1888 / 78 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 21 Mar 1888 18:00:01 GMT) scan diff

21. März. (W. T. B.) Die Strecke Bromberg Dirschau

ieder im Betrieb.

. k 21. März. (W. T. B.) Die Stadtverordneten nahmen gestern die Vorlage des Magistrats, betreffend die Fübrung der Großschiffahrt durch die Stadt Breslau, an und bewilligten mit großer Majorität alle bezüglichen Forderungen. .

Sommerfeld, 21. März. (W. T. B.) Das Königliche Eisenbahn-Betriebsamt theilt mit, daß in vergangener Nacht in Folge Entgleisung eines Güterzuges bei Station Frankfurt a. S. die Nacht-Courierzüge nach Posen, Thorn und Breslau bis ürsten· walde gelangt sind und die Personenzüge nach Breslau mehrstündige Verspätung erlitten haben. Seit heute 8 Uhr Morgens ist indessen die Strecke wieder fahrbar. J

Münster i. Westf., 20. März. (W. T. B.) Von der Ost⸗ friesischen Küstenbahn find auch die Strecken Georgesheil Aurich und Emden Georgesheil und Esens— Witt— mund durch Schneeverwehung unfahrbar, ebenso die Vollbahnstrecke Leer Emden in Folge Verwehung zwischen den Stationen Neermoor und Oldersum. Schneesturm dauert in unverminderter Stärke an, daher Ende der Verkehrsstockung noch nicht zu übersehen.

Krefeld, 20 März. (W. T. B.) Der Trajektbetrieb Griethausen Welle ist wieder eröffnet.

Neustrelitz, 20. März. (W. T. B.) Auf der Neu⸗ strelitz Warnemünder, der Mecklenburgischen Südbahn und der Friedland Neubrandenburger Bahn ist der Verkehr in Folge Schneeverwehungen eingestellt Auch auf der Nordbahn sind große Verkehrsstörungen vorgekommen. .

Altona, 20. März. (W. T. B.) Das hiesige Eisenbabn— Betriebsamt macht bekannt: Betrieb auf den diesseitigen Strecken nördlich Flensburgs ist im vollen Umfange wieder aufgenommen

Bremen, 20. März. (W. T. B.) Die Verkehrsstörung auf der Strecke Bremerhaven Geestemünde bis Bremen ist beseitigt. Der Personen und Güterverkehr ist wieder eröff net.

Ham burg, 70. März. (W. T. B.). Der Post da mpfer Rugia“ der Hamburg-⸗Amerikanischen Packhetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New-⸗Jork kommend, heute früh Lizard passirt.

Auf der Strecke Hamburg Berlin findet wieder durch gehender Betrieb statt, wenn auch derselbe streckenweise ausgeführt wird. Soeben, 14 Uhr, trafen zwei Züge aus Berlin ein. Die Strecke Oldesloe Schwarzenbek ist in Folge Schneeverwehung noch gesperrt.

2

Mannigfaltiges.

(N. A. Ztg. Der Sanitätsbericht über die Kaiserlich deutsche Marine für den Zeitraum vom 1. April 1885 bis 31. März 1887 enthält auch einige nähere Angaben über den Ge— sundbeitszustand und die Art sowie den Verlguf von Erkrankungen, die während des Aufenthalts (inzelner Kriegsschiffe in den neu er worbenen Schutzgebieten und in den, denselben benachbarten Län— dern und Meerestheilen vorgekommen. Diese Angaben beziehen sich auf die Krankheitsvmerhältnisse der in der Südsee, sowie der an der Küste von Ost-Afrika und vor Kamerun stationirten Fahrzeuge. In der Südfee verweilte der Kreuzer „Alhatroß“ vom Dezember 1885 bis zum Fe— bruar 1886 theils im Bismarck Archipel, theils besuchte er die Fidji⸗. Samoa⸗ und Tonga Inseln. Hieran schloß sich im April eine Rundreise nach den Neuen Hebriden, Karolinen⸗ und Maischall⸗Inseln. Kanonenboot „Hyäne“ befuchte im September 1885 perschiedene Häfen Australiens, ging donn für einige Monate nach, Zanzibar, und später nach Mauritius. Der Kreuzer Adler“ traf im Oktober in Cooktown in Australien ein, dann nahm er den Kurs nach den SalomonsInseln, und blieb noch von Oktober bis Mitte Januar im Bismarck-Archipel und in Neu-Guinea. Be— merkenswerth waren in dieser Zeit die aus But-But an der Sst— küste Nen-Mecklenburgs (im Bismarck-Archipel) berstammenden 23 Malariafälle. Dort hatte „Adler“ vom 3. bis 9. Dezember eine Abtheilung des Landungs Corps von 14 Köpfen zur Bestrafung von Eingeborenen ausgeschifft, und am 7. Dezember noch durch eine 2. Ab— theilung von 20 Köpfen verstärkt. Beide hatten anstrengende Märfche bei ungünstigem, regnerischem Wetter längs der Küste machen müssen, welche aus Korallen besteht, bei Ebbe weithin trocken fällt und an mehreren Stellen Lurch verwesende organische Massen verpestet wird; sie hatten ferner Flüsse und schmale Meeresarme zu durchwaten ge— habt und theils 6, theils 2 Nächte am Lande zugebracht. Am 11. Be— zember ging das Schiff nach Neu-Guinea in See, lag vom 15. bis 19. Dezember in dem fieberfreien Hatzfeldthafen, vom 21. bis 76. De—⸗ zember im Finschhafen und vom J6. Dezember bis Mitte Januar in Matupi. Am 19. Dezember erkrankten 3 Leute, am folgenden Tage 4 an. Malaria, am 23. wieder 3, am 24. und 26. je 2 und so bis zum 2. Januar fast täglich 1 oder 2. Die ersten 13 Erkrankten waren die Theilnehmer jener zuerst in But— But gelandeten Abtheilung, von welcher nur' der führende

