1888 / 279 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Nov 1888 18:00:01 GMT) scan diff

; jestät dem Kaiser Wilbelm J. ist der Befehl er⸗

2 363 , Reichsgericht ein wurdigeg Haus 2h erbauen, und unter den . e. =. . seines

isers e Pläne zum ; n

ah n e , . . u verwi .

e,, 6a f. . zu geben, 38. Ew. Kaiserliche Majestät an der Seite Allerhöchstibret hohen Bundesgenossen, 27 Wajestät des Königs von Sachsen, bierber gekommen und wollen e. 8 Dberbaupt des Reichs in Gemeinschaft mit dem Herrscher des Landes, in dessen Grenzen 3 Reichsgericht seines Amts waltet, den ersten 6, 63 ee . 4 3 erer, 6 sir

tein zu ei ichen Gebäude sich fügen, y, hc r n das Deutsche Recht seinem Ausbau ent⸗ st

zge in den Hallen des fertigen Baues unter dem Schutze Ibrer Hin ich! Firn und Ihrer erhabenen Bundesgenossen vas Reichsgericht mit Weieheit und Kraft seine Wahrsprüche fällen. Mit diesem Wunsche überreiche ich Ew. Kaiserlichen Majestät im Namen des Bundesraths die Kelle. .

Se. Majestät nahm von dem bereit gehaltenen Mörtel und bestrich wiederholt den inneren Rand des Grundsteins.

i i r,. Majestät dem Könige, Tannhäuser“ verl Sodann überreichte er die Kelle S jest 8a e, . . 2 lung. Der Ober ⸗Bürgermei sident hatten die Ehre, die Bayerischen Bahnhof zu begleiten

er gleichfalls Mörtel auf den Stein warf. Nachdem Ri . . L. Meißner und den Steinmetzmeister M. Ehmig aus Leipzig das Verschlußstück aufgesetzt worden war, richtete unter Ueberreichung des silbernen Hammers der erste Vize⸗Präsident des Reichstages, Dr. Buhl an Se. Majestät den Kaiser die nachstehenden Worte: . ;

Ew. Kaiserliche und Königliche Majestät wollen Allergnädigst geruhen, aus meiner Hand, als des Vertreters des Deutschen Reichs-= tages, den Hammer entgegenzunehmen, um einen unerschütterlichen Grundftein zu legen für die Heimstätte des höchsten Gerichts bofes des deutschen Volks, welche bereitet werden soll in den Landen von Ew. Majestät hohem Verbündeten, dem König von Sachsen. 4

Dieser Gerichtshof wird zu allen Zeiten das bestebende Rech mparteiisch handhaben und durch seine Entscheidungen die Einheit auch des bürgerlichen Rechts vorbereiten, auf welche die Nation seit Jahrbunderten vergeblich hofft, welche aber nach der soeben ver⸗ nommenen 2 Ew. Majestät nunmehr in einer kurzen Spanne Zeit gesichert ist. Dann erst wird dieser Gerichte⸗ bof in seiner vollen Zuständigkeit Hüter und Wächter der Einheit der Rechtsprechung im ganzen Reiche sein, dann erst werden die Deutschen sich fühlen als Glieder einer einzigen großen Rechtsgemeinschaft. So wird der hehre Gedanke vollendet sein, welcher zuerst in den Anträgen des Hochseligen Königs Johann von Sachsen auf Errichtung 2 , . für das Handels

i äftigen Ausdruck fand. = . wer g n ß Ee er en Majestät vergönnt sein, das große Werk der deutschen Rechtseinheit zum Abschluß zu bringen, auf daß das deutsche Volk, wie in Ew. Majestät Hochseligen Herrn Großvater den Begründer des Reichs so in Ew. Majestät den Begründer des nationalen Rechts preise! .

