1888 / 100 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Apr 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Sich Abends mit Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden zum Besuch gh h enen nach Charlottenburg.

Se. Kaiserliche und Königliche begab Sich am Montag früh, ersönlichen Adjutanten, vom hiesigen Schlosse nach dem Tempelhofer Felde und wohnte dort während mehrerer Stunden, dem Exerzieren der Bataillone der 2. Garde— Infanterie⸗Brigade bei.

Nach Beendigun nach der Stadt zurü

0 eit der Kronprin eitet von

Seinem p

des Exerzierens kehrte der Kronprinz verweilte kurze Zeit im Schlosse und ritt sofort, da beunruhigende Nachrichten über das Befinden änigs eingetroffen waren, „wo Höchstderselbe Tags

k

8 . . 2 *

Majestät des Kaisers und nach dem Schlosse in Charlottenbur über und auch die Nacht verblieb.

,

Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Augusta sind unter den zahlreichen von Städten, Korpo⸗ . s. w. beim Ableben weiland Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm dargebrachten Beileids—⸗ bezeugungen mehrere zum Theil Adressen zugegan folgende Namen au

rationen, Vereinen

kunstvoll ausgestattete en. Die Liste dieser Adressen weist u. A. die Universitäten Greifswald und Bonn, die Akademie der Wissenschaften zu Berlin, den Kunstgewerbe⸗ den Innungsausschuß zu Berlin, den Kommunal ⸗Landtag

Verein zu München, der Lehrer-Verein

u Berlin, Regierungsbezir

s Wiesbaden, den Central ⸗Dombau⸗Verein den Deutschen Kriegerverband von Berlin und Umgegend, Konservativen Verein ; Gesangverein zu Köln, die Schützengilde zu Potsdam, die Deutsche Kolonie in Malta, die Vaterländischen Frauen⸗ Waldenburg, rüm, sowie die städtischen Behörden in München, Essen, Straubing, Münster, Barmen, Arnsberg, Hamm, Greifswald, Halberstadt, Düsseldorf, Um, Soest, etz. Detmold und Zobten. Auf Befehl Ihrer Majestät sind die genannten Adressen, hre Majestät von denselben Einsicht genommen hat, enzollern⸗Museum überwiesen daselbst gelangen auf Allerhöchste Anordnung auch alle übrigen von Korporationen 2c. in Form von Briefen oder Telegrammen re Majestät gerichteten Beileids⸗Kundgebungen, nachdem en nunmehr einen Abschluß erreicht haben, gebunden Ihre Majestät gern Veranlassung nimmt, nochmals allen Betheiligten herzlich zu danken.

Weißenfels, zu Köln,

weigvereine Duisburg, Wesel, Wittenberge,

worden. Eben⸗

zur Aufbewahrung, wobei

Heute fand eine Sitzung der vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Justiz—

wesen statt.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten

Hause der Abgeordneten sind von dem Abg. Lassen nachstehende Abänderung santräge zu der zweiten Berathung des Antrags des Abg. Krah auf Annahme eines Gesetzentwurfs, betreffend die Vertheilung der öffentlichen Lasten bei Grundstückstheilungen die Gründung neuer Ansiedelungen in der Provinz Schleswig-Holst ein, zugegangen:

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: 1) Die §§. 15 und 16 des Entwurfs zu streichen und einen neuen 5§. 15 anzunehmen, folgendermaßen lautend: „Sind die in dem 5. 14 gestellten Anforde⸗ rungen und Bedingungen erfüllt, darf die Ansiedelungsgenehmigung nicht versagt werden. 2) Dem 5. 17 Absatz 1 folgende Faffung zu eben: „Die Versagung der Genehmigung auf Grund des 8. 14 er— lgt durch einen Bescheid der Orfs-Polizeibehörde, welcher mit Gründen zu versehen und dem Antragsteller zuzuftellen ist.“ §. 17 Absatz 2 die zweite Zeile zu streichen das Allegat in Zeile 2/3 „der 5§. 14 bis 16 zu setzen ‚des 5§. 14.

Der Abg. Muhl hat in dem Hause der Abgeord— neten folgenden Abänderungsantrag zu der zweite des Antrages des Abg. Krah auf entwurfs, betreffend die Vertheilung der öffent— lichen Lasten bei Grundstückstheilungen und die Gründung neuer Ansiedelungen in der Schleswig-Holstein, eingebracht:

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen:

1 Dem Eingang des Gesetzentwurfs folgende Fassung zu geben:

Wir Friedrich, von Gottes Gnaden König von Preußen c. unter Zustimmung der beiden Unserer Monarchie für die Probinz Schleswig⸗ des Kreises Herzogthum Lauenburg, was folgt: §. T statt „durch den Gemeinde- bezw. Fleckensvorsteher, d en durch den Magistrat“ zu setzen: ‚durch den Gemeinde“ vorsteher, in den Städten mit einem kollegialen Magif Magistrat !).

4) Im §. 19 Absatz 1 zu streichen und dafür

n Berathung Annahme eines Gefetz⸗

Provinz

verordnen, olstein, mit Ausnahme

in den Städt trat durch den

§. 9 Zeile 9 und 10 und im 5§. 11 Zeile 12 statt in

Stadtgemeinden, zu setzen in Stadtkreisen,.

Y Im §. 17 dem Absatz 3 folgende Fassung zu geben:

ständig ist der Kreisausschuß, in Skadtkreif 5) Im 5§. 22 Zeile 1 und

Provinz“ zu setzen: „des Ges

vom 30. Juli 1883 (Ges

en der Bezirksausschuß“. statt „der Kreisordnung für die etzes über die allgemeine Landes verwaltung 83 etz Samml. S. 195) in der Provinz“.

5s) Im §. 25 in Zeile 4 (hinter „Bestimmungen“) stait mit aufgehoben. Diejenigen anderweiten A3 statt „aufgehoben“ zu

Ausnahme derjenigen“ zu setzen: Bestimmungen“, und am Schlusse des 8. „werden von dem gegenwärtigen Gesetze nicht berührt‘.

