1888 / 208 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Aug 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Per sonalver änderungen.

Königlich Preußische Armee. ;

Ernennungen, Beförderungen und i . en. Im aktiven Heere. Marmor ⸗Palais, 10. August. raf v. Moltke, Gen. Feldmarschall, unter Entbindung von der Stel; lung als Chef des Generalstabes der Armee, zum Präses der Landes⸗ Vertheidigungs kommisston ernannt, Graf v. Waldersee, Gen. der Kar. und Gen. Adjut. Sr. Maiestät des Kaisers und Königs, General · Quartiermeister, unter Belassung in dem Verhältniß als Gen. Adjut, zum Chef des Generalstabes der Armee ernannt und gleichzeitig à Ia snite des Ulan. Regts. Nr. 13 gestellt.

Pott dam 10. August. v. Obernitz, Gen. der Inf. und Gen. Adjut, kommandirender General des XIV. Armee⸗Corps, in Ge— nehmigung seines Abschiedegesuches, unter Belassung in dem Verhält⸗ niß als Gen. Adiut. Sr. Majestät des Kaisers und Königs, sowie als Chef, des Gren. Regts. Nr. 4, mit Pension zur Disp. gestellt. v. Schlichting, Gen. Lt. und Commandeur der 1. Garde⸗Inf. Div., zum kommandirenden General des XIV. Armee Corps, v. Sob be, Gen. Lt. und Commandeur der 40. Inf. Brig., zum Commandeur der 1. Garde- Inf. Div., ernannt. v. d. Lan cken, Oberst und Com- mandeur des Infanterie Regt. Nr. 75, unter Stellung à 18 suite dieses Regiments, mit der Führung der 40. Infanterie · Brigade, v. Brodowski, Oberst ⸗æt. und etatsmäß. Stabsoffiz. des Inf. Regts. Nr. 54, mit der Hührunj des Inf. Regts. Nr. 75, unter Stellung à la suite desselben, beauftragt. Zobel, Major vom Inf. Regt. Nr. 88. unter Beauftragung mit den Funktionen des etatsmäß. Stabsgoffizs., in das Inf. Regt. Nr. 54, Hinnius, Major vom Inf. Regt. Nr. 16, als Bats. Commandeur in das Inf. Regt. Nr. 88, versetzt. Hesse, Major aggreg, dem Inf. Regt. Nr. I6, in dieses Regt. einrangirt. eckel, Oberst Lt. A a suite des Generalstabes der Armee, als etatsmäß. Stabsoffiz. in das Inf. Regt. Nr. 57 einrangirt, v. Apell, Aberst Lt. vam. Inf. Regt. Nr. 28 zum etatsmäß. Stabsoffiz. v. Wussow, Major vom Inf. Regt. Nr. 8, zum Bats Commandeur erngnnt. Du h ring, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 28, in dieses Regiment einrangirt, Frhr. v. Funck, Oberst Lt. vom Inf. Regt. Nr. 76, als etatsmaͤß. Slabs⸗ öoffizier in das Inf. Regt. Nr. 2 versetzt. v. Wulffen, Major vom Inf. Regt. Nr. 76, zum Bats Commandeur ernannt. v. Sertzen, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 76, in dieses Regt. einrangirt. v. ö revhold, Major vom Inf. Regt. Nr. 113, unter Beförderung zum Qberst . Lt. als etats mäß. Stabzoffiz. in das Inf. Regt, Nr. III versetzt. Janke, Major vom Inf. Regt. Nr. 69, als Bats. Commandeur in das Inf. Regt. Nr. 113 versetzt. v. Asmuth, Hauptm. Kisher Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 69, zum überzähligen Major, ö iet sch, Pr. Lt. von demselben Regt., zum Hauptm. und Comp.

hef, befördert. v. Prittwitz u. Gaffr on, Major vom Inf. Regt. Nr. 60, unter Beförderung zum Oberst Lt., als etatsmãßiger Stabsgffizier in das Inf. Regt. Nr. 50, Boysen, Major vom Inf. Regt. Nr. 66, als Bats. Commandeur in das Inf. Regt. Nr. 690, versetzt, Hirschberg, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 66, in dieses Regiment einrangirt. v. Schmeling, Major vom Infanterie⸗Regiment Nr. I6, unter Beförderung zum Oberst⸗Lieutenant, als etatsmäßiger Stabsoffizier in das Inf. Regt. Nr. 71. v. Gr olman, Major vom 2. Garde Regt. z. F. als Bats. Comma ndeur in das Inf. Regt. Nr. 76, versetzt. v. Brauchitsch, Hauptm., bisher Comp. Chef, vom 2. Garde⸗ Regt, z. F, der Charakter als Major verliehen. Frhr. v. El men⸗ dor ff, Hauptm. u. Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 27, in das 2. Garde Regt. j. F, versetzt. v. Schlegell. Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 27, zum Comp. Chef ernannt. v. Beren horst, Major vom 2. Garde ⸗Regt. z. F., unter Entbindung von der Stellung als Bats, Commandeur, mik den Funktionen des etatsmäß. Stabs offizs. beauftragt. v. Hart mann, Major und Bataill ons Commandeur vom 4. Garde Regiment zu 36 in das 2. Garde⸗Regiment zu ß versetzt. Frhr. v. Bu ddenb rock, Major vom 1. Garde⸗