Se. Majestät der Kaiser ergriff mit fester Hand den Hammer und führte 3 Schläge auf den Stein, die er mit dem Syruch begleitete: „Der Ehre Gottes des Allmächtigen, dem Nechte und Seinen allezeit getreuen Knechten.“ Aus der Hand des Kaisers empfing Se. Majestät der Köni Albert den Hammer, und vollzog den Hammerschlag mit den Worten:

Gott zur Ehre, dem Reiche zum Ruhme, dem Rechte zum Schirme. Als die Majestäten in das Zekt zurückgetreten waren, thaten, indem die Musik die Weise Lobe den Herren ꝛc. spielte, der Staats⸗Minister von Boetticher, der Staats sekretär von Schelling und die übrigen Mitglieder des Bundesraths, die beiden Vize⸗Präsidenten des Reichstages, sowie die Justiz⸗ Minister, an deren Spitze Minister von Friedberg, der Staats⸗ sekretãr des Neichs⸗Schatzamts, der Reichsgerichts⸗Präsident, der Ober⸗Reichs anwalt und die übrigen dazu bestimmten

en die üblichen Hammerschläge. Demnächst bestieg der uperintendent Dr. Pank die Kanzel, hinter welcher er mit dem Prediger an der reformirten Kirche, Dreydorff, und dem latholischen Pfarrer, Superior Juhr, Aufstellung genommen te. (Die von Dr. Pank gehaltene Weiherede haben wir eits gestern mitgetheilt.)

Nach dem Segen . der Sängerchor den ersten Vers des Liedes „Nun danket Alle Gott“ vor, und nun schritt der würdige Prãfibent des Reichsgerichts in seiner purpurfarbigen Robe, über welcher er das orangefarbene Band des Schwarzen Adler⸗Ordens trug, vor den Grundstein, verneigte sich vor den Majestäten und sprach . ,, .

eier neigt sich ihrem zu.

er g, Lied kerl ausgesprechen wohin der Zoll des Dankes für ihren glücklichen Verlauf sich an erster Stelle zu wenden hat an die Quelle, aus welcher alle gute und alle vollkommene Gabe kommt! .

ie beiden Erlauchten Monarchen, vor denen zu steben wir ge⸗ wür l . ih dieser Feier ihre besondere und eigenartig: Weihe verliehen. Sie gönnten uns ihre Höchste Gegenwart und bethätigten sich selber bei der Gründung des zur dauernden Stätte für das Reichsgericht bestimmten Baues. .

Das Reich, in desten Namen Recht zu sprechen wir berufen sind, verkörpert sich für uns in der Allerhöchsten Person des Kaisers, dem Mittelpunkt des nationalen Empfindens. Seine Hulderweisung reiht sich an die seiner beiden erhabenen Vorfahren. Das Archiv des Reichsgerichts e . kostbaren Zeugnisse eines gleich gnädigen

drei Kaiser auf. ; ;

6 ö Amts aber walten wir nun in das

bnte Jahr wie unter dem Kaiserlichen, so unter dem landes Herlfgẽ Schutz und Schirm Sr. Majestät des Königs von Sachsen. . Schon bei, der ersten Vorftellung des Gerichtshofes gefiel es Sr. Majestät, darzulegen, welche Bedeutung Allerhöchstderselbe dem Veiche gericht und der Aufnahme desselben in seine gute und getreue Stadt Leiprig beimißt. Die Königlichen Worte von damals klingen heut, im Cingang des 9 . seiner gesegneten Regierung,

in unseren Seelen. ;

5 5 ca fn Sie . denn den Ausdruck des tiefempfundensten Dankes in Treu und Ehrfurcht zu den Füßen der erhabenen eng ver⸗

ü iederlegen. bänder wer e niere ög hieselben itegal umbtanst, der

i Siegeszug Sr. Majestät des Kaisers auf deutschem

e. ůö überall nicht minder lebensroll umklungen

bat, als in dem h , g, ng Lande, mischen wir sere Stimmen und rufen freudig: .

