1888 / 122 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 May 1888 18:00:01 GMT) scan diff

zuselge, die berittene Miliz und die Freiwilligen zum aktiven Militärdienst herangezogen werden, wenn immer die Miliz⸗

Regimenter mobilisirt werden. 7. Mai. (W. T. B.

handlungen stattgefunden.

Vereinigten

Frankreich. Paris, 6. Mai.

Batterien reitender Artillerie in

28. August bis zum 8. September unter dem Generals von Gallifet im Lager von Chalons manövriren

(W. T. B.) Der Ertrag der in— direkten Steuern während des Monats April ergiebt ein Plus von 4 Millionen gegenüber dem Voranschlage des Etats, sowie ein Plus von 5. Millionen gegenuͤber dem Ertrag

werden. 7. Mai.

vom April 1887.

Von den Ergebnissen der gestern in ganz Frankreich stattgehabten Munizipalrathswahlen sind bis jetzt erst diejenigen aus den größeren Städten bekannt; im Allgemeinen zu Gunsten der Republikaner ausgefallen zu sein, gewähren jedoch noch keinen Ueberblick sammtbild. Die Abendblätter heben hervor, daß es unmöglich

sei, ein präzises Gesammturtheil über die

Munizipalrathswahlen zu fällen, da viele derselben durch rein lokale Motive beeinflußt wurden und in keiner Weise mit Boulanger Tu!lle in Folge eines freiwilligen Beschlusses der Arbeiter der dortigen Waffenfabrik zum Mitglied des Mu nizipal⸗

der Politik zusammenhängen.

raths gewählt.

Boulanger wird am Freitag Morgen zunächst nach

Dünkirchen gehen und sich von dort nach wo er den Sonnabend zu verweilen gedenkt.

demselben ein Banket, gegeben werden. Am Sonntag beabsichtigt

Gruben von Anzin und Denain zu besuchen und sich von dort am Sonntag nach Valenciennes, Cambrai und Saint Am letzteren Ort wird derselbe einem unter dem Vorsitz des Deputirten Turquet

Quentin zu begeben. großen Banket beiwohnen.

Spanien. Madrid, 7. Mai. (W. Senat hat den Handelsvertrag nehmigt.

Schweden und Norwegen. Durch gemeinschaftliche

Superphosphat, Fische, Eier, Klee wurden, fanden

der Ersten Kammer begann

Dänemark. Kopenhagen, 6. Mai.

berathung der Frage: ob und in welchem Umfange ein Frei—⸗ hafen bei Kopenhagen anzulegen sei, wird das Finanz— st die „Nat. -Tid.“ berichtet, eine aus 15 Mitgliedern bestehende Kommission niederfetzen. gm ist General-Direktor Bleckingberg

Ministerium, wie

Vorsitzenden derselben designirt.

In der heutigen Unterhaus⸗ Sitz ung erklärte der Unter-Staatssekretär Fergusfon auf eine bezügliche Anfrage: zwischen der Regierung und dem Papst hätten keinerlei nichtoffizie lle politische Ver⸗ Was die Samoa⸗F gehe, so sei Tamasese jetzt de facto König von Samoa und werde als solcher auch von der Regierung praktisch anerkannt. Die Regierung habe keinen Grund, bei den Differenzen mit dem früheren König Malietoa irgendwie Partei zu ergreifen. Die Vertragsbeziehungen zwischen England, Deutschland und den Staaten bezüglich Samoas seien unverändert. Der erste Lord des Schatzes, Smith, theilte mit: die Pfingstferien würden vom 18. bis 31. Mai dauern.

. Die „Corresp. Havas“ meldet, daß drei Kavallerie⸗Divisionen mit neun

an dem 600 Personen theilnehmen,

mit Rußland ge—

Stockholm, Abstimmungen Kamm ern, die gestern und heute stattfanden, Zollsätze endgültig festgestellt worden, bezüglich welcher die Lammern von einander abweichende Beschluͤsse gefaßt hatten. Während mehrere, der vorgeschlagenen Zölle u. a— auf . u. s. w. abgelehnt mehrere andere, wie auf Pferde von 50 Kronen per Stück, auf feinere Blech, Eisen⸗ und Stahl⸗ waaren u, s. w. Annahme. Schließlich wurde der Zoll auf nur sch rohen Kaffee von 26 Oere auf 12 Dere und der auf Thee von 80 Oere auf 50 Oere per Kilogramm herabgesetzt. In heute eine Debatte über die Frage: zu welchen Zwecken die aus den Zollerhöhungen zu erwartenden Mehreinnahmen am besten zu verwenden seien.

Afrika. Egypten.

und den

rage an⸗

i Aus Wady Halfa vom 6. Mai meldet ein Telegramm des „Reuter schen Bureaus“:

In Gastol, einem 30 Meilen nördlich ron hier gelegenen QOrte, ereignete sich gestern ein Zufgmmenstoß zwischen Derwischen inwohnern. Die ĩ wartet an und tödteten 6 der Ginwohner. Letztere sammelten sich indeß rasch und, verfolgten die Angreifer eine Strecke weit, wobei sie 4 Derwische tödteien und 2 zu Gefangenen machten.

Derwische griffen das Dorf uner⸗

der Zeit vom Sie des

diese scheinen über das Ge—

Resultate der bestehen.

1 servative wurde in

Lille begeben,

In Lille soll zu ersetzen. Dieser Zweck

Boillanger bie dem Verhalten auch des

T. B.) Der

5. . 5. Mai. demgemäß beider

sind diejenigen reise

Mißtrauen gegen die

zu Schanden werden.

griechischen Behufs Vor—⸗

gewaltigen Lärm schlägt.

Zeitungs ftimmen.

