1888 / 192 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Jul 1888 18:00:01 GMT) scan diff

öffentlichen Kenntniß gebracht, Steuerjahre Reinertrag

daß der zu den Kommunalabgaben Neckarbahn s des preußischen Betriebsführung be⸗ festgestellt

einschãtzbare das Jahr 1887, ausschließlich des Antheil Staats für die an der gemeinschaftlichen theiligten beiden anderen Staaten, worden ist:

a. der Antheil des Großherzogthums Baden auf

b. . Antheil des Großherzogthum k Berlin, den 24. Juli 1888. Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Im Austrage:

wie folgt,

471 899 4,

Ju st izMinisterium.

Der Rechtsanwalt Wigand in Notar für den Bezirk des Ober-Lan burg a. S.

der Rechtsanwalt Thier in Iserlohn Bezirk des Ober⸗Landesgerichts zu amm, m Wohnsitzes in Iserlohn, und

der Gerichts⸗-Assessor Karl Wilhelm Kockerols in Elberfeld zum Notar für den Bezirk de Düsseldorf, mit Anweisung seines Wo ernannt worden.

Sangerhausen ist zum desgerichts zu mit Anweisung seines Wohnsitzes in Sanger—⸗

zum Notar für den tt Anweisung seines

s Landgerichts zu hnsitzes in Jüchen,

istlichen, Unterrichts- und Angelegenheiten.

und Schulrath Altenbung ist der zu Liegnitz überwiesen worden.

Ministerium der Medizina

Der Regierungs⸗ Königlichen Regierung

ö /// ///

K // // /// /// ///

Königliche Friedrich-Wilhelms-universität. Bekanntmachung.

Die Universität wird zur dankb erhabenen Stifter, König F 3. August d. J., Mittags 12 Uhr, in eine Gedächtnißfeier begehen.

Die Eingeladenen werden ergebenst ersucht, zugestellten Einlaßkarten am Ein

Berlin, den 26. Juli 1888.

Der Rektor der Universität. Schwendener.

8363

aren Erinnerung an ihren ch Wilhelm III., am ihrem großen Hörsaale

ü die ihnen gange vorzuzeigen.

Das lateinische und das deutsche Verzeichniß der Vor— lejungen an der hiesigen Universität für das Winter-Semester 1888/89, welches am 16. Oktober er. be ab bei dem Ober⸗Pedell Besteher ersteres für 25 8, letzteres für 20

Berlin, den 25. Juli 1888.

Der Rektor der Univerität. Schwendener.

beginnt, sind von heute im Universitätsgebäude, 3, zu haben.

Ministerium des Innern.

Der Ober⸗-Präsidial-Rath von Brandenf Ober⸗Präsidenten der Provinz Brandenburg zugetheilt worden.

Aichtamtlich es. Deu tsches Reich.

Berlin, 27. Juli. Se. Majestät der Kaiser und König sind gestern Mittag zum Besuch Sr. Majestät des Königs von Schweden u in Stockholm eingetroffen. den Sr. Telegramme vor:

Sto ckho lm, 26. Juli.

Se. Königliche Hoheit der Kr

Preußzen.

nd Norwegen Aus „W. T. B.“ liegen über bereiteten Empfang folgende

Se. Majestät der König und onprinz hatten sich mit dem deutschen Gesandten, Dr. Busch, welcher von dem Legations⸗ Sekretär Prinzen Lichnowsky begleitet war, sowie mit den st bei Sr. Majestät dem Kaifer Wilhelm und n Hoheit dem Prinzen heute fruͤh oi / Uhr auf der Königlichen Jacht, Drott“ schen Geschwader entgegenzufahren. chwedischen Geschwaders war schon gestern gegangen, um das deutsche Geschwader bei Sise Uhr wurde in den äußeren

zum Ehrendien Sr. Königliche Offizieren eingeschifft, um dem deut Ein Theil des s Abend in See Sandhamn zu erwarten. Heute Vormittag das deut sche Geschwader bei Gälman Demselben voran segelte ein aus drei Torpedobooten, dem Panzerboot „Svea“ und drei Kanonen— stehender Theil des schwedischen Geschwaders; dann gte die Kaiserliche Jacht „Hohenzollern“ an der Spitze des deutschen Geschwaders. zollern“ den Königssalut abgegeben hatte, Uniform) und der Kronprinz (in der schen Dragoner⸗Regiments Beide mit dem Bande des

einrich kommandirten

Scheeren, sichtbar.

booten be

Nachdem die begaben sich der

König (in Admirals Uniform des preußi Vr. 3, dessen Chef derselbe ist), Schwarzen Adler⸗Ordens geschmückt, nebst den Herren der deutschen Gesandtschaft und den zum Chrendienst komman— dirten Offizieren auf einer Schaluppe an Bord der Kaiser Wilhelm,

Seraphinen⸗Ordens angelegt hatte, darauf den Kronprinzen auf das He

schen Neumärki

welcher das Band des begrüßte den König und rzlichst? mit Umarmung rend die Macht Drott“ den Salut abgab und ben befindliche Musikcorps kranz“ spielte. Die Batterie des deutschen erwiderte den Salut, und das Mu schwedische Nationalhymne. enthalt auf der „Hohenzollern“ der Kronprinz wieder an Bord während das Salutschießen fortdauerte, nach Sto um den Kaiser Wilhelm bei der Landung zu e lreiche Privatdampfer mit Zuschauern waren chwader entgegengefahren, hatten festlich

ein. Kurz nach 113, „Hohenzollern“

und Kuß, das auf derse Heil Dir im Sieger⸗ anzerschiffs „Baden sikcorps desselben spielte die ch etwa halbstündigem Auf— gaben sich der König und der „Drott“

und kehrten, ckholm zurück, mpfangen. dem deutschen und alle Villen an den Ufern

ig traf um 115 Uhr wieder hier Uhr fuhr auch die deutsche Kaiserliche Macht unter dem Salut der Geschütze in den

war abermals eine sehr enthusiastische.

