1888 / 150 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Jun 1888 18:00:01 GMT) scan diff

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folgen, gleichviel ob der an und für sich unbedeutende Vorfall

Reklamation gemacht wird oder nicht; , ,, bestehen

machen.

Im Herrenhause wurde bel der Berathung der Brannt? wein steuer von Seiten der Linken wohl mit der Bestimmung betreffs Brennereiberechtigten in Galizien einverstanden, dennoch aus hingebendem und reinem Patriotis⸗ mus Dieselbe wurde sonach einstimmig und endguͤltig angenommen. Graf Taaffe erklärte darauf im Auftrage des Kaisers, daß der Reichsrath vertagt sei.

pegel te gemein same Budget enthält folgende ordent— iche 100166 338 Fl., demnach 1 873753 Fl. mehr als im Vor⸗ jahre; für au erordentliche Kriegserfordernisse 20 9664 668 Fl., demnach 2344891 Fl. der Kriegsmarine mehr.

weisung VIII in das Kataster übernommen worden sind. Da außerdem die Nummer des Artikels, unter welchem die Grundstücke in der Mutterrolle eingetragen stehen, aus der Grundsteuer⸗ vertheilungsnachweisung entnommen werden kann, welche nach S§. 201 zu 3 a. a. O. Seitens der Regierung der Generalkom⸗ mission zugestellt wird, so ist dieselbe in der Lage, die Angaben des berichtigten Grundsteuerbuchs in die Planüberweisungs⸗ atteste selbst einzutragen, so daß es der Anfertigung besonderer Katasterauszüge neben? den Planüberweisungs⸗ attesten nur noch in denjenigen Auseinandersetzungs—⸗ sachen bedarf, deren Ergebnisse nach den früher geltend gewesenen Vorschriften in die Grundsteuerbücher übernommen worden sind.

Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen— Meiningen, Commandeur des Kaiser Franz Garde⸗ Grenadier⸗Regiments Nr. 2, ist von Urlaub nach Erdmanns⸗ dorf hierher zurückgekehrt.

Der General⸗Lieutenant Freiherr von Hilgers, Commandeur der 15. Division, der Gouverneur von Köln, General Lieutenant von Sanitz, der General-Major von Wittich, Commandeur der 15. Infanterie⸗Brigade, der Oberst von Obernitz, Commandeur des 5. Badischen Ian er e eg ment; Nr. 113. und der Oberst Meffow,

ammandeur des Infanterie⸗-Kegiments Nr. 137, sind zur Theilnahme bei der Kommißssion zur Umarbeitung des Infanterie: Exerzier Reglements kommandirt worden und hier eingetroffen.

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Wallenberg, Dr. Heimann, Hr. Nithack., Dr. Ed. Manchsé, Dr. Goedicke, Dr. Karger, Dr. Eug Birnbaum, Dr. Bruck, Gust. Müller. Dr. Eckmann, Dr. Koenig, Hentschel, Rich. Krause, Dr. Kosterlitz, Dr. Iffert und Pr. Wttkowski, sämmt⸗ lich in Berlin, Dr. Koch in Nordhausen, Dr. Großmann in Kindelbrück, Br. Vögeding und Dr. Schenck, Beide in Bonn, Dr. Heerlein in Beuel, Pr. Bayer in Esch, Pr. Curt in Nippes, Dr. Lichtinghagen in Marienheide, Br. Strunden in Bensberg.

5; . S. A„MNire?, Kommandant Korvetten-KaÜpitän Büchsel, ist am 10. Juni cr. in Neuwdiep eingetroffen und beabsichtigt, am 18. dess. M. wieder in Ser zu gehen.

Bayern. Freising, 11. Juni. (Allg. Ztg.) Hier sind gestern, bez. heute der E rzbischof von München? Freising, die Bischöfe von Augsburg, Eichstätt, Regensburg, Würzburg, Speier, und je ein Vertreter des erkrankten Er rien fz von Bamberg und des erkranken Bischo fs von Passau eingetroffen, um in gemeinsamer Konferenz, deren Abhaltung dem Episkopat durch die päpstliche Nuntiatur in München nahegelegt worden ist, Kundgebungen an den Papst und an die bayerische Staatsregierung zu berathen, die ihren Rückhalt in der päpstlichen Encklika' an den baye⸗ rischen Episkopat finden sollen.

Sachsen. Dres den, 11. Juni. (Dr. I) Die Königin ist gestern Abend nach Schloß Morawe tz in Mähren abgereist.

Württemberg. Stuttgart, 12. Juni. (StA. f. W.) Der König hat durch Allerhöchste Immediat⸗Ordre vom 16. d. M. die Prinzessin Wilhelm von Württemberg zum Chef des Ulanen⸗Regiments König Wilhelm Nr. 20, und die Herzogin Wera von Württemberg zum zweiten Chef des Ulanen⸗Regiments König Karl Nr. I9 ernannt.

Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 11. Juni. (Meckl. Nachr.) Der ,, . trifft am 12. d. M, von Baden— Baden kommend, in Gelbenfande ein. Die Großherzogin wird noch einige Tage bei Allerhöchstihrer zur Zeit in Baben— Baden verweilenden Mutter, der Großfürstin Slga, bleiben.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Gotha, 11. Juni. (Goth. 3Itg.) Der gemeinschaftliche Landtag für Coburg⸗ Gotha wurde heute von dem Vorsitzenden, Präfidenten Berlet, eröffnet. Die eingegangenen Vorlagen, betreffend die Beamten vermehrung bei der General-Inspektion der indirekten Steuern zu Erfurt, und die Abänderung des Gerichtsorganisations⸗ gesetzes, wurden bez. der Finanzkommission und der Verwal⸗— tungskommission überwiesen.