Die Kommission des Hauses der Abgeordneten Wahlprüfungen beantragt aus der Abgeordneten wolle beschließen: die Wahl des für den Wahlkreis s Liegnitz definitiv

g. Dr. Dünkelberg und Dietz für eanstanden; II. die Wahlen 1) der im ; 1, Linz U) gewählten Recht für ungültig erklärt zu erachten, ner Urwahlbezirk gewählten Wahlmannes cherhof für ungültig zu erklären; III. die König⸗ ü u ersuchen, 1) daß wegen d bei der Ertheilung der Auskunft über die ortsan in der Gemeinde Lorscheid vorgekommen ist, d anlaßt werde, für die Gemeindebehör die geschehene Abgrenz schrift Rechnung getr zusammenhaͤngendes und abgerunde

Amtsrichters für gültig zu erklären.

B. J. die Wahlen der Ab den Wahlkreis 2 Koblenz zu und 38. Neuwieder Urwahlbezirk (Linz J, 12 Wahlmänner als mit 2) des im 35. Altenkirche erdinand Eicher zu Ei che Staatsregierung ;

—“

es Irrthums, welcher wesende Bevölkerung n as Erforderliche ver⸗ Auskunft darüber ertheilt werde, welche Gründe de von Neuwied maßgebend gewesen sind für ung der Urwahlbezirke, und wie dabei der Vor⸗ ß jeder Urwahlbezirk ein mögslichst tes Ganzes bilden muß.

agen ist, da

Von den Abgg. Berling und Genossen ist dem Hause der Abgeordneten . Antrag zu der zweiten Berathung des , . betreffend die Erleichterung der Volksschullasten, zugegangen:

Das Haug der Abgeordneten wolle beschließen: Statt der §8. 5 und 5a des Kommissionsberichts den 5. 5 der Regierungsvorlage wieder herzustellen.

Die TVII. Kommission des Hauses der Ab— eordeten zur Vorberathung des Antrags der Abgg. etzn er ,, und Genossen, betreffend die ein⸗

1 , estaltung des Schornsteinfegerwesens, at sich konstituirt und zum Vorsitzenden den Abg. von ilgrim, zum Stellvertreter des Vorsitzenden den Abg. von tromb eck und zu Schriftsührern die Abgg. von

und Nadbyl gewählt.

Auf der Tagesordnung der am Mittwoch, den 18. d. M., Vormittags 11 Uhr, fatefind en 45. Plenar⸗ sitzung des Hauses der Abgeordneten steht die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Erleichterung der Volksschullasten.

Hat eine Person, gegen welche das . Ver⸗ fahren auf Erklärung derselben für einen Verschwender eingeleitet, und die zugleich durch vorläufige gerichtliche Ver⸗ fügung von dem Verbot der Verfügung über ihr Vermögen betroffen worden ist, eine Forderung an eine andere Person cedirt und hat sodann diese Person die gedachte Forderung an einen Dritten weitercedirt u. s. f, so ist nach einem Ur— theil des Reichsgerichts. J. Civilsenats, vom 7. De— zember v. J., im Geltiltgsbereich des preußischen All— gemeinen Landrechts, die Cession sowie die Weiter⸗ cession unverbindlich. Der Weitercessionar kann im Falle seines guten Glaubens nur aus dem Cessionsgeschäft Gegen—⸗ ansprüche herleiten, besaß der Weitercessionar dagegen zur Zeit der Weitercession Kenntniß davon, daß dem Provokaten, als dieser die Forderung cedirte, die Veräußerung der Forde⸗ rung verboten gewesen fe und der Cessionar des Provokaten und demnächstige Weitercedent solches gewußt habe, so ist er ein unredlicher Forderungsinhaber, ein Theilnehmer an dem verbotenen Verbringen der Forderung, und er kann Gegen— ansprüche nicht geltend machen.

Durch Allerhöchste Ordre vom 4. April d. J. ist der inen, Berlin behufs völliger Freilegung der Perle⸗ bergerstraße auf der Strecke von der Lübeckerstraße bis zur Stromstraße das Enteignungsrecht zur Erwerbung der dazu erforderlichen, im Privatbesitz befindlichen Grundstücks⸗ theile verliehen worden;

ferner ist genehmigt worden, daß auf die von dem Kreise Kalbe a. S. erbauten Kreis⸗-Chausseen: 1) von Staßfurt nach Neu⸗Staßfurt und 2) von Pömmelte nach Glinde die dem Chausseegeld⸗Tarife vom 29. Februar 1840 angehängten Be— stimmungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen zur Anwendung gebracht werden.

= Nach einem Cirkular⸗-Erlaß der Ressort-Minister, vom 15. v. M., ist bestimmt worden, daß in Gemäßheit des Art. 16 Abs. 2 der Ausführungsanweifung vom 15. September 1879 zur Verordnung, . das Verwaltungs-Zwangs— verfahren wegen Beitreibung von Geldbeträgen, vom 7. September 1879, es einer vorgängigen Mah⸗ nung des Schuldners nicht betg ] 1) bei der Voll⸗ streckung der auf Grund des Gesetzes, betreffend den Erlaß polizeilicher Strafverfügungen wegen Uebertretungen, vom 23. April 1383, von den Polizeibehörden festgesetzten Geld— strafen (3. 4 Abs. 2 Litt. «, des Gesetzes, 58. 4 bis 16 der zur Ausführung des Gesetzes erlassenen Anweisung vom 8. Juni 1883), 2), bei der Vollstreckung der von den Ver— waltungsbehörden im Geltungsbereich des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1583 (Gesetz⸗ Samml. S. 195) gemäß §. 132 Nr. 2 in Ausübung ihrer Zwangsbefugnisse festgesetzten Geldstrafen.

Der General-Feldmarschall Graf von Blumenthal ist auf einige Tage von Magdeburg hier eingetroffen.

Der Oberst von Egidy, Commandeur des Königlich Sächsischen 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, ist auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs von Sachsen mit einer Deputation dieses Regiments behufs Meldung bei Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen, als Chef des Regiments, hier eingetroffen.

ö Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Fähndrich in Zielenzig und Pr. Werner in Frankfurt a. O.