Kronprinz Platz genommen. Die Kronprinzessin hatte Se. Königliche Hoheit den Prinzen Heinrich zur Rechten. Gegen⸗ über dem Kaiser saß der Staats-Minister Freiherr von Bildt und gegenüber dem König der Staats Minister Graf Herbert Bismarck. Während des Diners brachte Se. Ma— jestät der König einen To ast auf seinen Kaiserlichen Gast aus, in welchem er aun gen daß zu seinen schönsten Erinnerungen die ihm von des Kaisers Großvater und Vater bewiesene Freundschaft gehöre. Dankbar für den Besuch des Kaisers wünsche er: Gott möge demselben langes Leben und eine glückliche und glorreiche Regierung verleihen. Der Trink⸗ spruch schleß mit den Worten: „Ich trinke auf das Wohl des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen!“ Das Musikeorps intonirte hierauf das „Heil Dir im Siegerkranz“. Se. Majestät der Kais er erwiderte den Toast, indem er seiner Freude über den Besuch im schönen skandinavischen Lande Ausdruck gab. Er hoffe, daß die Freundschaftsbande zwischen den Völkern Deutschlands und Schwedens fortbestehen würden, und trinke auf das Wohl des Königs von Schweden und Nor— . Das Musikeorps spielte hierauf die schwedische National⸗ ymne.

——= Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Au gu sta empfing vorgestern in Koblenz den Oberst-Kämmerer Grafen Stolberg-Wernigerode und ertheilte dem Unter⸗Staats⸗ sekretär im Kultus-Ministerium, Nasse, eine Audienz.

. S. . M. Kreuzer- Fregatte „Bismarck“ ist am 26. Juli er, in Port Said eingetroffen und beabsichtigt, am 27. dess. Mts. die Heimreise fortzusetzen.

Frankfurt a. M., 26. Juli. (W. T. B.) Der Organi⸗ sationskommission des III. Internationalen Binnen? schiffahrts-Kongresses ist folgender Allerhöchster Erlaß zugegangen:

Auf das Gesuch vom 30. Juni er. will Ich das Mir angetragene Protektorat über den dritten Internationalen Binnenschiffahrts⸗Kongreß zu Frankfurt a. M. hiermit übernehmen.

Peterhof, den 21. Juli 1888.

Wilhelm I. R.“

Württemberg. Stuttgart, 26. Juli. Der „Staats— Anzeiger für Württemberg“ meldet: „Nachdem Se. Majestät der König schon im vorigen Sommer hier einer Massagekur bei dem Dr. med. et chir. Röchling von Stuttgart mit gutem Erfolg sich unterzogen hatte, gebraucht Höchstderfelbe auch jetzt wieder seit ungefähr drei Wochen mit nicht minder günstiger Wirkung eine solche Kur bei dem gedachten Arzt, der sich seit Anfang dieses Monats hier befindet und die Ve— handlung Sr. Majestät noch mehrere Wochen fortsetzen wird.“

Baden, Karlsruhe, 25. Juli. Die „Karlsruher Zeitung“ berichtet: „Gestern Nachmittag fand, nach Ablauf von acht Tagen, wieder eine Untersuchung des Innern der lug en Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin statt. Herr Hofrath Maier konnte, Gottlob, abermals einen Fort⸗ schritt in, der Besserung konstatiren. Das' hbis— herige Heilverfahren, hat sich als wirksam bewährt. Ihre Königliche Hoheit wird Sich nun wieder nach und nach an die Helle gewöhnen und die freie Luft im Schatten genießen, wobei jeboch noch immer große Ruhe und der Gebrauch einer Schutzbrille erforderlich sind. Das Allgemein⸗ befinden der Großherzogin wurde durch das für die Augen so wirksame Heilverfahren etwas beeinträchtigt; der Aufenthalt im Freien wird aber voraussichtlich eine baldige Kräftigung herbeiführen.“

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Co burg, 265. Juli. (Goth. tg.) Die Frau rn ft Clementine von Sachsen— Coburg⸗Gotha, die Frau Erzherzogin Elotilde von Oesterre ich nebst Prinzessinnen-Töchtern Marie und Mar— guerite, der Prinz August von Sachsen-Coburg⸗ Gotha nebst Söhnen, den Prinzen Pedro und Ludwig, ferner der Herzog und die Herzogin von RRonk“ pensier sind heute Mittag mit Gefolgè hier eingetroffen.

ier Hafen ein. Se. Majestät der Kaiser Wil— elm und Prinz Heinrich fuhren mit dem Staats— sekretär Grafen Herbert Bismarck und dem übrigen Gefolge in einer Schaluppe nach der Landungsbrücke bei keppbron, wo eine prachtvolle, reich mit Flaggen geschmückte Ehrenpforte mit dem deutschen Reichs wappen in der Mitte errichtet war. Hier empfingen Se. Majestät der König und Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz, die Kronprinzessin, die verwittwete Herzogin von Darlekarlien, von den höchsten Hof⸗ und Staatswürdentraͤgern umgeben, den Aller⸗ öchsten Gast. Der Empfang war ein äußerst herzlicher. Zwei ei der Ehrenpforte aufgestellte Musikcorps spielten die preußische Nationalhymne; die hier garnisonirenden Truppen waren in Parade aufgestellt. Nachdem der König dem Kaiser Wilhelm, Prinz Heinrich der Kronprinzessin den Arm gereicht hatte, begaben sich Allerhöchst⸗ und Höchstdieselben mit dem anzen Gefolge auf einer zu diesem befonderen Zweck erbauten Brücke nach dem gegenüber gelegenen Königlichen Schloß. Die Kopf an Kopf gedrängte Bevölkerung begrüßte Se. Majestäãt den Kaiser mit lebhaften Hurrahrufen; der Kalfer dankte unausge⸗ setzt nach allen Seiten auf das Huldvollste. Kurz nach der Ankunft im Königlichen Schlosse trat der König mit dem Kaiser auf den Balkon heraus; die versammelte Volksmenge begrüßte die Monarchen enthusiastisch. Der ganze in“ der Nähe des Schlosses gelegene Stadttheil ist reich, theilweise großartig, de⸗ korirt, die Haltung des Publikums eine äußerst sympathische. Nachmittags 4 / Uhr unternahm der König mit den Allerhöchsten Gästen eine Spazierfahrt durch den anläßlich des „Bellmans-Tages“ mit Menschen überfüllten Thier⸗ garten. Die Begrüßung der Monarchen durch das Publikum

