1888 / 151 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Jun 1888 18:00:01 GMT) scan diff

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Aichtamtlich es. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 13. Juni. Bundesraths für Justizwesen und

schüsse für Handel und Verkehr und für Justizwefen hielten

heute Sitzungen.

Nach einer Bekanntmachung des Königlich nieder— ländischen General-Konfulats zu Singapore sind die Häfen der an der Westküste von Atchin gelegenen kleinen Staaten Krung Sabil und Tjiellang für den Ein- und Aus fuhr⸗

handel wieder freigegeben worden. Der Kammerherr von Hül

Mitglied des Hauses der Abgeordneten für den 2. Merseburger Wahlkreis Schweinitz-Wittenberg) ist am 11. 8. M. in Merse⸗

burg gestorben.

Die Weiterveräußerung des Verlagsrechts kann nach einem Urtheil des Reichsgerichts, f. Straf⸗

senats, vom 6. April d. J., vom Autor be Urheberrechts ausgeschlossen werden.

veräußerungsrecht nicht ausdrücklich zugestanden, so ist die

Zustimmung des Autors zur Weiterverãu stets dann anzunehmen, wenn sich aus

welchen der Urheber sein Recht abgetreten hat, oder aus sonstigen Umständen nicht ein ausreichender Anhalt für die Annahme ergiebt, daß nach dem Willen des Urhebers das

übertragene Recht an die Person des sein soll.

Der Königliche Gesandte am Großherzoglich hessischen

Hofe, Freiherr von Thiel mann, ist höchst bewilligten kurzen Urlaub nach Da

und hat die Geschäfte der dortigen Gesandtschaft wieder über⸗

nommen.

Der Kaiserliche

interimistischer Geschäftsträger beauftragt.

Der Kommandant von Berlin, General⸗Major Graf

von Schlieffen, General à Ja suste

Kaisers und Königs, ist von kurzem Urlaub hierher zurück— gekehrt und hat die Geschäfte der Kommandantur wieder

übernommen.

Sachsen. Dres den, 12. Zuni. (Dr. hat heute das Hoflager zu Pillnitz bezo

. Darm stadt, 12. Juni. (Darmst. Ztg.) Der Gro ger gf, welcher mit dem Erbgroßher zog und der zessin Alix Groß für sten und die Groß fürstin Sergäus von Rußland nach München begleitet hatte, ist heute in der Frühe nach Hoflager Seeheim und der Erbgroßherzog hierher zurückgekehrt.

Sach sen⸗Weimar⸗Eisenach. Wei ma r, 12. Juni. (Th. C)

Prinzessin A am Sonnabend den

Der Großherzog begiebt sich morgen a München, um die dortigen Ausstellunge nehmen.

Schwarzburg⸗ Sondershausen. (Goth. Ztg.) Die Beisetzung der am

burg verschiedenen Für st in Mathilde von Schwarz⸗ burg⸗Sondershausen, geb. Prinzessin von Hohenlohe⸗

Oehringen, fand heute Nachmittag hier statt. Fürst war, um der Feier beizuwohnen, h

Minister-Resident in Travers, hat einen ihm Allerhöchst bewilligten längeren Urlaub angetreten. Für die Dauer der Abwesenheit desselben von seinem Posten ist mit der Leitung der Geschäfte der Kaiserlichen Minister-Residentur der zweite Sekretär bei der Kaiserlichen Botschaft in Madrid, von Waldthausen, als

Arnstadt, 9. Juni.

Der Ausschuß des die vereinigten Aus—

sen-Hemsendorf,

i Uebertragung seines Ist dieses Weiter—

erung stillschweigend dem Vertrage, durch

Erwerbers gebunden

von dem ihm Aller— rmstadt zurückgekehrt

Tanger,

Sr. Majestät des

Journ.) Der König gen.

uf einige Tage nach n in Augenschein zu

4. d. M. in Salz⸗

Der regierende ierher gekommen.

zuüben. Die . sei ein Stück interessanten Alterthums und beziehe sich auf Verhaltniffe, die nicht mehr beständen. Niemand würde einen Einwand dagegen erheben, wenn das Haus der Gemeinen es für angezeigt erachte, einen historischen Protest gegen Uebelstände einzulegen, an denen es einst gelitten habe. Gleichwohl könne der Bericht des andern Hauses nicht mit Stillschweigen übergangen werden, weshalb er den Vorschlag Namens der Regierung unterstütze. Der Antrag wurde hierauf vom Hause angenommen. Lord Sudeley lenkte die Aufmerksamkeit des Haufes auf die Thatsache, daß die Flottenstation Es quimault auf Vancouverzinsel, welche leichzeitig eine Kohlenstation sei, thatsächlich wehr los sei. er Vertreter des Kriegs⸗Ministers, Lord Harris, erklärte, daß Esquimault erst seit 1585 eine Kohlenstation sei. Ein Plan für die Vertheidigung des Platzes wäre fir und fertig. Die Kanonen würde die Reichsregierung liefern, während die Kolonialregierung für eine Garnison Sorge tragen und die Befestigungen ausführen würde. Im Unterhause richtete Schwann an den Unter— Staatssekretär für Indien die Anfrage, ob die indische Re⸗ ie rung beabsichtige, mit Bezug auf Thibet die von ver— k englisch indischen 22 befürwortete aggressive Politik auszuführen. Sir J. Gorst erwiderte, der indi⸗ schen Regierung läge eine solche Absicht gänzlich fern. Summers (Giladstonianer) erkundigte sich beim Ersten Lord des Schatzamts, ob die Meldung des „Standard“, daß die Regierung beschlossen habe, die auf, die Konzessionirung von Schanklokalen Bezug habenden Artikel der Vorlage für die Reform der Gemeindeverwaltungen in England und Wales für diese Session fallen zu lassen, auf e hel, beruhe. Smith antwortete, die Regierung habe einen derartigen Entschluß noch nicht gefaßt. Sollte die Nothwendigkeit ein⸗ treten, ein anderes Verfahren einzuschlagen, so werde die Regierung ihren Entschluß dem Hause bekannt geben. Sodann wurde die Einzelberathung der ebenerwaäͤhnten Vorlage jortgesetzt. Anläßlich des Artikels 2, betreffend die Zusammensetzung und Weise der Erwählung der Grafschafts⸗ räthe beantragte Stansfeld (Gladstonianer) ein Amendement, dahingehend, daß sämmtliche Räthe gewählt werden sollen. Der Präsident des Lokalregierungsamtes, Ritchie, bekämpfte den Antrag, welchem auch der Marquis von Hartington ent— gegentrat, während Gladstone für denfelben sprach. Schließlich wurde das Amendement mit 250 gegen 214 Stimmen ver⸗ worfen. Im weiteren Verlauf der Berathung wurde ver— einbart, die nicht gewählten Mitglieder der Grafschaftsräthe „Hrasschaftsälteste⸗ (County Aldermen) und die gewählten Grafschaftsräthe“ zu nennen. Gegen Mitternacht wurde die Debatte vertagt. Hierauf wurden auf Antrag des Schatz⸗ kanzlers die neuen Resolutionen in Betreff der Einfuhr— zölle auf Schaumweine in Flaschen genehmigt. 12 Juni 5 Im Unterhause wurde die erste Lesung der Bill, betreffend die jüngst angekündigte Modifizirung des Weinzolls, angenommen. Der, Unter-Staatssekretär Fergusson erklärte, die eng⸗ lische Regierung sei nicht betheiligt an der Herbei⸗ führung des Ministerwechsels? in Egypten. Der Präsident des Comités der Lokalregierung, Ritchie, kündigte an, die Regierung werde die Bestimmungen, betreffend die Ecankwirthschaften, in der Lokalverwaltungsbill fallen assen.