Zu dem Gesetzentwurf wegen Verbesserung der Oder und Spree bemerkt der „Berliner Börsen-Courier“:

Wenn in erster Linie die Verbesserung der Verkehrsbeziehungen des ↄbzrschlesischen Montanreviers in Betracht kommt, so wird dies angesichts der wirthschaftlichen Bedeutung dieses Produktions gebiets, der großen Zabl von Arbeitern, Monkanindustrie abhängt, und der genannten Gebiets für durchaus be der Staat bei der Verbesserung seiner Wafferstraßen nicht ausschließlich die Interessen des Verkehrs und der Schiffahrt berücksichtigt, sond ern den In⸗ teressen der Landeskultur volle Berüͤcksichtigung und weitgehende Füůrsorge zu Theil werden läßt, beweist die der auch die staatsseitig vorzuneh Schiffahrt dienen, als zugleich die Sicherung und Melioranon der anliegenden, reicher Entwickelung fähigen Ländereien ermöglichen sollen. Nicht unermwünscht ist es ferner, daß mit der H fähigen Wasserstraße durch Berlin zugleich eine wesentliche Verbeffe⸗ rung der Gesundheits. und Verkehrsverhältnisse der Reichs hauptstadt erzielt und damit auch hier neben den Schiffahrtsinteressen eine er⸗ hebliche Melioration ermöglicht werden kann. tigung oder Gefährdung der wichtigsten Bauten, welche an dem zu verbessernden Spreestrande liegen., kann so wenig die Rede sein, wie von der Beeinträchtigung der Pläne, welche bezüglich der Erbauung Eines würdigen Domes und der Erweiterung der Museumsanlagen

Ueber das Kartell in Preußen bemerkt das „Kon— Bereinsblatt“*, ; Landesvereins im Königreich Sachsen, aus Anlaß des Gezänks über das Schullastengesetz u. A.:

.Das Karkell ist, wie Jedermann weiß, zu dem praktischen Zweck eingegangen, eine in unseren wesentlichsten nationalen Fragen unzuver⸗ lässige Reichstags mehrheit zu beseitigen und durch eine andere aus den Parteien, welche unbedingt treu zu Kaiser und Reich stehen, Dieser ist erreicht und die Weiterwirkung des Zusammenschlusses der betreffenden drei Parteien, wie sie in Centrums e. Fer. Schlußkrönung des Gebäudes durch den warmen Kaiser, liegt als ein so greifbarer Segen für das deutsche Vaterland vor Augen, daß uns jeder Versuch, das Gewonnene wieder auf⸗ zulösen, zu dem man die Spuren vor einigen Monaten, aber nicht auf konservativer Seite, bemerken wollte bis auf Weiteres außerordentlich kühl lassen würde. wenn man das Kartell mit einem Inhalt ausstatten will, den es nicht hat, nie gehabt hat und nie haben sollte. Gedanke, in allen großen nationalen Fragen einträchtig zusammen. zustehen und hier den sonstigen Hader bei Seite zu lassen; es ist die grundsätzliche Feindschaft gegen den zu selbstloser Arbeit am . des . unfähig ist, und das es errn neuen Deutschen Reich innerlich als ein geschworener Gegner gegen⸗ übersteht, der überall den Haken einschlägt, wo er eine Gelegenheit, schwächen und Zwietracht zu säen, Gründen, trotz alledem, nicht für

die innere Kraft des Reichs zu erspäht, und den wir aus guten gleichbedeutend mit dem Centrum halten. Kartells halten wir auch fest und die Partei oder Parteiführerschaft, die ihn preisgeben und aus irgend welchen Beweggründen uns nach der Misere des alten Reichstags zurücksteuern wollle, würde sich nicht wer am Vaterlande verfündigen, sondern, wie wir zuversichtlich hoffen, auch alsbald an dem Widerspruch aller einsichtigen Volkskreise

Die Leipziger Zeitung“ äußert über die deutsch⸗ ndelsbeziehungen:

Von allen Orientstaaten ist, Griechenland allein der französischen Industrie treu geblieben.“ Pie Griechen lassen Alles, was sie an fremden Industrie⸗ rzeugnissen be⸗ dürfen, aus Frankreich kommen, und in Paris sowie in Lyon bestehen mehrere Kommissionshäuser, die nur für griechische Rechnung arbeiten. Allein gerade jetzt ist die französische Deputirtenkammer auf den Ge— danken einer Erhöhung der auf Rosinen und Korinthen liegenden Einfuhrzölle verfallen, wofür die franzöfische Handelskammer in Athen Sie hat sich unverweilt mit einer

deren Wohl ron dem Stand der ungũnstigen gesgraphischen Lage des gründet zu erachten sein. Daß aber

6 sehr zum

Regulirung der unteren Oder, bei fluffes

menden Korrektionen weniger der

Eingabe an das französische Handels ⸗Ministerium gewandt, worin sie betont, daß Rosinen und Korinthen fast den ganzen Export Griechen lands ausmachen, daß der Peloponnes ausschließlich auf diesen Export, der meist nach Frankreich gehe, angewiesen der französischen Einfuhrzölle Interessen Griechenlands vreis gebe. In griechische Handelswelt nicht sobald Kenntniß von dem in Rede stehenden Zollerhöhungsprojekt erhalten, ale sich auch schon eine Liga bildeie, mit dem eingestandenen Zweck, nichts mehr von Frankreich zu kaufen, wenn jenes Projekt durchgehen sollte, dafür aber auf alle Weise die deutsch⸗griechischen Handelsbe;iehungen zu pflegen, zu fördern, zu entwickeln. Von diesem Beschluß des griechifchen Handels? standes besorgt der Figaro“ die verhängnißvollften Konsequenien für Frankreichs industrielle und politische Machtstellung in den dem griechischen . unterliegenden Gebieten des Mittelmeeres. Man darf nicht vergessen· schreibt das mehrgenannte Blatt zdaß es unsere Pflicht ist, der deutschen Industrie, die uns auf allen Märkten. wo französische Produkte den anderweitigen Auslankt s erzeugnissen vorgezogen werden, eine regelrechte Schlacht liefert, keine Waffen in die Hände zu geben. Der 8

leute wird die indusfriellen Kreise Deutschlands mit Freude und Soff nung erfüllen, und nicht lange, so werden ganze Bataillone deutscher Kommissionäre und Handlungsreisenden alle

sei und eine Erhöhung Artikel die vitalsten

auf diesen der That hatte die

eschluß der griechischen Kauf⸗

griechischen

mit den vortheilhaftesten Anerbietungen überschwemmen, chaden unserer Industrie wie unseres moralischen Ein⸗

erstellung einer leistungs⸗

Verfügungen:

Von einer Beeinträch⸗

Amtsblatt des Reichs-⸗Postamtt. vom 2. Mai 1888. der Linie Stettin Kopenhagen.

