31481
Zur anßerordentlichen Generalversamm lung unserer Gesellschaft laden wir biermit unsere Mitglieder auf Freitag, den 12. Oktober S. J.,
Nachm. 1 Uhr, in den Gasthof
zur Sonne“ in
Zei ein ;
je zur Theilnahme an der Generalversammlung
berechtigenden Quittungen über die erste Aktien-
Einzahlung sind hei dem Gefellschaftsvorstande oder
dem Kaufmann Herrn Rudolf Tillmanns zu Zeitz
einzureichen. Tagesordunng: 1) Erhöbung des Aktien⸗Kapitals und sonstige Statuten⸗Aenderungen.
2) Wabl von Aufüchtsraths Mitgliedern.
3) Augemeine geschäftliche Angelegenheiten. Spora, den 20. September 1883.
Zuckerfabrik Spora Actien-Gesellschaft.
Der Aufsichtsrath.
Schaede.
131487 Bickendorfer Dampfmühle.
Der Aufsichtsrath ladet die Aktionäre ein zur Generalversammlung auf Montag, den S. Oktober er., Vormittags 12 Uhr, auf die Amtsstube des Notars W. Schippers zu Ehrenfeld, Venloerstraße Nr. 54.
Tag es ordnung: J. Bilanz vro 1887. II. Wabl eines Rerisors pro 1887.
Der Aufsichtsrath.
131100 Aktien⸗Gesellschaft für Fabrikation von Eisenbahn-Material zu Görlitz.
Die Aktionäre werden zur ordentlichen General— versammlung Mittwoch, den 19. Sctober d. J. Nachmittags 3 Uhr, im Saale des Englischen Gartens in Görlitz eingeladen.
Tagesordnung:
I) Bericht des Verwaltungsrathes über die Lage des Geschäfis unter Vorlegung der Bilanz, der Gewinn. und Verlustrechnung und des Geschäftsberichtes, und Beschlußfassung über die Bilanz. (S. 33 des Gejellschaftsstatutes). Abänderung des gesammten Gefellschafts⸗ statutes, insbesondere Umgestaltung der Or— ganisation der Gesellschaft unter Berüͤck— sichtigung des Altiengesetzes vom 18. Juli 1834. Im Falle der Annahme von Gegenstand 2: Wahl von fünf Aufsichtsraths. Mitgliedern. Im Falle der Ablehnung von Gegenstand ?: Neuwahl eines Mitgliedes des Verwal⸗ tungsrathes an Stelle des nach den Bestim— mungen des 8. 12 des Gesellschaftestatutes ausscheidenden Herrn Stadtrath a. D. Loesch⸗ brand,
5) Bericht der Revisions ⸗Kommissiol (8. 30 des
SGesellschaftsstatutes).
6) Wahl der Revisions⸗ und Decharge⸗Kommission
für das laufende Geschäftsjahr (8. 30 des
etwa fehlenden Coupons wird vom Kapitalbetrage der Obligationen gelüärtt. — Die Verzinfung der oben bezeichneten Obligationen hört mit dem 2. Fa⸗ nuar 1889 auf.
Holzminden, den 2. Juli 1888.
Actien⸗Zuckerfabrik Holzminden. — — — ..! aa
S) Verschiedene Bekanntmachungen.
lago]
Die, gelegentlich der 29. Hauptversammlung deutscher Jugenieure, vom Oberschlesischen Be zirks Verein herausgegebene Festschrift: „Ober⸗ schlefien, sein Land und seine Induftrie, von Dr. Kosmann“ ist, soweit der Vorrath reicht von dem Unterzeichneten gegen vorherige Ginsendung don 5 „ für Mitglieder des Vereins und 6 M für Nichtmitglieder zu beziehen.
Kattowitz O. S., den 13. September 1888. Der Vorfitzende des Oberschlefischen Bezirks- Vereins deutscher Ingenieure. Donders.
131291
Einnahme.
31130 Soeben erschien die
Neueste Aufnahme
Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm II.
in folgenden 8 . n n, tra⸗Format, Carton⸗Größe: 1 Meter 2 Cent.: 90 . ö . 3 2. ö 6 Cent. Preis ÆM 45, 00, acsimile⸗ Format, rton⸗Größe: 1 Meter: 73 Cent. i . 6. k. * art J Preis MÆ 27, 00, in mperial- Format, Carton⸗Größe: S8 Cent.: 70 Cent. i i . 3. 9 ö Mp , 36 t. Preis M 15,00, in . as Bild ist von Franz Hanfstaengl in Mün aufgenommen, in unvergänglichem Koblend ausgeführt und bildet Gegenstück zu den so allgemein beliebten, in der gleichen . e en nrt nahmen 383 9 . , . Wilhelm J. und Friedrich III. . Durch langjäbrige Erfahrungen sind wir in den Stand gesetzt, die Verpackung gerahmter Bilder so auszuführen, daß dieselb die weitest f — er seeisch = verf ö . 3 . 6 en auf die weitesten Entfernungen auch uber seeisch versandt werden können, Berlin W., 21. September 1888.
Amsler C Ruthardt, Kunst-Handlung.
. Geschäfts⸗ Abschluß pro 1887 der Royal Feuer⸗ und Lebens-Versicherungs⸗-Gesellschaft in Liverpool.
