Kunst, Wifssenschaft und Literatur.
Napoleon als Feldberr. Von Graf Jork von Wartenberg, Hauptmann aggregirt dem Generalstabe. Erfter Tbeil. Zweite Auflage. Berlin 18857. Ernst Siegfried Mittler u. Sobn, Königliche Hofbuch handlung. Aus dem Titel ist der bei Abfaffung dieses Werkes leitend gewesene Gedanke ersichtlich, der Autor bat die ftrategische Bedeutung des ersten Franzosenkaisers zum Gegensftand einer militãtwissenschaftlichen Studie gemacht. Er jagt darüber in seinem Vorwort zur ersten Auflage: Als nach dem Sturz des großen Korsen die militärische Literatur seine Thaten zu studiren begann, da erachtete sie zunächft mit Recht die Zeit als noch nicht gekommen, wo es möglich sei, ein zusammenfassendes Bild seines strategischen Denkens, eine Gesammtdarstellung seines Feldherrnthums zu geben, und als darn endlich nach zahlreichen, immer neue Aufklärung gebenden Veröffentlichungen das Jabt 1869 mit dem Ab⸗ schlusse der Herausgabe der Correspondance de Napoléon J. einen Abschnitt zur Beurteilung des Feldherrn bot, da waren neue, die Lebenden stärker und unmittelbarer ergreifende Ereignisse eingetreten, so daß die militär - wisfenschaftlicke Ausbeutung der napoleonischen Literatur naturgemäß in den Hintergrund trat. Dieses möge einer ⸗ seits erklären, warum überhaupt dieses Buch erscheint, andererseits, warum ein solches Buch erst jetzt und nicht schon weit fmüher von mebr berufener Feder geichrieben wurde.! Da eine zusammenfassende und einheitliche Darftellung der napoleonischen Feldzüge, etwa ein französisches Gereralstabswerk, nicht beftebt, so mußte eine geschicht⸗ liche Darstellung als Anbalt der Entwickelung des naroleonischen Feld herinthums gegeben werden, auf Eirzelheiten ift hierbei jedoch nur insoweit eingegangen worden, als dieselben für die großen Ent ⸗ schließungen des Feldherrn zur Sprache gekommen sind; eine eigent⸗ liche Geschichte seiner Kriege unter gleichmäßiger und genauer Berück⸗ sichtigung der beiderseitigen Bewegungen und Beweggründe zu schreiben, lag nicht im Plan des Verfaßsers; Napeleon's eigene Worte, wie solche die Correspondance enthält, zahlreiche Memoirenwerke sie uns auf⸗ bewahrt haben, geben den werthrellsten Anbalt zu seiner Beurtheilung. Der Verfasser hofft biernach auf das Verdienst Anspruch machen zu körnen, daß in seinem Buch die überall zerstreuten kriegs theoretischen Aeußerungen Napoleon's erläuternd neben seiner Kriegs- praxis zusammengeftellt sind. — Der ersten Auflage ist bald eine zweite gefolgt und zwar unverändert. Mangelnde Zeit kat dem Verfasser jedech ein nochmaliges Durcharbeiten des Stoffes nicht erlaubt, er bietet daker den von der Kritik cünstig aufgenommenen Versuch, das strategische Denken Naxoleon's in seiner Praxis und eigenen Aussprüchen darzulegen, in unveränderter zweiter Auflage; gemäß seinem Ziele, die strategischen Eigenschaften Naxoleon's zu sckildern. Er beginnt damit, die Entwidelung des militärischen Talents bereits in dem jungen Kriegeschüler und Offizier zu verfolgen und dann an der Hand der Ereignisse das groß— artige und interessante Bild des mit jede gewaltigen Waffenthat an Ruhm gewinnenden Kriegsmannes eingebend zu entwerfen und auszuführen. So bebandelt er denn folgende Gegen⸗ stände: Beginn des Feldzugs in Italien, Mantua Wurmser's und Alrintzi's Entsatzrersuche. Der Feldzug ron 1797. Die nächste Periode umfaßt den egvptisch ⸗syrischen Feldzug von 1798 989. Ein Kapitel ift betitelt Marengo. Aus dem Jahre 1805 werden sodann erwähnt Ulm und Ausfterlitz, aus dem Jahre 1806 die Schlacht bei Jena, aus dem Jahre 1807 die Schlachten bei Erlau und Friedland. — Der Fertsetzung des verdienstvollen Werkes wird von allen sich für den behandelten Gegenstand interessirenden Lesern mit Spannung entgegengejeben werden. Der Preis des ersten 340 Seiten umfassenden
Theils stellt sich auf 7,50 . ( — Nr 383 des Antiguarischen Anzeigers von JFoseph Bär u. Co. in Frankfurt a. M. und Paris, die ror Kurzem er schienen ist, enthäst . Miscellanea“ (5014 - S295) d. i. ein Verzeichniß einer Menge seltener, werihroller und interefsanter Schriften in ver⸗ schiedenen Sprachen und aus verschiedenen Fächern sowie aus ver⸗
schiedenen Zeiten (vom 16. Jahrhundert bis auf die neueste Zeit).
.
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——
Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Ouarantänewesen.
9 Egyvpten.
. Da die Cholera in Rangoon seit dem 28. Mai d. J. erloschen ist, bat der Gesundheitsrath zu Alexandria beschlossen, die Duarantäne
9 egen Ankünfte aus genanntem Hafen aufzuheben. (Vergl. . R. -A.“
Nr. 90 vom 5. April 1885.)
. Gewerbe und Handel.
Die am 23. d. M. ausgegebene Nr. 31 des österreichischen Reichs Gesetzblattes für 1888 enthält die Verkündung des neuen Branntweinstenergesetzes, welches mit dem 1. September d. J. in Kraft treten wird. Nach demselben beträgt der Zoll für gebrannte geistige Flüssigkeiten: und zwar
a. für Ligueure, Prnschessenzen und andere rersüßte gebrannte geistige Flüssigkeiten, Arrak, Rum, Franzbranntwein, Cognak 6 Fl.
b. für andere gebrannte geistige Flüssigkeiten auch versetzt 60. für 100 kg.