1. Nr. 20. Inhalt: Post Dampfschiff verbindung auf

Organ des konservativen

atras. zu Tage trat bis zu p

Dank zweier

34 394 Lire. Venedig.

Nur müssen wir es zurückweisen,

Bas Kartell ist der 3558 Coo Fre.

Freisinn, der 9 19.

R. Marina:

Windthorst, der dem

An diesem Inhalt des

schreibt der Pariser „Figaro“,

26. Juni.

Demnächst. Municipalität von Patras. Näheres an Ort und Stelle.

I) 14. Mai. Wäsche für die Messen Königlicher Kriegsfahrzeuge. Depot 3500 Lire.

2) 1565. Mai. Brückenbau über den Fluß Scriria bei Tortonag Depot 1005 Kre.

3) 16. Mai. Lieferung, 3009 Mtr. Gentner für die Magazine in Neapel, 3600 des⸗ gleichen für diejenigen in Caserta. Mai,. Spezig. 300 000 kg feinstes Eisen in runden Stangen, zu 8 32 mm Durchmesser. Spezia, Neapel, Venedig und Castellamare.

5) 21. Mai. Balken verschiedener Große.

6) 1. Juni. Municixio: Bau einer eisernen Brücke über den Lambro, Fluß. Voranschlag; 69 009 Lire (wovon 30 900 Lire auf eisernes Sberbau— Material entfallen sollen). t

Dem Vernehmen nach in Aussicht stehend:

7) Bei der Direktion der Mittelmeerbahn in Mailand: Lie—⸗ ferung eines hydro- dynamischen Svstem Bianchi =—Servettaz, für Weichen und Signale, fär die Sta⸗ tion Abbiategrasso, Provinz Mailand ö.

8 Bei der Direktion der Adriatischen Eisenbabn in Florenz: Brückenbau über den Cervaro⸗Fluß auf der Linie Foggia = Neapel. Voranschlag 127 000 Lire.

Gemeinde verwaltung von Callao. Wasserleitung und einer Kanalisation.

Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und OCuarantänewesen.

Portugal.

Durch eine unterm 283. April 1888 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern sst der Hafen von Pernambuco seit dem 25. März für von Gelbfieber verseucht und die übrigen Häfen der gleichnamigen Provinz sind seit demselben Zeitpunkt für der gedachten Krankheit verdächtig“ erklärt worden.

Submissionen im Auslande.

Griechenland. Gasbeleuchtung von

Italien. Direzione Armamenti R Marina: Voranschlag

Lieferung in Spezia, Neapel und Alessandria.

Spezia.

Depntazione provinciale:

Voranschlag Hafer

Kaution 24 000 Lire. Commissariato militare:

Neapel.

Direzione costruzioni navali

Voranschlag 96 000 Lire. Lieferung in Spezia, ebendort: 1000 ebm pitchpineholz in

Borghetto⸗Lodigiano, Provinz Mailand. Kaution 6000 Lire.

Central Apparates,

Peru. Herstellung einer

Rumänien.

21. Mai n. St.). Permanent Comits zu Berlad. Bau eines Administrativ⸗alastes in Berlad. Erneute Ausschreibung (f. . Reichs⸗ Anzeiger Nr. 288).

* D & 42

vom 8. Maurlsss, Morgens.

.

ͤ Wetter.

20 *

146 3z.

Bar. auf 0 Gr.

Stationen.

red. in Millim in O Celsius

3606.

su. d. Meeressp

2

Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Copenhagen. Stockholm. Haxaranda . ͤ St Petersburg 758 SW wolkig Moka. 60 NNW l wolkenlos Gork, Queens /

town ... 768 W elder. ... 7665 SW FPamburg .. 764 W Swinemünde 764 SSW Neufahrwasser 761 W 759 WSW 767 S 769 SW 769 W 770 SO 768 SW I66 NW ö W

4 Regen

3 Nebel

2 wolkig still Nebel

2 wolkig 2halb bed. 3 heiter

5 heiter

4 wolkig) z bedeck!?) 3 halb bed. 4 bedeckt wolkenlos heiter?) wolkenlos 2 wolkig

4 bedeckt 26 wolkenlos Breslau.. 767 halb bed. 13

k still woltenlos 19

1) Dunst, Thau.) Nachmittags Regen. ) Thau. Uebersicht der Witterung. . Unter der Wechselwirkung einer ziemlich tiefen Depressien an der norwegischen Küste und dem barometrischen Maximum über West. Mitteleuropa, dauert die westliche bis südwestliche Luftströmung im Nord und Ostseegebiet fort. Das Wetter ist Über Centraleuropa wärmer und im Norden stellenweise, im Süden überall heiter. Im nordoͤstlichen Deutsch— land ist Regen gefaller. Deutsche Seewarte.

Theater ⸗Anzeigen.

Aönigliche Schauspiele. Mittwoch: Overn— haus. 98. Vorstellung. Flick und Flock. Komisches Zauber- Ballet in 3 Akten und 65 Bildern von Paul Taglioni. Musik von P. Hertel. Anfang

7 Uhr. Wallner ⸗Thegter. 193. Vorstellung. Die Weis⸗ heit Salomo! s. Schauspiel in? 5 Akten von

Paul Heyse. In Scene gesetzt vom Direktor Anno.

