um ein Kondolenzschreiben des Königs von Schweden zu überbringen.
Kopenhagen, 11. März. Aus Anlaß des Hinscheidens des Deutschen Kaisers Wilhelm wird eine dreiwöchige Hof⸗ trauer angelegt. Das Fest, welches am Königlichen Hofe aus Anlaß der silbernen Hochzeit des Prinzen und der Prinzessin von Wales gestern stattfinden sollte, und zu welchem gegen M0 Einladungen ergangen waren, wurde sofort nach Empfang der Trauerbotschaft aus Berlin abgesagt.
— Nach 5. 680 Th. II. Tit. 1 des Preußischen Allgemeinen Landrechts ist Voraussetzung für die auf bösliche Ver— lassung gestützte Ehescheidungsklage des Ehemannes, daß der— selbe eine richterliche Verfügung beantragt, durch welche die Ehefrau zu ihrer Pflicht, vereint mit dem Ehemann zu leben, angehalten wird. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichs gericht, L. Civilsenat, durch Urtheil vom 1. De—⸗ zember v. ausgesprochen, daß der Antrag des Ehe—⸗ mannes auf ein Rückkehrmandat nur dann begründet ist und in Verbindung mit der beharrlichen Weigerung der Ehefrau dem Ehemann nur dann das Recht giebt, gemäß kö auf Scheidung anzutragen, wenn dem Antrage der Wille zu Grunde liegt, durch die richterliche Thätigkeit das vereinte Leben wiederherzustellen. War es aber dem Ehemann mit der Extrahirung des Rückkehrbefehls nicht Ernst gewesen, sondern wollte er nur dadurch sich ein Recht zur Erhebung der Ehescheidungsklage verschaffen, so giebt die Nichtbefolgung des Rückkehrbefehls dem Ehemann keinen Ehescheidungsgrund.
— Der Bestimmung im 5. 10 Absatz ? der Verordnung über das Verfahren vor den auf Grund des Unfall versicherungs— gesetzes errichteten Schiedsgerichten, vom 2. November 1835 (Amtliche Nachrichten des R. V. A.“ Seite 347), wonach die Betheiligten von dem Termin zur mündlichen Verhandlung „ein Kenntniß gesetzt“ werden sollen, ist nicht genügt, wenn der die Ladung enthaltende eingeschriebene Brief als unbestellbar an das Schiedsgericht zurückgelangt ist. Das dessenungeachtet in dem be—⸗ treffenden Termin gefällte Urtheil des Schiedsgerichts ist auf Antrag des nicht vorschriftsmätig geladenen Klägers durch Rekursentscheidung des Reichs-Versicherungsamts vom 20. Dezember v. J. (Rr. 4963) aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Verhandlung und Entscheidung an das Schieds— gericht zurückverwiesen worden.
— Der Minister des Innern hat unterm 18. v. M. in Verfolg seiner Cirkularverfügung vom 5. v. M., betreffend die den deutschen Waarensendungen nach Rumänien beizu— gebenden Ursprungszeugnisse, im Einvernehmen mit den Ministern der Auswärtigen Angelegenheiten und für Handel und Gewerbe, die Regierun 3 veranlaßt, die zur Ausstellung der beregten . ermächtigten Behörden noch mit einer dahin gehenden Anweisung zu versehen,
daß in den Ursprungszeugnissen für die aus Deutschland nach Rumänien eingeführten Waaren Seitens der ausstellenden Behörde ausdrücklich unterschieden und entsprechend bescheinigt werde, ob die betreffende Waare wirklich deutsches Erzeugniß, oder ob dieselbe nur durch Entrichtung des deutschen Eingangs⸗ . nationalifirte deutsche Waare sei, sowie daß in dem
etzteren Falle in dem Ursprungezeugnisse die demselben bei⸗ gefügte Zollquittung genau nach Nummer und Zollart be— zeichnet und die Identität der Waare mit derjenigen, für welche die Zollquittung ertheilt worden ist, bescheinigt werde.
— Auf den Bericht eines Regierungs-Präsidenten, be— treffend die kommunalen Verhältnisse ländlicher Besitzungen, hat der Minister des Innern unterm 5. Januar d. J. Folgendes erwidert:
„Nach dem diesseitigen Erlaß vom 21. Februar 1880 soll bei Beurtheilung von Anträgen auf Neu⸗ bildung selbständiger Gutsbezirke in der Regel davon ausgegangen werden, daß Grundstücke, deren Grund— und Gebäudesteuer nicht den im 5. 856 Abs. 1 der Kreisordnung vorgeschriebenen Mindestbetrag erreicht, nicht für geeignet zu erachten sind, neben und gleich den Gemeinden (5. 31 a. a. O.) eine jelbständige kommunale Existenz zu führen. Wenngleich der Wortlaut jenes Erlasses darauf hinweist, daß die Statt⸗ gabe von Anträgen der beregten Art nicht unbedingt von dem Vachweise des vorerwähnten, auf 225 S6 sich belaufenden Steuerbetrages abhängig gemacht werden soll, so werden Abweichungen doch grundsätzlich nur stattfinden dürfen, wenn die Nothwendigkeit einer kommunalen Regelung ländlicher Einzelbesitzungen durch das Gesetz (6. 1 4. 2 des Gesetzes vom 14 April 1856, Ges.⸗S. S. 359, — 3. 4 des Gesetzes vom s. Juni 1870, R.G. Bl. S. 360) oder durch das öffentliche Interesse bedingt wird, und die Vereinigung derselben mit einem benachbarten Gemeindebezirk im Hinblick auf die ört— liche Lage und die sonst in Betracht kommenden Verhältnisfe unthunlich ist.