Die Abgabe, welche bei der Erzeugung oder beim Uebergange gebrannter geistiger Flüssigkeiten in den freien Verkehr eingekoben wird, ist in den Zollsätzen inbegriffen
unter dem 7. d. M. vorgelegten Ges 14. Juli v. J. in Vorschlag gebracht: 1) Baumwollen garn, einfaches. robes, ‚ . a mehr als 20 000 und bis 30 000 nm auf ein balbes Kilo⸗ gramm messendd .. . 322 L. für 100 Eg, b. mehr als 30 000 und bis 40 009 m auf ein halbes Kilo⸗ gramm messend . . 40 L. für 100 kg, D Lekemotiven ohne Tender. 17. 3 Maschinentheile, getrennt eingebend J . e ach demselben Gesetzentwurf soll ferner der , . auf Last wagen für gewöbnliche Straßen fortan nicht, wie bisher, 2 für 100 Kg, sondern 22 8 für das Stück betragen. Von den Küͤrschner⸗ raaren (. 3. unterschiedslos 600 L. für 100 Kg. zablend) wird der Artikel Muffe ausgesondert und für denselben ein besonderer Zollsatz von 450 8. für 100 Stück in Vorschla . Endlich wird in dem Gesetzentwurf die bestebende 29 freibeit für die Einfuhr roher Korallen auf bearbeitete, nicht eingefaßte Korallen ausgedebnt. Bearbeitete, aber in irgend einer Weise — ausgenommen in Gold — eingefaßte Korallen sollen, wie bisher, 10 L. für das Kilogramm zablen. . . ; Ueber einen zweiten, der italienischen Deputirtenkammer gleich- zeitig zugegangenen Gesetzentwurf, betreffend Abänderungen des italienischen General⸗Zolltarijs in Bezug auf chem ische Prraodukte, behalten wir uns eine weitere Mittheilung vor.
Theater und Mufik.
Das Deutsche Theater beschließt mit dem heutigen Tage seine fünfte Saison. In derielben gingen 17 Stücke neu in Scene, darunter 8 den Abend füllende Noritäten; ferner eine zweiaktige und zwei einaktige Novitäten. Unter den ersteren wurden Die berühmte Fraun 34mal, „Galeotto? 31Imal, „König und Bauer“ 12mal, Die Verkannten Amal, „Die Plilosophbinꝰ 3mal, „Herzog Ernst“ zmal, Wenn der Sommer kommt“ 2mal und „Flecken in der Sonne“ 2mal gegeben. Der Zweiakter Der Schierling gelangte Zmal und die Einakter ‚Zwischen Lipp' und Bechersrandꝰ und „Coeur ⸗ Dame“ 6 bezw. 5 mal zur Darstellung. Von den zur Aufführung gekom⸗ mer en klassischen Stücken wurde „Faust? 54 mal und „Götz von Berlichingen 33 mal gegeben. Nach diesen erreichten die meisten
Wiederholungen Romeo und Julia, ‚Die Makkabäer und Don Catlos;-. — Das Kälbchen ron Heilbronn wurde 4 mal, „Emilia Galotti, „Kabale und Liebe“, „Nathan der Weise! und Sappbo“ je 3 mal; Hamlet? und „Prinz
ö von Homberg“ je Wmal; „Macbeth“, „Minna von Barn⸗ elm, „Der Richter von Zalamea“ und ‚Wilbelm Tell je 1 mal gegeben Von anderen Stücken erreichten die hböchste Zahl von Wiederholungen der Reihe nach: „Goldfische n. „Die Welt, in der man sich langweilt! „Der Attachst, „Die guten Freunde“, Die Journalisteu, . Zopf und Schwert“, . Der G'wissenswurm ‘, Das Urbild des Tartüffe', „ Die Hagestoljen', Die Neuvermählten“,. „Unter vier Augen“, „Der Weg zum Herzen“, „Ein Tropfen Gift“, „Die Hochzeit auf dem Aventin?‘. „Ein Hut“ und .Der e, ,, f. Im Ganzen wurden an 285 Abenden 43 verschiedene Stücke aufgeführt. In den Monaten Juli und August bleibt das Theater geschlossen. Die Wiedereröffnung desselben findet am 1. September stattt, — In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag starb hierselbst in Folge eines Schlagflusses der Hr. Kommissions⸗Rath Engel, der Besitzer und Direktor des Kroll'schen Theaters. Josef Karl Engel wurde am 4. März 1821 zu Pest geboren. Er widmete sich der Musik und war als Geiger und Concertmeister an den verschie⸗ densien Bühnen tbätig. Im Jahre 1851 kam er nach Berlin, wo er die Concerte bei Kroll leitete. Nach seiner Vermäblung mit Augufte Kroll, der Techter des Begründers dieses weltstädtischen Eiablissements, übernahm er die Leitung und Direktion, und es ge— lang ihm, das Kroll'sche Tbeater zu hober Blüthe zu führen. Der Verstorbene hat sich um die Förderung des künstlerischen Lebens in der Residenzstadt anerkennenswertbe Verdienste erworben; sein Name wird in den Annalen der Geschichte der Berliner Theater unvergessen sein. — Zu Ehren des Dahingeschiedenen fand beute Nachmittag im Rittersaal des Kroll'schen Etablissements eine Trauerfeier statt. — Offenbach's Operette Pariser Leben“, die am Donrerstag im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater in Folge einer Re⸗ xertoirestörung ausfallen mußte, geht nunmehr am Sonntag in Scene. Frl. Aurelie von Herger, das neue Mitglied, welches am Freitag als Bronislawa“ im „Bettelstudent ihr Debüt vollzog, giebt die kleine Handschubmacherin „Gabriele. Auf den kurz bemessenen Aufenthalt der interessanten serbischen Tamburakapelle sei besonders aufmerksam gemacht. Dieselbe ist nach Kopenhagen engagirt, um während der großen Ausstellung zu concertiren.
Mannigfaltiges.
Trabrennen zu Weißensee. 28. Juni. gannen präzise 3 Uhr mit
I. Uslad⸗Preis. Trabfahren. Preis 1000 M; biervon 500 M dem Ersten, 300 Sn dem Zweiten und 100 4A dem Dritten. Distanz 2600 m. „‚Tschad 1, ‚Lubownik e 2. Der Werth des Rernens be⸗ trug 600 M, der der Einsätze 14 280 4.
Die Rennen be⸗
— In einem der italien ischen Deputirtenkam mer von der Regierung etzentwurf werden folgende Erböbungen des italienischen General⸗Zolltarifs vom
II. Stich⸗Rennen Handieap. Trabfahren. Preis 2000 4; biervon 1290 M dem Ersten, 500 6 dem Zweiten und 300 46 dem Dritten. Distanz 0090 m. Samelot“ 1. . Boetz 2. Tschad* 3.
um Stechen gelangten? Pferde, wo von wiederum Samelot“ alz
rster durchs Ziel ging. des Rennens betrug 1200 4, der der Einsãtze 13 570 4
III. Klubpreis. Herren⸗Trabfahren. Preis 600 M; hiervon 400 M dem Ersten, 150 M dem iten und 50 A dem Dritten. Zweispãnnig, 4rädrige Wagen. istan; 3000 m. Boston“ und Cbwalnvi? 1., Granit. und Diwin“ 2. Der Werth des Renneng betrug 4090 AM, der der Einsãtze 19 530 4 .