* M * f mm en, Deutsche Kaiser, König Wilhelm von Preußen,

und

Se. Majestät König Albert von Sachsen,

sie leben hoch! hoch! hoch! . Dieser Ruf fand in der Versammlung begeisterten Wider⸗

. Die Musik stimmte die Hymne „Heil Dir im Sieger⸗ 2. an, und die ganze Festversammlung sang die erste Strophe. Hiermit war die erhebende Feier eendet. Im Zelt hatte der Kaiser sich noch unter Einsichtnahme

der dort e, ,,. Pläne von dem leitenden Baumeister Hoffmann über die Ausführung des Baues Bericht erstatten

8 Se.

en. ; An die Feier schloß sich das Dejeuner an, welche Majestãt der König ö erlauchten Gaste in den prächtig aus⸗

.

äste von dem ; 9 36 lebhaft bewegten Straßen der Stadt geleitet. einem Festmahl, welches die Stadt ihren Gästen in dem mächtigen Saale des deutschen Buchhändlerhauses gab, fand der Tag, dessen hohe Bedeutung im ganzen Volke weit über die Bürgerschaft Leipzigs hinaus volles Verständniß gefunden hat und an den die Erinnerung fortleben wird, seinen glänzenden Abschluß.

räsidenten des Staats⸗Ministeriums, Staats 6 von Boetticher, abgehaltenen Plenarsitzung faßte der

Beschluß. Die Uebersicht der U . von Elsaß Lothringen sür das Etatsjahr 1887,88 und die Vorlage, h i fuhr von Schaf- und Rindvieh auf der Eisenbahn von 3 dorf in Oesterreich durch Preußen nach Nieder⸗Lindewiese in Oesterreich, wurden den zuständigen Ausschüssen zur Vor⸗ berathung überwiesen.

Erledigung gelangt ist, rfolgt stimmung gr n Ern re rn, der bisherige Fürsthischöfliche Delegat, Ehrendomherr und Propst an der hiesigen St. Hedwigskirche, Johann Baptist Aßmann, dur liches Breve vom 15. Oktober 1888 die kirchlichen Vollmachten zur Ausübung des Amts als katholischer Fel dpropst erhalten.

i e erhöchste ausgehänbigt worden ist, nachdem er den vorgeschriebenen Eid abgeleistet hat.

der nh t . der Blockadezustand verhängt worden.

der Leitung des Geheimen Medizinal-Raths Professor Dr. Koch im Ruf des Monats Dezember hygienische Kurse zur *

Diese Kurse sollen hauptsächlich in Demonstrationen bestehen, 6. im hiesigen hien Institut und im Hygiene⸗Museum abgehalten werden, sowie in Exkursionen, bei welchen die sanitären

ihren Wirkungskreis berührenden hygienischen Einrichtungen

ist die Zeit vom 3. bis 15. Dezember, für den der Schul⸗ beamten die Woche vom 17.

der Hay „Auf starkem inget sich der Adler stolz“. Nach dem von v en Gesang Wolfram's aus dem , , , en der v .

3 der Reichsgerichts⸗Prä⸗ ajestäten auf der Rückfahrt zum

ittige s errn C Perron

dißung des Concerts wurden die auswärtigen . ag meren fn auf einer Umfahrt 6. i

in Dankbarkeit noch lange

In der am 1. d. M. unter dem ö

über die Zollbehandlung mehrerer Gegenstände abr h 2 usgaben und Einnahmen der

e, betreffend die Gestattung der Durch⸗

dem das Amt des katholischen Feldpropstes zur ö hat nach , Zustimmung der

Päpst⸗

König haben dem die elben

Se. Magjestät der Kaiser und

Id Aßmann unterm 24. Oktober d. 1. ö. n geruht, welche dem

ierher gelangten Nachrichten zufolge ist über die auf inn . Orte Cap Haiti, Gonarves und

Auf Veranlassung des Kultus⸗Ministers werden unter

Verwaltungs- und Schulbegmte stattfinden.

Anlagen der Stadt Berlin besichtigt werden sollen, um so die Theil nehmer in möglichst kurzer Zeit mit den bewährtesten bekannt zu machen. Für den Kursus der Verwaltungsbegmten ; . . . ,, Nähere Auskunft wird von der Dire ion der hygienif en De gen! der fie ul Friedrich ⸗Wilhelms⸗Universität (losterstr. Z6) ertheilt.

