1888 / 196 p. 13 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 Aug 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Uebungen im technolegischen Laboratorium. K. Forst⸗ meister Kavsser: Einleitung in die Forstwirthschafteélehre, die deutschen Waldbäume und deren forstliches Verhalten; Waldbau. K. Reg. und Baurath Beyer: Wasserbaukunst in Anwendung auf die Landwirthschaft, insbesondere Drainage, Kunstwiesenbau und Deich⸗ wesen; in Verbindung damit Feldmessen und Nivelliren mit prak⸗ tischen Uebungen; landwirthschaftliche Baukunst. K. Garten inspektor Stein: landwirthschaftlicher Gartenbau. .

B. Grundwissenschaften. rof. Dr. O. E. Meyer: Experimentalphysik; Uebungen im vhysikalischen Beobachten und Experimentiren, in Gemeinschaft mit Prof. Dr. L. Weber und Dr.

Auerbach. Prof. Dr. Partsch: Allgemeine Geographie,

heil J.; die Erde als Weltkörper und die kartographische Darstellung ihrer Oberfläche. Geh. Reg. Rath Prof. Dr. Löw ig; anorganische Experimentalchemie; analytische Chemie; analytische Uebungen im Laboratorium, in Gemeinschaft mit Prof. Dr. v. Richter. Geh. Reg. Rath Prof. Dr. Poleck: analytische Methoden zur Untersuchung der Nahrungsmittel, des Wassers und der Luft. Prof. Dr. Hintze: spezielle Mineralogie (ohne allgemeinen Theil). Geh. Bergrath Prof. Dr. Römer: Geologie; Anleitung zum Studium der Lehrsammlungen des mineralogischen Museumg. Dr. Kosmann : die nutzbaren Hillen Schlesiens. Geh. Reg.⸗Rath Prof. Dr. Ferd. Cohn: Änatomie und Pin; logie der Pflanzen; mikroskopischer Kursug für Anfänger; Arbeiten im pflanzenphysiologischen Institut; botanischkes Kolloquium. Prof. Dr. Engler: allgemeine Botanik, mit mikroskopischen Demonstra⸗ tionen; mikroskopisches Praktikum. Dr. Pax: Geschichte der Kulturpflanzen, für Studirende aller Fakultäten. Prof. Dr. Schneider: Zoologie der Wirbelthiere; zoologisches Kolloquium. Prof. Dr. von Miaskowski: Nationalökonomie (Volkewirth⸗ schaftslehre: a. allgemeiner Theil; Armenwesen und Sozial⸗ politik; staatswissenschaftliche Uebungen. Prof. Dr. El ster: Spe⸗ zielle Volkswirthschaftslehre (Agrar- und Gewerbepolitik und Ver⸗ kehrswesen); sozialistische Bewegungen und sozialpolitische Bestrebungen der jüngsten Zeit; volkswirthschaftliche Uebungen. .

Bezüglich allgemein bildender Vorlesungen aus den Gehieten der Mathematik, Philosophie, Geschichte, Literaturgeschichte 2c, sowie be züglich mehrerer Vorträge aus der Lehre von der öffentlichen Ge—= sundbeitspflege, sowie endlich bezüglich des Unterrichts in der französi= schen, englischen und polnischen Sprache und in schönen Künsten, wird auf das eben veröffentlichte Gesammtvorlesungsverzeichniß der Uni⸗ versität verwiesen. .

Weitere Auskunft über die Verhältnisse des landwirthschaftlichen Studiums, an der Königlichen Unirersität ertbeilt gern der Unter zeichnete, insbesondere durch unentgeltliche Uebersendung einer kleinen, diese Verhältnisse darlegenden Druckschrift.

Breslau, im Juli 1888. .

Dr. Walter von Funke, ; ord. Professor, Direktor des landwirthschaftlichen Instituts der Universität.

Abgerei st: Se. Excellenz der Präsident des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths, Wirkliche Geheime Rath Dr. Hermes, nach Westpreußen.

Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Kabinets⸗ Rath, Wirkliche Geheime Rath Dr. von Lucanus;

der Vize⸗Präsident des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths, . Ober⸗Konsistorial⸗Rath D. Brückner, aus Wies⸗

aden.

Aichtamtliches.

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. August. Se. Majestät der Kaiser und König sind gestern Abend / Uhr von der Reise an die nordischen Höfe mit, dem deutschen Geschwader in Kiel eingetroffen und haben Sich alsbald zum Besuch des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck nach Friedrichsruh be⸗ geben. Aus „W. T. B.“ liegen darüber folgende Mel⸗ dungen vor:

Kiel, 31. Juli, Abends. Nachdem das Kaiserliche Geschwader 8 Uhr 35 Minuten Friedrichsort passirt . ging die „Hohenzollern“ 8 Uhr 45 Minuten dem Schlosse gegenüber vor Anker. Die Kaiser⸗Standarte auf der „Hohen⸗ zollern“ fiel um 9 Uhr 30 Minuten, und es begaben Sich Se. Majestät der Kaiser, sowie Se. Königliche Hoheit der Prinz ent und das Gefolge in einer Schaluppe nach der Barbarossa⸗Brücke und von da mittelst Wagen direkt nach dem Ba naeh Se. Majestät wurden überall von dem Publikum enthusiastisch begrüßt. Die Abreise des Kaisers erfolgte um 9 Uhr 45 Minuten mittelst Extrazuges.

are, cr , 1. August. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm trafen Nachts 12 Uhr mit dem aus 9 Wagen be⸗ stehenden Hofzuge hier ein und wurden am Fürstenhause, dessen Eingang mit Orygen⸗Lampen taghell erleuchtet war, von dem Reichskanzler, Fürsten Bismarck, empfangen. Der Kaiser, wel⸗ cher Militrmantel und Feldmütze trug, begrüßte den Fürsten Bis⸗ marck mit herzlichem Händedruck. Das aus allen umliegenden Orten

zahlreich zusammengeströmte Publikum begrüßte Se. Majestät

mit donnernden 6a und Hurrahrufen und mit dem

Absingen der Nationalhymne sowie der „Wacht am Rhein“.