IV. Internatisnales Handicap. Trabfahren. Preig 2200 M; hiervon 1400 M dem Ersten, 600 MÆ dem Zweiten, 2060 4 dem Dritten. Distanz 40090 m. Ussan“ 1, FKochany - I., Krylaty - 3. Der Werth des Rennens betrug 1409 , der der Einsäße 21 400.
V. Medardus⸗Handicap⸗Trabfahren. Preis 900 4M; kbiervon 550 6 dem Ersten, 259 dem Zweiten und 100 60 dem Dritten. Distanz 2500 m. „Stutzer· 1, Ehrenpforte 2. Der Werth des Rennens betrug 55h „M, der der Einsätze 11 810 4
VI. Trost: Sandi cap. Trabfahren⸗Preis 700 A; hiervon 1590 M dem Ersten, 00 4 dem Zweiten und 59 M dem Dritten. Distanz 2500 m. „‚Koldun“ 1., ‚Boetz 2. Der Werth des Rennens betrug 450 4
Stockholm, 26. Juni. Ueber die furchtbaren Feuers. brün ste, durch welche die blübenden Hafenstädte Sundswall und Ulmen gestern Nachmittag in wenigen Stunden fast vollständig in Asche gelegt worden sind, feblen bis jetzt noch eingebende Berichte. Die Post⸗ och Inr. Tidn.“ schreibt: estern Nachmittag verbreiteten sich in der Hauptstadt unbestimmte Gerüchte über eine grauenhafte , ,, ron der die Stadt Sunds⸗ wall heimgefucht sein solle. Diese Gerüchte erhielten bald durch tele graphische Nachrichten aus anderen norrländischen Stäꝛrten und von Eisenbahnstationen ihre Bestätigung. Aus denselben ging hervor, daß der Umfang des Unglücks noch die schlimmsten Befuͤrchtungen über⸗ stieg. Der größere Theil der Stadt war in Asche gelegt und eine Begrenzung des Feuers war bei dem hertschenden starken nordwest. lichen Sturme kaum denkbar. Die Kirche und alle öffentlichen Ge⸗ bäude, mit Ausnahme des Gymnasiums, waren ein Raub der Flammen geworden; das verheerende Element hatte sich mit erschreck⸗— licher Schnelligkeit verbreitet Gestern Mittag um 113 Uhr war das Feuer ausgebrochen und bereits um 5 Uhr Nachmittags waren drei⸗ viertel der Stadt zerstört, und befürchtete man zu diejer Zeit, daß der noch erhaltene Theil der unglücklichen Stadt auch nicht würde gerettet werden können. Während der Nacht eingegangene Telegramme bestätigten, daß dies auch nicht geschehen war. Von der ganzen kürzlich noch so blühenden Stadt sind nur noch der nördlich ron Selangeran belegene verbältnißmäßig unbedeutende Stadttheil Norrmalm' und die südlich von der eigent⸗ lichen Stadt in einigem Abstande auf einer Höbe belegene Vorstadt Stenhammaren“ übrig. . . . . Gleichzeitig mit diesen traurigen Nachrichten ging auch über Finnland die Meldung ein, daß die Stadt Umen in Flammen stehe. Man bkoffte anfänglich, daß diese Nachricht auf einem Irrtbum beruhen könne, aber dieselbe wurde leider bald durch einige Telegramme der Längverwaltung in Wester— botten an den Minister des Innern bestätigt. Während Sundewall und Umeä zum gröjnten Theil in Asche gelegt wurden, wurde auch der zwei Meilen südlich von letztem Orte belegene Ladeplatz Holmsund von einer Feuersbrunst heimgesucht.,. . Im Laufe des Tages gingen dann noch fortgesetzt Meldungen über Schadenfeuer ein. In dem kleinen fünf Meilen von Gothenburg belegenen Orte Lilla Cdel sind 66 Abend 60 Häuser abgebrannt, in der Gegend von Sala und ei Falun rasten furchtbare Waldbrände; auf ersterer Stelle waren schon über 1000 Tonnen Land Forst und auf letzterer eine Waldstrece von 6 km sowie auch acht Bauernhöfe ein Raub der Flammen ge⸗ worden... König Oscar berief gestern Abend nach Eingang der Nachrichten aus Sund wall den Staats rath nach dem Schlosse Rosen⸗ dal und theilte demselben mit, daß er sogleich versönlich nach der unglücklichen Stadt sich zu begeben gedenke. Die Abreise König Oscar's erfolgte dann auch um 3 Uhr Nachts in Begleitung des Ministers des Innern, des Kabinets⸗Kammerherrn Printzsksld und der General⸗Direktoren Graf Cronstedt und Graf Taube. Die Ankunft in Sundswall dürfte heute Abend um 8 Uhr erfolgen. — Wie ‚Afton⸗ bladet“‘ mittheilt, hatte Sundswall (579 km nördlich von Stockholm belegen) 10 800 Einwohner und betrug der Taxwerth der städtischen Grundstũcke 141 200 900 Kronen. Sunde wall ist seit Jahren der Hauptausfuhrhafen für Holz im Norden Schwedens, und im weiten Umkreis um die Stadt liegt eine Helzsägemüble an der andern. Die Stadt war regelmätzig gebaut und hatte viele neue Steinbäuser. Umes dagegen bestand mit Ausnabme einiger öffentlicher Gebäude nur aus Hol;jhäusern. Mit dem Sonderzuge, mit welchem der König ab⸗ reiste, wurden auch 70 Zelte und 500 Betten, sowie ein Geschenk der Königin von 200 Flaschen Wein für die Nothleidenden befördert. Der Kriegs⸗Minister erhielt außerdem von dem König die Ordte, so viele Militärzelte nach den zerstätten Stadten zu senden, als zur Unterbringung der Obdachlosen nöͤthig sind. An der hiesigen Boͤrse fand beute eine Sammlung für die Nothleidenden in beiden Stätten statt, und von zablreichen Kaufleuten sind reiche Beiträge an Lebens— mitteln aller Art gezeichnet.