Elsaßz⸗Lothringen. Straßburg, 11. Juni. (W. T. B.) Die „Landeszeitung für El saß-Lothringen“ meldet; Der in verschiedenen Blättern enthaltenen Nachricht einer Verletzung der französischen Grenze in der Nähe von Amanweiler durch deutsche Soldaten scheint insofern etwas Thatsächliches zu Grunde zu liegen, als einige Zög— linge der Kriegsschule von Metz die Grenze aus er . und Unkenntniß um wenige Meter überschritten haben. ie wir hören, wird die Angelegenheit von der zuständigen Militär⸗ behörde untersucht werden. Sollte sich ein schülerhaftes Ver— halten Einzelner herausstellen, so dürfte eine Bestrafung er⸗

Seitens der französischen Regierung zum Gegenstande einer denn für alle Militär— welche denselben die unbedingt zur Pflicht

gemessene Befehle, espektirung der französischen Grenze

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 11. Juni (W. T. B.) erklärt, daß man, ob— der Entschädigung der

und der Bukowina nicht in der dritten Lefung für die Vorlage stimmen werde. Pest, 9. Juni. (W. T. B.) Das den Delegationen

usgaben pro 1889: Für das Kriegs⸗-Ministerium

mehr; für Gesammterfordernisse

ordentliche derniß 97717 655 und das auf 113035 634

zug der Einna verbleibt ein außerordentliche ebieten betr etragen 1320387 F1. außerordentlichen Kredit

setzung der im

der Erhaltung des

Friedensgewähr hinweisen. 12. Juni. nahm die Vorlage, betreffend d

Verpflichtung und die

Frankreich. Paris,

Unterschriften der S

seien. dirung der Märsche bei hoher

Zwischenfalles in

die Abtretung eines

abtretung sei

vorbehalten habe. Ferner

Humbert nicht derart e

darauf zin habe der Konful e italienis. . Flagge einzuziehen.

Gebietsabtretung

entstehen.

gewissern und ihren die nöthigen Rathschläge zu

Bologna, 11. Juni.

Studenten saluͤtirten mit den

Heute Nachmittag wurde i

ertreter der italienischen und einer überaus zahlreichen

und der Vertreter

begrüßt.

Spanien. Madrid, Senat interpellirt Botell Minister krise. ab, die hierüber Finanzvorlage erledigt werden.

frage.

Al 1g Nubar P

li 21527 R,

1 demnach 4997 Fl. dem außerordentlichen l

Nach Kriegsbudget ent—

*.

zuzuschreiben.

theiligt, den Sturz des

(W. T. B.

Senat nahm heute in erste

ter 6. Botschafter Waddington und

Italien. Rom, 11. Juni. putirtenkam mer fragte Dezerbi den Kriegs⸗-Minister, ob es wahr sei, daß auf dem Marsche von Archico nach Agrametta 140 Soldaten gestorben seien und viele andere die Reihen verlassen hätten. Der Kriegs⸗Minister antwortete, die der Anfrage zu Grunde liegenden Gerüchte seien übertrieben. Er verlas den Bericht des betreffenden Truppenkommandanten, nach welchem 11 Todes fälle durch Ersticken vorgekommen er habe sofort die Suspen— Temperatur und sonstige S utz⸗ angeordnet;

ereignen würden.

Der Minister bemerkte,

maßregeln für den Sommer derartige Unfälle sich nicht wieder In Beantwortung der Frage Pezzolini's wegen des Zanzibar gab der sekretär Damiani folgende Erklärung: Vertreter der italienischen Handels gejellschaft, Cecchi, mündlich . gewissen Gebietes dieses Versprechen zurückgezogen.

Familie, des Unterrichts⸗Ministers, s

Victor Emanueb s enthüllt.

fallen zur Fortsetzung und Beschaffung der Repetirgewehre und der n. Nunition I3 384 700 FI. des Kriegsbudgets stellt ich 1

gemeinsame ordentliche Erforberni Das gemeinsam ordentliche Erforderniß beträgt 2 181 245 Fl. Nach en der fälligen Zölle von 39 698 314 Il. sammterforderniß von 95 518 566 Fl.; das eserford

t 443 009 Fl. Die Nachtragskredite pro 1888 Eine weitere Vorlage verlangt einen von theilweise bereits verfügte und in

erniß

47d /

Jahre 1887 begonnenen militärischen Vor⸗ sichtsmaßregeln, hiervon 2970 Millionen für die unverschieb⸗ lichsten Maßnahmen, wovon) s4z Millionen Gulden bereits verwendet sind. Die Regierung soll ermächtigt werden, die übrigen 116 0 Millionen Gulden bei dringender Noihwendigkeit zu verwenden. heißt es: Obwohl alle europäischen Kabinette sich im Wunsche Friedens begegnen, t geringerem Grade jene zwingenden Ümstände fort, welche auf ö und Vervollkommnung der Wehrkraft als sicherste

ie Reg

Thoxes, an, nachdem der Minister Baroß die internationale große volkswirthschaftliche Bedeutung der Regulirung eingehend dargelegt hatte.

11. Juni. r Lesung das Rekrutirungs—

gese 3 an

ie der, Temps“ meldet, wurden heute in London die Konvention zwischen dem rd Salisbury ausgetauscht.

(W. T. B.) In der De⸗

z nicht nur mündlich unter der des verstorbenen Sultans angeboten worden, gewisse Bedingungen geknüpft,

Im Senat verlangt der Senator Zinni Aufklärung über die von der deutschen Regierung an der elsaß⸗ lothringischen Grenze eingeführten Paßformalitäten und fragt an, ob dieselben auch auf Italiener Bezug haben, und bei dem Eintritt nach Deutschland auch an anderen Grenzen An— wendung finden. Der Unter⸗Staatzfekretär des Auswärtigen, Da— miani, erwiderte, die italienische Regierung werde sich zu geeigneter Zeit über die Entschließungen der deutschen i ss Agenten geeignete Instruͤktionen 'er— theilen, um den italienischen Staatsangehörigen in Deutschland

geben;

nöthigenfalls durch das amtliche Journal publizirt werden. (W. T. B.) Königin, der Kronprinz und der Unterrichts⸗-Minister Boselli sind hier eingetroffen und ' am Bahnhof von den Vertretern der italienischen und fremden Studenten, den Spitzen der Behör⸗ den sowie von einer ungeheuren Menschenmenge begrüßt worden. Die Studenten empfingen den Zug, welcher die Majestäten brachte, mit endlosem Hurrah und Senken der Fahnen. Schlägern. setzten sich fort bis zum Palais, wo die Königliche Familie auf dem Balkon erschien und von der versammelten Menschen⸗ menge stürmisch begrüßt wurde. n Gegenwart der Königlichen ämmtlicher Behörden, der und ausländischen Univerfitäten Mensch Der B der Provinz hielten patriotische Reden. Der König und die Königin wurden mit großer Begeisterung

11. Juni.

a die

Der Minister⸗-Präsident Sa gasta lehnt es Interpellation zu beantworten, worauf Botella einen Antrag einbringt, in welchem von der Regierung Aufklärung ü verlangt wird. Sagasta erklärt, wünsche die Angelegenheit zu diskutiren, doch muͤsse vorher die

