erst gegen? Uhr erfolgen konnte, standen die Ehrenwachen bereils um 11 Uhr auf ihren Posten, und die Munigipalgarde verweigerte entschieden jedem Fuhrwerk die Passage der Straßen oder Plätze, wo der Kaiserliche Zug vorüberkommen mußte. Viele nahmen ihre Zuflucht nach San Martino, von wo aus sie die Ankunft des Kaisers sicherer und besser beob⸗ achten zu können glaubten. Um die Mittagsstunde hatten sich auch die Vereine, Gewerke und Korporationen Neapels mit ihren Musikbanden zur Spalierbildung eingefunden. Alle Gewerke 2c. waren mit ihren Fahnen erschienen, um dem einziehenden Deutschen Kaiser die gebührenden Ehren zu erweisen. Bald fanden sich auch die Honoratioren der Stadt auf den für sie erbauten Tribünen ein, von denen die in der Via Roma er— richtete besonders erwähnenswerth ist, weil sie in wirklich fürstlicher Weise dekorirt und als „Galeria Umberto I.“ bezeichnet war. Auf. dem Bahnhofe fanden sich nach und nach der Erste Präsident und der General-Prokurator des Kassationshofes sowie des Appellgerichtshofes ein; dann der kommandirende General, der Diyisions⸗Commandeur, der Admiral und Kommandant des Maxine-Departements, der Präfekt von Neapel, der Delegirte der Präfektur, der Präsident des Provinzialraths, die in Neapel wohnenden Senatoren, verschiedene Deputationen, Delegirte u. s. w. Um 2 Uhr Nachmittags verkündete der Donner der Kanonen den Bewohnern Neapels die Ankunft des Deutschen Kaisers Wilhelm II. in ihrer Stadt. Unendlich waren die Jubelrufe der Bevölkerung, welche die Monarchen auf dem ganzen Wege vom Bahnhofe bis nach dem Palazzo Reale begleiteten, und vor dem letzteren erneute ich der Jubelsturm. Aus den Fenstern der Häuser schwenkten die Neapolitanerinnen den einziehenden Herrschern mit ihren Tüchern den Will— kommengruß entgegen, und es erscheint überflüssig, noch beson⸗ ders hervorzuheben, daß die Majestäten für alle diese ihnen dargebrachten Ohationen in huldreichster Weise, nach allen Seiten grüßend, dankten. Ein noch nicht erlebter musikalischer Genuß war die am Abend dem Kaiser dargebrachte Serenade: Hundert Meister der Mandoline, Guitarre, Flöte und des Contrabasses, 50 Chorsänger und 2 Solisten, die Herren Daddi und Scotti, waren an dieser Onation betheiligt. Namentlich war auch der Gesang der besonders zu diesem Zweck von dem Meister Valente komponirten Serenade ganz ausgezeichnet. Die Illumination, die sich nach dem Dunkelwerden allmählich entwickelte, bot ebenfalls viel Sehenswerthes dar, und namentlich wirkte die Beleuchtung der Riesenfontäne vor dem Palazzo Reale ganz außergewöhlich. Das Gedränge in den Straßen, namentlich in der Via Roma, war aber so groß, daß man sich kaum weiter wagen durfte. Von besonders magischer Wirkung war dabei der heute den ganzen Tag über ganz besonders dichte Rauchwolken ausstoßende, am Abend aber wirklich feuerspeiende Vesuv, der dort hoch oben auch nicht zurückbleiben zu wollen schien, und seine rothen Feuergarben haͤufiger und stärker als gewöhnlich emporlodern ließ.
— In der am 19. d. M. abgehaltenen Plenarsitzun des Bundesraths machte der Vorsitzende, Tick en ge e n Staatssekretär des Innern von Boetticher, zunächst Mit— theilung über die durch Kaiserlichen Erlaß erfolgte Neubildung der Ausschüsse für das Landheer und die Festungen und für das Seewesen. Sodann wurde über das den Vorständen der landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaften, sowie den Ausführungsbehörden für Reichs- und Staatsbetriebe zum . . der Wahl von nichtständigen Mitgliedern des Reichs— ersicherungsamts bei Ausführung der land- und forstwirih— schaftlichen Unfallversicherung zu gewährende Stimmen— verhältniß Beschluß gefaßt. Mehrere Eingaben, welche sich auf die Ergänzung und Ahänderung des Krankenversiche— rungsgesetzes richten, sowie die Eingabe eines Gewerbtreibenden wegen Befreiung seines Gewerbebetriebes von der Unfall⸗ versicherungspflicht wurden dem Vorsitzenden des Bundesraths überwiesen. Der Eingabe des Vorstandes einer freien Hülsskasse, betreffend die Kosten der staatlichen Beaufsichtigung der freien Hülfskassen, und dem Antrage einer Sektion der Müllerei⸗ Berufsgenossenschaft auf Ausscheidung aus dieser Genossenschaft und Bildung einer neuen Müllerei⸗Berufsgenossenschaft für den Bezirk dieser Sektion beschloß die Versammlung keine Folge zu geben. Das Gesuch des Vorstandes einer bern genossenschaft um Auslegung der Beschlüsse des Bundesraths vom 21. Mai 1885, betreffend die Bildung der Berufsgenossen⸗ schaften für die unter das Unfallversicherungsgesetz vom 6. Juni 1884 fallenden Betriebszweige, wurde den Ausschüssen für Handel und Verkehr und für Justizwesen zur Vor— berathung übergeben.
— Der Reichstag s-Abgeordnete für den Kreis Kempen, Amtsrichter Pf afferott (Centrum) ist, wie, W. T. B.“ meldet, heute in Krefeld gestorben.