Offizier fieberfrei blieb; dann folgten 8 Leute von der zwei⸗ ten am Dezember gelandeten 20 Köpfe starken Abtheilung, worunter auch der führende Offizier. Außerdem erkrankten nur noch 2 Leute, von denen 1 ein Brandungsboot von But ⸗But an Bord ge⸗ holt und der zweite im Dampfkutter dort eine Nacht an Land zugebracht hatte. Sonst wurde damals Niemand an Bord von Malaria befallen. Die Thatsgche, daß alle Erkrankten in But-⸗But an Land gewesen waren, die Reihenfolge, in welcher sie erkrankten, und die Berücksichtigung der Inkubationszeit lassen keinen Zweifel, daß dort der Ursprung ihrer Krankheit gesucht werden muß, zumal Hatzfeldthafen nach den bisherigen Erfahrungen fieberfrei ist und sogar als Kurgrt für die fieberkranken Beamten der Neu Guinea Compagnie dient. Die Inkubation betrug für die Theilnehmer der ersten Lan- dungsabtheilung 10 bis 19 Tage, für diejenigen der zweiten 14 bis 24 Tage. Von diesen 23 Erkrankungen war das Fieber bei 7 re⸗ mittirend, bei 12 intermittirend und bei 4 bestand, nur ein Anfall; aber auch bei den remittirenden Fällen hielt das Fieber nicht länger als 3 Tage an. Von den 13 zuerst Erkrankten blieb keiner ohne Rezidir, von den 8 folgenden aber hatten nur 3 Fieberrückfälle zu bestehen. Vielleicht erklärt sich dieser Umstand dadurch, daß Erstere ö. Einwirkung des Malariagiftes länger ausgesetzt waren als etztere.

. Von den aus den Kämpfen mit den Eingeborenen herrührenden Verwundungen waren 3 durch Schuß, 20 durch Hieb, 12 durch Stich herbeigeführt. . . .

Die Speere im Bismarck-Archipel, mit welchen diese Ver- wundungen hervorgebracht wurden, sind nicht vergiftet. Sie besteben aus schwerem, hartem, aber sehr leicht splitterndem Holze. Beim Rückzuge steckten die Eingeborenen solche Speere mit der Spitze gegen die Verfolger im hohen Grase in den Boden, so daß diefe auf die— selben aufliefen. Auf diese Weise war der zweite und dritte Speer stich entstanden. . ö t

Sämmtliche Verletzungen in diesen Kämpfen waren sofort anti— septisch verbunden worden, und zwar mit trockener Sublimatwatte und mit Jodoform, welches namentlich auf die Ränder zerrissener Schußöffnungen gestreut wurde. Das Verbandwasser für die Reinigung der Wunden war durch Eingießen stärkerer Sublimat⸗ lösung in die Milch frisch aufgebrochener Kokosnüsse hergestellt worden. Die Wundheilung ging überall fieberlos und mit ganz spärlicher Ab— sonderung von Statten. .

Längere Zeit waren in Afrika stationirt: der Kreuzer Möwe“, und zwar ca. 15 Monate, die allerdings durch Fahrten an die benach— barte Küste und durch eine Reise nach Aden und Bombay unterbrochen wurden. Der Kreuzer . war fast während des ganzen Be— richtsjahrs im deutsch⸗westafrikanischen Schutzgebiet, auch Kanonenboot Cyelop? brachte 6 Monate auf der westafrifanischen Station, Kanonenboot „Hyänen etwa 8 Monate in den Gewässern von Zanzibar zu. Eine längere Stationirung hatte die Kreuzerfregatte Bismarck“ vor Kamerun. Einen etwa ß bis monatigen Aufenthalt in den Ge— wässern Zanzibars hatte die Kreuzerfregatte ‚Gneifenau“ und die Kreuzerkorvetten „Olga“, „Carola“. Die Fregatte „Stofch‘ und die Korvette „Sophie“ blieben dort nur 3 Monate vor Anker.

Der Aufenthalt auf der Lufen⸗Rhede von Kamerun und bei Suellaba wird als unschädlich bezeichnet: auf „Bismarck“ erkrankten dort nur 4 Leute, welche seit 2 bejw. 3 Monaten das Schiff nicht verlassen hatten. Dagegen war von den meisten Malaria, Erkrankten nachweislich das Krankheitsgift bei mehr oder minder häufigem, kür— zerem oder längerem Verkehr und Aufenthalt am Lande aufgenommen worden. Besonders schädlich wirkte nächtlicher Aufenthalt am Lande. Auf Habicht“ und „Möwe“ wurde Wachtdienst am Lande, welcher im März und April 1885 4 Wochen lang eingerichtet war, als Ursache zahlreicher Malariafälle bezeichnet. Befonders ungünstige Folgen hatte der Aufenthalt in den stromaufwärts gelegenen Flußläufen, welche größtentheils schmal, wenig ventilirt sind und dicht bewachsene, mit den Produkten der verschiedensten Verwesungs und Vermoderungs⸗ vorgänge bedeckte Ufer haben. Von „Bismarck“ wurde der Dampfer Dualla“ zur Anlegung und Aufrechterhaltung einer Handelssperre im Kamerunfluß benutzt und hatte für diesen Zweck von Mitte Februar bis Mitte März eine Besatzung erhalten; von 36 Personen, welche hierzu gehörten, erkrankten 28 an Malaria. Bei einer mehrtägigen Fahrt mit dem Dampfboot von „Habicht“ auf dem Malimbaflusse wurden sämmtliche Theilnehmer von frischer Malaria befallen. Unter 24 Leuten, welche von Bismarck“ gelegentlich einer Expedition auf demselben Flufse 2 Nächte in einem Schuppen unmittelbar am sumpfigen Flußufer zubrachten, tamen 16 Neuerkrankungen an

dalaria vor,

Im Allgemeinen waren von Anfang an schwere Erkrankungen in Kamernn selten, und es wurde betont, daß die , , , fe , keineswegs bedenklich und langwierig waren, daß vielmehr nur von der Häufigkeit der Rückfälle und von den' damit verkundenen Störungen im Bereich der Verdauungsorgane durch den fortschrei— tenden Kräfteverfall, die mangelhafte J und Herischwäche Gefahr drohte. Wie groß dieser Einfluß war, erhellt daraus, daß

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangs vollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen. Verdingungen ze.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

¶Defentlicher

1) Steckbriefe

und Untersuchungs-Sachen. 62785 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Bäckergesellen Friedrich Emil Albrecht aus Hainichen i. Sachfen,

schwarzer

62823)

Sprache: deutsch, jüdisch ⸗hehräisch, Kleidung: kurzer ßFlockins⸗Ueberzieher, weiße Hose, dunkeler Gehrock, schwarzer runder Fihzhut.