Grundkapital: Pfd. Sterl. 2 000 000
egründet und incorporirt im Jahre 1845. — M 40000 900. Die Haftbarkeit der Actionaire ist solidarisch und unbeschränkt.
Teuer - Versicherungs - Zranche. Ausgabe.
Feuerversichtrungs⸗ Fonds Anf d ö gs⸗ Fonds zu
Jahres. ö J ö . ; ö Conflagration Fondz;z; Prämie nach Abzug der Rückversicherungs— d / d
50 00 — — 200 000 - -
968 3 9 9 J /
1 3 * Brandschäden nach Abzug der Rück ö
11 000 000 - rungs ⸗ Antheile.. ö ö ; .
4 600000 —
. DVerwaltungekosten..
19 360 869 75
514 305 —
Erzielter Gewinn auf das Gewinn ⸗ und Verlust⸗Conto übertragen.... Betrag des Feuerversiche⸗ / rungs⸗Fonds . FK 550 000. — ö . Betrag des Conflagration⸗
Fonds 200000. — zusammen am Ende des Fahre ant Dian
8. d. 582 792 311 145 068 1311 162 733 16 2 1
8 4. 4 * 11 655 843 92 2 0l 7d o?
3 264 675 is l0oz 1864 119
2063 281 75 .
80 C0 = . Us Coo o0=
Tan oss n J
sr, T 7 Tebens - Versicherungs - Zranche.
NI os n J RST,
Lebensversicherungs ⸗ Fonds zu Anfang des Prämien nach Abzug der Rückversicherungs⸗
d
*
Jahres
Prämie. 2 1
3 053 852 1311
53 871i 1s 1 25 571 177
8. d. S6 * ö * 8 d . uszahlungen auf Lebenspolicen, einschließli ;
61 077 053 92 der Bonuszuschläge nach Abzug der ir . J 261 180 16
C versicherungs ⸗ Antheile 5 077838 098 20 4890 10
ͤ J ; 2519 49258 Bonus durch Baarzahlungen. . 567 0 3 / 12214 6 5 Verwaltungskosten. .. 17264 410 22202 3u
o 223 gits õs Iõß Fi os Il zi6 35 244 386 4 za da o
laut Bilanz... ; JJ 2 440 235 92
I 7 7
. Renten-Versicherungs-Branche.
P Lebens versicherungs · Fonds zu Ende dez Jahres 3 435 719 47
b8 674 za os
Gesellschaftsstatutes).
„Zur Theilnahme an der Generalversammlung sind
diejenigen Aktionäre berechtigt, welche biz? zum 9. Oktober, Abends 6 Uhr, entweder ibre Aktien bei der Gesellschaftskasse, bei der Communafftän. dischen Bank in Görlitz, bei dem Bankhaufe Georg Fromberg C Co. in Berlin, Charlottenftraße 25/26, deponirt, oder die geschebene Niederlegung der Aktien bei einer öffentlichen Behörde bis zum' genannten Tage nachgewiesen baben. An den genannten Stellen
Renten⸗Fonds zu Anfang des Jahres. J Zinsen WJ
*
205 75614 5 407513443 12 102 14 8222
i589
8. d. lt. * '? . ö. M46 . Renten. 466 437 08 Prodisionen 5 99150 Verwaltungs kosten J // 6 399 — Renten⸗Fonds am Ende des Jahres laut J 1M 5I16 59
242 054 — 164 455 75
200 140 16
D sn] Gewinn und
. 224 082 4 4 481 644 17
Verlust-Conto.
sind auch die Geschäftsberichte und der Entwurf des neuen Gesellschaftsstatutes in Empfang zu nehmen. Görlitz, den 8. September 18853. Der Verwaltungsrath: Lüders, Vorsitzender.
151488 Zu der Tagesordnung für die auf den 309. September 1888 angefetzte ;
Außerordentliche Generalversammlung der Actionaire der Actien Zuckerfabrik Holz⸗ minden ist noch ein nachträglich eingegangener ge⸗
Saldo des Vorjahres Zinsen J ab: Zinsen zum Alter
Gewinn der Feuerversicheran s- Dran che-
2 E 270717.
versorgungs⸗Fonds f.
die Beamten * 1000. — —
251 658 198 4
5 893 179 33 Dividenden und Tantismen an die Actionaire 2 895 450 — Einkommensteuer. . 52 031 33 Saldo laut Bilanz. 6 4603 372
1394 34225
Activa.
2063 28175 . ö 6s 3] 33 ss v Bilan ultimo 1887. Passiva.
nügend legitimirter Antrag, lautend: zDie ron mehreren Actionairen geleistete Bürgschaft zu Gunsten währten Bankkredit Seitens der erklärt,“
r zweiter Punkt der Tagesordnung hinzuzu— üũgen.
Holzminden, den 20. September 1888.
wird aufgehoben, beiw.
Versammlung für unbenutzbar
der Actien Zuckerfabrik Holzminden.
2. ; ö Otto Haarmann, Vorsitzender.