Daß bei den hierbei stattfindenden Erörterungen auch die persönlichen Verhältnisse der Betheiligten in Betracht gezogen werden, unterliegt keinem Bedenken. Dagegen erachte ich es für zu weit gehend, wenn Ew. ꝛc. Sich ausnahmslos gegen die Vereinigung von Einzelbesitzungen der beregten Art mit benachbarten Landgemeinden aussprechen und dies damit begründen, daß im dortigen Verwaltungsbezirk die bäuerlichen Befitzer nach ihrem Vermögen und Bildungsgrade tief unter dem nachbarlichen, bisher als Inhaber selbständiger Guts— bezirke angesehenen Besitzer ständen, und daß sich aus der Vereinigung so verschiedener Elemente ein gedeihliches Gemeinde- leben nicht entwickeln könne. Mit Bezug auf die ferneren Aus⸗ führungen in dem gefälligen Bericht vom 7. v. M. bemerke ich ergebenst, wie der Umstand, daß die betreffende Einzel— besitzung sich bislang als prästationsfähig erwiesen hat, den zur Begründung des Antrages auf Erhebung zum selbständigen Gutsbezirk geforderten Rachweis eines bestimmten Grund— steuerbetrages nicht ersetzen kann. Denn jener Umstand laßt
sich erfahrungsmäßig vielfach auf die persönlichen Eigenschaften und die Vermögens verhältnisse der betreffenden Besitzer zurück⸗ y. und ist danach nicht geeignet, als Maßstab für die eurtheilung der Rag zu dienen, ob die in Betracht kom— menden. Grundstücke als solche die erforderliche Leitungs- fähigkeit besizen, um den an einen selbstandigen Kommunal⸗ verband zu stellenden Anforderungen auf zie Dauer zu 2 . Ich verkenne dabei nicht, daß die Grundsteuer die that— sächlichen wirthschaftlichen Verhältnisse insofern unvollkommen darstellt, als die Kultur und Ertragsfähigkeit des Grund und Bodens sich seit dem Gesetz, betreffend Pie Veranlagung zur Grundsteuer vom 21. Mai 15331, nicht ünwefentlich derandert hat. Dieser Umstand kommt jedoch bei den ländlichen Grund⸗
stücken allgemein in Betracht, und lassen sich aus demselben danach Folgerungen zu Gunsten der hier in Frage stehenden Einzelbesitzungen ohne Weiteres nicht herleiten.“
— Bei der nach §. Tc des Kommunalabgaben— Gesetzes, vom 27. Juli 1885, vorzunehmenden Vertheilung der Hälfte des gesammten abgabepflichtigen Reineinkommens der Staats- ꝛc. Bahnen auf die bevorrechteten Gemeinden kommen nach einem Endurtheil des II. Senats des Ober— Verwaltungsgerichts, vom 6. März d. J, nur diejenigen Reinerträge zum Ansatz, welche in den dem 1. April 1 vor⸗ angegangenen drei Steuerjahren von den Gemeinden thatsächlich zur Besteuerung herangezogen sind. Der Nach— weis, daß diese Reinerträge nach den damals geltenden gesetz— lichen Vorschriften zu niedrig bemessen sind, ist ohne Bedeutung.
— Der Gesandte der Republik Chile, Don Vincente Santa Cruz, ist von Rom hierher zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Herzog in Kortau, Dr. Haagen in Gerdauen, Dr. Kunz und Valentini in Königsberg i. Pr., Gervais in Drengfurt, Dr. Paul Cohn, Dr. Luce, Dr. Carl Rosenthal, Dr. Roenik, Dr. Carl Fraenkel, Dr. Lewandowski, Dr. Eugen Fischer, Dr. Vogt, Dr. Adolf Gutmann, Dr. Panienski saͤmmtlich in Berlin, Dr. Blieske in Stargard in Pommern, Vorpahl in Grabow a. D., Kunz in Doelitz, Dr. Thümmel in Treptow 9. Toll., Dr. Ober in Fraustadt, Krug in Ilversgehofen, Dr. Graumann in Wülfel, Goergens in Berkum, Dr. Moses in Köln, Dr. Paschen in Elberfeld, Assistenzarzt Dr. Lütke— müller in Stolp.
Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 12. März. Die „Mecklenburger Nachrichten“ schreiben: „Nach den erhaltenen zuverlässigen Mittheilungen sind Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin-Mutter in Folge der Trauer— nachrichten von Berlin zwar tief erschüttert und bei Ihrer in der letzten Zeit nicht sehr festen Gesundheit sehr angegriffen. Indessen sind wir autorifirt, den Gerüchten von einer schwereren Erkrankung der hohen Frau, welche auch in Mecklenburgische Blätter übergegangen sind, glücklicher Weise aufs Bestimmteste entgegenzutreten, wie denn auch die Rückkehr Ihrer König— lichen Hoheit der Frau Großherzogin Marie von Berlin in keiner Weise auf eine plötzliche Verschlimmerung im Befinden der Frau Großherzogin-Mutter zurückzuführen ist.“
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 12. März. (W. T. B.) Die zwischen Kaiser Franz Joseph und dem Kaiser Friedrich sofort gewechselten Telsgramme geben der persön⸗ lichen Freundschaft und dem Bündnißverhältniß beider Reiche warmen Ausdruck.