egt. zu Fuß, zum Bats. Commandeur ernannt. v. Holwede,

Major fare; dem Jäger⸗Bat. Nr. 9, in das 4. Garde⸗Regt. z. F. r

einrangirt. hr. Schilling v. Canstatt, Major vom Inf. Regt. Nr. 19, unter Entbindung von der Stellung als Bats. Com- mandeur, mit den Funktionen des etatsmäß. Stabtzoffizs. beauftragt. Boehm er, Major vom Inf. Regt. Nr. 19, zum Bats. Comman⸗ deur ernannt. Schütze, Hauptm, bisher Comp. Chef, von dem⸗ selben Regt, zum überzähl. Major befördert. v. Unruh, Major vom 4. Garde Gren. Regt. unter Beförderung zum Oberst Lt. zum etatsmäß. Stabsoffiz, Frhr. v. Thermo, Major von demselben Regt. zum Bats. Commandeur, ernannt. v. Norm ann, Hauptm. und Compagnie Chef vom Garde⸗Schützen Bataillon, unter Befoͤrde= rung zum überzähligen Major, in das 4. Garde ⸗Grenadier-Regiment, v. Borr ies, Hauptm. und Comp. Chef vom Jäger⸗Bat. Nr. 11, in das Garde- Schützen Bat, ,. v. Lu ckwal d, Hauptm., vom Jäger ⸗Bat. Nr. 11. zum Comp. Chef ernannt. v. St rantz, Major vom Gren, Regt. Nr. 11. unter Beförderung zum Oberst ⸗Lieut,; als etatsmäß. Stabsoffiz. in das Gren. Regt. Nr 9, v. Bye rn, Major vom Füs. Regt Nr. 384, als Bats. Commandeur in das Grenadier · Regiment Nr. 11, versetzt. v. Riedel, , bisher Compagnie Chef, vom Füsilier⸗ Regiment Rr. 34, der Cha⸗ rakter als Major verliehen. Kügler, Hauptm. A la gnite des Inf. Regts. Nr. 26 und Comp. Führer bei der Unteroff. Schule in Marienwerder, als Comp. Chef in das Füs. Regt. Nr. 34, v. Griesheim, Pr. Lt. à la suite des 4. Garde Gren. Regts. und Comp. Führer bei der Unteroff. Vorschule des Militär⸗Knaben⸗Er⸗ ziehungs⸗Instituts zu Annaburg, in gleicher Eigenschaft zur Unteroff. Schule in Marienwerder, v. Ditfurth, Pr. Lt. à ja suite des Inf. Regts. Nr. 24 und Lehrer bei der Militär ⸗Turnanstalt, unter Belafsung à la suite des genannten Regts., als Comp. Führer zur Unteroffizier ⸗Vorschule des Militär⸗Knaben⸗Erziehungs⸗Instituts zu Annaburg, vom Hagen, Pr Lt. vom Inf. Regt. Nr. 117, unter Stellung à la suite dieses Regts, als Lehrer zur Militär⸗Turn—= anstalt, v. Caprivi, Oberst⸗Lieut. und etatsmäßiger Stabsoffizier des Infanterie Regiments Nr. 99, in gleicher Eigenschaft zum Garde ⸗Füs. Regt, versetzt. Car din al v. Wid dern, Major vom Inf. Regt. Nr. 90h, unter Entbindung von der Stellung als Bats. GCGommandeur, mit den Funktionen des etatsmäßigen Stabsoffiziers beauftragt. Klein, Major vom Inf. Regt. Nr. 112, als Batz. Commandeur in dag Inf. Regt. Nr; 9 versetzt. Croee, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 112, in dieses Regiment einrangirt. f enbart, Major vom Inf. Regt. Nr. 88, zum Bat. Comman⸗ deur ernannt. v. Langen, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 88, in dieses Regiment einrangirt. v. Brauchitsch, Major und Com- mandeur des Jäger⸗Bafaillons Nr. 10, rhr. v. Brackel, Major vom Inf. Regt. Nr. 118, zu DOberst⸗Lieutenants befõ dert. Stoetzer, Major vom Großen Generalstabe, v. Barby, Major und Flügel ⸗Adjut. des Herzogs von Anhalt Hoheit, * eischhammer, Major vom Inf. Regt. Nr. 59, dieser unter gleichzeitiger Ernennung zum etatsmäß. Stabtoffizier, ay m ann, Major vom Inf. Regt. Nr. 66, v. Bojanows ky, Major und Commandeur des Jäger⸗Batz. Nr. 7, v. Rothkirch u Panthen, Major und Commandeur des Ulan. Regts. Nr. 11, v. Voigt, Major und Commandeur des Drag. Regts. Ur. 24, Frhr. v. Sauer ma, Mgjor à la suits des Huf. Regts. Nr. 2 und Direktor der Offizier ⸗Reitschule bei dem Militär ⸗Reit⸗ institut, Ggede, Major à la suite des Fuß Art. Regt. Nr. 3 und Erster Artillerie ⸗Offizier vom Platz in Mainz, zu Obers⸗Lts. befördert. B . Major vom Füs. Regt. Nr. 36, der Eharakter als Oberst⸗Lt. verliehen.

n der Gendarmerie. Potsdam, 10. August. Frhr. Senfft v. Pilsach, Major von der , n, und erster , . des Chefs derselben, zum Oberst⸗Lt. befördert.

bschieds bewilligungen. Im aktiven Heere. Pots dam, 9. August. Schirmer, Zeug Lt. vom Art. Bepot in astatt, als Zeug; Pr. Lt, mit Pension nebst Aussicht auf Anstelsung im Civil⸗ dienst und seiner bisher. Uniform der Abschied bewilligt.

aiserliche Marine. . Versetzungen ze.

Ernennungen, Bethge, Kapitaͤn⸗Lt., von der Stellung als

Berlin, 7. August.

Kommandant S. M. Kanonenboots „Eber“ entbunden. Wallis, Kapi tän ˖ Lt, unter Enbindung von der Stellung als Mitglied der Artillerie ⸗Prũfungs ˖ Kommission, zum Kommandanten S. M. Kanonen⸗ boots Gber ernannt.

Aichtamtliches. Dentsches Neich.

Preußen. Berlin, 15. August. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen am Montag, nach der Parade, im Stadtschloß zu Potsdam folgende eren che Marine⸗ Offiziere, welche zum Studium des deutschen Marinewesens hierher gesandt worden sind: Vize Admiral Vicomte Kabaygma, Kommissar der Marine Keijiro Murakami, Fregatten⸗Kapitäne Sonnojio Hidaka, 9 agen, Kitaro Yendo und Lieutenant der Marine Masuji Yamanouchi. Gleichzeitig wurden noch die sich hier aufhaltenden Vicomte Watanabe, Präsident des japanischen Rechnungshofes, und OQber⸗ Rechnungs- Rath K. Hama nebst dem hiesigen japanischen Geschäftsträger K. Inouye empfangen. .

Gestern empfingen Se. Majestät der Kaiser, nachdem Allerhöchstdieselben den Truppenübungen auf dem Bornstedter Felde beigewohnt hatten, von 10 Uhr ab im Marmor⸗Palais den Staatssekretär Nasse, den Landes⸗Direktor Klein und den Professor Gerhardt. .

Von 11 Uhr ab hörten Se. Majestät den Vortrag des stellvertretenden Chefs der Admiralität, Grafen Monts, und arbeiteten längere Zeit mit dem General von Hahnke, Chef des Militärkabinets. . .

Um 1 Uhr nahmen Se. Majestät zahlreiche militärische Meldungen, darunter die des kommandirenden Generals des IX. Armee⸗Corps, von Leszezynski, entgegen.