230 256 297 254 3153 323 377 355 167 418 431 410 445 455 03 6093 511 517 351 325 535 oz
40 Stück.
31489 4mprozentige hypothekarische Anleihe der ö Actien⸗-Zuckersabrik Holzminden. Bei der heute iu Gegenwart eines Notars statt— gehabten Ziehung der am 51. Dezember d. J. gemäß den Anleihe-Bedingungen und dem Tilgungeplane zur Rüczahlung gelangenden A4 iprozentigen Partial⸗Obligationen unserer hypothekarisch sichergestellten Anleihe . von 420 9000 Mark sind folgende Nummern gezogen worden:
a. Obligationen über Mark 300. Nr. 11 26 33 63 7 75 98 101 117 130 154 157 151 1656 167 168 169 177 208 212 219 224 330 333 338 366 37 463 489 495 25 65 oii 513 32 o38 Sil 56 571 575 578 599 609, im Ganzen 60 Stück. h. Sbligatiouen über Mark 606. Nr. 60 608 621 628 630 643 648 652 661 M41 744 748 753 765 774 776 777 785 738 794 801 80s 8I5 823 825 8365 832 842 843 o60 905 950 954 858 775 976
697 790 846 994, im Ganzen
. Sypotheken auf Freigut im Inlande .. eines der Fabrik ge Darleben auf Lebenspolicen der Gesellschaft
Veranlagungen:
in hritischen Staatspapieren. in Colonialpapieren.
in . in Aufsichtsrath in in in in fewöhnlichen britiscken Eisen bahn ⸗Actien in britischen Docks und in Gebäuden (Freigut)
in Gebäuden (Leaseholdꝰ?)). Darlehen auf Lebenspolicen der Gesellschaft,
Darlehen an verschiedene Städte und Com—
Darlehen auf britische Gifenbahn · Papier Temporäre Darlehen auf Staats papiere der
Salden der Agenten Ausstehende Prämien Ausstebende Zinsen J Baarbestände u. Guthaben bei den Banquiers Baare Depositen bei Banken ; .
unter dem Rückkaufswerthe
ausländischen Papieren J Paxieren der Vereinigten Staaten britischen Eisenb. Obligationen. britischen Eisenb.-Prioritäten . Eisenbahn-Obligafionen der Vereinigten Staaten. Gas · Gesellschafts⸗ Obligationen . 3 ö .
verbunden mit perfönlicher Bürgschaft 1714
munen in Großbritannien u. Wales unter Haftung der Steuerkraft
unter dem Werthe 128 515 Vereinigten Staaten.... seitdem einge⸗ gangen
10469 60 131 125 680
1546416 5
137 416 — zr 624 12
z30 goz , lõ oz S
400 125 16 6
90 000 — — 83 96614 2
160000 — —
l. 4
30 0563 102 — Einzahlung auf das Actien⸗Capital ... 896 J . 900 = J W006 24 000 600 3 924 545 26 Lebensversicherungs⸗Fonds . 62 440 245 92 Rentenversicherungs Fonds . 16602516 385 Feuerversicherungs⸗Fonds 550 0009. —. —. Conflagration · Fonds. 200009. — — Alterversorgungs Fonds fũr die Dea mme Gewinn (zur Verfügung der Actionaire) Perpetuirliches Versicherungs⸗Conto
4146 06567 735 1151 653 35 z35 es ꝰ5 4!
329 166 15774
27485 320 42 Anerkannte, aber noch nicht bezahlte Forde—⸗ 535 257 * rungen:
bb 0 anf Lebenspolicen K 45267. 26 ? unerhobene Renten. 179. 36 unerledigte Brandschäden Sl O42. unerbohene Dioidenden 2491.
diverse Cre ⸗ ] nachträg⸗ 5760. 11 420.
— = 97
ditoren. lich Wechsel bezahlt
— 8
58
146 16113 9
0 4
1879 33417
209 386 33 120262192 2513 607 55 3 0906 090 —
6 4 411
— — l
L. Lebensbranche.
Sor s 3 7 Vlebersicht des Preußischen Geschäfts pro 1887.
7 Is 5s 7J oro s s V ,
E. Uusstenerbranuche.
Die Auszahlung des Nominalwerthes dieser aus⸗ geloosten Obligationen erfolgt ĩ e 69 gli olgt vom 31. Dezember unserer Kasse in Holzminden,
Herren J. Ballin C Fo. hiersel bst, Derrn. S. Gerhard hierselbst
gegen Auslieferung der Obligatior en, Talons und der dazu gehörigen Zinscouvons, welche später als
In Kraft waren Ende 1887:
68 Policen mit einer Versicherungs⸗ Summe von
Prämien⸗Einnahme .. Ausgezahlte Versicherungs⸗Capitalien.
am 2. Januar 1883 verfallen. Der Betrag der
R oy al Feuer ⸗ und Lebens⸗Bersicherungs.· Gesellschaft in Liverpool.
ö 6 Coo =
h os s Iod =
6 9 In Kraft waren Ende 1887: 360 232 50 5 Policen mit einer Versicherungs⸗Summe von 16 S629 35 Prämien ˖ Einnahme. . 10 755 — Auszahlungen für fällig gewordene Versicherungen
Die Sub⸗Direction:
Otto Hildebrandt. General · Bevollmächtigter,
Berlin W., Luisen⸗Straße 19.
M 241.
( Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 21. September
1888
———
Der Inhalt dieser Beilage,
Eisenbahnen enthalten sind, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel
Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich. 1 2
Das Central ⸗ Handels ⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post-Anstalten, für Berlin auch durch die Königliche Expedition des Deutscheu Reichs- und Königlich Preußischen Staats
Anzeigers 8W., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.
in welcher die Bekanntmachungen aug den Handels,, Genoffenschafts-, Zeichen und Muster-⸗Registern, über Patente, Konkurfe, Tarif und Fahrplan. Aenderungen der deutschen
Das Central Handels -Register für daz Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. — Das Abonnement beträgt 1 50 für das Vierteljahr. — Einzelne Nummern kosten 20 8. — Insertionspreis für den Raum einer Drucheile 30 4.