— 13. März. (W. T. B.) Die „Wiener Zeitung“ ver⸗ öffentlicht in dem nicht amtlichen Theile ein Schreiben des Fürsten Bismarck an den Grafen Kalnoky vom 10. März, in welchem der Fürst der herzlichen Theilnahme Desterreich-Ungarns an der schweren Trauer Deutschlands gedenkt und sagt: es sei ein erhebender Trost, zu sehen, wie tiefe Wurzeln die Freundschaft der Monarchen in den Sympathien der Völker des eng verbündeten Nachbarreichs ge— schlagen hat. Der spontane und lebhafte Ausdruck der Sympathie bekunde neuerdings die Stärke der Freundschaftsbande, welche die Völker beider Reiche mit einander verbinden und welche un— zerreißbar sind, weil sie mehr noch als auf geschriebenen Verträgen auf der unerschütterlichen Grundlage der Gleichheit der Intereffen, Traditionen und Gesinnungen ihrer Völker beruhen. Graf Kälnoky antwortete hierauf am 11. März: er habe das Telegramm des Fürsten Bismarck, welches so warm der herzlichen Theil— nahme der österreich-ungarischen Monarchie gedenkt, mit Dank und aufrichtiger Genugthung erhalten. Es sei von hoher Be—
deutung für die beiden Nachbarreiche und thatsachlich ein er—
hebender Trost für die Zukunft, daß der aus der innigen Freund— schaft und Weisheit der beiden für das Wohl ihrer Völker so fürsorglichen Herrscher hervorgegangene Bund zwischen beiden Reichen in wenigen Jahren bei den Bevölkerungen so tiefe Wurzeln geschlagen habe, daß heute die schmerzlichen Empfindungen des deutschen Volks einen so warmen Wider— hall in allen Theilen unserer Monarchie finden. Fest und unverbrüchlich wie die Dynastie werden auch die Völker beider Reiche zu einander siehen, einig in der Ueberzeugung, daß die Bande der Freundschaft, durch so weise Hände für den Frieden 12 jede Probe bestehen werden, jetzt und in der Zukunft.
kit dem vollsten Vertrauen erkennt Sesterreich-Ungarn in dem Kaiser Friedrich, dem erlauchten würdigen Nachfolger des hohen Verblichenen, einen nicht minder warmen Freund seines Monarchen und seiner Volker.
SGronbritannien und Irland. London, 12. März.
W. T. B.). Bei der Berathung des Marinebudgets im Unterhguse beantragte heute Beresford eine voll— ständige Reform hinsichtlich der Stellung des Chefs des Marine-Ministeriums. Der erste Lord der Admira— lität, Hamilton, bekämpfte den Antrag und erklarte: die Ernennung eines Marine-Offiziers zum Leiter der Verwaltung würde keine Ersparniß sein und die Wirksamkeit Jer Flotte nicht erhöhen. Dem Auslande gegenüber stehe die relative Ueberlegenheit der Streitkräfte der englischen Marine fest, und wenn das jetzige Programm der Regierung fortgesetzt werde, so werde sich die Ueberlegen⸗ heit der Maxine noch mehr steigern. — 13. März, früh. (W. T. B.) Im weiteren Verlauf jeiner gestrigen Sitzung lehnte das Unterhaus den Antrag Beresford's ab und vertagte die weitere Berathung des Marinebudgets auf nächsten Donnerstag.
Frankreich. Paris, 12. März. (W. T. B.) Der Minister Flourens konferirte heute Vormittag mit dem italienischen Botschafter Menabrea über die ihm gestern übermittelten Gegenvorschläge Italiens für den Han—
—
delsvertrag mit Frankreich.
In der Deputirtenkammer beantragte bei der Be— rathung des Einnahmebudgets der Conseils-Präfident Tirard, daß vor der Berathung der Anträge der Budget⸗ kommission, betreffend die Aufhebung der Zölle auf Weine und Apfelweine, welche eine Einnahme von 176 Millionen ergeben, über diejenigen Vorschläge berathen werde, welche zum Ersatz dieses Ausfalls bestimmt seien. Jules Roche erhob den Einwand, wenn man eine Berathung über die Getränkebesteuerung beginne, könne das in Vorschlag ge⸗ brachte Budget nicht votirt werden; er beantrage, das Ein— nahmebudgei im Ganzen auf der Grundlage desjenigen von
1337 zu votiren. Dieser Antrag wurde mit 261 gegen
251 Stimmen abgelehnt. Es müssen in Folge dessen ner pr olf fh ere fre, votirt werden.
Bei den gestrigen Ersatzwahlen zur Kammer sin in den Departements Cote d'Or und Haute Marne die rar kalen Kandidaten Cernesson und Roret gewählt worden. X Departement Bouches du Rhöne fiel die Sti hl zu Gunk⸗ Felix Pyat's aus.
Italien. Rom, 12. März. (W. T. B.) heutigen Sitzung der Deputirtenkammer Minister⸗Präsident Crispi in Beantwortung Interpellation des radikalen Ferran
viel Die
Monarchie nicht vergessen.
Zeitungs ftimmen.