4 4 In Düss . 4 ö. die we , m n, ereinigung der Mittelparteien für die bevor stehenden Wahlen stattgesunden. f
— Ein auf einem die Elbe befahrenden Dampfschiffe an— gestellter Maschinist hatte sich nach Ankunft des Schiffes in einem Hafen gegen 8 Uhr Abends an Land und in eine in der Nähe belegene Restauration begeben, welche er nachweislich gegen Mitternacht verlassen hatte, um sich auf das Schiff zu— rückzubegeben. Am anderen Morgen wurde seine Leiche in der Elbe gefunden. Die Berufsgenossenschaft lehnte unter der Annahme, daß der Verunglückte h, dem Rückwege von der Restauration zur Anlegestelle die Quaimauer entlang über diese hinabgestürzt sei und so den Tod gefunden habe, ein derartiger Unfall auf. dem Wege zur Arbeitsstelle aber als Unfall „bei dem Betriebe“ nicht anzusehen sei, den von den Hinterbliebenen geltend gemachten Entschädigungsanspruch ab. Auf erhobene Berufung erkannte dagegen das Schieds—⸗ gericht den . an, und das Reichs ⸗Ver⸗ s icherungsamt 'at in der Rekursentscheidung vom 14. Juli d. J (Nr. 593) die Auffassung desselben nach Maßgabe der nachfolgenden Ausführung gebilligt: Das Schiedsgericht ist zutreffend von der Voraussetzung ausgegangen, def da der Beruf der auf den Elbschiffen angestellten . onen es mit sich bringe, daß sie von Zeit zu Zeit an Land gehen, um Lebensmittel u. s. w. einzukaufen, oder in Wirthshäusern Nah— rungsmittel zu sich zu nehmen, die mit dem dadurch gebotenen Verlassen des Schiffes und der Rückkehr auf dasselbe ver⸗
unglücken, als eine dem Betriebe der Schiffahrt eigenthümliche anzusehen sei. In den Bann dieser Betriebsgefahr gerieih der Verunglückte nicht erst in dem Augenblicke, als er den von der Quaimauer zum Schiff führenden Steg betrat. Vielmehr unterlag er bereits, als er, von der nur einige hundert Schritte entfernten Restauration zurück⸗ kehrend, die Quaimauer entlang ging, um die Anlegestelle des , beziehungsweise den Steg aufzusuchen, der Betriebsgefahr. Die Beklagte hebt selbst hervor, daß in Anbetracht des sehr schmalen Weges längs der Quaimauer und der dort zur Befestigung der Schiffe angebrachten eisernen Ringe für den Verunglückten eine erhebliche Gefahr vorgelegen habe, hei der herrschenden Dunkelheit einen Fehltritt zu thun oder über einen der Ringe zu straucheln und so über die — nicht mit einer Schutzwehr versehene — Quaimauer in die Elbe zu stürzen. Es kann e dahingestellt bleiben, ob der Verunglückte — wie die Beklagte für wahrscheinlicher hält — bereits dieser letzteren Betriebsgefahr vor Erreichung des Steges erlegen oder ob der Absturz erst — wie das Schieds⸗ gericht annimmt — beim Ueberschreiten des Steges erfolgt ist. In jedem Falle befand sich der Verunglückte, als der Unfall eintrat, bereits wieder im Banne des versicherungs— pflichtigen Betriebes, und der Unfall ereignete sich somit bei diesem Betriebe und ist von der Beklagten zu vertreten. Nach dem Vorstehenden kommt die von der Beklagten betonte erhebliche Dauer der Abwesenheit, des Verunglückten vom Schiffe für die Entscheidung nicht in Betracht. Andererseits folgt aus der letzteren keineßwegs, daß jeder Unfall, welcher einen Schiffer trifft, während er sich am Lande befindet, ohne Weiteres als Betriebsunfall anzusehen ist: Die Frage kann vielmehr nur in jedem Einzelfall nach Maßgabe der obwalten— den Umstände enischieden werden (vergleiche Entscheidung 410, „Amtliche Nachrichten des R. V. -A.“ 1887 Seite 351).
— Ein bei einem Ewerführer in Hamburg mit dem Löschen der Ladung beschäftigter Arbeiter, welcher während der Mittagspause zur Beaufsichtigung des Fahrzeuges auf demselben verbleiben sollte, hatte den Ewer verlassen und war von dem Gerüst einer ehemaligen Badeanstalt kopfüber in die Elbe gesprungen, um sich, was er an diesem Tage wiederholt gethan hatte, zu baden. Dabei hatte er sich eine Genickverletzung zugezogen und war infolge an gestorben. Der gegen die Elbschiffahrts⸗Berufsgenossenschaft geltend gemachte Enischädi— gungsanspruch der Hinterbliebenen ist durch Rekursentscheidung des Reichs-Versicherungsamts vom 13. Juli d. J. (Nr. 594) in Uebereinstimmung mit dem Schiedsgericht zurück gewiesen worden. Der Verstorbene hatte sich, als er den Unfall beim Baden erlitt, außerhalb jedweden Zusammenhangs mit dem Betriebe, den er pflichtwidrig verlassen hatte, gesetzt; der Unfall war kein Betriebsunfall.
— Se. Hoheit der Erbprinz Bernhard von Sach sen-Mein ingen, Oberst und Commandeur des Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 2, ist von Urlaub hier wieder eingetroffen.
— Das Schulgeschwa der, bestehend aus den Schiffen „Stosch“, „Charlotte“, „Gneisenau„ und a n fin Geschwaderchef Contre⸗Admiral Hollmann, ist am 18. Oktober in Malta eingetroffen und beabsichtigt am 24. desselben Monats wieder in See zu gehen.
S. M. S. „Cars la“, Kommandant Korvetten-Kapitän von Raven, ist am 17. Oktober cr. in Kapstadt eingetroffen.
Sachsen. Dresden, 19. Oktober. (W. T. B.) Der König begiebt sich morgen Abend nach Baden-Baden, um der feierlichen Beisetzung der Herzogin von Hamilton beizuwohnen.
Württemberg. Stuttgart, 18. Oktober. (M. Allg. Ztg. Der Landtag wird zu seiner letzten Session . November zusammentreten, und zwar wird als Tag seiner Wiedereröffnung der 5. oder 6. November genannt. Die Dauer der Session berechnet man auf etwa 3 bis 4 Wochen, da außer der neuen Krankenpflege-Versicherungsvorlage noch zwei von der letzten Session restirende Vorlagen, darunter der umfangreiche Gesetzentwurf, betreffend das land— wirthschaftliche Nachbarrecht, welche in der Eisten Kammer noch gar nicht zur Berathung gekommen sind, vorliegen. Das sind die Gegenstände, welche von den Kammern jedenfalls er⸗ ledigt werden müssen.
Baden. Karlsruhe, 18. Oktober. Die „Karlsruher di. schreibt an der Spitze der heutigen Nummer:; „Ihre Großherzogliche Hoheit Prinzessin Marie von Baden, H Hamilton, ist gestern, den 17. d. M., vor halb zwölf Uhr Abends, zu Baden sanft verschieden, umgeben von den nächsten Angehörigen, der Gräfin Festetieg und deren Gemahl, der Fürstin von Hohenzollern und, der Gräfin von Flan— dern, der Königin von Sachsen, sowie Ihren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin. (Die Her— zogin war geboren am 11. Oktober 1817 als Tochter des Großherzogs Karl und der Großherzogin Stephanie. Sie vermählte sich im Jahre 1843 mit dem Herzog von Hamilton, der im Jahre 1863 starb — Der Großherzogliche Hof legt von heute an auf sechs Wochen, bis zum 28. November einschließlich, Srauer an.