* der Begleitung Sr. Majestät befand sich auch der taats-Minister Graf Herbert Bismarck.

ei ge grun, 1. August. Se. Majestät der Kaiser haben heute Mittag 13, Uhr mit Seinem Gefolge die Rückreise nach Potsdam fortgesetzt. Der Reichskanzler, Fürst Bismarck, geleitete Se. Majestät bis zum Wagen, wo er sich verabschiedete; Se. Majestät grüßten wiederholt aus dem Wagenfenster, als sich der Zug langsam in Bewegung setzte. Die seit den frühen Morgenstunden am Bahnhof wartende Menge, die sich durch einen aus Hamburg einge⸗ troffenen Zug erheblich verstärkt hatte, empfing und begleitete den Kaiser mit stürmischen Ovationen.

Aus Spandau meldet „W. T. B.“: Se. Majestät der Kaiser trifft heute Nachmittag 3 Uhr 45 Minuten hier ein und beabsichtigt sofort mittels Tampfers nach Pots da m weiterzufahren.

Anläßlich der Beschwerde eines nicht regelmäßig einen Lohnarbeiter beschäftigenden Bautischlermeisters gegen die Ablehnung seiner bei dem Vorstande der örtlichen Bau⸗ e, e nosensthaft bewirkten Anmeldung zur

elbstversicherung hat das Reichs⸗Versicherungs⸗ amt unter dem 5. Juni (Nr. 356 Folgendes aus⸗ gesprochen: Die durch die Statuten der Baugewerks⸗Beruftz⸗ genossenschaften auf Grund der 88. 2 Absatz? und 48 Absatz des Bauunfallversicherungsgesetzes vom 11. Juli 1887 erfolgte

Aus dehnung der Versicherungpflich t auf Gewerbetreibende, welche nicht regelmäßig wenigstens einen Lohnarbeiter beschäftigen (ver⸗ leiche gem 3 der Nachweisung vom 18. Februar 1888, Amt⸗

kh Nachrichten des R.⸗V.⸗A.“ 1888 Seite 187) bezieht sich

nur auf solche Gewerbetreibende, welche, wenn sie Arbeiter in ihrem Betriebe beschäftigten, den Baugewerks-Berufs— genossenschaften angehören würden, und gilt nicht für die⸗ jenigen Gewerbetreibenden, deren Betriebszweige anderen Berufsgenossenschaften et sind, inshesondere also nicht für die Gewerbetreibenden, deren Gewerbebetrieb sich auf die Aussührung von Schreiner⸗ (Tischler⸗), Einsetzer⸗ Schlosser⸗ oder Anschlägerarbeiten bei Bauten erstredt. Es sind zwar die bei den genannten Arbeiten im Regiebetriebe beschäftigten Arbeiter bei den Versicherungs⸗ anstalten der Baugewerks⸗Berufsgenossenschaften versichert (vergleiche das Rundschreiben vom 12. November 1887, betref⸗ fend die Unfallversicherung der Personen, welche im Regie⸗ betriebe mit Schreiner- Schlosser⸗ ze. Arbeiten bei Bauten be⸗ schäftigt werden, „Amtliche Nachrichten des R.⸗.⸗A.“ 1887 Seite 362); die gewerbsmäßigen Unternehmer solcher Arbeiten aber stehen mit den Baugewerks⸗-Berufsgenossenschaften in keiner Beziehung, und letztere sind deshalb nicht berechtigt, für sie durch das Statut eine zwanggsweise Versicherung zu begründen, oder auch nur sie zur freiwilligen Selbstversicherung bei der in f Berufsgenossenschaft errichteten Versicherungsanstalt zuzulassen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Herzoglich braunschweigische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte 6 Freiherr von Cramm-⸗Burgdorf, ist von hier abgereist.

Der bn, sächsische außerordentliche Gesandte und bevo llmächtigte inister, raf von Hohenthal und Bergen, 6 Berlin auf mehrere Wochen mit Urlaub ver⸗ lassen. Während seiner Abwesenheit wird der Legations⸗ Sekretär von Salza und Lichtenau als interimistischer Geschäftsträger fungiren.

Der Vize⸗Admiral Graf von Monts, kommandirender Admiral und stellvertretender Chef der Admiralität, hat sich nach Swinemünde begeben, um den Schießversuchen, daselbst beizuwohnen.

Bayern. München, 31. Juli. (W. T. B.) Der . aus Anlaß der König Ludwigs-Centennar⸗ eier bewegte sich über den Marien⸗ und den Max⸗Josephs⸗ Platz, an den Arkaden der Post, dem Hoftheater und dem Königsbau vorüber, in die Residenzstraße, so⸗ dann über den Odeonsplatz bis zum Siegesthor, woselbst sich der Zug wandte und über den Odeonsplatz abermals nach der Ludwigsstraße begab, wo er vor der, dem König Ludwigs⸗Monument gegenüber, für den Prin z⸗Regenten und die Mitglieder des Königlichen Hauses errichteten Tribüne Aufstellung nahm. Nach Einleitung der Feier durch Fest⸗ musik betrat der Präsident der Künstler⸗Genossenschaft die Rednertribüne und brachte dem König Ludwig die dankende Huldigung der Künstlerschaft dar. Nach dem Schluß der Rede . der Sängerchor das Walhalla-Lied. Die Künstler legten Lorbeerkränze am Fuße des Denkmals nieder. Hier⸗ auf betrat der Erste Buͤrgermeister, Dr. von Widenmayer, die Rednertribüne und dankte im Namen der Stadt dem 6 König. Die ganze Versammlung sang nunmehr die ayerische Königshymne, worauf unter Kanonendonner und dem Geläut der Glocken aller Kirchen Kränze am Denkmal niedergelegt wurden. Die erhebende Feier schloß Nachmittags nach 1 Uhr mit dem Absingen der von dem Hofkapellmeister Rheinberger komponirten Huldigungshymne, worauf der Fest⸗

zug sich auflöste. .