Arfang 7 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 99. Vorstellung. Die Lugenotten,. Oper in 5 Akten von Meyerbeer. Dichtung nach dem Französischen des Scribe, über⸗ setzt von Castelli. Ballet von Paul Taglioni. (Raoul: Hr. Seidel, vom Stadt Theater in Köln, als Gast, Marcel: Hr. Elmblad, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Wallner Theater. 104. Vorstellung. Kabale und Liebe. Trauerspiel in 5 Akten von Schiller. Kuise: Frl. Hoffmann, vom Stadt Theater in Augsburg, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Beutsches Theater. Mittwoch: König und Bauer. Donnerstag: Romeo und Julia. Freitag: Kabale und Liebe. ie nächste Aufführung von Die berühmte Fran findet am Sonnabend, den 12. Mai, statt.

Dictoria - Theater. Mittwoch: 4. Gastspiel der Großen Russischen Oper unter Leitung des Direktors W. Lubimow. Zum J. Male: Das Leben für den Czar. Große Oper mit Ballet in 5 Akten. Tert von Baron Rofen.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Tritdrich wilhelmstädtisches Theater.

Mittwoch: Neu in Scene gesetzt: Fortunio's Lied. Operette in 1 Akt von Cremieux und Halevv. Hierauf: Zum 25. Male; Die Schwätzerin von Saragossa. Komische Operette in 2 Aften

nach dem Französischen von Carl Treu mann.

Donnerstag: Fortunio's Lied. Hierauf: Die

chwätzerin von Saragoffa.

Pfingst · Sonntag: Eröffnung des neuen Parks. Großes Doppel · Concert Erste Gesangsfpezialitãten. Zwei Dioramen. Andere Sehenswürdigkeiten. Entrée im Theater und Park 75 5.

Nesidenz - Theater. Mittwoch: Zum ersten Male

wiederholt: Der Damenschneider. (Le tailleur pour dames) Schwank in 3 Akten von George Feydeau. Anfang 78 Uhr.

Rroll's Theater. Mittwoch: Czar und

Zimmermann.

Bei günstigem Wetter vor der Vorstellung: Großes Concert im Sommergarten,

Donnerstag: Gastspiel der Fr. Carlotta Grossi. Der Troubadour.

Delle Alliance Theater. Mittwoch: 2. Volks⸗ Vorstellung: Zum 9. Male: Die Goldtante. osse mit Gesang in 4 Akten von Carl Costa. albe Kassenpreise.

Brillante Illumination des prächtigen Sommer- Gartens. Vor der Vorstellung: Großes Toncert. Donnerstag: Eröffnung der Garten Saison. Großes Doppel, Concert. Erstes Auftreten des Ersten Schwedischen Damen ⸗Sextetts. Erstes Auftreten der beliebten Gesangs. Buettisten Gebrüder Meinhold.

Central - Theater. Mittwoch: Zum 64. Male:

Die Himmelsleiter. Gesangsposse in 4 Akten von W,. Mannstädt. Anfang 75 Uhr.

Sonnabend, 12. Mai: Benefiz für Frl. Dora. Die Himmelsleiter.

——— i,rrrurireaùuuu Familien⸗Nachrichten. Verlobt; Frl. Elise Hesse mit Hrn. Lehrer Otto

Gropyv (Staßfurt Magdeburg). fin Martha Graap mit Hrn. Gutsbesitzer Emil Bierfreund

, Frl. Anna chnellenbach mit Hrn. Regierungs⸗Baumeister Max Haeusler (Berlin Breslau). Frl. Emma ulde mit Hen. Regierungs⸗ Bauführer Walter lug (Berlin).

Verehelicht: Hr. Dr. med. Miesko Kittel mit

Frl. Alice Reschke (Berlin). Hr. Bruno Schadow mit Frl. Helene Wutge (Breslau. Qr. Dr. med. Hilmar Kleinknecht mit Frl. Martha Stephan (Lindenau=-Plagwitzz.

Geboren: Ein Sohn? HSPrn. Leopold Leue & farc) Hrn. Amtsrichter Studemund Kosten). Hrn. Adolf Gudewill (Marienrode in . Hrn. Rechtsanwalt Gieseke (Magde⸗

urg) Eine Tochter: Hrn. Albert Schoppe

(Gr.„Strehlitz). C Hrn. Georg Hasselbach (Eis⸗ 66 35 . Stabsarzt Dr. Scholz (Strasburg in Wesipr..

Gestorben: Frl. Matbilde Richardi (Berlin). D Hr. Dr. med. Grich Witting (Berlin). Hr. Kau mann Hans Roloff (Berlin). Hr. Rentier Karl Heihrich Vogler k. Hr. Rudolph Vorast (Friedenau. Hr. Christian Bolze (DB.“ Wilmersdorf). Hr. Postdirektor Hermann Serlo (Berlin). Frau Margarethe von Das zkowèki, geb. Kloth (Königsberg). Hr. Fabrikant Jacob Stadtmüller (Giengen a. Br.). Frau Rmalie Therese Schmidt, geb. Lehmann (Chemnitz. Hrn. Albert Bihl Tochter Elsa (Mezingen). Hr. Pr. Wilhelm Nadrowski (Gerdauen).

Berlin:

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

Anstalt, Berlin sw., Wilhelmstraße Rr. 32. Sechs Beilagen

, Börsen⸗Beilage), und die

nhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent⸗

lichen Anzeigers stommanditgefellschaften auf Aktien un

Aktiengesellschaften) für die

Woche vom 30. April bis 5. Mai 1888.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M IH22.

Berlin, Dienstag, den 8. Mai

1188S.

Aichtamtliches.