Der Kaiserliche Botschafter Graf zu Münster hat einen ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub angetreten. Für die Dauer der Abwesenheit des selben von Paris r r der erste Sekretär von Schoen als interimistischer Geschäfts⸗ träger.

Der Inspecteur der 2. Feld⸗ Artillerie Inspektion, gener Gen! von Lewinski, hat sich mit Urlaub auf 8 Tage nach der Neumark begeben.

S. M. Kanonenboot, Hyäne“, Kommandant Kapitän⸗ Lieutenant Zeye, ist am 1. November cr, in Plymouth ein⸗ getroffen und beabsichtigt am 2. d. M. die Reise fortzusetzen.

Hannover, 1. November. Der e, n,. Hannoversche Provin iallandtag ist heute n n 4 Uhr durch den Wenn n Kommissarius, Ober⸗Prãäsidenten Dr. von Bennigsen, mit folgender Rede eröffnet worden:

Hochgeehrte Herren! ö

. der . habe ich die Ehre,

rer Arbeiten zu begrüßen. 3 . ö. 3 Regierungs vorlagen. welche den vorjãbrigen Provinzial · landtag beschãftigten, haben inzwischen ibren Abschluß erhalten durch Gesetz vom 7. Mai d. J, betreffend die Vereinigung der Land⸗ gemeinden SGeestemuͤnde und Geestendorf, Geseßz vom 4. Juni d. J., betreffend die Erweiterung der Stadt⸗ gemeinde und des Stadtkreises Harburg, Gesetz vom BH. Juni d. J, betreffend die Verfassung der Real⸗ gemeinden in der Provinz Hannover. .

Auch ist in Uebereinstimmung mit Ihren vorjährigen Verhand⸗ lungen über die in den Provinzen Hannover und Westfalen auszu⸗· sprechenden Bewilligungen zu den Grunderwerbskoften für den Schfff⸗ fahrtskanal von Dortmund nach den Emshäfen, sowie mit den in Ihrem Schreiben vom 1. November 1887 ausgedrückten Wünschen, durch Gesetz vom 6. Juni d. J, unter Abänderung des Gefetzes vom 2. Juli, 1856 ein entsprechend böherer Betrgg der Koffen auf, die Staatekasse übernommen. Dag ingbesondere für die westlichen Theile der . wichtige Unternehmen ist damit der Ausführung erheblich

aher gebracht. ; 29 . 3. Königlichen Staatsregierung wird dem Provinzial ·

Sie bei Beginn

er mmern. wr, , ee di g d gen en.

dlungen die ungen bilden, e : 31 r il, 5. überwieseng und die aus eigener Initiative kommunale Thätigkeit bejiehen. Je umfangreicher Laufe der Zeit entwickelt hat, um so erfreulicher st auch dieses Jahr wiederum das Bild, welches in den Vorlagen Ihres. Autzschufses über die Ergebnisse, der Pro— vinzialverwaltung im Jahre 1887, sowie über den Haushaltsplan für das nächste Rechnungsjahr in allen Zweigen Ibrer Verwaltung wachsende Erfolge . auf einer sorgsam gepflegten finannellen Grundlage, welche auch zu bedeutenden auhergrdentlichen Verwendun

gen für gemeinnützige Zwecke die Mittel gewãbrt. ; Im . Auftrage Sr. Majestät des Königs erkläre ich auf Grund des 5. 26 der Provinzial. Ordnung den zwei⸗

undzwanzigften Hannoverschen Provinzial Landtag für erõffnet. ; Nach dem Schluß dieser Ansprxache brachte der bisherige Vorsitzende des Provinzial⸗Landtages, Kaiserlicher außer⸗ ordentlicher und bevollmächtigter Botschafter, h Graf zu Münster⸗Derneburg, ein dreimaliges Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König aus, in welches die

versammelten Mitglieder lebhaft einstimmten.

