1888 / 165 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Jun 1888 18:00:01 GMT) scan diff

landesherrlicher Befugnisse au Lothringen. Vom Nr. 1810 die Bekanntma

ie ,,.

Die Nummer 28 des Reichs⸗Gesetzblatts, welche von heute

ab zur 2 gelangt, enthält unter Nr. 180 betreffend die uchert fen

a 2

chung, betreffend die Schiffs⸗

die Verordnung z den Statthalter in Juni 1888; und unter

Vom 20. Juni 1888. ni 1888.

Kaiserliches Post⸗Zeitungs⸗Amt. an. Did 5 ö

lichen Eröffnun stimmten Tage, Königlichen Schlosse.

Weißen Saale.

Klasse stellen si

Für und für die Allerhöchst⸗ und anfahren, ist im

ammetkammer. 113/43 Uhr gleichfalls unter Portal Nr. 4 an und versammeln sich in dem davor liegenden Kapitel⸗Saale.

—— ——

macht Sr. Majestät Staats⸗Ministeriums davon Meldung.

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. 5 .

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Königreich Preußen.

Program m für die

feierliche Eröffnung des Allgemeinen Landtages

in Berlin, am Mittwoch, den 27. Juni 1888.

§. 1

Am Mittwoch, den 27. Juni 1888, als an dem zur feier⸗

des Allgemeinen Landtages in Berlin be— egeben die Mitglieder desselben sich nach dem Sie nehmen durch das Portal Nr. 3 den Aufgang und versammeln sich Mittags um 118, Uhr im Das Herrenhaus nimmt rechts, das Haus der Abgeordneten links, dem Thron gegenüber, seine Stellung.

82

Die Generalität, die Wirklichen Geheimen Räthe und die Räthe erster Klasse nehmen denselben meln sich gleichfalls Mittags um 115/ Uhr im Weißen Saale. Die Generalität tritt unter die Arkaden nach der Lustgarten⸗ seite, die Wirklichen Geheimen Räthe und die Räthe erster : gegenüber in der zweiten Abtheilung der Nischen unter der Kapellentribüne auf.

8. 3

Die Staats⸗Minister nehmen Aufgang unter Portal Nr. 4 und versammeln sich um 115 Uhr in neben der Bilder⸗-Gallerie, um sich von dort nach dem Weißen Saale zu begeben, woselbst sie zur linken Seite des Thrones

S. 4. hre Majestät die Kaiserin und Königin

Prinzessinnen des Königlichen Haufes

sich im

lichen Hauses, 366 e ! 6 o 3 ea ele nach ie Gefolge Höchstderselben fahren um

6. Die Obersten Hof⸗, ü Oher⸗Hof⸗, die Vize⸗Ober⸗Hof⸗

und die Hoschargen, die General⸗Adjutanten, die Generale d la suite und die Rath Sr. Mgjestät, welche ihren Aufgang unter Portal Nr. 4 nehmen, versammeln Der große Vortritt, sowie die zuin Tragen der Insignien befohlenen Personen finden sich in der wohin schon vorher durch Escorte von zwei Offizieren und er Mann der Gardes du Corps die gedachten Infignien ge— leitet worden sind.

Flügel⸗Adjutanten, sowie der Geheime Kabinets⸗ ich um 11½ Uhr im Kapitel-Saale.

ilder⸗Gallerie ein,

S§. 7. Sobald die , , . im Weißen Saal geordnet ist, em Kaiser und König der Präsident des

8. Se. Majestät der . und König geruhen

Allerhöchstsich, unter dem großen Vortritt, und gefolgt von den General⸗Adjutanten, den Generalen à la suite und den ügel⸗Adjutanten, in folgender Ordnung nach dem Weißen aal zu erheben:

die Schloß⸗Garde⸗ Compagnie,

offouriere, öniglichen Hofpagen,

die Hof., die Uze⸗O er⸗Hof⸗- und die Ober⸗Hoschargen, paarweise na der OberstMarschall mit dem gro Lbersten Hofschargen, die nachstehend aufgeführten Reichs⸗

Insignien paarweise, nämlich: a. das entblößte Reichsschwert, aufrecht getragen von

dem Patent, die jüngsten voran, . Stabe und die anderen

dem General der Infanterie Freiherrn von Meerscheidt⸗ Hüllessem,

und rechts davon: der Reichsapfel, auf einem Kissen von drap d'argent,

getragen von dem General der Infanterie von Strubberg,

C. das Zepter, auf einem Kissen von drap d'or, ge⸗

tragen von dem General der Adjutanten von Stiehle, und rechts davon: die Krone, auf einem Kissen von dra d'or, getragen von dem Oberst⸗Kämmerer Otto Grafen zu Stolberg⸗ Wernigerode, das Reichspanier, marschall Grafen General⸗Lieutenants Alten geleiten.

fanterie und General⸗

getragen von dem General⸗Feld⸗ von Blumenthal, welchen die von Schlichting und Graf von

Die Insignlen werden zur Rechten und zur Linken von 9 bereits erwähnten Sffizieren der Gaͤrdes du Corps

9 , eldmarschall Graf von Moltke.

ajest ,,

r und König, weiten *. zin zen des

ufgang und versam⸗

dem Marine⸗Salon

öchstwelche gegen 12 Uhr unter Portal Nr. 1 eißen Saale, und zwar rechts vom Throne, eine Tribüne (Eingang vom Königinnen⸗Gemach) errichtet. Die Gesolge der Allerhöchsten und der Höchsten Herrfchaften, welche dieselbe Anfahrt nehmen, stellen i der Nähe kaden auf.