Anhalt. Dessau, 16. April. (Anh. St.⸗A.) Die Erbprinzessin und Prinzessin Antoinette Anna sind in Begleitung des Prinzen Friedrich Carl von Hesfen nebst Gefolge heute aus Frankfurt a. M. hier eingetroffen.

alan

Oefterreich⸗ Ungarn. Wien, 15. April. Das „Prag. Abdbl.“ schreibt: Seit dem Wiederzusammentritt des Ab' geordnet enhauses am 10. d. M. sind demfelben Seitens der Regierung nachstehende größere Vorlagen unterbreitet worden: Der Schiffahrts- ünd Postvertrag' mit der öster⸗ reichischungarischen Lloydgesellschaft, der Gesetzentwurf, womit die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen über die Gerichts⸗ barkeit in Strafsachen, welchen anarchistische Bestrebungen zu Grunde liegen, bis Ende August 1891 verlängert wer⸗ den, der Gesetzentwurf, betreffend die Verlängerung der Wirksamkeit des Gesetzes über die zeitweilige Stempel- und Gebührenbefreiung, dann die Erleichterungen im Verfahren bei den die Löschung kleiner Satzposten bezweckenden Ver— handlungen, endlich die Vorlage, betreffend die ausnahms⸗ weise Beiziehung von Reservemännern und Ersatzreservisten zur aktiven Dienstleistung im Frieden. Jeder diefer Gesetz⸗ entwürfe darf in seiner Wirkungssphäre größere Bedeutung in Anspruch nehmen.

17. April. (W. T. B.) Der Wehraus schuß nahm pie neue Wehrvorlage unverändert an. Der Minister für Landesvertheidigung erklärte, die Anwendung des Gesetzes solle nur ausnahmsweise erfolgen; in anderen Staaten be— ständen betreffs der Heranziehung der Reserve viel strengere Bestimmungen. Eine Garantie gegen Mißbrauch des Gesetzes liege in der Bewilligung des Budgets.

Agram, 16. April. (Prag. Abdbl.) Die Regnikolar⸗ Deputation tritt am 10. Mai zusammen.

Großbritannien und Irland. London, 17. Ai W. T. BV) Sämmtliche Norgenblätter drücken ihr tiefste Theilnahme anläßlich der ernsten Wen dun in der Krankheit des Kaisers Friedrich aus. „Standard“ sagt: die Sympathien Europas seien mit d Kaiser und der Kaiserin in dieser schweren Stunde bitter Prüfung, aher nicht minder lebhaft müsse die allgemeine He wunderung sein für die Standhaftigkeit, welche Beide entfalten

(A. C.). Der Gouverneur von Fidschi und Dber Kommissär für die Inseln im westlichen Stillen & cean Sir John Thurston, ist zum britischen General⸗Konfu für die letztgenannten Inseln ernannt worden.

Frankreich. Paris, 16. April. (W. T. B. Bou lan hat folgendes Schreiben an seine Wähler im Vier (g ment du Nord gerichtet:

Der 15. April d. J wird für das Land fortan einen Tag Mn Befreiung bezeichnen. Muthig haben Sie allen Pressionen wid standen und der Tyrannei Trotz geboten, um Ihrem Gewissen zu g horchen. Arbeiter, die man durch Einschüchterungen bestimmn wollte, haben ihr tägliches Brot aufs Spiel gesetzt. Politik welche niemals ein anderes Programm hatten, als daß, sich auf de Bänken der Kammer zu verewigen, gaben sich den Anschen als ob sie nicht verständen, auf welches politische Glaubens bekenntniß, es,. jetzt ankäme. Sie haben es verflanden, C; haben gleichzeitig mit mir verlangt, daß die Kammer, die zur Ohr macht verdammt ist, aufgelöst, daß die Verfaffung revidirt werde, ni nicht nur antirepublikanisch, sondern auch ufurpatorisch ist; dem diejenigen, welche so votirlen, haben sich in willkürlicher Weise cin konstituirende Gewalt beigelegt, die ihre Wähler ihnen verweigen hatten. Was Frankreich verlangt, was Sie durch meinen Rang bestätigt haben, das ist die Nothwendigkeit einer konstituirenden Ver⸗ sammlung, vor welche alle ehrgeizigen Bestrebungen zurücktreten werden einer Versammlung, welcher dem Volk in der Republik den weltn Raum zugesteht, den es einnehmen muß, den man ihm stets verheißen und von dem man es systematisch fern gebalten hat. Wähler des Non, Departements! Ihre Interessen fallen zusammen mit denen de Vaterlandes und der Republik; aber es genügt nicht, das Bateilnmm und die Republik zu lieben, man muß auch verstehen, sie ohne irgen welchen Gedanken an Provokationen zu schützen und zu vertheidigen Wir werden uns gemein sam dieser großen Aufgabe weihen, und oh— uns durch die Verleumdungen, denen Sie soeben die gebührende Ge rechtigkeit widerfahren ließen, ablenken zu lassen, werden wir dat arbeiten, dem Vaterlande und der Republik Achtung zu verschaffen . J zu gestalten. Es lebe Frankreich, es lebe h

epublik!“

In einer gestern in Epinal gehaltenen Rede bezeichnete Ferry Boulanger als den Soldaten des Aufruhrs und recht erg die Haltung der opportunistischen Partei. Die gegen— wärtige Deputirtenkammer habe mit ministeriellen Krisen brauch getrieben, die jetzige Krisis habe den Beweis geliefen, daß das direkte Stinimrecht nicht unfehlbar sei. Die Lag in der sich das Land jetzt befinde, sei ein . des zweiten Dezember, die Redensarten, deren man sich von gewisser Seit bediene, seien heuchlerisch, zweideutig und drohend. Er würde eln Kabinet Floquet unterstützen, aber es müsse dem Boulangismu gegenüber eine thätige und streitbare Haltung einnehmen und auf eine Konzentrirung der Republikaner gegenüber der cäsaristischen und plebiscitären Bewegung hinarbeiten; die Rückkehr zun Läsarismus würde einen Krieg mit dem Auslande herhb— führen; Frankreich würde die Achtung Europas verlieren, wenn es innerhalb 40 Jahren zum zweiten Male dazu käme, eine Mittelmäßigkeit für ein Genie und einen Catilina für einen Washington zu nehmen. Er, Ferry. rechne sich döit Angriffe, welche die boulangistischen Blätter gegen ihn rich teten, zur Ehre an; alle guten Bürger müßten sich erheben, um eine Rückkehr zum Cäsarismus, welcher stets schmachvoll und blutige Spuren in der Geschichte Frankreichs zurüc— gelassen habe, zu bekämpfen.