Frankreich. Paris, 12. Juni. (W. T. B.) Der Mnister⸗Präsident Floguet wird sich am Sonnabend nach Marseille begeben, um an den dortigen Festlichkeiten Theil zu nehmen.

Der Senat verwarf heute den Gesetzentwurf des Finanz⸗-Ministers, nach welchem das Finanzjahr künftig mit dem 1. Juli beginnen soll.

Spanien. Madrid, is3. Juni. (W. T. B.) Der

Oefterreich⸗ Ungarn. Pest, 11. Juni (Presse.) Der Finanzausschuß des Abgeordnetenhauses verhandelte

das Kontingentirungsgefetz.

es für ungerecht, den landwirthschaftlichen

u entziehen, um es den Preßhefe⸗Fabrikanten zu bieten. eferent Hegedüs bemängelt es, daß die neu erstehenden

industriellen Fabriken von der Konti schlossen sind. Es wäre genügend, wenn a

daß sie vom Kontingente landwirthschaftlicher Brennereien nichts in Anspruch nehmen können. Auch sei die Betheiligung kleinerer industrieller Fabriken unzureichend. Helfy schließt

sich dieser Ansicht an. Horanszky hält die

renten für die landwirthschaftlichen Brennereien schädlich. Minister-Präsident Tisza bemerkt, betreffs der Kontrole

bedürfe es keiner neueren gesetz lichen die Preßhefe-Fabriken wird (den Brennereien nichts entzogen; auch des Landes, diese Industrie zu unterstü Enquete anwesende Vertreter der kleinen ir

nahm die Dispositionen dankend zur Kenntniß. Immerhin

könnte man aussprechen, daß im Falle

industriellen Brennerei deren Kontingent den neu errichteten Fabriken zu Gute komme, insofern dasselbe von den land— wirthschaftlichen Brennereien nicht in Anspruch genommen

würde. Nach kurzer Diskussion wurde d gemeinen und in den Details im Sinne

Minister⸗Präsidenten amendirt angenommen. Seraje wo, 13. Juni. (W. T. B.) Der Kronprinz d nd heute Morgen hier einge⸗ troffen. Der Kronprinz schritt am Bahnhof die daselbst auf⸗ gestellte Ehren⸗Compagnie ab und erwiderte huldvoll die An— ag des Bürgermeisters, während die Kronprinzessin die orstellung mehrerer Damen entgegennahm. Vom Bahnhof Regierungsgebäude, woselbst das Hoflager sich be⸗ findet, bildet eine dichtgedrängte Menge Spalier, welche das

und die Kronprinzessin s

bis zum

Kronprinzliche Paar mit enthusiastischen Die Stadt ist festlich geschmückt.

Großbritannien und Irland. (M. C) Im O Niedersetzung eines Sonderausschusf des Berichts des Unt erhausausschußff die Regel, welche erklärt, daß die Ei Pairs und Gemeinen eine Verletzung der Privil bilde. Der Marquis von Salisbury bemer seit vielen Jahren bestehe, ohne einen fühl

. Graf Emanuel Andrassy betonte, der Erfolg des Gesetzes hänge davon ab, daß die Kontrole in beiden Staaten eine gleich strenge sei. Er hält

landwirthschaftlichen läge es im Interesse

London, 12. Juni. berhause beantragte Lord Milltown die

Prälaten in Wahlen für das Haus der

Marschall Martinez, General⸗ Gouverneur von Neu⸗Castella, schrieb an den Minister-Präsidenten Sagasta, daß, wenn sein Demissionsgesuch nicht gewährt würde, er das Kommando

Brennereien etwas

ngentirung ausge— usgesprochen würde,

Anträge des Refe— Maßnahmen. Für tzen. Der in der

idustriellen Fabriken

des Aufhörens der

ie Vorlage im All— der Aeußerung des

Zurufen begrüßte.

es zur Prüfung es mit Bezug auf nmischung von

eg i en dieses Hauses kte, daß diese Regel baren Einfluß aus⸗

von Madrid in die Hände des nächst unter ihm diensthabenden Offiziers niederlegen werde, Das Kabinet hielt gestern Abend eine Sitzung ab, welche bis 2 Uhr Nachts dauerte. Die Demission des Marschalls Martinez wurde an⸗ genommen.

Schweiz. Bern, 11. Juni. (Bund.) Der Bundes—⸗ rath hat für 1887 Nachtragskredite im Gesammtbetrage von 1 691 23,57 Frs. verlangt. Darunter befinden sich ( O00 Frs. für Anschaffung von Ringgeschützen, 483516, 6s Frs. für die Gotthardbefestigung.

Niederlande. Haag, 12. Juni. (W. T. B.) Der König ernannte eine Kommissipn von 18 Mitgliedern unter dem Präsidium des Kriegs-Ministers, die damit beauftragt ist, über die Prinzipien einer gesetzmäßigen Organisation der Landesvertheidigung zu berathen. Auf Grund der Verfassung wird die Regierung einen Gesetzent wurf einbringen, in welchem dis gesetzmäßige Sanktion der internationalen Konvention, uͤm dem Mißbrauch des Branntweinhandels mit Fischern

in der Nordsee zu steuern, verlangt wird.