Die

Campos betreffende Angelegenheit sei lediglich eine Etiquetten⸗ Martinez Campos stellt in Abrede, daß es fich um eine Etiquettenfrage handle, erklärt sich aber mit der Vertagung der Debatte einverstanden.

e

alten

Das Abgeordnetenhaus

deren Prüfung Italien sich habe der jetzige Sultan das ihn zur Thronbesteigung beglückwünschende Schreiben des Königs egengenommen, wie er es s für seine Pflicht gehalten, die Italien habe geglaubt, bei dieser Gelegenheit den Sultan an die von feinem Vorgänger eingegangene Verpflichtung erinnern zu follen Ausführung dieser Verpflichtun würde, welche es verlangen müsse. halten des Konsuls und unterscheiden zwischen der Frage der und dem Mangel an Höflichkeit. der letzteren werden wir nichts unterlassen, zu erlangen und es ist zu hoffen, daß keinerlei Verwickelungen

und zu erklären, daß es die g als Genugthuung ansehen

randrig, 9. Juni. (A. C.) a scha's ist seinem Entschlusse, ßregeln im Finanz⸗Ministerium einzuführen,

Mukhtar Pascha war

Das

zu deckende außer⸗ Ab⸗

in den Okkupations—

9 Millionen Gulden, für usficht genommene Fort⸗

unabweisbarer und In der Motivirung

bestehen in nicht

ulirung des Eisernen

(W. T. B.) Der

er hoffe, daß

AUnter⸗Staats⸗ Zanzibar habe dem angeboten, jedoch Eine weitere Gebiets—

Vermittelung sondern an

sollte;

Wir billigen das Ver—

Betreffs um Genugthuung

Regierung ver⸗

auch würden dieselben

Der König und die

n. Die deutschen Die Kundgebungen

enmenge das Denkmal ürgermeister der Stadt

(W. T. B.)

Im Regierung

über die

die Regierung den Marschall Martinez

thätig daran be—

Bildung eines neuen Ministeriums , a neue Ministerium ist wie folgt zusammengesetzt: Riaz Ja sg ist an. des Ministerraths und übernimmt die Jon feuilles des Finanz Ministers und des Ministers des Innern

Mustapha Fehmi Pascha ist Ninister für auswärtige An.

, j e : uUnterrigt

der öffentlichen Arbeiten; oubarek Pascha Minister; und Omar Lutfi, Kriegs⸗Minister.

Dl. Juni. W. T. B. Da Omar Zutfy das Krieg portefeuille schließlich ablehnte, so haben Mu st apha Fehn, das Kriegsportefeuille und Zulficar das Port⸗ feuille des Aeußern übernommen und ist damit j Kabinet endgültig konstituirt.

Zeitungs ftimmen.

Die Deutsche volkswirthschaftliche Cor re syon⸗ denz“ schreibt über die Arbeitergesetzgebung:

Ebenspo interefant wie erfreulich ist fe vielfach zu Tage treten Erscheinung, daß auf mancher Seite, welche bislang feindlich urd en, drossen den Bestrebungen der Regierung auf dem Gebiet der Arbei gesetzgebung gegenüber stand, die Ueberzeugung von der Vortreffsiz. keit der hier ergriffenen Maßregeln immer festeren Boden gewin! Der Jahresbericht der Handelskammer für Barmen pro 1857 Fa . Mutk, dieser ibrer auf gründlichere und vorurtheilsfreiere Prüfung ze betreff enden Gesetze geänderten Ueberzeugung auch offen Ausdruck zu *, leihen. Indem er in Betreff der gesetzlichen Regelung der Alters⸗ und Im lidenversicherung der Arbeiter die Bemerkung voranschickt, daz 1 in Folge Kaiserlicher Betschaft dom 1. November 1881 mit xe Ausbau der Arbeiterverforgung mittelst Der Krankenunterstũtzung der Unfallversicherung im weitesten Umfang begonnen worden, nu gleichzeitig als Krönung des Gebäudes die Alters und Inralidę versorgung in Aussicht genommen worden sei, fährt der Bericht sodan folgendermaßen fort: „Haben wir uns frũher unumwunz a; als Gegner dieser Maßregel bezeichnet, weil wir eint theils die Lasten für die Industrie für unerschwin hielten, auch befürchteten, daß dem Arbent das Selbstverantwortlichkeit genommen wer

Sporn zum ĩ gehe, so ste

rung der

lit diesen schwieriz vielmel:

dabei sehr ein. attzufinden hatz Organisation j andere Einria, Betracht kon⸗ Denn es lin

Frage noch der Meinung gehende P

zu überlegen ist.“ so geht ja allerdings der dringend daß alle dazu berufenen Faklorz e ihre Wohlmeinung über der ntwurs des betreffenden Gesch⸗

1

.— Ueber die Frage der Einwanderung nach Brasilien bringt das zu Blumenau erscheinende deutsch⸗ brasilianisch Wochenblatt, Immigrant“ folgende Auslassung:

Der Auswanderungs-⸗Agent R. O Lobedanz in Hamburg hat mi der brasilianischen Regierung einen Kontrakt abgeschlossen auf Ein führung von 6000 nordeuropäischen Einwanderern innerhalb eint; Jahres. Die Einwanderer sollen in Rio oder Santos gelandet erden, von wo sie dann hingehen können, wohin sie wollen Als eb, das für Einwanderer Fo leicht wäre! Di Rio⸗Post ist der Ansicht, Lobedanz fei aus Unkenntni⸗ in eine Falle gegangen, sagt aber in nächster Nummer, dar er nur des Kopfgeldes halber deutfche und österreichische Arbeiter familien für Kaffeepflanzer liefere. Sft genug schon haben wir be— tont, daß nur ein geringer Prozentsatz deutscher Einwanderer sich damit befreunden kann, auf Kaffeepflanzungen als Ar, beiter die Sklaven zu ersetzen, selbst wenn fie in den erf Jahren günstiger gestellt sind, als bei Bewirthschaftung eines eigenen Grundstuͤcks, das sie, gewöhnlich mittellos, unter Entbehrungen ern urbar machen müssen Unabhängigkeit durch Grundbesitz ist und bleibt einmal die Sehnsucht jedes Deutschen mit verschwindenden Ausnakmer die, in seinem innersten Wefen wurzelnd, ihn alle Anstrengungen, alle Mühsal gering achten läßt, wenn ihm nur das Ziel seiner Arbeit, die ersehnte Selbständigkeit, erreichbar ist. Der Itallener will meist nicht Anderes sein als Arbeiter, er befindet sich wohl dabei und nimmt keinen Anstoß an Verhältnissen, unter denen der Deutsche sich tief unglũdlich fühlt. Jeden stelle man also auf feinen Platz, Italiener in die Kaffer pflanzung, die Deutschen auf die Kolonie; keinenfalls aber fsollte ein Fazendeiro den Verfuch machen, neueingewanderte Deutsche als Arbeiter zu verwenden, er wird in der Regel mißglücken. Aus diesem Grunde richten wir die Bitte an die deutsche und österreichische Presse, rot der Anwerbung durch Lobedan; zu warnen, so lange nicht die Ein— wanderer dir Sicherbeit haben, auf Kolonien angesiedelt zu werder. Und dazu ist zunächst noch keine Aussicht.