17. April. (W. T. B.) Der leitende Ausschuß det Patriotenliga wählte von Neuem Deroulssde zum Ehrenpräsidenten. Drei Ausschußmitglied er, welche zur Partei Ferry's gehören, sind in Folge dessen ausgetreten. Verschiedene Gruppen durchzogen gestern Abend unter den Rufen „es lebe Boulanger“ die Straßen; dieselben wurden jedoch ohne ernstere Zwischenfälle von der Polizei zerstreut. Das „Journal des Debats“ schreibt, die Wahlergebnisse im Norddepartement beweisen, daß das Land im hohen Grade erschöpft ist und eine tiefe Abneigung gegen die Politik und die Handlungsweise der Regierung empfindet; die Mehrheit der Wähler wolle nichts mehr von einer Regierung wissen, welche das Land der Tyrannei der Wahlcomités und den Zwistigkeiten der Parteiführer preisgebe.

In Bordeaux konnten gestern die Opportunisten wegen des tumultuarischen Auftretens der Boulangisten die ausge— schriebene Versammlung nicht halten und waren gezwungun, die Sitzung aufzuheben.

Italien. Rom. 16. April. (W. T. B.) In der 3, Sitzung der Deputirtenkammer erklärte auf eine ezügliche . Martini's der Minister-Präsident Crispi: die auf die afrikanische Expedition bezüglichen Schrift— stücke würden demnächst vorgelegt werden. Genennl Pozzolini brachte eine , ein über die Waßxegeln der Regierung für die Sicherheit Masso vaht Der Minister⸗Präsident Crispi erklärte: er werde am 20. darauf antworten. Der Papst empfing heute die österr eichischen Pil ger. Auf die von dem Grafen Pergen verlesene Adresse dankte der Papst für die ihm dargebrachte Huldigung, erinnerte an die zwischen dem Kaiserlichen Hause und dem päpstlichen Stuhl bestehenden engen Bande und empfahl den Pilgern, den erhabenen Monarchen stets unterwürfig zu sein und für rel giöse Erziehung einzutreten.

Spanien. Wie die „Pol. Corresp.“ aus Madrid meldet, tritt die Marokkanische Konferenz daselbst an 1. Mai zusammen.

Türkei, Konstantinopel, 15. April, Morgens. (Prag Abdbl) „Reuter 's Bureau“ meldet: Die Pforte verständigte den ökumenischen Patriarchen von der Absetzung des gräechischen Metropoliten von Ser res, fordert ihn auf, einen andern dahin zu entsenden und wies die tir kischen Behörden in Macedoönien an, den abgesetzten Metin politen nicht mehr anzuerkennen. Der Patriarch erhob vet— geblich beim gu ü men n und beim Großvezier Vorstellungen, indem er erklärte, die Pforte habe kein Recht, den Metropoliten abzusetzen. Der Patriarch befahl dem Metropoliten, auf seinem

osten zu bleiben und berief für heute die Synode sowie den aienrath. Man hält es für möglich, daß der Patriarch, di Synode und der Laienrath resigniren, um gegen bie r n

der Privilegien zu protestiren. Man hofft indeß, daß die Pforte einen Modus zur Beilegung der Sache finden werde.

16. April, Mittags. Soeben wird gemeldet, daß der Netropolit von Serres, nachdem die ottomanischen Be⸗ zrben in Macedonien angewiesen wurden, den metropolitani⸗ Verweser von Serres anzuerkennen, von dort nach onstantinopel abgereist sei. Der Patriarch erkenne seine Ab⸗ schung nicht an, hat jedoch die Pforte ersucht, die gegen den Netropoliten vorliegenden Beschwerden zu sormuliten, und allärt, daß er ihn absetzen werde, wenn dessen Schuld er⸗ wiesen werden sollte. Ein Arrangement der Affaire ist wahr⸗ shheinlich Auch der armenische Bischof von Trapezunt s von der Pforte abgesetzt worden, ohne daß sich die

orte vorher mit dem armenischen Patriarchen ins Ein— rernehmen e g hätte. .

Im Ministerrath dauert die Berathung der Suez— lanal-Konvention fort. Man glaubt, daß er die Konvention nicht annehmen und neue Propositionen machen

nb Bande bulgarischer Flüchtlinge, welche, nit russischen Pässen versehen, von Salonichi nach Dedeagatzh abgegangen war, um zu Unruhen aufzuregen, wurde von den HSehörden verhaftet und nach Adrianopel gebracht.

Serbien. Belgrad, 16. April. (W. T. B.). Die Skupschtina nahm mit großer Majorität die Bestim— mung des Gemeindegesetzes an, wonach bei einer direkten Steuer von 10 Francs die Ausübung des Wahlrechts ge⸗ währt wird. Das vorgelegte Budget für das Jahr 1887/88 erglebt einen Ueberschuß von 33 500 Francs.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 14. April. Die Erste Kammer lehnte heute in Uebereinstimmung mit dem Antrage des Konstitutions⸗Ausschusses sämmtliche An⸗ träge auf Erweiterun des Wahlrechts zum Reichstage nach sehr ah hastẽr Debatte mit 84 gegen Y Stimmen ab.

Afrika. Egypten. Kairo, 10. April. (A. C.) General Grenfell reiste gestern von Kairo nach Assuan ab. Zwischen Wady⸗Halfa und Af suan finden häufig Streifzüge statt. Unbedeutend an sich, zeigen sie doch die sortgesetzte Thätigkeit der Rebellen. Auch . sie sich vermehrt, seit die letzte halbe Compagnie britischer Soldaten von Assuan fortgezogen ist. ; ;

Zeitungsstimmen.