Belgien. Brüssel, 12. Juni. (W. T. B.) Bei den heutigen Wahlen für die Legislative wurden in Ant— werpen die katholischen Kandidaten wiedergewählt, in Brüssel muß eine Stichwahl zwischen Katholiken und ge⸗ mäßigten Liberalen stattfinden. Im übrigen Lande haben die Katholiken bis jetzt zwei Sitze in der Kammer gewonnen und ihre bisherigen Sitze sämmtlich behauptet. Die Mehrheit des Ministe riums dürfte selbst bei einem den Liberalen günstigen Ausfall der Stichwahl in Brüssel in der Deputirten kammer 30, im Senat 18 Stimmen betragen.

Türkei. Konstantinopel, 15. Juni. (W. T. B.) Finanz-Minister Mahmud Djelaleddin Pascha ift zum inister der öffentlichen Arbeiten ernannt und 9 Pascha Djel ale ddin, welcher bisher dieses ortefeuille inne hatte, ist an Stelle Mahmud Paschas getreten.

Zeitungs ftimmen.

Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ wird geschrieben:

Die „Frankfurter Zeitung“ kommt auf die statistischen Ergebnisse

unseres Außenhandels pro 1887 zurück und knüpft daran eine Kritik

Ein „mageres Resultat‘ nennt die „Frankfurter Zeitung ˖ chsen unserer Aug. und Einfuhr seit 1850 von je 2900 ö auf 3160 Mill. Mark. Das Blatt vergißt aber oder verschweigt, unabme unser Binaenhandel in der verpönten Schur zollãra erfae at. Feblen bierfür auch statistische Ziffern, so wird doch ich leugnet werden köngen, daß unfere Industrie gegenwärtig in beter c höherem Maße für das Inland arbeitet, als vor 1880 . kommt in Betracht, daß große Mengen von Waaren, die Weg ins Ausland und bon Fa mit dem Stempel Tondon“ versehen, zu uns zurück nahmen, also fowohl in der frũbe: Einfuhr wie Ausfubrziffer figurirten, heute die Grenze nicht 21 passiren. In der zgoldenen“ Zeit des Freibandels fieferten wir . spielsweise unser Roheifen dem Auslande und erhielten das elbe Maschinen und Werkzeugen verarbeitet zurück; heute findet die Hi arbeitung im eigenen Lande statt. Vielö unserer Rohprodulte, C. und. Ganzfabrikate man denke nut an bessere Textilwaaren * massenhaft auf dem Umwege über Paris in unsere Hände zurũg.⸗ langten. erhöhten früher die Ausfuhr. wie Lie Einfuhrziffer. W trotz der durch unfere Schutzollpolitik bewirkten Beschrãnkung dien Art von Außenhandel eine Zunabme des letzteren eingetreten ist, hat diese Zunahme eine weit größere Bedeutung, als die Frankiurt Zeitung zugestehen will. Die Einfuhrziffern beweisen, daß, trotz unsere eigene Industrie weit mehr als früher für den inland Konsum arbeitet, der Import koch in Folge besserer unserer Bevölkerung stelgen konnte. enn man aber den gestiegen Absatz unserer Industrie im Inlande in Betracht zieht, besteht geri keine Ursache, die Zunahme der Erportziffer um 790 in acht Jar als ein „mageres? Resultat zu betrachten. Selbst wenn eine Ve. minderung unseres Erports eingetreten wäre, fo würde damit keine wegs sine scädliche Wirtung des Schuß zollsdstem? rief! sein.

Die Frankfurter Zeitung“ schreibt ferner:

Ein Blick auf England wird uns noch tiefer in den ursãchliche Zusgmmenhang der, Dinge zeben laffen Ir chssetr , e auf jn wuchs der englische Export beinahe um 2 Millionen Pfd. St, von err 212 Millionen auf 227 Millionen, der Import aber um 12 Millionen ron. S498 auf 361 Millionen. Das iff ein lachendes Fazit für . einziges Handelsjahr, mit dem das alte Freihändlerland stolz auf de schutzzöllnerische Deutschland berabsehen mag. Und was beim Ver gleich mit England besonders auffällt und uns die schwãrzeste Seit unseres Schutzzoll systems zeigt: das ist das stetige Ueberwiegen un öftere Steigen der Einfuhr, welches Wohlhabenheit und gute Lebent haltung im Innern bekundet, von den Klassenunterschieden natürlic abgesehen. In England überschießt der Import den Export 185 um nicht weniger als 2789 Millionen Mark. Wir sagten also nich umsonst, daß uns dieser Vergleich die schwärzeste Seite des Schut⸗ zollsystems erblicken laffe. ; Man traut seinen Augen kaum, wenn man diese Argu mentation liest, Kann es ein lachendes Fazit für ein Handelsjahr sein, wenn die Einfuhr die Ausfuhr um nahezu 3000 Millionen überwiegt, mi anderen Worten, wenn ein Land an das Ausland für gelieferte Waren nahe 3000 Millionen, mehr bezahlt, als es zuruck empfängt? Der Reichthum Englanzs ist sreilich im Stande, ein folches Miß berbält, zwischen Einfuhr und Ausfuhr zu überwinden; das weniger wobl⸗ kabende Deutschland würde aber mit einem derartigen lachender Fazit“ bald ruinirt sein. Für den Importeur, den Zwischen händler mag ein solches Fazit ein laächendes sein; für die Industrie und daß darin arbeitende Volk nimmermehr.

Hier bewahrheitet sich =, ruft die Frankfurter Zeitung pathetisch aus, was wir neulich aus Anlaß einer anderen Wirthschaftserscheinun⸗ darlegten: die Segnungen der Schutz;zollpolitik kommen off enbar nur wenigen Einzelnen, nämlich dem geringsten Theile der Produzenten, geschweige denn dem kaufenden Publikum, und zwar nur Den kapital kraftigsten Rohproduzenten zu Gute, denen die weiterverarbeitender . mitsammt der konsumirenden Bevölkerung tributpflichtig werden.

Wem wir in der Freihandelsära tributpflichtig waren, ist oben ausgeführt. Hat denn aber die Frankfurter Zeitung kein Auge für die unter dem Schutz von Einfuüͤhrzöllen emporgeblühten Induftrien, in denen Tausende von Arbeitern Beschäftigung finden?