T Dem „Deutschen Handelsarchiv“ meldet man aus Gera (Mitte Aprih: Die Tammmwollwebereien in Gera und Greiz waren im abge= laufenen Quartal durch die zahlreich einlaufenden Auftrage, die in den meisten Fällen eine kurze Lieferfrist vorschrieben, sämmtlich vol auf beschäftigt; und bei dem in Folge der Landeztrauer im Män zustretenden plötzlichen Bedarf an schwarzen Stoffen mußte mit Ueberstunden, stellenweise sogar mit Nachtstunden, gearbeitet werden Neben dem Inland war es aber auch das Ausland, namentlich Nord Amerika, welches bedeutende Aufträge, ertheilte, freilich zu Pressen, die nur einen sehr geringen Nutzen . ; Dig mit der Kammwollenwaaren-Industrie im engsten Zusammen hange stehbenden Färberei⸗ und Appretur · Anstalten waren ebenfallẽ stark beschäftigt bei lohnenden Preisen. Die Flanellfabriken in Pößneck arbeiteten, abgesehen von der Er. ledigung einiger Restaufträge., hauptfãchlich auf Lager für die kommende Wintersaifon; eine abermalige Erweiterung ästerer Fabrik und Einrichtung neuer Anlagen ist für den Sommer in Äussibt genommen. ö „Im Ledergeschäft hielten sich die besseren Preise und war der 6 befriedigend. . Die Braunkohlen-Industrie hatte in dem, bei steigenden Preisen erfolgenden lebhaften Absatz des Solaröls und der Briquettes einigen Ersatz gefunden für den andauernd schleppenden Geschäͤftsgang und die gedrückten Preise des Paraffins. . Die Pianofortefabriken Fatten bei etwas besseren Preisen. lebhaftes Geschäͤft, namentlich auch durch den Export nach Si welches früher ausschließsich aus Frankreich seinen Bedean ezog.

Kabinets und die

Ju stij Min isterigl⸗ Blatt. Nrw. 24. machung des Justiz ⸗Ministers vom 30. der bau und betrie

j mung 2 . Allgemeine

ssenbabnlinien. 6. . die Fortzahlung der Diät im Falle von Beurlaubungen. 38. Februar 1888. Ein bei der Aufl in welchem der Kaufpreis niedriger a rerabredet haben, enthält nicht das rungkgeschãft und s

jassungsstempels aus.

Ve

en a

Mai 1888, beleitenden Bebẽrden rfũgung vom 31. n nicht ständig Erkenntniß des Reichsgerichts vom ter Kaufvertrag, *. . e,, abgeschlossene Verãuße⸗ chließt deshalb auch nicht die Erhebung des 6

assung vorgeleg ngegeben ist, al wirklich

Inhalt: Bekannt⸗ etreffend Be⸗

für mehrere

Mai 1888, be⸗ e Hülfsarbeiter

Gemäß den Peröffentlichungen des Kais beits amts sind in der Zeit

Statistische Nachrichten.

j000 Bewohnern, auf den Jahresd

gemeldet: in Berlin 19,3, i n Been H le , ebe

in Straßburg —,

im Kassel 17, l, in Magdeburg 19,5, in . in Metz 162, in M

Augs urg zt, , in Dresden 20 3, lar ah 29,9, in Braunschweig

323, in Pest 35,5, in Prag 394 n Amsterdam 21,2, in Brüel 2 in London 16,, in Glasgow in Edinburg 18,5, Ibristiania 23,0, in St. Petersbur Ddessa .

Rom —, in Turin Alexandria 399. Ferner in der in New Jork 2939, in Philadelphia —,

om 27. Mai bis 2. J urchschnitt berechnet n Breslau 26,9,

in Leixzi 20,7, in

in Triest 24,3, 47, in Paris 223,0, in Bafel 223, in Liverpool 122, in Dublin 23,5, in Kopenhagen 215,

ünchen 29

ö. 28,1,

erlichen Gesund. uni er., von je als gestorben

in Königsberg 283, in Köln annorer 13,7,

en 22,4, in

g 15

Stettin 191, in Altona 265, I, in Nürnberg 31.8, 2, in Stuttgart 19,0, in

Hamburg 25,8, in Wien

in Krakau 3434,

in Stockholm 21,1, in

Kalkutta 28,9, in Madras 39,4, in Bombap 26,9.

Auch in die ser Berichtswẽgche blieben die Sie eren Städte Europas gänftigẽ

der meisten größer ; aus deutschen Städten zum Theil reckt kleine

zur Mittheilung. So

noch nicht 15,0 pro Mille und Glad bach, Erfurt, günstig (bi Sterblichkeit auch in Berlin

in Warschau 2664, in in Venedig 22,1, in Zeit vom 6. bis 12. Mai er. in Baltimore 17,2, in

rblich keitẽ verhãltnisse und kamen besonders Sterblichkeitsziffern

erfreuten sich einer recht günstigen Sterblichkeit

Leipzig, Halle

Stuttgart, Elberfeld, Düffelderf, Stettin,

stadt, London, Liverpool, Edinbursg, Karlsruhe, Wiesbaden, Amsterdam, Warschau, Venedig war die Sterblichl bobe Sterblichkeit (über 35,0 pro Mille u, deutschen Stadt gemeldet. zündungen der Atbmun dagegen zeigten Darmkatarrhe und Bre selten eine Steigerung der durch sie be in Breslau. Königsberg, München, Dani t nabme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war im