Steckbrief hinter Christian Hühn Jun., Bauer

Anzeiger.

auf Cyclop. im 2. Berichtsjahre die durchschnittliche Bebandlung der Malariafälle bei der alten Besatzung 271 Tage, bei der neuen dagegen nur 5z Tage betrug, und daß auch auf „Habicht“ die ent⸗ sprechenden Zahlen auf 10, und 41. sich stellten. Je größer die Zahl der Ruͤckfälle wurde, um so hinfälliger wurden die Betroffenen und um so schwerer erholten sie sich. Auf Habicht“ war die größte Zahl der Fieberrückfälle bei derselben Person 7, auf „Bismarck wurden 8 Rückfälle bei 5, 9 bei 1 und 190 bei 2 Leuten beobachtet. Auf ‚Cyclop' konnte bei 4, auf „Habicht! bei 6 Malariakranken

der Kräfteverfall und die Blutarmuth überhaupt nicht gehoben J

werden, und es wurde bei diesen daher die Ausschiffnng und Heim— sendung erforderlich. .

Während die von der Westküste Afrikas herstammenden Malaria— Erkrankungen durch sehr häufige und schwere Rückfälle ausgezeichnet waren, so daß 3. B. auf. 294 Neuerkrankungen von den Schiffen Cyclop', . Habicht', Luise“ und „Bismarck? 457 Rezidive kamen (: 1,6), folgten auf 157 an der Ostküste Afrikas entstandene frifche Malariafälle nur 92 Recidive (1: G65). Auch vertheilten sich diese geringeren Zahlen auf eine größere Anzahl von Schiffen mit weit stärkerer Besatzung. An dem Hauptaufenthaltsorte der Schiffe an der Ostküste, in Zanzibar selbst, entstanden , wenige Fieber von geringerer Schwere und ohne Neigung zu Ri einzelne Schiffe blieben dort ganz frei, z. B. „Möwe“ im 2. Berichtsjahr und Olga“; andere hatten nur vereinzelte Wechsel. fieber (. Elisabeth' in 2 Monaten 15 ohne Rückfälle, Bismarck in 3 Monaten 25 Neuerkrankungen mit 7 Rückfällen, „Carola in 3 Monaten 4 Neuerkrankungen und 1 Rückfall, „Sophie“ in 3 Monaten 11 Neuerkrankungen und 1 Rückfall). Schiffen erreichte der Zugang allerdings eine größere Höhe, z. B. auf „Gneisenau“ (44 Fälle, worunter 29 Neuerkrankungen), auf Stosch (74 Fälle, worunter 35 Neuerkrankungen), und es befanden sich auf letzte⸗ rem Schiffe hierunter auch 8 leichtere und 4 schwere Fälle von remit— tirendem Fieber, aber erweislich waren diese meistens die Folge von Besuchen an ungesunden Plätzen des Festlandes, von Bootsfahrten und Jagdpartien in sumpfigen Flußmündungen und dergk. An einer dreitägigen Fahrt auf dem Panganiflusse z. B. betheiligten sich 20 . von „Stosch“; hiervon erkrankten 15, und zwar 12 nach 12 bis 13 Tagen an Malaria mit auffällig vielen Recidiven Von den 4 schweren remittirenden Malariafällen, welche auf Stosch“ zu⸗ gingen, trat einer 4 Wochen nach der Ankunft in Zanzibar, die übrigen 2 bis 3 Wochen nach einem 3tägigen Aufenthalt in Mozam— bique auf; jener Erkrankte wurde wegen schwerer Hirnerscheinungen in Zanzibar ausgeschifft und zurückgelassen; von den 3 Letzteren gengsen 2 nach mehr als 6. bezw. 10wöchiger Behan lung und J starb nach der Rückkehr in die Heimath. ;

Gegen leichte Malaria⸗Anfälle und Wechselfieber wurde in den meisten Fällen Chinin, und zwar namentlich, wenn es in großen Dosen gegeben wurde, mit Erfolg angewendet. In einzelnen Fällen, wo die innerliche Anwendung nicht vertragen wurde, ging man zur Einverleibung durch subkutane Einspritzung oder durch Klystiere über. Bei den schweren remittirenden Formen dagegen blieb Chinin ohne Wirkung, selbst wenn es wochenlang gegeben wurde. Bemerkens— werth war folgende. Beobachtung auf „Stosch‘: als bei zwei Kranken nach vier- bezw. zweiwöchiger Fieberdauer die Temperatur steigerung etwas nachließ und nochmals ein Versuch mit Chinin drei Gaben zu 0,5 g im Laufe eines Tages) gemacht wurde. stieg die Temperatur plötzlich wieder über 40 Grad und der Puls auf 120 bis 130 Schläge, das Bewußtsein wurde getrübt und es brach ein scharlachähnlicher Ausschlag am ganzen Körper aus; bei Gebrauch von Fingerhut und von erregenden Mitteln verschwanden diese bedroh⸗ lichen Zeichen erst in 4 Stunden. Vielfach wurde kühlen Bädern Antipvrin angewandt, wenn Chinin Auf „Cyelop“ wenn der Frost mildert und auf „Gneisenau“

heitsprozeß selbst nicht beeinflußt gefunden. Auch von anderen Schiffen wurde die Temperatur, herabfetzende Wirkung bestätigt, und“ auf

Stosch, gelang es in einem Falle, wo hohes Fieber fast zwei Monate

lang bestand, die Temperatur durch tägliche Gaben von 3—= 5 g Anti⸗

pyrin fast normal zu halten und den Kranken durchzubringen, obwohl an Kopf, Rumpf und Armen und doppel seitige

zablreiche Abscesse eitrige Ohrspeicheldrüsen Entzündung die Kräfte in hohem Grade er— schöpften. Auf „Prin; Adalbert“ dagegen wurde von salieylsaurem Natron bessere Wirkung als von Antipyrin bemerkt.