. „Wiesbadener Presse“ schreibt über die Wasserstraßen in Preußen von 1878 bis 1888 = Der kürzlich erschienene Verwaltungsbericht des Ministers der Fffentlichen Arbeiten giebt, wis schon erwähnt, in einfachen krãftigen Strichen ein Bild von der großartigen Thätigkeit, welche der prer= ßische Staat in den letzten zekn Jahren auf dem Gebiefe des Eifer, hahnwesens entfaltet bat. Es wurden nicht nur alle bedeutenden Linien in den Besitz des Staats übergeführt, neue gebaut und ren Jahr zu Jahr ein immer Tichteres Netz von Sekundätbahnen gejogen, sondern auch Erleichterungen des Personenverkehrs, Verbesserungen des Tarifwesens 2c. dorgenommen, wie sie nur einer einsichtigen Central— zerwaltung möglich sind, welche den Dienst der wirthschaftlichen und Verkehrsintereffen höher stellt, als die Jagd nach Dlridenden un hoben Unternehmergewinnen. Die Durchführung dieser Riefenaufgabe nahm vor allem die Thätigkeif des Minifterz! n Anspruch, und so bildet auch die Darlegung der Entwickelung und der Leistungen det Staatsbahnsystems den Glanzpunkt seines Berichts. Neben dieser Thätigkeit aber find die übrigen Gebiete der öffenl⸗ lichen Arbeiten keineswegs vernachläfsigt worden! Dies gilt ins besondere don en,. Wasserstraßen, welche in einen Zuftand überzuführen waren, der sie befähigt, die für die Beförderung auf den Eisenbahnen weniger geeigneten Massengüter (Kohlen, Holz, Steine, Erde, Feldfrüchte z) verhältnißmäßig billig auf größere Entfernungen fortzu bewegen. ;

Was zunaͤchst die Binnenschiffahrt betrifft, fo war? in erster Linie darauf Bedacht zu nehmen, die früher kärglich bemessenen Unter— haltungsfonds auf die erforderliche Höhe zu bringen und sie sodam in regelmäßigen Zeiträumen entsprechend den Forischritten der Fluß , . und der Vermehrung der Wasserbauwerke verstärken zu lassen. Für die vorhandenen Wasserstraßen, Flüsse wie Kanäle, die der Binnenschiffahrt dienen, find in dem abgelaufenen Jahrzehnt zusammen rund 132 Millionen Mark aufgewendet worden, davon zur Unterhaltung der Binnenhäfen und Binnengewässer rund 56 Millionen, jut Unterhaltung der Kanäle 77 Millionen, zur Regulirung der kleineren Flüsse 13,7 Millionen, der größeren Flüsse 61 Millionen Markt. Demnaäͤchst wurden große Kanal bauten theils ausgeführt, theils in Angriff genommen. Ausgeführt wurde der, Ems. Jadekanal, in. Angrfff genommen die neu- und per besserte Wasserftraße zwischen' der mittleren! Ober und der Ober, spree; ein Theil der Strecke wird bereits zum Herbst eröffnet werden könzen, der Rest im Verlaufe eines welteren Jabtt⸗ fertig gestellt sein. Ferner waren durch das Gesetz vom 9. Jul! 1886 für den Bau eines Kanals von Dortmund nach den Ems hãfen 534 Millionen Mark bereit gestellt worden; der Beginn des Baues verzögerte sich aber, weil die Kosten für den Grunderwerb, die nach dem Gesetz von den Intereffenten zu leisten sind, nicht voll aufgebracht werden konnten. Dieses Hinderniß wird jedoch mit der Verabschie— dung der soeben im Landtage durchberathenen Kanal vorlage nach welcher der noch nicht gedeckte, übrigens geringe Rest von der Staatẽ⸗ kasse gedeckt werden foll, beseitigt werden. Die neue Kanal vorlaze sichert nun auch die Vollendung der von großen Elbe und Oder, ö benutz baren Wasserstraße von Kofel in Oberschlesien bit amburg. Bedeutende Mittel sind auch auf die Bauten an der See ber⸗ wandt worden, welche die Unterhaltung und Verbesserung der Hafen und der Schiffahrtszeichen und die Befestigung der Meeresufer und der Dünen, fowie die Herstellung neuer Schiffahrts verbindungen be zwecken. Durch Kreditgesetze des Jahres 1585 sind einmal 59 Ml Mark als Vorausleistung des preußischen Staats zu den Kosten dei vom Reich auszuführenden Baues? des Nord ⸗Ostsee Kanals, sodann 6 5600 000 M als Staatsbeihslfe zu den Kosten der von der Stadt Altona zur Erweiterung und Verbesserung ihrer Hafen Anlage⸗ auszuführenden Bauten bewilligt worden. Außerdem sind n Unterhaltung der Seehäfen c. durch die Etats be Jahre 1. Aptil

cheꝛ

unserer gegenwärtigen Handelspolitik

1878 bis dahin 18588 zufammen 2 776 66s 6 * und? füt den Ausban

ren Seehäfen und die Herstellung von Seeschiffahrts verbindungen zu⸗ anmen 27 204 955 A ur Verfügung gestellt worden. Der Ausbau zer Seebäfen zu Memel, Pillau, Neufahrmasfer, Swinemũnde, Kol⸗

ermünde, Rügenwaldermünde und Stolvmünde ist der Hauptfache nach vollendet, außerdem verdienen der Ausbau der sogenannten Kaifer⸗ abrt zur Erleichterung des Schiff sverkehrs zwij en Swinemünde mid Stettin und die Schutzbauten an den ostfriesischen Inseln beson- rere Erwähnung. . - . .

Eisenbahnen und Wasserstraßen können ohne Kampf und sich beide ergänzend nebeneinander bestehen, da jeder Theil in dem großen Füterverkehr besondere Aufgaben zu erfüllen bat. Früher bestand rokl die Befürchtung, daß ein Minister, der seine Kraft vor Allem rer Ausbildung des Staatsbahnsrstems zu widmen babe, zur Sicherung uind Steigerung der finanziellen Erträge der Bahnen den Kanalbauten 1tgeneigt und sich vielleicht gar als grundsãtzlicher Gegner derselben eigen werde. Die Befürchtung ist nicht eingetroffen und wie die laemenen wirthschaftlichen Intereffen zur Verstaatlichung der Fahnen gefübrt haben, so waren sie auch maßgebend bei der Erhäl— ung und dem Ausbau der Wasserstraßen.

Statiftische Nachrichten.