Preußen. Berlin, 8. Mai. Im weiteren Verlauf der gestr igen (68) Sitzung des Hauses der Abgeord— neten gelangten noch Petitionen zur Berathung.

Ueber die Petition von Gerichtsvollziehern wegen Ver— besserung ihrer Lage, die Petition von Kanzleigehülfen aus dem Bezirk des Ober⸗Landesgerichts in Hamm und in Köln wegen Aufbesserung ihrer Lage und die Petition des Kutschers Wolf in Eckenheini bei Frankfurt g. M., betrej— fend seine Entschädigung als unschuldig Verurtheil— ter, geht das Haus zur Tagesordnung über.

Die Petition von Handelsleuten und Metzgern aus den Kreisen St. Goarshausen, Unterlahn und Untertaunus wegen Aufhebung der Polizeiverordnung des früheren Nassauischen Kreisamts zu Langenschwalbach, die Beibringung von Viehursprungs-Attesten betreffend, über— weist das Haus der Königlichen Staatsregierung zur Be— rücksicht igung. .

ich s fftion der Handelskammer zu Osnabrück, betreffend die Besteuerung verschiedener Abarten des Ge⸗ werbehetriebes, überweist das Haus rücksichtlich ihres ganzen Inhalts der Königlichen Staatsregierung als Material.

Ueber die Petition von Volksschullehrern aus Borbeck, Seel scheid und Düsseldorf, betreffend den Beitrag der Volksschullehrer zu kirchlichen Bedürfnissen, geht das Haus zur Tagesordnung über. . (

Eine Petition aus Schleswig, betreffend den Wegfall der sogenannten Jagdrekognition, soll nach dem Antrage der Kommission durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt werden; Abg. Jürgensen beantragt Ueberweisung an die Staatsregierung zur Berücksichtigung. Der Antrag Jürgensen wird, trotz des Widerspruchs des Regierungs— kommissars Geheimen Raths Glatzel, mit großer Mehrheit an— genommen. /

Ueber die Petition des Gemeindevorstehers Knutz zu Rückenis, betreffend den Wegfall der vom Kirxchspiel Rückenis zu entrichtenden Jagdrekognition, geht das Haus zur Tagesordnung über. Ebenso über die Petition von Bürgern der Stadt Woldenberg wegen Durchsicht

ewisser Akten in Bezug auf die frühere Holz— k in der Königlichen Forst, die Petition des Glasermeisters Tollert in Paunsdorf wegen Vorlegung ei nes Flurbuchs und die Petition von Eingesessenen der Gemeinde Kehna, Regierungsbezirk Kassel, betreffend die Staatsaufsicht über die dortige Interessenten— waldung. e .

Eine Petition von Mitgliedern der evangelischen Kirchen und Schulgemeinde Hartwigswaldau wegen Erlaß eines Gesetzes zur Regelung der Schulunterhgitungs— pflicht zwischen den Mitgliedern der Schulgemein— den und den Dominien und die Petition von Roth und Genossen, Mitgliedern der evangelischen Schulgemeinde in Peilgu, betreffend die Vertheilung der Schullasten zwischen Dominium und Gemeinde, sollen nach dem Antrage der Kommission zur Berücksichtigung überwiesen werden. .

Die Abgg. Knoch und Lückhoff empfehlen dringend die Annahme des Antrags; die bestehenden Rechtsverhältnisse brächten große Ungerechtigkeiten mit sich, wie die Regierung selbst anerkannt habe, ohne genügende Abhülfe zuzusagen.

Der Kommissionsantrag wird angenommen. .

Ueber die Petition der Gemeinde Muschlitz, Kreis Polnisch Wartenberg, wegen Errichtung einer evangelischen Schu le daselbst, die Petition von emeritirten Volksschullehrern wegen Verbesserung ihrer materiellen Lage und die Petition von Ortskirchenräthen der reformirten Gemeinden der ehemaligen Grafschaft Bentheim, betreffend die Wahl der Volksschullehrer, wird zur Tagesordnung überge⸗ gangen. Die Petition des Steuereinnehmers a. D. Wölfing

u Weilburg wegen anderweiter Regulirung se iner Ken nn überweist das Haus der Regierung zur Erwägung. katholischen Kirchenvorstandes zu Erweiterung des dortigen wird der Regierung zur noch—

Die Petition des Süchteln, betreffend die katholischen Kirchhofs, maligen Erwägung überwiesen. . .

Dr. Hübner in Zielenzig, welcher nach seinen eigenen Ausführungen seit dem Jahre 1870 in mehrfachen an den Bundesrath, das Königlich preußische Kultus-Ministerium, das Königlich preußische Kriegs-Ministerium und das Haus der Abgeordneten gerichteten Gesuchen das Verlangen gestellt hat, ein von ihm gegen Diphtheritis und Pocken, sowie sämmtliche epidemische Krankheiten gerichtetes Heilverfahren in einem Lazareth praktisch prüfen zu wollen, aber immer abschlägig beschieden ist , er⸗ neuert in einer Petition an das Abgeordnetenhaus diese Bitte. Die Kommission beantragt: die Petition für ungeeignet zur Erörterung im Plenum zu erklären, weil das Abgeordneten⸗ haus nicht in der Lage ist, den Herrn Kultus-Minister zu er— such en, dem Petenten eine Krankenanstalt anzuweisen. Das Haus beschließt, einem Antrag des Abg. Lückhoff gemäß, über diese Petition zur Tagesordnung überzugehen. ö

Ueber die Petition des ehemaligen Lehrers Ast zu Dsterode in Onpreußen um Wiedergnstel Lung, die Petition des emeritirten Hauptlehrers Kostka in Kujau wegen Erhöhung seines Ruhegehalts, und die Petitionen von verschiedenen Lehrern, betreffend die Befreiung von den Wittwenkassenbeiträgen und die Erhöhung beziehungsweise Regelung der Alterszulagen, geht das Haus zur Tagesordnung über.