Am besten und schnellsten wurden die Malariakranken durch das Verlassen der Tropen hergestellt.

Die vorstehenden, auf sorgfältigen amtlichen Zusammenstellungen beruhenden Angaben werden dazu beitragen, die vielfach irrigen und übertriebenen Rachrichten zu berichtigen, welche bezüglich der Gesund—

heitsverhältnisse der Mannschaft der für längere Zeit an dieselben .

überseeischen Stationen gebundenen Kriegsschiffe theils durch Privat nachrichten, theils durch die Preffe verbreitet worden sind.

Gommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aft ien · Gesellsch. Berufs ⸗Genossenschaften.

Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettel banken. Verschiedene Bekanntmachungen.

D M O

gestreifte, schwarz⸗

zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,

hältlich gewesen,

5) Knörnschild, Friedrich Christian Eduard ge— boren am 13 November 1854 in Hirschberg a. S.,

6] Köcher, Johann Heinrich Ernst, geboren am 5. Mai 1864 in Ruppersdorf, zuletzt daselbst auf—

19) Pätzold, Rudolf Heinrich Hermann, Schiefer⸗ decker, geboren am 259. Mai 1855 in Rötfersdor; zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,

arbeiter, geboren am 12. Oktober 1865 in Rötters— dorf, zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,

üicklclle

Auf einigen

außer Eis und nicht wirkte. wurden schon durch 2 g dieses Mittels, selbst bereits begonnen hatte, die Anfälle schnell ge. ö dadurch Temperaturerniedrigung und Schweiß bewirkt und das Krankheitsgefühl verringert, aber ker Krank.

26 Pätzold, Ernst Eduard Rudolf, Schiefer— .

welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen dringender Verdachtsgründe beim Vorliegen eines Verbrechens verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Pots— dam abzuliefern. Bemerkt wird, daß Albrecht sich früher fälschlich Robert Hellriegel, geboren zu Groß— bothen, genannt hat, und voraussichtlich sich jetzt mit einem gestohlenen Lehrbrief des Bäckergesellen Gustav Thiele, geb. den 206. April 1870, legitmiren wird.

Potsdam, den 14. März 1888.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen

Landgericht.

Beschreibung: Alter: geb. 27. Januar 1867, Größe 1,50 m, Haare blond, Stirn frei, Augen brauen blond, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn etwas spitz, Gesicht länglich, Ge— sichtsfarbe blaß, Sprache deutsch, Kleidung grau⸗ karrirter Rock, helle Hosen, Hut und Stiefeln.

61514 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Schneider Joseph Seymann, richtiger Gamaschenstepper Julius Rokotowitz, geboren am 8. Januar 1869 in Argulin in Rufland, ist die Untersuchungshaft wegen Betrugs bezw. Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, den- selben zu verhaften und in das nächste Gerichts. gefängniß abzuliefern, auch zu den Akten JJ. 328.788 daron Nachricht zu gehen.

Altona, den 9. März 1888.

Königlicke Staatsanwaltschaft.

Beschreibung, Alter: 19 Jahre, Größe: ca. 1 67 m, Statur: schlank, Haare: röthlich⸗blond, Bart: ohne, Augen; dunkelbraun, Nase: länglich, Zäbng: gut, Gesicht: schmal, länglich, Gesichtsfarbe: blaß,

zu Rudolphshan, wegen Fälschung einer Privat urkunde.

Hanau, den 17. März 1888.

Der Untersuchungsrichter am Königlichen Landgericht. Reul. 62824 Strafvollstreckungsersuchen.

Die Reservisten 1) der Knecht Karl Wilhelm August Wittchow aus Bärfelde, 2) der Knecht August Carl Daniel Siedschlag aus Dieckow, sind durch Erkenntniß des Königlichen Schöffengerichts zu Berlinchen vom 23. Februar 1838 wegen Ueber— tretung des 8. 350? des Reichs ⸗Strafgesetzbuchs je zu einer Geldstrafe von 150 ½6, im Nichtbeitreibungs⸗ falle zu einer Haftstrafe von je sechs Wochen ver— urtheilt worden.

Es wird um Strafvollstreckung und Nachricht zu den Akten E. 66. 8 ersucht.

Berlinchen, den 17. März 1883.

Königliches Amtsgericht. 62784 Bekanntmachung.

Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß gegen folgende Perfonen:

1) Jahn, Dan Hermann Martin, Bäcker, ge⸗ boren am 14. Sextener 1863 in Hirschberg 4. S., zuletzt daselbst aufhältlich gewesen,

2 Friedrich, Johann Gottfried Heinrich, Schuh macher geboren am 17. Oktober 1364 in Göritz, zuletzt daselbst aufhältlich gewesen,

3) Knörnschild, Karl Heinrich Martin, Bäcker, geboren am 2. November 1864 in Hirschberg a. S., zuletzt daselbst aufhältlich gewesen,

4 Ruppert, Theoxor Ivan Ferdinand, Strumpf⸗ wirker, geboren am 17. Februar 1864 in Hirschberg

a. S, zuletzt daselbst aufhältlich gewesen,

7) Hofmann, Franz Gustav, geboren am 29. Ja— nuar 1864 in Saalburg, zuletzt in Lobenstein wohn— haft gewesen,

8) Frank, Bernhard Gustav, Fleischer, geboren am 1353 Dezember 1864 in Schleiz, zuletzt wohnhaft gewesen in Gera,