Vom Eentras - Sandels Regifter für das Deutsche Reich“ werden heut die Nrn. 241 . und 241 B. ausgegeben.
Entscheidungen deutscher Gerichtshöfe. Nach den neuesten Zeitschriften und Sammlungen.)
1) Der mit der Zuführung ven Kaufliebhabern für im Patentverfahren beauftragte Agent ist zur Wahrung von Geschäftsgeheimnissen verpflichtet. U. II. Civil len. R. G. v. 12. Juli 1887, Puchelt's Itsch. Bd. 19 S. 16.
2) Die Eintragung in die Konkurstabelle wirkt rückichtlich der festgestellten Forderungen ihrem Betrage und ihrem Vorrechte nach wie ein rechts— kräftiges Urtheil und zwar nicht nur für, sondern auch gegen die Liquidanten. N. CS. 2. G. Karls⸗ ruhe u. II. Civilsen. R. G. v. 13. Jan. 1888 a. a. D. S. 23.
3) Betriebsunternehmer können für einen im eigenen Betriebe eingetretenen Unfall, von welchem ein in einem anderen versicherungepflichtigen Betriebe beschäftigter Arbeiter betroffen wurde, von der Be— rufsgenossenschaft, die den verunglückten Arbeiter zu entschädigen hat, für diese Entschädigung als dritte Personen im Sinne des §. 988 U-⸗V. G. v. 6. Juli 1884 baftbar gemacht werden. IJ. LS. G. Meß v. 24. Mai 1887 a. a. O. S. 106.
4) Das Unfallversicherungsgesetz hat den e,, welchen hierin ein Recht auf Schadlos— zaltung nicht verliehen worden ist, den eivilrechtlichen Rückgriff auf die Pflichtigen offen gehalten. Es bat aber in §. 95 flg. die Grenzen gezogen, innerhalb deren allein noch die nach son igen Gesetzen begrün— dete Haftbarkeit anderer Personen als der Berufs— genossenschaft in Anspruch genommen werden kann. H. dess. G. v. 25. Nov. 1887 a. a. O. S. 115.
5) Der Lohnfuhrmann ist nicht Handwerker“ im Sinne des 5§. 715 Ziff. 4 C. P-O. Die bei ihm gepfändeten Wagen und Pferde sind auch keine eigentlichen. Werkzeuge“, sonde rn eine Kapitalsanlage. U dess. G a. a. O. S. 12.
6h) Die auf ho her See zwischen Angehörigen verschiedener Nationen abgeschlossenen Verträge sind nach dem Rechte des Ortes, wo sie vollzogen werden sollen, zu beurtheilen. U. App.“ G. zu Messina v. 15. Jan. 1837 a. a. O. S. 132
7) Derjenige, welcher, im Wechselverbande stehend gegen Aushändigung des Wechsels bei Verfall Zahlung leisten will, hat das Recht, die Näͤmlichkeit des Zahlungs sorderers mit dem Inhalt des Wechsel— berechtigten zu prüfen. Sofern bei Anwendung der Aufmerksamkeit und Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns oder Geschäftsmanns über Lie Nämlichkeit des Weckselinhabers und des Wechsel⸗ berechtigten laut Wechsel keine Bedenken ent stehen, kann dem Inhaber des Wechsels gegen Aushändigung desselben befreiende Zahlung geleistet werden. U des Kammergerichts Berlin, öst. Ge⸗ richtshalle S. 328; anderer Ansicht ist Borchardt in Samml. Nr. 445.
8) Der Umstand, daß ein Gesellschafter der Gesellschaft gegenüber seine Befugnisse überschritten und der Dritte von dieser Ueberschreitung Kenntniß gehabt hat, beeinträchtigt nicht die Wirksamkeit des mit Ueberschreitung der Befugnisse vorgenommenen Rechtsgeschäfts. Dagegen kann der Dritte, welcher mit einem Gesellschafter ein Rechtsgeschäft ab— geschlossen hat, sich auf dasselbe dann nicht mit Erfolg berufen, wenn der Gesellschafter und er selbst in der Ab sicht, die Gesellschaft rechtswidrig zu scädigen, zusammengewirkt haben. U. D. L. G Kol mar v 8. Febr. 1888 u. R. G. v. 5. Juni 1888.
9) Die Anerkennung eines aus einem Konto—⸗ kurrentverbältnisse zwischen einem Großgrund⸗ besitzer und einem Kaufmann herrührenden Saldos begründet einen selbständigen Rechtstitel. U. oberst G. S. Wien v. 24. Jan. 1888, öst. Gerichtshalle S. 340.
10) Die Novation einer Spielschuld in eine Darlehnsschuld ist unzulässig und begründet keine klagbare Forderung. U. dess. G. H. v. 1. Februar 1888 a. a. D. S. 342.