Mecklenburg ⸗ Schwerin. Schwerin, 19. Oktober. (Meckl. Nachr) Der Großfürst und die Groß fürst in Wladimir von Rußland sind mit ihren Kindern heute Vormittag mittelst Extrazuges hier eingetroffen. — Die Großherzogin Marie und die Herzogin Elisabeth werden heute Abend von Schwarzburg hierher zurückkehren.
Braunschweig. Brauns n 19. Oktober. (.) Zu den am 26. und 27. d. M. bei Blankenburg a. H. stattfindenden Hofjag den wir? Se. Königliche 8 ent der Regent folgende Fürstlichkeiten bei sich zu Gaste sehen: Se. Majestät den Kaiser und König, Se. Hoheit den Herzog von Sachsen⸗Altenburg, Se. Hoheit den Herzen von Anhalt, Se. Durchlaucht den Fürsten von Schwarzburg⸗Rudolstadt, Se. Hoheit den Prinzen Albert von Sachsen-Altenburg, Ihre Hoheiten die Prinzen Eduard und Aribert von Anhalt und Se. Durchlaucht den Prinzen Günther von Schwarzburg⸗Rudolstadt. Von den übrigen Geladenen können wir nennen: den Grafen Otto zu Stolberg⸗Wernigerode, den General Bronsart von Schellendorf, den General von Albedyll, den General von Caprivi, den Grafen Lehndorff, den Grafen Waldersee, den Minister des Königlichen Hauses von Wedell, den Ober⸗Jägermeister Grafen von der Asseburg, den General⸗
erzogin von fünf Minuten
bundene Gefahr, durch einen Sturz in das Wasser zu ver—
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 17. Oktober. Ueber Maßregeln gegen rm e fr . Preßerzeugnisse schreibt die Landeszeitung für Elsaß Lothringen“;
Wie wir hören, bat die Regiecung sich veranlaßt gesehen, die Einführung und Verbreitung einer Anzahl von Pariser Blättern im Reichslande zu untersagen, deren ge Deutschland gerichtete Angriffe in letzter Zeit zu gewohnbeits mäßiger Majestãtebeleidigung ausgeartet waren. Verschiedenen anderen fran⸗ zösischen Blättern, deren Verbreitung seit mehreren Jahren ohne vorgängige Genehmigung gestattet war, ist die unbedingte Frei- beit des Umlaufes entzogen worden, da ihre neuerliche Haltung eine derartige Duldung, nit mehr rechtfertigte. Nachdem die Landes. regierung durch die Umstände zu einer Verschärfung der Fremden. polizei genöthigt worden ist, wird es begreiflich eischeinen, wenn sie jetzt auch Vorkehrungen trifft, am die Verbreitung fremder Preß⸗ erzeugnisse zu verhindern, deren gehässige und verleumderische Angriff. gegen Deutschland den Zweck verfolgen, die reichsländische Bevöl. kerung zu täuschen und die Stimmung derselben zu beeinflussen.
Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 19. Oktober. (Wien. Ztg.) Gestern erfolgte die Uebergabe des Amtes an den neuernannten Justiz-Minister Dr. Friedrich Grafen Schönborn sowie um 12 Uhr die Vorstellung der Beamten bei demselben.
a , entli ie Ernennun es Grafen Badeni Statthalter von 96. . ö.
Grosbritaunien und Irland. London, 19. Oktobe (A. C.) Der Marquis von Hartington traf gestern ö Belfast ein. Die dortigen liberalen Ünionisten gaben ihm zu Ehren ein Festmahl, wobei er eine Rede hielt, in welcher er seine politische Haltung seit dem Herbst von 1885 recht— fertigte und erklärte, daß Gladstone die alte liberale Partei durch seine Bundesgenossenschaft mit . gänzlich zer⸗ trümmert hahe. Lord Hartington ermahnte schließlich Tories und liberale Unionisten, bei den nächsten Parlamentswahlen k . . h ie britischen Freiwilligen-Corps leiden großen Mangel an Hffizieren. Am 1. Oktober . ih weniger als 1390 Offizierstellen unbesetzt, wovon auf London 200, Schottland 150, Lancashire 230 und Yorkshire 100 kamen. Das Kriegs⸗Ministerium hat daher die Obersten der Freiwilligen-Regimenter dringend ersucht, passende Herren zur Uebernahme der Posten zu vermögen.
Ueber den Feldzug in Sikkim meldet ein Telegramm der „Daily News“ aus Kalkutta, vom 18. Oktober:
Die Akazai und Hazanzai Jorahs haben sich unterworfen. Letztere thaten dies erst, nachdem halb, Palosi eingeäschert und das Fort Maidan in die Luft gesprengt worden war. Die Bhagazais be⸗ haupten fortgesetzt eine trotzige Haltung auf der Spitze des Machai—⸗ gebirges, und General Me Queen wird sie wahrscheinlich angreifen müssen. — Es ist im Plane, in Gnatong und in der Hauptstadt von Sikkim während des Winters Besatzungen zu unterhalten.
Frankreich. Paris, 19. Oktober. W. T. B.) Der Minister-Präsident Floguet sprach sich heute in der Kom missionssitzung formell dagegen aus, daß der mit der Revision der Verfassung zu beauftragenden Versammlung die Befugnisfse einer konstituirenden Versammlung zu verleihen seien. Der Minister betonte die Nothwendigkeit, vor dem Zusammentreten des Kongresses ein vorläufiges Einverständniß zwischen beiden Kammern über die beiden Revisionspunkte herzustellen, und hielt seinen Entwurf in allen Kö ö
n einer Versammlung der äußersten Linken spra sich El men ceau, welcher den Vorsitz führte, zu n, visionspolitik Floquet's zustimmend aus. Clemen— ceau erklärte, er werde diese Politik unterstützen und hoffe, daß dieselhe die Gefahren der Diktatur beseitigen und die durch die Boulangisten irre geleiteten Republikaner wieder auf den rechten Weg zurückführen werde.
Der ehemalige Präsident der Republik Haiti, General Salomon ist gestorben.
Serbien. Belgrad, 19. Oktober. (B. T. B.) Der König ist mit dem Kronprinzen heute Mittag hier wieder eingetroffen und von den Ministern, den Staatswürdenträgern und dem Offiziercorps am Bahnhofe empfangen worden, Der König begrüßte die Minister, dankte dem Minister-Präsidenten Christie für seine bisherige Thätigkeit und versicherte ihn seines ferneren Wohlwollens. Das auf dem Bahnhof anwesende Publikum hieß den König auf das Lebhafteste ö,
Afrika. Egypten. Kairo, 18. Oktober. (R. B.) Nachrichten aus Wady Halfa melden, daß Walad-el⸗ Nijumi, das Haupt der Derwische, von Don gola aus vorzurücken beabsichtige. Die Militärbehörden glauben nicht, daß er Wady Halfa angreifen werde, aber sie vermuthen, seine Banden werden versuchen, in die Dörfer zwischen ge⸗ nanntem Orte und Assuan einzufallen. Es sind alle Vor— sichtsmaßregeln gegen einen Angriff getroffen: die Posten sind verstärkt und die Zahl der Dampfer auf dem Nil ver— mehrt worden.