Zu dem Gesetzentwurf, betreffend die Erleichterung der

Volkẽschullasten, wird der „National⸗Zeitung“ geschrieben: . den wichtigsten Vorlagen, welche die beiden Häuser des Landtages noch zu erledigen haben, gehört der Gesetzentwurf, be— treffend die Erleichterung der Volksschullasten. Im Abgeordneten⸗ hause wird jedoch die Absicht, die Sache in dieser Session nicht mehr zur Verhandlung zu bringen, noch immer lebhaft vertreten. Es wird dabei auch betont, daß der Landtag bis in den Juni hinein tagen müßte, falls das Plenum die Mejnung der X. Kommission billlgte, wonach die Vorlage eine Kollision mit dem Aitikel 25 der Verfassung enthalten soll. Die Meinung der Kom⸗ mission dürfte jedoch für eine begründete nicht zu erachten sein. Als in der Verfassung die Grundsätze für die künftige Gesetzgebung über das Volksschulwesen festgestellt wurden, war es selbstverständlich, die Frage mit zu entscheiden, wer die Mittel für die Erxrichtung, Unterhaltung und Erweiterung der öffentlichen Volksschulen aufzu⸗ kringen habe. Die Verpflichtung hierzu wurde in erster Reihe den Gemeinden auferlegt, indem der Art. 25 bestimmte, die Mittel Unterhaltung und Erweiterung der öffentlichen werden von den Gemeinden . . . . aufgebracht. Da nun aber der Fall eintreten kann, daß zur Erfüllung., dieser Verpflichtung viele Gemeinden gänzlich oder sum Theil unvermögend sind, so war für diesen Fall Vorsorge zu treffen, und dies ist dahin geschehen, daß in Art., 25 weiter bestimmt wird, daß im Falle des nachgewiesenen Unvermögens der Gemeinden ergänzungtzweise jene Mittel der Staat aufzubringen habe. Der Sinn und die ,. dieser Bestimmung ist sonach die: der Staat ist gehalten und kann gezwungen werden, jene Mittel aufzubringen, wenn und insoweit die Gemeinden hierzu unvermögend sind, Eine erwiesener⸗ maßen unvermögende Gemeinde hat sonach ein vielleicht sogar klagbares Recht gegen den Eee auf Unterstützung Andererseits kann ein Verlangen nach Staatshülfe ohne den Nachweis des Unvermögens auf Grund des Art. 25 von den Staatsbehörden zurückgewiesen werden. Die Be⸗ stimmung über den Nachweis des Unvermögens hat sonach nur den Zweck, den Umfang der Zwangsverpflichtung des Staats festzustellen, dieselbe setzt die Grenze für das fest, wozu der Staat von den Ge⸗ meinden gezwungen werden kann. Eine ganz andere Frage ist es aber, ob der Staat aus eigener Veranlassung neben und mit den Gemeinden für die Volksschulen etwas thun will, wenn er der Mei⸗ nung ist, daß Hülfe nothwendig sei. Hiergegen erhält der Art. 25 keinerlei Beschränkung und, zu einer solchen frei⸗ willigen Unterstützung ist daher nichts weiter nothwendig, als die Zustimmung des Landtages und des Königs in ge wöhnlicher Form. (Art. 62.) Um eine solche freiwillige Unterstützung handelt es sich in der Vorlage. Diese kollidirt daher nicht mit der Verfassung, weshalb eine Aenderung derselben nicht geboten ist. Will man vorstehende Darlegung nicht gelten lassen, so würde doch auch Alsdann noch immer kene Kollision mit der Verfassung vorliegen. Es ist notorisch, daß die meisten Gemeinden zu noch großeren Auf⸗ wendungen für die Volksschulen auf die Dauer unvermögend sind. Da nun im Art. 25 nicht von jeder einzelnen Ge— meinde die Rede ist, so muß es für die Anwendung des Art. 25 genügen, wenn die Gemeinden im Großen und Ganzen, im Durch⸗ schnitt, unvermögend sind. Und diese Voraussetzung steht unbe⸗ streitbar fest. Es liegt daher auch nach dieser Seite hin in der Vor⸗ lage keine Kollision mit der Verfassung. Die Vorlage kann daber in kürzester Frist und ohne Einhaltung der Intervallen des Art. 197 der Verfaffsung erledigt werden. Von dieser Erwägung geleitet, ist zuch das Lehrer-Pensionsgesetz vom 6. Juli 1885 obne Aenderung der PVerfassung genehmigt worden, obschon im 5§. 25 ganz allgemein die Pensionen bis zum Betrage von Söh . dom Staat übernommen worden sind. Durch diefes Gesetz ist der Art. 25 in maßgebender Weise legaliter interpretirt worden.

Dem „Deutschen Handelsarchiv“ wird ge⸗ . 6

ottbus (Ende Januar).

Der . von , und Peitzer Waaren erstrecte sich lum überwiegenden Theile auf das Inland, sodann auf Sũd · Amerika und Australien, wohln der Export in steter erfreulicher Zunahme be⸗ priffen ist. während Nord Amerika, einst ein Hauptmarkt für Nieder⸗ lausiter Tuche, in Folge des hohen Eingangszolles seine Bedeutung wesentlich verloren hat. Doch sind von daher für die nächste Saison in den letzten Tagen wieder größere Auftrage in Aussicht gestellt.

Die hiesige Keppichfabrikation hatte anfehnliche Aufträge für den gypyort zu erledigen, u. A. große Prachtstücke, für die Kaiserlichen zaläste in Japan, war aber auch, besonders in der zweiten Jahres ö. . das n nei gel 35 besetzt. . ...

ur itte Januar).

Unser 865309 eschäft war namentlich in den ersten neun Monaten des abgelaufenen gehen nach fast allen Richtungen ein bedeutendes und gewinnbringendes. Nach der Ost⸗ und Westküste Süd Amerikas war die Ausfuhr trotz der großen Valutaschwankungen des mexika—⸗

zur Errichtung, Volksschulen

den unseren Hafen aufsuchenden 6 ; ener e ic, Gesellschaften gute Beschäftigung. Nach allen Rich, tungen hin sind unsere Dampferlinien zu gingen f

plätzen ahren 1 mehr und mehr zum Stapelplatz für die Ostsee zu machen. . . .

haben,

der steigenden Tendenz des

llars ungemein lebhaft; der Handel mit Mexiko, namentlich 263 . 96. wãächst if, Jahr; China und Japan werden immer größere Abnehmer d er a n eren, das Geschäft langsam, aber stetig zu; der Handels- verkehr mit . ried ö. n,, rn, keßt ö wünschen übrig. ü atz bewegten ; . ahr . w . der Andrang der Güter für Verschiffungen nach e nf, Ländern war org ig ein sehr lebhafter, und gab