emwas geringere als in der Vorwoche. Von je 10 069 Lebenden starben

aufs Jahr berechnet in Berlin 54, in he . den fektionskrankheiten wurden Sterbefälle an Rafern, Scharlach

und Diphtherie häufiger, an tyrhösen

an Pocken seltener zur Mittheilung

wurden aus Berlin, n, Altona,

Erkrankungen an Pest, St. Petersburg, Düsseldorf, Wiesbaden, ͤ Scharlgchfieber hat in Wien, Prag in St. Petersburg weniger Opfer gefordert. baben in Berlin, Nürnberg und St. in Hamburg und Wien etwas abgenomn Diphtherie und Croup war in Hamburg, Königsberg, Frankfurt a. M., Wien eine geringere und Paris fast die gleiche, en. Prag, Amsterdam, Kopenhagen, Ekristia eine etwas bergega neue Erkrankungen wurden aus den meisten Orten, tichte vorliegen, in gesteigerter Zahl mitgetheilt. an Unterleibstryphus i

uch Wien,

Sterbefälle an Estryphbu Gbemnitz, Paris, London, St. Peters men Erkrankungen wurden meist in geringerer, nur aus St.

größere

Wien und Pest,

als

in vermehrter Zahl berichtet. lecktypbus kam Braunschweig, Krakau, Warschau je 1, aus Prag 5 Todesfalle, aus Wien und aus dem

krankung

demischer

ferner

Enttündungen de ast allgemein seltener Berlin und

bat in

Dublin mehr Sterbefälle veranlaßt aus Hamburg, Wien, K Einzelne Todesfälle an Pocken wurden aus nl St. Petersburg, Warschau und Paris ge—

meldet.

Lon, mehrfache aus Wien,

meldet, aus Prag 13.

dem Regierungébezirk Wiesbaden je 1, Pest 6, aus zur Anzeige.

je 2, aus Königsberg 9

3

Regierungsbezirk Marienwerder aus Prag Genickstarre zur

Schleswig

dagegen

in der

sß5organe etwas weniger

Münche

Fiebern, an

Jahr) Dortmund, Dannover, M. 3 320,0 pr Mille und Fahr) war Tie Fröenkfurt a. M, Bremen,

Kassel, Mannheim, Darm⸗

auch in Dresden, Brauns Paris, K keit eine

g, Pest und Paris.

chweig, openhagen, Stockholm, nur maͤßig hohe. Eine Jahr) wird aus keiner Im Allgemeinen haben akute Ert— Sterbefälle veranlaßt; chdurchsalle der Kinder nicht dingten Todesfälle, namentlich Die Theil⸗ Allgemeinen eine

n 120 Säuglinge. Von

Keuchhusten und

gebracht. = Todet falle an Masern

rag, Paris, Lon

n Hamburg,

Berlin,

in Berlin, Nürnberg, nia, St. Petersburg, Warschau vorbergegangenen Woche; aus deren Be— Dagegen haben König burg abgenommen; auch neue Peters burg

St, Petersburg weniger, dagegen aus Prag., London, Paris häufiger gemeldet. Masern kamen aus Hamburg, sowie aus den Regierungsbe;irken zablreich zur Anzeige. Das don etwas mehr, Neue Erkrankungen Petersburg etwas zu, dagegen nommen. Die Sterblichkeit an Breslau, München, in Dres den, London

Pest, auch

berg,

An Flecktyphus kamen aus

auch Meldu

s Zellgewebes zur Behandlung.

London

weniger, in auch neue Erkrankungen wurden openhagen und Stockholm etwas häufiger ge⸗ Lemberg,

1 2odesfall ng. der

Sau

an

je 1 Er⸗

evi⸗

Rosenartige

t gelangten Der Keuch husten

Kopenhagen

und

Erkrankungen kamen aus Breslau und aus

aus Berlin und Hannover

St. Petersburg 8, aus dem Regierungsbezirk

Die sanitären Verhältnisse in Berlin blieben auch in dieser

Berich kamen Vorschei

als in der Vorwoche.

Vorwoche.

n und führten auch weniger Todesfälle herbei. ; ; des Säuglingsalters an der Gesammtsterblichkeit war ein kleinerer Auch akute Entzündungen der Athmungs⸗ gtgane erfuhren eine weitere Abnahme. Das Vockommen der Infektions krankheiten

Erkrankungen

gewonnen nablreichste

Sehr

blieb

meist ein beschränkt b

lieb di

an Unterleibstyphus; ern und Diphtherie. von ; in kuisenstadt und in der Schöneberger Vorstadt die größte

denen

erstere

ähnliches wie e Zahl der auch Erkrankungen in der

tswoche günstige und die Sterblichkeit eine kleine. Ins besondere Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder Feltener zum

Der Antheil

in

der

gemeldeten

an

diesseitigen Verbreitung

baben, während letztere in der Tempelhofer Vorstadt am n vorkamen, zeigten im Vergleich zur Vorwoche keine

Steigerung, nur Erkrankungen an Scharlach wurden etwas häufiger

gemeldet

Erkrankungen

krankungen an —⸗ Sellgewebes der Haut famen benfs wie Frkrankungen an Keuchhusten iher zur ärztlichen Behandlung. Rheumatisch- Beichwerden der

weniger

Muskeln

Pocken 2 zur Anzeige.

Vormoche keine wesentliche Veränderung.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

welch enthalt, heren die geste

dotwiege

zandenen Th.

linie zwisch

leine K

iu beguemen müffen,

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halber

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mußte

er keine

sich der

Wahl, jenen Theorien

Autor

im Wochenbett kamen 3, Rosenartige Entzündungen des

gehabt,

sich zu entschließen,

weitere

fügen.