Zeitungõftimmen.
Ueber die italienische Reise Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm II. wird der „St. Petersburger Zeitung“ in einem Brief aus Deutschland geschrieben;
Der letzte und der wichtigste Abschnitt der Reise ist der Aufent= halt in Rom, der wichtigste nicht wegen der unmittelbar politischen Ergebnisse, die davon zu eiwarten sind, sendern weil derselbe un⸗ zweifelhaft mächtig beitragen wird zu der Förderung der geistigen Verbindung zwischen dem deutschen und dem italienischen Volke. Der seiner geistigen Individualität nach protestantische Deutsche und der phantastevolle Italiener sind starke Gegensätze, aber doch vortrefflich geeignet, nachdem die politischen Verhältnisse der beiden Nationen zu einander sich natürlich und normal gestaltet, sich zu verstehen und zu ergänzen. Auf die Gefahr hin, ein Zukunftsträumer gescholten zu werden, verspreche ich mir von der duch die Nomfghrt Wilhelm's 11. erheblich geförderten Annäherung der beiden Staaten einen nachhaltigen Einfluß auf die italienische Nation, der sich auf dem Gebiet der Imponderabilien vortheilhaft geltend machen wird, die zuletzt doch mit schwerstem Gewicht in die Entscheidung fallen. Die Machtfragen sind in Zeitaltern, wie das unscrige; zuletzt doch in gewissem Sinne nur Kulturfragen. Wenn z. B. die Wieder= verdeutschung der alten Reichslande im Westen auf so viel Schwierig. keiten stößt, so ist die letzte Ursache doch nur die, daß man dort in Frankreich die höhere Kultur sehen zu müssen meint. Vermogen Deutschland und Italien sich zu den Trägern einer neuen Kultur zu machen in Wissenschaft, Kunst, Literatur und last not leatt durch die Belebung des von Aberglauben und Unglauben
Lieutenant z. D. von Thiele ꝛc.
gleich weit entfernten religiösen Bewußtseins, so ist ein
neues . der Renaissanee zu erhoffen, das nicht durch ürger ⸗ und Religionskriege vernichtet werden wird. Indessen das sind Perspelriven in die JZufunft. Näher liegt, anlãßlich der Reisen Kaiser Wil belm's hervorzuheben, wie sehr durch diese die Geftalt des jungen Fürsten an Ansehen gewinnt. Unbefgngene Be⸗ urtbeiler rühmen gleichmäßig, wie seinerzeit aus St. Petersburg, Stockholm und Kopenhogen, jeßt aus den fuͤddeutschen Residenzen und gas Wien seine geistige Frische und Einsicht, seine Arbeitskraft, sein mannhaftes, offenes und gewinnendes Benehmen, seine Pflichttreue und die Gewandtheit in den geselligen kleinen Künsten des Herrscher⸗ berufes. In wie weit die weitere Entwicklung des jungen Monarchen die günstigen Verheißungen bestätigt, wird natürlich nur die Zeit jehren können. Einstweilen aber dürfen wir uns erfreuen daran, wie kräftig sich bereits die Silbouette Wilhelm's II. von dem zeitgeschicht⸗ sichen Hintergrunde abhebt.
— In dem „Berliner Börsen-Courier'“ lesen wir:
Die RKaiserreise nach dem Süden hat mit dem heutigen Datum ibren Abschluß gefunden; schon am Sonnteg Vormittag wird Kaiser Wilhelm in seinem Heim zu Potsdam eintreffen, von dem gesammten preußischen und deutschen Volke voll freudiger Begeisterung empfangen. Denn der Kaiser kehrt nicht mit leeren Händen in das Vaterland; was er an Erinnerungen aus der Ferne, von seinem Aufenthalt am Kiener Kaiserhofe und am römischen Fönigshofe, heimbringt, sind schwer⸗ wiegende Unterpfänder für die Zukunft des mitteleuropäischen Bündnisses, welches von der öffentlichen Meinung Deutsch- jsands ja eben darum so überaus hoch und werth gehalten wird, weil es die sorgsame Pflege und Festigung des Völkerfriedens auf. seine Fahne geschrieben hat. Gleichsam wie im Fluge sind die Kaisertage von Wien, Rom und Neapel mit all ihrem reichen Inhalt an dem geiftigen Auge Europas vorbeigerguscht; aber es ist dafür gesorgt, daß ibre Spuren im Leben der Nationen Merkmale hinterlassen in der Verjüngung des Wechselseitigkeitsverhältniftes das der Bund der Monarchen auch für die Gesammtrichtung der politischen und natio- nalen Emwickelung ihrer Völker geschaffen. Dieses Empfinden berrscht gleichmäßig zu beiden Hängen der Alpen vor; es beberrscht nicht minder die geistige Atmosphäre auch der außerhalb des Dreibundes und feiner Friedensliebe stehenden Faktoren der europäischen Gemeinschaft, wo es sich in den ebenso ungeschickten als erfolglosen Versuchen manifestirt, die vpolitische Geltung der Raiserreise abzuschwäͤchen oder gar ganz zu leugnen. Denn der Dreibund ist nun einmal eine politische Macht, welche Denen, die dadurch im Schach gehalten werden sollen, mit jedem Tag verhaßter wird. Den . des Friedens kann solches Gebahren immerhin recht sein.
enn die Festigkeit des Dreibundes überhaupt noch einer Steigerung
säbig war, so ist sie ihr durch den Besuch Kaiser Wilhelms an den verblndeten Fürstenböfen zu Theil geworden; und aus der Fülle dieser Ueberzeugung heraus jubelt unser Volk dem heimkehrenden Herrscher Willkommens, Heils ! und Dankesgrüße entgegen.