Dat, Saur tergehniß der unterrichtsstatistik im gönigreich Barernsfür das Schuljahr 133586 wird in der Rr. I des zwanzigsten Jahrgangs. 15883 der Zeitschrift des zöniglic bayerischen Statisti schen Bureaus veroffentlicht. Danach gab es A. Deutsche Schulen und zwar J. Werktagsschulen Mn Königreich AU48, wodon 309 der 4,3 ½ auf die Stadte Idie mnmittelkaren Städte rechts des Rheins und die 11 größeren Stadte der Pfal;) und 6339 oder ö Yo auf das übrige Land entfallen. ziach dem administrativen Charakter der Schulen zerfallen dieselben n fosg oder 99, 29½. öffentliche und 59 der OS CM Priratschulen. Nach dem fonfessionellen Charakter schieden sich die Schulen in 342 oder 79.5 G fatholische 1883 oder 26,4 *, rprotestantische, 129 oder LS0 simultane und 94 oder 1,3 do jũdische. 1

Die Zabl der an sämmtlichen Schulen wirkenden Lehrkräfte be⸗ trug 22 379, wovon 12531 oder 56,0 Cο ordentliche Lehrer und 33843 oder 44,0 υaoO Nebenlebrer sind. Von den ordentlichen Lehr ˖ träften sind 109135 oder 5719 männliche und i616 oder 12,9 Go weibliche, von den Nebenlehrern 6086 oder 61,8 os männliche und 3762 oder 38,2 G ο weibliche. . ; ö .

Der Konfession nach waren von sämmtlichen 22 379 dehr krãften 11 785 oder 52,7 männliche katbolisch, 50290 oder 22,4 0 mãnn⸗ liche protestantisch, 195 oder 8 o männliche jüdisch, J oder O. O94 männlicher sonfstiger Feonfessien; 4742 oder 21, 60 weibliche katholisch, 66 oder 2,8 ο weibliche protestantisch, J0 oder 6, 01 Go veibliche jüdisch. ( . . 3 6 ordentlichen Lehrkräften waren 890 oder I, L Co geistlichen Standes und zwar 42 oder 0,3 0 männliche und 848 oder 6,8 so w ö. . ;

. Gesammtjabl, der die Werktagsschule besuchenden Kinder kettug für das Königreich S5 453, wovon 129 959 oder 15,2 50 auf lie Städte, 725 504 oder S483 0 auf das Land treffen, 419 0698 oder 49000 dem männlichen, 436 365 oder 51 0 c½ν dem weiblichen Ge⸗ schlechte, 601 803 oder 70,3 υοG der katholiscken. 246 Ob4 oder 23.3 h der a 7037 . O8 oso der jüdischen, 559 oder O, 1 00 iner sonstigen Konfession angehören. .

4 An w welches an 5662 Schulen, d. i. 79, 2 der Ge— ammtzahl der Schulen erhoben wurde, ist eingenommen worden der Betrag von 193,571 „M6, woron 91253 M eder 5, 10 auf die Städte und 17102 318 4 oder J, 0 auf das Land entfallen.

II. Feiertags chulen,. Die Gesammtzahl der Feiertag chüler kettug im Königreich 63 gaz, woöbgn 25 zer oder. h so 'auf. die Städte, 238 335 oder 9o,4 0 auf das Laud treffen; 117 869 oder 44.7 0 männlichen, 145 078 oder 5,3 Fo weiblichen Geschlechts sind; 196 55 eder T2290 der katbolischen, 71 733 oder 2752 der protestantischen, 1406 oder O5 M der jüdischen, 147 oder O, 1 7 einer sonstigen Kon fession angehören. ö.

. uenerr Entlassungen vor vollendeter Schulpflicht. Vor vollendeter Schulpflicht wurden dispensationsweise wegen ↄbmal⸗ tender besonderer Verhältnisse aus der Schule entlassen: S802 oder og do aller Werktagsschüler. 210 oder O, 08 G aller Feiertags

schüler. Von den Werktagsschülern treffen; 65 oder O,. ol oso auf die

Städte, 737 oder O Os o ) auf Tas Land. Von den Feiertage chülern trefen: 11 oder 6.004 υίσ auf die Städte, 199 oder O, 08 oσ0 auf das Land. . ö .

lv. Einkommen der in den deutschen Schulen ver rendeten Lehrkräfte. Das Gesammteinkommen sämmtlicher Lehrlräfte im Königreich betrug 14687595 4 .

L Ausgaben für die deutschen Schulen. Die Ge— sammtsumme der Aukgaben für die deutschen Schulen im Königreich

betrug 13 892 601 6

B. Fortbildungsschulen. Im Schuljahre 1885,86 . im Königreich 244 gewerbliche Fortbil dungs chuen, ö selbständige und a5 mit Realschulen verbundene. An 163 Scn ö. der Besuch auf Grund Ortsstatuts ein obliggtorischer. Die Zab der gewerblichen Fortbildungsschüler beträgt im Königreich 26 645, worxon

45 eder 1,570 die Tageskurse, 26 200 oder 8,32 0,60 die Abend

und Sorntagskurse besuchen. Ven den Schülern der letztgenannten kurse n,. 20 ö oder 7645 , die Elementar-, 5321 oder zd do eine Fachabtbeilung. An fämmtlichen gem erblichen J lildungsschulen . wirken 1500 Lehrkräfte worunter 565. O ö. 31 (0 ausschließlich für die , t sind. Die Gefammtansgaben belaufen sich auf 68 3 4. Doren 31tz 999 „M oder S3 43 co auf Lehrergehalte treffen. Die i der landwirthschaftlichen Fortbildungsschulen beträgt 597. ö er LE oder 2,01 b! Winterschulen. Bie Zahl der landwirthschast ö Tortbildungsschůler beträgt 11 539, wovon 453 oder 3,95 ö g ie WVinterschuken und 11 666 oder 96,07 7 auf die land wirth . en Fortbildungssckulen treffen. An fämmilichen andwirtbich aft ichen zortbildungsschulen wirken 65 Lehrer, worunter h den 0,52 . Kließlich für diefe Schulen aufgestellt sind. Die K für die landwirthschaftlichen Fortbildungsschulen beträgt ß 4t, Toben 12376 4 oder 753,88 oo auf die Lehrergebalte entfallen. d

C. Mittel schulen. Es gab humanistische ,, , damit verbundene Zateinschulen 33. iselirte Lateinfchulen 34. eal somnasien 4. Realschulen 57. Industrieschulen . . 24 andelsschulen 8. Runstgewerbefchulen 2. Prãvarandenschu Jo . Lehrer. und Lehrerinnen⸗ Seminare 18. Musikschulen 6 ger Dchterschulen 18. Frauen, Arbeitsschulen 21. Arbeitsle , , Seminare 3 Kreis ⸗Wirtbschaftsschule Lichtenhof 1. Kreis⸗-Ackerbau