Stockholm, 26. Juli, Abends. Heute Abend 7 Uhr fand im Königlichen Schlosse ein Galadiner statt, zu welchem 115 Einladungen ergangen waren. Beim Erscheinen der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften spielte das Musik— corps des Svea⸗Leibgarde⸗Regiments einen eigens komponirten . „An den Kaiser Wilhelm II.“ Se. Majestät der

aiser Wilhelm saß zwischen Ihrer Königlichen Hoheit der Kron— prinzessin und Sr. Majestät dem Könige; links vom König hatte Ihre Königliche Hoheit die Herzogin⸗Wittwe von Dale— arlien und neben Höchstderselben Se. Königliche Hoheit der

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 25. Juli. (Wien. Ztg.) Der Kronprinz Erzherzog Rudolph hat sich heute Abend nach Krakau begeben, um die dort dislozirten Infanterietruppen zu inspiziren. König Georg von Griechenland trifft morgen Vormittag in Wien ein und wird nach einem 24 stündigen Aufenthalt seine Reise nach St. Petersburg

fortsetzen.

27. Juli. (W. T. B.) Das „Armee⸗Verordnungs⸗ blatt“ publizirt zwei huldvolle Handschreiben des Kaisers an den General⸗Artillerie⸗Inspektor, F3M. Erz⸗

l Donn r aneh General der Kavallerie, Freiherrn von Ramberg, in welchem er denselben, anläßlich der Vollendung ihres 50. Dienstjahres, seinen Dank und seine Anerkennung für ihre hervorragenden Dienste ausspricht. Der FZ M. Baron Schönfeld ist zum Corps⸗ Kommandanten in Graz, der FMC. Svetene y zum Corps⸗Kom⸗ mandanten in Hermannstadt ernannt worden. Ferner ver⸗

herzog Wil helm, und an den Corps—

öffentlicht das „Armee⸗Verordnungsblatt die „Genehmigung des Kaisers zu der Nichtwiederbesetzung des Kommandos

der ersten Kavallerie-Brigade und zu der Aufstellung sines Kavallerietruppen-Divisions⸗-Kommandos in Wien, das mit dem 1. F. M. in Thätigkeit tritt und zu dessen

Kommandanten Graf Uexkuell ernannk worden ist. Czernowitz, 23. Juli. (Czernow. Ztg.) Gestern ver— sammelten sich auf Einladung des Landeshauptmanns an sämmtliche Propinationsberechtigte in der Bukowina S0 bis 70 derselben im Landhause, um in Betreff der sofortigen

Ablösung des Propinationsrechtes in der Bu kow in a Die Wünsche der Interessenten zum Ausdruck zu bringen. Nach eingehender Dehatte einigte sich die Versammlung dahin, daß auf die sofortige Ablösung des Propinationsrechts einzugehen und

in die Ablösungsentschädigung auch die Entschädigung für das den Propinationsberechtigten gewährleistete Realrecht: nach Ablauf der 26 jährigen Periode geistige Getränke in einer Schänke im Bereich desselben Gutes? oder derselben Ortschaft auszuschänken, schon jetzt einzubeziehen sei. Heute fand bei dem Landes-Präsidenken Freiherrn von Pins die gemeinsame Berathung mit dem Landes-⸗-Ausschuß zum Zweck der Feststellung des Gesetzentwurfs über die Propinations⸗ ablösung statt.

Großzbritannien und Irland. London, 26. Juli. (W. T. B.) Einer Meldung des „Reuter 'schen Buregus“ gus Capetown, von heute, zufolge hat der Gouverneur der Kapkolonie wegen einer jüngst von dem Komman— danten Grobelaar im Khama-Territorium begangenen Grenzverletzung den Administrator Shiyppard angewie⸗ sen, eine Untersüchung an Ort und Stelle vorzunehmen, und den Präsidenten der Südafrikanischen Re⸗ publik (Transvag!), Krüger, aufgefordert, zur Theil⸗ nahme an der Untersuchung einen Delegirten abzuordnen. Die englische Regierung habe den Gouverneur an— gewiesen, der Regierung in Transvaal gegenüber nachdrücklich hervorzuheben, daß die Gebiete von Makabele, Ma shu na ind Makaleka sowie der nördliche Theil des Gebiets von Khama bis zum Zambesi lediglich zur englischen Interessensphäre gehörten.

Frankreich. Paris, 26. Juli. (W. T. B. Die Uebersiedelung des Präsidenten Carnot nach dem i i von Fontainebleau ist nunmehr auf den J. k. Ji. fesigesetzt.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 21. Juli. (W. T. B.) Die Jubelfeier zur Einführung des Ch ristenthums wird heute in ganz Rußland begangen, besonders festlich in Kiew und? im alten Chersones, wo die am Tauforte Wladimir's des Großen er⸗ richtete prächtige Kirche eingeweiht wird. Die hiesigen Blätter heben den kirchlichen Charakter des Jubiläunis hervor, das weit über die Grenzen Rußlands und der 2rthodoren Kirche hinaus bei allen Freunden religiöfer Civilisation und historischen Fortschritts lebhafte Theil nahme hervorrufen müsse,

Kiew, 26. Juli. (W. T. B.) Die Jubelfeier zur Erinnerung an die Einführung des Ehxistenthums in Rußland verlauft programm⸗ mäßig. Derselben wohnen außer zahlreichen russischen Bischöfen und Devutationen auch der Generalprokurator der heiligen Synode, der Wirkliche Geheime Rath Pobe⸗ donoßzem bei. Aus dem Auslande sind zu der Feier eingetroffen: der Archimandrit der Kirche zum heiligen Grabe in Jerusalem, Arsenius, der montenegrinische Metropolit Hilarion, der Archimandrit der Petersburgischen griechischen Gesandtschaftskirche, Neophit, der Jassy'er Archi⸗ mandrit, Konon Aromeiko Donic, ferner aus Jäffy der Fürst Bogoridis, und der serbische General Gruic. Graf Ignatieff nimmt in seiner Eigenschaft als Präsident des St— Petersburger Slavischen Wohlthätigkeitsvereins an der Jubelfeier Theil.