immumDmmmD́uPђuuußGßßGBZúieimsmmḿDmmccqrrmmmmmnmmmmmmmmmGc,nmmmᷓmmmnmmdƷ“ͤβßßarrniwiwrindwmmmmmmmoDnmnmcnhmmcnmmmmmmmmmnmmmmmmmmmmmm m e e e ee e ee e e e — 0 ,
Wetterbericht vom 29. Juni 1868, / I) Nachts Gewitter. ) Abends Regen. 5) Nach⸗ Park: Großes Triple⸗Concert. Auftreten sämmtlicher Apotheker C. W. Köhn mit Frl. Martha Schmidt S8 Ubr Morgens. mittag und Nachts Gewitter. I Machmittag Gesangs⸗ und Instrumental ⸗ Künstler. Auftreten Pfarrhaus = Yr. Leipe) — Hr. Dr. med. Karl 34 — ; Gewitter. 3) Gestern Mittag Gewitter. “) Nach“ der serbischen Tambura⸗Kapelle (Miklos Istvan). Frentrop mit Frl. Anna Christ (Bruch) . — Hr. — 52335 235 mittag Gewitter. . . — — ö 4. . n ö. Frl. Martha Drewes ö. 13883 . 3 — ö n, ö Vroll's Theater. Sonnabend: Geschlossen. ö K. k Stationen. * Wind. Wetter. 8 ] Fine Zone niedrigen Luftdrucks unter 750 mm er⸗ Sonntag: Gastspiel des Königlich Sächsischen ? en: t : ,, n. 35.5 S , streckt sich von Großbritannien bis zum Weißen Kamnmärszh— 6 1 Adolf Reuter (Berlin). — Hrn. Sec Lieut. Paul 23 ö , , n . ! gemein eine mäßige bis frische westliche Luftströmung ; . ö . ĩ . ⸗ w, . Mullaghmore 751 NW. 2 bedeckt 14 ur Herrschaft gelangt ist. Demzufolge ist das Belle Alliance Eheater. Sonnabend: 5. Gatt Tirinsti (Werndort? — Hrn. Garnison . Auditgut Aberdeen. 251 RNW 4 tedeckt 3 Wetter über Deutschland kühl und trübe. Faft spiel. des Königlich Württembergischen Hof. Schubert Glogau). — Hm. Kreis baumeister Christianfund 764 NO 8 Dunst 3 Väerall fielen geftern Riederfchläge, besonders in auspielers Carl Biene. Zum 3. Male: Sraere Nin pisck! — Hrn. Prem-Lieut. Grafen Kopenhagen. I47 SW 3 redeckt 1 Rorddeutfchland in Beglettung von Gewittern; an Historische Taugenichtse. Cbarakterbilder fran, Watuschta (Breslaur.— Yrn Hermann Wegener Stoäholm. 718 RRO 4 betet i5 der deutschen Küste und in Hannover ketrugen die Bsischer Epochen aus 3 Jahrhunderten von Paul Cre berg) D Eine Tochter; Hen, Paul St Petersburg 748 O 1 bedeckt 13 felben vielfach mehr als 2 mm. Obere Wolken Ditz. ö ö. C. Ackermann. Efrlin); 3 Hrn. Apst heker hr. Mokau... 7653 W U wolkenlos 17 ziehen aus Süd bis Südwest. Großes Doppel Concert. Gastspiel der Diener Wachsmann (Gbarlottenburg) — Hrn, Oberförfter For Saen. Deutsche Seewarte. Volks sängergesellschaft Kriebaum u. Nowak, Auftreten Badinski (Grebenitein).- Hrn. Ober - Landes. en ene , goes gswolkig 14 der Hftert, Liederfangerin Frl. Schubert, des Ge. 1 Fischer (Celle). Hrn, Prem, Brest .... 66 KR Regen err e w Theater ⸗Anzeigen Duelle fenen, gener nen G ef Clszs l Ttet esste Criar glen Srit.. ... 13 R. bebeg i Anzeigen. . , ,,,, nnn, ,, an rn ,,,, , ; e mn g. 9 y . 1 Deutsches Theater. Sonnabend: Letzte Vor⸗ bern, e , en var, iert. . n e we. er i, e Gini or H Neufahrwasser 749 W 3 bedeckts5 16 sstellung in dieser Saison. Fauft. (Anfang 63 Uhr.) ö. 33 , renn ; 5 3 8 646 — ,, n. . . Memel ... 745 SSW 4 bedeckt) 16 In den Monaten Juli und August bleibt das ih rn tertz u 3 Irm fern 56 i r 6 59 1 29 n ib SS) r . ; —— — Deutsch? Theater 9asch loffen. ö gesellschaften. Ausnahmsweise Eintritt inkl. Theater zmwöer; Herm. Geißler (Carlstuß S- S.) Varig... 7 8B 2bedeckt 13 56 3. — Hr. Fabrikbesitzer Wilbelm Wolf (Guben) — Münster. .. 752 SW 6 bedeckt 13 . . Frau Dorette Barling, geb. Schrader (Han y. w 3 . . Victoria - Theater. Sonnabend: Mit gänzlich nnn rr nn, no ver). — Hr. Dr. jur. Ludwig Staunau (Lübech. ieskaden,. 55 S wolkig neuer Ausstattung, zum 10. Male: Die Kinder des 212 ; ö. , , ,, , er e, b. letsateh eli so e Been Familien⸗Nachrichten. r,, d, . ö *,, , Redacteur: Riedel. . 75 2 . . . 2022 j . in. S gu 2 - Rres lan 6 KB . 15 Friedrich Wilhelmstãdtisches Theater. Rothenboff bei Hausberge Spandau). — Frl. Berlin: Verlag der Credition S ĩ Ile dir 759 KR . . j5 Sonnabend: Zum 385. Male: Der Bettel⸗ Maria Schölpinck mit Hrn. Lieut. Ernst (Koes⸗ 1 k ö os 35 student. Operette in 3 Akten von F. Zell und seld i. , . i. Pr). — Frl. Martha Drug der Nerddeutichen Buch druckerei und Ver ag; Triest. ... 35 SB 2e?” zi R. Gene. Jäkel mit Hrn. Dr. med. R. Breitkopf (Nimptsch= Anstalt, Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32. . Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes , Alwine Dick mit Hrn. August ; . ; ; Trivle⸗ Concert. Concert der serbischen Tambura . uschbach (Denklingen —Brühh. Sechs Beilagen 1 Gestern Mittag Gewitter, Abends starker. Regen. Faxelle (Miklos Istram). Verebelicht:; Hr. Kapitän J. Gemmerich mit leinschließlich Börsen · Beilage) 3) Nachmittag Gewitter. ) Nachmittag Gewitter. Sonntag: Im Theater: Pariser Leben. Im Frl. Sophie Bödecker (Scharmbeck ). — Hr. ; ö.
— —— —
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 29. Juni
1888.
162.