Die Trib

Weißen Saale in llerhöchst; und Höchstderselben unter den Ar⸗ .

. üne auf der Kapellenseite des Weißen Saales ist für das Corps diplomatique bestimmt, welches unter Portal Nr. 3 anfährt und von dem Ceremonienmeister von Röder empfangen wird. 5.

Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen des egen 12 Uhr unter der Rothen

die General Adjutanten, die Genecale & la snite und die Flügel ⸗Adjutanten, der Geheime Kabinets⸗Rath Sr. Majestät und das Gefolge der ,

Se. Majestät der Kaiser und König nehmen auf dem Throne Platz. ; ;

Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen des Königlichen Hauses treten zur Rechten des Thrones.

Der General⸗Feldmarschall Graf von Moltke hat ö. zuvor , en den Thronsessel, der General⸗Feldmarschall Gra von Blumenthal mit dem Reichspanier rechts, der General der Infanterie 5 von Meerscheidt⸗Hüllessem mit dem Reichsschwert links hinter Sr. Majestät auf die mittlere Thron⸗ stufe gestellt; der Oberst⸗Kämmerer Otto Graf zu Siolberg⸗ Wernigerode hat die Krone auf das rechts vom Thronsessel zunächst stehende Tabouret, der General der Infanterie und General Adjutant von Stiehle das Zepter auf das links stehende Tabouret, der General der Infanterie von Strubberg den Reichsapfel auf das andere rechts stehende Tabouret gelegt, und haben sich dieselben auf die unterste Thronstufe den be⸗ treffenden Reichs⸗Insignien zur Seite gestellt.

Die General⸗Lieutenants, welche das Reichspanier begleitet 96 sind rechts auf die unterste Thronstufe in der Nähe

es Reichspaniers getreten; die Escorte-Offiziere sind zu beiden Seiten des Thrones bis an die Thronwand zurückgegangen. Die Obersten Hofchargen treten zur Rechten und zur Linken der untersten Thronstufe, alle anderen Personen des Vortritts ehen an dem Throne vorüber und nehmen, längs der Kapellen⸗ eite und hinter der Aufstellung der Landtags-Mitglieder vor—⸗ wärts schreitend, ihren Platz unter den Arkaden an der Lustgartenseite, um Sr. Majestät nach dem Schluß der Feierlichkeit sofort wieder vortreten zu können.

Das Gefolge der Allerhöchsten und der Höchsten Herr⸗ schaften bleibt unter den Arkaden zurück; nur der dienst⸗ thuende General-Adjutant Sr. Majestät tritt zur Recht en, der dienstthuende enn, n. zur Linken des Thrones.

Nach beendigter Thronrede geruhen Se. Majestät der Kaiser und König Allerhöchstsich hi erheben und den Weißen Saal in der vorbeschriebenen Srdnung zu verlassen.

Berlin, den 26. Juni 1888.

Auf Sr. Kaiserlichen und Königlichen Majestät Allergnädigsten Spezial-Befehl. Der Ober⸗ Der Ober⸗Hof⸗ und

Ceremonienmeister: Haus . Marschall,

Graf A. Eulenburg. 4

Der Anzug ist in Gala mit Ordensband und der vor— geschriebenen Hoftrauer, also in dunkelen Unterkleidern, für die Herren vom Militär mit Schärpe.

Die Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler erscheinen mit der Kette desselben; die investirten Ritter, len en sie sich im Zuge Sr. Majestät befinden, legen zu der eierlichen Eröffnung die Ordensmäntel an, welche in einem Gemach neben der Bilder⸗Gallerie bereit gehalten werden.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen , ,. der Bergwerks⸗Direktion zu Saarbrücken, Geheimen Bergrath Eilert, zum Berghauptmann und Ober⸗Bergamts⸗Direktor zu ernennen.

Ministerium des Innern.

Dem bisherigen Pächter des Stifts guts Rapshagen im Kreise Ostprignitz, Alexander Meier, ist der Titel König—⸗ licher Ober⸗Amtmann verliehen worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Dem Berghauptmann und Ober⸗Bergamts⸗Direktor Eilert ist die Stelle des Direktors des Ober-Bergamts zu Dortmund übertragen worden.

Der Ober⸗Bergrath Nasse ist von Dortmund nach Saar⸗ brücken versetzt und zum Vorsitzenden der dortigen Bergwerks—⸗ Direktion ernannt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗-Angelegenheiten.

Der ordentliche Lehrer Lauber vom Schullehrer—

Se minar in Soest ist in gleicher Eigenschaft an das Schul—

lehrer⸗Seminar in Mettmann versetzt worden.

Königliche Akademie der Wissenschaften.