Das „Journal de St. . schreibt: Der Geburtstag unseres Kaisers ist durch die Rachricht vor * Hinscheiden des Kaisers Wilbelm tief gestärt worden. Es bedürn des Griffels eines großen Geschichtsschreibers, um einige uũbersichtli⸗ Züge dieser großen Gestalt, die soeben dahingegangen ist, rz einmal ins Gedächtniß zu rufen. Beschränken wir uns damit. 1 sagen, daß dieser Verlust nicht weniger lebbaft kei 1 als in Deutschland empfunden wird. Wir müßsfen konstatirn daß dieser Monarch, der so Außergewöhnliches für * Größe und den Rubm seines Reichs vollbracht kat, gleichieitig i uns beliebt war, wie er ein Freund unserer Dynastie und Ruß lx war. Auf den Thron in einem Alter von mehr denn 60 Jakren kommen, hat er die Zügel der Regierung mit starker Hand gelen und hat seine Nation zu glorreichen Geschicken gefübrt, indem er , als der Erste und bis an das Ende seiner Tage ein Beispiel der soluten Hingebung an die allgemeine Sache gab; er ist der geliebteste in verehrteste Herrscher seiner Unterthanen geworden, den die preuß. Geschichte gekannt hat; er war stets auf dem Posten, den ibn die Pflicht und die Gefahr rief. Ein glücklicher Feld hn ährend des ersten Drittels seiner Regierung, hat er verstander, n anderen Theil derselben der Erhaltung des Friedens seines Reiche 1 weiben. So ist er an das Ende seines Lebens gelangt, welches nr über das menschliche Durchschnitts maß binausreichte, bedeckt mit unn gänglichem Rubm, umgeben von der Liebe feiner Untertbanen und n allgemeiner Verehrung und Bewunderung. Der „QOsservatere Romano“ widmet dem dar geschiedenen Kaiser Wilhelm einen Nachruf, der in der Uehe
setzung der „Germania“ lautet:
Wilbelm JL, Deutscher Kaiser und König von Preußen, be beute Morgen seine lange und ruhmvolle Laufbaßn beschloffen. Rm einer Regierung mit tausend Wechselfällen, nac Erfolgen, wie sie rh sehr wenige Herrscher je zu verzeichnen gekabt Faben, lerte er damn * mitten der rubigen Bewunderung der Welt und der sicheren Zuneignnj seines Volkes. Ein und neunzig Jahre alt, mit einer militãrischen Lauftann welche mit der Schlacht von Teipzig begann und mit der ven Sci schloß, verwendete er von da an das unbegrenzte Anseßben Fr Namens, seines Ruhmes, seines Alters, um seinen Deutfschen ur: Wechselwirkung auch Europa die Woblthaten des Friedens zu sichem Und wenn die Geschichte seiner Triumphe sich erinnert, wird fe ü auch erinnern, daß er zu rechter Zeit der Kriege genug hatte, umd den letzten JatKren seine Stirn mi dem Olivenzwéige umktänen welt die vorhin so herrlich mit dem Lorbeer geziert war. Die Gercke wird sich exinnern, daß die Stimme des behren Greises fich rernckrr ließ, so oft irgend eine Kriegsbefürchtung den europäischen Friern bedrohte; sie wird sich erinnern, das er mit diefem Verlangen rat einem materiellen Frieden das Verlangen nach einem moralisn Frieden vereinigte, und daß von ihm die Gesetze sanktionirt wurde mit welchen das Emvernehmen zwischen Preußen und der Riꝛä wiederhergestellt wurde.
Der Mann, der beute verscwindet, war nicht ein Schatten, 2 nicht eine Erinnerung; in seinen Bemühungen um den Frieden steln er noch eine jugendliche Kraft dar, welcher das fehr rorgerückte Alu in Gestalt des Prestiges das gewährte, was es ibm an jugerdliäe Kraft entzog.
Deshalb ist der Tod des großen Monarchen nicht nur ein Cr eignis von geschichtlicher Natur; es ist ein politssches Ereigs welches durch die schmerzensteicke Lage, in welcher sich der au gejeis⸗ 1 Fürst, der ihm folgt, befindet, um so schwerwiegender gema? wird. . Möchte Gott dem Kaiserlicken Nachfolger die volle wiedergeben, und bewirken, daß sein Wille, gleichfalls in edler Be friedlich, in den euroräischen Berathungen die nachbaltige Achten genieße, durch welcke das Wort Wilbelmez 1. so mäEtig war.
Der Brüsseler „Nord“ sagt in einem Nachruf für S Majestät den Kaiser Wilhelm:
Nicht blos in Deutschland trauert man um den Kaiser, sorder zuch das Ausland theilt die tiefe Betrübnis des deutfchen Belle In Rußland bejonders kätte man steis eine aufrichtige Freundfär fur den rubmreichen Herrscher empfunden, in Erwiderung der wart a Zuneigung, welche der Verstorbere der Kaiserlich tussischen Fami ⸗ entgegentrug.
W. T. B.“ bringt ferner folgende Meldungen: ; Lon don, 12. März. Sammtliche Morgenblätter & sprechen den Regierungsantritt Kaifer Friedrichs, wobn i- fast einstimmig die Ueberzeugung ausdrücken, daß durch de eingetretenen Thronwechsel die politischen Verhältnisse Eurcrs; keine Aenderung erleiden und der europäische Frieden na wie vor aufrechterhalten werden würde. Die „Times jeg ihre Hoffnung auf die Friedensliga, welcher ihr großer Zwat bisher gelungen sei, si
Q. . .
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n sei, und die in dem Maße, wie sie enge und jester werde, einen Angriffskrieg erschweren werde. London, 13. März, Morgens. Fie telegraphisch ver liegende Proklamation Kaifer Friedrichs wird von? den Morger blaͤttern sehr beisällig besprochen und als Dokument des Frieden charakterisirt. Die, Daily News“ meint: Kaiser Friedrich win⸗ die Bedürfnisse seiner Nation und seiner Zeitgenossen zu schähen dies zeige der Erlaß. Der „Standard“ preist den Geist er fach reinen Ernstes, der nicht ermangeln werde, einen tie Eindruck zu machen. Die Times“ hebt hervor: der Threr⸗ wechsel werde keinen Wechfel in der auswärtigen Politik Deutschen Reichs bringen; die Bundesgenoffen des könnten mit völligem Vertrauen darauf rechnen, daß die ziehungen unverändert blieben; der Sohn werde diesel Stütze für den Frieden Europas sein wie der Vater.