27. Juli. (W. T. B.) In der gestern stattgefundenen Festversammlung wurden zahlreich? Gratulation s— Adressen oerlesen, unter denen sich auch eine solche des Erzbischofs von Canterbury befand. Zur persön⸗ lichen Theilnahme an der Feier sind noch eingetroffen: 2 orthodoxe Priester aus Japan, 5. gregorianische aus Kur— distan und 2 Priester aus Abessinien.

Niederlande. Haag, 26. Juli. (W. T. B.) Die

Zweite Kammer nahm heute den Gefetzentwurf, nach welchem die Konzession der Niederländischen Bank auf 15 Jahre verlängert wird, mit 59 gegen 30 Stimmen an. Nach diesem Gesetz theilt der Staat den Gewinn mit den Aktionären, welchen gegen Bezahlung von einer Million an den Staat die Vermehrung des Aktienkapitals um vier Millionen gestattet ist.

Türkei. Konstantinopel, 26. Juli. (W. T. B.) Von offizieller Seite wird bestätigt, daß die Pforte wegen der Rußland schuldigen Kriegsentschäbigung dem russischen Botschafter Nelidoff eine Note übergeben und in derselben n, . habe: an jedem Fälligkeitstermin 350 000 Pfund und außerdem 100 000 Pfund zur Abstoßung der rückstänigen 700 060 Pfund bezahlen zu woͤllen.

Die türkische Regierung hatte für alle aus dem Golf von Neapel kommenden Provenienzen eine meh r⸗ tägige Obser vation angedroht. Die italien ische Re⸗ gierung hat der Türkei darauf versichern lassen, daß in ganz Italien ein vorzüglicher Gesund geitszustand herrsche, und be⸗ absichtigt, falls die Türkei dessenungeachtet auf ihrem Vor⸗ haben beharren sollte, sämmtlichen türkischen Konsular⸗Agenten am Golf von Neapel das Exequatur zu entziehen, weil durch sie die türkische Regierung wissentlich oder unwissentlich ge⸗ täuscht worden sei.

Schweden und Norwegen. Christiania, 26. Juli. (W. T. B.) Der König verlieh dem Könige von Sachsen das , des norwegischen Ordens des heiligen Olaf. .

Drontheim, 27. Juli. (W. T. B.) Der König und die Königin von Sachsen trafen gestern Abend hier ein und setzten heute Vormittag mit dem Dampsschiff „Jupiter“ ihre Reise nach dem Norden fort.

Zeitungs stimmen.

Das „Deutsche Tageblatt“ schreibt:

Gestern, am Donnerstag, um 12 Uhr 45 Minuten Nachmittags, ist so meldet der Telegraph unser Kaiser, von einer zahlreichen Menschenmenge enthusiastisch begrüßt, in der im reichsten Flaggen⸗ schmuck prangenden schwedischen Hauptstadt eingetroffen.

Eine unmittelbare politische Bedeutung, wie sie der Zusammen—⸗ kunft in Peterhof, trotz ihres in erster Linie persönlich⸗freundschaft⸗ lichen Charakters, nicht abzusprechen war, wird man dem Erscheinen unseres Kaiserlichen Herrn am schwedischen Hofe kaum beilegen können; der Besuch trägt unverkennbar den Stempel eines Akts fürstlicher Courtoisie, vielleicht auch den des Dankes und der Erkenntlichkeit. König Oskar war der letzte Monarch gewesen, welcher dem Erlauchten Dulder in Friedrich skron die Hand drücken durfte. Von weiter Reise heim kehrend, hatte er seinen Weg über die deutsche Residenz genommen,; um Kaiser Friedrich den Dritten, dessen nahe Auflösung in sicherer Aussicht stand, noch einmal sehen und begrüßen zu können. Es mag hiernach eine Herzensregung, der Wunsch, für die dem Vater bereitete letzte Freude nochmals zu danken, auf den Entschluß unseres Kaisers, auf seiner Nordlandsfahrt auch Stockholm zu berühren, wenigstens mitbestimmend eingewirkt haben. Auf ein Volk aber, das, wie das schwedische, in seinen breiten ländlichen Schichten dank seiner geographischen Lage eine gewisse Urwüchsigkeit sich zu bewahren vermochte, wirkt Alles. was vom Herzen kommt und zum Herzen geht, mit ganz besonderer Lebhaftigkeit. Es ist daher mit Sicherheit zu erwarten, daß Kaiser Wilhelm's Besuch in Stockholm wesentlich dazu beitragen wird, die im Laufe der Zeit durch politische Ereignisfe mitunter etwas ge— lockerten stammperwandtschaftlichen Bande zwischen uns und unferen standinavischen Vettern mehr und mehr zu Festigen. Jedes dahin ge⸗ richtete Bemühen darf überdies auf König Oskar's thatkräftige Mit wirkung rechnen. Die warmen Sympathien, welche gerade der König selbst für Deutschland und das Deutsche Kaiserhaus hegt, haben ja in dem Ehebündniß, welches vor einigen Jahren zwischen dem Kron— vrinzen von Schweden und der Prizzessin Victoria von Baden, der Enkelin unseres damaligen Heldenkaisers, geschlossen wurde, beredten Ausdruck gefunden.

Ungetheilte Anerkennung und lebhafte Zustimmung werden in Schweden bei Fürst und Volk aber auch die Friedensgedanken finden, welche Kaiser Wilhelm auf die See hinausgeführt haben. Trotz des starken Geschwaders stolzer Kriegsschiffe, welches ihn geleitet. erscheint er allerwarts an den baltischen Küsten als ein, rechter Fürst des Friedens. Nicht mit Unrecht bemerkt ein österreichisches Blatt, daß in unserer Zeit, in welcher sich die Völker nicht nach dem Glaubensbekenntniß, sondern nach den zwei Parteien der Friedensfreunde und der Triedensfeinde gruppiren, das Gefühl der Freundschaft zwischen Schweden und Deutschland nicht anders als zunehmen und gedeihen könne. Auch der in den nächsten Tagen sich anschließende Besuch in Kopenhagen werde denkwürdig sein als ein Zeichen der Versöhnung, die zwischen Deutschland und Dänemark sich vollzieht, einer Ver⸗ söhnung, deren man gerade in Schweden aufrichtig sich freuen wird.