31. Juli. (W. T. B.) Heute Nachmittag fand im alten Rathhaussaal das Festbanket statt, welchem der gesammte Hof sowie die Spitzen der Militär⸗ und Civil⸗ behörden beiwohnten. Die Centennarfeier schloß mit einer glänzenden Illumination der Stadt. Die Mitglieder des Königlichen Hauses wurden bei ihrer Rundfahrt überall enthusiastisch begrüßt.

Augsburg, 31. Juli. (W. T. B.) Der Kronprinz von Italien ist auf der Durchreise hier angekommen.

Württemberg. Schloß Friedrichshafen, 30. Juli. 3. f. W) Der Prinz und die Prinzessin KHil—

elm von Württemberg mit Tochter, Prinzessin Pauline, ind vorgestern Abend, die Prinzessin Katharina heute zum Besuch der Königlichen Maje täten hier eingetroffen.

Der Herzog Maximilian von Württemberg, General Major à la suite der Armee, ist heute Nacht in Regensburg verstorben.

Baden. Karlsruhe, 31. . (W. T. B.) Die gestern vorgenommene Unter suchung der Augen der Großherzogin ergab, daß keine wesentliche Veränderung eingetreten ist. Das Allgemeinbefinden Ihrer König— lichen Hoheit * hinsichtlich der Zunahme der Körperkräste erfreuliche Fortschritte gemacht.

Sessen. Darm stadt, 30. Juli. (Darmst. Ztg.) Der Erbgroßherzog und die Prinzessin Alix sind gestern Vormittag nach London abgereist.

Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 31. Juli. (M. N.) Aus London wird telegraphirt, daß sich das Befinden der Herzogin Paul erheblich gebessert hat.

Elsaßz⸗Lothringen. Colmar, 1. August. (W. T. B.) Der Bezirks⸗Präsident von Ober-Elsaß, Tim me, ist heute früh 2 Uhr gestorben.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 30. Juli. ( Presse.) Kronprinz Rudoff, welcher am 25. d. Abends eine Inspizirungsreise nach Galizien angetreten hat, begiebt sich von dort zu dem gleichen Zweck nach Ungarn und ö. da die . für zehn Tage in Aussicht genommen ist, am 5. August

ier ein.

31. Juli. (W. T. B.) Die Kronprinzessin Stefanie ö. sich heute Abend nach München begeben. Der außerordentliche Gesandte des Sultans, Munir Paschg, ist heute Abend nach Berlin abgereist.

Klausenburg, 30. Juli. (Wien. Abdp.) Fürst Georg Ghika, der schon mehrere Jahre hier wohnt, ist heute

Morgen plötzlich gestorben. Die Behörde verständigte hiervon das Bukarester Konsulat. . . s

Großbritannien und Irland. London, 31. Juli. (W. T. B) Das Oberhaus hat heute die Lokal⸗Ver⸗ waltungs⸗Bill in zweiter Lesung ohne Debatte an⸗ genommen.

1. August. (W. T. B.) Bei der VBerathung des ersten Artikels der Bill, betreffend die Parnell'sche Unter suchung s-Kommission, welche gestern Nachmittag 4Uhr im Unterhause fortgesetzt wurde und bis heute früh 3ä/ Uhr dauerte, wurden alle zu diesem Artikel eingebrachten Amendements abgelehnt und die Weiterberathung sodann auf heute vertagt.

= (A. C.) Das Kriegs⸗Mini terium hat beschlossen, die Befestigungswerkebei Ports mouth mit völlig neuen Ge⸗ schützen ö versehen. An Stelle der 100 Vorderladerkanonen werden lauter 32 Tonnen⸗Hinterladegeschütze treten. Auch soll das Mauerwerk der Forts und Redouten verstärkt werden. Die Bauten werden mit aller Eile betrieben werden.

Die englische Kriegs-Marine wurde dieser Tage durch ein neues Kampfschiff erster Klasse, den „Sans Pareil“, welcher von der Thomas Ironworks Company ge⸗ baut worden, bereichert. Das Kriegsschiff hat ein Deplacement von 16 70 Tons und ist mit Maschinen von 12 000 Pferdekräften ausgestattet. Als Bewaffnung wird es zwei 110 Tonnen schwere Kanonen, eine 30 Tonnen wiegende Kanone, 12 fünf Tonnen schwere Hinterlader, 21 e fen men 3⸗ und 6 Pfünder, 18 White⸗ head'sche Torpedos und eine Anzahl Maschinenkanonen er— halten. Mit Ausnahme des „Nile“ und des Trafalgar“ wird es eines der mächtigsten Schiffe der britischen Marine sein. Die Herstellungskosten belaufen sich auf 814 000 Pfd. St.

Aus Calcutta, vom 25. Juli, wird den „Daily News“ gemeldet: .

Hier eingegangenen Nachrichten aus Gnatong zufolge steht ein neuer Angriff der Thibetaner in Aussicht. Letziere stehen

egenwärtig in bedeutender Stärke in der Nachbarschaft der Pässe Cern und Pemberingo. Sie sollen auch über Kanonen verfügen und verstärken fortgesetzt ihre Befestigungen in beiden Pässen.

. Paris, 31. Juli. (B. T. B.) Eine Versammlung der striken den Erdarbeiter berieth heute Mittag über die Mittel und Wege, den Strike auch auf die Arbeiter in den Holzplätzen sowie auf die Zimmerleute zu übertragen. Nachmittags veranlaßten einige Banden Strikender die Erdarbeiter und die Zimmerleute an einzelnen Bauplätzen, die Arbeit niederzulegen. Bis jetzt sind 9800 Strikende im Centralbureau eingezeichnet. Der Gouverneur von Paris beauftragte heute einen Offizier, die angeordneten Vorsichts⸗ maßregeln genau zu kontroliren.