Die Königliche Alademie der Wissenschaften hält am Donnerstag, den 28. Juni d. J, Nach mittags 5 Uhr, eine i. Sitzung zur Feier des Jahrestages ihres Stifters Leibniz, zu welcher der Eintritt auch ohne besondere Einladung durch Farten freisteht.

Abgereist: Se. Excellenz der General der Infanterie von Grolman, kommandirender General des IV. Armee⸗ Corps, nach Madrid;

der Vize-⸗Präsident des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths,

Wirkliche Ober⸗Konsistorial⸗Rath und General⸗Superintendent D. Brückner, nach Wiesbaden. Aichtamtsliches.

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 26. Juni. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen gestern um 9M Uhr den rn hetzog von Sachsen und gleich darauf den Prinz⸗Regenten von Bayern.

Kurz vor 11 Uhr begaben Sich Se. Majestät der Kaiser nach dem Anhalter Bahnhof, um den König von Sachfen , nach dessen Ankun t in das Königliche Schloß zu geleiten.

Nach erfolgter Rücklehr in das Königliche Schloß hatte

zimmer.

Reichstages bei.

der Fürst Radolin empfangen.

lichkeiten geladen waren.

Thiergarten. zugegen.

von schaften ein.

Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (2. Sitzun welcher der Reichskanzler Fürst von sekretär des Innern, von

theilte der Präsident zunächst mit,

Nationalversammlung ausgesprochen habe.

,, . Nationen stattgefundenen Kundgebungen der eilnahme Ausdruck. Hiergn schloß sich die Mifßtheilung, daß der Präsident vor der Beisetzung des Kaisers Friedrich einen Kranz mit der Aufschrift: „Seinem geliebten Kaiser Friedrich der Deutsche Reichstag“ niedergelegt habe. Endlich sprach der Präsident dem deutschen Verein „Vorwärts“ in Texas für die von demselben für die Ueberschwemmten übersandten 202 S, die er der Berliner Stadthauptkasse als Sammelkasse überwiesen habe, den Dank des Reichstages aus.

Darauf trat das Haus in die Tagesordnung ein. Einziger Gegenstand derselben war: Berathung einer an

e. Hanf t den Kaiser zu erlassenden Adresse. 6. . ident verlas den Entwurf, welcher folgenden Wort⸗ aut hatte:

Allerdurchlauchtigster Großmächtigster Kaiser und König,; Allergnädigster Kaiser, König und Herr! Inbitterem Schmerz trguert mit Ew. Kaiserlichen und König lichen Majestät der Deutsche Reichstag um den Heimgang Sr. Majestät des Kaisers Friedrich.

Das deutsche Volk lebte der Zuversicht, daß in Seiner Hand das Werk, welches Se. Majestät der unvergeßliche Kaifer Wilhelm begründet hat, sicher bewahrt, daß unter Seiner weifen Leitung Deutschlands Wohl in friedlicher Arbeit zu herr— licher Entwickelung geführt werden würde. Gott hat es anders beschlossen. Nach einer Regierung von wenigen Monaten mußten wir unseren geliebten Kaiserlichen . ins Grab sinken sehen. Die schönen Hoffnungen, welche auf Ihn gestellt waren, sind dahin, aber Sein Andenken wird in den Herzen des deutschen Volkes fortleben, das leuchtende Vorbild, welches Er durch hingebende Pflicht. treue in schwerer Zeit, durch Heldeninuth im Handeln und im Dul⸗ den gegeben hat, wird nimmermehr vergessen werden, wird noch auf kommende Geschlechter eine mächtige Wirkung üben.

Mit hoher Freude und innigem Dank haben wir aus Ew. Majestät Munde vernommen, daß Ällerhöchstdieselben entschlossen sind. die Wege zu wandeln, auf welchen Seine in Gott ruhende Majestät. der Kaiser Wilhelm, das Vertrauen Seiner Bundesgenossen, die Liebe des Deutschen Volkes und die wohlwollende Anerkennung des Aut. landes gewonnen hat.

Ew. Majestät wollen die Reichsverfassung unverbrüchlich wahren, die Gesetzgebung zum Wohle Deutschlands, ingbesondere zum Schutze der Schwachen und Bedrängten ausbauen, Recht und Gesetz schirmen und aufrecht erhalten.

Der Reichstag ist bereit, Ew. Majestät in der Ausführung dieses Willens mit aller Kraft zu unterstützen, er hofft, daß der Allmächtige zu seiner Arbeit das Gelingen geben werde.

Ew. Majestät sind entschlossen, gestützt auf bewährte Bündnisse und Beziehungen, den Frieden aufrecht zu erhalten, so lange der Krieg nicht eine uns aufgedrungene Nothwendigkeit ist. Um den , zu sichern und wenn er dennoch J, . werden sollte, ihn mit

bren zu erkampfen, wollen Ew. Majestät die Schlagfertigkeit unseres Heeres erhasten und pflegen.

Der Deutsche Reichstag , dieser erhabenen Kundgebung Ew. Majestät seinen vollen Beifall.