St. Petersburg, 11. März. Der „Regierungsbote“ bringt mit Trauerrand einen Nekrolog auf den RKaiser Wilhelm, worin gesagt wird: Das Ableben des ehrwürdigen Monarchen, welcher einer der eifrigsten Bewahrer 62 k gewesen, werde die ganze Welt mit Trauer erfüllen. „Der Verewigte war während seiner ganzen langjährigen Regierung ein treuer Freund Ruß— lands und dessen Kaiserhaufes, für welches er bis zum letzten Athemzuge unerschütterliche Anhäãnglich⸗ keit und Liebe bewahrte.“ Der Nachruf schließt mit den Worten: „Der entschlafene Kaiser war einer der größten Männer unserer Zeit. Deutschland verlor in ihm einen Herrscher, dessen Name einen unvergeßlichen Platz in der Beltgeschichte einnehmen wird. Die langjährige glorreiche Regierungsthätigkeit des Verewigten werden ohne Zweifel alle Nationen mit aufrichtiger Achtung würdigen.“
Der „Russische Invalide“ bringt einen schwarzgeränderten Nachruf an Kaiser Wilhelm, worin der Beziehungen Höchst⸗ desselben zur russischen Armee in sympathischen Worten ge— dacht und hervorgehoben wird, daß der Verewigte der älteste Ritter des St. Georgs-Ordens gewesen und daß Hochderselbe, unlangst noch die Deputation des Kaluga⸗Regiments empfangend, bis zuletzt aufrichtigstes Wohlwollen für das russische Heer bekundet habe. Die Todesnachricht werde die ganze russssche Armee mit tiefem Kummer erfüllen. Dieselbe habe in dem Verewigten den ruhmwürdigsten Krieger, einen Mann ron seltenen seelischen Eigenschaften, den aufrichtigen Freund ihrer Kaiser verehrt. Sein Gedachtniß werde in den Reihen der russischen Armee für immer hochgehalten werden.
Das „Journal de St. Pétersbourg“ erfährt aus guter Duelle, daß in den zwischen San Remo und St. Petersburg ausgetauschten Telegrammen von beiden Seiten das feste Vertrauen ausgesprochen wurde, daß die traditionelle Freundschaft zwischen beiden Ländern ebenso wie die alte liebevolle Zuneigung der beiden Herrscherfamilien fort— dauern werde. Das Journal gründet darauf die Hoffnung, daß das Andenken des ehrwürdigen dahingeschiedenen Monarchen dauernd über beiden Kaiserhäusern und über beiden Reichen schweben werde, zu ihrem eigenen Heil und zum größten Vortheil der sozialen Ordnung und des Friedens der ganzen Welt.
Moskau, 19. März. Alle Zeitungen bringen dem verewigten Kaiser Wilhelm als Regenten und Feldherrn Be— wunderung zollende Artikel.
Rom, 109. März. Der „Moniteur de Rome“ widmet dem Kaiser Friedrich III., einen Leitartikel, in welchem es heißt: Europa betrachte ihn als einen Fürsten des Friedens; der religiöse Friede werde in ihm eine sichere und feste Stütze finden; sein Name und seine Ueberzeugungen bedeuteten den Frieden im Innern und nach Außen. Der „Popolo Romano“ sagt: Das Dahinscheiden Kaiser Wilhelms rufe in allen Nationen ein aufrichtiges Mit— gefühl, hervor. Die ganze Welt wünsche, daß Kaiser Friedrich III. lange Jahre herrschen und wie sein Vater der Hort des Friedens und der Civilisation sein möge. Die „Opinion“ meint: der Tod des Kaisers Wilhelm werde an der gegenwärtigen politischen Situation nichts Wesentliches ändern. Die auswärtige Politik Deutschlands beruhe auf den traditionellen Interessen, welche derselben ihre Richtung vorzeichnen. „Was sich auch ereignen möge, so haben wir das Vertrauen, daß dadurch die Beziehungen Italiens und Deutschlands nicht alterirt werden, und daß beide Regierungen das. Werk des Friedens fort⸗ setzen werden gegenüber etwaigen Provokationen.“ — Die Voce della Verit“ beklagt aufrichtig den Tod des Kaisers Wilhelm, der ein edler und loyaler Freund des Papstes und mit diesem ein Hort des Friedens gewesen sei.
Rom, 12. März. Alle Zeitungen betonen die hohe Be— deutung der Zusammenkunft des Kaisers Friedrich mit dem König Humbert in San Pier d'Arena. Die „Riforma“ sagt: es sei das nicht ein einfacher Akt der Konvenienz gewesen, sondern vielmehr eine persönliche Kundgebung der Freundschaft zwischen beiden Monarchen, die sich schon seit einer Reihe von Jahren kennen und lieben. Die erfolgte Umarmung in diesem feierlichen Moment bedeute eine Umarmung beider Völker. Ganz Italien erinnere sich dabei einer anderen Umarmung zu einer anderen Zeit zwischen König Humbert und dem damaligen Deutschen Kronprinzen nach dem Tode Victor Smanuel's; die Alianz zwischen beiden Völkern sei durch den Kaiser Friedrich mit der heutigen Umarmung bekräftigt worden. Nachdem beide Länder in sich geeinigt, habe ihre geographische Lage die Ver⸗ anlassung zu ihrer engeren Verbindung gegeben. Jtalien könne in seinem Ansehen nicht geichwächk werden, ohne daß Deutschland darunter leide, und Deuischland könne keine Schwächung erleiden, ohne daß für Italien Gefahren entständen, denen es allein schwer würde begegnen können. .
Bern, 19. März. Die gesammte Landespresse drückt anläßlich des Hinscheidens des Kaisers Wilhelm tiesstes Mit— gefühl aus und hebt die großen Verdienste des Verewigten um das Gedeihen des Deutschen Reichs, und das Wohlwollen, welches er stets der Schweiz erwiesen, hervor. Allgemein wird die Hoffnung ausgesprochen: der Nachfolger möge wie der Dingegangene als Erhalter des Friedens Europas wirken.
