Der Vorstand hat jedem sich rechtzeitig an ⸗ meldenden Aktionär eine Eintrittskarte, welche auf den. Namen desselben lautet und die Zahl seiner Stimmen angiebt, zu ertheilen, worauf wir unsere Aktienbesitzer besonders aufmerksam machen wollen.
Lindau, den 16. Juli 1
indaner lc llen * Heselshaft für
Gasbeleuchtung. W. Fasold, Vorstand.
121638
Bergisch Märkische Bank.
Die außerordentliche Generalversammlung vom 14. Juli d. J. hat die Erhöhung des Grund: kapitals der Bank von 15 Millionen Mark auf 20 000 400 Æ durch Ausgabe von 4167 neue Aktien à 1209 41 Nennwerth beschlossen.
Nach Artikel 7 des Statuts steht den ersten e soweit sie jetzt noch Aktionäre sind, nach
erhältniß ihrer urspruͤnglichen Zeichnungen, und den jetzigen Aktionären nach Verhästniß ihres Aktien⸗ besißes das Vorrecht ur Uebernahme der neuen Aktien zu. Zur Ausübung desselben ist eine Prä⸗ klusivfrist
vom 17. Juli bis 15. August dieses Jahres 3
ö Der Ausgabecours ist auf 1135. fest⸗ gestellt. Behufs Ausübung des Bezugsrechtes, nach welchem auf je 11 der ursprünglich gezeichneten Aktien eine neue Aktie à 1200 ½, und auf je 12 der jetzt umlaufenden Aktien à 600 resp. 6 Stück à 1200 MÆ — 7200 4A Nenn⸗
werth, ebenfalls eine neue Aktie à 1200 A Nennwerth entfällt; fordern wir hiermit die Bezugeberechtigten auf, die Aktien ohne Dividendenbogen arithmenisch geordnet mit doppeltem Nummerverzeichniß, wozu Formulare an unserer Effektenkasse ausgegeben werden, bis ein⸗ schließlich 4. den 15. . dieses Jahres in den üblichen Geschäͤftsstunden zur Abstempelung einzureichen. Bei Geltendmachung des Bezugrechtes, spätestens vom 15. August d. J. 27 ist das Agio von... 13060 156 AM und die erste Einzahlung von 25 Co 300 456 A6
mit zusammen. per Aktie à 1200 M baar gegen Kassenquittung zu zahlen. Nach erfolgter handelsgerichtlicher Eintragung werden Quittungs⸗ bog ausgegeben, ie weiteren Einzahlungen sind zu leisten mit 2 ö. 300 6 für jede Aktie am 1. Februar 25 . . 300 M für jede Aktie am 15. Juni
26 . z00 4M für jede Aktie am 31. Oktober
Vollzahlungen sind unter Der ginn von 3 Oo insen pro anno auf die im Voraus geleisteten Einzablungen vom 15. August d. J. ab gestattet. 6 verzögerte Einzahlungen treten die bezüglichen tatutarischen Bestimmungen in Kraft.
Die neuen Aktien nehmen an dem Erträgniß der
Bank vom 1. April 1889 ab Theil. Elberfeld, den 16. Juli 1888. Die Direktion.
(21353)
Deutsche Solvay ⸗Werke Actien · Gesellschaft Bernburg.
Bilanz pro 30. Ayril 1888.
Activa.
Passiva.
Kaliwerk Bernburg (im Bau begriffen) .. Sodafabriken Bernburg. Wyhlen, Saaralben, Saline Saaralben, Goncentrations - Anstalten und sonstige Immobilien M 9 946 714.08 abzüglich Abschreibungen bis 30. April 1887 MsS 808 785, 283 abzügl. Ab⸗
schreibungen in 1887/88 408 123.16
Mobilien Waaren:
. Aval · Debitoren. Caution (Syndicat)... Cassa, Wechsel und Effecten. Debitoren J
1216 908. 44
Betrieb. Fabrilation und auswärtige
Soll.
4 S08 862 19] Attienkapital⸗Conto.
8 729 0h 64 271 195 75
gh 128 94 110 000 - 400 000 — 165 624 20 A483 399 25
116 184 00597 Gewinn- und Verluft⸗Conto pro 30. April 1888.
t 23) S
io ooo ooo Obligationen / 6 3 000 000, — noch nicht begeben I M0000 2000000 Obligations ⸗Zinsen. 12733 Aval Creditoren . 10 009 Caution (Syndicat) . 400 000 Reservefonds · Conto A. 74 463
do. B. 1406 503 Unterstützungs⸗ u. Sparkasse 192 MI Creditoren
d 673 135 Gewinn⸗ und Verlust Conto 1 315098
3
16184 005 97 Haben.
(21354 Activn.
= 660 3 83 Bau · Conto, Gebäude . 804969 05 Maschinen ⸗ und Apparaten⸗ J 58306 79
Grundstũcks⸗Conto Wasseranlage⸗Conto. Conte. Corrent · Conto: 1) Debitoren im Conto- Corrent Verkehr 2) Diverse Debitoren, Außenstãnde . 3) Guthaben bei Braun⸗ schweig. Credit · Anstalt H Rendantur ˖ Cto. Cassa⸗ eee Steuerbonificationsscheine⸗ . Cassa · Conto Effecten⸗ Conto . Inventur⸗Bestãnde.
4496549 95
182861 1622 50 327409 75
PDebet.