Schulen 4. Landwirt hschaftliche Centralschule Weihenstephan J. Central⸗

Turnlehrer. Bildungs anstalt 1. Fachschulen, e nicht unter die Fort , , den 3 Landes ⸗Unixersitäten für das Winter, Semester, , . Bi ö Fobon 2906 oder 56 0 auf München, 1424 oder 28 Go ö 23 kurg und S47 oder 16 86 auf Erlangen entfallen; ö . emester 1886 5410, wovon 3069 oder 57 6,0 auf ä, wen, ffen; oder 270i auf Würzburg, 908 oder 16960 Aul n,, . er Kan den 7 Lycecn für das Winter ⸗Semester 728, für das . Semester 7623 0. an den technischen Hochschulen für das , Il, für das Sommer. SEemester o; d. an der Akademie der ö. Jen Künste für das Winter. Semester 415, für das n, n, n, enn der Forstlehrgnstalt Aschaffenburg für das Winter- Seme ischule sir gaz Sommer-Semester 8; f. an der , , . er⸗ n München für das Winter⸗Semester 122, für das Somm Semester 99.

Kunsft, Wissenschaft und Literatur.

Das soeben erschienene 9. Heft der vom Königlichen Großen

generalstabe, Abtheilung fuͤr Kriegs geschichte, Lerangge gebenen riegsgefchichtkichen' Einzelfchrifren (C. S. Mittler u.

Sobn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin S. 12, Kochstraße 68 s9, 9 arge be end n n, des Königlich baverischen Gengrals von Tylander über den ‚Antheil der Churpfaljbaverischen Kavallerie an den . 1790— 1796, der manche rühmliche Waffenthat, namentli . .

liche Charekteristit jener, Zeit enthält. eine Art Jubiläumsschrift, da die en legers im laufenden Jahre auf eine hunxertjährige ruhm. volle und tbatenreiche Vergangenheit zurüdblicken. Der zweite Aufsatz:; „Die Stäͤrkeverbältniffe im deutsch⸗französischen Kriege 1359 71 bis zum Sturze dez Kaiserreichs ', versucht jum ersten Maje die Stärkeverbäͤltnisse beider Streitmächte zunächst in dem Gefecht von Weißenburg, den Schlachten von Woͤrth und Spicheren genau sestzustellen. Es ergiebt sich namentlich in den beiden erftgenannten Gefechten eine erhebliche Ueberlegenkeit der Deutschen auch an Zabl Da alse zugleich ein Beweis der Mangelhaftigkeit des franzõsischen Kriegs planes dagegen als ein erbeblicher Vortheil der Franzosen ibre Bewaffnung und die Benutzung des Geländes. Die Fortsetzung des Aufsatzes wird die Schlachten vor Metz und die ron Sedan be— handeln.

von Dr. Franz . Sreisen . unt Speisestunden. Aschenbrödel. * ; H. Schobert (2I. Fortsetzung) Unerklãrliches aus Vergangenbeit und Gegenwart. XIII. Wahbrträume. Von Max Dessoir. Jung Gedwin. Gedicht ron Hermann von Beguignolles. Mit 2Original—⸗ jeichnungen von P. Grotjohann. Nemesis. Dem Leben nacherzãblt von Wilhelm Bornemann. ise l Das rechte Glas Gedicht von Fran; Hirsch. = Plauderece. Wie deutsche Dichter Hofräthe wurden. Warum die Morten burger in Leipzig nicht aufgefübrt wurden. Kaiser Josexh II. und die Maske Zu unseren Bildern. Ein Schul · Inspettor Kunstblãtter: Vor dem Richter. Nach dem Gemälde von E. Stammel. Beim Spiel der Wellen. Originaljeichnung von W Marr. Beilage: Diogenes. Von Ed. Jürgensen. F. Steub. Die 2 3. ur Haus und Herd; Praktische Winke. SFlfarakteristit nach Antlitz und Urtheil. Denkübungen. Dumoꝛistijches: Eine Trage. Mit Driginaljeichnung von G. Brand. Auflösung der Denk⸗ übungen. Aerztlicher Rathgeber : Zur Augenpflege. Von Sanitätẽe⸗ Rath Dr. Katz, Augenarzt in Berlin. Briefkaften.

in ieges, berichtet, und manche kulturgeschicht⸗ des kleinen Krieges 1 . baverischen Cbhbevaux⸗

Die . 23 von Scho rer's Familienblatt“ (red. 4 Hirsch, Verlin) bat folgenden Inhalt: s Roman von

Die Eisenbahnbillet⸗Konfusioön.

Mit 2 Originaljeichnungen von Mode in Wien und Berlin. Von Ja Barber.

Gewerbe und Handel.

Wie wir dem „Standard“ entnehmen. hat in der Sitzung des nglisschen. Unterbauses vem 5. d. der Schagkanzler Herr Goschen jeine früher in Aussicht gestellte definitire Erklärung in der Frage des Flaschenweinzolles abgegeben. Es soll danach ein Gesetz· entwurf eingebrackt werden, laut dessen der in sect. 3 der gustoms and. Inland Revenue Act eingeführte Zuschlagszoll für Flaschenwein nur für Schaumweine beibebalten werden, ür Stillweine dagegen In. Wegfall kommen soll. Bei Schaumweinen soll, wie Herr Goschen ausführte, ein Unterschied gemacht werden zwischen Wein, von dem die Gallone bei der Einfuhr mehr als 135 Sh, und solchem Wein, von dem die Gallone nachweislich weniger als 135 Sh. werth ist. Von dem Wein uber 13 Sh. soll der neue zusätzliche Zoll von 25 Sh. für die Gallone 6 Sb. ver Dutzend Flaschen) voll erhoben werden, von dem unter 15 Sh. dagegen nur ein Zuschlag von 1 Sh fuͤr die Gallone, ( -

Die bis zu dem Inkrafttreten dieser Abänderungen auf Grund der obengedachten seet. 3 der Customs and Inland Revenne Act erhobenen Zuschlagszölle sollen nicht zurückerstattet werden.