Wir werden kein Opfer scheuen, welches zur Sicherung unseres Vaterlandes nöthig ist, wie wir einmüthig bewilligt haben, was unser

ochseliger Kaiser Wilhelm von uns forderte, um den Frieden

eutschlands zu bewahren. Wir hegen aber das Vertrauen, daß der Friede des mit seinem Kaiser und den verbündeten Regierungen fest geeinten deutschen Volkes von Niemand gestört werden wird. Möge es Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät beschieden n unserem Vaterlande eine lange Zeit ungetrübten Glucks zu ringen.

Möge Gott Ew. Majestät und dem Kaiserlichen Hause Seinen ,, verleihen, möge Er unser deutsches Vaterland fegnen und behüten.

In tiefster Ehrfurcht verharrt, Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät Allerunterthãnigsier Der Deutsche Reichstag. Berlin, den 25. Juni 1838.

lussion an und begustragte das Präsidium, die Adreffe Sr. Majestät dem Kaiser zu überreichen. .

ierauf., verlas der Staatssekretãr des Boettlcher, eine Allerhöchste Botschaft vom 26. welche denselben ermächtigt, im Ramen des Kaisers und der verbünd eten. Regierungen den Reichstag zu schließen, und

uni d. J.,

die Hof⸗ und Domgeistlichkeit die Ehre des Empfanges. Um 115, Uhr begrüßte der Prinz⸗Regent von Braun⸗

erklärte auf Gründ derselben die Sitzungen des Reichstages für geschlossen. ö ö

schweig Se. Majestät den Kaiser in Allerhochsiseinem Ar beite⸗

Gleich darauf begaben Sich Se. Majestät zu den bereits im Adlersaale versammelten Fürsten und wohnten mit den⸗ selben dem Gottes dienst und der seierlichen Eröffnung des

Um 2ꝝ½ Uhr wurde der Graf Hochberg, gleich darauf

on 3 Uhr ab arbeiteten Se. Majestät der Kaiser mit

dem Kriegs⸗Minister und dann mit dem General von Albedyll. Um 4 Uhr nahmen Se. Majestät der Kaiser an der Herrschaftstafel Theil, zu welcher sämmtliche anwesende Fürst⸗

Am späten Nachmittag unternahmen Se. Majestät mit Allerhöchstihrer Gemahlin eine Spazierfahrt nach dem

Um 8 Uhr waren Allerhöchstdieselben bei der Abreise des Prinz⸗Regenten von Bayern auf dem Anhalter Bahnhof

Den Thee nahmen Ihre Majestäten gemeinsam mit dem König von Sachsen, dem Großherzog von Baden, dem Herzog achsen⸗ Coburg und den Sachsen⸗Meiningen ' schen Herr=

Der Bericht über die gestrige Sitzung des

des Reichstages, ismarck, der Staats⸗ r ͤ oetticher, der Staatssekretär des Reichs⸗Justizamts, von Schelling, der Staatssekretär des Aus⸗ wärtigen Amts, Graf von Bismarck, und andere Bevollmächtigte zum Bundesrath sowie Kommissarien desselben beiwohnten, ö daß nach Schluß des verflossenen Reichstages von der serbischen National⸗

versammlung ein Theilnahmeschreiben für den Tod Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm einge— angen., sei, für welches er durch Vermittelung

s Reichskanzlers den Dank des Reichstages der serbischen t u Sodann gab der Präsident dem wärmsten und herzlichsten Dank des Reichs⸗ tages für die beim Hinscheiden Sr. Majestät des Kaisers Friedrich von einer Reihe parlamentarischer Vertretungen

am Sarge

mvwuürttembergische Ober⸗-Regierungs-Rath Schicker

der Trauermusit die

rich Leopold von Preußen, der

Das Haus nahm diesen Entwurf einstimmig ohne Dis⸗ ren Schwarz ürg-Sndershaufen,

prinz nnern, von ven Anhalt.

die Abgesandlen aus wärttger Fürsten, das

Der Präsident brachte hierauf das Hoch auf den Kaiser mit jolgenden ö aus: ge i Sie uns dem festen Vertrauen in DeutschlandsZs Zukunft, das uns Alle erfüllt, dadurch Aus⸗ druck geben, daß wir rufen: Se. Majestät der Deutsche Kaiser, König Wilhelm von . lebe hoch, nochmals hoch und abermals hoch!“ .

Das Haus stimmte begeistert in den dreimaligen Hoch⸗

Vchuuß 1 Uhr 36 Minuten.

Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte, in der Ersten bezw. Zweiten Beilage veröffentlichte Ueber⸗ icht der erer e genf deutscher Eisen⸗ 4 für den Monat Mai d. J. ergiebt für die 67 Bahnen, welche auch schon im entsprechenden Monat des Vorjahres im Betrieb waren und ö Vergleichung ezogen werden konnten, mit einer Gesammtbetriebs lange von gh, I0 km, nachstehende Daten: Im Mai d. J. war die Einnahme aus allen Verkehrszweigen auf ein Kilometer Betriebslänge bei 435 Bahnen, mit zusammen 33 224,33 km, höher und bei 21 Bahnen, mit zusammen 725,37 Em (darunter 1 Bahn mit vermehrter Betriebslänge), niedriger als in demselben Monat des Vorjahres. der Zeit vom Be⸗ ginn des Etatsjahres bis Ende Mai d. J. war dieselbe auf ein Kilometer . bei 50 Bahnen, mit zusammen 31 68, 60 km, höher und bei 17 I n nnn l, lokm (darunter 2 . mit vermehrter Betriebslänge), geringer als in demselben Zeitraum des 66 ei den unter Stagtsverwaltung stehenden Privatbahnen, ausschließlich der vom Staat fur eigene Rechnung verwalteten Bahnen, betrug Ende Mai d. 9 das gesammte kon⸗ zessionirte An lagekapital 21 609 900 6 (14 655 000 Stammaktien, 2 454 900 MS, Prioritäts-Stammaktien und