1363275775
60 d6 1 56 20083 35
zb 8375 90
Diss F Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto am 31. März 1888.
Bilanz am 31. März 1888.
Actien ⸗ Capital · Conto
Conto⸗CorrentConto:
1) Darlehn...
) Creditoren im Conto⸗ Corrent · Verkehr
3
4
echnung .
5) Rübenereditoren ⸗Cto Der Betrag ist bereits nach d. 1. April bezahlt Gewinn⸗ und Verlust⸗Cto. ab Saldo des Gewinn⸗ und Verlust⸗Contos.
2
Crxeditoren in laufender
Mp
prꝛiso
. 128138 Creditirte Rübensteuer Idi 71 55
2616
172640 33712
128088
3
72 99 39 d 1
1517268
75623
od c sp 7 Credit.
. * 282082 85 1273436 32 60h80 7 9 26292 01 23712 95 Diss -=
An Geschäfts⸗ und Betriebsunkosten Rüͤbensteuer⸗ und Rüben ˖ Conto Amortisations⸗ Contro.... g, , KR ewinn⸗ und Verlust⸗Conto.
H. Franke. H. Bendler.
Per Rohzucker⸗Conto Welasse⸗Conto
Actien Zuckerfabrik Aderstedt.
Der Vorstand. E. Kahmann.
C. Wrackmeyer.
„ 3 17390 io irg ʒ
1846294
M. Kahm ann.
21637 Die Aktionäre der Zuckerfabrik Sobbowitz n hiermit unter Hinweis auf §. 14 des Statuts zu der am Dienstag, den 7. Angust 1888, Nachm. 3 Uhr, im Konferenzzimmer der Fabrik zu Sobbewitz statt , Generalversammlung ergebenst ein⸗ geladen. Tagesordnung: 1) Vorlegung der Bilanz mit Zubehör für das abgelaufene Geschäftssahr und Verhandlung und Beschlußfassung über die Genehmigung derselben und über die zu zahlende Dividende. 2) Wahl der Mitglieder des Aussichtsraths und zweier Revisoren für die Rechnung des laufenden Geschäftsjahres. ie Direktion
D der Zuckerfabrik Sobbowitz.
A. Muhl. G. Steffens. F. Hagen.
6 3 107 33091 103 163 15
315 668 70
1 830 551 96
General ⸗Unkosten der Centrale Amortisationen. .... Gewinn⸗ Saldo.
Die Generalyersammlung vom 14. Juli er. genehmigte die vorstehende Bilanz und beschloß von dem Reingewinn von M 1315 098,79 gemäß Artikel 45 der Statuten 5h oo dem gien es g J
und den Rest dem Reservefonds B., welcher statutgemä
ferner der Delegation des Aufsichtsraths die ö Dividende mit. Anleihen, sowie zur Ausdehnung der Geschäfte und
fonds bestimmt ist, mit .
zu überweisen. Bernburg, den
Der Vorstand:
Carl Wessel. Eg.
46 43
Fabrikations ⸗ Gewinn nach Abzug sãmmtlicher General · Unkosten der
verschiedenen Werke 1830551 26
1 830 551 96
M 65 754, 95 14 986, 88 zur Amortisation der rhöhung des Betriebs⸗ 1 234 356. 96 S 1315 098,79
14. Juli 1888.
Frey. J. Masson.
21351 Activa.
Penziger Glashütten⸗Actien-Gesellschaft.
Bilanz⸗Conto am 31. März 1888.
Passivn.
— 22
Wechsel · Conto
Grundstück und Gebäude⸗Conto ....
Maschinen · Conto, Bau. . ...... reßglasutensilien · Conto üttenutensilien⸗Conto ontorutensilien · Conto
Pferde und Wagen ⸗Conto, Capital ferde⸗ und Wagen⸗Conto, Betrieb erpackungs materialien · Conto
Betriebsmaterialien · Conto
Brennmaterialien⸗Conto
Waaren ⸗ Conto
Bank⸗Guthaben
Debitoren
Effecten · Conto
Versicherungs ⸗Conto
SLL SSX
Pebet.
Actien · Capital · Conto Creditoren Arbeiter · Conto · Corrent⸗Conto Dividenden ⸗Conto Reserve⸗Conto
Reserve ⸗Conto für Neuanlagen Verlust⸗ und Gewinn⸗Conto:
6 3 bᷣioboo oed 2s Ir 5 ? zi * 1033527 bob
Reingewinn pro 1887 / 88 10036 52
648743 97 Credit.
An Versicherungs⸗Conto Provisions · Conto Zinsen⸗Conto Brennmaterialien ⸗ Conto Wechsel⸗Conto ‚— , n, ,, Maschinen ⸗ Conto, Betrieb Verpackung materialien ⸗Conto Betriebs materialien · Conto Pferde und Wagen ⸗Conto, Betrieb. Lohn⸗⸗Conto ĩ Krankenkassen ˖ Conto 4 .
Reserve⸗Conto Mn 1115.16 Deleredere. Contoo... .. 6964 466 Gebãude · onto 4170.42 Maschinen⸗Conto ... 1050 Contorutensilien⸗Gonto 39. 50 üttenutensilien⸗Conto .. 684. 17 ferde⸗ und Wagen ⸗Conto. 277. —
,,
14290 10036
lo go9?l
Penzig, den b. Juli 1888
Venziger Ghashütten ⸗ Actien · Gesellschaft.