Dem ‚Jahresbericht der Handelskammer zu Saarbrücken für 1887 entnehmen wir, was solgt: Wie das Jahr 1887 dem deutschen Gewerbs— und Handelsstande im Allgemeinen eine Erlösung aus den schweren Krisen der früberen Jahre gebracht hat, so ist auch in den engeren Kreisen des Saar gebiets ein Aufschwung der gesammten Erwerbs thätigkeit zu konstatiren. — Soweit der Berg—⸗ bau und als Kohlenkonsument, die Industrie des Saarbrücker Handelskammerbezirks in Be—⸗ tracht kommen, geben die Produktionsziffern des dortigen Koblenbergbaues einen Anhalt für die eingetrete e Besserung. Während Förderung und Absatz der Kohlen im Jahre 1886 erheblich geringer waren als 1885 hat sich im Jahre 1887 eine Steigerung um etwa 2,65 60 bezw. 2,30 ͤυ gegen 1885 ergeben. Nahezu sind die Ziffern des Jahres 1835 wieder er⸗ reicht worden, obwohl der Absatz der Saarkohle im Berichtsjahre große Einbußen in denjenigen Ab⸗ satzgebieien erlitten hat, in welchen ihr von der belgiscken und französischen Kohle durch gerignete Frachtermäzigungen Seitens auslän⸗ discker Bahnen Konkurrenz gemacht werden konnte Auch die Kokserzeugung auf den für den Verkauf arbeitenden Kotsofen⸗Anlagen des Saarbezirks weist eine Zunahme von etwa go gegen die beiden Vor- jahre auf. Leider hat sich herausgestellt, daß die Saargruben nicht genügende Mengen an Fettkohlen für die Koksproduktion fördern, um den Koksbedarf der dortigen Hüttenwerke zu decken. Letztere sind im Berichts jahre mehrfach genöthigt gewesen, theils
Kohlen von ungenügender Qualität zur Koksfabri— kation zu verwenden, theils sogar mit großen Opfern Ruhrkoks für ibren Hochofenbetrieb zu beziehen. — Hinsichtlich der Lage der Eisen⸗Industrie im Saar⸗ brücker Handelskammerbezirk ist zu bemerken, daß die⸗ selbe auch selbst dazu beigetragen bat, den Wett— bewerb der einzelnen Werke in geregelte Babnen zu leiten und der sinnlosen Konkurrenz vorzubeugen, welche in früheren Jahren oft genug eine Belebung des Geschäfts im Keime erstickt hatte. Die vorhan⸗ denen Verkaufs⸗ und Preiskonventionen wurden durch einige neugebildete vermebrt und deren Vorschriften durchweg befolgt. Hierdurch ist nicht nur eine Beseitigung des maßlosen Unterbietens gegen über den Käufern gewährleistet, sondern auch ein Anpassen der Produktion an den Be—⸗ darf ermöglickt und die Ueberproduktion ein⸗ geschränkt. Auf den Eisen« und Stahlhütten des Bezirks war im Jahre 1887 die Erzeugung von Robeisen um 18, die Herstellung von Fabrikaten um 20 9 größer als im Jahre 1386. Der Gesammt⸗ versandt von Fabrikaten ist um etwa 1591j0 gegen 1886 gestiegen, der Export in das Ausland um etwa 120. Zurückgegangen, und zwar um nicht weniger als ca. 28 0 gegen das Vorjahr, ist der Export über See. Auch im Vergleich mit der Pro⸗ duktion ist eine Verminderung der Üüberseeischen Ausfuhr festzustellen; im Jahre 1886 exportirten die Saarbütten noch ca. 4 G ihrer Produktion über See, im Jahre 1887 nur noch ca. T4 1e¶ 0. Die Ver⸗ minderung des überseeischen Exports ist wohl geeignet, Bedenken zu erregen. Obgleich die Eisenindustrie des Saargebiets aus geographischen und wirthschaft— lichen Ucsachen nicht berufen ist, die Ausfuhr über See zu ihrem bauptsächlichen Absatzverkehr zu er— heben, so darf sie doch die Möglichkeit einer der⸗ artigen Ausfuhr nicht gänzlich aus der Hand geben. Die Zahl der üͤberseeischen Länder, welche in größerem Umfange Bedarf an Erzeug—
nissen der Eisenindustrie entwickeln, mehrt sich von
Jahr zu Jahr. Mit einiger Sicherheit kann angenommen werden, daß die überseeische Ausfuhr noch auf einen langen Zeitraum hinaus einen regu— lirenden Einfluß auf Produktion und Absatz der europäãischen Eisenindustcie üben wird. Dies trifft auch für die Werke des deutschen Binnenlandes zu. Denn wenn dieselben aus dem überseeischen Export auch nur einen geringen, vielfach sogar keinen Gewinn erzielen, so werden sie durch einen derartigen Absatz doch in die Lage versetzt, in den Zeiten geschäftlicher Stille auf dem eurovälschen Markte Arbeiterentlassungen zu vermeiden und die Ansammlung allzu großer Vorräthe zu umgehen. Es entspricht mithin nur einer umsichtigen Geschäfts— politik, wenn die Eisenindustrie auch des Saar⸗ bezirks Werth auf den überseeischen Export legt. Die Zweckmäßigkeit desselben tritt um so schärfer hervor, wenn in Betracht gezogen wird, daß sich die europäischen Hauptabnehmer ron Ausfuhrwaaren der deutschen Eisenindustrie, also Italien, die Schweiz und Rußland, in jünzster Zeit durch eine erbebliche Steigerung ibrer Zölle gegen die Einfüh— rung fremder Erzeugnisse zu schützen suchen. Außer dem erwachsen der deutschen Eisenindustrie von Jahr zu Jahr stärker werdende Kon. kurrenten im Auslande. Hierzu ist besoaders die nordamerikanische Eisenindustrie zu rechnen. Die ge⸗ waltige Steigerung ihrer Produktion in den letzten Jahren und das unausgesetzte Bestreben, ihren Export zu heben und auszudehnen, verleihen dieser Industrie eine hohe Bedeutung auf dem Weltmarkte und zwingen die europäische und besonders die deutsche Eisenindustrie, schon heute sich auf einen Wett— kampf mit ihr vorzubereiten, der über kurz oder lang nicht zu umgehen ist. — Die in den Werken der Eisenindustrie des Saarge— biets vorhandenen Betriebsanlagen haben eine wesentliche Vergrößerung im Jahre 1887 nicht er— fahren. Wohl aber sind von den vorbandenen eine größere Anzahl im Betrieb gewesen als im Vor— jahre. Besonders trifft dies zu bei den Hochöfen, Puddel⸗, Schweiß-, Wärmöfen und den Siemens Martinöfen. Die Zahl der vorhandenen Konverter hat sich um 1 vermehrt, diejenige der im Betrieb befindlichen war 1887 dieselbe wie 1886.