Bayern. München, 1. November. W. T. B) Das ö **. Verordnungsblatt“ veröffentlicht 6 Kabinetsordre k enten Luitpold:

. abe Mich entschlossen, der Arm orbid d 11 . in der von Meinem unvergeßlichen Herrn Vater erbauten ö. zu errichten. Mit der Eniwer⸗ fung und Ausführung dieses Denkmals auf Rechnung Meiner Privat kasse habe Ich den Bildhauer und Erzgießer Ferdinand von Miller beauftragt.

Oldenburg. Oldenburg, l. November. Der Groß⸗ herzogliche Hof ist heute aus Eutin nach Oldenburg zurückgekehrt.

Echwarzburg⸗Sondershausen. Sondershausen, 30. Oktober. ; We. Ztg.) Der Landtag ist, nachdem er die Vorlagen der Regierung angenommen hat, am Sonnabend vertagt worden.

Waldeck. Pyrmont, 31. Oktober. (Karlsr. tg. ) Heute Vermittag ig Uhr erfolgte unter imposantem Geprange die vorläufige Beisetzung der Leiche der Fürstin

elene. Am Montag findet die Ueberführung der ec nach dem Erbbegräbniß der Fürstlichen Familie in Rhoden statt.

Deutsche Kolonien. Die Unruhen in Ost⸗Afrita dauern w,, . fort. Nach einem Telegramm der „Times hat der kommandirende Admiral des deutschen Geschwaders in Zanzibar nach Bagamoyo, wo allnächtlich Kämpfe stattfinden, eine Garnison von Marinetruppen verlegt. Die Boten, welche die deutsche Gesellschaft zu den Ansiedlern nach Mowapwa sandte, seien am letzten Freitag an der Küste ermordet worden. Dr. Hans Meyer, dessen Expedition nach dem Kilimandscharo aufgelöst wurde, befindet sich . ngeblich soll, um ihn und seinen Be⸗

leiter Baumann aus den Händen der Eingeborenen zu be⸗

eien, ein Lösegeld von 1200 Pf. Sterl. gezahlt worden sein. Der Direltionsrath der Deutsch-⸗Ostafrikanischen ee hat sich jüngst in deni Sinne schlüssig gemacht, daß es Pflicht aller gel fun sei, die einmal vertrag maßig gewonnenen Positionen an der Küste Ostafrikas nicht preiszugeben, sondern Alles aufzubieten, um wieder in den Besitz der verloren gegangenen Plätze zu gelangen.

genommene 6 diese im

Oesterreich⸗ Ungarn. Wi en, 1 November. (W. T. B.) Außer ,. sehr , Glüdwunsch Telegramm des Kaisers an den Kaiser von Rußland anläßlich der glücklichen Errettung der Kaiserlichen Familie bei dem jüngsten Bahnunglück ist von dem Minister des Aus— wärtigen, Grafen Kaͤlnoky, Namens der oͤsterreichisch⸗ ungarischen Regierung ein ebenso herzliches Glü ck⸗ wunsch-Telegramm an die russische Regierung ab—

esandt worden. .

ar Dem heutigen Dankgottesdien st in der russischen Kapelle wohnten der russische Botschafter Fürst Lobanow mit dem Personal der russischen Botschafi, der Minister des Aug⸗ wärtigen Graf Kälnoty, Sektions Chef von Szögyenyi, sowie die Botschaster Prinz Reuß und Paget bei. Vor deni Gottes⸗ dienst hatten der Graf Kälnoky und die beiden Botschafter dem Fürsten Lobanow ihre Glückwünsche ausgesprochen.