H. Dr eybrod.t.
Per Waaren ⸗Conto
6 3 38573 90 2137 35
260 16
Miethsertrags · Conto Deleredere⸗Conto: Neberschuß pro 1886/87
(21362
21639 Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hiermit zu der am Donnerstag, den 2. August 1888, Nachmittags 3 Uhr, im Kontor unserer Fabrik zu Wasungen stattfindenden diesjährigen ordent⸗ lichen ,,, eingeladen. Die Legitimation behufs. Theilnahme geschieht durch Vorzeigung der Aktien beim Eintritt. Tagesordnung: 1) Vortrag des Geschäftsberichts des Vorstandes, sowie der Bilanz. 2) Bericht des Aufsichtsraths. 3 . des Aufsichtsraths auf Ertheilung der z Entlastung für Vorstand und Aufsichtsrath. 5
Gewinnvertheilung. Aufsichtsrathswahlen. Wasungen, den 16. Juli 1888. Solzstoff⸗, Lederpappen⸗ C Papierfabrik zu Wasungen a. d. Werrabahn.
Wolfgang Gerhard, Vorsitzender des Aussichtsraths.
(21640
Immobilien⸗Bank zu Dresden. Bilanz p. 31. Dezember 1887.
Activa. Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto . A 576 268. 865
Passi vn. Act. Cap. Conto. .... I 560 000. — Steuer Contoo .. . , 7140. 52 Conto. Correttnt . . 99128. 33
d d ds s Gewinn ⸗ und Verlust⸗Conto.
Soll. Saldo Vortrag . 10 514276. 89 CGonto· Gorren iw 425. 56 Conto Dubiossood. .
A6 580 860. 65
Saben. Accept ⸗Conto . 83 Conto · Corrent ; w 991.80 ö
MS b 80 860. 65
3 600. —
66 158.20
21660
Rei
an Gold in ländischen Münzen,
an Wechseln
an Effecten.
3) Das Grundkapital Der Reservefonds. Der Betrag der Noten.
bindlichkeiten 12) Die sonstigen Passiva
von Koenen. (213421
Activa.
an
6 328 518 S6 Oz 4. 24463 S 68 . Passiva.
an .
an sonstigen Activen Passiva.
Berlin, den i7. Juli 1858. Reichsbank ⸗Direktorinm. Koch. von Rotth. Gallen kamp.
ngen.
umlaufenden Die erer täglich faͤlligen Ver ·
7) Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
JJ
er 8
ch 8⸗ Bank vom 15. Juli 1888.
ö Activa. Metallhestand (der Bestand an coursfähigem deutschen Gelde und Barren oder aus⸗ lã das Pfund fein zu 1392 Mark berechnet). . Bestand an Reichskassenscheinen. ⸗ an Noten anderer Banken
60
goo 4119 00 2l 2d. hg . zd ho 428 5g oo 18 436 9d Il, ol. Oh 12 573
120, , 000 25, 894, 000
gbõ O8, 0
441,282, 00 7b 3, 000
Hartung.
Lombard:
Wochen · Ueber ficht der Städtischen Bank zu Breslau am 14. Juli 1888. Metallbestand: 1 068 149 6 — 4. Bestand an Reichskassenscheinen: 11 740 „ Bestand Noten anderer Banken: 410 200 M. Wechsel: 2 6532 300 M Effekten: 936 354 M 50 3. Sonstige Aktiva:
Grundkapital: 3 000 000 M. serve Fonds: 6090 000 6 Banknoten im Umlauf: 2.580 h00 ιισ. Depositen apitalien: Tägliche Ver⸗ bindlichkeiten 189 160 M6 An Kündigungsfrist f. bundene Verbindlichkeiten: 4910 000 M½ẽ Sonstige ö bo30 S 37 3. Eoentuelle erh ll eiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechseln: 114 734 ½ 39 .
Re⸗
[21343
mit dem Wo
mir zu melden.
prũfungs · Anstalt.
JI. An Werkzeuge und Utensilien.. H. . Fertige und in Arbeit befind⸗
iche Gegenstände. 5 . Solzvorrãthe .
19352 00 1371 09 2987 87 3319 05 128411
31479 32
aterialienvorrathe. T. Debitoren.
. Taffenbeftand
Der Vorstand: Ferd.
ppa. M. Rähmisch.
Gesenshst i 66 der esellscha in . Activn. sh f fiir — an Eingetragene a ,,,
armonie“
Königsberg, den 6. Juli 1888. Der Negierungs ·˖ Präsident.
Eisen⸗Gallus⸗Tinte
zusammengesetzt nach den amtlichen Bestim⸗ mungen und geprüft von der Königl. Tinten⸗
n.
Eingetreten oder auggeschieden: Niemand. Mitgliederzahl 5. oller. Joh. Prange. Karl Gaudes.
3 31665 29 VII. Per Conto⸗Corrent⸗Creditoren Guthaben der Mitglieder.
S) Verschiedene Bekanntmachungen.
Die , , n. des Kreises Wehlan nsitze in der Kreisstadt Wehlau ist durch Versetzung des bisherigen Inhabers erledigt. Geeignete Bewerber fordere Einreichung der erforderlichen Zeugnisse und eine Lebenslaufs bis zum 15. Anguft d. Is. bei
ich auf,
sich unter
20798
MReinh. Tetzer, Berlin SO. Niederlagen in fast sämmtl. dentschen Städten.
14741 167,38
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Mm 183.