Um 6 Uhr fuhren Se. Majestät der Kaiser nach Berlin und nahmen um 7 Uhr an einem Diner Theil, welches Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold zu Ehren Sr. Majestät des Königs von Portugal gab. .

Heute früh, gegen 8 Uhr begleiteten Se. Majestät der Kaiser Se. Majestät den König von Portugal zur Abreise nach dem Anhalter Bahnhof.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Augu sta reist heute Abend 7 Uhr von Koblenz ab und trifft am Donnerstag früh 7 Uhr auf Babelsberg ein. .

Den Kammerherrendienst bei Ihrer Majestät übernimmt ö. . Kammerherr und Schloßhauptmann Graf

mpteda.

Nach der im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellten in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung der auf deutschen Eisenbahnen ausschließlich Bayerns im Monat Juni d. J beim Eisenbahnbetriebe (mit Aus— schluß der Werkstätten) vorgekommenen Unfälle waren im Ganzen zu verzeichnen: 5 Entgleisungen auf freier Bahn, 13 H glttjun en und 10 Zusammenstöße in Stationen und 105 sonstige Unfälle (Ueberfahren von Fuhrwerken, Feuer im Zuge, Kesselexplosionen und andere eignisse beim Eisenbahnbetriebe, sofern bei letzteren Personen getödtet oder verletzt worden ö. Bei diesen Unfällen sind im Ganzen, und zwar größtentheils durch eigenes Verschulden, 193 Per— sonen verunglückt, sowie 15 Eisenbahnfahrzeuge erheblich und 72 unerheblich beschädigt. Von den beförderten Reisenden wurden 4 getödtet und zwar entfallen 2? Tödtungen auf den Verwaltungsbezirk der Königlichen Eisenbahn-⸗Direktion u Berlin und je eine Tödtung auf die Verwaltungs bezirke len Königlichen Eisenbahn⸗Direktionen zu Magdeburg und zu Köln (linksrheinisch). Von K und Arbeitern im Dienst wurden beim eigentlichen Eisenbahnbetriebe 20 ge— tödtet und 60 J, von fremden Personen än e g der nicht im Dienst befindlichen Bahnbeamten und Arbeiter 8 getödtet und 10 verletzt. Außerdem wurde bei Neben— beschäftigungen 1 Beamter verletzt. Von den sämmt⸗ lichen ufa fen beim Eisenbahnbetriebe entfallen auf: A. Staatsbahnen und unter Staatsverwaltung stehende Bahnen (bei zusammen 30 992,41 km BVetriebs⸗ länge und 187 09 944 geförderten Achskilometern) 123 Fälle, darunter die größte Anzahl auf die Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗-Direktionen ,, zu Köln . (linksrheinisch) zu Köln (14) und Berlin (109, ver—⸗ ältnißmäßig, unter Herücksichtigung der geför⸗ derten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Längen, sind in den Verwaltungsbezirken der Königlichen Eisenbahn— Direktionen (rechtsrheinische und linksrheinische) zu Köln und auf den württembergischen Staatseisenbahnen die meisten Un⸗ fälle vorgekommen. B. Größere, Privatbahnen mit je über 150 km rn, (bei zusammen 1754,94 km Betriebslänge und 25 109 920 geförderten Achskilometern) 5 Fälle, und zwar auf die Hessische Ludwigs⸗-Eisenbahn 3. Fälle, auf die Schleswig- Holsteinische Marschbahn und die Werrabahn je 1 Fall. C. Kleinere Privatbahnen mit je unter 150 km Betriebslänge (bei zusammen 1668,52 km Betriehslänge und 10 926 722 n ,, Achs⸗ lilometern) 5 Fälle, und zwar auf die Lübeck Büchener Eisenbahn 2 Fälle und auf die Altdamm⸗Colberger Eisenbahn, auf die Marienburg-⸗Mlawkager Eisenbahn und auf bie Unterelbesche Eisenbahn je 1 Fall.

. Der Kaiserliche Gesandte am Königlich schwedisch⸗ norwegischen Hofe, Dr. Busch, hat einen ihm Allerhöchst be⸗ willigten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit des⸗ selben von Stockholm fungirt der Legations⸗Sekretär, Prinz von Lichnowsky, als interimistischer Geschäftsträger.

S. M. Kanonenboot „Iltis“ ist am 13. August cr. in Newchwang eingetroffen.

Pots dam, 15. August. (W. T. B.). Ihre Majestät die Kaiserin und Königin . ist heute Morgen 9 Uhr, von Gotha kommend, wieber in Schloß Friedrichskron eingetroffen.

Kiel, 14. August. (W. T. B.) Zur Feier des Geburtstages Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich 1 die Stadt reich beflaggt. Persönliche Gratu⸗ lationen wurden nicht entgegengenommen, dagegen fanden 1 far eich Einzeichnungen in die ausgelegte Glückwunsch Liste fen ittags nahmen die Prinzlichen rg n mit Ihrer Königlichen gohn der Erbprinzessin von Sachsen⸗Meiningen auf der Jacht „Hohenzollern“ das Frühstuück ein.

5. August. (W. T. B.) Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich empfingen heute Mittag eine zahlreiche, von dem Landtags⸗

Marschall Grafen von Neventlom⸗Preetz geführte Deputation

der leswig-⸗holsteinischen Ritter sch aft, welche . en. ilbernen Tafelaufsatz als Hochzeitsgeschenk äberreichte.

Bayern. München, 13. August. (Allg. Ztg.) Der erzog von Sachsen-Altenburg ist gestern, von riedrichshafen kommend, hier eingetroffen. Prinz und rinzessin Leopold von Bayern kehrten gestern von schl hierher zurück.

Sachsen. Dresden, 15. August. (W. T. B.) Der König und die Königin sind in der vergangenen Nacht von ihrer Reise nach Schweden und Norwegen zurückgekehrt und haben in Pillnitz Aufenthalt genommen.

Der Kronprinz von Italien ist gestern Morgen nach Bamberg abgereist. Von dort begiebt sich Se. Königliche Hoheit uber Nürnberg nach Stuttgart.

essen. Darmstadt, 14. August. (W,. T. B.) Der Großherzog hat sich heute Nachmittag, in Begleitung des Flügel⸗Adjutanten, Oberst⸗Lieutenants Wernher, zu einem mehr⸗ wöchigen Besuch des Hofes nach England begeben.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Gotha, 15. August. (W. T. B.) Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Friedrich, welche gestern Nachmittag 3 Uhr hier eintraf, begab Sich sofort nach Ihrer Ankunft nach Schloß Tenneberg bei Waltershausen, kehrte von dort mit Sr. Hoheit dem Herzog ö. rn st hierher zurück und nahm im Herzoglichen Palais das

iner ein.