— Zu den bevorstehenden Wahlen schreibt die „Na— tional-geitung“: . Der Wahltermin, der 30. Oktober, ist nunmehr sehr nahe gerückt. Niemals war die kurz vor demselben übliche Aufforderung an die Wähler, von ihrem Recht Gebrauch zu machen, nothwendiger als jetzt. „Ju allen Parteilagern bat man den Eindruck, daß die Wahl bewegung eine sehr wenig lebhafte war. Ist dies nicht unerfreulich von zem Gesichts puntt aus, daß die Aufstachelung der Leidenschaften, die Ver⸗ betzung der Parteien, wovon man in den letzten Jahren so viele und abschreckende Beispiele erlebt hat, diesmal mißlungen ist, so liegt in der Ruhe und Gelassenheit dieser Wahlbewegung doch auch eine Gefahr, namentlich mit Rücksicht auf die Unbequeml chkeit und Komplizirtheit des preußischen Wahlspstems, welches ohnehin eine schwache Betheiligung der Wähler in der Regel zur Folge hat. as preußische Volk hat sich bei den Vorbereitungen für die neue kö des Abgeordnetenhauses sehr unempfänglich für jene Sarstellungen seiner Lage erwielen, welche darauf herauskommen, daß man Vertreter extremer, kampflustiger Anschauungen wãhlen muͤsse, mögen dies nun reaktionäre, fortschrittliche oder unversöhnlich- flerikale sein. Aber wenn diese sehr begründete, ruhige Auffassung unserer staatlichen Verhältnifse etwa dahin führte, daß die Volks; klassen, welche sie tbeilen, nicht in ausreichendem Maße ihre Pflicht am Wahltage erfüllen, dann könnten leicht unerwartete Erfolge der extremen Parteien die Wirkung sein. Mancherlei Anzeichen lassen vermuthen, daß darauf gerichtete Spekulationen bestehen. Einige wenige, in aller Stille zufammengebrachte Wähler genügen bei dem preußischen Wahlfystem, um die Ernennung mehrerer Wahlmänner zu bewirken, ohne daß es in dem Augenblick, wo man eine derartige kleine Kon spiration bemerkt, für die Gegner noch möglich wäre, in der Art, wie es bei den Reichstagswahlen geschehen kann, durchõ Herbeiholung von Wählern der vielleicht thatsächlich die Mehrheit bildenden politischen Fichtung die Ueberrumpelung zu verbindern. Und gelingt eine solche in vielen . so kann die Summirung solcher kleinen Erfolge in manchem Wahlkreise eine große Ueberraschung hervorbringen. Gerade der besondere Charakter der diesmaligen Wahlbewegung erbeischt alfo eine sorgsame Vorbereitung der Euntscheidung durch Aufstellung der Wahlmanns⸗Kandidaten und durch Sicherung außreichender Unter. stutzung derselben Seitens der Wähler. Mögen die Leiter der lokalen Waͤhlarbeit überall im Lande in der kurzen Frist bis zum Wahltage danach handeln. . . . Wahlen, welche in einer Stimmung, wie die gegenwärtige, voll⸗ jogen werden, sind vielleicht in höherem Maße ein Prüfstein der politischen Feife eines Volks, als wenn eine dasselte tief auf wüblende Bewegung durch das Land geht. Eine solche hat natur⸗ gemäß einen Kampf mit Schlagworten, zu denen die miteinander ringenden Parteien schließlich den Ausdruck ihrer Bestrebungen zu⸗ sammenfassen, zur Folge; die rubige Prüfung der auszutratzenden Gegensätze wird durch den Lärm dieser Schlagworte leicht über⸗· tänkt, und in demselben werden viele Wähler mit sortgerissen. Unter Verhältniffen wie die jetzigen dagegen kann die Entscheidung, wenn nicht wegen allzugeringer Betheiligung, durch den bloßen Zu ⸗ fall, nur durch das sachgemäße Urtheil und die ruhige Pflichterfüllung ber Wahler gegeben werden. Gine Ausnahme hierdon würden aller- dings Landesteile machen, in denen nach dem Beispiel des Etzbischofs von Köln die katholische Geistlichkeit zur kirchlichen Beeinflussung der Wäbler im Interesffe einer Partei aufgeboten würde, Wo dies ge. schieht, da werden hoffentlich die nicht klerikalen Parteien um jo eifriger sich bethätigen, damit der kirchenpolitische Friede die heilsame Folge babe, die kirchlichen Gegensätze im poluischen Leben, wenn nicht zn baeitigen — das ist für abfebbare Zeit ja nicht zu erwarten — aber abzuschwãchen. . In den KLandestheilen, wo dieser Gesichtspunkt nicht erheblich in Betracht fommt, muß die politische Reife der Staatsbürger. welche sich bewußt sind, daß unter allen Umständen die Angelegenbenen des Staats ibre Angelegenheiten sind, diesmal den äußeren Antried einer starken Ägitation erseßn. Vie letztere fehlt nicht darum, weil etwa keine wichtigen Aufgäben dem preüßischen Abgeordnetenhause für die nãchsten Jahr c' beporständen. Herechtere Vertheil ung der direkten Steuerlast; Re= sorm der ländlichen Gemeindeverhäͤltnisse; Regelung des Schulwesens unter Abweisung der Verfuche einer Unterwerfung desselben unter die rrschaft der Kirche; Wahrung der Existenz berechtigung auch der reieren Richtung im Protestantismus, soweit die Staatsgewalt darauf gesczlichen Einfluß hat — das sind Fragen, welche unter Umftänden auch eine fehr beftige Wablagiiation hervorrufen könnten. Eine solche ist ausgeblieben, weil in der Bevslkerxung die Auf faffung überwiegt, daß keine ernstliche Gefabr einseitiger, die Jnter⸗ essen weiterer Volkskreise verletzender Entscheidungen obwalte. Diese Änsicht wird sich als richtig erweisen, wenn bei den Wahlen durch Verstärkung der gemäßigten Parteien dafür gesorgt, wird, daß die ein solches Vertrauen zur Zeit begründenden ftaailichen Verhäãltnisse Beftand haben.
Cirkular⸗ Erla Nichtamtliches;
Amtliches: nachrichten. den Linden“ — am Victoriapark in Berlin — docks im Vorhasen von Genua. die Königlichen Bauinspelktoren bahnfachwissenschaftliche Vorlesungen. Umbau der Sing ⸗Atademie in Preis bewerbung für
eierschmuck
von Bebauungsplänen der Entwürfe zu einem c 1 bewerbung für die Westseite des Mailand
Zeitschrift für Bauwesen.
blatt der Bauverwaltung. Nr. 42. Central bla er nn,,
I6. März 1855 (Fortse n 5 Zur ö der neuen Trocken⸗
— Vermischtes: Dienstanweisung für der Hochbauverwaltung. — Ei — Kaiser Wilhelm ⸗Denkmal. Berlin. Pläne zu einer zweiten evangelischen Kirche nebst Pfarrhaus in Dortmund —= Preig bewerbung zur Erlangung Stadt Hannover. — Preisbewerbung für städtischen Museum in Gothenburg. — Preis
— Inhalt: 1888. — Personal⸗ der Trauerstraße Unter ung.) — Milchkuranstalt Eisen ·
— Dom in Schleswig.