Der alt dieser Beilage, in welcher die Bekanntmachungen aus den Eisenbahnen enthalten sind, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem
Central⸗Handels⸗Re
Dritte Beilage
Berlin, Dienstag, den J7. Juli
Tite
Das Central ⸗ Handels ⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post-Anstalten, für Berlin auch durch die Königliche Expedition des Deutscheu Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗
Anzeigers 8W., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.
1188S.
, Genoffenfchafts⸗, Zeichen und Muster ⸗Registern, über Patente, Konkurse, Tarif und Fahrplan ⸗Aenderungen der deutschen
gister für das Deutsche Reich. . **
Das Central ⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich — Das Abonnement beträgt 1M 50 3 für das Vierteljahr. — Einzelne Nummern kosten 20 83. — Insertionspreis für den Raum einer Druckhzeile 30 3.
Vom „Central⸗Handels⸗Negister für das Deutsche Reich“ werden heut die Nrn. 183 *. und 183. ausgegeben.
Die in den allgemeinen Bedingungen von Unfall versicherungs - Anstalten enthaltene Bestim⸗ mung, daß der Versicherungsnehmer nach Eintritt eines Unfalls, für welchen er Entschädigung in An— svpruch nehmen will, bei der Gesellschaft eine Schadensdeklaration längstens innerhalb eines Monats bei Verlust seiner Rechte aus der Ver— sicherung einreichen soll, hat nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Civilsenats, vom 1. Juni d. J, die Verwirkung der Versicherung nicht zur Folge, wenn der die Frist nicht einhaltende Versiche⸗ rungsnehmer, welcher seine Arbeiter gegen die Folgen von Unfällen, sofern durch letztere der Tod oder dauernde Arbeitsunfähigkeit herbeigeführt wird, versichert hat, wahrend der Dauer der Frist ohne Verschul den den schweren Charakter der Verletzung nicht erkannt, sich vielmehr in dem guten Glauben befunden hat, daß eine leichte Verletzung vorliege, für welche die Haftpflicht der Versicherungsgesellschaft nicht in An⸗ spruch genommen werden könne, und wenn erst nach Ablauf der Frist sich herausgestellt hat, daß die Annahme des Versicherten unvorherzusehender Weise eine unzutreffende gewesen ist — Am 185. Dezember 1883 ereignete sich bei einem vom Bauunternehmer B. geleiteten Neubau durch Zusammenbruch eines Ünterzugs, auf welchem Arbeiter standen, ein Unfall, bei welchem der im Dienst des B. stehende Arbeiter S. eine Verletzung an der linken Hand erlitt welche Anfangs von dem behandelnden Chirurgen für eine nur leichte erachtet wurde, später aber einen so schweren Charakter annahm, daß S. dauernd arbeitsunfähig wurde. B. zeigte den Unfall erst Anfangs Februar 1884 bei der Schweizerischen Unfallversicherungs⸗ gesellschaft in Winterthur an, bei welcher er geTen Unfälle seiner Arbeiter versichert war. Die Gesell⸗ schast lehnte jeden Schadensersatz wegen Versäumung der im §. 14 der Police ⸗ Bedingungen vorgeschriebenen 4wöchentlichen Präklusivfrist ab, wogegen B. geltend machte, daß er die Anzeige deshalb anfänglich unter⸗ lassen habe, weil er seine Arbeiter nur gegen Unfälle, welche dauernde Invalidität zur Folge haben, ver⸗ sichert habe und bis Anfangs Februar auf Grund der Angaben des Chirurgen D., welcher die Behand⸗ lung des S. übernommen, der Ansicht gewesen sei, es handle sich lediglich um eine nur vorübergehende Arbeitsunfähigkeit. Diese Bebauptung des B. wurde in dem von ihm gegen die Versicherungsgesellschaft angestrengten Prozeß in vollem Umfang durch Zeugen⸗ beweis festgestellt, und das Berufggericht verurtheilte die beklagte Gesellschaft zum Schadensersatz Die von dieser eingelegte Revision wurde vom Reichs⸗ gericht zurückaewiesen, indem es egründend aus führte: „Daß in der That Entschuldbar⸗ keit zu Gunsten des Klägers vorliege hat das Berufungsgericht bejaht, indem es bei Würdigung der erhobenen Beweise zu dem Ergebniß gelangt ist, daß der Kläger auf die Versicherungen des Verletzten und des diesen behandelnden Chirurgen zu der An⸗ nahme berechtigt gewesen sei, daß nur eine unbedeutende Verletzung der Hand des S. vorliege, daß die Behandlung der Verletzung sachgemäß statt⸗ finde und die Folgen der letzteren in wenigen Wochen vollständig verschunden sein würden, die Versicherungsgesellschaft also nicht in Anspruch zu nehmen sei. Hieraus wird weitergefolgert, i Kläger auch keinen Anlaß gehabt habe, si noch an einen wirklichen sachverständigen Arzt zu wenden und den Beklagten binnen Monats frist Anzeige zu erstatten. Unter Hinweisung darauf, daß die Versicherungsgesellschaft nicht einmal behauptet habe, durch die Verspätung der Anzeige in irgend einer Weise benachtheiligt worden zu sein, hat daher das Berufungsgericht die Annahme für berechtigt gehalten, daß Kläger alle durch das event. Interesse der Versicherungsgesellschaft gebotene Sorg⸗ falt zur Erkenntniß des Unfalls aufgewendet habe, und konnte sonach ohne Rechtsirrthum das Ergebniß ziehen, daß die Versäumung der Anmeldefrist auf einen entschuldbaren Irrthum beruht habe und durch die Anzeige vom 24. Februar 1884 die Verwirkung der Entschädigungsansprüche abgewendet worden sei.