Ministerial⸗Blatt für die gesammte innere Verwal tung in den Königlich preußischen Staaten. Herausgegeben im Bureau des Ministeriums des Innern. Nr. 2. — Inkalt:
Bebörden und Beamte. Thätigkeit der ordentlichen Verwaltungs ⸗ börden in Angelegenheiten, welche durch das Aus einander seĩung?· verfahren berührt werden. — Erkenntniß des Ober, Verwaltung ⸗ Ferichts, Entlaffung aus dem Amt eines Scho ffen. — II. Mlezizingl- Angelegenbeiten. Bestimmungen über Aufnahme von Geistes kranken z Prirat-Irrenanstalten. — III. Verwaltung der Kommunen. Korrorationen und Institute. Betr. das steuemflichtige Einkommen don Betriebsstätten, welche sich über rerschiedene Gemeindebezirk erstreen. — 1V. Poli; eirerwaltung. A. Im Allgemeinen. Zuständig⸗; keit fär Bestätigusßg Ter städtiscken Poliscibeamten und der Polizei. amten in Landgemeinden und Amtsbenirken. — B. Sewerbepolizei. Wibtingung von Ürfprungszengniffen und Zollguittungen für die Einfuhr von Waaren aus Beutschland nach Rumänien. — Gültigkeit iner früber ertheilten, zeitweise nicht ausgeübten Schankkonession. — Verwaltung der öffentlicken Arbeiten. Ernennung nicht preußischer TFrüfter. Techniker zu Königlichen Regierungs ⸗Baufübrern,.— I. Militãt. und Marine ⸗Berwalfung. Beilage) Vorlãufige Aus⸗ . Ina. Bestimmungen zu dem Gefeß, betr. Aenderungen der Wehr⸗ icht.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlicken Gesund⸗ bei tsam ts sind in der Zeit vom 2s. Februar bis 3. März cr. von je 1000 Bewohnern, auf den Jahresdurchschitt berechnet, als ge st or ben gemeldet: in Berlin 292, in Breslau 274, in Königsberg 29.5, in Köln 24,5, in Franffurt a. M. 18,1, in Wiesbaden 143, in Dannover 21,6, in Kassel 17,8, in 2 246, in Stettin 1865, in Altona 35.5, in Straßburg 337. in Metz 275, in München 28, 8s, in Nürnberg 37 5, in Augsburg 32,8, in Dresden 25, in Leixig 3,8, in Stuttgart 17 5. in Karlsrube 15,6, in Braunschweig 2957, in Hamburg 235,1, in Wien 23,8, in Pest 343, in * 345, in Triest 39, in Krakau 35,6, in Amsterdam 254 in Brüel 25.3, in Paris 2749, in Basel —, in London 21,3 in Glasgow 276, in Lirerrool 235, in Dublin 340, in Edinburg 21,1, in Kopenhagen 225, in Stockkolm 21,5, in Cbhristiania 25.3, in St., Petersburg 3336, in Warschau 207, in Odefisa — in Rom 33,9, in Turin 352, in Venedig 332, in Alexandria 33,1. Ferner in der Zeit vom 5. Februar bis 11. Februar d. Jm: in New ⸗ Fork 25,9, in Philadelrbia 21,9, in Baltimore 19,7, in Kalkutta 27.35, in Bombay 23.8, in Madras 46.2. -
In der Berichtswoche bat die Sterblichkeit in einem größeren Theile der europäischen Großstädte etwas abgenommen, namentlich werden aus vielen süd⸗ und westdeutschen Städten kleinere Sterblich⸗ keitsziffem gemeldet, während in den mitteldeutschen Städten die Sterblichkeit mehrfach eine größere wurde, Sehr gering (bis 15,0 pro Mille und Jahr berechnet) war die Sterblichkeit in Wiesbaden
Braunschweig, Sterblichkeits zahlen (über 35,0 vro Mille) werden aus Altona und Chemnitz gemeldet. — Auch in dieser Berichtswoche wurden durch akute Ertjandungen der Ath⸗ mungsorgane zablreiche Sterbefälle veranlaßt; ebenso wurden auch Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder in Berlin, München, Breslau, Altona haufiger Todesursachen. — Der Antheil des Sãnglingẽ⸗ alters an der Gesammtsterblichkeit war gegen die Vorwoche wenig ver⸗ andert Von 10009 Lebenden starben aufs Jabr berechnet in Berlin 61, in München 110 Säuglinge. — Von den Infektionskrankbeiten wurden Sterbefälle an Diphtherie, Croup, Keuchbusten und Pocken in größerer, an Masern, Scharlach und Unterleibsmpbus in etwas geringerer Zahl als in der Vorwoche gemeldet. — Masern ver⸗ liefen in Berlin, Straßburg, London, Wien, Lwon, St. Petersburg seltener, dagegen in Hamburg, und Paris bäufiger tödtlich. Auch Erkrankungen an Masern kamen aus den meisten Orten, aus denen Mittheilungen vorliegen, in geringerer Zahl zur richterstattung. Auch Todesfälle an Scharlac wurden aus Danzig, Kopenhagen, London, Lirery in geringerer, aus Leivzig und St. Petersburg in gesteigerter Zabl gemeldet. Erkrankungen kamen jedoch Berlin, Nũrnberg, Wien, Stockbolm und St. Peters burg etwas zur Anzeige als in der Vorwoche. ie und Croup war in Berlin. Danzig, Elberfeld, München, Hamb Petersburg eine ien, Pest, Prag, befã ine kleinere wurde. ch in den meisten aus denbagen, Stockbolm in geringerer Zabl zur Mittheilung. — Unterleibs⸗ typhus forderte in Altona, St. Petersburg u besonders in Chemnitz (36 Sterbejälle in der Berichts woch hr Opfer; dagegen . der gemeldeten 1
Be⸗
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— orten
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orhergegange⸗ aus Warschau
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krankung aus Kiel und Zwickau je 1 Todesfall, aus Nürnberg auch 1 Erkrankung gemeldet. — Erkrankungen an rosenartigen Entzũndungen des Zellgewebes der Haut waren in Wien und Kopenhagen nicht selten. — Dem Kindbettfieber erlagen in Paris und London eine größere Zabl Frauen. — Der Keuch husten bat in Berlin und London weniger, in Paris. Amsterdam, Liverpool etwas mehr Todes fälle als in der vorhergegangenen Woche veranlaßt. — Einijelne Todesfälle an Pocken wurden aus Berlin, Wien und seinen Vor⸗ orten, Pest, St. Petersburg, Dublin mitgetheilt, mehrfache aus Rom, Paris, Triest, ferner aus Warschau 9, aus Prag 23. Erkrankungen an Pocken kamen aus dem Regierungsbezirk Königsberg 1, aus Berlin ?, aus Wien, Pest und St. Petersburg je 5 zur Anzeige.