Im Kommissions verlag der Alfred Neumann schen Buch- handlung in Frankfurt am Main ist soeben erschienen: Der wirth-⸗ schaftliche Werth der Main-analisfirung und der Güterverkehr von Frankfurt am Main von Otto puls, Syndikus der Handelskammer und Konsul, Mitglied des Beꝛir ks Eisenbabnraths zu Hannover ꝛc, sowie des Intendantur · Beiraths des XI. Armee-Corps, Schriftführer des Vereins für Hebung der. Fluß und Kanalschiffahrt in Süd. und WestDeutschland“, sowie des Vereins für Handel und Verkehr zu Frankfurt am Main. ö. Wenngleich heutzutage, der wirthschaftliche Werth der Kanäle, denen die kanalisitten Flüsse gleichzuachten sind, nur ver- einzelt angezweifelt wird, liegt es dennoch im allgemeinen Interesse, wenn eine kompetente Persönlichkeit, wie *. Ter Verfasser der, vorliegenden Broschüre ist, aus, dem praktischen Leben ein Beispiel verführt, das Tie Leistungs fähigkeit der Wasser· straßen, und den wirthschaftlichen Werth derselben durch ein werth⸗ volles statistisches Material aufs Schlagendste darthut Ein derartiges Beispiel an einem der wichtigsten bydrographischen Punkte Mittel. Europas, dem kanalisirten Main, der, durch bewegliche ehre zu einer Verlängerung der natürlichen Wasserstraße des Rbeinst oms umgeschaffen, nunmehr einen kontinuirlichen Wassertranzdport für die meisten Rheinschiffe gestattet, bringt die Broschüre, welcher im In teresse der Fluß⸗ und Kanalschiffahrt die weiteste Verbreitung aufs Angelegentlichste zu wünschen ist. .

Berlin, 12. Juni. Wel lmarkt. Die Umsätze der letzten 8 Tage umfaßten circa 500 Ctr. Rückenwäschen zu Kammzwecken. zu Preisen von 128 bis 132 46, einige Hundert Centner far die Steỹ̃ ; fabrikation zu 130 6 und Schmutz wollen zu 55 bis 50 6, Preise, welche ziemlich scharf kontrasfiren mit denjenigen, die gegenwärtig im Einkauf auf dem Lande rouliren. Der Breslauer Markt verlief mit einem Abschlag gegen 1887 von 6 bis 9 S6, der Stralsun der mit einem Aufschlag gegen 13887 von 3 bis 5 (, wobei zu berüͤcksichtigen, daß derselbe 1837 der niedrigste deutfche Woll markt war, in einer Preislage von 114 bis 125 , die einz mößige, Steigerung nach Lage der Konjunktur zuließ. Der bloße Begriff „‚Aufschlag“' und gie Erscheinung einiger Spinner in einer Propin; gab den vielen Ele— menten im deutschen Weollhandel welche obne Fühlung an die inter— nationale Werthstufe sind, das Signal zu einer gegenseitigen Treiberei, die ein Preisniveau geschaffen hat, welches eine etwaige Steigerung der Koloniglwolle voll eskomptirt hat. Der Posener Markt erlief für feine Wollen zu , . i nn, Mittelwollen schleppend

it einem Abs on At gegen 1887. . 1 5 . (W. ö 5) Der Wollmarkt eröffnete Lau mit einem Preisabschlag von 6 = 19 666 für gewaschene, und on s „Mm für ungewaschene Wolle. Die Wäsche ist gut ausgefallen. Von der Ansuhr im a . von 2290 Ctr. ,,, Schmutzwelle, s 13 der Anfuhr beträgt, ist wenig gefragt. , 12. Juni. B. T B.), Woll markt. reachdem die besseren, gut behandelten Wollen fast ganz aus dem Markt ge⸗ nommen worden, verflaute sich die Stimmung immer mehr, namentlich müssen Mittel- und ordinäre Wollen wesentlich im Preise nachgeben; für erstere beträgt der Abschlag gegen das Vorjahr bis 6, für leßtere bis 12 M und darüber. Rustikalwollen vernachlässigt. Bisher an— ähernd z vom Lager verkauft. . ö . . g. T. B.). Der Markt räumt sich; was irgend an gut behandelter Wolle auf Lager, ist verkauft, ordinãre und schlecht behandelte finden dagegen nur zu stark weichenden Preisen Nehmer, in Folge dessen ist auch der Schluß des Marltes recht matt. Ungewaschene Wollen blieben vernachlässigt. Vom alten Lager, das annähernd 3000 Ctr. betrug, sind 1000 Ctr. 36

15. Juni, Vorm. (W. T. B. Wollmarkt. Der Markt ist beendet; bis auf einige im Preise zu boch gehaltene Partien . und einige Posten schlecht behandelter Wollen ist alles verkauft. Nach amtlicher Zählung sind dem Markte zugeführt worden 308 Gtr. hoch⸗/ feine, 86986 Ctr. mittelfeine, 1028 Ctr.. ordinäte Wollen, zusammen 1563198 Ctr. Hierzu kommen noch bei Nachtzeit ohne Kontrole iin ˖ geführte 3188 Ctr, s deß ö ö auf 19107 Ctr.

̃ 15 434 Ctr. im Vorjahr.

M 12. Juni, (W. T. B) Wo ll markt. Der Marktverkehr blieb anhaltend lebhaft. Feine Bastardwolle 145 150 4,

Mannheim, 15. Juni., (W. T. B. Der Aufsichtsrath der deutschen Unionbank beschloß, mit dem 1. Oktober d. J, eine weigniederlafsung in Frankfurt am Main zu errichten 3. Verbindung hiermit wurde eine Volljahlung des Aktienkapitals 1 12. Juni. (B. T. B.) In der heutigen General- versammlung der de e, e, ga. Eisenbahngesellschaft wurde die Tagesordnung genehmigt. . . k 12. Juni. (W. T. B.) Der Ca st le, Dam y fer „Grantully Castle“ ist beute auf der Heimreise in London ekommen 79 Manchester, 12. Juni. (W. T. B) 12r Water Tavlor 6z, 30x Water Tarlor 87 260r Water Leigh 77, zor Water Clapton Sz, zar Mock Brooke 8s. 40 Mavoll sz, 20r Medio Wilkinson gz, 322 Warpcops Lees 83, 36m Warp rops Rowland 8*. zor Double Weston 93, 8or Double courante Qualität 113, 327 116286 1616 ev Printers aus 32m 465 r 167 Fest. . ö . Petersburg, 13. Juni. (W. T. B.. Einem dente ver⸗ öffentlichten Gesetze zufolge wird der Trans kau ta if en Ba n⸗ gesellschaft ein Darlehen ö. . O00 Rbl. behufs Erhöhung der Transportfähigkeit der Bahn gewährt. . New⸗JYJork, 11. Juni. (W. T. B). Weizen Ver schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver— einigten? Staaten nach Großbritannien 41 000, do, nach Frank⸗ reich Sog, do. nach anderen Häfen des Kontinents 14 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 24 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 9000 Orts.