nur

Er⸗

zeigten gleichfalls in ihrem Vorkommen im Vergleich zur

Der zum

söhnung

Bebuf, der Kritik auf jene Fragen einzugeben und sobald die Gelegenheit dazu sich bot, immer wieder in die engere Bahn ein⸗ zulenken. Aus diesem Grunde erklärt sich der etwas ungleichmãßige Dang der Untersuchungen in dem Buch C. N Starcke s. In der Ein seitung beschäftigt sich der Verfagffer mit folgenden Punkten: Die kemrgrative Methode. Das Material, Die Erofutions. und die Degradationshypothese. Ist ein gleichlõrmiger Anfangszustand ju finden? = Anthropologie und Spracforichung. Der Plan der Untersuchungen. = Ursvruͤnglich fließende Grenze zwischen den In= stitutionen. Die Verwandtschaftsgruppe.— Familie, Clan und Stamm. Das Primitive Blutsband. Im erften Abschnist gebt er sodann auf die Verwandtschafts besätimmung, ein und behandelt im ersten Kapite! Australien, im zweiten Amerika, im. dritten Afrika, im vierten Asien, im fünften Poltnesien, im sechsten die arischen Völker. Der zweite Abschnitt ist betitelt: Die primitive Familie. Das erste Kapitel beschärtigt sich mit Vater und Kind, das zweite mit der Polvandrie, das dritte ist überschrieben: Levirat und Nivoga, das vierte: Brudererben und andere Beweise der Polvandrie, das Jänfte; Nomenklaturen, das sechste: Exogamie und Endogamie, das siebente: Die Ehe und ihre Entwickelung, das achte; Die Familie, der Clan und der Stamm. Schluß. Dem Buch sind angefügt Anmerkungen und Belegstellen, ferner Tafeln zum Abschnitt: Die vrimitive Familie, Kapitel: Nomenklaturen, außerdem ein Bücherverzeichniß. Der Preis des gebefteten Buchs beträgt 5 A6, gebunden 6 60. .

Das preußische Staatsrecht auf Grundlage des Deu tschen Staatsrechts, dargestellt von Dr. Hermann Schulze, Großherzoglich badischer Geheimer Rath und Profeffor des Staatzrechts an der Univerität Heidelberg. Erster Band. Zweite Auflage. Leipzig. Druck und Verlag von Breitkopf u. Härtel. 1888. gr 8 S. XII. u. 659. Seitdem die geschichtlich gewordene spe⸗ zifische Indixidualität des preußischen Staats bestimmend für ein neues Deutsches Reich geworden ist, kann das vreußifche Staatsrecht nicht ohne das deutsche Staatsreckt verstanden Und begriffen werden. Aber auch das heutige deutsche Staatsrecht kann nur derjenige ver. steben, welcher die Eigenthümlichkeiten und dessen historische Entwickelung sich klar gemacht hat. Diesen Zusammenkang deutlich dargelegt, den Rechtsgedanken und Grundzug von der deutschen Bestimmung des vreußischen Staats konsegquent festgehalten, und einsichts voll durch · geführt zu haben, ist ein Hauptverdienft des oben genannten Verfassers. Der wissenschaftliche Grundzug seines Werks wird durch den Zusatz des Titels auf Grundlage des deutschen Staatsrechts . bezeichner. Die erste wissenschaftliche Erkenntniß der inneren Verfassungs und Verwaltuncsrerbältniffe des größten deutschen Einzelstaats, welcher an die leitezde Sritze des neuen Deutschen Reichs trat, wird gewährt. Zur Durchführung des sicheren Systems waren zwei Gesichts ˖ punkte maßgebend: zunächst die Auslegung und Fortbildung der Verfassungebestimmungen und organischen Geseßze zum Ausbau der neuerdings in Preußen gewonnenen politischen und geistigen Freiheit, sodann die Stellung zum Deutschen Reiche. Vorzugsweise als der deutsche Staat der Gegenwart wird der preußische Staat angeseben, dessen Eigenart aber in einen Zusammenbang mit dem gesammten

Staatsrecht Deutschlands gebracht. Die jweste Auflage des auf un⸗ ablässigen fortgeietzten Studien beruhenden Werks, elches leich nac dem ersten Erscheinen im Jahre 18.2 ven kompetenten Stim— men als bedeutungsvoll begrüßt wurde, ist in den grundlegenden An⸗ schaunngen, im Geist und Charakter wesentlich unverändert geblieben. Jedoch der einsichtig und umsichtig weiter strebende Verfasser hat es als eine gebotene Pflickt aber freilich auch als mühevolle Arbeit gebalten, alle diejenigen Veränderungen und Fortschritte der preußischen Gesetzgebung genau zu berücksichtigen, welche während der letzten Decennien auf dem Gebiet der Behördenorganisation und der Selbst verwaltung ebenso bedeutsam wie einschneidend geworden sind. Der Verfaffer vereinigt in sich die bei einem Schriftsteller des Staatsrechts selten vorhandenen swei Eigenschaften; die eines Theoretikers und Praktikers, Als Rechts lehrer hatz er durch bedeutende Arbeiten auf dem Gebiet des deutschen Staatsrechts und der deutschen Rechtsgeschichte sich längnt bochverdient gemacht; als Kronsyndikus und Mitglied des vreußischen Herrenhauses nahm, er unmittellar an der neueren Gesetzsebung Theil— Nach der Einleitung über öffentliches und Privatrecht wird in dem ersten Buch die staatsrechtliche Genesis bespröchen. Hier ist eine ebenso lebens⸗ dolle als treue Geschichte von der Entstehung, Entwickelung und Ausbildung der preußischen Monarchie bis zur Gegenwart gegeben. In dem jweiten Buch, „der Staat der Gegen⸗ wart“, beißt es äber die staatsrechtliche Individualität des preußischen Staats: Die preußische Staatsentwickelung ist von jeher eine eminent monarchische gewesen, der preußische Staat ist die Schöpfung seiner Herrschert. Das Königthum, welches den preußischen Staat geschaffen, hat auch, stets in Festhaltung des wahren Begriffs der Monarchie, die gefammte Staatsgewalt in sich vereinigt. (Selz. Von der konservativen und vatriotischen Gesinnung des Verfassers zeugt das (S. 145 und 162) ausgesprochene Urtbeil: In tiefer Erfassung unserer nationalen. Rechtsgedanken, in Verwerthung der reichlich vcrhandenen lebenskräftigen Elemente unseres Volkslebens wird Preußen sich zu einem echt deutschen Verfa junge staat erheben, in welchem das größte staatsrechtliche Problem: die Verbindung eines starken Königthums mit einer kräftigen Volksvertretung, die Ver⸗ s staatlicher Ordnung und individueller Freibeit in möglichst vollkommener Weise gelöst ist. Der preußische Monarch ist eine lebendige Herrscherverfönlichkeit mit eigener Ueber zeugung und Selbstbestimmung, welche nicht bloß formell, sondern reell zu entscheiden, anzuregen und einzugreifen hat, wo es noth thut. 3s dritte Kapitel bandelt von den Staatsbärgern als organischen Gliedern des Staats mit bestimmten Funktionen und selbständiger Berechtigung, das vierte Kaxitel bespricht die Körper der Selhst⸗˖ verwaltung oder die Kommunglverbände,. Im fünften Kavxitel über die Volksvertretung wird (S 5397 in einem längeren Abschnitt der Redefreiheit gedacht; der am Schluß hinzugefügte Zusatz (S. 503), geschrieben 1572, beweist, daß die damalige Ansicht grundsãätzlich aufrecht erbalten ist wonach, eine Bestrafung des. Mißbrauchs der gesetzlich bewilligten Redefreiheit lediglich durch die Disziplin des Hauses für ungenügend zu erachten ist. Die Bedeutung des Werks ist Übrigens bereits auch im Auslande anerkannt. In Italien hat der Rechtsgelehrte Dr. Achilles Gennari zu Pavia eine Uebersetzung in die Landes svrache bewerkstelligt; in Japan baben wei Lehrer der akademischen Hochschule zu Tokio das Werk gleich falls zur genaueren Kenntnißnahme der vpreußischen Einrichtungen übersetzt. Der Verfaffer hat die neue Auflage dem bahnbrechenden Vorkämpfer der Selbstverwaltung und Verwaltungsgerichtsbarkeit in Preußen und Deutschland Herrn Dr. Rudolf Gneist in freundschaft. licher Verehrung gewidmet“. Der zweite Band ist bereits im Druck begriffen und wird dem ersten bald nachfolgen. . . .