Der Gesundbeitszustand in Berlin war auch in d zeri woche ein günstiger und die Sterblichkeit eine mäßig ho etwas höber als in der vorhergegangenen Woche. auch in dieser Woche, wenn auch etwas seltener als genen, akute Entzündungen der Atbmungsorgane zum? führten in fast gleicher Zahl wie in der Vorwoche zum; katarrbe und Brechdurchfälle der Kinder kamen dagegen in größerer Zabl zur Bebandlung und zeigten auch eine nicht unerhebliche Steigerung der durch sie bedingten Sterbefälle. D Vor⸗ kommen von Erkrankungen an Masern, Scharlach und tyrhösen Fiebern blieb im Allgemeinen ein beschränktes, nur Erkran— kungen an Diphtherie wurden besonders in dem Temrelhofer Vorstadtbezirk häufiger zur Anzeige gebracht. Auch 2 weitere Er⸗ krankungen an Pocken wurden gemeldet. Erkrankungen im Wochen ⸗ bett waren gleichfalls etwas jahlreicher, während rosenartige Ent ⸗ zündungen des Zellgewebes der Haut nur wenig zum Vorschein kamen. Erkrankungen an Keuchhusten baben abgenommen, die Zabl der ge⸗ meldeten Sterbefälle war eine kleine (4). Während ferner rheu⸗ matische Beschwerden der Muskeln viel bäufiger zur Beobachtung kamen, gelangten akute Gelenkrheumatismen seltener zur ärztlichen Behandlung. . Die Ne 403 der Mittheilungen der Großherzoglich bessischen Centralstelle für die Landesstatistik‘ hat folgenden Inbalt: Studirende auf der Landes ⸗Universitãt Gießen im Winter Semester 1887 — 88. — Dienstliche Arbeiten der Großherzogl. Steuer ⸗Kommissariate 1585 — 5365. — Einnahmen an Regalien, inneren indirekten Auflagen und aus rerschiedenen Quellen 1885 — 8. — Veränderungen an den Einkommensteuer⸗Kapitalien von 1870 bis l887— 3. — Tage mit vollständiger Schneedecke um 12 Ubr Mit- tags in Friedberg. — Meteorglog. Beobacht. zu Darmstadt Jan. 1888. — Meteorolog. Beobacht. u Schmweinsberg Jan. 1858. — Meteorolog. Beobacht. zu Kassel Jan. 1888. — Jahres durchschnitte aus den monatlichen Preisen der gewöhnlichen Verbrauchsgegenstände 1887. — Vergleich. meteorol. Beobacht. Jan. 1885. — Sterblichkeits ˖ verbältnisse Jan. 1888. — Anzeige.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Das 11. Heft der „Kunst für Alle“ (herausgegeben von Fr. Pecht, München, Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft) bringt Uu. A. folgende Mittheilungen; Die feierliche Enthüllung des Kundmann Weyr schen Grillparzer · Monument im Volksgarten zu Wien ist auf den 21. April d. J. festgesetzt. Das Standbild selbst hat den Prof. Karl Kundmann zum Schöpfer, während der originelle Aufbau des Denkmals und die sechs in die Halbkreiswand eingefügten Hoch- reliefs, welche die Dichterstatue flankiren, von . Rudolf Weyr berrühren. Das Standbild zeigt, wie jenes von Franz Schubert, das densel ben Künstler zum Urheber hat, den Dichter sitzend und stellt sich jenem ebenbürtig an die Seite. — Aus Anlaß der Ver ⸗ mäblung des Prinzen Heinrich von Preußen mit der Prin. zessin Frene wird die Stadt Kiel auf dem inneren Schloßbof einen Monumentglbrunnen errichten, zu dem Professor Lürsen bereits ein Modell geliefert hat. Es zeigt inmitten eines dreitheiligen Beckens ein Postament mit den Reliefbildern des boben Paares in dem Allianzwappen und auf der Sockel die Idealgestalt der Kilia, welche überlebensgroß ausgeführt werden soll. — In Köln bat sich ein Verein zur Gründung eines Kunstgewerbe⸗
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Museums gebildet. Der Verein verfügt bereits über ein Grundkapital von über 52 000 MÆ und an Jahresbeitrãgen über die Summe von 2833 Zum Direktor wurde Arthur Pabfst in Berlin ausersehen. — Der Vereln der Genter Künstler bat eine Ausstellung von Werken solcher Meister der bildenden Künste ver anstaltet, die seit dem Anfang diefes Jabrbunderts entweder in Gent geboren sind, oder daselbst ihre Kunststudien gemacht haben. — In Topenhagen wird von etwa Mitte Mai bis Oktober eine nordische Ausstellung stanfinden Diefelbe wird auch eine Abtheilung für Werke der bildenden Kunst erhalten, sich aber anf Erzeugnisse der Kunst in Schweden, Norwegen und Dänemark mit seinen Kolonien Island, Faröerinseln, Westindien beschränken. — Dr. Petschke, st verstorbener Ehrenbärger Teirzigs, bat dem Rath der Stadt letzwwillig 450 000 ½ Übermacht, deren Zinsen zur Bereicherung des stãdtiscken Museums verwandt werden sollen. — Dem Louvre kat eine kunstñnnige Wittwe 380 009 Fr. und ein werthvolles Familienbild von Prudbon vermacht; ebenso bat die jüngst verstorbene Millionärin Boucicaut in Paris den dortigen Ver- einigungen der Maler und Bildbauer je 100 609 Fr. hinterlasen. — Albrecht de Briendt ist von dem belgischen Kunst ⸗Minister da⸗ mit beauftragt worden, den großen Saal des Brügger Stadt⸗ bauses, der durch seine gothiscken, aus dem Ende des 14. Jahr⸗ hunderts stammenden, tief berunterbäng Holigewölbe berubmt ist, mit Wandgemälden auszuschmücken. In Wettbewerbe um ein Nationaldenkmal zu i i Amerika hat den ersten Preis der Schmitz erhalten.