2. November. (W. T. B.) Gegenüber den unrichtigen Meldungen slavischer und französischer Blätter und der „Inde⸗ pendance belge“ über den Zwischen fall in Belovar ist das „Fremdenblatt“ in Fer Lage, aus zuverlässiger Quelle mitzutheilen, daß die vom Kaiser gegen . Bischof Stroßmayer ausgesprochene Rüge vom Va⸗ tikan vollkommen zustimmend aufgenommen worden ist, und daß auch das Entschuldigungsschreiben, das der Bischof in Folge der Aufforderung des Kardinals ,, . an diesen richtete, den peinlichen Eindruck des s. 3. nach Kiew gesandten Telegramms im Vatikan nicht zu beseitigen vermochie, wenn auch der Papst sich nicht entschließen konnte, weitere Konsequenzen der bereits gerügten Haltung des Bischofs folgen zu lassen.

Großbritannien und Irland. London, 31. Oktober. (A. C.) r Times“ ist in der Lage, mitzutheilen, daß ein Vertrag zwischen der britischen Regierung, der bri⸗ tischen Nord-Borneo⸗Fesellschaft, dem Rad schah von Sarawak und dem Sultan von Brunei zur Er— richtung eines britischen Protektorats über die Gebiete der drei Letzteren abgeschlossen und von diesen bereits unter⸗ zeichnet worden ist. Die Unterzeichnung des Sultans von Brunei erfolgte erst ganz kürzlich in Folge der Mission Sir Hugh Low's nach Brunei. .

Die Kosten der Expedition nach Sikkim werden auf 150 Lalhs Rupien ( Lakh 10000 Pfd. Ster!) ver⸗ anschlagt. Dem Vernehmen nach wird der frühere Resident in Leh, Ney Elias, die Frieden sunterhandlungen mit dem chinefi chen . beginnen, sobald der Letztere in

atong eingetroffen ist. . ;

. Aus 8 n utta, vom 28. Oktober, wird der „Times“ gemeldet: ;

Der Feldzug nach den Schwgrzen Bergen ist thatsächlich

d der Widerstand des Feindes gebrochen. entstebt et 36. di ed ö. wir . * wilden Bergstãmme

Landt uur gutachtlichen Aeußerung gemäß der im Schreiben vom 3 earn mer fg enthaltenen Bitte ein Gesetzentwurf, betreffend

rage i zwingen wollen, . Grenze zu achten. Die Ueberzeugung wächst, daß es absolut nöͤthig sein wird, den Indus zur Grenze zu machen,

rmee zum Ruhme und zum

bei nicht die Lokomotive, sondern ber massive Waggon des

ifüge dieser Stämme zu verhihdern. Mittler

ommandirende General Me Queen Befehl nach Thakot und

d zu erforschen.

2 Genera im

tigte. ee

ade des General

rannt worden. 800

har gerũckt. Die

e Parari Sayadg

byber ausgehobenen Leute

ihre Beweglichkeit ist namentlich im Guerillakriege höchst verwendbar.

vom 30. Oktober,

Aus Maidan (Indien), telegraphirt: ; ;

Die Halsanzais haben ihre Buße gelahlt und den zweiten britischen Unterthanen, welchen sie im 2 Jahre gefangen genommen hatten, ausgeliefert. Hierdurch ist ihre völlige Unterwerfung dargethan. Die dritte Kolonne marschirt auf britisches Gebiet zurũck. Ein Allai⸗

Häuptling wollte die auferlegte Buße zahlen, dagegen sich nicht per⸗ sönlich unterwerfen. Die erste Kolonne rückt deshalb morgen gegen ibn vor. Die gesammten militärifchen Operationen werden voraug⸗ sichtlich in etwa 5 Tagen beendigt seir. . ;

Ueber die neuesten . in Birma wird der „Times aus Rang un u. d. 27. Sktober berichtet: .