ruf

Een, Priorttäts Oblgaltonz nnn mne bern

jenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, S858, 57 km, so daß auf je 1“ km 244 816 M entfallen. Bei den unter Privatverwaltung stehenden Privat⸗ bahnen betrug Ende Mai d. 3 das gesammte konzessio⸗ nirte Anlagekapital 578 58 229 S, (305 516 hö0 MM Stammaktien, 79 3851 650 S. Prioritäts-Stammaktien und 193 560 9 „S6 Prioritäts⸗-Dbligationen), und die Länge derjenigen Strecken, für welche dies Kapital bestimmt ist, 3798,36 km, so daß auf je 1 km 152292 Ms entfallen. Er⸗ öffnet wurde am 1. Mai die Strecke Löwenberg Templin 353, 068 km (Königliche Eisenbahn-⸗Direktion Berlin), am 15. Mai die Strecke Wehbach Freudenberg 10,50 km (Königliche Eisenbahn⸗Direktion Elberfeld), am 26. Mai die Sirecke Nidda Schotten 14,18 km (Großherzoglich Hessische Staats

eisenbahnen).

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, ih ich ist hier angekommen, und die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich sächsischer Staats-Minister von Nostitz⸗Wallwitz und Freiherr von Könnexitz, Fürstlich reußischer Geheimer Regierungs-Rath von Geldern⸗-Crispen dorf und Fürst⸗ lich schaumburg⸗lippescher Regierungs-Präsident Spring sind von hier wieder abgereist.

Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von Hoh en⸗ zollern, General-Major und Commandeur der 3. Garde⸗ Kavallerie⸗Brigade, hat einen längeren Urlaub nach Sig⸗ maringen und der Schweiz angetreten.

Der General⸗Major Graf von Schlieffen, General à la suite Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Kom⸗ mandant von Berlin, hat sich in Begleitung des Hauptmanns und Compagnie⸗Chefs im 1. Garde⸗Regiment z. F., Freiherrn von Plettenberg, nach Bukarest und Belgrad begeben.

„Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Brinn in Goldap, Dr. Wittig in Danzig, Dr. Hirschberg in Kulm, Schmarsow in Dahme, ö Dr. Seiffert in Brandenburg a. H., Kaninski und Dr. Schüler, beide in

riedrichshagen, Dr. Bukofzer in Rummelsburg bei Berlin,

nterarzt Schelle in . Dr. Gunckel in Lenzen, Lembeck in , Michaelis in Schollene, Dr. Lympius in

alberstadt, Br. Reden in Münster i. W., Dr. Plange und

r. Wissemann, Beide in Bochum, Dr. Kempermann in Witten, k in Berleburg, Dr. Ben-Israel in Aachen, Dr. Bartz in Eschweiler, Unterarzt Dr. Gillet und Dr. Eich, Beide in Jülich, Paul in Weißenhöhe.

Württemberg. Stuttgart, 24. Juni. Das heute erschienene „Militär-Verordnungs blatt“ veröffentlicht die nachstehenden Allerhöchsten Erkasse:

Ich habe Se. Majestät den Deutschen Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, zum Chef des Infanterie⸗Regiments Kaiser ,, König von Preußen (2. Württembergische) Nr. 120 ernannt.

Schloß Friedrichshafen, den 22. Juni 1888.

rl. An das Kriegs⸗Ministerium. Steinheil. Ich bestimme hiermit, daß das Infanterie Regiment Kaiser

, n ,

amen weiter zu führen hat und daß die Offiziere und Mannschaften

rdeg Regiments den Kamentzug des verewiglen Chefs in der hierfur

bestimmten Weise tragen. Stuttgart, den 18. Juni 1888.

l. An das Kriegs⸗Ministerium. Steinheil.

Sachsen⸗Altenburg. Altenburg, 24. Juni. (Magd. Ztg.) Nachdem der Sonderzug mit den irdischen Ueberresfen der verewigten Prinzessin Marie von Sachsen⸗ Altenburg gestern Nachmittag gegen 215. Uhr hier einge⸗ troffen und vom regierenden Herzog und allen Prinzen des

erzoglichen Hauses empfangen war, erfolgte unter dem elaut sammtlicher ire rr und den dumpfen Klängen ; eierliche Ueberführung des ö. zum Friedhof. Dem Leichenwagen folgten zunächst ber regierende Ser mog und der Gemahl der Verblichenen, Prinz Albert von Sachsen-Altenburg, Prinz Fried⸗ ruder der hohen Verstorbenen, der Großherzog und der Erbgroßherzo von Oldenburg, der Herzog von . der . nz or und Prinz Ernst von Sachsen⸗-Altenburg, der Erb Prinzen Eduard und Aribert Diesen hohen Leidtragenden folgten die Ober ⸗Hof⸗ und Soschargen und das 69 und sodann inisterium un⸗ seres Landes, der e ee , mn die Generalität, das ffiziercorps der Garnison, die Hof⸗, Staats- und Kommunal⸗ beamten, die Dienerschaft u. f. w. Die Trauerrede hielt Hof⸗

Kar

und die

rediger Cilhard, antnüpfend an den Text Er. Joh. 13, 2,7 e e, . Rogge das Gebet sprach.