Centralblatt für das Deut s che Reich Nr. 26. — In⸗ balt: Zoll⸗ und Stenerwesen: Privatlager ⸗ Regulativ. Weinlager⸗
Regulatixr· ; 3 . Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundbeits⸗
amtst. Nr. 26. — Inhalt: Gesundbeitsstand. Volkskrank beiten in der Berichtswoche. — Cholera in Calcutta. — Sterblichkeit in
Rio de Janeiro 1887. — Sterbefälle in deutschen Städten von 6 000 und mehr Einwohnern. — Desel in größeren Städten des Arslandes. — Erkrankungen in Berliner Krankenbäusern. — Desgl. in deutschen Stadt and Landbezirken. — Fleischvergistung zu Ladwigs⸗ baren · Sem bof. Witterung. Zeitweilige Maßregeln c. Thierseuchen in den Niederlanden — Veierinärpolizeiliche Maßregeln Medizinalgesetzgebung ꝛc. (Preußen). — Leichentrans port. — (Reg ⸗ Bez. Königsberg) Hebammen. — Reg - Bez. Danzig. Ueber tragung ansteckender Krankheiten durch Schulkinder — Bißverletzungen von Menschen durch tollwutbkranke Thiere. — (Reg.-Bez. Pots dam.)
Mittheilung an die Militärbehörden über das Auftreten ansteckender
Frankbeiten. — (Reg. Bei. Frankfurt. Aufblasen von Fleisch. (Reg. Bei. Schleswig.) Verabfolgung geistiger Getränke. — (Bavern) Milchverkehr. — (Württemberg) Leichentrans vort. — Mecklenburg⸗ Schwerin.) Rothlauf⸗ und Schweineseuche. Vie hausfubr. (Oldenburg) Verladung ron Wiederkäuern und Schweinen. — (Braunschweig. Impftermine. — (Walde. Hebammengebübr. — (Italien. Bauordnung der Stadt Rom. — (Dänemark) Margarine⸗
behälter ꝛc. — Rechtsprechung. Aus den Entscheidungen des König lichen Ober ⸗ Landesgerichts München in Strafsachen. — Vermischtes. (Preußen. Stadt Göttingen) Desinfektions apparat. — Geschenkliste.
Statifstische Nachrichten.
Verschuldung des Privatgrundbesitzes in Ruß⸗ land. — Einer vom Comité der Vorsteber der ruisischen Boden- kredit⸗Institutionen berausgegebenen statistischen Uebersicht., betreffend den rufsischen Bodenkredit, entnimmt das Desterreichische landwirth⸗ schaftl. Wochenblatt“, daß es vorzüglich die Gutsbesißer der aller- fruchtbarsten, d. b. der Schwarzerde⸗ Gouvernements sind, die ihre Ländereien mit unverbältnißmäßig bohen Bankschulden belastet haben. Vom gesammten Privatbesitz sind verpfändet: im Gouvernement Po— dolien 43,1 /, Bessarabien 49, Chersson 61,5, Charkow 45.4, Jekaterinosslaw 50,7, Saratow 45,8 Cο. In den industriellen Gou— pernements des Reichs dagegen ist der Prozentsatz der verpfändeten Ländereien ein verhältnißmäßig sebr geringer; er stellte sich im Gou vernement Moskau auf 194, Wladimir 6,8. Jaroslaw 8,5. Nishni— Nowgorod 6,5, Twer 12,1 und nur in Rjäsan auf etwas über 200. Eine solche Verschiedenbeit hinsichtlich der hvpothekarischen Ver⸗ pfändung des Landbesitzes beweist gewissermaßen die Schädlichkeit einer einseitigen Wirthschaftérichtung. In den Schwarzerde⸗Gebieten, efonders in Süd ⸗Rußland, war die gesammte Wirtbschaftsthätigkeit
auf den
der Landwirthe stets nur Getreidebau und in erster Reihe auf die Weizenkultur gerichtet, so daß dort ofst 10000 und mehr Hektar umfassende Flächen ausschließlich mit
Weizen besäet wurden. Dieser Umstand führte zu zwei empfind— lichen Kalamitäten. Erstlich rief eine solche einseitige Kultur die Erschöpfung und somit Entwerthung des Bodens hervor urd zweitens überschwemmte sie den Markt mit einer einzigen Getreidegattung, welche bei ungenügender Nachfrage häufig in den Händen der Pro— duzenten zurückblieb. — Besonders interessant ist auch die Thatsache, das das größte Prozentverhältniß verpfändeter Ländereien gerade auf
sehr umfangreiche Besitzungen, d. b. auf solche von 1006 bis 00 und mehr Hektar, enffällt. Die größeren Güter von je über
800 Hektar machen bei den verschiedenen Banken überhaupt 87 - 83 *½ der verrfändeten Gesammtländereien aus.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Gräflichen Familien
herausgegeben von 8e8
Wapvenblãtter
Wappen ⸗ Album der Deutschlands, Oesterreich⸗ Ungarns, M. Gritzner und Ad. M. Hildebrandt.
für das gesammte Kunstgewerbe. zugleich ein Wapyren buch zum Gothaischen Taschenbuche der Gräflichen Häuser. (Verlag von T. D. Weigel in Leiprig — Das vorliegende Warpen ⸗ Album bringt die Wappen sowohl der gegenwärtig als auch der im Jabre 1850 (wenn auch nur im Weibsstamme) blübenden
351 7 * s ' C4sTarr -; ara 5 gräflichen Geschlechter Deutschlands und Oesterreich Ungarns, nebst
denjenigen der hiermit eng versippten, beziehungsweise der in beiden Reichen begüterten, sowie der vom beiligen Römischen Reich oder
einem der deutschen Bundesstaaten kreirten respektive deutschen Ursprung babenden Grafenfamilien des Auflandes in dirlom⸗ getreuen künstlerichen Abbildungen zur Darstellung. Es kommt
Verwort gesagt wird, daß von Mitgliedern eines und desselben Geschlechts das Wappen mannigfaltig geführt ird, daß die offenkundigsten heraldischen Febler, die willkürlich ten Abweichungen von den doch einmal im Diplom festgesetzten Bestim— mungen, die selifamsten Sxielereien und Beiwerke alte scköne Wappen entftellen. Allerdings ist die Erkenntniß der Mängel nicht jo allgemein, wie sie es sein sollte; es feblt eben an einem Werk, welches auch die jüngeren Linien, die jungen Mitglieder eines Gescklechtes in
voc, wie im
— —
Deuts chen Reichs.“ Auf Veranlassung
weniger als 10 Tausend Einwohnern ersichtlich
den
Stand setzt, jederzeit ibr Wappen heraldisch und diplomatisch richtig,
dabei künstlerisch ausgeführt, vor Augen zu haben, da das Original— diplom, welches die Urquelle sein sollte, meist im Familienarchiv niedergelegt und daber selten zugänglich oder erreichbar ist. Nur eine solch' zuzleich stilvoll känstleriscke wie beraldischdixlomgemäße Ab— bildung ermöglicht jedem Mitglied einer Familie, sich sein Warden richtig stechen und malen zu lassen; sie seßzt den Willkürlick keiten der oft sehr wenig beraldisch durckgebildeten Warvpenstecker und Wappen. maler eine Schranke und befähigt Künstler wie auch Kunstgewerbe⸗ treibende, das Wapren richtig darzustellen. Die Waxvpen sind durch aus authentifcken Duellen und zwar zurächst den Original- Diploms—
Konzepten entnommen, soweit in denselben Abbildungen oder Beschreiburgen vorbanden waren, andern alls ist ihre Richtigkeit durch vielfache Vergleichung guter alter Siegel außer Frage, in zweifelbaften Fällen auch durch Mite lieder der betr. Familien felbst thatsächlich richtig gestellt. Ein derartiges Werk existirt noch nicht, denn die Vergleichung einiger
zwanzig vorbandenen Warvenbücer bat dargethan, das kein Warren genau hielte , richtig war oder hinsichtlich stilvoller Zeichnung berechtigten Ansprüchen genügte. Solche Abbildungen werden hier sämmtlichen Antheilnehmern geboten, nutzbar in jeder Weise auch für jede einzelne Familie deshalb, weil die Verlage handlung nach Wunsch in Hunderten und in beliebiger Ausstattung Einzelarzrücke jedes Wappens billigft abgiebt, welche sich vorzugsweise ju Bibliotbekzeich n, für Stamm buchblaͤtter und andere Zwecke eignen dürften Sämmtliche Warren sind in bestem Renaifsancestil Zezeichnet und ihre Originalität vermittelst Deliotrpie gewahrt. Es wird imn diesem Werk ein erschörfendes Bild der deutfchen Grafenwappen gegeben, welches noch erläutert wird durch die unter jedem einzelnen derselben gedruckten Notizen, enthaltend Flame, Titel, Vaterland, Diplom und Datum und Jahr des eventuell erfolgter Erlsscheng im Mannes. resx Weibestamm, endlich auch durch kurze heraldische Bemerkungen auf beigegebenen Tertbogen.