Die Petition der Volksschullehrer Sturmfels und Genossen in. Frankfurt a. M, betreffend die Fürsorge für die Hinterbliebenen der Lehrer, wird der Regierung als Material überwiesen. Ueber Petitionen verschiedener Volks⸗ schullehrer wegen Verbesserung ihrer Verhältnisse wird zur Tagesordnung übergegangen. Petitionen ver⸗ 1 Volksschullehrer 2c, betreffend die Fürsorge für

ie Wittwen und Waifen von Lehrern ze, werden

der Regierung zur Erwägung überwiesen. Ueber die Petition

wendig, das „weshalb“ näher auseinander zu setzen.

des Vikars Westerhope und. des katholischen Kirchen— vorstandes in Dattenfeld, betreffend das Begräbniß auf einem konfessio nellen Begräbnißplatz, geht das Haus zur Tagesordnung über. Die Petition der Verleger Horst= mann und Genossen in Frankfurt a. M., betreffend die Be⸗ stimmung der Frankfurter Medizinalordnung über die Strafbarkeit der Ankündigung von Arznei— mitteln, wird der Regierung als Material überwiesen. Ueber die Petition der Grundbesitzer Tornow und Genossen in Neu⸗Schaumburg und. anderen Orten um Ermäßigung der Grundsteuer und die Petitien der Grundbesitzer Subkau und Genossen in Lichtfeld?' und Güldenfelde wegen Herabfetzung der Grundsteuer beziehungsweise Ueberweisung' der Hälfte derselben an die Gemeinden, wird zur Tages— ordnung übergegangen. Die Petition des Vorstandes des Magdeburger Anglerklubs, betreffend die A ufhebung des Angelrechts, wird der Regierung als Material überwiesen. Schluß 3 Uhr. Nächste Sitzung Dienstag 1 Uhr.

Die in der gestrigen Sitzung des Hauses der Abgeordneten bei der Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Verbesserung TLer Oder und Spree, von dem Finanz⸗Minister, Dr. von Scholz, und dem Minister der öffentlichen Arbeiten, von Maybach, gehaltenen Reden lauteten:

Finanz-Minister Dr. von Scholz: .

Ich glaube, der in pessimum eventum ins Auge gefaßte Fall, daß nur die Vorlage ad III im Hause Annahme finden sollte, wird ausgeschlossen sein. Ich besorge nicht, daß das hohe Haus den Theilen ad. J. und UL so viel Schwierigkeiten zu bereiten geneigt sein solite, daß jener Fall eintreten könnte. Ich habe den Eindruck von allen Seiten, daß die Vorlage auf Ihre Zustimmung im Wesent— lichen rechnen darf; und wenn sie an eine Kommission verwiesen wird, so wird das nur eine gründliche Prüfung, aber wahrscheinlich nicht irgend eine Ablehnung eines Theils zur Folge haben.

Der Grund, weshalb ich das Wort ergreise, ist daher auch nur, um auf die Andeutungen zu antworten, die Seitens des Hrn. Frei⸗ herrn ven Schorlemer und Hrn. Dr. Natorp gemacht worden sind, in der Richtung, daß diese Vorlage eine Ergänzung durch einen Antrag aus dem hohen Hause finden werde, welcher sich mit dem früher fest⸗ gestellten westlichen Kanalprojekt beschäftigt. Ich kann Namens der gesammten Staatsregierung und besonders im Namen meines an— wesenden Herrn Kollegen das feststellen, daß wir aufs Aeußerste wünschen und zuversichtlich hoffen, daß dieses Kanalprojekt endlich wirklich zu Stande kommt. Wir haben das lebhafteste Interesse heute wie früher, daß dieses Projekt nicht irgend eine längere Verzögerung oder gar Vereitelung erfahre, und wir werden nach dieser Richtung mit Ihnen gemeinschaftlich jede Förderung der Sache gern in Erwägung nehmen. Ich kann aber dem Hen. Abg. von Schor— lemer darin nicht zustimmen, daß thatsächlich die Grenze der Leistungs⸗ fähigkeit Seitens der Interessenten nahezu erreicht sei mit dem, was sie bis jetzt zu Gunsten des Unternehmens bereitzustellen beschlossen haben; ich glaube, in dem Sinne, wie man gewöhnlich von der Leistungsfähigkeit spricht, wird der Herr Abgeordnete auch das nicht gemeint haben; er wird nur gemeint haben, daß es thatsächlich Schwierig⸗ keiten außerordentlicher Art bieten würde, wenn man weitere Beschlüsse jetzt in Koͤrzem noch erreichen wollte, die ein Mehreres bereit stellten. Das ist nun im Sinne des Gesetzes und im Sinne des Prinzips, das wir immer bei solchen Fällen beobachtet haben, die Grenze nicht, an der wir gewöhnlich Halt machen. Ich glaube aber, wenn der Antrag hier gestellt und der Kommission überwiesen wird, in. Aussicht stellen zu können, Namens meines Herrn Kollegen und meiner kann ich das schon ausdrücklich jetzt bestätigen daß wir emsig bemüht sein werden, zu erwägen und einen Weg zu finden, über diese Schwierigkeiten in der einen oder anderen Weise hinwegzuhelfen; daß es ohne irgend ein anderes Aushülfsmittel so ganz glatt durch die einfache Reduktion der Forderung nicht gehen wird das möchte ich allerdings glauben, wir denken aber vielleicht in einer Aenderung, in einem Ausblick für die Zukunft ein Hülfsmittel zu finden, indem die Kanalabgabe, die in der Zukunft erhoben wird, nach einem anderen Gesichtspunkt regulirt

werden könnte, um den Ausfall einzubringen, der jetzt vielleicht zu:.

gelassen wird. Das ist nur eine vorläufige, von mir angedeutete Idee, das Nähere wird einer kommissaxischen Berathung überlassen bleiben müssen, und ich beschränke mich darauf, wiederholt auszusprechen: der Wunsch, wenn er hier als Antrag gestellt wird, wird an uns thun— lichst bereitwillige Förderer finden.