Afrika. Egypten. Kairo, 26. Juli. (A. C.) Man befürchtet, daß der Wasserstand des Nil in diesem Jahre außerordentlich niedrig sein wird, da in den Gegenden am Aequator kein Regen . ist. Seit vielen Jahren hat der Fluß nicht so wenig Wasser gehabt wie gegenwärtig. In ele der großen Hitze und der schlechten sanitären Ver⸗

, ist die Sterblichkeit in Kairo jetzt auf 98 per 1000 Einwohner gestiegen.

9 Aus Suakim, vom 26. Juli, wird der „Times“ be⸗ richtet:

Heute kam wiederum eine Anzahl Takruri nach Suakim, welche im Allgemeinen das schon früher Mitgetheilte bestätigten. Ueber

K sind keine authentischen Nachrichten eingetroffen. Osman a

t vom Khalifen ein Schreib en erhalten, worin der⸗ selbe seine Befürchtungen über das Schicksal der zablreichen Shaggiyehs ausspricht, welche vor 6 Wochen nach Fashoda abgesandt wurden, um den weißen Pascha“ zu bekämpfen. Der Khalif fürchtet sich auch vor der Rückkehr Zebehr Paschas aus Egypten. Osman 's Abtheilung bei Handub zaͤhlt jetzt nur noch 600 Jaileen. Auch diese sind unzufrieden und drohen ju desertiren, Das egyptische Kanonenboot ‚Mobu' ist mit einem Bimbaschi und einem Richter an Bord nach Rowayat ge⸗ fahren. Das Wetter ist kühler. Der Handel in Suakim hebt sich.

Durban, 27. Juli. (A. C.) Die Regierung von Tran svaal hat dem Gouverneur von Natal, Sir Arthur Havelock, amtlich die Vereinigung des Transvaal und der neuen Republik angezeigt, zugleich aber erklärt, daß sie in der Zululand⸗Angelegenheit strenge Neutralität bewahren werde. Alles in Allem stehen jetzt 2000 britische Soldaten im Zululand.

Digma

Seitungsftimmen.

Zur Begrüßung des Kaisers nach der Rückkehr Sr. Majestät schreibt die, Staatsbürger⸗Zeitung“:

Nach glücklicher Meeresfahrt wieder daheim im theuren deutschen Vaterlande, wo die Herzen ihm freudig bewegt n,, ihm, dem jungen Monarchen, der in frischer Thatkraft bewiesen hat, daß er das Gelübde, ein Hort des Friedens zu sein, welches er vor dem deutschen Volke, vor aller Welt feierlich abgelegt hat, zu halten Willens ist! Das war kein Akt der Courtoisie, kein bloßer Höͤflichkeits⸗ besuch, in welchem ein junger Monarch den älteren Herren auf dem Throne seine Visitenkarte abgiebt, sondern ein Staatsakt von immenser Bedeutung und ungeheuerer Tragweite.

Mit der Reise nach Rußland, Schweden und Dänemark hat Kaiser Wilhelm, wie man wohl sagen, kann, eine große Flotten⸗ revue abgehalten, um nun sich auch seinerseits und unter Theilun aller Gefahren des Seelebens zu vergewissern, ob das Deutsche Rei in Betreff der Herstellung seiner Seemacht den Gesammtwünschen des deutschen Volkes Rechnung getragen hat. Denn das Eine ist wohl unzweifelhaft hervorzuheben, daß alle 166. sobald es sich um die Entwickelung der deutschen Seemacht handelte, einig waren, mochten ihre Ansichten in anderen Dingen auch noch so weit auseinandergehen.

Wir sind nicht so kriegslustig, um zu wünschen, daß der jungen deutschen Flotte einmal Gelegenheit zu einer Kraftprobe im blutigen Seekampfe gegeben werde Es genügt uns schon, wenn sie im Stande ist, unsere Küͤsten zu schützen, und das lann wohl schon heute mit aller Sicherheit angenommen werden. Zudem glebt gerade die Art und Weise, in welcher der Deutsche Kaiser seine Reise unternommen hat, eine Bürgschaft dafür, daß in ihm der Wunsch des deutschen Volkes nach einer starken Seemacht seinen ersten und wackersten Vor⸗ kämpfer finden wird.

Ohne . keine Koloniglpolitik, das erkannte schon der Grohe Kurfürst als richtig an. Kaiser Wilhelm wird sich gewiß berufen füblen, das Vermächtniß des großen Ahnherrn mit auf das Conto seiner Regierungssorgen zu nehmen, und da dimfen wir mit aller Zu⸗ versicht darauf hauen, daß er auch auf dem Gebiete des Seewesens, dem eisernen Pflichtgefühl eines Hohenzollern gemäß, dem Deutschen Reich die Stellung schaffen werde, welche dem mächtigen Staats⸗ gebilde entspricht. Der Kaiser kam zurück, ein neues Leben im Hohen

ollernhorst zu begrüßen. Möge er stets beides fein, ein glücklicher amilienvater und der Bater eines beglückten Volks. Heil Kaiser Wilhelm II.!

Die „Berliner Politischen Nachrichten“ be—

merken:

Boden. Rationelle

einen ferneren gedeihlichen Auffch

die einmal entrirte direkte Verbindung dem deutschen Handel fortwährend steigen den Absatz in neuen Waarengattungen eröffnet. In Süd. Serbien z. B. sind Leipzig, Nürnberg, Berlin, Breslau durch fehr ansehnliche

Prozente des Gesammtumsaßzes

land nach dem süd⸗serbischen Handelt gebiet hauptsächlich Waaren der

Eisen⸗ und Metallindustrien, R

dederwaaren, Chemikalien, Waagren der Papier⸗ ja selbst Droguen und überseeische

zum Versandt.