Desterreich⸗ Ungarn. Pest, 13. August. (Wien, Abdp.) Die Enquete in Angelegenheit der Regaliengblösung hat heute Vormittag unter dem Vorsitz des Minister⸗Präsidenten von Tisza begonnen. Zu derselben sind 25 Personen, darunter mehrere Reichstags⸗Abgeordnete sowie Vertreter des Kaufmannsstandes aus der Hauptstadt und Provinz, eingeladen.

Großbritannien und Irland. London, 13. August. (A. C.) Die König in empfing am Sonnabend in Osborne, in Gegen wart des Marquis von Salisbury den neu ernannten italienischen Botschaf ter am Hofe von St. James, . Robilant, welcher sein Beglaubigungsschreiben über⸗ reichte.

Der Herzog und die Herzogin Paul von Mecklenburg⸗Schwerin traten

estern Abend die wegen Erkrankung der Herzogin mehrere Male verschobene Rückreise nach Deutschland an. ö

In Chatham lief am Sonnabend der für die britische Kriegsmarine gebaute neue ungepanzerte Kreuzer „Medusa“ vom Stapel. Das Fahrzeug 1 265 Fuß lang, h . breit, hat ein Deplacement von 2800 Tons und Näschinen von 9000 Pferdekräften. Da es nur für SOffensiv⸗ Operationen bestimmt ist, wird es mit Kanonen schwersten Kalibers sowie mit der üblichen Anzahl von schnellfeuernden und Maschinen⸗Kanonen bewaffnet werden.

Admiral Hornby räth zu folgenden Maßnahmen: I) die Zahl der Kreuzer zu vermehren; ) im Kriegsfall nicht nur Blockadegeschwader auszurüsten, sondern außerdem ein Geschwader an der Mündung des Kanals und das allerstärkste zwischen Torbay und den Downs aufzustellen.

Aus Simla, vom 13. August, meldet ein Telegramm des Reuter'schen Bureaus“: Lord Duffe rin wird die Leitung der Regierung dem Marquis von Lansdowne wahr— scheinlich am 19. Dezember übergeben und am nämlichen Tage Kalkutta verlassen, um sich mittels Dampfers nach Bombay zu begeben. Eine große Anzahl tonangebender Hindus und Mohgmedaner in Ober-Indien und Bombay hat eine Verbindung gegründet, welche sich „Der Indische Patriotische Verein“ nennt. Dem Prospekt zufolge ist der Zweck dieses Vereins: der Agitation der Organisationen in Indien und des nationalen Koöngresses ent egenzuarbeiten und die Versuche, Lehren einzuführen, welche die konser— vativen Triebe der indischen Racen untergraben würden, zu bekämpfen.

14. August. (B. T. B.) Der Prinz und die Prinzessin von Wales haben mit ihren Töchtern heute Abend 9 Uhr die Reise nach Deutschland angetreten.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Pieter maritz⸗ burg gemeldet; Am 10. d. M. fand ein Zusammenstoß zwischen einer Abtheilung englischer Sol daten und Zulus statt, wobei letztere mehrere Todte und Verwundete auf dem Platze ließen. Der Verlust der Engländer ist unbekannt.

Frankreich. Paris, 14. August. (W. T. B.) Der Nin ister· Prasident Flogquet empfing heute Vormittag eine Delegation der strikenden Erdarbeiter, welche die Forderungen darlegte, die von den Arbeitern erhoben worden keien? ung? die Ihrer Ansicht n nach em r, ent whähen würden, wenn die Arbeitgeber nicht von der Verwaltung und der Polizei unterstützt worden wären. Floquet antwortete ihnen, daß die Republik den Arbeitern das Recht gewähre frei über die Arbeitsbedingungen J verhandeln, aber daß die Regierung nicht gestatten könne, daß die Aus— übung des Arbeitsrechts beeinträchtigt werde. Die Regierung müsse die Arbeiter gegen alle Gewaltthätigkeiten schützen. Die Schließung der Arbeiterbörse sei ange⸗ ordnet worden, um allen Provokationen ein Ende zu machen. Einzelne Trupps strikender Erdarbe iter versuchten heute an mehreren . die dort befindlichen Arbeiter zum Niederlegen der Arbeit zu verleiten, wurden aber unter Beihnlfe der Arbeiter selbst, durch die Polizei entfernt. An mehreren Bauplätzen, an denen die Arbeiter bisher strikten, ist die Arbeit wied er aufgenommen.

Italien. Rom, 14. August. (W. T. 4 Ein Tele⸗ . des Oberbefehlshabers der Truppen in asso vah, von heute, meldet: Der ke e f issions⸗ Pater aus Ackrur, welcher hier eingetroffen ist, berichtet, daß bei der Expedition gegen Saganeiti vier italienische ftir getödtet seien; das Schicksal des fünften DBffiziers sel unbekannt. Peheb abe bei dem Kampfe über 700 Mann verfügt, von denen 50 mit Gewehren und geringer Munition versehen waren. Von den zerstreuten italienischen Soldaten sei eine . Anzahl mit Adam Aga zurückgekehrt. Die gahl der bis jetzt wieder gesammelten Soldaten betrage etwas über 1400. Vom Ober⸗Kommando seien Boten abgesandt, um an Ort und Stelle weitere Erkundigungen einzuziehen.

15 August. (Ag. Stef.) Nach einer Depesche Generals Baldissera sind von den unter ber gg eines italienischen Hauptmanns abgegangenen 400 Baschi⸗ Boezuks 221 zurückgekehrt, unter welchen 57 Verwundete; gußerdem kehrten von den 300 Baschi⸗Bozuts unter dem Befehl von Adam Aga 260 zurück, darunter? 19 Verwundete.

Griechenland. Athen, 14. August. (W. T. B) Di Regierung hat der rkischen ö ö daß ihr die Ernennung Riza Paschas zum türkischen Gesandten (an Stelle des von seinem Posten abberufenen Feridon Bey) genehm sei.