Minister der öffentlichen Arbeiten, von Maybach—

Auf die Rechnung, die uns der letzte Herr Vorredner gemacht hat, einzugehen, würde ich doch Bedenken tragen. Es ist nicht noth⸗ Es ist schon er⸗ wähnt worden, daß die Vorlage, wie sie liegt, im Allgemeinen bei Ihnen eine sympathische Aufnahme gefunden hat, und ich kann nur meinerseits die Bitte und den Wunsch aussprechen, daß sie recht rasch in der Kommission ihre Erledigung finde, weil wir auch unsererseits den Wunsch haben, recht bald an die Arbeit zu gehen. .

Ich zweifle nicht, meine Herren, daß, wie über die Dinge, die Ihnen vorgelegt sind, so auch über den Antrag des Hrn. Freiherrn von Schorlemer ⸗Alst eine Verständigung leicht zu erzielen sein wird, und daß wir möglichst bald ich boffe noch vor Pfingsten in die Lage kommen werden, das Gesetz zu verabschieden.

Gewerbe und Handel.

Nach einer amtlichen Bekanntmachung vom 24. April d. J. ist der finnische Eingangszoll auf Kunstbutter für die Ein— fuhr vom Auslande auf g finnische Mark, für die Einfuhr von Rußland, auf 47 sinnisch: Mark pro 190 kg festgesetzt worden;.

Köln, 7. Mai. (W. T. B.). Im Hansasgale des Rathhauses eröffnete Dr. vom Hofe heute den deurschen Berufsgenossen⸗ schaftstag, der von etwa 80 Vertretern von Genossenschafts⸗ vorständen besucht war, mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser. Ober⸗Bürgermeister Becker begrüßte Namens der Stadt die Ver sammelten, die im Dienste der Lösung der bedeutungsvollsten. Aufgabe der Gegenwart ständen und deren Berathungen allseitig mit dem lebhaftesten Interesse verfolgt würden. Die Statuten änderung begründet der Vorsitzende durch den Wunsch, den noch nicht beigetretenen Berufsgenossenschaften entgegenzukommen und zweifellos klarzustellen, daß der t auf das eigene Gebiet beschränken und nicht guf das Gebiet allge⸗ meiner wirthschaftlicher Fragen übergreifen wolle. Zur Zustandigkeit des Genossenschaftstages sollen nur Angelegenheiten gehören, die den Genossenschaften gesetzlich bereits zugewiesen sind oder nach den An trägen gesetzgebender Faktoren zugewiesen werden sollen. Hierauf wird der Antrag des geschäftsführenden Ausschusses, betreffend Aende⸗ rung der Satzungen, einstimmig angenommen. Hiernach ist §. 1 folgendermaßen zu fassen:

Hero

Genossenschaftstag sich

„Der Verband der deutschen Berufsgenossenschaften hat den Zweck, eine Vereinigung für den Meinungsaustaufch und den persõn⸗ lichen Verkehr der Berufsgenossenschaften zu bilden und die gemein samen. Angelegenheiten der Berufsgzenossenschaften auf den? ihnen gesetzlich zugewiesenen und noch ferner zuzuweifenden Gebieten zu fördern.“

Alsdann wurde das Amendement der Sächsischen Textil-Berufs⸗ genossenschaft, betreffend die Vertretungen des Berufsgenosserschafts— Verbandes, in modifizirter Form genehmigt. Ein Schreiben des Vorsitzenden des Central Verbandes, Kommér;ien Rath Haßler Augs— burg)6, welches nunmehr verlesen wird, stellt den Beilritt der dem Verbande noch fernstehenden Genossenschaften nach Annakme der Statuten änderung in Aussicht. Ein Antrag, schon jetzt einige dieser Genoffen⸗ schaften in den Vorstand zu wählen wurde auf Wunsch des Vorsitzenden der süddeutschen Textil-Berufsgenossenschaft als statutenwidrig abgelehnt. Auch ein Antrag der Müllereigenossenschaft, betreffend die Begrün⸗ dung einer Lehranstalt, in welcher solche Unfallbeschädigte, welche in Folge von Bei nschäden, Beinverlusten ocder fonstigen Verletzungen in ihrem bisherigen Beruf einen Erwerb nicht mehr finden können, für einen anderen Beruf, zu dessen Ausübung sie trotz jener Veschädigungen befähigt sind, ausgebildet werden, wird unter der Erwägung, daß die Berufsgenossenschaften kein Zwangsmittel besitzen, die Verletzten zur Ausbildung zu zwingen, abgelehnt. Zu dem Antrage der Berufs— genossenschaft für chemische Industrie, betreffend Vereinbarung mit dem Aerztetage über eine sachgemäßere Form der ärztlichen Gutachten, wird auf Antrag Holz der geschaäftsführende Ausschuß beauftragt, mit dem Aerztetage entsprechende Verhandlun en einzuleiten. Schließlich erfolgte die Wahl des Ausschusses Gewählt wurden die Berufsgenossenschaften: Knappschafts-, Steinbruchs-Berufsgenossen— schaften, B. G. der chemischen Industrie, Norddeutsche Textil⸗B. G. Nordd. Holz T-⸗G, Zuckerindustrie B. G., Brauerei⸗ und Mäͤlzerei⸗ B. G., Nordöstliche Baugewerks⸗B. G, Buchdrucker ⸗Baugewerks⸗ B. G, Speditions-⸗Speicherei⸗ und Kellerei⸗B. G. und Elbschiffahrts— B. G. Die nächstjährige Versammlung findet in Berlin zur Zeit der Ausstellung statt. Für das nächste Fahr führt den Vorsitz die Buchdrucker-Berufsgenossenschaft, den stell vertretenden Vorsitz die Nordöstliche Baugewerks⸗Berufsgenossenschaft, das Schriftführeramt die Chemische Berufsgenossenschaft und das Schatzmeisteramt die Norddeutsche Textil-⸗Berufsgenossenschaft.