m grobe heraldische Febler zu vermeiden, welche meist in Folge ungenügender Ueberwachung der mit Anfertigung der Wappen ·
malerei im Diplom betrauten Künstler begangen wurden, so z. B. binsichtlich der Richtung des Kleinod,: zum Helme, der Figuren und Felder in Fabnen, auf Wappenmänteln,
baben die Herausgeber sich, entgegen dem Dixlem, zu beraldischen Verbefferungen entschlossen. Sie waren der Ansicht, daß diese durch Unterschrift und Siegel des Landesherrn allerdings beglaubigten beral= dischen Febler nicht auch durch ihr Werk vererbt werden durften. Um jedoch keinem Warpenbertn die Möglichkeit, sein Wappen auch ferner nach der alten, wenn auch unrichtigen Manier sich weiter ab⸗ bilden zu lassen, vorzuenthalten, ist überall da, wo eine Figur ꝛc. der heraldischen Regel entspreckend, richtig gestellt worden, vor dem Namen ein Sternchen angebracht, die Sache auch noch ausdrücklich des Näberen in den Bemerkungen erwähnt.
in Lieferungen mit je circa 20
Das ganze Werk erscheint ie i . Wappenabbildungen und zugebötigem Tert. Die Tafeln, eusge—
nommen die der ersten Lieferung, sind nicht eingebeftet und derart numerirt, daß sie unbeschadet der Numerirung in beliebiger Reihen folge zusammengestellt werden können. Der Preis jeder Lieferung beträgt für Abnehmer des ganzen Werks 2 „ Einzelne Lieferungen kosten 3 S — Das prächtige Werk, welches seiner Vollendung ent gegengeht, gereicht sowohl der Verlagsbandlung T. O. Weigel in Leipzig, wie auch den Herausgebern zur Ebre. Hr. Srißner bekundet
sich in demselben als einen gewiegten Heraldiker, weicher zur Ausarbeitung des Materials durchaus berufen war. Die künstlerische Ausführung bat Professor A. M. Hildebrandt über-
nommen und eine Leistung von bedeutendem Werth geschaffen. Dies beraldische Werk wird weit über die betheiligten Kreise binaus allge— meine Anerkennung genießen. — Um nun die Ergebnisse, welche durch Veröffentlichung des Wappenalbums für die streng bistorische Wapren kunde der hohen Geschlechter gewonnen werden, jedem Angehörigen derselben nutzbar zu machen, erbietet sich die Verlagshandlung, jedes rorkommende Wapren der Vorlage gemäß in verkleinertem Format auf Bestellung in Stabl stechen zu lassen. Jede Stahlrlatte — etwa 12: 18 em groß und ca. 250 g schwer und also leicht zu ver⸗ senden, wird in einer ledernen Hülle geliefert. Der Preis sckwankt gemäß der Schwierigkeit des Wappenstichs zwischen 73 —- 10) Bei Aufträgen auf mehrere Platten mit demselben Wappen ermäßigen
über Wehrpflicht aben im Verlauf der Aenderungen erfahren,
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letzten Jahre so zablreiche und tief eingreifende
bar geworden sind und nur ein juverlässiger neuer Kommentar sie für
soeben i Berlin, Kochstr. 68 . — Im Verlage des Berliner Litbogravbischen Instituts (Julius Moser), Berlin W. 35. Potsdamerstraße 110, erschien die längst er⸗ vartete Karte der Landwebrhezirks⸗Eintbeilung des des Königlich vreußischen Friegs⸗Ministeriums bearbeitet in der Kartographischen Abibeilung der Könizglichen Landesaufnabme. Die Karte ist im Maßstabe 1: 900 0065 gehalten und bestebt aus vier zusammengeklebten Blättern, die in einem aus starkem grauen Paxier angefertigten Umschlag liegen. Die Größe des einzelnen Blattes ist in der Höbe 733 em, in der Breite 60 em Die Größe der ganzen Karte ist in der Höhe 140 em und in der Breite 1590 em. Sie enthält neben einem vollständigen Fluß⸗ und Eisenbahnnetz u. a. Folgendes: Die Grenzen der Infanterie ⸗ Brigaden resp. der Landwehr ⸗Infrektionsbezirke, der Landwehr ⸗Ba— taillons⸗ bejw. Landwehr ⸗Regimentsbezirke sowie der Verwaltungs—⸗ bezirke. Ferner sind durch Zeichen bervorgeboben die Sitze der Kom mandos ꝛc. der Reserve Landwehr⸗Bataillone bezw. Regimenter, der Regierungsbebörden und der Kreis oder Amts. u. s. w. Hauptorte; auch sind die Orte von mehr als 10, 50 und 100 Tausend und von gemacht. Als be⸗ sondtre Zugabe wird der Karte eine Uebersicht über Standquartiere der deutschen Armee, der Linie sowobl wie der Landwebr, nel sse, Einwohnerzahl ꝛ(. 2c. beigegeben.