Bulgarien. Sofia, 13. August. Wien. Abd Reuter · Meldung.) Anläßlich der Eröffnung des , Eisenbahnverkehrs ist ein provisorisches Post⸗Ueberein⸗ kom m en zwischen Bulgarien und der Türkei geschlossen worden. Die türkische Post in Mustapha⸗Pascha wird diẽ euro⸗ päischen Postbeutel in Empfang nehmen und nach Konstanti nopel befördern, wo dieselben an die verschiedenen auswärtigen Post⸗ anstalten vertheilt werden. Um den beständigen Verzögerungen und Reklamationen abzuhelfen, willigt die Pforte ein, Briefe aus Rumelien mit bulgarischen Postzeichen anzunehmen, welche bisher, von der türkischen Post als unfrankirte Briefe be— handelt wurden. Das Provisorium bleibt bis zur Revision des organischen Statuts für Ost⸗Rumelien in Kraft.

Dänemark. Kopenhagen, 14 August. (B. T. B. Der frühere Minister Hall ist gestorben. gust. (W. T. B.)

Amerika. Washing ton, 11. August. (A. C) General Sheridan's sterbliche Reste wurden . in e n mung mit den Wünschen der Gattin des Dahingeschiedenen, auf dem nationalen Friedhof in Arlington beerdigt. Präsident Elevelgnd, die Kabinetsmitglieder, das diplo⸗ matische Corps, die Spitzen der Civil-⸗, Militär- Und Marlne⸗ Behörden sowie viele andere hervorragende Persönlichkeiten wohnten dem Begräbniß bei. Eine Abtheilung Truppen be⸗ leitete den Leichenzug von der St. Matthews⸗Kirche nach dem

riedhof. Kardinal Gibbons hielt die Grabrede.

Asien. (A. C.) Aus Afghagistgh wird gemeldet:

Kalkutta, 12. August. ist kein entscheidendes Treffen an der Nordwestgrenze zwischen Gholam Haidar, dem General des Emir, und den Shinwarris gemeldet worden, aber die letzteren behaupten eine sehr entschlossene Haltung, und etwa 406 sind entsandt worden, um das afghanifsche Lager durch Nacht— angriffe zu beunruhigen.

= Ueber die Expedition gegen die Thibetaner liegt folgendes Telegramm vor:

Kalk utta, 12. August. Die Thibetaner, kühn gemacht durch die von den britischen Truppen, hinter befestigten Stellungen be— bauptete rein defensive Haltung, ziehen emsig Truppen zufammen und beschleunigen ihre Vorbereitungen für einen baldigen Angriff. Es ver⸗ lautet, daß jetzt 1000 Thibetaner linter dem Jalapla · Paß und 1500 jwischen der Grenze und Lhassg kampiren. 260 Rhamtia- Soldaten find unter der Führung von zwei heiligen Lamas in Phari angekommen; die⸗ selben haben am Fuße des Natula⸗Passes auf der Sikkim⸗Seite eine befestigte Mauer errichtet und in Jakla den Paß mit einem starken Vorposten besetzt. Die letzten telegraphischen Bepeschen aus Gnatong berichten den Eingang einer Meldung, daß ein Vertreter des chinesi⸗ schen Ampa oder Gesandten die thibetanischen Vorposten in Sikkim besucht und bereits seine Rückkehr angetreten hat. Der frühere Ampa wurde abberufen, weil er es unterlassen hatte, die wahre Natur des Streites zwischen der indischen Regierung und Thibet zu melden. Gerüchtweise verlautet, daß die Thibetaner mit den unter britifchem Protektorat stehenden Himalaya⸗Staaten intriguiren und daß sie vor⸗ geben, für einen zwölfsaährigen Krieg vorbereitet zu sein.

Seitungsstimmen.

Zu dem Rücktritt des Grafen Moltke schreibt der „Hannoversche Courier“:

Ein Mann in dem hohen Alter des berühmten General -Feld⸗ marschalls, der sich so große unsterbliche Verdienste um das Vater⸗ land erworben, hat wohl ein Anrecht auf einen durch die dankbare Verehrung und Liebe der Nation verschönten und von der Sorge eines schweren verantwortlichen Amts befreiten Lebensabend. Aber wer noch jüngst die schmächtige Gestalt des greisen Feldherrn, dem die Zeit nichts anhaben zu können schien, gefehen, auf feinen Spaziergãngen im Thiergarten begegnet, oder wer im Reichstage das einige Mitglied in Uniform, in militärischer Haltung, leicht an den Tisch gelehnt, umdrängt von einer fast aus allen Mit⸗ gliedern des Reichstages und des Bundesraths zusammengesetzten Corona, die mit athemloser Spannung den geistvollen und inhaltsschweren Worten des großen Schlachtendenkers lauschte, sich vergegenwärtigt, wer da weiß, was der Name Moltke für das deutfche Heer bedeutet, wer erwägt, daß dieser selbe Name der Schrecken unferer Feinde war: der kann sich nur schwer in die Thatsache hineinfinden, daß Graf Moltke nicht mehr an der Spitze des preußischen Generalstabs steht, jenes einzigen Instituts, das seinesgleichen nirgends findet, und das er zu dem geschaffen, was es heute ist, aus dem die glänzendsten Heerführer hervorgegangen, und auf dem die Tüchtigkeit und Ueber⸗ legenheit unseres Sffizier Corps beruht. Und doch mußte man früher oder später mit einer derartigen Möglichkeit rechnen, und vielleicht ist gerade derselbe Graf Moltke noch bei seinen Lebzeiten aus feiner Stellung, geschieden, damit ein solch Geschick ung nicht, zu iner Zeit überrasche, wo dasselbe verhängnißvoll werden könnte. Jedenfalls scheidet der große Feldherr aus seiner Wirksamkeit mit dem Bewußtsein eine Zahl von Maͤnnern herangebildet zu haben, die sein Werk in seinem Geiste fortsetzen werden und die, wenn ihm auch vielleicht nicht völlig ebenbürtig, doch mit hervorragenden Fähig⸗ keiten ausgestattet und von der Größe ihrer Aufgabe erfüllt sind. Auch bürgt uns die pietätvolle Verehrung, die Kaiser Wilhelm dem genialen . und Paladin seines hochseligen Großvaters wid⸗ mete, hinlänglich dafür, 3 huldvolle Gewährung des Entlassungẽ⸗ gesuchs nur dem eigensten Wunsche des Feldmarschalls entspricht.