d ,,, men , ö Vorräthe, Garne und Stoffe unverändert. Paris, 7. Mi. (W. T. B.) Der Munizipalrath von Pa ris votirte 19000 Fr. als Unterstützung für die Familien der Glashüttenarbeiter in den Departements Seine und Seine et Oise, welche durch die Schließung der Fabriken beschãfti⸗ gungslos geworden sind. Vor der Abstimmung machte der Präfekt des Seine⸗Departements besondere Vorbehalte bezüglich des Votums. Der Polizei⸗Präfekt, welcher heute Morgen die Glashütten besuchte, konstatirt, daß augenblicklich 2500 Arbeiter von Glashütten ohne Be— schäftigung sind.

Wolle fest, geringe

Verkehrs ⸗Anfstalten.

Die Post von dem am 30. März von Sydney abgegangenen Reichs-Postdampfer „Salier“ ist in Brindisi eingetroffen und wird in Berlin voraussichtlich am 11. fräh zur Ausgabe ge— langen. l K i P., 8. Mai. (W. T. B.) Das Eisenbahn⸗Betriebs⸗ amt giebt bekannt: Nachdem das Provisorium an der Wipperbrücke bei Zollbrück fertig gestellt ist, wird der gesammte Verkehr zwischen Hammermühle und Zollbrück am 8. d. M. mit den Zügen 593 und 594 wieder aufgenommen.

Theater und Musik.

Das Deutsche Theater hat den Freunden der klassischen deutschen Tragödie einen edlen Genuß bereitet, indem es Grillparzer's »Sappho“ in sein Repertoire aufnahm. Der herrlichen Dichtung gebührte neben der ron dem großen österreichischen Poeten in ebenso vollendet lyrisch-dramatischer Weise gestalteten lieblichen Fabel von h und Leander wohl ein dauernder Platz auf unserer Bühne. niedrig ⸗realistischen

Bietet sie doch dem an den oft recht niedrig übersättigten und

Produkten der modernen Bühnenschriftsteller i ö nach Läuterung dürstenden Bruchtheil des Publikums einen wahrhaft erquickenden Born reinster Erhebung und Erbauung. Freilich steht nicht jedem Theaterleiter zur Erfüllung dieses Bedürf⸗ nisses eine Künstlerin zur Seite, welche die hohe Aufgabe der Ver- körperung einer so enorm schwierigen Rolle wie die der . Sappho“ zu bewältigen vermöchte. Um so erfreulicher ist die Thatsache, daß die Direktion des Deutschen Theaters in Frl. Pospischil eine Dar⸗ stellerin besitzt, welche dieselbe in einer fast vollendeten Weise zu ge⸗ stalten vermag. Das hat sie in der ersten Vorstellung am Sonnabend bewiesen. Es war in der That eine von schönen und imponirenden äußeren Mitteln unterstützte, sorgfältig ausgearbeitete und mit vornehmem Geschmack den Absichten des Dichters folgende künstlerische Leistung, an der man eine beinahe gänjlich ungetrübte Freude haben konnte Alle Posen, welche Frl. Pospischil zeigt, sind edel und fein studirt, ibre Deklamation höchst ausdrucksvoll und in einer weiten Skala der Töne variirend. Die Freude der siegbekränzten

über den Undank des treulosen Geliebten und der hehre Stol;, mit

dem sich die Verschmähte in ihr herbes Loos findet, gelangen ihr

mit gleich ergreifender und tiefgehender Wirkung. Wenn man etwas moniren wollte, so wäre es die Art, in der sie den Tod im Sturz rom Felsen sucht. Hier wäre ein verzücktes gen Himmel Blicken wohl der Situation angemessener als die zum Meere hinab— gesenlkte Haltung des Oberkörpers. Alles in Allem genommen hat Frl. Pospischil in dieser Rolle dargethan, daß sie eine wirklich hoch— begabte und ebenso fleißige Künstlerin ist, welche die bei ihrem Engagement sebr getheilten Meinungen nunmehr völlig für sich gewonnen haben dürfte. Von ihren besonders stark gerügten Dialett-Eigenthümlichkeiten war nur selten noch eine Spur zu bemerken; auch diese scheint sie somit fast ganz überwunden zu haben. Leider war die übrige Besetzung nicht durchweg eine dem Werth der Dichtung und der eben besprochenen Kunstleistung entsprechende. Hr. Edgar Bolz ist ein ganz tüchtiger Künstler, aber der Rolle des Phaen weder deklamatorisch noch mimisch gewachsen. vermag auch das Himation noch nicht in. Freier ungezwungener Weise zu tragen. Auch die Rolle der Sklavin Eucharis hätte besser besetzt sein können. Dagegen gab. Frl. Geßner die Melitta mit köstlicher Anmuth und Nairetät. Volles Lob verdient auch Hr. Nollet als Rhamnes, be sonders für die tief wirkungsvolle Rhetorik, mit der er die Vertheidigung seiner Herrin, der großen Dichterin, gegenüber dem undankbaren Phaon führte. Das Theater war am ersten Abend eigentlich beschämend dürftig besucht. Angesichts des Umstandes, daß die edle Grillparzer'sche Dichtung seit vielen Jahrzehnten hier nicht zur Aufführung gebracht worden ist, hätte man bei den Berliner literarisch gebildeten Kreisen wohl ein größeres Interesse an einem solchen theatralischen Ereigniß erwarten dürfen. Hoffentlich holen die Freunde des klassischen Dramas das Versäumte noch nach und be zeugen durch ihren Besuch der Leitung des Deutschen Theaters die wohlverdiente Anerkennung für diese schöne, seltene Gabe.