Waaren; nach Australien und

Nord⸗Amerika und Westindien befriedigt ebenfalls, nur Die Mengen Waaren haben im Jahre 1887

iffen, namentlich aber unseren äufigeren Fahrten über⸗

auch das Netz der regelmäßigen Fahrten nach den Ostsee⸗ at eine ae . . erfahren, welche geeignet ist,

Münster i. W. (Mitte Januar). . zunächst in 985 K. die Kettgarnspinnerei

angeht, so ist für diese das verflossene Jahr ein einigermaßen günstiges zu nennen; denn der Absatz ist stets rege gewesen, und die in anderen Jahren wählend der Sommermonate eintretende flaue Zeit ist nur . bemerkbar geworden. unsere : einer Vereinigung von Spinnern des Rheinlands und Westfalens,

Diese erfreuliche Thatsache verdankt

großentheils dem glücklichen Zustandekommen

Industrie welche in monatlich abgehaltenen Versammlungen die Preise festgestellt die nothwendig waren, um die Baumwollspinnerei wieder zu einem einigermaßen lohnenden Geschäft zu machen. Die Kops—

spinnereien in besseren Qualitäten waren zu nutzbringenden Preisen hin⸗ reichend beschäftigt; dagegen haben ger gute Preise zu erzielen vermocht. ie

eringere Qualitäten nur weniger Webereien waren das ganze heil . Die eise konnten sich jedoch nur sehr langsam den Notirungen des

a indurch verhältnißmäßig genügend beschäftigt, was zum . , zu verdanken war.

r , anschließen, so daß manche Aufträge mit nur sehr

kleinem Nutzen angenommen werden, mußten, wenn man beschäftigt bleiben . nicht auf Lager arbeiten wollte. Im Ganzen ist das

Jahr für diese Industrie als ein günstiges zu bezeichnen; Spinnereien

und Webereien waren gut beschäftigt, die Lager nicht übermäßig ge—⸗ füllt, und der Absatz durchweg regelmäßig und lebhaft . . . .

Statiftische Nachrichten.

Verkehr von Torf und Holzkohlen auf deutschen Eisenbahnen 1886. (Stat. Corr. ). Nachdem wir vor einiger Zeit den Binnenverkehr innerhalb der einzelnen Verkehrsbezirke des deutschen Eisenbahnnetzes, den Versandt aus denselben nach anderen Bezirken und dem Ausland und ihren Empfang von dorther, soweit Stein.; und Braunkohlen betroffen werden, dargestellt haben, setzen wir die Statistik der Brennmaterialien fort und behandeln in gleicher Weise den Torf nebst Torfstreu und Holzkohlen. Diese Waaren sind in der Statistik der Güterbewegung auf deutschen Eisenbahnen“, aus deren 29. Bande wir die nachfolgenden Zahlen entnommen haben, in der Gütergruppe 64 pre ff wohl ihrer ähnlichen Leichtigkeit halber zusammengefaßt, so daß man nicht ohne Weiteres den An⸗ theil, welchen das Erzeugniß der Meiler in waldreichen Gegenden daran hat, von dem Antheil der Torfstecherei zu unterscheiden vermag. Ueberhaupt wurden während des Jahres 1886 befördert: Tonnen zu

j1bbb kg . im Verkehrsbezirk: binnen Versandt Empfang . und Westpreußen. ..... 1043 1212 1573 6 Häfen beider Provinzen. .... 11 9 233 Provinz Pre[6O–uCZacnm .. . . .... 1287 1812 758 pommersche Häfen.... ö 174 4127 Mecklenburg ohne Häfen.... 251 237 225 9 westliche Häfen der Ostse 5 6? 12311 Se , olstemn Fürst. Lübeck. 5 . ö. . ne 2 w enn 248 869 15279 . a 16 431 439 Hannover, Kreis Rinteln, Pyrmont ze. 31 859 29 7433 1697 ,. d 2823 123 369 Regierungsbezirk Oppeln ..... 4773 22883 547 Stadt Breslau ..... ; 6 80 oh Bezirke Breslau und Liegnitz ... 905 4814 509 w 75 221 6224 Provinz Brandenburg.... 731 179653 2745 wd r lt 465 28975 2827 Süden der Prov. Sachsen, mal⸗ kalden . J 7423 2123 4 340 Königreich Sachsen ...... 738 1385 2028 ,, Oberhessen, Wetzlar. 6255 2435 19 384 uhrrevier in Westfalen .. ... 80 57 2390 ö . 52 123 2665 Prov. Westfalen, Fürst. Lippe ꝛc . 16128 22 9753 1133 Rheinland rechts vom Rhein ... 737 29 2219 Rheinland links des Rheins ꝛc. .. 1757 4713 3533 1 36 1798 432 Hafenstationen Duisb. , Hochf., Ruhrort 4 40 592 ; J 446 2 806 264343 ö J z 2 ,. ö 4 3 ö hayerische Pfalz außer Ludwigshafen 0J hessische Prov. Starkenb. u. Rheinhessen 1933 575 12383 Baden ohne Mannheim;. 581 1842 18005 Häfen Mannheim und Ludwigshafen 714 5337 Württemberg und Hohenzollern .. 11 8143 b h 70 7517 Kgr. Bayern östlich vom Rhein . 43 579 7 8755 15573 zusammen ... 1066 7017 165 2487 388 1633

Im Ganzen erreicht der Verkehr in Torf und Holzkohlen noch nicht den 25stel Betrag der beförderten Braunkohle. Von den in einem Verkehrsbezirk aufgegebenen Mengen aber gehen verhältnißmäßig mehr nach anderen Bezirken über. ö, , Bayern und Westfalen sind die stärksten Lieferanten der Waare und verbrauchen auch am meisten davon. ö

Die bloße Durchfuhr von Ausland zu Ausland beschränkte sich auf 6035 t gegen 123 5245 t Stein und 23 369 t Braunkohle.