Civilprozeßordnung für das Deutsche Reich mit den dazu ergangenen Entscheidungen des Reichsgerichts und den ein schlagenden reichsrechtlichen Bestimmungen, nebst einem das Gerichts ˖ verfassungsgesetz und die Kostengeletze enthaltenden Anhange, bearbeitet von W. Peters, Landgerichts-Rath. Verlag von H. W. Müller in Berlin. Außer zahlreichen Anmerkungen, welche den inneren Zu⸗ sammenhang der Civilprozeßordnung und deren Verhãltniß zu andern Reichsgesetzen betreffen, bietet diefe Ausgabe vorzugsweise die Ent⸗ scheidungen des Reichsgerichts und zwar kurz aber doch mit der zum leichteren Verständniß erforderlichen. Vollständigkeit; die einzelnen Präjudikate sind, soweit dies möglich war, systematisch aneinander gereißt und stellenweise ist auch die Begründung angedeutet. Das Werkchen ist geeignet, dem Praktiker zu dienen, wird aber auch dem angehenden Juristen als Lehrmittel nicht unwillkommen sein.

Im Verlage der Schulze'schen Hofbuchhandlung, Oldenburg, erschien saeben daz; Hof⸗ und Staatshandhuch des Groß⸗ herzogthums Oldenburg für 1888. Der Preis desselben stellt sich auf 1,30 .

Gewerbe und Handel.

Der Verein Deutscher Eisen. und Stahl, Industrieller hat auch in diesem Ighre über die LohnyperbältnisFse. und über die finanziellen Resultate der Aktien-G,Gefelkschaften eine

Fnauete veranstaltet. Bis Mitte April waren die Antworten ron 223 sporwisgend großen) Eifenhüttenfirmen, Gießereien und Ma— schinenbau Anstalten darunter 388 Aktiengesellschaften aus allen Theilen des Reichs eingegangen. Im Januar 1887 be schäftigten diese 205 Werke 155 5935 Arbefter mit 8151 87/0 A Monatslohn, im Januar 18835 dagegen 147 651 Arbeiter mit 10259 518 ½ Monatslobn. Demnach waren die Zahl der Arbeiter um S356 (6,2 ,), die Gesammtlöhne pro Monat üm 1077548 * (11,7 0G) gestiegen. Im Januar 1857 verdiente durchschnittlich (also mit Einschluß der jüngeren und geringer bezahlten Arbeits⸗ kräfte) 1 Arbeiter monatlich 665,20 16, im Januar 13833 dagegen 39867 M Für die 12 Monate des Jahres berechnet, würde sich ein Mehrverdienst des Arbeiters don 47 57 4 und für die 235 Werke, die nur erst einen wenn auch sehr ansebnlichen Theil der deutschen Eiseninduftrie repräsentiren, eine Steigerung an Lohnzahlungen um die bedeutende Summe vo 12951776 4 annehmen lassen. Die obengenannten 85 Aktiengesell schaften erzielten laut ihrer veröffentlichten Bilanzen im Geschäfts— jahr 1886, bez. 1885. 85 mit 333 047 4897 sS Aktienkapital einen Ge⸗ sammtüberschuß von 3 345 818 1 2,51. 0 /, im letzten Geschäftsjabr 1857, bei. 1855 87 dagegen mit 335 1659 382 Aktienkapital einen Uebersckuß ren? 14450 695 M 12 dos demnack einen Mehrertrag von 1,78 C ibrer Attienkapitalien. Außer den Löhnen wurden an gesetzlichen Leistungen zu Gunsten der Ärbeiter [Krarkenkaffen, Unfall Berus genossenschaften. Haftpflicht 1c von den 265 Werken in 1887 346 895 M (j5, 57 K Fro 1 Arbeiter) gejablt. An freiwilligen Leistungen (Invaliden, und Pensionskassen, Versorgung der Wittwen und Waisen, Arbeiterwohnungen, Kost, und Logirkänser, Fonfum— vereine, 1 Bibliotheken, Bildungs“ s wecke ꝛc. K 52 S vro 1 Ar⸗ sich die Leistungen u 3 n die Aktionäre im Prioatbesiz befindlichen diese Leistun⸗ der Berzinsung des Anlage- und Betriebskapitals darstellen. JJ Sa ngesellic ai Bellevue für die Zeit rom 1. Januar 1857 bis 31. De: ember 1387 entnehmen wir: Der Verkauf von Terrains konnte in Iss den Um- fang des vorangegangenen Jahres nickt erreichen; Lie Nackfrage war besonders in den ersten Monaten eine geringere, welche Erscheinung jedoch in den derzeitigen politischen Verbältniffen und besonders in der durch die damals in Aussicht, stebende neue Bauordnung geschaffenen Unsicherheit ibre volle Erklarung findet. Gegen Ende des Jahres besserte sich dagegen die Konjunktur, so das die Ge⸗ sellichaft immerhin noch mit einem das Jahr 1385 über- treffenden Gesammtverkauf von 6477 Qu. Ruten 13 598 4m laut vorliegender Spezifikation abschließen konnte und fast durch⸗ gängig zu böberen Preisen, als solche in den früheren Jabren erzielt worden sind. Von dem verkauften Terrain gelangten einige Parzellen noch in 1387 zur Bebauung während dieselbe Für einen weiteren Theil demnächst in Angriff genommen werden wird, so daß zie Bauthätigkeit auf den Belledue-Terrains bestãndig rege bleibt. Während des 5jährigen Bestebens der Baugefellschaft Bellevue, welche mit zinem Terrainbestand von 85331 an 570308 Du⸗Rutben in Aktion trat, wurden verkauft;: in 1883 3131 4m. in 1384 7728 4m, in 1885 12 U13 am, in 1886 81 793 am, in 337 13 5953 am. Der Besitz der Baugesellschaft Bellevue, einschließ lich der für eigene Rechnung mit 4 Häusern bebauten 115.45 Du-Ruthen 1636 4m, Felief sich demnach rer 1. Januar 18537 au 33 755 am 2394.35 Dur Ruthen, darsn. wurden verkauft in 1867 i3 553 4m 964,77 Du-Ruthen, so daß die Gesellschaft in das Jahr 1883 mit einem Restbesitz von 20 271 18 635 m 1429,53 1317, is Qu. - Ruthen einge treten ist Von den für jremde Rechnung verwalteten Terrains im Bellevue Viertel sind 120 Qu ⸗Ruthen an der Flensburger Straße verkauft. Ein größerer Umsatz war für die von der Gesellschaft vertretenen Interessenten nickt zu, erreichen, da dieselben in der Mebtzahl in der nicht unberech⸗ tigten Annahme, das ihr Besitz sich nur stetig verbessern kann, ihre Limite erbeblich und bisßer noch unerreichbar erhöht haben. Die in der außerordentlichen Generalveriammlung vom . Januar 18865 beschlofsene Kapitalreduktioön um 1 1800000 4 ist in der außer vom 26. Februar 18387 be⸗ schlossene um 1 000 009 M auf 509 000 4 jeßt nach Ablauf des Sxerrjabres (am 2. April, 1885) nur in Höhe von So) go M vorgenommen werden wird. jo das Attienkaxital sich in Zukunft auf eine Million Mark bheziffe wird. Von einer weiteren Herabsetzung des Kaxitals oll a? werden und die der Gesellschaft aus den zufließenden Mittel als Betriebsk Svvothekend