3) Metzler, Paul Karl Bernhard, geboren am g. August 1864 in Schleiz, zuletzt daselbft wohnhaft gewesen,

109). Pöhlmann, Hermann Christian Bernhard, Schieferbruchtarbeiter, geboren am 9. Juni 1864 in Weitisberga, zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,

1I) Volkmar, Heinrich Julius Gustav, Kauf— mann, geboren am 19. September 1865 in Ebers— dorf, zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,

12) Hertel, Gettlieb Louis Robert, Handarbeiter, geboren am 16. Juli 1865 in Eliasbrunn, zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,

15) Blechschmidt, Albin Gustav, Kaufmann, geboren am 31. Oktober 1865 in Görkwitz, zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,

14 Schäffler, Ernst Karl Franz, geboren am 23. September 1865 in Klettigshammer, zuletzt da⸗ selbst wohnhaft gewesen,

15) Kelschebach, Hermann Friedrich Max, ge— boren am 19. September 1865 in Hirschberg a. S., zuletzt daselkst wohnhaft gewesen,

16 Schönheiter, Wilhelm Louis Heinrich, ge— boren am 7 Oktober 1865 in Lobenstein, zuletzt da— selbst wohnhaft gewesen,

1) Schönheiter, Wilhelm Karl Ernst, geboren am 18. November 1865 in Lobenstein, zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,

13) Weber, Friedrich Wilhelm, geboren am 6. November 1565 in Oschitz, zuletzt dafelbst wohn— haft gewesen,

2), Friedrich, Wilhelm August, geboren am 3. März 1865 in Schleiz, zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,

22) Zeh, Johann Gottfried Richard, geboren am 30. September 1867 in Schlegel, zuletzt wohnhaft gewesen in Lobenstein,

23) Fiedler, Christian Heinrich Hermann, Ma— schinenbauer, geboren am 29. Mai I865 in Wur;— bach, zuletzt daselbst wohnhaft gewefen,

24) Dölz, Ernst Adolf, Weber, geboren am 21. August 1865 in Weida, zuletzt wohnhaft gewesen in Gera,

25) Wieduwilt, Karl Albin, geboren am 22. De—

zember 1867 in Moßbach, zuletzt in Dreba,

26) Meinhold, Franz Hermann, geboren am Januar 1865 in Albersdorf, zuletzt dafelbst wohn— haft gewesen,

277 Anger, Otto Hermann, Schlosser, geboren

1oohnhaft gewesen

am ]10. Februar 1864 in Mylau, zuletzt wohnhaft

gewesen in Gera,

28) Scherf, Karl Gustav Franz,, geboren am 29. Juli 1866 in Ziegenrück, zuletzt wohnhaft ge— wesen in Schleiz,

wegen Verletzung der Wehrpflicht auf Grund von Sz. 140 Ziffer J des Straf⸗Gefetzbuchs durch Be— schlüsse der Strafkammer J. des gemeinschaftlichen Landgerichts hier vom 11. Februar und 1. März d. J das Hauptverfahren vor der II. Strafkammer bier eröffnet und durch diese Beschlüsse das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Abwesenden mit Beschlag belegt worden ist.

Gera, den 16. März 1888.

Die Staatsanwaltschaft bei dem gemeinschaftlichen Landgericht. (Unterschrift)

M 7G.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzei

Berlin, Mittwoch, den 21. März

ger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.

18388.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangs voll streckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkãufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

z. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesell! 6. Berufs⸗Genossenschaften.

J. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

8. Verschiedene Bekanntmachungen.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

62788 Aufgebot.

Auf den Antrag der verehel, Emma Ehlert, geb. Lorenz, zu Schönebeck, wird deren Ehemann, der Schiffer Gottfried Friedrich Ehlert von dort, welcher Ende 1878 in der Nähe von Dresden ver— schwunden ist, aufgefordert, sich spätestens im Auf— gebotstermine am 27. Dezember 1888, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte in dessen Geschäftshause zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen wird.

Schön ebeck, den 15. März 1888.

Königliches Amtsgericht.

62790 Aufgebot.

Auf, Antrag des Kaufmanns Hermann Ortloff hierselbst, als Pflegers des Nachlasses des am g. Norember 1887 verstorbenen Tuchhändlers Louis Kobin von hier, werden die Gläubiger und Ver— mächtnißnehmer des Nachlasses des ꝛc. Kobin hier mit aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf

den 6. Juni d. J., Vormittags 11 uhr, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigenfalls sie gegen die Benefizial⸗ erben ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß des ꝛc Kobin mit Ausschkuß aller seit dessen Tode aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht er— schöpft wird. .

Burg, den 10. März 1888.

Königliches Amtsgericht.

(623588

Zu dem Nachlaß des am 17. Mai 1874 ohne Hinterlassung einer letztwilligen Verfügung ver— storbenen Portrait! und Historienmalers Paul Tisch— bein zu Roftock haben sich als erbberechtigt gemeldet des Verstorbenen 1) Bruder Ingenieur Otto Tischbein zu Rostock, 2) Nichte Marie Tischbein zu Rostock,

3) Veffe Distriktsbaumeister Hans Tischbein zu Dargun,

Neffe August Tischbein zu Triest,

Nichte Angielina Treche, geb. Tischbein, zu Triest,

und ist zur Vervollständigung der Erbenlegitimation von dem Kurator der ruhenden Erbschaft die Er— kennung eines Erbschaftsproklams beantragt.

Beim Vorhandensein der gesetzlichen Erfordernisse für dasselbe werden alle Diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht, als die Vorge— nannten, an dem Nachlaß des Verstorbenen Portrait- und Historienmalers Paul Tischbein zu Rostock zu haben vermeinen, hierdurch peremtorisch aufgefordert, solche ihre Erbrechte späteftens in dem auf Sonn“ abend, den 26. Mai d. J., Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine anzumelden und zu bescheinigen, unter dem Nachtheile, daß die Angemeldeten oder die sich sonst noch Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen werden sollen, ihnen als folchen der Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß aus— gestellt werden soll, daß ferner die sich nach der Prã⸗ klusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen Derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.