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 25. Juni. (ra, 3tg. ) Im Finanz⸗Ministerium beginnt heute unter dem Vorsitz des Sektionschefs Baumgartner die n n zur Begut⸗ achtung der Durchführungsvorschrift für das di (ert Cu ge erf eg 26. Juni. (B. T. B.) Das „Fremdenblatt“ bezeichnet den gestrigen Tag in Berlin als einen geschichtlichen Augenblick auch für das übrige Europa. Jedes Wort der Thro nrede sei von dem festen Enischluß beglertet, die ausgesprochenen Grund⸗ sätze zur unbedingten Wahrheit zu machen. Jeder fernere Zweifel über die von allen Wechseln unabhängige Fortdauer des Bünd⸗ nisses mit Oesterreich sei zerstreut, wodurch Jene ihn werden dürften, die auf die Erschütterung dieses Buͤndnisses spekuliren. Die Thronrede werde dem Frieden eine neue maͤchtige Unter⸗ lage leihen. Die „Presse“ meint, die 2 sei die Sprache eines starken Charakters von großer Intelligenz, eines redlichen wohlwollenden Mannes, eine echte Friedens⸗ bürgschaft. Auch. Oesterreich wünsche gute. Beziehungen zu Rußland. Die „N. fr. . nennt die Thronrede eine , Oesterreich würde es ebenfalls als eine lösung preisen, wenn es gelänge, Rußland für die konser— vative Politik der Friedensliga zu gewinnen. Die „Deutsche charakterisirt die Thronrede als eine Botschaft der raft und der Friedensliebe. Das „Extrablatt“ sieht in der Thronrede ein bewährtes Regierungsprogramm von durch⸗ sichtiger Klarheit; es sei vollkommen das Programm Kaiser Wilhelm's I. . Pest, 25. Juni. (W. T. B.) Die österreichische Delegation genehmigte ohne Debatte die Voranschläge

des gemeinsamen Finanz-Ministeriums, betreffend den Obersten Rechnun 150. die Zollge fälle, den außerordentlichen Okkupations-Kredit und das

Varine⸗Budget nach der Vorlage der Regierung. Bei dem Okkupations⸗Kredit konstatirte der Referent Dumba die fort⸗ schreitende Besserung der Verhältnisse in den okkupirten Ländern und wies darauf hin, was in der kurzen Zeit der Okkupation Seitens der Armeeverwaltung und unter der sicheren ziel⸗ bewußten Führung des Ministers von Kallay in diesen Ländern geschehen sei, so daß Freunde wie Gegner be— kennen müßten. daß die Monarchie jenes Vertrauen, mit welchem Europa vertragsmäßig diese Kulturmission in die Hände Oesterreich Ungarns gelegt, ehrlich und sewissenhaft gerechtfertigt habe. Die Völker Desterreich⸗ Ungarns begleiteten diesen Erfolg mit voller Sympathie und großer Befriedigung. Er (Dumba) sei überzeugt, daß der dem Kronprinzen in Bosnien und der Herzegowina überall entgegengebrachte Jubel den lebhaftesten Widerhall in allen Theilen der Monarchie finden werde. Der Referent des Marinebudgets, Nadberny, konstatirte, daß in dem vom Budget⸗ ausschuß dem Kommandanten von Sterneck votirten vollen Vertrauen ein ehrendes . niß für die Marine liege.

Der Budgetauss 3. der österreichischen Dele⸗

3 berieth über den 4 Millionen⸗-Kredit. Der

riegsMinister und der Marine⸗Kommandant gaben vertrau⸗ liche Mittheilungen über die Verwendung. Der Kredit wurde ö. zwei Sitzungen nach eingehender Debatte einstimmig ge— nehmigt.

Die ungarische Delegation nahm das Marinebudget un— verändert an und genehmigte einstimmig in einer Plenar—⸗ sitzung den Voranschlag des . Ministeriums, des oöbersten Rechnungshofes w die Schluß⸗ rechnungen, ferner das Budget des Aeußeren mit beigegebenem Votum der Anerkennung. .

Großbritannien und Irland. London, 25. Juni. (W. T. B.) Im Unterhause wurde die Antwort der Königin auf die Beileidsadresse verlesen. Die Königin dankt darin aufrichtig für die loyale Sympathie— und Beileidsbezeugung anläßlich des Ablebens ihres ge— liebten Schwiegersohnes, des Kaisers Friedrich. Die Königin nehme dankbar den Ausdruck der Sympathie . ihren Enkel, den jetzigen Kaiser Wilhelm II. sowie ür dessen Familie und das deutsche Volk an, sie werde nicht ermangeln, diese Gesinnung Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser mitzutheilen. Morley beantragt sodann das bekannte Tadelsvotum gegen die Handhabung der in Verbrechensakte. Die Abstimmung hierüber wird nächsten Mittwoch früh stattfinden. ; . ͤ

Das Oberhaus nahm die dritte Lesung der Wein— zoll⸗Bill an. auf die Beileidsadresse verlesen.