Das Vorsteheramt der Kaufmannschaft zu Königsberg i. Pr. sagt in dem zweiten Tyeil des Jahresberichts 1887: ... Manche unserer be— deutenderen Handelszweige weisen nur ungünstige Ergebnisse auf, aber viele andere können auf ein be⸗ friedigendes Geschäftsjahr zurückblicken. Der außer ⸗ gewöhnlich große Ausfall der 1887er Getreideernte in unserer Provinz und auch der reiche Ernteertrag in Rußland haben in erster Linie diese Wendung zum Bessern hervorgerufen und auch noch in der ersten Hälfte des Jahres 1838 ihre wohlthätigen Wirkungen auf unsern Handel ausgeübt. Wochen lange Störungen im Post. und Eisenbahnbetriebe durch Schneefälle und Ueberschwemmungen, lange Stockungen im Schiffsverkehr durch das Zufrieren des Sundes haben . in den ersten Monaten des Jahres 1888 unfern Handel schwer heimgesucht, aber trotzdem ist die Hoffnung berechtigt, daß, wenn nicht die diesjährige Getreideernte ungünstig aus— fällt, das Jahr 1888 noch befriedigender als das Voriahr verlaufen werde. Die gesammte Zufuhr an Getreide und Sämereien stellte sich in 1887 auf 472289 t, gegen 286 8io t in 1886; seewärts ver- schifft wurden 388 609g t, gegen 232 117 t in 1886, bahnwärtg versandt 48 0035 t (in 1886 ca. 86 090 t). Als im Herbst 1886 die Ernteergebnisse der Flachs bauenden Länder sich einigermaßen übersehen ließen, kam die Hoff nung gif. daß an dem zu erwartenden ziemlich lebhaften Geschäfte auch Königsberg seinen
eil haben würde it Bedauern 6. aber fest⸗ gestellt werden, daß diese Hoffnungen in keiner Hin⸗
sicht in Erfüllung gegangen sind; denn das Geschäft ist, 188! dem Umsatz nach ein ganz wesentlich kleineres gewesen als in früberen Jahren, und ist auch im pekuniären Resultate sehr ungünstig ver⸗ laufen. Die Zufuhren von Flachs, Hanf und Oeeden betrugen in 1887 73201 t (1886 456830 t), der Abgang 65482 t * 46 439 t. Das Holigeschäft verlief im Jahre 1887 im Allge⸗ meinen günstiger als im Vorjahre. Das durch die politische Lage hervorgerufene geschäftliche Mißtrauen schwand mit der vorgerückten Saison, und auch die schon seit einigen Jahren währende rückgängige Kon⸗ junktur machte hierauf einer festeren Haltung Platz, so daß von da ab namentlich das Exportgeschäft sich gesund entwickelte. Hauptsächlich belehte sich nunmehr die Ausfuhr von Sleepers und zu Gruben zwecken verwendbarer Hölzer nach England, von eichenen Planchettes nach Frankreich und der Absatz fichtener und tannener Schnittwagren im Zollinlande. Ein reichliches Angebot von Schiff sräumen zu mäßigen Frachten begünstigte diese Entwickelung bis zum Herbst, zu welcher Jahreszeit die durch die größeren Getreideverschiffungen hervorgerufene Erhöhung der Seefrachten den Holjexport wieder fast gänzlich lahm legte. Die Bauthätigkeit belebte sich gegen Ende des Jahres namentlich durch Forsthauten sehr stark, doch war das Jahr für die Maurer ⸗ und Zimmermeister kein gutes. Am 1. Januar 1887 hatten die Königsberger Thee⸗ händler einen Lagerbestand von 14070 Ctr., es wur⸗ den im Laufe des Jahres im Eigenhandel eingeführt 18 310 Ctr, in Summa 32 380 Ctr., am Jahres schluß blieben im Bestande 3740 Ctr., mithin sind ausgeführt und für den Konsum abgesetzt 28 649 Ctr. gegen o5 550 Ctr. in 1886. Die Thee⸗ spedition ergiebt eine Ein ⸗ und Ausfuhr von 55 300 Ctr. gegen 142 000 Ctr, im Vorjahre. Diese Zahlen genügen, um den höchst ungünstigen Verlauf des diesjährigen Theegeschäfts, soweit es sich um den Haupttheil seiner Aktion — den Absatz nach Ruß⸗ land — handelt, klar vor Augen zu stellen. Der Bestand an Kaffee in den Transitlägern betrug S689 Ctr., die Einfuhr pro 1887 30 236 Ctr., zu- sammen 38 925 Ctr. Versandt nach Rußland (1886: 2642 Ctr.) 512 Ctr., Versandt seewärts nach anderen Aemtern 144 Ctr.,, Bestand Ende 1887 transito 5292 Ctr., zusammen 5948 Ctr. Demnach beträgt der Konsum der Provinz, soweit er über Königsberg gedeckt ist, pro 1887 32977 Ctr, gegen 1886 12975 Ctr, gegen 1885 41 056 Ctr., gegen 1884 37433 Ctr. Der Verbrauch von Reis war trotz billiger, im Allgemeinen wenig veränderter Preise geringer als in den vorhergehenden Jahren. Die Einfuhr betrug nur 60 T0 Ctr. gegen 71 826 Ctr. im vorigen Jahr. — Die Einfuhr von Gewürzen betrug 6512 Ttr. gegen 7376 Ctr. im Vorjahr, die von frischen Südfrüchten 7424 Ctr. (gegen 5958 Ctr. im Vorjahr), von getrockneten Südfrüchten 8250 Ctr. (gegen 8644 Ctr.). ; . Im Jahre 1857 sind in Königsberg auf der König⸗