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Del das jeweilige Berhbältnis der Geschlechter olitischen und Kulturgeschichte, also gleichsam den listoriscken Standpunkt ganz be⸗ sonders ins Auge zu faffen, wozu ihm die betr. Familienbäupter durch Auskunft und Auszüge aus den Familienarchlven 2c. das Material geliefert haben. ie Herausgabe des ᷓ r tbeilungen in Lexikon · Format freien Papier in
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— Musterbuch für Eisen⸗K gegeben vom Verein deuts Eisen⸗ bearbeitet von C. ; (Leipzig und Berlin, zablreicher Tafeln konstruktionen ein, regelmäßig wiederkeb Angabe der zu verwen meister die eingebend Letztere ist somit voll rechnens überhoben. ersten Theils entbält D Nach ersterer Rich tung bin werden zur ; ͤ Belastungen, die Einzellasten, di nträger und Unterzuüge, die gußeisernen ĩ
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rvon Prof. Dr. A. Supan Justus Perthes) gt an iße einen kurien Bericht von Josef Menges üb in dem Aufstande des Mahdi und Osman Diama's ausgeführten Reisen zwischen Kassala und dem Setit im östlichen ; Routenkarte. H. Rink giebt eine Uebersicht der neueren, im Jahre 1887 ausgeführten dänischen Exve⸗ ditionen in Grönland und ibrer Ergebnisse. An der Hand von sechs fein gezeichneten Kärtchen und Tabellen bietet sodann auf Grund der Beobachtungen H. Wild's, Direktors des physikalischen Central ⸗Obiervateriums in St. Petersburg, der Herausgeber eine Darstellung der Niederschlagsverhälmisse des russischen Reichs. Den Schluß der größeren Beiträge macht eine interessante Abbandlung über die Tscherkessen, von R von Erckert. Den übrigen Inhalt des Hefts bilden, wie sonst, der Geographische Monatsbericht, die Biblio⸗ graphie nnd der Literaturbericht.
— Es gehen ns ᷣ eiden neuesten (2 und 3 Jahrgangs . eitschrift gemeinen deutschen . eins mn entbalten folgende Mittheilungen: PVersonennamen von Ludw. Hertel; Varnhagen und verwandte Namen. von Ed. Lobmerer; — . Mahnung an die Deutschen‘ ein launiges Gedicht von Zschalig; Sich nicht entklõden n ; Vom Amtẽstile ; — Derselbe : Die Loreley ; Kleine Mittheilungen; Bücher und Zeitungsschau; Denk⸗ und Merksprüche; Briefkasten und Geschäftliches. Die Zeitschrift läßt das rege Wirken des Vereins erkennen, der sich die Aufgabe gestellt bat, dahin zu wirken, daß „die deutsche Sprache möglichst von un- nötbigen fremden Bestandtheilen gejäubert werde, daß der wahre Geist und das echte Wesen derselben gerflegt und daß auf diesem Wege das nationale Bewußtsein im deutschen Volk gekräftigt werde?. Wie uns mitgetheilt wird, umfaßt der Verein jetzt schon über 100 Zweigvereine und etwa 7000 Mitglieder.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Aug der nachstehenden Zusammenstellung dürften sich nicht unzutreffende Schlüsse auf den Wildstand in den einzelnen Regierungsbezirken Preußens ehen lassen. Nach den Spezial ⸗ Etats der Forstverwaltung für das Rechnungsjahr 1885 89 berechnet sich die Einnahme, die der Fiskus aus der Jagd in den Staatsforsten pto 100 ha hat, wie folgt: im Regierungsbezirk Köln auf 59846 1, Schleswig auf 0.59 4, Düsseldorf auf 41,07 „, Magdeburg auf 37.53 , Wiesbaden auf 29,52 4, Hannorer auf 23, S3 , Merseburg auf 23, 19 , Stral⸗ sund auf 21,84 , Breslau auf 20,55 4, Denabrück. Aurich auf 18,57 4, Aachen auf 17,98 „, Hildesheim auf 17,8 A. Potsdam auf 1252 , Koblenz auf 15398 6, Läneburg auf 16,11 4, Minden auf 15,23 46, Erfurt auf 14.36 ,
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