er Doms. — Inhalt der
Nach Mittheilung
Kunst, Wiffenschaft und
Zum Geburtstage 8 Ma und Königin Augusta Victoria gi burgerstraße 31) ein Festblatt mit dem. einem Widmungsgedicht von Ernst von Wi die Verlagsbandlung zur Feier
— Geschichte der deutschen Ku
ständig in 12 bis 15 reich 1516 Stuttgart, Lieferung 4 bis 6. trefflichen Werks die Blüthezeit chen werden zuerst noch die kirchlichen Bauten Schweiz, Schwaben, Bavern, Oesterreich Hauptwerken beschrieben und (immer mit dungen,
finden die ihre Würdigung, so z. B. Burabauten, voran die Wartburg ꝛc.
stande. Aus der Steinbildnerei der ältesten Relief der Externsteine an der beichrieben;
goldnen Pforte zu Freiberg, Bamberg und die Grabmäler. Die arbeit wird in allen ihren einzelnen die schönsten Werke des Stols, Kelche, Siegel ꝛc. in Lichtdruck⸗Abbildun
Wand⸗ und großen Zabl za! e zu Schwarz- Rheindorf, Soest, Hildesheim, sorgfältige Abbildungen beigegeben. tiven Üusstattung des Abschnitts welcher mit vortrefflichen
der 6. Lieferung beginnt nunmehr fruͤbgothische Baukunst zum Vorwurf der reiche Austattung des Werks mit Illustr Hervorhebung, und der Preis der einzelr en Li dieser schätzenswerthen werden.
preis für Blatt und Kunsibeilagen (jäh
1. und 16 Oktober d. J, bringen den Sch
wir in den Nummern Beiträge über d
feinem Kanpfe mit feindlichen Styl
Regiment in Potsdam, (äußere Ansicht und Inneres der Kapelle), Nikolskoe bei Potsdam, und der Langen B
Wohnhäuser in Berlin und Dresden Rc. treten durch den Entwurf zu dem Banner
für Bauwesen (herausgegeben im
in Berlin;
zur Lösung der Volkstbeaterfrage, gestaltung großer Zuschauerräume,
(Schluß); Die Kanzel der St. Schwimmende Fußgängerbrücke Sicherheitshafen bei Koblenz. vom Wa
in Pleß; Die Beseitigung des Müblensta
und Baurath Loenartz in Danzig; Die in Ruhrort,
kipper im Kaiserhafen ; Statistische Na
A. Franke in Ruhrort. ; werthe, in den Jahren 1881 bis
Bauverwaltung des Deutschen Reichs; J Jahrgangs.
Etatistische Nachrichten.
des Statiftischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiestgen Stande säm tern in der Woche vom J. Olto⸗ ber bis inkl. 13. Oktober er. jur Anmeldung gekommen: 674 Ehe⸗ schließungen, 949 Lebendgeborene, 31 Todtgeborene, 531 Sterbefälle.
Ihrer Majestät der Kaiserin edition des . Bär [S. Schon's Verlagsbuchhandlung, W. Magde⸗
des Tages an alle Schulen, Be⸗ hörden, Vereine u. s. w. behufs weitester Verbreitung überreichen wird.
Zeiten bis zur Gegenwart“, von Wilhelm Lübke. illustrirten Lieferungen zum Preise von je Verlag von Ebner u. Seubert (Paul Neff. Die vorliegenden neuen Lieferungen des vor führen zunächst das fünfte Kapitel weiter, welches der romaniscken Baukunst zur Darstellung bringt. Es
Grund und Aufrisse, baulicher Details c) dann die nord; deutfchen Backsteinbauten romanischen Styls geschildert die hervorragendsten Klosteranlagen und Profanbauten der Zeit das großartige Klofter Maulbronn, dann die Kaiserpfalzen in Goslar und Gelsenkirchen,
Die Bildnerei und Malerei der romanischen Blüthezeit zum Gegen⸗
Hand einer vorzüglichen Abbildung dann folgen aus der späteren Zeit die Skulpturen der Michaelskirche zu Hildesheim, vom Münster in Basel, aus Wechselburg, Erzplastik
Taufbecken,
Sehr gruͤndlich und eingehend behandelt sind die Abschnitte über die Miniatur⸗Malerei der romanischen Zeit, . der werthvollsten Wandmalereien, wie den in den Kirchen
Dasfelbe gilt von der illustra⸗ über die Miniaturmalerei, Faesimilien ; ; Grunde gegangenen Bilder Handschrift des Hortus deliciarum und pielen anderen kostbaren Manuskriptwerken geschmückt ist. Auch die Tafelmalerelen, Teppiche und Stickereien, Glasgemaͤlde und musivischen Arbeiten der Zeit haben gebührende Berücksichtigung gefunden. In das siebente Kapitel, welches die
Zugaben ein überraschend nierriger genannt
— Bau ⸗ und Kunstgewerbe / Zeitung für das Deutsche Reich, mit Album. Herausgeber: A. Nothnagel.
vierteljährlich 6 M 75 4A, jährlich 27 6 — t diefer halbmonatlich erscheinenden Zertschrift, vom 16 September,
Beifpiele thäringischer Schmiedearbeit aus Jena (mit Abbildungen), sowie des Äufsatzes über die Wohnung des Chinesen.