Für die durch 12 Hütten vertretene Glas⸗Industrie des Saargebietes, welche die Fabrikation von Tafel- glas. Weißbohlglas und Flaschen betreibt, ist das Jahr 18587 nur theilweise ein zufriedenstellendes ge wesen. Die Tafelglas⸗Industrie des Bezirks kann den Geschäftsgang des Berichtsjahres als normal und befriedigend bezeichnen. Sowohl die Produktion, wie auch der Verkauf und der Export sind gegen 1886 gestiegen. Namentlich der Verkauf war, was die Menge anbetrifft, ein reger; er überstieg die Jahresproduktion um 277 Tonnen, so daß also noch ein Drittel des Ende 18386 verbliebenen Lagerbestandes abgesetzt worden ist. Weit weniger dagegen sind die Tafel⸗ glashütten mit den Verkaufspreisen ihres Fabrikates zufrieden. Schon im Jahre 1886 war ein starker Abschlag der Preise, besonders stark bei der Export- waare, eingetreten. Auch im Berichtsjahre hat ein ferneres Weichen stattgefunden, und zwar im deutschen Absatz um etwa 106, im Auslande etwa um 10 bis 1557/0. Nur durch bedeutende Zugeständ⸗ nisse war es den Tafelglashütten möglich, ihren Export im Jahre 1887 dem Bedarf entsprechend um etwa 46 ,ο gegen das Vorjahr zu erhöhen. An und für sich erscheint diese Ziffer als ein außerordentlich günstiges Verhältniß. Sie verliert aber wesentlich an Werth, wenn berücksichtigt wird, daß sie nur dem Export nach Ostasien zu verdanken ist, daß da⸗ gegen der Export nach demjenigen Lande, dessen
aufnahmeähiger Markt das natürlichste Absatz⸗ gebiet für die Saarindustrie bildet, nämlich nach der Schweiz, von Jahr zu Jahr abnimmt. Während Deutsch⸗ land von der Gesammteinfuhr in die Schweiz 1885 noch 55 ο, Belgien dagegen nur 34 0 lieferte, fiel Deutschlands Export nach der Schweiz von 55 im Jahre 1355 auf 27 ,ο 0 im Jahre 1886 und auf 1790 im Jahre 1887, wogegen der Export Belgiens nach der Schweiz entsprechend stieg, von I4 0
im Jahre 1885 auf 64 60 im Jahre 1886 und auf
71 60 im Jahre 1857. Nicht weniger Aufmerksam⸗ keit, als die Abnabme des deutschen Tafelglas— exports nach der Schweiz, verdient die Jahren beständig wachsende Zunahme der Ein— fuhr ausländischen Glases nach Deutschland. Die von freihändlerischer Seite aufgestellte Behauptung, daß der Zoll auf Tafelglas die Einfuhr dieses Ar— tikels nach Deutschland fast unmöglich mache, und daß die zwischen den einzelnen Gruppen der deut— schen Glasfabrikanten, den sogenannten Syndikaten, getroffenen Vereinbarungen die unter normalen Ver hältniffen von der inneren Konkurrenz herbeigeführte Preisregulirung verbindern, erweist sich in der Praxis als gänzlich unzutreffend. Die Einfuhr belgischen Tafel⸗
seit 8
verhütet, daß von der deutschen Holjindustrie ganz
bedeatende Mengen ausländischen Holzes an Stelle D
glases nach Deutschland hat seit dem Jahre 1380 stetig
zugenommen, während der durchschnittliche Verkaufs preis des deutschen Glases erheblich abnahm. In den letzten 8 Jahren betrug die Zunahme der Ein— fuhr belgischen Glases 471 vo, gleichzeitig die Ab— . des Verkaufspreises des deutschen Glases
9/0
Diese Thatsache beweist deutlich, das die
belgiscken Tafelglasfabrikanten unter weit günstigeren
Verhältnissen arbeiten und exportiren können, als die rheinisch ⸗westfälischen, und daß die von letzteren beantragte Zollerhöhung ihre volle durch die bedrängte Lage findet, in welche sich die rheinisch⸗ westfälische Glasindustrie durch die Ueberfluthung des deutschen Marktes mit belgischem Glase versetzt sieht. — Die Weißhohlglasfabrikation des Bezirks hat im Berichtsjabre hinsichtlich der Menge an Produkten und des Umfanges des Ver— kaufs gegen das Vorjahr zugenommen. Dagegen bielt mit dieser Zunahme der Preisrückgang derart gleichen Schritt, daß die Netto⸗Verkaufssumme von 1887 die von 1885 nur um einen geringfügigen Be— trag überstied. — Die Flaschenfabrikation des Bezirks hat ein günstiges Geschäftsjahr nicht gehabt, Produktion, Absatz und Verkaufspreise gingen gegen das Jahr 1836 noch weiter zurück und der Export fank auf die Hälfte. Die
Ursache dieses Ruͤckganges ist in der räcksichtslosen
lokalen Konkurrenz zu suchen und eine Abhülfe größtentbeils nur dann zu erwarten, wenn die Flaschenhütten, wie es die Tafelglashütten bereits vor Jahren gethan haben, sich zur Bildung eines gemeinschaftlichen Verkaufs bureaus zusammenschließen.