Auch die Jugend, die neue Zeit, verlangt ihr Recht. Ein jugend⸗ krãftiger Monarch hat mit starker 66. die Zügel der Regierun eg en, der er die Zuge seines Geistes aufjudrücken n, , bestrebt ist. Ueberall spürt man das Wehen eines neuen Geistes, den starken Willen einer Neugestaltung, namentlich auch in militärischen Dingen. Und darin lag vielleicht auch früher oder später die Nothwendigkeit zu einem Wechsel der Per⸗ sonen. Es wird natürlich nicht fehlen, daß man die Ernennung des Grafen Waldersee zum Nachfolger Moltke auch mit Fragen der neren Politik in Zusammenhang zu bringen sucht in Erinnerung an die hochkirchliche Verfammlung bei' dem damaligen General · Quartier⸗ meister. Wir glauben aber, daß eine Nöthigung dazu durchaus nicht vorliegt; Graf Waldersee war seit Jahren der . Nachfolger des jetzigen Chefd des Generalstabes, so daß durch feine Ernennung eben nur vollzogen ist, was längst zu erwarten ftand.

Mag es uns eine Beruhigung gewähren, daß der bisherige Chef des Generalstabes fich selbst fuͤr abkoͤmmlich hält, mag auch die Ueber⸗ keugung, daß Alles geschehen ist, um die Größe des Verlustes, den das deutsche Heer durch Moltke s Abgang erfährk, zu müldern, so weit R ehen möglich ist, begründet sein, so erfüllt uns das Scheiden des Grafen Moltke doch mit Wehmuth. Kaiser Wilhelm der Siegreiche felber ist in diefem Jahre für immer von unz genommen worden, und von den drei

1370 im Hauptquartier zu Vendresse feierte, ist Graf Roon, welcher ibm das Schwert geschmiedet, in die Ewigkeit vorausgegangen: wie iwei alte deutsche Gichen, wetterfest und ungebeugt, widerstehen noch zu unserer Freude die beiden Anderen, Graf Moltke, der das Schwert ßeleitet und Fürst Bismarck, der Gestalter der Einigkeit Deutsch⸗ lands, dem vernichtenden Zahne der Zeit und werden hoffenllich zu unserer Freude und dem Vaterlande zum Heil noch lange unter den Lebenden weilen; aber nun ist auch der Leiter des Schwertes müde geworden, und wir sehen ihn aus seinem Amt scheiden, um übrigenz an einer andern wichtigen Stelle noch immer im Dienst des Vater⸗ landes zu verharren.

fel 9 Die „Weimarische Zeitung“ äußert sich wie olgt:

General ⸗Feldmarschall Graf Moltke vollendet am 265. Oktober d. J. das 88, Lebensjahr * diese Thatsache giebt leider die volltommen erschöpfende Erklärung dafür, daß er feine Entlaff ung aus der Stel⸗ lung als Chef des Generalstabes erbeten und erhalten hat. Allerdings ist er körperlich wie geistig von bewundernswerther Frische, allein, daß das hohe Alter manche Schwierigkeiten in der Ausübung eines so umfangreichen und verantwortungsvollen Amtes bereitet, das hat sicherlich Niemand tiefer und lebhafter empfunden als Graf Moltke selbst. Die strenge Pflichterfüllung in allen Verhälmnissen, die den großen Feldherrn auszeichnet seine objektive Auffassung der Verhältnisse haben ihm längst gewiß wünschenswerth erscheinen lassen, daß eine jüngere Kraft an seine Stelle trete. Wenn er dennoch blieb, so war bestimmend für ihn die Rücksicht auf seinen Kriegs— herrn und Kriegsgefährten, Kaiser Wilhelm J, der eine Trennung von dem Organisator der Siege der deutschen Heere fehr schwer empfun⸗ den haben würde. Des Dienstes ewig gleich gestellte Ühr hält uns im Ganger, soll Fürst Bismarck an jenem Trauertage des 9. März zu dem so viel älteren Mitarbeiter gesagt haben. Sicherlich würde Graf. Moltke in den schweren Tagen, die über Deutschland hereinbrachen, als ein Kaiser tobt ein zweiter sterbend war, nicht ohne die allerzwingendste Ursache aus seiner Stelle geschieden sein, die mit den wechselnden Verhaltnissen der Politik ja nichts zu thun hat. Er blieb damals im Dienst und ist geblieben, bis die Lage der Dinge so weit geklaͤrt war, daß ein Wechsel in der Besetzung seines Postens anstandslos erfolgen konnte. Mit tiefer Bewegung wird durch ganz Deutschland die Nachricht von jenem Entschluß des Chefs des Generglstabes vernommen werden. Er hat diese Stelle seit gerade dreißig Fahren bekleidet: im Jahre 1858 ward er vom Prinzen von Preußen in dieselbe berufen und hat hier das Werkzeug geschärft, das in drei Feldzügen Deutschland Siege über Siege gewonnen hat. Infolge seiner Ernennung zum Thef der Landekpertheidigungs · Kommiͤssion bleibt der bewährte Rath des

eldherrn in allen wichtigen Fragen des deutschen Kriegswesens dem zeere und dem Vaterlande erhalten, aber der nun eingetretene Wechsel öst, wenn auch in anderer Weise wie der Tod Kaifer Wilhelm's, doch ein weiteres Band, das die Gegenwart mit jener großen Vergangen⸗ heit verknüpfte, und das als unzerreißsich anzuschen uns cine füße Gewohnheit geworden war. Und doch dürfen wir wohl sagen: die große Eigenschaft des Leiters der deutschen Heere, für seine Dperationen immer, den rechten Äugenblick zu wählen, nichts zu früh, nichts zu spät zu thun, bewährt Graf Moltke auch hier. Vor wenigen Monaten würde, wenn Krankheit oder Tod' einen Wechsel in der Leitung des Generalstabes nöthig gemacht hätte, ein solches Ereigniß angesichts der fehr ernsten Möglichkeit kriegerischer Verwickelungen unsere Zuversicht erschuͤttert, die der Gegner vermehrt haben. Jetzt sind die Wolken gelichtet; die internationale Lage ist fo beschaffen, daß auf eine längere Dauer des Friedens gerechnet werden kann. Der Wechfel vollzieht sich daher unter normalen Verhält⸗ nissen; der Nachfolger des Grafen Moltke, der ihm seit Jahren be—⸗ reits als Gehülfe zur Seite gestanden hat, kann ungestört fich in den ganzen Umfang der Geschäfte einarbeiten und sich das Vertrauen ge⸗ winnen, auf das er guten Anspruch schon jetzt dadurch besitzt, daß ihn Graf Moltke selbst zu seinem Nachfolger auserfehen hat.