Gegeben im Waiseggerichte. Rostock, 14. März 1888.

Anton Moeller, Sekr.

den

57501]

Der Rechtsanwalt Dr. Friedländer hier, Leipziger— straße 17, als Pfleger des Nachlasses hat das Auf⸗ gebot der Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des in Berlin wohnhaft gewesenen, am 1. Oktober 1887 verstorbenen Malermeisters Carl Rahm be— antragt. Sämmtliche Nachlaßgläubiger und Ver— mächtnißnebmer des Verstorbenen werden demnach aufgefordert, spätestens in dem auf

den 11. Juni 1888, Vormittags 11 uhr, an, Gerichtsstelle, Neue Friedrichsstraße 13, Hof, Flügel B., part,, Saal 32, anberaumten Aufgebot“ termin ihre Ansprüche anzumelden, widrigenfalls sie dieselben gegen die Benefizialerben nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Aus— schluß aller seit dem Tode des Erblassers auf— gekommenen Nutzungen durch Befriedigung der an— gemeldeten Gläubiger nicht erschöpft wird.

Berlin, den 16. Februar 1888.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 49.

(62827 Oeffentliche Zuftellung.

Die Frau Caroline Auguste Bergemann, geb. Fischer hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Born bier, klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeiter Friedrich Wilhelm Hermann Bergemann, zuletzt in Berlin, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen bös— licher Verlassung, mit dem Antrage auf EGhesche'— dung: 1) die Ehe zwischen den Parteien zu trennen, 2) den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, 3) dem Beklagten die Kosten dez Ver— fahrens aufzuerlegen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin auf den 28. Juni 1888, Nachmittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der 6ffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 15. März 1883.

Buchwald, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J. Civilkammer 13.

62826 Oeffentliche Zuftellung.

Die Frau Marie Louise Hedwig Krüger, geb. Haidemann, hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Bruck hier, klagt gegen ihren Ebemann, den früheren Comptoirdiener Berthold Franz Alexander Krüger, zuletzt hier, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, unordentlichen Lebenswandels und Versagung des Unterhalts mit dem Antrage auf Ghescheidung, die Ehe der Parteien zu trennen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin auf den 28. Juni 1888, Nachmittags 123 Uhr, mit der Aufforde⸗ rung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 15. Mär; 1888.

Buchwald, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J. Civilkammer 13.

(62828 Oeffentliche Zuftellung.

In Sachen der Frau Elisabeth Schoetz, geb. Matthes, zu Erzhaufen bei Darmstadt, vertreten durch den Rechtsanwalt Ratkowski hier, gegen ihren Ehemann, den Steindrucker Hermann August Oskar Schoetz, zuletzt bier, jetzt unbekannten Auf— enthalts, wegen Ehescheidung auf Grund böslicher Verlassung und Ehebruchs Aktenzeichen R. 261. 57 wird der Beklagte, nachdem ihm die Klage bereits öffentlich zugestellt ist,; von Neuem zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin auf den 27. Juni 1888, Vormittags 191 Uhr, Jüdenstraße 59, 11 Treppen, Zimmer 75, geladen, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu be— stellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird solches bekannt gemacht.

Berlin, den 10. März 1888.

Funke, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J.,, Civilkammer 13 II. (62829 Oeffentliche Zustellung.

Der Schneider Franz Julius Plarre zu Großen stein, vertreten durch Rechtsanwalt Hammer hier, klagt gegen die Henriette Wilbelmine, verehel. Plarre, geb. Schlag, gen. Breitfeld, aus Großenstein, jetzt unbekannten Aufenthaltes, wegen Ehebruchs und böß— licher Verlassung mit dem Antrage auf gänzliche Trennung der Ehe auf Grund von §8§. 195 und 212 f. der Eheordnung, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Herzoglichen Landgerichts zu Altenburg auf Mittwoch, den 27. Juni 1888, Vormittags 9 Utz, mit der Aufforderung. einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Altenburg, den 19. Mär; 1888. Gerichtsschreiberei III. des Herzoglichen Landgerichts.

We ber, L. G. Sekretär.

62793 Deffentliche Zuftellung.

In Sachen der Försterfrau Antonie Meißner, ge⸗ borenen Schmidt, zu Sandberg, jetzt zu Centerville Tourner County Terr. Dokata U. S. in Amerika, Klägerin, vertreten durch den Rechtsanwalt, Justiz⸗ rath Geissel zu Lissa i. P., gegen ihren Ehemann, den Förster Hermann Meißner, zuletzt zu Sandberg wohnhaft, jetzt unbekannten Aufenthalts, Beklagten. wegen Ehescheidung, ladet der Vertreter der Klägerin, Justizrath Geissel, den Beklagten unter Hinweis auf den ihm bereits öffentlich zugestellten Auszug der Klage vom 17. Juni 1885 zur mündlichen Verhand“ lung des Rechtsstreits vor die Erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Lissasi. P. zu einem neuen Termine auf

den 25. Juni 1888, Vormittags 9 uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten' Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht.

Lissa i. P., den 17. März 1888.