Die Steingutwaarenfabrik von Villeroy u. Boch in Wallersangen hat im Kalenderjahre 1887 nicht unerheblich mehr vrodußirt und Vorjahre. Der Verkauf betrug im Berichtsjabre ea. 38363. t gegen 3263,9 t im Jahre 1886. Die Verkaufspreise haben sich im großen Ganzen während des Jahres 1887 auf der Höhe des Vor jahres gehalten; nur dem überseeischen Export mußten größere Konzessionen gemacht werden. Der Absatz der Erzeugnisse der genannten Firma nach Deutsch⸗ land, der Schweiz, Italien, Spanien und Rußland ist ziemlich derselbe geblieben und nach Griechenland und einigen türkischen Provinzen in der Steigerung begriffen. Der Mehrverkauf in 1887 betrifft lediglich überseeischen Export, welcher sich nament⸗ lich nach Brasilien und Westindien in erfreulicher Weise gehoben hat; auch sind hier Egvpten und die ostafrikanische Küste zu verzeichnen, während die deutschen Schutzgebiete in Südwest ⸗Atrika nur sehr geringfügigen Bedarf hatten. — Die Nachfrage nach Ziegelsteinen war im Laufe des verflossenen Jahres eine ziemlich große und wurde hauptsäch— lich durch die im Reichslande ausgefübrten Bauten der Militärverwaltung hervorgerufen. In Dachziegeln und Thonplatten war die Nachfrage nicht so lebhaft, immerhin aber konnte die Jahres produktion zu den früheren Preisen abgesetzt werden. Die Nachfrage und der Versand von feuerfesten Er— zeugnifsen war von Beginn des Jahres 1887 an zwar besser als in 18865, aber erst vom Mai ab erhöhten sich die Aufträge in gewöhnlichen wie auch besonders in ( besten Qualitäten derart, daß die vorhandenen Bestände und die normale Jahresproduktion Verwendung finden konnten. Die Preise blieben andauernd sehr niedrig. Die Konkurrenz vom Auslande — nament⸗ lich England und Belgien — sowie vom Niederrhein hält die im Saargebiet bestehende Industrie feuer fester Waaren andauernd nieder. — Die Produktion der rheinischen Portland ⸗Cementfabriken wurde im Berichtsjahre zum größten Theil durch den umfang- reichen Bedarf der Militärverwaltung in Anspruch genommen. Die hierdurch gesteigerten Ansprüche an deren Leistungsfähigkeit führten ein Steigern der Verkaufspreise für Portland Cement herbei⸗
Das Braugewerbe des Saargebiets ist im Jahre 1857 einer weiteren erfreulichen Entwickelung ent gegengegangen, wie schon aus dem Umstande ent— nommen werden kann, daß wäbrend des Berichts jahres im Bezirk des Hauptsteueramts Saarbrücken 4686,92 M mehr Brausteuer erhoben worden sind als in 1886. Die Preise der Rohstoffe haben sich im Wesentlichen nicht gegen früher geändert; nur im Hopfenhandel trat eine kleine Preissteigerung ein. Was den Absatz der Biere des Bezirks betrifft, so ist derselbe ein ziemlich lebhafter gewesen. Die Ausfuhr beschränkte sich, wie im Vorjahre,
Berechtigung
erkauft als im
hauptsächlich auf Sendungen nach Elsaß ⸗ Lothringen. — Die Lage der Lederfabrikation des Saarbezirks bat sich im Berichtsjahre nicht gebessert. Starker Import aus dem Auslande und Ueberproduktion im Inlande haben nach wie vor eine Besserung des Geschäftsganges verbindert. — Das Jahr 1887 ist für den Holjhandel des Saargebietes ein günstiges gewesen. Bei der regen Bauthätig⸗ keit hoben sich Nachfrage und Absatz bedeutend. Die Verkaufspreise aller Sorten Nutzböljer, besonders
aber der stärkeren Eichen⸗ und Kiefernstäm me stiegen und erhielten sich noch im letzten Viertel des Jahres
in dieser Tendenz. Der bestehende Holzzoll hat nicht
des deutschen verarbeitet werden. Eine Er— höbung des Holzzolles wird daher von den einheimi— schen Händleru als ein großes Bedürfniß empfunden. Das Brennholzgeschäft ist für den Händler insofern wenig erfreulich gewesen, als die Verkaufspreise zurückgingen, obgleich der starke und andauernde Winter zu einer erheblichen Lichtung der vorhandenen Bestände beitrug. Dagegen sind Holz oder Meiler kohlen zu einem lebhaft gesuchten Handelsartikel ßeworden und im Preise gestiegen. Sie gelangen meistens nach den Reichslanden, nach Frankreich und der Schweiz zar Ausfuhr
Der Großhandel in Kolonialwaaren im Saar— bezirk kann mit dem Resultat des Berichtsjabres