26. Juni. (W. T. B.) Die sämmtlichen hiesigen Morgen⸗ blätter besprechen die Thronbesteigung Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm in einem überaus günstigen Sinn. Die „Mor⸗ ningpost “/ sagt, die Worte des Kaisers athmen gleichmäßig Frieden und Furchtlosigkeit. Die „Times“ bezeichnet die Thronrede als schlicht und männlich, welche nichts enthalte, was auf ein Einschlagen einer neuen Politik hindeuten könnte. Der „Daily Telegraph ⸗/ meint, daß die Worte des Kaisers hoffnungsvoll für die Auf⸗ rechthaltung des Friedens in Europa lauten, und beglückwünscht Deutschland dazu, daß es in seinem neuen Herrscher einen würdigen Nachfolger der beiden Hochseligen , und hochherzigen Monarchen erhalten habe. Der „(Standard / bemerkt, es mache einen vortrefflichen Eindruck, diese männliche Botschaft zu lesen, die ebenso frei von Uehermuth wie von Furchtsamkeit die Ziele und Grundsätze der Politik Deutschlands entschieden offenbare, Niemandem drohe, sondern ganz Earopa das Schauspiel biete, wie das stärkste der Militärreiche sich der Vertheidigung und Beschirmung des Friedens gewidmet habe.

Rusland und Polen. Warschau, 25. Juni. (W.

T. B.) In der evangelischen Kirche fand heute Nach⸗

mittag für den Hochseligen Kaiser Friedrich ein

Trauergottes dienst statt, welchem der Generalgouverneur,

die Spitzen der Cinilund Militärbehörden sowie ein zahl⸗ reiches Publikum beiwohnten.

ni. (W. T. B.) Die Fürsten

talien. Rom, 25. leß und Lichnowsky find hier eingetroffen, um dem önig und dem Papst die Thronbeneigung Sr. Majestät des . Wilhelm zu notifiziren. Der König wird den Fürsten Pleß morgen Nachmittag 2 Uhr empfangen, zu Ehren detz= selben findet Abends im Quirinal ein Diner statt. Fürst y, w, stattete heute dem Kardinal⸗Staatssekretär Ram⸗ polla einen 6 ab. j ; Sämmtliche Abendblätter sprechen ihre hohe Befriedigung

über den friedlichen Ton der deutschen Thronrede aus.

Sodann wurde die Antwort der Königin

26. Juni. (W. T. B) Der Pap st hat seit dem Monat März der Propaganda zum zweiten Mal eine halbe Million Francs ugesandt und derselben auch für ihre Missionen einen Theil er in der vatikanischen Ausstellung ausgestellten Gegenstände zugewiesen.

Türkei. Konstantinopel, 25. Juni. (W. T. B.) Ein Telegramm des. „Reuter'schen Bureaus“ meldet: Der Irade, durch den die Suez⸗Kanal-Konvention end— gültig ratifizirt wird, ist heute amtlich verkündet worden ö wird den Mächten von der Pforte alsbald mitgetheilt werden.

Serbien. Belgrad, 25. Juni. (W. T. B.) Bei einem gelegentlich des ig en Pfingstsonntags zu Ehren des Kabinets veranstalteten Festdiner brachte König Milan einen Trinkspruch auf das Kabinet und dessen Prã⸗ sidenten Christic aus, in welchem derselbe nach einem Rück⸗ blick auf die Entwickelung der verfassungsmäßigen Zustände in den letzten zwanzig Jahren ausführte, daß der Ent— lassung eines auf, die Majotrität, der Volksvertretung gegründeten Ministeriums ein krankhafter politischer Zustand Serbiens zu Grunde gelegen habe. Dieser Zustand sei das Resultat der sämmtlichen im Laufe von 10 Jahren begangenen Irrthümer. Diese Irrthümer seien in drei wälzungen, sowie in der Ermordung des edelsten aller serbischen Herrscher zum beredten Ausdruck gekommen und waren der Grund des Verfalls des früheren serbischen Czarenreichs. In Folge seiner ethnographischen und geographischen Lage war Serbien einst ein Schutzwall gegen Byzantinismus und Papst— thum. Heute sei Serbien die Grenzlinie für oceidentalische und orientalische Kultur. Um nicht, wie im Mittelalter, fortgewischt zu werden, . Serbien ein zuverlässiger Träger der europäischen abendländischen Kultur werden. Dies sei aber nur möglich, wenn man den Parteileidenschaften Einhalt gebiete und sich auf Recht und Ordnung stütze. Deshalb habe er (der König) den vormaligen Rathgeber des Fürsten Michael, Christic, zum Minister gewählt, der als die Verkörperung der Legitimität gelte und der, umgeben von Männern der ernsten Arbeit und der That, in Selbstaufopferung die ihm übertragene patriotische Mission werde erfüllen können.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 23. Juni. (Post- och Jar. Tidn) In Verbindung mit der Ausfertigung des neuen 6 ö. der König unter Beistimmung zu einem Ansuchen des Reichstages die Niedersetzung eines Comités befohlen, welches . soll, welche weiteren Aenderungen des Zolltarifs erforderlich sind, um den In— dustrien des Landes einen passenden Zollschutz zu gewähren, theils auch einen Zolltarif ö der in Kraft treten kann, wenn die jetzt noch bestehenden Handelsverträge zu gelten aufhören. Das Comité ist befugt, Fachleute aus den verschiedenen Industriezweigen behufs Abgabe von Gut— achten vorzuladen; schließlich soll es sich über die Aenderungen äußern, welche in dem Handels- und Schiffahrtsvertrage wischen Schweden und Norwegen in Folge der schon be— ö lossenen oder noch bevorstehenden Veränderungen des schwedischen Zolltarifs nöthig werden. Wenn möglich sollen die Vorschläge des Comités schon in der nächsten Session des Reichstages zur , kommen. ;