Im Auslande werden vermuthlich über den Rücktritt unseres ruhm vollen Generalstabschefs mancherlei Ürtheile laut werden, die dem einfachen und natürlichen Sachverhalt, wie er sich aus dem Charakter des Grafen Moltke, der nur das Intereffe der Gesammt⸗ heit als Richtschnur seines Handelns gelten säßt, ergiebt, nicht ent= sprechen. Man wird ihn auf Meinungeverschiedenheiten zwifchen dem greisen Feldherrn, der seinen Ruhm nicht gefährdet sehen wolle, und in Prinzipienfragen der Heeresleitungen anders denke, mit dem jungen Kaiser zurügführen, und Gott weiß, was sonst die überreizte Phantasie unserer Nachharn sich aussinnen mag, Dinge, die jedenfalls der Beobachtung nicht werth sein werden und uns völlig unberührt lassen können. Graf Moltte hat um seine Entlassung' ge' beten, weil er sich körperlich nicht mehr zu dem Amt befähigt fuͤhlte. Deutschland sieht ihn mit lebhaftestem Bedauern aus dieser Stelle scheiden „in der er sich unvergänglichen Anspruch auf die Dankbarkeit der Nation erworben hat.

Kann etwas die schmerzliche Empfindung, die diese Trennung des hochverdienten Mannes, der durch seine Verdienste als Feldherr wie durch seine sittliche Größe dem Volk an das Herz gewachsen ist, von der Stellung, die er so. lange ausgefüllt, mildern, so ist es das Be⸗ wußtsein, daß wir in seinem Rücktritt ein Zeichen der Befestigung des Friedens sehen dürfen.

Das „Wiener Fremd enblatt“ sagt anläßlich des Rücktritts des Grafen Moltke: Die Größe dieses Geistes anzuerkennen hat ein Oesterreicher nie gesäumt. Wir haben sie im ehrlichen und ehrenvollen Kampf erfahren und haben sie bewundert, als Moltke an der Seite feines Königlichen Herrn den Siegeszug durch Frankreich lenkte. JUuch als Präses der Landes vertheidigungskommission bleibt Moltke jenen Männern zugezählt, von welchen Deutschland in erster Linie die Äuf⸗ rechterhaltung seiner in blutigem Kampf. erworbenen Größe erwartet. Sein Nachfolger ist eine der österreichischen Armee sympathische und bekannte Persõnlichkeit: er war Zeuge unferer großen Heeres mandber und gab seinen warmen und kameradschaftlichen Ge⸗ fühlen für das Heer unserer dem Deutfchen Reiche so innig verbün⸗ deten Monarchie stets vollen Ausdruck. Wenn die deutsche Armee diesen hervorragenden, stets bewährten General auf dem bedeutfamen . Moltke z begrüßen darf, so begrüßen wir mit sympathischer heilnahme in ihm auch ingbesondere einen warmen Freund der österreichischen Monarchie und seiner Armee.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von dem Hermann Müller Boh n'schen illustrirten Lebens- bild Unser Fritz, Deut scher Kaifer und König von Preußen“, , Verlag von Paul Kittel) ist foeben die 3. Lieferung erschienen. Das mehrerwähnte Werk wird in 16 Liefe⸗ rungen zu je 50 9 vollständig vorliegen.

Von „» Engelhorn's Allgemeiner Romanbiblio⸗ thek (eine Auswahl der besten modernen Romane aller Völker; Stuttgart, Verlag von J. Engelhorn) find zwei neue Bände (24, 25, V. Jahrgangs i8ss) ausgegeben worden. Rr. 24 enthälr einen Roman von Andrs Theuriet, betitelt; Der Prozeß roideville , Nr. 25 den ersten Band des zweibändigen englischen Romans von Miß M. C. Braddon. . Stessa⸗ (The one thing needfals, äbersetzt von Natalie Rümelin. Von der obigen mi Geschmack ausgewählten Sammlung erscheint alle vierzehn Leg ein Band zum Preise von b0 , elegant in Leinwand gebunden 75 5.

Das Augustheft der Internationalen Revue über die m n . 3 und lotten! ( Verlag von Th. Fischer in Kaffel) hat folgenden In alt: Studien zur Gewehr⸗ frage. Die Königlich bayerische Armee im Frähling 15383. Gin Wort über die Behandlung von Wunden und Berle ungen nach traditionellen Grundsätzen und Methoden (Schluß). Rappleon als

Paladinen, die er in seinem klassischen Trinkspruch am 3. September

Feldherr. Studie, angeregt durch das gleichnainige Wer des Haupt⸗

manns Fraf Mork von Wartenburg. II. Theil. Von Oberst von

Walt hoffen sFortsetzung). L'squilibre politique (Conclusion). Ein französischer Gperationsvlan gegen die Küsten Deutfchlands. Die Neutralitätssicherung Nordfavoyeng gegenüber Frankreichz neuen Vorkehrungen DOrganisation und Personal der transkaspischen Militaͤr · Eisenbahn. Italienische Correfpondence von . General Cassola's Reform des Heerwesens Spaniens von R. . . . n.

Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen.

Egypten. Der internationale Gesundheitsrath hat beschlossen, die Quaran⸗ ki gegen Ankünfte aus Madras vom 1. August 1585 ab aufzu⸗ eben.

Gewerbe und Handel.

Die Fröffnung der auf. Veranlassung des französis chen Ackerbau · Ministeriums stattfindenden internationalen Preis⸗ bewerbung für gewerbliche Verwerthung der Ramis⸗ Pflanze ist auf den 25. September d. J. verschoben worden.