lichen Ostbahn . angekommen: versandt: HJ, i 1176 1532 ,,, 338 Stiere und Ochsen 2255 Kühen. ö 1102 , 6411 Schweine, Ferkel 15 704 Schafe, Lämmer, Ziegen 8 330 K 4647 auf der ostpreußischen Südbahn angekommen: versandt: 1096 464 3 431 192
Pferde Rinder, Füllen. . Kälber, Schweine, Schafe, ö 1167 360 Ferkel, Sãmmer.. .. 520 30 Der Pferdemarkt begann am 58. und endete am 10. Mal. Er war nicht so reichlich wie sonst, und zwar nur mit 250 Pferden von 65 Ausstellern be⸗ schickt worden. Das Geschäft bewegte sich in Knochen und in den Knochenmühlen in bescheidenen Grenzen. Der Gesammtumsatz von Berger Thran betrug 12090 bis 1J500 t. Pillauer Fischthran ist fast arnicht gehandelt worden. Der Umsatz in Rind häuten etrug ungefähr 19500 Stück im Werthe von 295 000 MS, gegen eirca 280 000 MS im Vorjahre. Der Königsberger Schlachthof lieferte etwa 800d, die Provinz goo0o, Rußland (eichte Kuhhäute) 2600 Stuck. Ueberseeische rohe Wildhäute wurden in nennenswerther Menge nicht eingeführt. Der Absatz nach Rußland hat in Folge des niedrigen Rubelcourses und des hohen russischen Zolles fast gänzlich aufgehört. Kalbfelle erlitten einen bedeutenden Abschlag, der Umsatz belief sich auf cirea 170 000 Stück im Werthe von 540 000 S Das Ledergeschäft belebte sich erst im Herbst in Folge der Militärlieferungen. Der Gesammtumsatz war höher als im Vorjahre (dem Werthe nach etwa ⁊ J00 900 gegen ca. 2 000 090 S6 in 1886). Von amerikanischem Sohlleder, welches der e han g für Könige berg ist, wurden eingeführt; 1887 239 887 kg, 18865 344465 kg, 1885 249 816 kg, 1884 225 568 kg, 1883 169 626 kg, 1882 146 897 kg. Ferner betrug die Einfuhr von Leder aller Art, ausgenommen Sohlleder: II Si kg 1886 3 698 1556 6565. . Die Preise für Borsten gingen im Berichtsjahre in Folge steigender Nachfrage um 6— 8 o in die Höhe. Gegen Ende des Jahres waren die Vorräthe
groben Lederwaaren Treibriemen):
1887
fast gänzlich gerüumt. Für die Wollproduzenten war das Jahr ein günstiges. ; Das Bernsteingeschäft hat sich im Allgemeinen gegen 1886 gebessert. Die Bernsteinindustrie in Wien hat sich gehoben, und war sonach wieder ein rößerer Export nach dort zu verzeichnen. Auch in rankreich und England hat sich die Bernstein⸗ fabrikation und somit auch der Absatz wieder etwas gebessert. In Rußland jedoch Hat sich das Geschäft wesentlich verschlechtert. Der Ertrag des Bergwerks Palmnicken war: ö . 1887 1886
Dampfbaggerei Schwarzort 450 Ctr. gegen 930 Ctr. Bergwerk ö und
Kraxtepellun. .. 3. ö
Taucherei K Schöpfen JJ .
durch Stechen, und Lesen. Total J Id Ctr. gegen zob0 Ctr. Die Einfuhr von Steinkohlen und Koks betrug: 1885 1887
seewãrts 154 989 t 146 066 t bahnwärts 23 156 t 11064 t zusammen 178 145 t 157 120 t Das Geschäft, ohnehin seit einigen Jahren sehr schwierig, war wenig gewinnbringend. Die Kon— kurrenz der schlesischen Kohle drückt den Markt und hindert auch den Absatz englischer Kohlen in der . Die städtische Gasanstalt gewann im Jahre 1887 4905 872 ebm Gas und 11 441 850 Eg Koks. Der Umsatz von Liverpooler Kochsalz ging von 6 108 423 kg in 1886 auf 5 670 695 kg zurück. Torreviejasalj (spanisches Salz) und Cettesalz (fran⸗ zösisches Sal) wurden wegen Mangels an jeder Nachfrage gar nicht bezogen; St. Ubessalz (portu⸗ giesisches Salz) ging in einer Quantität von ca. 5069 Ctr. hier ein, welche gleich ab Schiff zu Heringssalz denaturirt wurde. Der Konsum von inländischem Salz war unbedeutend und belief sich auf nur 1707627 kg feines Tischsalz (Siedsaly. Während der Bauperiode entwickelte sich in Folge des durch die Fortifikations- und Bahnbauten her— vorgerufenen großen Bedarfs in Portland⸗Cement ein so reges Geschäft, wie es Königsberg bis dahin nicht gekannt hatte. Geliefert wurden ausschließlich deutsche, zumeist aus pommerschen, zum kleineren Theil aus westpreußischen, schlesischen und holsteini⸗ schen — stammende Marken. Nach Königs⸗ berg kamen etwa 150 0900 t von 180 kg brutto, resp. 170 kg netto. Die Fabrikation von ge⸗ branntem Kalt geht mit jedem Jahr zurück. Die Gypsbrennerei auf Dammkrug hat für die Königs⸗ berger Baumaterialienhandlungen größtentheils den Bedarf geliefert, welcher jedoch nicht über den Durchschnitt früherer Jahre von etwa 4000 Ctr, hinausgegangen ist. Außerdem bat die Gypsbrennerei noch etwa 5000 Ctr. Düngergyps gemahlen. Die Ziegeleien machten durch die Fortifikationsarbeiten gute Geschäfte. In Glas, Porzellan und Steingut verlief das Geschäft zu gleich gedrückten Preisen wie im vorigen Jahre. ö In Eisen betrug die irn L, her See:
Roh ⸗ und Brucheisen . 2336, Eisen in Stäben ... . 6443, 1981.