ö Braun, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

62794 Oeffentliche Zustellung.

Es haben geklagt:

L die verehelichte Martha Nitschke, geb. Sturm, zu Breslau, vertreten durch den Rechts anwalt Koppel daselbst, gegen ihren Ehemann, den früberen Restau— rateur Karl Nitschke,

2) die verehelichte Rosalie Schiff mann, geb. Vol—⸗ linger, zu Breslau, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Epstein daselbst, gegen ihren Ehemann, den Buch⸗ binder Adolf Schiff mann,

3 die rerehelichte Maria Lübchen, geb. Langrock, zu Breslau, vertreten durch den Rechtsanwalt Pr. Emanuel Cohg daselbst, gegen ihren Ehemann, den Schuhmacher Andreas Lübchen,

4) die verehelichte Hedwig Marschallek, geb. Hol— stein, zu Breslau, vertreten durch den Rechtsanwalt Dettig daselbst, gegen ihren Ehemann, den Schloffer Josef Marschallek,

5) die verehelichte Henrieite Schumann. geb. Schir⸗ dewahn zu Berlin, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Emanuel Cohn zu Breslau, gegen ihren Ehe— mann, den Schlosser Eugen Schumann,

6) die verehelichte Pauline Wardewski, geb. Waeh⸗ ner, zu Breslau, vertreten durch den Rechtsanwalt Callomon daselbst, gegen ihren Ehemann, den Bar⸗ bier Vincentius Wardewmski,

7M die verehelichte Pauline Donner, geb. Musche, zu Breslau, vertreten durch den Rechtsanwalt Aß— mann daselbst, gegen ihren Ehemann, den Tischler Adolf Theodor Donner,

sämmtliche Beklagte zu 13 und 5—7 zuletzt in Breslau, zu 4 zuletzt in Budapest, jetzt un⸗ bekannten Aufenthalts,

iu 144 und 7 wegen böslicher Verlassung,

außerdem zu 4 noch wegen unüberwindlicher Ab— neigung, ju 1 und 5 wegen lüderlichen Lebenswan— dels, wodurch Beklagter sich außer Stand gesetzt hat, seine Familie zu ernähren,

zu 5 auch wegen Ehebruchs und unüberwindlicher Abneigung und zu 6 wegen lüderlichen Lebenswandels, gesundheits- und lebensgefährlicher Mißhandlungen und Ehebruchs,

eine jede mit dem Antrage:

das Band der Ehe zu trennen und ihren Ehe—

mann für den allein schuldigen Theil zu erklären und ladet denselben zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Erste Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Breslau, Ritterplatz 15, Erfste Etage, Sitzungs aal Nr. J, auf

den 29. Juni 1888, Vormittags 95 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Breslau, den 5. März 1888.

Völkel i. V.

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. 62796 Oeffentliche Zustellung.

Der Büdner Gottfried Streichan zu Kablow, vertreten durch den Rechtsanwalt Klärich zu Frank— furt a. O, klagt gegen die Erben der am 21. Ja— nuar 18758 zu Kablow verstorbenen Schneidermesster Trose, Marie Dorothea Elisabeth, geb. Weiden— hammer, nämlich: a. die verebelichte Kossäth Liefe— gang, Marie Elise Ernestine, geb. Paulick, b. Jo— hann Emil Wilhelm Paulick, zu a. und b. in Zernsdorf bei Königs⸗Wusterhausen, C. die verehe— lichte Fleischermeister Kersten, Pauline Auguste Therese, gek. Paulick, zu Klein-Besten, die Klempner— meister d. Ferdinand Schweitzer, e. Stto Schweitzer, Beide zu Teltow, f. die unverehelichte Louife Schweitzer, unbekannten Aufenthalts, wegen Auf— lassung eines Grundstücks, mit dem Antrage, die Beklagten als Erben der am 21. Januar 1858 zu Kablow verstorbenen verehelichten Schneidermeister Trose, Marie Dorothea Elisabeth, geborene Weiden hammer, zu verurtheilen, an Kläger das durch ge— richtlichen Vertrag vom 4. Juli 1877 von dem Grundstück Kablow Bd. J. Nr. 27 verkaufte Acker⸗ land schulden⸗ und kostenfrei bis auf die in Abthei— lung II. unter Nr. 4 und 5 eingetragenen Abgaben und Renten aufzulassen und die Kosten des Rechts— streits zu tragen. und ladet die Mitbeklagte, unver— ehelichte Luise Schweitzer, unbekannten Aufenthalts, zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Frankfurt a. O. auf den 9. Juni 1888, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 26 Zwecke der oͤffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemächt.

Frankfurt a. O., den 15. März 1338.

Grösch ke,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. 62832 Oeffentliche Zustellung.

Der Schreiner August Seipel und der Handels mann Philipp Schmidt zu Aufenau klagen gegen den Heinrich Farr, ledig, von Leisenwald, dermalen ohne bekannten Wobn⸗ und Aufenthaltsort, aus Schuld schein vom 10. Juni 1887, Kaufverträge und Cession vom 17. November 1884 und 17. November 1887 und wegen im Auftrage des Beklagten für diesen vorgelegte Kosten und Stempel, mit dem Antrage auf Verurtheilung durch vorläufig vollstreckbares Urtheil zu

a. 149,50 A6, b. 23,00 A nebst 5 o½υ Zinsen von vom 1./ 1. 86. 1./1. 88. mit 5,7 C. 66,28 M nebst 5/0 Zinsen von 167,60 44 vom 2. / 1. 86. 2./1. 88. mit 16,66 S und 4. 29, 55 M,

und laden den Beklagten zur mündlichen Ver— handlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts— gericht zu Wächtersbach auf den 14. Mai 1888, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt ge⸗ macht.

Wächtersbach, den 13. März 1888.

Vogt,

Gerichtsschreiberg. des Königlichen Amtsgerichts. 627951 Oeffentliche Zustellung.

Der Pferdehändler A. Beermann zu Berlin, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Katschke daselbst, klagt im Wechselprozeß gegen den Dr. Georg Gädecke, bisher zu Berlin, jetzt unbekannten Auf— enthalts, aus dem Wechsel vom 16. September 1887 über 3100 e, acceptirt vom Beklagten und dem Mangels Zahlung aufgenommenen Proteste vom J. Januar 1888, mit dem Antrage duf Verurthei— lung des Beklagten zur Zahlung von 3100 nebst 6 Y Zinsen seit dem 7. Januar 1888 und 16 , 30 3. Wechselunkosten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die jzweite Kammer für Handessachen des Königlichen Landgerichts JI. zu Berlin, Jüdenstraße 59, Zimmer 75, auf den 28. Mai 1888, Vor⸗ mittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen . . gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Jetschmann,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J.