Submissionen im Auslande.

1 nien . . 1) 15. Juni, 2 Ubr Nachmittags. Florenz. Comm. ANilitare. Einzige Ausschreibung: . Packleingwand, 1,20 m kreit. V

2 gleichen Loosen. Lieferung in 60 T

per Loos. ; . 2) 21. Juni, 2 Uhr Nachmittags. Bologna. R. Laboratorio Pirotecnico. Einzige Ausschreibung:

Verschiedene Artikel in 4 Loosen.

l einfache Treibriemen, 397 Eg, 20 erg,

2 doppelte Treibriemen, 260 kg 3 82 Lire, und

einfache Treibriemen, 550 kg à 8 Lire, zusam men 6532 Lire, ö 3) Colophonium, 10000 Eg, 2099) Lire, 4) Zinn in Broden, 400 kg à 4 70 Lire, desgl. in Blech, 350 kg à 5, 10 Lire, zusammen 3665 Lire.

Lieferung in 60, 60, 50 und 40 Tagen. . 3) 22. Juni, 11 Uhr Vormittags. Spezia, Direzione Artigl. R Marina. . . . . Leder, und Häute. Voranschlag 63 529, 10 Lire, Depot Hz00

Lieferung zur Hälfte nach 60 Tagen. zur anderen Hälfte 60 Tage später. AHeußerster Termin 13. Juli, Mittags.

4) 22. Juni, Mittags. Reapel. Virezione Costruz. Nav. . . P 23 .. ö R. Marina, Einzige Ausschreibung⸗;⸗-. . 3. Vollständige Motoren-Einrichtung für eine Barkasse von 12,85 m Länge. . J Voranschlag 17 C020 Lire. Lieferung in 5 Monat. 5) 15. Juni, Mittags. Venedig. Dir. 4 Art. e Torp. 36 Dep. Maritt. (commiss. L. Zenone). Lieferung von Eisenwaaren. ; ö Voranschlag: 21 041 Frs., Kaution: 2100 Frs.; ferner 400 Frs. für Kosten. . K . 6) 19. Juni, Mittags. Venedig. Baudirektion des 3 Departements (comm. E. Greæei). . . Lieferung von 4 rvollständigen Motoren - Einrichtungen für w ,,, VN Voranschlag: 33 000 Fr., Kaution: 3309 Fr.; ferner 500 Fr. für Kosten.

oranschlag 30 0090 m in agen. Dexpot 300 Lire

D. k

H. Niederlande. = ; 1) Dienstag, 19. Juni, Vormittags 10 Uhr, Herzogenbusch, Burgemeester und Wetkonders: . ö Abtheilung 3. Lieferung gußeiserner Röhren, Hülfsstücke u. s. w. für die stadtische . ö Auskunft auf dem Rathhause daselbst. . . 2) Mittwoch, 20 Juni, Vormittags 11 Uhr, Amsterdam, Direk—⸗ tion der Kommandantur und Marine: Lieferung von Segel 34 Karltuch. Auskunft an Ort und Stelle. . 3) Donnerstag. 5. Juli, Vormittags 11 Uhr, Haarlem, Pro- . j D; s⸗ 683 . Fineial bestunr, im dortigen Dienstgebäude: ö. ö Lieferung eines eisernen Gitters für die Hafen 1 Vmuiden. Schätzung 41,80 Fl. Auskunft an Ort und Stelle.

Verkehrs ⸗Anftalten.

NVorddeutscher Llovd in Bremen. ; Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer.)

NewYork und Baltimore-Linien:

Bestimmung . Bremen 12. Juni in Bremerharen. Bremen 6. Juni von New⸗Nork. Bremen 9. Juni von New -Hork.

New⸗ York 8. Juni in New-Vork.

New⸗ Vork 11. Juni in New⸗JYork.

New Jork s. Juni von Southampton. New⸗ Jork Juni von Southampton. New. Jork Juni von Southampton. Bremen . Juni in Bremerhaven. Bremen 2. Juni von Baltimore. Bremen . Juni von Baltimore. Baltimore Juni Dover passrt. Baltimore Juni Dorer vassirt.

Brasil- und La Plata⸗Linien: .

Bremen Juni von Antwerpen. Antwerpen, Bremen 2. Juni von Babia. Vigo, Ant Bremen 26. Mai von Buenos Aires.

Sa Plata 26. Mai in Montevideo. Brasilien 2. Mai in Babiga. Brasilien 2. Mai in Rio de Janeiro. La Plata J. Juni in Santoz. La Plata J. Juni St. Vin ent pafs. Brasilien 0. Juni Santa Cruz pass.

Coruña, Vigo, La Plata, Linien nach Ost-Asien Bremen Bremen Ost⸗Asien Ost⸗Asien Bremen Bremen Bremen

dampfer.

Schnell⸗

Braunschweig“. Donau“.

Rhein“

Baltimore! Condor Straßburg Hannover. Berlin“. Schwan. Frankfurt“. Gr. Bismarck“ Ohio!

2. Juni in Antwerven.

Australien:

Juni von Genua.

. Juni in Hongkong. Juni in Singapore. Juni von Genua. Juni von Singapore. . Juni von Genua. Mai von Adelaide.

Bavern ! Neckar Sachsen? Preußen“ r, Guten Hohenzollern. enstaufen“. . . . Australien 4. Juni in Adelaide. Habsburg“. Australien 9. Juni in Aden. . Stockbolm, 10. Juni. Nach dem Bericht der Königlichen Telegraphenrerwaltung für 1887 betrug die Lãnge der Linien und Kabel des K S3452 km und die der Lei- tungen zl zos,6“. km. Die Alnzabl der Telegrapbenstationen im ganzen Reich belief sich am Schluß des Jabres auf 844, wovon 179 der Staats Telegraphenverwaltung, 234 den Staatseisenbabnen, 527 den Prirateisenbahnen und 4 Privatpersonen gehörten. An Telegrammen wurden im Laufe des Jahres befördert: 1 189 7065 tartrte und

D I D O-

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mittlere 123-140 1M, rauhe 115 170 6 Käufer waren Händler

und einige Fabrikanten.

O2 668 abgabenfreie Dienst⸗ und meteorologische Telegramme, oder