Unter der Ueberschrift „Der Deutsche Kaiser im ger— manischen Norden“ äußert die „National-Zeitung“:

Vierzehn Jahre sind es, als Graf Moltke im Deutschen Reichs— tage das historische Wort sprach: an Achtung habe Deutschland überall, an Liebe nirgends gewonnen, denn wo wäre der Uebermächtige beliebt? Es werde Deutschlands Sache sein, nicht nur Frieden zu halten, sondern auch Frieden zu gebieten. Dieses Programm ist in seinem vollen Umfang ausgeführt worden. Ihm aber ist e in anderes . an die Seite getreten: mit freundschaftlicher Zuvorkomm en⸗

eit unseren Nachbarn jenes unberechtigte Mißtrauen zu nehmen, das

gerade den Mächtigen so leicht verfolgt. Vielleicht ist gerade dieses bestimmt, die Prüfungszeit abzukürzen, welche uns unser großer Feld— herr prophezeit hat.

Der junge Deutsche Kaiser hat, kaum zur Regierung gelangt, sich nicht nur beeilt, dem mächtigen Slawenstaat durch die Anwesen heit in der Hauptstadt desselben zu erkennen zu geben, daß er mit ihm in Frieden zu leben wünscht. Er erscheint auch bei den Fürsten der kleineren germanischen Gemeinwesen des Nordens, um hier die Bande einer Freundschaft zu knüpfen, die wegen mancher unberechtigter Vor⸗ urtheile gegen das junge Reich bei unseren fkandinavischen Stammezz⸗ ger ossen bisher noch nicht recht aufkommen konnte. Es ist nicht die politische Bedeutung von Schweden und Dänemark, welche es uns wünschenswerth erscheinen ließe, gerade mit diesen Staaten in besonders guten Beziehungen zu stehen. Im vorigen Jahrhun⸗ derr, als, Finnland noch schwedisch war und die misstärischen und maritimen Kräfte des Landes noch groß genug waren, um nit Rußland lange Jahre zu ringen, hatte Schweden für ung eine politische Bedeutung. Heute können Schweden und Norwegen zu⸗ sammen nur 4) bis 60 0090 reguläre Soldaten aufstellen, und die ebenso konsequenten wie erfolglosen Bemühungen der schwedischen Regierung, von dem Reichstage eine Heeresreform zu erlangen, zeigen, wie unpolitisch man sich fühlt. Der norwegische Storthing, der mit den Geldern für die Landesvertheidigung noch mehr kargt als der schwedische Reichstag, hält größere Üebungsfahrten für die Kriegs⸗ schiffe für überflüssig und verweigert das Geld hierfür. Wir legen großen Werth auf alle ideellen und matersellen Beziehungen zwischen Schweden Norwegen und uns, aber am wenigsten Werth 'auf die politischen Beziehungen. ;

Wenig anders verhält es sich mit Dänemart. Wir wissen den Handelsverkehr mit Dänemark und die Dichter und Künstler dieser kleinen, aber begabten Nation zu schätzen, die Macht derselben jedoch und ihre Politiiche Bedeutung für uns fällt nicht mehr ins Gewicht. Die Dänische Leindarmee wird Niemand in Deutschland fürchten, und as. Meer können wir Koalitionen gegenüber nur mit anderen Koali— tionen behaupten, gleichgültig, ob sich die dänische Flotte dieser Koali⸗ tion anschließt oder nicht. Immerhin ist es sogar für einen großen Stgat vortheil haft, mit den kleineren Gemeinwesen an seiner Grenze in Freundschaft zu leben, und wer so mächtige Rivalen hat wie wir, muß zeden Vortheil wahrnehmen. ; ;

Der zweite Äbschnitt der Nordlandsfahrt unseres Kaisers, der VHesuch der Höfe von Stockholm und. Kopenhagen, steht dem ersten Abschnitt der Reise an politischer Bedeutung weit nach, aber er regt vnsere nationalen Empfindungen in ganz anderer Weise an. Wir können die Stammes gemeinschaft, die Gemeinschaft der Kultur nicht vergessen, die uns mit dem germanischen Norden verbindet. Vom rein praktischen Standpunkt aus wird dieser Befuch das Seinige thun, um den Ein⸗ druck, welchen die Tage von St. Petersburg geinacht haben, zu ver- stãr ken. Die Bereitwilligkeit, mit welcher die deutsche Industrie dem Rufe der dänifchen zur Ausstellung Folge leistete, die Freundlichkeit, mit, welcher sie aufgenommen „wurde. zeigt den Politikern an

g Seine. daß manche Wunden zu verharschen beginnen, die

ch der Ansicht der Tentschenhasser in Paris sich niemals schließen könen. Wenn der Kaifer, der sich selbst als Schüler des Fürsten Bis marck bezeichnet, an dem Hofe des Schwiegervaters des Präten denten von Hannover und der Prinzessin Marie von Srleans erscheint, O, wird er genau wissen, daß er eine gute Aufnahme zu erwarten hat. Obgleich Dänemarks militärische Hülfsquellen nicht allzu hoch anzu- schlagen sind, jo schwindet den Franzosen doch wieder eine von den

usionen, auf denen sie ihr Luftgebände eines Rachekrieges gegen Deutschland begründet haben. Der Befuch Kaiser Wilhelm's I. in

Kopenhagen wird auf die Gesinnungsgenossen des Herrn Deroulsde eine ähnliche Wirkung ausüben, wie im Jahre 1853 die Reife des Kronprinzen Friedrich Wilhelm an den Hof von Madrid sie übte.