1827
5,
1886 1œt gegen 3 050,6 t 3 3 689,0 t
Winkeleisen .. . . . .. ö 798,5 t
Eisenbleche, schwarze .. 9t
. 5 t
ö 1844,0t ö 23710 t zusammen 17 885,7 t gegen 11 753, 1 t Mit Ausnahme von 11250 t Roh und Bruch⸗ eisen, die von England (wahrscheinlich nur Roheisen für Gießereijweckeꝰ bezogen sind, bestebt die ganze Einfuhr aus deutschem Material. Von Eisenbahn ˖ material, Schienen, Radkranzeisen geben die Steueramtslisten die Zufuhr über See mit 1814,16 gegen 1291,16 in 1886 an; zweifellos ist alles deutsches Fabrikat, da von England nichts bezogen ist. Nach den Eisenbahnlisten sind ferner auf der Ostbahn und der Ostpreußischen Süd⸗ bahn eingeführt: 40676 Roh⸗ und Gußeisen, 1207 t Cifenbahnschienen und 14490 t fagonnirtes Eisen, zu⸗ sammen 6714 t gef 4523 t im Jahre 1886. Die Ausfuhr betrug nach den Steueramtslisten: 1887 1886 Roh⸗ und Brucheisen 2532,72 t gegen 746,6 t, Eisen in Stäben .. 78,3 t 8,2 t, ö, . 0,1 t,
Winkeleisen. Eisen⸗ und 83, t . A206 t, zusammen Vz6,8ð t gegen 965,9 t.
platten
Die Uniongießerei war im Jahre 1887 nicht so stark beschäftigt, wie in den vorangegangenen Jahren, und da auch die Preise wenig angemessen waren, so ist das Ergebniß kein erfreuliches gewesen. Nicht guͤnstiger sind die Aussichten für das Jahr 1888. Der Uümfaß betrug rund 1590 0090 6 Die Produktion der Gießerei umfaßte 16 670 Ctr. Eisenguß und go0 Ctr. Metallguß. Locomotiven wurden abge⸗ liefert 0. Es waren im Durchschnitt beschäftigt — außer 30 Beamten, Werkmeistern und Ingenieuren — 5b 0 Arbeiter, welche im Ganzen 518 210 „ an Arbeitslöhnen erhielten. Die Königsberger Maschinen ⸗ fabrik. Aktiengesellschaft, berichtet, daß im Mühlenbau 8 ahl⸗, Oel⸗ und Schneidemühlen) im vergangenen
ahre kein größeres Geschäft als im Vorjahre zu erzielen war. Nur der Bau und der Absatz von Turbinen verlief, wenn auch nicht besonders günstig, so doch besser als im Vorjahre. Auch der allge⸗ meine Maschinenbau der Fabrik hat sich merkbar ge⸗ hoben und ergab deshalb eine besseres Resultat als im Jahre 1885. Der Umsatz in der Gießerei be—
Stahl⸗
wegte sich annähernd in den Grenzen des Vorjahres. Die Preise sind in . der übergroßen Konkurrenz sehr gedrückt. Der Absatz von Pianos in Stadt und Provinz war ein recht günstiger. .
Das einst und noch zu Anfang dieses Jahrzehnts so blühende Geschäft in technischen Droguen und Chemikalien hat jede Bedeutung für Königsberg verloren, seitdem die russischen Zölle im Juli 1886 zu Prohibitivzöllen für die meisten englischen, fran⸗ zösischen und deutschen Chemikalien gestaltet wurden.
Auch das Geschäft in Farbwaaren bewegt sich von Jahr zu Jahr in engeren Grenzen Die Sicherbeitszündholjfabrik verarbeitete im Jahre 1887 etwa 20900 Stämme Espen⸗ und Pappelrund⸗ holz. Beschäftigt wurden cirea 75 Arbeiter und Arbeiterinnen; außerdem außerhalb der Fabrik zur Herstellung der Schachteln etwa 120 Familien. Trotzdem das Fabrikat sich Anerkennung erwirbt, konnte doch wegen der durch übergroße Konkurrenz gedrückten Preise ein nur sehr mäßiger Verdienst er⸗ zielt werden. An künstlichem Mineralwasser wurden cirea 24 Millionen Flaschen im Werthe von 200 000 M produzirt. Der Umfang des Geschäfts in künstlichen Düngemitteln hat durch starken Be gehr des neuerdings bei den Landwirthen sehr in Aufnahme gekommenen Thomasschlacken Phosphat⸗ mehls nicht unbedeutend zugenommen. Der Betrieb der Reisstärkefabrik konnte nicht voll aufrecht er⸗ halten werden. Das Ergebniß der Oelmühlen be- friedigte nur theilweis. An Rüböl wurden ca. 4000 Ctr., an Leinöl ca. 6000 Ctr. gekauft, an Petroleum 94 948 Barrels (1886; 104 220 Barrels).