Ta rdo und Ngg -C hak, zwei berüchtigte Insurgenten⸗ fübr er, sind von der Polizei im Pakoku⸗Pistrikt getõdtet worden. Die Lieutenants Gastrell und Alkinfon griffen am 25.8. M. den Prätendenten von Setkya mit 123 Mann Militãrxolizei in einer stark befestigten Stellung in Kyouks ee an und vertrieben ihn nach jweistündigem Gefecht darausg. Unser Verlust beträgt 4 Todte und 14 Verwundete. Lieutenant Atkinson wurde schwer

verwundet Das Lager des Feindes wurde zerstört. Fi

Chins baben einen Raubzug von Indin aus unternommen.

eine Anzab Frauen und Kinder weggeschleppt und 9 Persenen ermordet. Es wird für näthig gehalten, eine Expedition zn ibrer Bestrafung abzusenden Ein anderer Zug wird im Dezember gegen den Häuptling der sstlichen Kgrennees aufbrechen, welcher in das Land der uns tributpflichtigen Stämme eingefallen ist und sich weigert, unsere Herrschaft anzuerkennen. Die Expedition wird von Ober. und Unter -⸗Birma in jwei Dipisionen aufbrechen, und wir werden die westlichen Karennees wahrscheinlich zu Verbfundeten haben.“

Frankreich. Paris, 1. November. (W. T. B.) In dem heutigen Ministerrath theilte der Minister des Auswärtigen mit, daß er eine Depesche erhalten habe, in

velcher die glückliche Errettung des Kaisers von Ruß⸗ land und der Kagiserlichen Familie bei dem schweren Eisenbahnunfall in Borki mitgetheilt wird. Er habe deshalb den Vertreter Frankreichs in St. Petersburg, La boulaye, beauftragt, dem Minister von Giers die Glückwünsche der französischen Regierung ,,,, mit dem Er⸗ suchen, dieselben dem Kaiser und der Kai erlichen Familie zu übermitteln.

Mußland und Polen. St. Petersburg, 1. Tovember. (W. T. B.) Ein Telegramm des „Regierungs⸗Anzeigers / aus Moskau vom heutigen Tage, meldet? Heute Nachmittag Le. Uhr trafen der Kaiser und die Kaiserin mit ihren Kindern hier ein und begaben sich vom Bahnhofe durch die Stadt nach der Kathedrale zu dem Iwer'schen Mutter⸗Gottes⸗ bilde, woselbst sie ihre Andacht verrichteten. Hierauf fuhren die Majestäten nach dem Kreml, in das Tschudow'sche Kloster und nach der Uspenski⸗Kathedrale. Um 1 Uhr 40 Minuten 2 s erfolgte die Weiterreise der Kaiserlichen Familie na atschina.

Nach weiteren Meldungen aus Moskau wurden der Ka iser und die Kaiserin bei ihrem Eintreffen von den Spitzen der Behörden, den Ständen und vielen Deputationen auf dem Bahn⸗ hofe feierlich begrüßt und unternahmen alsdann unter dem Beläute aller Glocken im offenen Wagen eine Fahrt in die Stadt und nach dem Kreml. Alle Häuser hatten Festschmuck angelegt. Dichtgedrängte Volksmassen, fowie die . der , . standen zur Begrüßung des Kaiserlichen Paares auf den Straßen. Die Geistlichkeit hatte vor den Thüren der Kirchen Aufstellung genommen. Im Kreml angelangt, traten der Kaiser und seine hohe Gemahlin auf die rothe Treppe hinaus und begrüßten wiederholt das jubelnde Volk.

2 November. (W. T. B.) Wie dem „Grashdanin“ weiter über die Urfache des Eisenbahnunfalls Borki berichtet wird, entgleiste eigentlich zuerst

Verkehrs⸗Ministers. Allerdings ging der Kaiserliche Extrazug nur mit einer Geschwindigkeit von 46 Werst pro Stunde, aber die Stöße des entgleisten schweren Minister⸗ wagens waren so heftig, daß sie vor und hinter demselben Verwüstungen anrichteien und Wagen zertrümmerten. Von dem Wagen, in welchem sich die Majestäten befanden, wurde der Boden herausgerissen; die Infassen stürzten auf den Bahn⸗ damm und würden mit dem Waggondach bedeckt. Die Groß⸗ fürstin Olga saß im nächsten Wagen, welcher nach rechts hinausgeschleudert wurde. Mie Prinzessin fiel den Bahndamm hinab, blieb jedoch glücklicher Weise unverletzt. Groß fürst Michael, der sich mit seinen Eltern in demseiben 66 befand, lag einige Minuten unter den Trümmern, wurde aber gleichfalls nicht verletzt. Von der ungeheuren Heftigkeit des Stoßes, den diefer Wagen erhielt, sowse von der Größe der Lebensgefahr, in der die Majestäten schwebten, zeugt die Thatsache, daß ein nur zwei

chritte vom Kaiser stehender Diener, der ihm soeben Kaffee reichte, und der Hund des Kaisers neben ihm getödtet wurden.