Meister im Palazzo Chieregati in Vicenza, über den Komfort in
den Wettbewerb für das Realgymnasium in Mannheim, ; über die akademische Kunftausstellung in Berlin, von F. Titz, und über die Buchbinder und Tapezier⸗Fachausstellungen zu Breslau. Die Technik ift durch einen illustrirten Artikel über Maschinen für Fohzbearbeitung vertreten. Sodann wird das Programm der von dem Verbande deutscher Architekten und Ingenieur · Vereine für 1888 / 89 in Aussicht genommenen Arbeiten mitgetheilt, rd der Ent wurf des Kaiser Friedrich zum Umbau des Domes und Schlosses in Berlin eingehend besprochen und dem Neubau Les Polich'schen Ge⸗ schäftshauses in Leipzig ein Artikel gewidmet. zescht der Lichtdrudke reihen sich endlich fechnische Notizen, Mittheilungen über Preisaueschreiben, Preiserledigungen, Unterricht, Literatur re. — In den Album⸗Mappen zu den letzten Nummern der Zꝛitung finden wir Aufnahmen des Offizier⸗Casinos für das Leibgarde ⸗Husaren⸗ des St. Hedwigs⸗Krankenbauses zu Berlin
heliographirte Blätter veranschaulichen die neu errichteten Lichtträger (für elektrifche Straßenbeleuchtung) Unter den Linden in Berlin (2 Blätter), . Das Kunstgewerbe ist ver ⸗
Börfenvereins zu Leipzig, die Aufnahme eines prächtigen italienischen Toilettenspiegels und persischer Kunstgegenstãnde (aus dem Orient ˖ bazar‘ in Berlin) sowie eine reizvolle gemalte Nische. . — Das letzte Viertel jahrsheft 38. Jahrgangs 1888 der Zeitschrift Ministerium der öffentlichen Ar⸗ beiten. Redacteure: Otto Sarrazin und Ozkar Hoßfeld) hat folgenden Inhalt: Die Kaiser Wialhelmstraße in Berlin, vom Bauraib Neuhaus Haus Schmieder in Karlerube; Küsterwohnhaus am in Merseburg; Scene der Alten und Bühne der Neuzeit, ein Beitrag zugleich ein aus den bisher üblichen Theater- sormen entwickelt, vom Stadt⸗Baurath g. D. Sturmhoefel in Berlin Moritzkirche in Halle a. d. über die Einfahrt zum Mosel⸗ —ͤ sser⸗Bauinspektor Koblenz; Reubau der Aue⸗Brücke in Zeitz; Der Umbau der Schleusen im Fürftlichen Park in Pleß, vom Regierungs ⸗Baumeister Dankwerts
Schleufe im Pregel bei Groß- Bubainen (Ostpreußen) vom Regierungs⸗
Recknitz in der Stralfund Rostocker Eisenbabn; Selbstthãtiger Kohlen vom Regierungs Baumeister
1886 vollendete Bauten der Garnison⸗
Literatur.
ebt am Montag die Ex⸗
Bilde der Kaiserin und ldenbruch heraus, welches
nst von den frühesten Voll⸗
in Franken, Elsaß, der in ihren charakteristischen Hülfe zahlreicher Abbil⸗
Demnãchst
die bedeutendsten Das sechste Kapitel hat
Zeit wird das berühmte
von der vom Dom zu und Metall⸗ Zweigen geschildert und Reliquiarien, geführt.
gen vor Augen
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Kamburg, Gurk ꝛe,. sind
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Schilderung bat. — Die ationen verdient nochmals eferung muß in Anbetracht
Abonnementẽ⸗ rlich 100 Lichtdrucktafeln) Die neuesten Nummern
luß der Schilderung einiger
Weiter finden ie Zeichnungen italienischer
urd Moden über Berichte
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Ferner wird der Ent⸗
An die Beschreibung
russischer Bauernhäuser in rücke in Pets dam. Andere
des Deutschen Buchhändler ·
Dom
Versuch zur Raum⸗
Saale; Kirch in ues und der Schiffahrts⸗
Eisenbahnbrücke über die
chweisungen über bemerkens⸗
nhalt des achtunddreißigsten
— Der
Preis des im Verlage von W. T. Bruer, Verlags⸗ Buchhandlung,
Berlin W. 62, Lützow ⸗Ufer Nr. II, erschienenen Werks: Amtliche Mittheilungen aus den Jahres berich ten der Fabrik ⸗Aufsichts beam ten“, XII. Jahrgang für 1887, be trägt geheftet 4 M 35 , gebunden 5 6 15 5.
— Von Hackländer is il lustrirten Romanen: Handel und Wandel“, . Der Augenblick des Glücks, Der Tannhäuser“ lin diefe · rungen à 40 bei C. Krabbe in Stuttgart) sind die Lieferungen 18 bis 260 foeben erschienen. In der 19. Lieferung schließt. Der Augenblick des. Glücks“ und beginnt Der Tannhäuser:! Die vortrefflichen Illustrationen dieser Ausgabe erhöhen den Werth derselben wesentlich. — Das antiguarische Bücerlager von Kirchhoff u. Wigand in Leipzig veröffentlicht Nr. 317 seiner Kataloge, Der selbe verzeichnet Schriften über Land, Haus= und Forstwirthschaft, Gartenbau, Jagd und Fischerei, ferner ein Verzeichniß der Bibliothel des Schaferei Direktors Dr. J. Bohm. Nr. 8Sis derselben Handlung betrifft Philosophie, Freimaurerei, und Pädagogik und enthält die philosophische Abteilung der Bibliothek des Professors Dr. G. Th. Fechner. Nr. 19 verzeichnet Werke über Ethnographie, Prähistorit, Alterthümer, Kultur und Sittengeschichte, ferner einen Theil der Bibliothek von J. J. A. Worsaae in Kopenhagen.
Gewerbe und Handel.
Einer Bekanntmachung des Ober-⸗Bürgermeisters von Madrid zufolge wird die 50. Ziehung der Obligationen der Madrider Stadtanleibe von S68, welche planmäßig am 1. Juli d. J. hätte erfolgen follen, nunmehr am 5. November d. J stattfinden. Ber kin, 19. Oktober. Amtliche Preisfeststel lung für Butter, Käfse und Schmal; Butter. Hof und Genossen⸗ schaftsbutter Ia. 108 - 113 4A, la. 103 - 107 M, IIIa. 97 102 4, do. abfallende S5 = ö 6, Land. Preußische 87 = 92 66. Netzbrücher S5 = 96 , Pommersche 75— 85 6, Polnische 5 — 78 6, Baverische Sennbutter — S6, do. Landbutter — M, Schlesische 83-88 . Galizische — 6 — Margarine 46 —– 70 Käse: Schweizer, Emmenthaler 85 — 90 M, Baverischer 60 — 70 M, do. Ost⸗ und West⸗ preußischer I2. 60—- 70 46, do. Ia. 45-55 M, Holländer 75 — 85 , Limburger 32— 38 „, Quadratmagerkäse 15-27 M — Schmalz: Pri na Western 17 96 Ta. 58, 00 Æ, reines, in Deutsch⸗ land raffinirt 60, 0 a, Berliner Bratenschmalz 2, 00 — 54.00 n — Fett, in Amerika raffinirt 4 00 6, in Deutschland raffinirt 56 .— 59 „ Tendenz: Butter. Bei stockendem Absatz mußten Preise nachgeben. Schmalz. Preise etwas niedriger, Absatz den klyinen Vorräthen ent prechend günstig, .
— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt. Die .Schles. Ztg.“ berichtet: Die Zufuhr von Erzen wurde, dem Bedarf der Hoböfen entsprechend, auf dem Achstransport wie durch die Schmalspurbahn in regster Weise fortgesetzt; nicht minder erstreckte sich die Erzanfuhr auf ausländische Erze. In der Zahl der Hohöfen ist ein älterer Hohofen auf der Redenhütte gestürzt worden, wie denn der Umbau älterer Hohöfen in allmählichem Fortschritt nur eine Frage der Zeit ist. Auf der Friedenshütte, sind nun mehr sämmtliche fänf steinerne Winderhitzer fertiggestellt — Die Erzeugung an Roheisen wurde durch den Bedarf der Puddel⸗ und Stahlwerke, namentlich in besseren Gattirungssorten, vollständig in Änspruch genommen, und hielt auch ein belebter Absatz in Gießerei⸗ marken nach Auswärts an. — Für die Eisengießereien wie für die Maschinenbau⸗Werkstätten sind bei den rervollkommneten Ein richtungen derselben in der Formerei und an sonstigen Apparaten die Bestellungen Seitens der Gewerkschaften des heimischen Bezirks aus— glebiger, und fanden Absendungen von Gußstücken und Maschinentheilen in erheblichen Mengen statt. — Die aus einem nachhaltigen Begehr sich ergebende lebhafte Thärigkeit der Walzwerke giebt der Aussicht Raum, daß dieser Absatz sich auch noch auf längere Zeit erhalten und gar in steigender Richtung bewegen werde, da sowohl aus dem nächstliegenden Bezirk die Herstellung neuer Anlagen für Berg⸗ vnd Hüttenwerke große Mengen von Flach. und Profileisen erfordert, als auch im inländischen Verkehr wie nach dem Auslande Hin bedeutende Posten von Handelseisen und sonstigen Fertigprodukten abgingen. Die Anfertigung von Dampfkesseln, größerer Abmess ungen sowie von Röhren und Behältern aus Eisenblech bedingte den laufenden Verbrauch von starken Blechen. Die Flußeisenfabrikation batte sowohl für Halbfabrikate (Knüppel und Luppen), wie für Fertigwaare eine Ausfuhr zu verzeichnen. Die feste Stimmung des Geschäfts ließ für schleunige Bestellungen von auswärts sogar Auf preife zu. Die Preise waren wie bisher: Stabeisen im Huͤttenbereich 14— 14,295 416, Profileisen 16— 16,50 M. Eisenbleche 16,0 — 17,50 — Auf dem Metaümarkt nahmen die Metallwaarenfabriken weitere Deckungsbejüge vor, von neueren Umsätzen hielten sich Abnehmer zuruͤck. Jedoch blieben Preise, auch für Blei, durchaus fest. Bestzink I8 56 = 35 60 S, andere Raffinate 37,30 - 3760 4, 14. Blockblei 28,50 - 30 4
— Zuckerbericht der Magdeburger Börse, den 19. Okto- ber, Mistagß. Rohz cker. Gute Bedarfsftage sowohl von Seiten des In⸗ wie des Auslandes fübrte im Laufe der verflossenen Woche ju erheblichen Umsatzen in allen Qualitäten, bei langsam bis zu ca. 65 anziehenden Preisen. Seit vorgestern hat sich jedoch die Meinung wesentlich abgeschwächt, der Export setzte seine Limite nach Maßgabe des Rückganges am Spekulationsmarkte herab und auch die Raffinadeure waren nur kaufgeneigt, wenn sie zu verbältnißmäßig niedrigen Geboten zum Geschäft kommen konnten; unter diesen Um⸗ ständen gingen von obiger Preisbesserung wieder ca. 30 —- 40 8 ver⸗ loren. ümgesetzt wurden ca. 493 900 Ctr. Raffinitte Zucker erfreuten sich während der verflossenen Woche guter Beachtung und fanden in gemahlener Raffinade und Melis sowohl loko als auch auf Lieferung Oktober Dezember zu 28 — 50 4 höberen Preisen belangreiche Umsätze statt, während Brode daseiend oder auch Lieferung Oktober bis Dezember ihren bisberigen Werthstand be— haupteten. Preise für greifbare Waare ab Stationen: Obne Ver⸗ brauchs steuer: Granulatedzucker, inkl. 2100 - 21,256 *, Kornzucker, extl. 92 Gd. Rendem. 1720 — 1750 1 do, erkl. 88 Gd. Rendem. 16, S606 — 16,30 A6. Nachprodukte, exkl. I5 Gd. Rendem. 13 00 - 14,001 ir 0 kg. — Mit Verbrauchssteuer: Bei Posten aus erster Hand: Krostallzucker, J., über 88 ! 27,90 M, do. II., über 880 / 26320 36, Raffinade, ffein, obne Faß 29,00 , do. fein, ohne Faß —— „, Melis, ffein, ohne Faß ——— M604, Würfelzucker, J. mit Kifte — „Ae, do. ., mit Kiste 29 — 28550 6, Gem. Raffinade, L. mit Sack — ., do. H., mit Sack 28,00 28,50 M, Gem. Melis. J., mit Sack 26,75 „S6, do. II., mit Sack — „, Farin mit Sack — M fur 20 RER. — Melasse: bessere Sorte, zur Eni⸗ zuckerung geeignet, 42 — 13 Grad. Be. (alte Grade) ohne Tonne 2,580 = 3,25 M, So = 82 Brix, obne Tonne 2, So - 3, 25 60. gerin⸗ gere Sorte, nur zu Brennzwecken passend, 6 = 43 Grad Be. (lte Grade! ohne Tonne 2, 20 –2, 60 166 Unsere Melasse ⸗Notirungen ver stehen sich auf alte Grade (2 Gr. — J, 4118 spec. Gewicht)
Manchester, 19. Oktober. (W. T. B. 12 Water Tavylor ?, 30r Water Taylor 9g, 20r Water Leigh 8, 360r Water Clayton S, zꝛr Mock Brooke 88, 40 Mayoll 5, 40r Medio Wilkinson 19, zfꝛr Warpcops Lees Sf, 36 Warpeops Rowland 8, 40r Double Weston 3, 60r Double courante Qualität 124, 322 116 vds 1616 grey Printers aus z2r 46 168. Anziehend.
New Jork, 19. Oktober. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 262 000 Ballen. Tusfuhr nach Großbritannien 5 009 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 69 000 Ballen, Vorrath 510 000 Ballen.
Berkehrs⸗Anftalten.
Zur Beseitigung von Zweifeln wird darauf aufmerksam gemacht, daß die briischen Kolonien in Australien und Süd-Afrika, sowie der Orange ⸗Freiftaat und die Süd Afrikanische Republik Transvaal) dem Weltpostverein noch nicht beigetreten sind. Briefe nach jenen Gebleten müssen deshalb bis auf Weiteres noch nach dem Satze von 60 3 für je 15 Gramm frankirt wer-
den. Eine Ausnahme hiervon besteht nur für die Briefe nach