L. 8 ded

bedauerlicherweise

noch bergestellt, doch scheint bezründete Hoffnung vorhanden, daß wenigstens in 1383 mit Bau der Bahn begonnen werden wird, da alle Vorbedingungen bis Auf. die Abtretung eines unerbeblichen Terrainstreifens vom Park Bellevue zur Regulirung der Brüäcken-⸗Alle? erfüllt sein sollen und man auch dieses letzte Hindernis durch eine Immediat · Ein⸗ gabe der Anwohner an Se. Majefstät den Kaiser demnächst zu über winden bofft. Die in dem legten Rechenschzftsbericht in Aussickt ge⸗ nommene Erweiterung des Geschäftsbetriebes der Bauaesellschaft Bellevue, welche in der außerordentlichen Generalversammlung am 2s. Februar 1887 zum Beschluß erhoben worden ift, bar sich bisher als eine glücklich getroffene Maßnahme bewährt. Das Resultat des ersten Gef aftsjahres dieser neuen Abtbei⸗ lung kann als ein befriedige'des bezeichnet werden. Es wurden durch dieselbe Hypotheken im Gesammtbetrage von annähernd 11100 0090 *, ferner der Ankauf und Verkauf man Ser größerer und kleinerer bebauter und unbebauter GSrundstücke vermmättelt Außer⸗ dem wurde eine größere Anzahl von Hrvothek-⸗Lombard⸗Geschäften durch die Gesellschaft geschlossen. Schließ lsch war die Abtheilung mit der Ver⸗ waltung mehrerer größerer Terrainbesitze beschäftigt und bleibt dieselte mit der Abwickelung verschiedener Grund stückẽ · goꝝsortialgeschãfte betraut. S Vom rheinisch-⸗westfälifchen NRetaltlmatkt berichtet

die . Rheinisch⸗Westf. Ztg.“: Die Haltung des rbeinisch-westfälis den Eisenmarktes ist, wenngleich das Geschäft auch in einzelnen Artikeln etwas stiller geworden, doch im Allgemeinen eine feste. Im Sieger⸗ lande und im Nassauischen hat der lebbafte Betrieß der Gruben in demselben Maße wie bisber angehalten; die Preise haben sich ziemlich gut bebauptet und ist die Nachfrage eine ankaltend lebhafte; Eisen⸗ steine sind durchweg immer noch fehr knapp. Rober Spateisenstein wird 8,50 - 10 M per Tonne notirt; gerösteter Spajeisenstein 13 bis 1350 M; Brauneisenstein 19 10 25 ., Glanzeisenstein 10,20 bis 1050 6 Auch Luxemburger Erje sind noch immer lebhafter gefragt, man notirt für rotbe Minette 3, 39, für gelbe Miagette 3.50 und für graue 3,50 6 Das Roheisengeichäf bat sich seit dem letzten Berichte in seinem bisherigen Umfange erbalten. Sviegel⸗ eisen ist in Absatz und Nachfrage unveränder: geblieben, doch hat lie letztere eher eimwas zu. als abgenommen. Der Verband der Sieger⸗ länder Spiegeleisendarsteller resr die gemeinsame Verkaufsstelle ist, wie bereits mitgetheilt, auf weitere 3 Jahre verlängert worden. Man notirt für 19 - 1209 manganhaltige Sorten 38 * In Puddel« roheisen hat die Nachfrage in letzter Zeit etwas na gelaffen, doch haben sich die Preise bisber gehalten. Aufträge sind bis Ende August bekannt geworden. Die Lagervorräthe sind meist nicht nennenswerth, außerdem veranlaßt die bevorstebende Inventur viele Werke, ihre Bezüge vorläufig zu sistiren. Man notirt für Qualitäts puddelroß- eisen 50 51,50 und 52 6, für weißes Stableisen wird im Sieger⸗ lande 50 ½ notirt. In Gießereiroheisen hat der bi berige ziemlich lebhafte Bejug bei festen Preisen angebalten. Ueber Bessemereisen und Thomaseisen ist nichts wesentlich Neues zu berichten. Letzteres findet im Allgemeinen schlankeren Absatz als