Das Königlich Bayerische Statistische Bureau hat den

Bezirksamts⸗Assessor Dr. Krieg mit der Abfassung einer Statistik

der Schulen des Königreichs Bayern beauftragt, welche für das Sn 1885.86 vorliegt. Danach betrug die Zabl der Studirenden an den Hochschulen, und zwar an den 3 Landes⸗Universitäten im Winter ⸗Semester 1885,86 5i7?, im Sommer -Semester 1886 5419. Die 7 Lyceen besuchten 728 bezw. 702 Studirende, die Technische ochschule 731 bezw. 667, die Akademie der bildenden Künste 449 . 370, die Forst-Lehranstalt Aschaffenburg 92 bejw. WQ, die Central ⸗Thierarzneischule 122 bezw. 99 Studirende. Bei den Schluß⸗ Prüfungen wurden an den 3 Universitäten 586, an den 7 Lyceen 362, an der Technischen Hochschule 87, an der Forst⸗Lehranstalt 64. an der Central⸗Thierarzneischule 20 Studirende für befähigt erklärt. Promotionen fanden an den Universitäten im Winter ⸗Semester 1588, im Sommer ⸗Semester 265 statt; von den Promovirten waren 152 Bayern. Ferner bestanden 1885/86 in Bayern an höheren Lehranstalten 33 humanistische Gymnasien mit 14 120 Schülern, 54 isolirte Lateinschulen mit 3107 Schülern, 4 Realgymnasien mit 444 Schülern, 57 Realschulen mit 8633 Schülern, 8 Handelsschulen mit 1163 Schülern, 2 Kunstgewerbe⸗ schulen mit 218 Schülern, 44 Präparandenschulen mit 1895 Schü— lern, 19 Lehrer und Lehrerinnen Seminare mit 1281 Schülern und Schülerinnen, 13 Mustkschulen mit 1360 Schülern, 118 höhere Töchterschulen mit 1 022 Schülerinnen, 21 Frauenarbeitsschulen mit I7I5 Schülerinnen, 3 Arbeitslehrer⸗Seminare mit 66 Schülern, die Kreis. Landwirthschaftsschule Lichtenbof mit 78 Schülern, 4 Kreis⸗ Ackerbauschulen mit 166 Schülern, die landwirthschaftliche Central⸗ schule Weihenstephan mit 1 Schülern, die Central⸗Turnlehrer⸗ Bildungsanstalt mit 287 Schülern, sowie 26 sonstige Fach und

3 sonstige Privatschulen mit 3475 Schülern. und , . betrifft, so besuchten die Werktagsschulen Sõ5 453 Kinder. Mädchen, ferner der Konfession nach 601 S903 katholisch, 264 964 pro⸗ testantisch 7017 jüdisch und 559 anderer Konfession. Die Gesammt⸗ zahl der Werktagsschulen betrug 7148; von diesen kamen auf die Stãdte 3 i waren von diesen Schulen 3042 katholisch, 1883 protestantisch, 1123 simultan und 94 juͤdisch. Die 855 463 Kinder waren in 7285 Schul⸗ häusern mit 12 390 Klassen, darunter 856 Parallel⸗Kurse, und 12618 Schulzimmern untergebracht. 69 Schüler. . also für je 38 Kinder eine Lehrkraft. 17071 Lehrer 3 ne waren von den Lehrkräften 16527 katholisch. 5646 protestantisch, 205 jüdisch, 1“ anderer Konfessionz 42 Lehrer und 8453 Lehre⸗ rinnen gehörten dem geistlichen Stande an. n Jahreseinkommen sämmtlicher Lehrkräfte, betrug 14 687593 0 Die Gesammtsumme der Ausgaben für diese Schulen berechnet sich auf. I3 Saz oi. . ͤ . ;

5 752 624 M für Real ⸗Exigenzen. Außer den Werktags schülern verzeichnet die Statistik noch 263 923 Feiertagsschüler. Fortbildungs⸗ schulen gab Schülern und 1300 Lehrern, 11539 Schülern und 965 Lehrern. Schulen betrug 517 487 4

Sieg, ein . . Kaisers Wilhelm J.“ von Oskar Meding, als Erinnerungsgabe für das deutsche Volk herausgegeben von Carl Hall berger.

Was die niederen

Von diesen waren 419098 Knaben und 436 365

309, auf das Land 6839; der Konfession nach

Auf jede Klasse kamen durchschnittlich Die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen betrug 22 379, Von den Lehrkräften waren Konfession nach

und 5378 Lehrerinnen; der

Das Gesammt⸗

und zwar 8139977 Æ für Personal⸗ und

es in Bayern 1885/86 244 gewerbliche mit 26 645 und 597 landwirthschaftliche mit Der Gesammtaufwand für diese Großherzoglich

Nach den „Mittheilungen der

hessischen Centralstelle für die Landesstatistik“ waren an den Handwerker- und Kunstgewerbe⸗Schulen des Groß herzogthums Hessen im Schuljahr 1885/87 152 Lehrer thätig. Die Schülerzahl bezifferte sich auf 4888, von denen 496 über 20 Jahre alt waren. kontingente: M . chl (657), die Zimmerleute (288), die Weißbinder (171), die Maschinen⸗ bauer und Maschinenschlosser (124) und die Steinhauer (103).

Von den Gewerben stellten die zahlreichsten Schüler die Schreiner (620), die Maurer (604), die Schlosser

sunsft, Wissenschaft und Literatur. London, 16. April. (A. C.) Das von der Kaiserin

Vietoria in San Reme gemalte Bild einer italieni— schen Frau, welches Ihre Majestät einem dortigen Kinderasyl zum Geschenk machte, ist jetzt in der Tooth'schen Kunstgalerie in Haymarket, London, zur Schau gestellt.