Ueber den Geschäftsgang der Textil⸗Industce. m Chemnitz im Jahre 1887 eninimmt das „Centralblatt für die Textil-Industrie“ dem Bericht des Gewerbe— Inspektors in Chemnitz folgendes:

In der Textil⸗Industrie ging die Nachfrage nach den Erzeugnisse der Kammgarn: Spinnerei, mh zu n n i nn g, lebhafte war, im Laufe desselben herab, nahm aber gegen Ende des zu. Die Flachsspinnerei ging entschieden zurück. den Betrieb, mit Ausnahme

Berichts jahres wieder Cine Flachsspinnerei stellte Hechelei, vollständig ein und ein, während die Besitzer keine Neigung zeigten,

zweite, ebenfalls wieder aufgebaut und soll kommen. Eine abgebrannte Fla

Räumen die Arbeit fort, und zwar unter Zuhülfenahme eines Gas— . voll Spinnereien waren hinsichtlich der Menge ihrer Erzeugnisse befriedigend beschäftigt und erfreuten sich gegen Preissteigerung derselben.

motors. Die Baumwoll

Ende des Jahres einer

Färbereien und Appreturen h

Laufe des Jahres wurde außer einigen Neuanlagen dieser Gattung

eine früher Maschinenbauzwecken

ju einer Schwarsfaͤrberei für baumwollene Garne und Strümpfe ein“

gerichtet, Auch gingen drei Färbereien vom Hand⸗ .

Die Anlagen für. Strumpf⸗, H

Fabrikation begannen mit sig g Aussichten, die aber nicht a

stehender und bei mechanischem Betriebe leistungsfähiger Anla

erzeugte große Konkurrenz und wesentliche Abminderung des

über. allenthalben erfüllt wurden. dienstes. lohnender.

f chuh⸗ Fabriken. 1

nur in einzelnen Fällen betreffs

iwei Orten des Bezirks angefertigt werden, Klagen über einen un- Hilden Geschäftsgang vernommen. Bei 86 e

äftsgang der Textilgruppe

Kenntniß von einem Gebahren, nach

Anlagen und Faktore bemüht sin bdermittelten Verkehr zwischen d Vaaren an sich zu ziehen,

Kenntnissen, Erfahrungen und Es empfinden die größeren so drückender, als dieselbe

um jeden Preis in das G

des daraus sich entwickelnden unmittelbaren Umganges, den die Ein⸗

lãͤufer, meist Ausländer, mit den

genauen Einblick in die Fabrikation,

verschlossen bleibt. Im Anschlu unbetheiligte und auch in gewi

tische Erfahrungen aneignen, in

die Konkurrenzfaͤhigkeit des Inlandes

Der deutsche ang gewinnt in den Balkanländern zusehends an z Erzeugung, große Anvassungsfähigkeit an die Wünsche der Konsumenten, günstige Zahlungsbedingungen fördern den Absatz unserer Industrie nach jenen Gegenden und verbürgen demfelben

dieselbe abgebrannte

Die Strumpf⸗ und Trikotagen. Fabriken vermehrten si und machten ihren Betrieb durch Einführung von gr e r rn In der 24 Sinn des Jahres entstanden auch einige ie Fa h im. Ganzen eines günstigen Geschäftsganges zu erfreuen. Weberei war im Allgemeinen vollauf beschäftigt, und es wurden

em Sinne betheiligte Personen des Fabrikantenstandes sich befremdend darüber k 9 Kugland in Fachschulen und Werkstätten lernen und fich Kenntniffe und prak—

rung ron Unfall verzeichnissen.

wung. Bemerkenswerth erscheint, daß

vertreten. Es kommen aus Deutsch⸗ ohmetalle. Manufakturen, Glas⸗ und und Textilindustrie, Produkte, endlich Steinkohlen ꝛc.

*

Anfung des Jahres eine sehr

der richtete dafür Baumwollen. Färberei einer abgebrannten Flachsspinnerei wieder aufzubauen. Eine Flachsspinnerei wurde dagegen im nächsten Jahre in Betrieb choͤbereitungs⸗Anstalt setzte in anderen

Die Bleichereien, atten ausreichend zu thun. Im

dienende sehr große Anlage gänzlich

zum Dampfbetrieb andschuh⸗ und Trikotagen⸗

senproduktion, infolge neu ent- en, er⸗

rikation von Posamenten hatte

Die gewisser Artikel, die namentlich in

undigung über den erlangte die Inspektion wiederholt welchem manche Besitzer kleinerer d, den bisher durch . Geschäfte en Einkãufern und Erzeugern der ohne hierfür mit den nsthigen Mitteln ausgestattet zu sein. Firmen 3. Konkurrenz um aus. dem. Bestreben hervorgeht, eschäft hineinzukommen. Infolge Erzeugern pflegen, erlangen Erstere der ihnen in größeren Geschäften hieran ist noch zu bemerken, daß

welchem Umstande eine G ü erblickt wird. ö

Centralblatt für das

Inhalt: Eisenbabnwesen: Ergänzungen und Abänderungen des Eisen⸗ ke,, gen, Gee ene mh

Marine und Schiffahrt: Erscheinen des II. trags lichen Schiffsliste für i588. Beilage: Zoll⸗ . .

bahn. Betriebzreglements.

eue Redaktion der Anweisung zu X des Begleitschein ˖ Regulativz;

Errichtung von Zuceersteuerstellen; Bestellung zweier Stations- ellen lch ehe nr Rahel kei .

ontroleure; olizeiwesen: Ausweifung von

Amtliche Nachrichten amts.