13. Dezember . mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die fünfte Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts J. zu Berlin, Indenstraße 5) L Tr., Saal Nr. 53, auf den 11. Mai 1888, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht.

Boesche, Gerichtsschreiber es Königlichen Landgerichts J. Civilkammer 5.

(62333 Oeffentliche Zustellung.

Auf Anordnung des Kgl. Amtsgerichts Ludwigs⸗ hafen a. Rb. wird nachgenannten volljährigen, ohne bekannten Wohn. und Aufenthaltsort abwesenden Kindern und Erben der in Dannstadt wohnhaft ge— wesenen und allda verlebten Eheleute Michael Muv, Tagner, und Elisabetha Bertram, als: 1) der Katha— ring Muy, ledig, gewerblos, früher in Dannstadt wohnhaft. 2) der Barbara Muy, Ehefrau des Prirat⸗ mannes Franz Nikolaus Bertram, Beide fruͤher in Detroit, Staat Michigan in Nordamerika n ohnhaft, 3) genanntem Bertram selbst, der ehelichen Ermächti⸗ gung und Gütergemeinschaft wegen:

a. ein durch den katholischen Schulfond in Schauern heim, vertreten durch seinen Rechner Jakob Eisel, Ackerer, in Schauernheim, als Gläubiger, am 18. Fe? bruar 18835 bei dem Kgl. Amtsgerichte Ludwigs— hafen eingereichtes Gesuch wonach auf Grund einer vollstreckbar ausgefertigten Obligation mit Hypotheke vor dem Kgl. Notar Hartmann in Mutterstadt am 19. Mai 1848, einer ebenso aus gefertigten Schuld— anertennungsurkunde vor dem Kgl. Notar Becker in Mutterstadt vom 19. Dezember 1877 und der durch den Amtsverweser des letztgenannten Notars am 16. November 1887 dem Gläubiger zu vorerwähnten beiden Urkunden gegen die nachgenannten Kinder und Erben Muy ertheilten Vollstreckungsklaufel gegen die Kinder und Erben der genannt rerlebten Ehefeute Michael Muy und Elisabetha Bertram als: 17 Anna Magdalena Muv, gewerblose Ehefrau von Georg Letsch, Fabrikarbeiter, in Oggersheim wohnhaft, und Letzterem selbst, der ehelichen Ermächtigung und Gütergemeinschait wegen; 2) obgenannte Barbara Muv, Ehefrau Bertram und den Ehemann Bertram selbst, der ehelichen Ermächtigung und Gütergemein— schaft wegen; 3) obengenannte Katharina Muy; 4 Maria Muy, gewerblose Ehefrau von Friedrich Schneider, Fabrikarbeiter, beisammen in Ludwigs— hafen-Hemshof und Letzterem selbst, der ehelichen Ermächtigung, und Gütergemeinschaft wegen, als Schuldner, die Beschlagnahme der nackerwähnten Obligation und Schuldanerkennungsurkunde dem Gläubiger speziell verpfändeten Liegenschaften: Sek— tion C. Plan Nr. 1436, alte Nummer 1777, 8 Dez. oder 2, 0 a Fläche mit einstöckigem Wohnhaus, Hof— raum und Garten in der Angelgasse in Dannstadt, und Sektion C9. Nr. 844, Plan Nr. 1242, 25 Dez. oder 8,50 a Acker rechts am Steinweg über den Schlaggraben, Dannstadter Bannes, zum Zwecke der Zwangsversteigerung für die 5 ο Zinsen aus dem nach oberwähnten Urkunden geschuldeten Kapitale zu 159 Fl. oder 257 ½ 14 5 vom 19. Mai 1886 bis dahin 1887 mit 12 4 86 , die Kosten der Zu⸗ stellung erwähnter Schuldurkunden an die Schuldner mit 37 M 80 4, die der Hypotheken- und Kataster⸗ auszüge mit 10 M 50 , der eines Ermittlungs—« protokolles mit 6 und die weiteren Kosten des Verfahrens beantragt und vorgeschlagen wird, daß außer den stillschweigenden Bedingungen des Art. 55 Subh.-Ordg. namentlich bedungen wird, daß der Steigpreis zu 16 drei Monate nach dem Zuschlag und zu den übrigen „3 in drei gleichen Terminen, Weihnachten 1888, 1889 und 1850, Alles mit Yo Zinsen vom Tage des Zuschlages und Verzugs— zinsen von den betreffenden Verfalltagen an be— zahlt werden und die Ansteigerer sofort mit dem Zuschlage in Besiz und Genuß ihrer Steigobjekte kommen sollen;

b. ein diesem Antrage stattgebender Beschluß des Kgl. Amtsgerichts Ludwigshafen vom 20. Februar 1888, nach welchem die Beschlagnahme obenerwähnter Immobilien zum Zwecke der Zwangsversteigerung für die oben angegebene Forderung des Gläubigers verfügt und der Kgl. Notar Wenner in Ludwigs— hafen a. Rh. als Versteigerunge beamte ernannt ist;

c. eine Bescheinigung des Kgl. Hppothekenamtes Frankenthal vom 23. Februar 1838, wonach an diesem Tage vorbesagter Beschlagnahmebeschluß in das Hvpothekenbuch eingetragen wurde, hiermit öffentlich zugestellt.

Ludwigshafen a. Rh., den 2. März 1888.

Der Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichtes

Ludwigshafen a. Rh. Merck, Kgl. Sekretär. 62831 Kaiserliches Landgericht zu Straßburg i. E.

Die Margarethe Cadet, Ehefrau des Kochs Carl August Eberlen zu Schiltigheim, vertreten durch Rechtsanwalt Riff, klagt gegen ihren genannten Ehemann, zur Zeit in Luxemburg fich aufhaltend, mit dem Antrage: die Gütertrennung zwischen den Parteien auszusprechen, dieselben zur Uuseinander⸗ setzung ihrer Vermögensverhältnisse vor Notar Hammann in Schiltigheim zu verweisen und dem Beklagten die Kosten zur Last zu legen. Zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreils ist die öffent⸗