Die Lage der Mühlenindustrie ist auch im Berichts- jahre ungünstig geblieben. In den Erwerbsverhält⸗ nissen der Bäckerkundschaft, auf welche die Mühlen für den Absatz ihrer Fabrikate vornehmlich ange⸗ wiesen sind, ist ein weiterer Rückgang zu verzeichnen, der dem Mehlhandel erhebliche Verluste brachte.
Zucker. In Ostpreußen wurden in der . Campagne mit Rüben bebaut: Rüben verarbeitet:
1887/88 7679 Morgen 921 120 Ctr. 1886/87 5919 ö 739 680
Der Absatz von Wein hat sich nicht vermindert.
Von den im Landkreise Königsberg belegenen Brauereien zu Ponarth, Wicbold, Schönbusch, Schaaken und Friedrichstein sind im Jahre 1887 6 413 85 kg Gerstenmalzschrot verbraucht worden. Von den 14 städtischen Brauereien sind im Jahre 1887 1 450314 kg Gerstenmalzschrot verbraut wor- den. Die Einfuhr sämmtlichen inländischen Bieres in Königsberg. einschließlich des aus den im Königs— berger Landkreise belegenen Brauereien hervor⸗ gegangenen, betrug 108 538 hl. Die Ver⸗ abschiedung des heiß umstrittenen Gesetzes über den Verkehr mit Kunstbutter war für Pro duzenten und Händler ein bedeutsames Ereigniß. Die Regierungsvorlage entsprach in jeder Beziehung allen berechtigten Interessen, indem sie Verhinderung und Bestrafung des betrügerischen Vertriebes von Kunstbutter als Naturbutter bezweckte, aber die freie Fabrikation von Kunst⸗ und Mischbutter im Interesse der konsumirenden Bevölkerung zuließ. Leider wurde aber im Reichstage trotz des Widerspruchs des Herrn Staatssekretärs des Reichsamts des Innern das Verbot der Herstellung von Mischbutter durchgesetzt, bezw. die Zulässigkeit der Mischung sehr erheblich beengt, diese Maßregel trifft die Produktion von Butter und den Butterhandel nachtheilig. Die Gesammteinfuhr von Schmalz betrug 2150 487 kg. Das Heringsgeschäft hat im Lage 1887 einen un⸗ günstigen Verlauf gehabt. Die Bestände aus dem Jahre 1885 konnten, trotzdem sie an sich nicht über⸗ mäßig groß waren, bei andrängender Zufuhr während der Wintermonate nicht aufgeräumt werden, und die zum Sommer verbliebenen Reste von schottischen ᷣ. sind, soweit deren Realisation über⸗
aupt mögli war, kaum zur Hälfte der Einkaufspreise verkauft worden. Im Sommer war der Bedarf ein sehr geringer. Die Einfuhr betrug 275 235 t, gegen 229723 t in 1886. Cigarren in mittlerer Preislage ließen sich ziemlich gut unterbringen, dagegen war für billige ordinäre Fabrikate wenig Begehr. Der Absatz von Kautaback hat wieder zugenommen. Das Geschäft in Rauch= taback ließ dagegen wiederum zu wünschen übrig, da die Cigarre mehr und mehr den Rauchtaback ver⸗ . . Shags und Schnupftabacke fanden guten atz.
Das Jahr 1887 ist für Twiste im Allgemeinen nicht ungünstig verlaufen, da sowohl für rohe Baum- wolle, wie fur Gespinnste vom Beginn an bis in den Juni hinein steigende Konjunktur herrschte. Auch der Handel mit Manufakturwagren war lebhaft. Bessere Leinwand zu Leih- und Bettwäsche wurde wiederum weniger verlangt, weil sich der Mitbewerb baumwollener Erzeugnisse, welche ihrer Billigkeit wegen allgemein bevorzugt werden, mehr und mehr fühlbar macht: dagegen fanden geringe Sorten. sowie Kunstgewebe in Tischzeugen, Servietten und Handtüchern guten Absatz. Die Produktionsfähigkeit der . Schirmfabrikatlon war nicht im vollen uͤmfange in Anspruch genommen. Das Lumpengeschäft erfuhr keine Aufbesserung. Die Dach⸗ pappenfabrik verarbeitete 4509 Ctr. Rohpappe und ca. 32 000 Ctr. Theer u. dergl., die Wollkännel⸗ fabrik stellte 13 000 Wollkännel (37 600 A6) her. Das Tapetengeschäft hat sich nicht gebessert.
Wie das ‚Deutsche Handels ⸗ Archi, mit⸗ theilt, betrug im Jahre 1887 die Gesammt Einfuhr nach San Franeisco 38 209 0984 Doll. Der Antheil Deutschlands an dieser Einfuhr . sich nicht genau feststellen, da nut über die auf dem