Schweden haben die dynastischen Verbindungen dem guten dniß zwischen den zwei Nationen vocgearbeitet. sehen wir uns nach Gründen um, welche eine Entfremdung so nah verwandter Völker rechtfertigen könnten; es müßte denn gerade jene wunderliche Eifersucht sein, wie sie manchmal gerade unter Ver⸗ wandten herrscht, und die diese antreibt, ihre Neigungen lieber den Fremden zuzuwenden, als denen, welchen die Natur den ersten Anspruch darauf gegeben hat. Um so mehr sind wir geneigt, jede Annäherung Freuden zu begrüßen und die Herstellung von herzlichen Be⸗ ziehungen von Volk zu Volk als ein Einlenken in die natürlichen Ver⸗ hältnisse zu betrachten. Die Hoffnung, daß die Reise unferes Kaisers nach Stockholm ein erfolgreicher Schritt auf diefem Wege fein mag,

r Enkel Wilhelm's des Siegreichen den Herrschern der stammverwandten Reiche des Nordens widmet, in der ganzen Welt die Ueberzeugung verbreiten, daß kein europãischer Staat von Deutschland etwas zu besorgen hat, und daß dieses mit Niemandem lieber in guten. auf gegenseitiger Sympathie und Achtung gegründeten Beziehungen steht, als mit feinen skandinavischen Stammes

Einverstãn Vergebens

ist vielleicht nicht ungegründet. . . Mögen die Besuche, welche de

Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ Nr. 30. Inhalt: Gesundheitsstand. . in der Berichtswoche. Flecktyphus im Reg. Bezirk Magdeburg. Gelbfieber und Pocken in Rio de I Findelanstalt 1887. ö 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Krankenhäusern. und Landbezirken. Geburten und Stockholm Witterung.

reußen.) Kreisphysi⸗ eg. Bez. Düsseldorf.) en⸗Meiningen.) Cocain.

Volkskrankheiten

aneiro. Bericht der Prager Sterbefälle in deutschen

Auslandes. Erkrankungen in Berliner Desgl. in deutschen Stadt⸗ Sterbefälle i Gesundheitsverhaͤltnisse Maßregeln :e. der Türkei. Medizinal⸗Gesetzgebung e. kats⸗Prüfung. Pferdeschlaͤchtereibetrieb. Selbstdispensiren der Thierärzre. ( Sachs W Schwarzburg⸗Rudolstadt.) Leichentransport. (Waldeck) Desgl. (Schaumburg⸗Lippe.) Leichentransport. ö Desterreich. Celluloid ⸗Gegenstände. Schweiz.) Natur, und Kunstweine. Mit Alkohok zubereitete Säfte und Früchte. (Großbritannien) Animals (Amendment)

Rechtsprechung.

in Kalkutta 1886.

Zeitweilige Thierseuchen.

Obligctorische Trichinenschau. (Hamburg). Zusatz zur Medizinal⸗Ordnung.

und Ehßgeräthe.

(Reichsgericht. Ver⸗ ssen Einfuhr aus Oesterreich zum eigenen t war. Geschenkliste.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 29. Inhalt: Amtliches: Cirkularerlaß vom 9. Juli 1885. Perfonalnachrichten. M Nichtamtliches: Preisbewerbung für das Ausstellungsgebäude in Dresden (Schluß). Knickfestigkeit von Ringen und Röhren. Bau der Eisenbahngeleise. Vernnschtes: Preisbewerbungen, betr. Ent würfe zu einer Synagoge in Berlin i l zu einem Kaiser Wilhelm- Denkmal in Mannheim zu einer Allgem. Versorgungsanstalt in Brünn. Stiftung. Technische Hochschule in Charlottenburg. Technische Preisschrift über die Anwendung der Gesundheitslehre beim Hochbau im Niederländ. Ostindien. Kraft= und Arbeits maschinen ⸗Ausstellung in München D Vertragsbedingungen für die Ausführung von Garnisonbauten. Abgeordnetenhaus in Rom. Kosten der Fagade von . Maria del Fiore in Florenz. Inhalt der Zeitschrift für Bauwesen. Bücherschau.

Order of 1888. Nr. äußerung von Rindvieh, de Wirthschaftsbetriebe gestatte

zu einem Krankenhaus in Louis Boissonnet⸗ Hochschule in Darmstadt.

Die allgemeinen

Statiftische Nachrichten.

Der neueste Jahrgang 1888) des Statistischen Jahr⸗ buchs für das Deutsche Reich“ weist in einer Beziehung eine Beschränkung des seitherigen Inhalts cuf, der gegenüber dann eine recht erwünschte Erweiterung hat eintreten können zeitlichen Vergleich, auf den das Kaiserl iche Statistische Amt bei den Mittheilungen in seinem Fahrbuch großes Gewicht legt, und der um so lehrreicher wird, je weiter er sich zurckerstreckt. Nun wird aber die Reihe der Jahre, auf welche derselbe ausgedehnt werden kann, immer länger, und so sind die Nachwei ungen bei mehreren Gegen⸗ ständen über den Raum, den das Jahrbuch für sie zur Verfügung hat, hinausgewachsen. Um dessenungeachtet den zeitlichen Vergleich in seiner ganzen Ausdehnung cufrecht zu erhalten, hat es am zweck— soweit erforderlich und thunlich, bei der Fluß und Seeschiffahrt, beim Verbrauch von Produkten der Montan⸗Industrie und

Verbrauchssteuern, statz der Zahlen für die einzeinen Jahre Jahres- durchschnittszahlen, in der Regel für Jahrfünfte, zu geben. mußte sich empfehlen, ein für allemal feste Jahrfünfte, 1861565, Auch da sind nunmehr diese festen fünfjährigen Perioden eingeführt, wo seither zur Berechnung fünf— jähriger Durchschnitte mit den Perioden in der Weife gewechfelt ste Jahr als das letzte der letzten fünf⸗ Durch diese Zusammenfassung von je füns Jahren ist so viel Raum erspart worden, daß es bei einzelnen Gegenständen angängig gewesen ist, nicht allein den Ver—⸗ gleich auf noch frühere Jahre als seither zu erstrecken, sondern auch sie sachlich zu ergänzen. Letzteres hat namentlich, in Folge der am 1. Januar 1885 eingetretenen Erweiterung des statistischen Waaren⸗ derzeichnisses für die Statistik des Handels mit dem Auslande, beim Verbrauch mehrerer nur vom Auslande erzeugter Artikel geschehen

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin hiesigen Standesämtern in der

Dies betrifft den

mäßigsten geschienen, insbesondere

von Artikeln, im Auslande

beim Ertrage der Zölle

1866/70 u. s. w. anzunehmen.

wurde, daß immer das neue jährigen Periode in Ansa

Woche vom Anmeldung gekommen: 33 Todtgeborene,

sind bei den 15. Juli bis 240 Eheschließungen, 903 Lebendgeborene, Sterbefälle.