. r , der Unternehmer or

d. Jul 1885. betreffend die Berechtigun tellten Berufsgenossenschaften zur

Neichs . Verfichetungzamt und die Stellung dieser Berufsgenossen⸗

Fehn zum Reichs Versicherungsa

gassen · und R ofũ d e g ige fs fn füth n sẽfr

der landwirthschaftlichen Berusggenoffenfchaften, belreffend die Füh⸗

Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Nr. 14. Inhalt: Amtlicher Theil. Verordnung Über die Inkraftse gung des Gesetzes, betreff ] ö erung der in land: und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Einen vom 53. Mai 1886, für das Fürstenthum Schwarjburg⸗ ondershausen. Vom 26. Juni i838. Belann machung, betreff end

twirthschaftlicher Betriebe im Herzogthum Änhalt. Bom Rundschreiben an die Berufs enossenschafts vorstaͤnde, der den Sede, , r

A. J. 10 982. Bescheide und Beschlüͤffe. Nr. 15. Inhalt: Amtlicher Theil. Bestimmungen über die

Deutsche Reich. Nr. 31. Exequatur⸗Ertheilung. teuerwesen:

w Ausfuhrung des Vereinszollgesetzes; des Niederlage ˖ Regulativs;

k in Bremen. des Reichs⸗Versicherungs⸗

end die Unfall⸗ und Krankenver⸗

unfallversicherungpflichtiger land

icherungsämtern unter⸗

Theilnahme an den hlen zum

mt überhaupt. Vom 27. Juni 18388.

. chen landwirthschaftlichen iben an die Genossenschaftsvorstände

persönliche Erscheinen der Berufungskläger in ten terminen. Vem 3. Juli 1888. RV.“ A. J. 1031.

Vom 1. April 1888. Bescheide und Beschküffe.

rologie. Organ des Hydrograp Seewarte. Herausgegeben von dem Admirglitãt. Sechzehnter Jahrgang. Der tägliche und jährliche Gang der Windrichtung auf der Insel Lesina. Von J. Hann. deutschen Bark . Spicg über

gong und zurück von Rangoon nach Falmouth

küste am 12. und 13. März,

vatorium zu Wilhelmshaven geprüften Chronometer. Notizen. Tabellen. Kartenbeilage.

f Vom 4. Juli 1888. R. V. A. 1. 11391. Rundschreiben an die Schiedẽgerichtsvorsitzenden, betreffend das K t. 1 ; ebersicht über die bei den Berufégenossenschaften angestellten Beauftragten.

Annalen der . und Maritimen Meteo⸗

ischen Amts und der Deutschen Hydrographischen Amt der 1358. Heft VII. Inhalt: e n e, . i weite Mit⸗ theilung (Schluß) Bericht des Kapt. W. Hoffmann von der seine Reise von , Chitta⸗ vom Juli 1886 bis zum 7. August 1887. (D. S.) Lothungen an der S t⸗ und Westküste Süd⸗Amerikas. Die Nordstürme . der , Ost⸗ sowie am 24. und 25. Oktober 1887. Von Dr. E. Herrmann, Ässistent bei der Seewarte. (D. S) Bericht über die im Winter ist -87 auf dem Kaiserlichen Obser⸗ Kleine

Etatistische Nachrichten.

(Stat. Corr.)

Sicherheit zu ermitteln.

leichzeitig der Staat, höhere und niedere öffentlich · rechtliche Körper⸗

der etwa

schengwerth, und zwar um so mehr,

ermitteln, was in Preußen hierfür aufgewendet wird, so darf man von vornherein eine Genauigkeit bis auf einige Hundert oder Tausend Mark nicht ins Auge fassen 2 Lülen der statistisch festgestellten That⸗ sachen müssen durch sachgemäße Schätzung thunlichst ausgefüllt, Ziffern aus verschiedenen, nicht allzuweit von einander liegenden Rechnungs⸗ jahren zusammengefaßt und nicht selten annähernde Minimanbetraͤge in die Rechnung eingesetzt werden, wo es an genauen Angaben fehn. In dieser Weise gewonnen, dürfen die folgenden Zahlen uber die ge⸗ sammten Unterrichtksosten Anspruch auf annähernde Richtigkeit erheben; zu hoch sind die Beträge jedenfalls nirgends. Die Gesammtkosten des öffentlichen Unterrichts in Preußen mit Weglassung jedoch sämmtlicher Unterrichtsanstalten der Armee und der Marine sassen sich auf mindestens 216 816 000 M be— rechnen; wahrscheinlich werden der Summe indessen noch T bis 3 Millionen Mark hinzugefügt werden müssen. Bei einer Bevolkerung von 28318479 im Jahre 1885 entfielen also an Aufwendungen für Unterrichtszwecke auf den Kopf 7, 444 n Das ist zweifellos ein sebr hoher Betrag, wenn man ihn beispielsweise mit der gesammten Steuerbelastung oder mit den Kosten der Staatsverwaltung ver⸗ gleicht. Das Gesammtaufkommen an direkten Staatssteuern, ferner an Gemeinde, Schul⸗, Kirchen-, Kreis und Provinzialabgaben mag man zur Zeit etwa auf 335 bis 395 Millionen Mark beziffern können, d. h. auf etwa 13, bo bis 14 6 pro Kopf der Bevölkerung. Würden also die Ausgaben für den öffentlichen Unterricht lediglich aus dem Erträgniß der direkten Besteuerung in seiner jetzigen Höhe edeckt, so würde nicht einmal die Hälfte desfelben für alle übrigen ufgaben des öffentlichen Lebens verbleiben. Stellt man die Auf— wendungen für Unterrichtszwecke den Staatsverwaltungsausgaben (nach Abzug der „Betriebg⸗ ꝛc. Kosten für die einzelnen Einnahme⸗ zweige) gegenüber (1885/89 708 292009 ), so sind erstere fast genau gleich drei Zehnteln der letzteren. Diese wenigen Rechnungen veranschaulichen die Höhe der Unterrichtskosten fehr deutlich. Aber sie können mittelbar auch als ein ziffermäßiger Beweis für die hohe e hatzunt gelten, deren sich in unserem Vaterland die Schule erfreut. Welchen Zweigen des Unterrichts dienen nun aber jene rund 211. Millionen Mark? Wir haben auch auf diese Frage hee nnn zu beschaffen et und geben dieselbe in den folgenden Zahlen. Von den eben bezifferten Kosten des gesammten Unterrichtswesens im preußischen Staat entfielen:

auf

auf den Kopf der Bevölkerung O, 5h59 A 16029 . 5,541 ,

von je 100 S 7,51 13,83 74, 45

über haupt M6

Universitũten. . 165 831 500 höhere Lehranstalten. . 29 148 500 Elementarunterrichtswesen 156 903 000 Fachschulen .. 8 927 000 9315 . 4.23

zusammen Id did MG 7, 444.66 100,990

Daß der größte Theil der Aufwendungen für das Unterrichts⸗ wesen fast genau drei Viertel derselben dem Elementarunterricht zugute kommt, ist natürlich; auffallend aber erscheint, daß das Fach⸗ schulwesen gegen das höhere Unterrichtswesen so fehr zurücktritt. Zu gegeben muß freilich werden, daß Vollständigkeit der Zahlen gerade hier am wenigsten zu erlangen war. Aber wenn man die 8,9 Mü⸗ lionen auch auf 19 oder 11 Millionen abrundete, fo würde es immer noch den Anschein haben, als ob für die technische Bildung in den . Schichten der Bevölkerung nicht ein hinreichendes Verständniß obwalte, um zu bedeutenderen Ausgaben hierfür an—⸗ zuregen. In der That wendet der Deutsche vorwiegend dem „höheren Schulwesen. sein Interesse zu, d. h. der allgemeinen Bildung, die in schulmäßigem Abschlusse dann den Eintritt in die Universität ver⸗ stattet. Dort Unterschätzung, hier Ueberschätzung! Fragen wir nun weiter, aus welchen Quellen die gesammten Ausgaben für den öffentlichen Unterricht geschöpft werden, fo ergeben unsere Nachforschungen, daß von den oben bezifferten 216 810 650 M, aus Staatzmittell;.. . . S5 458 600 M oder zl, G5 o, durch die Kommunalverbände . 9 373 1090. 46,19 G und durch eigene Einnahmen, Stif⸗

tungen, Zuwendungen ꝛe. . 47 97 309. 22,76 oo aufgebracht werden. Die vorstehenden Verhältnißzahlen können über⸗ raschen. Im Allgemeinen hegt man die Vorstellung, daß der Antheil des Staatg an den Gesammtaufwendungen für öffentlichen Üünker⸗ richt erheblich niedriger, derjenige der Gemeinden (mit Einschluß der höheren Kommunalperbãnde) dagegen wesentlich höher sei, als hier nachgewiesen. Es wird sich daher lohnen, die Staats. und Gemeinde⸗ ausgaben für Unterrichtszwecke noch etwas näher zu betrachten.

Nach einer soeben veröffentlichten amtlichen Statistik betru die Zahl der feststehenden Dampf kessel im Fr rs rim a fr am 1. Januar 1886 6550, ge en 4974 am 1. Januar 1879; dieselbe ist also in den 7 Jahren der Zwischenzeit um 76 oder 31,68 9 ge⸗ wachsen. Seit dem 1. Januar 1862 (2050), also in 24 Jahren hat die aj der lt e , Kessel um 4500 219,51 o) zugenommen, wag für die ntwidlelung aller derjenigen Industriejweige spricht, die in ihren. Betrieben die Dampffraft benutzen. Bon obigen 6650 Dampfkesseln kamen auf die einzelnen Kreis- hauptmannschaften: Bautzen 662 (90.96 ),, Dresden 1585 24, 6 oJ, Leipzig 1518 Hao, 1? vo), Zwickau 2555 (45,73 5c.

Was kostet der öffentliche Unterricht in Preußen? J Was in Preußen für Unterrichtszwecke aller Art öffentlich aufgewendet wird, ist bei der eigenartigen Entwickelung und EGestaltung des Schulwesens nicht leicht und jedenfalls nicht mit voller Denn nicht nur die Vertheilung der ver schiedenen Schulanstalten über die verschiedenen Ressortz der Staats. verwaltung setzt der statistischen Feststellung jener Thatfachen mannig—⸗ fache Schwierigkeiten entgegen, sondern mehr noch die große Vielheit der Träger der Schulunterhaltungspflicht und der Umstand, daß oft

chaften, Private und Vereine, Stiftungsfonds u. s. w. an der Auf— bringung der Kosten des Unterrichts betbeiligt sind, in den betreffenden Quellen Berichten u. s. w) auch häufig nur Nettorechnung, d. h. nur r gezahlte Beitrag oder Zuschuß zur Bestreitung der durch eigene Einnahmen nicht gedeckten Kosten der Änstalten erscheint. Gleichwohl ist ein Ueberblick äber die Kosten des J Unterrichts wün⸗ als oberflächliche Berechnungen im Schwange sind, die der Berichtigung bedürfen. Will man .

zer eine Erhöhung der Löhne nothwendig gemacht kommt,

Absatzes und der erhöhten Koblenpreise, Lage sind, Ausbeute zur Vertheilung zu bringen. Ueberhaupt zeigt