„»Einundneunzig Jahre in Glaube, Kampf und Menschen⸗ und Heldenbild unseres unver

Preis geheftet 2.50 MS, in feinstem Original-Einband 3,50 ½υ, (Stuttgart, Deutsche Verlags⸗Anstalt). Als dieses Buch

in Gestalt einer literarischen Festgabe für den fünfundachtzigsten

Geburtstag des allgeliebten Kaisers zum erstenmal erscheinen sollte, gestattete Kaiser Wilhelm für diesen Zweck nicht nur die Nach bildung der interessantesten Stücke jener Aquarellensammlung, die er zur Crinnerung an die denkwürdigsten Momente seines Lebens für sich selbst hatte anfertigen lassen und deren Hauptblätter nun zugleich den künstlerischen Schmuck dieses Buches bilden, sondern er übte auch auf die Gestaltung des Textes den unmittelbarsten Einfluß aus. Hierdurch gewinnt dieses Werkchen den vollen Werth einer Selbst⸗ biographie. Dabei treten auch hier überall wie in dem Leben des edlen Monarchen die seltene Demuth und Bescheidenheit hervor, die sein Charakterbild zu einem so überaus liebenswürdigen machen. Es kennzeichnet sich daher als ein echtes Kaiserbuch, das in keiner deutschen Familie fehlen sollte, . . Ein Palmenzweig auf den Sarg unseres in Gott ruhenden Kaisers und Königs Wilhelm. Dem deutschen Volke in Haus, Schule und Heer gewidmet von G. Spieker, Ritter des Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern. Zweite Auf— lage. Mit 16 3 und 2 Namenszügen. Hannover, Verlags⸗ buchhandlung von Carl Meyer (Gustav Prior. Von dieser Schrift ist binnen kurzer Zeit die erste Auflage vergriffen worden. Das Werk⸗ chen eignet sich ganz besonders zur Vertheilung in Schulen und Vereinen. Die Darstellung ist in einfacher, allgemein verständlicher Sprache gehalten und mit vielen guten Abbildungen nebst zwei Namenszügen des Hoch seligen Kaisers begleitet. Bei durchaus würdiger und gediegener Aus— stattung beträgt der Preis eines in Umschlag gehefteten Exemplars nur 59 A., (20 Exemplare 7,50 MÆ, 1090 Exemplare 35 66. Von 500 Exem⸗ plaren an ermäßigt sich der Preis auf je 30 g. Wegen Ueberlassung eines Probe⸗Exemplars, behufs Partiebestellung, beliebe man sich unter Beifügung von 10 3 in Briefmarken an die obengenannte Ver— lagsbuchhandlung zu wenden. . . . Aus Kaiser Wilhelm's Kinderzeit bringt die Musikalische Jugendpost. (Verlag von Carl Grüninger in Stuttgart) in ihrer neuesten Nummer eine -Der Herr General⸗ Musikdirektor' betitelte reizende Erzählung. Aus dem übrigen Inhalt der Nr. 7 heben wir hervor: Felix Mendelssohn bei Wolfgang von Goethe“ von 8. Erbach; „Das Turnier“ von B. Augusti mit Illustration; „‚Frühlingsgeister', Gedicht und Illustration von Schulte vom Brühl; Musikalisches Plaudereckchen?z die Fortsetzung der illustrirten Mozart-⸗Biographie! von J. Stieler; kleine Ünter⸗ haltungsspiele, Räthsel; endlich eine Musikbeilage, enthaltend: ‚Froher Hirtenknabe“, Klavierstück von Otto Fischer. „Frühlingslied“' von H. A. Schefer, sowie eine Komposition für Violine und Klavier von

Flotow. .

„»Das echte Gold.“ Festspiel aus dem Leben der Hohen zollern von Johanna Baltz. Leipzig. Verlag von Jul. Bädeker. 1888. Ladenpreis 1 6 Die Verfasserin, in den literarischen Kreisen durch ihre stimmungsvollen Novellen und inhaltreichen Ge— dichte nicht unrühmlich bekannt, schildert in dem vorliegenden Festspiel, in dem Deklamation mit lebenden Bildern abwechselt, fesselnd die Entwickelung der Kunst unter den Hohenzollern. Die Sprache ist edel, markig und schwungvoll, die Verse tadellos und von ein schmeichelndstem Wohllaut. Das Büchelchen verdient die weiteste Verbreitung. . .

„Beutsche Post . Illustrirte Halbmonatsschrift für die Deutschen aller Länder. Vereinsblatt des Allgemeinen Deutschen Schulvereins zur Erhaltung des Deutschthums im Auslande. (Haupt leiter: Jeannot Emil Freiherr von Grotthuß.) Berlin. Wien, London, Riga, NewYork. Rio de Janeiro, Adelaide, Kapstadt. 2. Jahrgang. 1888. Das Organ des Allgemeinen Deutschen Schul⸗ vereins, welches nunmehr den 2. Jahrgang i t, will auch ferner als vornehmsten Grundsatz die Pflege des Deutschthums auf dem ganzen Erd⸗ kreise im Auge behalten. In diesem gänzlich unparteiischen Blatt soll der Deutsche im Reich nach wie vor Kunde erhalten von den Freuden und Leiden seiner Stammesgenossen im Auslande, die Letzteren aber von Allem, was das deutscke Mutterland bewegt. Die „Deutsche Post“ ist mit Erfolg bestrebt, den nationalen Gedanken in die Familien zu tragen, und ein echtes Familienblatt geworden. Jedes Heft der Zeitschrift enthält außer einem allgemeinen Theil mit deutschnationalen und allgemein politischen Leitartikeln, Aufsätzen über die Stellung des Deutschthums innerbalb und außerhalb Furopas 2c. noch folgende Abtheilungen: „Deutsche Weltchronik! mit Originalberichten über das Leben und Streben der Deutschen auf dem ganjen Erdkreise, sowie einer Unterabtheilung Deutschnationale Vereins-Zeitung', in welcher alle deutschnationalen Vereine des In⸗ und Auslandes nach Möglichkeit auf Grund authentischer Mitthei⸗ lungen berücksichtigt werden. An der Spitze dieser Abtheilung er⸗ scheinen die Amtlichen Mittheilungen des Allgemeinen Deutschen Schulvereins zur Erhaltung des Deutschthums im Ausland?. Dann folgen unter der Rubrik ‚Für's deutsche Heim Romane, Novellen, Skiszen, Plaudereien und Gedichte aus der Feder berufener Schrift⸗ steller des In! und Auslandes. Als Mitarbeiter werden genannt Gerhard von Amyntor, Friedrich von Bodenstedt, Feli Dahn, Georg Ebers, Ernst Eckstein, Carl Emil Franzos, Jullus Grosse, Robert

amerling, Hermann Heßberg, Woldemar Kaden, Otto von Leixner, mil Peschkau, Karl Pröll, Ernst Wichert und Ernst von Wildenbruch.