Kunft, Wifsenschaft und Literatur.

Vorgestern verstarb hierselbst nach längeren Leiden der Wirkliche Geheime QOber⸗Regierungs⸗Rath a. D. Dr. theol. et phil Hermann Bonitz. Derselbe war am 29. Juli 1814 zu Langenfalza geboren, wurde 1840 Oberlehrer am Gymnasium in Berlin,

Grauen Kloster Gymnasium Universität in Wien, Gymnasiums nach Berlin gogischen Seminars für gelehrte Akademie der Wissenschaften und trat am 1. Oktober 1875 als vor⸗ tragender Rath für das höhere Schulwesen in das preußische Unter · sterium. In wissenschaftlicher Beziehung bat sich Bonitz durch seine Arbeiten über Aristoteles und Platon bekannt Der Verstorbene war auch Mitglied der Akademien der Wissenschaften in München und Wien.

Verhältniß der Volksschule Preuße! Staat und Kirche. Quellenmäßige Darstellung von W. R telen, Geheimem Ober -Justiz⸗Rath. Mitglied des Deutschen Reichtz= tages und des Preußischen Abgeordnetenhauses. d Verlag von Ferdinand Schöningh. Osnabrück. Ladenpreis 2 „SÜ 86 . Buches ist, wie der Verfasser in der Vorrede sagt, mit dazu beizu⸗ Wege zu finden, auf denen unter Aufrechterhaltung Duldung und Konfessionen das Band werden könnte.

auch Mitglied der

richts Mini

Paderborn. Münster i. W. J. Zweck des vorliegenden

tragen, um die Grundsãtze berechtigung und Schule

jenigen, deren Ideal eine sogen. . Religion und eine religionslofe Schule ist, mögen das Buch sofort wieter aus der Hand legen. Der Verfasser ist weit entfernt, zu verfuchen, fie von ihrem Irrthum zu überzeugen, ihre Bestrebungen auf andere Bahnen zu lenken. Denjenigen aber, welchen die Erhaltung der Re⸗ ligion im Volk am Herzen liegt, und welche des guten Willens sind, in der Frage des Verhältnisses der Volksschule Preußens zu Staat und Kirche, wie es früher bestanden hat und wie es jeßt besteht, ein objektives Urtheil sich zu bilden, soll das Buch als Huͤlfsmittel dienen. Verfasser ist Katholik. Daran wollen die Angehörigen der evangeli⸗ schen Kirche sich nicht stoßen. Soweit zwar die katholische Kirche von der , betroffen ist, vertritt Verfasser seinen katholischen Stanßzpunkt. Da aher die christliche Kirche überhaupt bei der Frage interessirt ist, tritt er überall auch für die Rechte der evangelischen Kirche ein, und bleibt ihm die Hervorhebung der konfessionellen Gegensãtze überall fern. Was die Anordnung des Stoffes betrifft, so bietet das Buch im ersten Theil die gesetzlichen Bestimmunger und prin— zipiell wichtigen Anordnungen der obersten Verwaltungsbehörden, be⸗ treffend das Volksschulwesen, sowohl für das landrechtliche Gebiet der Monarchie, als auch für die einzelnen älteren und neuerworbenen Provinzen, gesondert nach Perioden. Im zweiten Theil wird der gegenwärtig bestehende Rechtszustand nach folgenden Richtungen hin erörtert: J. Anstellung der Volksschullehrer; JJ. Schulaufsicht; II. Religionsunterricht; 1IV. Simultanschulen; V. Privatschulen. Vorausgeschickt ist als Einleitung eine kurze Betrachtung der histori⸗ schen Entwickelung; den Schluß bildet eine allgemeine Betrachtung . . rechtlichen und thatsächlichen Zustandes der Volks ule

Im Verlage von Franz Vahlen hierselbst (w., Mohren— straße 13/14) erschienen soeben: ‚Ertäuternde Anmerkungen zu den Vorschriften des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich“, bearbeitet und mit iner Einleifung versehen von Dr. Paul Alexan der⸗Katz, Rechtsanwalt am Königlichen Landgericht Berlin J. Dritte Abtheilung, Erster Band, Allgemeiner Theil: Recht der Schuldverhältniffe, Sachenrecht. Der Schluß dieses Unternehmens soll Ende August d. J. erscheinen.