die erste Stelle ein. Von den drei größten Städten des Landes steht Fhemnit mit 409 Kesseln voran; dann folgt Dresden mit 371 und Leipzig mit 255 Kesseln. Von den 25 Ämfsshaupt⸗ mannschaften hat die meisten Kessel aufjzuweisen Zwickau (819), die wenigsten Dippoldiswalde GI). Auf die verschiedenen Gewerbe⸗ gruppen vertheilt sich obige Zahl so, daß auf die Textilindustrie 1753 oder 272209 aller vorhandenen Kessel kommen und die anderen sich in nachstehendem Verhältniß anreihen: Nahrungs⸗ und Genußmittel 1103 oder 16854 669, Bergbau, Hütten und Salinenwesen 823 oder 12.57 o, Maschinen, Werkzeuge ꝛc. 495 oder 7.56 o/o, Papier und Leder 439. oder 6,70 Sa; die übrigen Gruppen bleiben alle, zum Theil ganz erheblich hinter diesen Zahlen zurück Wichtig für die Statistik der feststehenden Dampfkeffel ist die Er= mittelung der Heizfläche, d. h. der vom Waffer benetzten Wandflächen der Kessel. Dieselbe bestimmt die quantitative Teistungsfähiqkeit der Dampfkessel, da mit dem Wachsen der Heizfläche auch die Dampf⸗ menge zunimmt, welche die Kessel in der Zeiteinheit zu erzeugen ver— mögen. Am 1. Januar 1879 betrug die Gesammtheizfläche aller fest—⸗ stehenden Dampfkessel im Königreich Sachfen 156 656, 35 gam, am 1. Januar 1886 aber 243 169, 17 4m, ist also um S6 535, 92 4m oder um 55,25 o gestiegen. Da nun die Zahl der Kessel in der⸗ selben Zeit nur um 31, 58 Jo gestiegen ist, fo muß die Durchschnitts- größe der Kessel zugenommen haben. Vergleicht man die Gesammt⸗ hꝛißflãche von 243 169,17 am mit der Heizflächensumme, welche die am 1. Januar 1862 vorhanden gewesenen festftehenden Dampfkessel ergahen und die im Ganzen 34169, 12 4m betrug, fo hat in den 24 Jahren, 1862 1885, eine Zunahme der Heijfläche um rund 209 C000 4m oder 611,66 Co stattgefunden, woraus folgt, daß bei allen Industriezweigen im Königreich, welche zu ihrem Betrieb Dampf nöthig haben, ein ganz erheblicher Aufschwung zu verzeichnen ist. In der Zeit vom 1. Januar 1855 bis 1. Januar 1855 betrug die Zunahme der Heizfläche bei der Gruppe: Land und Forstwirthschaft 229,33 9, Chemische Industrie 141,86 do, Bekleidung und Reinigung 13,50 oo, Heiz und Leuchtstoffe 97, 5 oso, Metallverarbeitung 5, 19 Yo, Papier und Leder 79 81 Jo, Polygraphische Gewerbe 70, 33 oo, Textil- industrie 69, 68 oo, Maschinen, Werkzeuge ꝛc. 57,66 o/o, Steine und Erden 58,97 /. Bei den übrigen Industrie⸗Gruphen blieb die Zunahme hinter dem Durchschnitt von 5ö, 25 H zurück, während die Gruppe „‚Berabau, Hütten- und Salinenwefen! nur eine solche von X02) ο aufzuweisen hat. Ven den am 1. Januar 1836 in Sachsen vorhandenen feststehenden Dampfkeffein stammten 6272 oder gö, 75 o aus Deutschland, 30 oder 6.46 9άύcͤ aus dem Aud lande, während 248 oder 3,79 ί unbekannten Ursprungs waren.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

demselben; Heinrich g. St. 1664, gestorb demselben;

Die Nr. 31 von Schorer's Familienblatt“ (red. von Dr. Franz Hirsch) hat folgenden Inhalt: Der Gruß ö ver⸗ schiedenen Völkern. Im Bann der Liebe. Roman von Sara Hußler G. Fortsetzung). Zu einem alten Liede. Von Sskar 11. König von Schweden und Norwegen. Autorisirte Uebersetzung von Emil Jonas. Ausgestoßen. Erzählung von M. Lenz 66. a, ung). Knaben⸗ handarbeit und Erziehung. Von Julius Rosenberg. Nit Illustrationen von 8. Dettmann. Fritz Reuter als Burschenschafter. Von Karl Theodor Gaedertz. Mit Abbildung des Reuter⸗Denkmals in Jena. Kunstblätter: Der Brand von Rom. Rach dem Panorama im Berliner Ausstellungspart ezeichnet von R. . Hollãndi⸗ y . Nach einer Radirung von Ph. Filcken. Plauderecke. Beilage.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Der schon erwähnte Bericht des Ministers für Land pirthschaft, Domänen und Forsten an Se— afl a den Kgifer und König ist unter dem Titel:. Preußens Land wirt hschaftliche Verwaltung in den Fahren 1884, 1885, 1886, 1887 zwei Theile in einem Bande) soeben im Verlage von Paul Parey hierselbst erschienen. Wir kommen auf denselben noch eingehend zurück.

Gewerbe und Handel.

Unter der Firma Passage Panoptikum“ bat si ier eine Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von 405 Hoch 6 bildet. Der Zweck der Gefellschaft ist, in den bisher von Castan'z , n, in Berlin benutzten oder in anderen Räumen sowohl in erlin wie an anderen Orten Schau- und Ausstellungen aller Art und Musikaufführungen zu veranstalten. Dortmund, 29. Juli. (Köln. Vlksztg) Auf dem Kohlen markt berrscht trotz der für das Kohlengeschäft sonst fo ungünstigen Jahreszeit fieberhafte Thätigkeit. Die meisten Zechen, namentlich die rößeren und leistungsfähigeren, sind mit Aufträgen so reichlich ver- ehen, daß sie trotz . egter Ueberschichten genoͤthigt sind. manche estellungen zurückzuweisen. Dle Folge davon ist ein sich stellenweise empfindlich fuͤhlbar machender Mangel an brauchbaren Arbeitskrãften, hat. Dazu ö , rotz des flotten viele Zechen doch nicht in der

daß die

m Preise für Grubenmaterialien estiegen sind und no

fortwährend steigen, so daß,

Letzterer Berit mit den Industriestädten Chemnitz, Meerane, Glauchau, Krimmitschau, Werdau ꝛc. und seinem Kohlenbergbau nimmt n,

sich auch auf dem Koblenmarkt neben Licht noch viel Schatten. ungeachtet t die gegenwärtige Lage der ef r hr e r und berechtigt zu guten Hoffnungen. Soweit der Versandt nicht von