26. Juni. (W. T. B.) Der König ist in der vorigen Nacht mittelst, Ertrazuges nach der Stadt Sundswall gereist, welche durch eine Feuersbrunst beinahe völlig in Asche gelegt worden ist.

Dänemark. Kopenhagen, 25. Juni. (W. T. B.) Der König empfing heute den General-Lieutenant von Hahnke, welcher das Notifikationsschreiben über die Thronbesteigung Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm überreichte.

Amerika. Chicago, 25. Juni. (W. T. B.) Die republikanische Konvention stellte Harrison als Kan⸗ didaten für die Präsidentschaft auf. .

26. Juni. 9 T. B.) Die Wahl Harrison's zum Kandidaten für die Präsidentschaft erfolgte im 8. Wahlgange, bei welchem Harrison 544, Sherman 118, Alger 100, Gresham 59, Blaine 5, Mackinley 4 Stimmen erhielten. Vor der Wahl war ein Telegramm Blaine's verlesen worden, in welchem dieser seine Freunde ersuchte. seinen Wünschen entsprechend nicht für ihn zu stimmen. Die Nominirung Harrison's zum Präsidentschaftskandidaten wurde hierauf einstimmig genehmigt. Harrison hatte nach dem Bürgerkriege die Armee mit dem Range eines Brigade⸗Generals verlassen und ist gegenwärtig Advokat. Als Kandidat für die Vize⸗Präsidentschaft wurde Levi Morton aus New⸗Nork aufgestellt.

Zeitungsstimmen.

Die „Magdeburgische Zeitung“ schreibt:

Eine großartige . Kundgebung. Die Welt steht beute, am 25. Juni, völlig unter dem Bann der Eröffnung des deutschen Reichstages, deren hohe Bedeutung sich in den hier schon gemeldeten äußeren Vorbereitungen, vor Allem aber in der Theil⸗ nahme der aus eigenem Antrieb nach Berlin kommenden deutschen

Regenten oder ihrer Thronfolger widerspiegelt Zweimal wurde an feierlichen Tagen der deutschen Geschichte der Reichstag mit ähnlicher Glanzentfaltung im Weißen Saal

eröffnet. Es geschah dies 1867 zur Einweihung des Norddeutschen Bundes und 1871 (am Geburtstage Sr. Majestät des Königs Wilhelm) zu der des nach glorreichen Siegen neu erstandenen deutschen Gesammtreichs,. Die deutschen Fürsten aber wenigstens die mächtigsten unter ihnen waren damals nicht zugegen, und die, welche an der Feier Theil nahmen, thaten dies, weil sie anläßlich des Geburtstags des Kaisers als Haste desselben in Berlin weilten. Die heutige Reichstagseröffnung steht in der Geschichte des neuen Reichs einzig da, weil die regierenden deutschen Fürsten, um vor der ganzen Welt Zeugniß von der festen . der vor 17 Jahren . Einigung der deutschen Nation ab⸗ zulegen, lediglich zur Theilnahme an der Feier der Verlesung der Thronrede vor den Vertretern des deutschen Volks die Reichshaupt. stadt aufsuchen, um sich in der wörtlichen Bedeutung des Ausdrucks um den Kaiserthron zu schaaren und dem jungen Inhaber desseiben, der plötzlich zu so hoher Würde durch Gottes Fügung berufen worden ist, in Freundschaft und Treue beizustehen. Es ist eine freiwillige Huldigung der deutschen Fürsten, die dem jungen hohenzollernschen Kaiserthum und der deutschen Volksvertretung in gleicher Weise gilt und beide gleich ehrt. Die Herzen der Deutschen schlagen froh dieser hochsinnigen vaterländischen That ihrer ürsten entgegen, und die Welt grhält den sinnfälligen Beweig der esten Begruͤndung des Deutschen Reichs. Es ist ein Ergebniß der Geschichte der . 17 Jahre, wie es glorreicher und erfreulicher für Deutschland nicht gedacht werden kann, welches heute der Weiße

Saal in seiner stattlichen Versammlung zum Augdruck bringt, und

die Worte der friedenathmenden Thronrede drücken das Siegel darauf.