Die soeben ausgegebene Nr. 27 der Mittheisungen des Deutschen Schulvereins enthält den ausführlichen Bericht über die heuer zu Pfingsten abgehaltene VIII. ordentliche Haupt⸗ versammlung in Brünn. Diesem Bericht ist eine „Meberficht über die ö des Schulvereins auf dem Gebiet des Schul wesens? beigegeben, aus welcher ersichtlich ist, daß der Berein 35 Schulen mit 82 Klassen in 88 getrennten Abtheilungen (die Errichtung weiterer 5 Schulen mit 5 Klaffen wird angestrebt), 59 Kindergärten mit 75 Abtheilungen derzeit besitzt. Unterstützt wurden im abgelaufenen Vereinsjahre 56 Schulen, 77 Kindergärten und außerdem wurde für mehrfache Unterrichtszweige, als: Excurrendo⸗ Unterricht, katholischen und evangelischen Religionsunterricht, deutschen Sprachunterricht, Industrial! Fortbildungs⸗ und Musikunterricht ent⸗˖ sprechend vorgeforgt. Zu Schulzwecken wurden 18 Realitäten er⸗ worben oder umgestaltet; an 26 Orten sind Schulbauten, theils fertig⸗ gestellt oder in Ausführung begriffen, Eigenthum des Vereins, der auch zu fremden Schulbauten an itz Orten Beiträge gefpendet hat. Auch die fernere Vereinsthätigkeit (Beschaffung von Schuleinrichtungs⸗ gegenständen, Büchereien, Lehr⸗ und Lernmitteln, die Zuerkennung von Lehrergehaltszulagen (63 Fälle), Ehrengaben für Lehrpersonen (60 Fälle), Schulgeld ahlung für arme deutsche Kinder (23 Fälle) and sonstige Unterstützungen) ist übersichtlich darge tellt. Daran reiht sich der Rechnungsabschluß vom 31. Dezember 1867 und die Schilderung der Schulvereinstage in Brünn vom 20 22. Mai, deren erhebenden Eindruck die Mittheilungen einer Festgenofsin' auf das Lebendigste charakterisiren. Der übrige Theil diefer mehr als 4 Bogen starken Nummer ist wichtigen Mittheilungen gewidmet, von denen die AÄn— kündigung des Schul vereins-Kalenders 1889 mit feinem reichen Inhalt, eine Zusammenstellung der auf den Verein bezüglichen Ab⸗ zeichen, Druck orten und Druckschriften, Besprechungen eingefandter Bücher, Mittheilungen des Böhmerwaldbundes und vom Bunde der Deutschen Nordmährens besondere Beachtung verdienen.

Im Verlage von J. Bädeker in Leipzig erschien soeben: Der Zimmergarten“. Bas Schriftchen stammt aus der Feder des bekannten Schriftstellers auf dem Gebiet. des Gartenbaues und der Blumenzucht, J. Hartwig, Großherzoglich sächsischen Garten⸗Inspektors in Weimar, und bildet einen Ergänzungsband zu dem in dem— selben Verlage bereits in 15 starken Auflagen (ca. 50 G00 Exemplaren) erschienenen . Küchen- und Blumengarten für Hausfrauen von Henriette Davidis“, welches Buch nach dem Tode der Ver—⸗ fesserin gleichfalls von J. Hartwig durchgearbeitet worden ist. Der Preis des ‚Zimmergartens“ beträgt für das broschirte Exemplar 75 9. für das kartonnirte 1 (.

Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Q uarantänewesen.

Egypten.

Der internationale Gesundheitsrath zu Alexandria hat, nachdem die Cholera in Baras. bei Singhel auf Sumatra seit dem 23. Juni d. J erloschen ist, beschlossen, die Quarantäne gegen An—⸗ künfte aus Singhel aufzuheben. (Vgl. . Reichs Anzeiger? Rr. 159 vom 19. Juni 1888.)

Gewerbe und Handel.

Der Papier-Verein Berlin und Provinz Branden⸗ burg veranstaltet vom 13.— 23. September d. J. im Winter- garten des Grand Hotel Alexanderplatz eine Fach ⸗Messe, zu der die ersten Fabriken Deutschlands, insbesondere gber von Berlin ihre Fabrikate senden werden, da die vor 2 Jahren 7Tröder Waaren— börse von demselben Verein veranstaltete, jedoch kleinere Ausstellung, gute Erfolge gehabt hat. Zugelassen werden alle Erzeugnisse und Maschinen des Papier-, Schreib⸗ und Lederwaarenfachs, der Buch⸗ binderei und Druckindustrie.

W Die Inhaber der hiesigen Firma Breest u. Co., Bau— anstalt für Eisenkonstruktionen und Wellblechfabrik, haben ihr Unternehmen in eine Aktiengesellsche ft umgewandelt.

Die diesjährige neunte ordentliche Generalversammlung der Unter ⸗Elbe'schen Eisenbahngesellschaft fand gestern in Harburg in Anwefsenheit von 2 Attjonären statt, welche 1135 Aktien Liti. A, 29 910 Aktien Litt. B. und 2166 Aktien Litt. C. mit insgesammt 3320 Stimmen vertraten. Der Jahresbericht nebst . und Gewinn- und Verlustrechnung wurden genehmigt und dem Vorstande Decharge ertheilt. Ueber die Verwendung des Reingewinns wurde den Vorschlägen entsprechend beschlossen, daß zunaͤchst die Aktien Litt. A. die statutenmäßige Dividende von 4 60 erhalten, während die dann noch zur Verfügung bleibenden 112 500 S auf die Äktien Litt. B. zur Vertheilung gelangen. Der aus dem Aufsichtsrath aus scheidende Direktor Stoclet zu Brüssel wurde wieder gewählt. Die J der Diyidenden wird vom 15. August d. J. ab statt⸗ finden. Im Anschluß an die Generalversammlung fand eine Sitzung des Aufsichtsraths statt, in welcher der Aufsichtsrath sich neu konstituirte und den bisherigen Vorsitzenden, General⸗ Konsul Ed. Behrens aus Hamburg, sowie dessen Stell. vertreter Kommerzien⸗Rath Fr. Kroöos zu Harburg wieder zu shrem Amte wählte, Außerdem wurde, der bisherige Verkehrs- Inspektor Sieges zum Mitglied der Direktion der Ünter. Elbe fchen Eisenbaha⸗ gesellschaft erwählt.

Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 30. Juli im „Berliner Hof“ statt.

Am 2. und 23. Juli er. fand in Leipzig die General versamm⸗ lung des Deutsch⸗Oesterreichischen Möbel ⸗Transport⸗ Verbandes statt. Der Verband verfolgt den Zweck, die Möbel transporte auf dem gesammten Kontinent zu regeln und dem Publikum bei Umzügen Garantien für ordnungsgemäße Ausführung ꝛe. zu bieten. Insbesondere will der Verband dahin streben, daß das Ümzugsgut, wie Umzüge im Allgemeinen, von Ort zu Ort nur in Patent. Möbelwagen bei mäßigen Abschlüssen erfolgt. Der Verband hat gegen 1160 Patent · wagen (Wagen ohne Umladung) zu seiner Verfugung und ist an allen größeren Plätzen des Reichs wie in den österreichisch⸗ungarischen