insofern wohl zufrieden sein, als sich der Absatz gut
entwickelte und es dem dortigen Handel möͤzlich war, sich immer mehr von dem Bezug aus der Zwischenhand loszumachen und direkte Bejugsquellen aufzusuchen. Nicht im Einklang mit dem Ümschlag steht die Rentabilität. Die bestehende lebhafte Kon— kurrenz hat sich gegen ftüher noch verschärft; ab gesehen von den wenig lohnenden Preisen ist auf Grund dieser übermäßigen Konkurrenz der Kredit an die Kleinkandschaft ein zu billiger und zu umfang reicher geworden. Infolge dessen schießen neue Krämergeschäfte wie Pilze empor, und der Handel im Ganzen erleidet starke Einbuße an seiner Solidität. Unter diesen Umständen hat es auch dem Kleinverkauf an Konkurrenz und Verminderung des Geschäfts gewinnes nicht gefeblt. Wie im Vorjahre ist auch heute noch über die Ueberhandnahme der sogenannten Hamburger, Bremer ꝛc. Versandtgeschäfte Klage zu führen, welche immer wieder aufs 3 das gerade bei den besseren Konsumenten bestebende, aber meistens ganz ungerechtfertigte Vorurtheil zu erwecken wissen, als sei bei ihnen der Bedarf billiger und preis— werther zu decken, als in den soliden einheimischen Geschäften. Eine ernste Gefahr schließt für einen bedeutenden Theil des Kleinhandels das leidige Borg spstem in sich, welches sowohl in den Städten wie auch auf dem Lande bedenkliche Dimensionen an⸗ genommen hat — Während das Geschäft in Manu⸗ fakturwaaren sich in den größeren Städten des Saar— bezirks gebessert hat, haben die stehenden Geschätte auf dem Lande und in den kleineren Städten einen empfindlichen Rückgang ihres Umsatzes zu beklagen. Die Hauptursache liegt in dem bestäadigen Wachsthum des Hausirhandels und der Ueberschwemmung des platten Landes durch die sogenannten „Detail⸗Reisenden“. Letztere kommen nicht nur aus Fabrikationsstädten oder größeren Handelsrlätzen, sondern auch aus den kleineren Provinzialstädten von Detailhändlern, welche ihrerseits die Waaren schon aus dritter oder vierter Hand bejogen haben, aber ohne Reisende nicht auskommen zu können glauben. Zur Zeit der Lohnauszahlungen oder der Ernte er⸗ scheinen die Detail ⸗Reisenden mit Mustern und Proben in den Dörfern und wissen die Be— völkerung, besonders die weibliche, zu zahlreichen Be— stellungen zu überreden. Es ist erklärlich, daß hier durch die Landbevölkerung zu mancherlei Anschaffun— gen verleitet wird, welche über ihren eigentlichen Bedarf hinausgehen und sich nicht nur als über— flüssig, sondern wegen der geringen Qualität der Waaren häufig auch als völlig unbrauchbar erweisen. Am meisten werden hierdurch die stehenden Geschäfte geschãdigt.
Einen erfreulichen Fortgang hat der Verkehr bei den Sparkassen des Saarbezirks genommen. Die vier Kreissparkassen wiesen am Schluß des Ge— schäftsjahres 1337 bezw. 1887 83 einen Gesammt— bestand an Einlagen inel kapitalisitter Zinsen von meßr als 10 Millionen auf. Das entspricht einem Sparbetrag von etwa 31 S pro Kopf der Be völkerung. Der Geldverkehr dieser Kassen hin—⸗ sichtlich der Einlagen und Röäckzahlungen be— lief sich auf ca. 6 150 000 S6, wovon die Neuein lagen mit fast 60 o betheiligt waren. Von den Sparbächern lauteten 345 0½ auf Einlagen bis zu 60 „, 75 G auf Einlagen bis zu 600 M Diese Verhältnißzahlen stellen sich noch höher — nämlich auf 375 9ν bezw. 784 o — wenn man nur die Kreise, in welchen Bergbau und Industriethätigkeit vorherrschen, d. s. Saarbrücken, Saarlouis und Ott⸗ weiler, in Betracht zieht. Nicht mit Unrecht darf man hieraus schließen, daß die arbeitende Klasse der dorti⸗ gen Bevölkerung die öffentlichen Sparkassen verhältniß⸗ mäßig stark benützt, eine Erscheinung, welche sicherlich dafür spricht, daß dieselbe sich in einer gäünstigen Lage befindet. Eine wesentliche Unterstützung findet diese Annahme, wenn man berücksichtigt, daß weder die Abzüge für die Krankenversicherung, noch die im Saarbezirk durch die Konsumvereine zahlreich ge— botenen und in Aaspruch genommenen Gelegen—⸗ heiten, Ersparnisse zu machen, die Arbeiter abhalten, die Kreissparkassea lebhaft zu benutzen.