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gabe der Truppentheile, Serviskla ie Ausführung der in Farben
D ruck hergestellten Landwehrbezirks⸗ eintheilung ist in jeder Beziehung musterhaft. ᷣ ; Diese offizielle Karte wird nicht nur sämmtlichen deutschen
Militärbehörden und Offizieren unentbebrlich, sondern auch den Regierungen, Landrathsämtern, Bezirksämtern, Magistraten, Amts— bauptmannschaften, Oberämtern, Kreisbehörden u. s. w., kur; allen den Civilbebörden, welche mit dem Aushebungsgeschäft irgendwie in Berührung kommen, höchst willkommen sein. ‚
Die Karte wird auch, auf Leinwand gejogen, von der Handlung
auf Lager gehalten, und zwar stellt sich der Preis für Karten, welche 3 S535 d auf Leinwand geijogen, mit Stäben und Ringen zum Aufhängen ver
gezogene, der sich nur auf 6 „ beläuft.
wandte Mühe ein verbältnitzmäßig geringer zu nennen.
die Karte der Landwehr ⸗Bezirkseintheilung werden von jeder Buch—⸗ und Landkarterband lung wie auch von der Verlagsanstalt selbst entgegengenommen. ; ; . . .
— Das Hobenzollern⸗Museum in Berlin on Paul
von Hermann Pätel). dio sę ** 11 — —
Lin g (Berlin, Verlag glücklicher Gedanke des Verfassers, .
e inter ssantesten Stücke ie interessantesten Stucge
welche auf icke ᷓ de Hohenzollern Museum beherbergt, dieselben beschreibt und deren Ge— schichte erzählt. Das Museum ist überreich an patriotischen Er
innerungen an das Hohenzollernbaus, die e Sammlungen nicht genugsam gewürdigt werden können; Sachkenntniß ausgearbeiteter Führer, wie er jert vorliegt, war auch in der That ein dringendes Bedürfniß. Der Verfasser hat sich nicht auf eine trockene Aufzäblung der eimselnen Gegenstände beschränkt, fondern er hat sie in anziebender Weise in den Rahmen eines Lebens bildes ihrer einstigen Besitzer eingefügt, wodurch das kleine Buch noch einen besonderen geschichtlichen und patriotischen Werth erhalten hat. Viele der geschilderten Gegenstände sind auch bildlich dargestellt. Gleichzeitig ist das Büchelchen eine dem weiland Kaiser Friedrich III. dargebrachle Huldigung, Allerhöchstwelchem die Begründung und Aus⸗· stattung Tes Hohenzollern⸗Museums besonders zu verdanken ist.
— Fürst und Bürger. Historisches Schauspiel in vier Akten von Anton Ohorn. Gotha, Friedr. Andr. Perthes 1888. (Preis 120 6) — Ein neuer Beitrag zu de Volks schauspielen, zu denen das 460 jährige Jubiläum der Gebert Martin Luthers den Anlaß gegeben hat. Ddorns „Historis bes Schauspiel, ist im Stadt ⸗Thegter u' Chemnitz am 18. Februar 1881, dem Gedenktage des Todes des Re⸗ sormators, zum ersten Male aufgeführt worden. Zwar ist es nicht mebr Luther selbst, der im Vordergrund der Handlung steßt, doch siebt sick fein Name, fein Wormser Bekenntniß, feine Lehre, fein Seldenlied als bewegende Kraft durch das Stück Findurch und giebt ihm eine tiefreligisse Grundlage Fer eigentliche Gegenstand des Stücks ist das Vorspiel des Schmalfaldifchen Krieges, der Kampf zwischen dem Kurfürsten Johann Friedrich zu Sachsen und seinem Vetter, dem Herzog Moritz, um die Stadt Leipig. Als wirkungsvolle Episoden sind dem Stũck
(Kaiser Friedrich Nummer) der = u. A. olgende Abbildungen: Kaiser
Der Verfasser hat seine drama⸗
zwei Herzensgeschichten eingewebt. rama er weiß die
tischen Bilder mit Geschick und Lebendigkeit vorgefübrt;
Zuschauer innerlich zu bewegen und für den Gegenstand warm jn
interessiten. ö Die Generalversammlung des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde findet zu Neubrandenburg am 11. Juli d. J. statt. Die in Leipzig am 30. d. M. erscheinende Nr. 2348 Illustrirten Zeitung enthält Wilbelm II. und der Reichs- kanzler in Schlos Friedrichs kron. Driginaljeichnung von E. Thiel. — Das Leichenbegängniß Kaiser Friedrich's: Der Trauerzug bei Schloß Sanssouci. Original jeichung von E. Thiel. (Zweiseitig.) — Das Marmorralais in Potsdam, die gegenwärtige Residenz des Kaisers Wilbelm. — Kaiser Friedrid auf dem Paradebett in der Jaspisgalerie des Schlosses Friedrichs kron. Originaljeichnung von H. Lüders. — Die Kaiserin⸗Wittwe und die Prinzessinnen⸗ Töchter am Sarge Kaiser Friedrick's in der Friedenskirche zu Potsdam. Nach einer Skizze von G. Krickel. — Das am 13. Mai enthüllte Maria
Theresin⸗Denkmal in Wien. Nach einer eigens für die „Illustrirte Zeitung“ aufgenommenen Photozraphie von Victor Angerer in Wien.
SZweiseitig) u s. w.
— Die Nr. 25 von Schorer's Familienblatt“ (red. von Dr. Franz Hirsch, Berlin) bat folgenden Inhalt: Von einer Verkannten. — Ausgeftoßen. Erzäblung von M. Lenz. (1. Fortsetzung — Der belauschte Liebbaber. Gedicht von Max Caro. Zu dem gleichnamigen Kunstblatt. — Hausgymnastik. Von Dr. Hugo Rühl. Mit Illustrationen. — Das Lied der Zukunft. Gedicht von Th. Nötbig. Mit einer Titel vignette. — Die Wasser⸗ partie. Ein Idoll von Johannes Schlaf. — Gefunden. Gedicht von Julius Freund. Zu dem gleichnamigen Kunstblatt. — Das Alter der Schaffenskraft. Ein Versuch der Geistesstatistik. Von Franz Hirsch. (Schluß) — Aschenbrödel. Roman von H. Schobert (Schluß.)
*
ö 8 2 ** Treffende
ende Antwort. Kunstblätter: Der
Ein Nachtschwärmer.
