wurden die nunmehrige Höhe
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. . ö (New ⸗NVork. Ztg.) Das
Geschäft, im großen Ganzen genommen, nimmt seinen regulären Fortgang und hält sich entschieden auf dem Nicean der Parallel⸗ periode des Vorjahrs. Es würde ein noch weit lebhafteres sein, wenn nicht die Ungewißheit, wie sich der Kongreß den zwei wichtigen Fragen gegenüber, Tarifrevision und Verminderung der Ueherschüsse im Bundesschatze, stellen wird, der Geschäftswelt eine gewisse Re— serve auflegte. Recht befriedigend geht es mit dem Export von Ge⸗ treide nach Europa. Klagen laufen dagegen ein aus einer, unserer wichtigften Industrien, der Eisenindustrie; das Falliment sehr bedeutenden Eisenfirma in Pittsburg hat in den interessirten Kreisen sehr verstimmt. Daß die leidige fehde unter den west⸗
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Konkurrenzfehde un en we lichen Bahnen ein wichtiger Faktor ist, der einer lebhaften Geschäfts— entfaltung hindernd in den Weg tritt, bedarf keiner Erwähnung, ebenfo haben sich gewisse der Abhülfe dringend bedürftige Mängel bei dem „Interstate Commerce Law fühlbar gemacht.
h n Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver— einigten? Staaten nach Großbritannien 22 090, do nach Frank⸗ reich 11000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 32000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 64 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 8000 Orts. .
d Baumwollenmarkt heute fester, die Preise stiegen um 13 bis 14 Cents.
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Verkehrs ⸗Anstalten.
Kiel, 6. März. (W. T. B.) dänische Po st dampf⸗ schiffahrt auf der Linie Korsör-Kiel ist eingestellt; die deutschen Postdampfer auf dieser Tour fahren noch. ö
Altona, 6. März. (W. T. B.) Die dänischen Post⸗ dambfer haben Eifes halber ihre Fahrten zwischen Kiel und Korför bis auf Weiteres eingestellt — Der Betrieb auf der Strecke Kyritz — Meyenburg ist in vollem Umfange wieder auf genommen.
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Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Letzte Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer.) . NewYork. und Baltimore ⸗Linien: Bestimmung Bremen Bremen Bremen New⸗Vork New⸗Vork New⸗Vork New⸗ York Bremen Baltimore Brasil⸗ und
5. März Febr. März
27. Febr.
von Southampton. von New Vork. von New-York von Southampton. Febr., von Southampton. 2. März von Southampton. 5. März von Southampton. J. Febr. von Baltimore. 25. Febr. von Bremerhaven. La Plata⸗Linien: ö Vigo, Bremen ] 3. März St. Cruz pass. Antwerpen, Bremen 5. März ron Lissabon. Vigo, Bremen 25. Febr. von Buenos Aires. ? La Plata 24. Febr. in Montevideo Brasilien 21. Febr. in Bahia. . La Plata 26. Febr. Las Palmas pass. Santos 1. März von Madeira. Brasilien . März von Lissabon. La Plata 5. März Villagareia pass. Linien nach Ost-Asien und Australien; Bremen 6. März in Bremerhaven. Bremen 2. März in Colombo. Ost⸗Asien 28. Febr. in Shanghai. Ost⸗Asien 3. März in Aden. Bremen 2. März in Aden. Bremen 2. März von Sydney. . Australien 26. Febr. in Colombo. „Hohenzollern“. Australien 6. März von Genua. Hamburg, 6. März. (W. T. B.) Der Post dampfer „Rhenania“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von West-⸗Indien kommend, gestern
ĩ assirt. . ö K (W. T. B.) Der Castle⸗ Dampfer
London, 6. März. ö ö ⸗ R Pembroke Castle' hat heute auf der Ausreise Madeira passirt.
CTider, „Saale“ Fulda“ Trave“ Elbe“ Lahn“ Werra“. „Hermann“ America“
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Leipzig“. Baltimore“ Straßburg“ Hannover“
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Neckar. Braunschweig e n . Sachsen . „Nürnberg“ Habsburg“.
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