rr Die „Rhein-Westf. Ztg. berichtet vom rheinisch⸗west= fälischen Metallmarkt: Die Lage des rheinisch ⸗westfälischen Eis enmarktes hat sich in der letzten Woche nur wenig, jedoch nicht in ungünstigem Sinne geändert Fifenerze sind nach wie vor in ziemlich fester Haltung. Im Siegerlande ist flotte Förderung. Was Roßheisen anbelangt, so hat die Statistik des rheinisch-west⸗ fälischen Roheisen verbandes für den Monat Juli zwar eine Zunahme von rund 8200 t ergeben, jedoch ist diefe Zunahme eine drückende kaum zu nennen, zumah da die hauptsächliche Vermehrung der Vorräthe dem Thomasroheisen zu verdanken“ und die Zahl im Vergleich zur Ge sammtptoduktion (i 15 G00 t nicht bedeutend ist. Ju k en ist der Markt durch einen bedeutenden Auftrag von Amerika her gefestigt worden. Es handelte sich um einen Posten von 10 900 t 20 o- manganhaltigen Spiegeleisens, welcher Auftrag un⸗ gefähr 4 der größten Defen auf 6 Wochen hinaus beschäftigt. Die Preise, zu welchen dies Geschäft abgeschlossen wurde, waren aller⸗ dings gedrückt. Die Notirungen haben sich überhaupt im Verlauf der letzten Woche abgeschwächt. Abgefehen von dim oben erwähnten größeren Posten ist die Nachfrage zwar regelmäßig, jedoch gegen das Vorjahr eine entschieden schwächere. Durch die bis jetzt gebuchten Aufträge sind jedoch die meisten Werke bis Ende des Jahres gedeckt. Der große amerikanische Abschluß hat auch die Siegerländer Puddel⸗ werke veranlaßt, ihren Bedarf zu decken. Immerhin haben sich auch im Puddeleisenm arkt die Preise etwas versteift, wenigstenz ist man von den in letzter Zeit üblichen sehr niedrigen Preisen um ein weniges zurückgekommen. Es sind in der letzten Zeit bedeutend e Quantitaᷣten verkauft worden, allerdings zu Preisen, welche nur durch das gegenseitige Unterbieten der Siegener Werke hervorgerufen sind. In der Marktlage der übrigen Roheisensorten ist eine wefentliche Aenderung nicht zu verzeichnen. In Besfs emereisen ist der Ab⸗ satz allgemein ziemlich schleppend, auch in Thomazeisen ist die Nach—= frage zwar noch eine verhältnißmäßig rege, immerhin aber weniger lebhaft als früher. In Stabeifen hat sich die Geschäftslage im Verlaufe der letzten Woche nicht wesentlich geändert; die augenblicklichen Preise sind fest, wenn auch nicht in der gewünschten Weife lohnend. Die inläͤndische Nachfrage ist lebhafter geworden und ven verschiedenen Seiten wird uns auch bereits eine Belebung der ausländischen Nachfrage gemeldet. Die Werke sind meist mit Aufträgen für das 3. Quartal und zum Theil für das 4. Quartal noch versehen. Die Fagoneisenwalzwerke sind mit Aufträgen sehr gut, versehen und es laufen solche noch fortwährend ein. Auch die Spezifikationen gehen regelmäßig ein, sodaß einige Werke ihrem Arbeitsquantum kaum gewachfen ' sind. Die Preise behaupten sich unter diesen Umständen selbstverständlich fest. Bei den Bandeis enwerken macht sich das Ausfuhrbedürfniß immer mehr geltend, da die vom Inland einlaufenden Aufträge für den regelmäßigen Betrieb nicht ausreichen. In Grobblechen sind die Werke andauernd befriedigend und zu festen sowie lohnenden Preisen beschãftigt. Auf dem Feinbl echmarkte ist vorläufig von der Ein⸗ wirkung des Spndikats noch wenig, jedenfalls nicht in dem erwarteten Maße, zu spüͤren. Die Eisengießereien und Maschinen⸗ fa bräken waren anhaltend befriedtgend beschäftigt, dasfelbe gilt von den Wag gon fabriken, deren Thaͤtigkeit eine anhaltend rege ist.

Pest, 14. August. (W. T. B.) Die Bilanz der Ungarischen Kr editbank weist einen Reinertrag von 557 775.65 Fl. aus. Die Exträgnisse setzen sich zusammen aus Zinsen, Provisionen und Effektengewinn der Centrale 533 531,54, ab Lasten 119 132,41 Fl. verbleiben Reingewinn 414 399 23, ferner das Erträgniß der Bank. und Waarenabtheilung abzüglich des Antheils der Kreditanstalt 143 376,37 Fl., somit zusammen 557 775,66.

London, 14. August. (W. T. B.) An der Küste angeboten 4 Weizenladungen.

Manchester, 14. August. (W. T. B) 12 Water Taylor 63, 30r Water Taylor sz, 20r Water Leigh 7i, 30r Water Clayton 84, 32r Mock Brooke 83, 40r Mayoll sj, 46r Medio Wilkinson 95, zar Warycops Lees 8, 36 Warpcops Rowland Sz, 490r Double Weston 9, sor Double courante Qualität 115, 32. 116 pos 18 16 grey Printers aus 32r/ 46 166. Stetig.

New⸗ Jork, 13. August. (W. T. B. Weizen ⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Greßbritannien 66 000, do. nach Frank⸗ reich do. nach anderen Häfen des Kontinents 37 O00, do. von Caslfornlen und Oregon nach Großbritannien 32 056, do. nach anderen Häfen des Kontinents 60 O00 Qrts.

New⸗JYJork, 14. August. . T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 4 S50 102 Dollars gegen 5 217 082 Bollars in der Vorwoche.

Submissionen im Auslande.

I. Rumänien. 2. Oktober. Bukarest. General ⸗Direktion der Regie der Staats⸗ monopole: 308 000 kg Tabac.

II. Schweiz. 21. August. Luzern. Direktion der Gotthardbahn: 20 eiserne Brücken im Gesammtgewicht von 700 Tonnen für das zweite Geleise der Sektion Airolo == Faido. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs ⸗Anstalten.

Bei der Versendung gewisser Waaren (z. B. Seide, Strohhüte, Fleisch, Wein u. s. w.) in ,, . nach Fran kreich mußten bisher die den betreffenden Sendungen beizufügenden befon⸗ deren Ursprungsbescheinigungen von einem französischen Konsul oder w, , beglaubigt sein, sofern die Atteste von einer Origz⸗ oder Zollbehörde aus estellt oder anerkannt waren. In diesem Ver⸗ fahren ist jetzt eine Erleichterung dahin eingetreten, daß es der frag⸗ lichen Beglaubigung nicht mehr badarf, wenn die Ursprungsbescheini⸗ gung von einer Zoll behörde des Ausfuhrlandes unter eidrückung des Dienstsiegels bollzogen worden ist und sich gegen die Echtheit des Zeugnisses kelne Zweifel ergeben. Es besteht im Publikum zum Theil noch die Gewohnheit, ost sendungen an Personen, welche in ů berseeischen Ländern ich aufhalten, an die bezüglichen deutschen Konsulate behufs Augz⸗= händigung an die , , zu adressiren. Durch dieses, aus früherer Zeit herstammende Verfahren entstehen für die Briefempfãnger häufig Umstãndlichkeiten und Verzögerungen, für die Kaiserlichen Konfulate aber erhebliche Erschwernisse. Neuerdings hat deshalb u. A. das deutsche Konsulat zu Buenos Aires sich genöthigt gefehen, feine Mitwirkung bei Uebermittelung von Postsendungen für ,, welche sich länger als 3 Monate im Lande aufhalten, durch öffentliche Bekannt machung in argentinischen Blättern auszuschließen. Die Versender in

Deutschland werden gut thun, die Sendungen' direrst an die

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