Plauderecke: J — — Unter dem Pantoffel.
belauschte Liebbaber. Nach dem Gemälde von A Cecchi — Ge⸗ funden. Nach dem Gemälde don B. Genzmer. — Nachtschwärmer. Original;eichnung von Ch. Kröner. — Beilage: Münchner Fuhrwerk. Originaljeichnung von P F. Messerschmitt. — Münchner Fuhrwerk. Von O Reisner. Zu dem gleichnamigen Bilde — Ein Gedicht von Franz Schubert. — Zu Herzog Ernst's siebzigstem Geburtstag. Mit Hildniß. — Charakteristik nach Antlitz und Urtheil. — Auflöfung der Denkübungen. — Denkübungen. — Humoristisches: Neue Entdeckungen auf dem Gebiet der Bacillenfrage. — Aerztlicher Ratbgeber. — Brief-
kasten.
— Centralblatt für Rechtswissenschaft. Unter Mit⸗ wirkung von Prof. Gareis in Königsberg, Landgerichts-⸗Rath a. D. Dr. Gaupyp in Tübingen, Geh. Rath Geffcken in Hamburg, Divi⸗ sions⸗Auditeur Hecker in Berlin, Ober ⸗Landesgerichts⸗Rath Heins beimer in Karlsruhe, Prof. von Holtzendorff in München. Geb. Rath Hübler in Berlin, Geh. Legations Rath Kapser in Berlin, Kammer- gerichts⸗Rath Keyßner in Berlin und anderen Rechtsgelebrten, heraus- gegeben von Dr. von Kirchenbeim, a. o. Professor der Rechte in
Heidelberg. (Stuttgart, Verlag von Ferdinand Enke. 1588.) Band VYII. Heft 3. — Inhalt: X. Besrrechungen: Zum Jubiläum
der Universitaͤt Bologna. I) Ricci, C. L primordi dello studio di Bologna. 2) Chiappelli. L Lo studio Bolognese nelle sue origini e nei snoi rapporti colla seienza Pre-Irneriana. 3) Fitting, H. Die Anfänge der Rechtsschule zu Bologna. 4) Denifle, H. Die Statuten der Juristen Universität vom Jahre 1317 — 1437 und
deren Verhältniß zu jenen Paduas, Perugias, Florenz'᷑'. — J. Allge⸗ meines. Festgabe zum Doktor⸗Jubilaum des Serrn Gebeimen Raths und Profe sors Dr. Joh. Jul. Wilb. v. Planck, von der Juristenfakultaͤt zu München überreicht (Seydel, v. Sicherer, Lotmar, Maurer, v. Brinz, Seuffert, Hellmann, Kleinfeller, Bolgiano, Harburger, Loöwenfeld). — II. Rechtsgeschichte. Voigt, M.
8 ö z Wexenur ir- Sanctam, ihre wahre Bedeutung
bong, T. H. Das
Ueber die Bankiers, die Buchführung und die Litteralobligation der Römer. — Krüger, H. Geschichte der capitis deminutio. 1. Band, zugleich eine Neubearbeitung der Legisaktionen R. — III. Bürger liches Recht. Motixe zu dem Entwurf eines bürgerlichen Gesetz⸗ für das Deutsche Reich. Band J. Allgemeiner Theil. Amt— abe. — Pampaloni, M. Il futuro codice civile germanieo romano. — Endemann, F. Ueber die civilrechtliche i Verbotsgesetze nac gemeinem R. — Fischer, O. Die preußische Grundbuchgesetzgebung. Tertausgabe mit Einleitung, An—⸗ merkungen und Sachregister. — Bendir. Das preußische Geseß über den Eigenthumserwerb und die dingliche Belastung der Grundstücke, Bergwerke und selbständigen Gerechtigkeiten v. 5. V. 1872. Mit Erläuterungen nebst der preußischen Grundbuchordnung. — Basch, J. Die preußischen Grundbuchgesetze nebst Kosten⸗ und Stempel gesetzen mit Anmerkungen. Handausgabe zum praktischen Gebrauch. — Greenhood, E. The Doctrine of Publie Folic in the Law of Contracts, reduced to rules. — IV. Handelsrecht. Gareis, C. Vatent⸗ gesetzes. — Staub, H. Pater trechtliche Erörterungen. — Jonge, M de. Die Unübertragbarkeit der Retourbillets. — T. Gerichtsverfassung und Civilprozeß. Festgabe zum Doktor-Jubiläum des Hrn. Geh. Rarhs Prof. Dr Joh. Jul. Wilh. v. Planck. Ueberreicht ven der rechts ünd staatswissenschaftlichen Fakultät zu Straßburg (Schultze, Niessen). — VöI. Strafrechtswissenschaft, Alimena, B. La preme- ditazione in rapporto alla psicologia. al diritto, alla legislazione comparata. — VII Kirchenrecht. Berchtold, J. Die Bulle Unsm 9 und Tragweite für Staat und Kirche.
AMAanunel et Formulaire
liche Ausg .
Conlon, H. et Faivre. A. 1) du Divorce et de la separation de corps. 2) Jurisprudenee du Pirorce — VIII. Staats, und Verwaltungsrecht. Asche⸗ O. Staatsrecht der vereinigten Königreiche Schweden und Nerwegen. — Preur, J Ta question des langnes et les conflits de nationalités en Autriche sous le ministere du comte Taaffe (1879 - 18853). — Bachmann, J. Die Baupolizei im unter Berücksichtigung der neuesten Gesetz⸗ gebung und Rechtsprechung der höchsten vreuß Gerichtshöfe dargestellt.
Der internationale Schutz des des Rechtshülfeverfabrens im II. Theil. Rechts-
Völkerrechts. — Drelli, A. v. Urheberrechts. Böbm, Handbuch Deutschen Reich und gegenüber dem Ausland. hülfe in Strafsachen. — B. Zeitschriftenüberschau.
Gewerbe und Handel.
Die preußischen Aerztekammern haben sich im Laufe des Monats Januar 1888 in allen Provinjen konstituict und nach 3. 8 der Verordnung vom 25. Mai 1837 die Wabl eines Vorstandes und der Vertreter der Aerztekammern in den Provinzial-Medizinal⸗ Kollegien und in der wissenschaftlichen Deputation für das Medizinal-⸗ wefen in Berlin gewählt. Da nach & 7 der angejogenen Verordnung auf je 50 wahlberechtigte Aerzte ein Mitglied und ein Stellvertreter, mindestens aber je 12 Mitglieder und Stellvertreter zu wählen sind, müssen nach Maßgabe der Größe der Provinzen bezw. der Anzahl der in diesen wablberechtigten Aerzte auch die Kammern eine verschiedene Anzahl von Mitgliedern besitzen. Der Vorstand dagegen braucht nur aus 5 Mitgliedern zu bestehen. Einem Artikel in der Breslauer