Niederlande. Haag, 1. November. (W. T. B.) Der Zustand des Königs hat sich in felge einer Halsentzün⸗ dung ung ünstiger gestaltet, doch soll keine unmittelbare Ge⸗ fahr vorhanden sein. Der hiesige Arzt Dr. Vinkhuyzen wurde heute telegraphisch nach Schloß Lob berufen und hat sich als⸗ bald dahin begeben. Gutem Vernehmen nach wird heute Abend ein offizielles Bulletin Über den Zustand des Königs ausgegeben werden.

Griechenland. Athen, 1. November. (W. T. B.) Während des gestern nach dem Tebeum im Königlichen Slo stattgehabten großen Empfanges brachte die vor dem Palais versammelte Volkzmenge bem Köni glichen Pagre unauf⸗ hörlich Oy ationen dar. Die Illumination fiel aufs Glãänzendste aus, die Königsfamilie sah, Umgeben von den ürstlichkeiten, dem prächtigen Schauspiele vom Balkon des losses aus zu,

nd wurde vom Volke jubelnd begrüßt. Bei dem Familien⸗ diner, welches im Palais stattfand, trugen der König und der Herzeg von Sparia das Großkreuz des Stephans⸗Srdens⸗ Admiral von Sterneck hatte feinen Platz neben hem Kron— prinzen. Nach dem Diner hielten die Majestäten Cercie⸗

Der Herzog von Ed n burg wird am nächsten Montag

wird

. * anwesenden Spe arte ren d?

Numãnien.

Serbien. König und die

Gestern em

Wie die heutige König in einer

die Produkte und

so große Uebers

kommen könne.

die Gesellschaft bef in einnahmen am v

rung für Arbeiter, Lasten des platten der Schiffahrt. ihre Zustimmung

betraut. f den

sofort stehenden Die

haben in d

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jahres betragen. Amerika.

an den er den Brie fes resümirte. schwiegenheit

und

Sackville habe ein

Aufmerksamkeit ständen erhebe sich

vereinbar sei, dem statten, der

inneren Angelegenhe

seines reibens

britischen wendig, Erwägung ziehe, ob

britannien durch V unterhalten könne.

. rstlichkeiten und en erhalten

des der Mitglieder des

Fürstlichkeiten, des diy

Minister⸗Residenten

tend erhöhten Branntweinsteuer die Staat chüfse haben werde, daß dung zu den laufenden bei einer normalen Entwick

Die sich h

einen oder den anderen

ägung zu nehmen, munen, Verminderung der Grunbsteuern

wurde d 3 * urde der Finanz⸗ u

rutto⸗Einna

15 833 399 Kronen oder 1 lieferungen an das Staatscomtoir 5 100 000 K 1100000 Kronen mehr als in der gleichen Zeit des Vor⸗

Wa shington, 30. Oktober. Staatssekretär Bayard richtete räsidenten

.

Murchison versichert, durch den Vermerk „Privatim“

darauf gelenkt wurde. heit, n, und Sonuveränetät der

politischen Handlungsweise der Regierung angethane Bes Mißbilligung zu beantw seiner Erwiderung noch

Ertheilung von Rathschlägen an ihres Verhaltens als amerikanische Bürger.

daß die amerikanische Regierun Selbstachtung und der Ünantasibarkeit i

der ö ichische Admiral w and lomatis zial ⸗Abgesandten die sstel lung statt.

Butarest, 2. November.

82 Va cares co ist zum dies seitigen Ges elgrad ernannt.

Belgrad, 1. Novemb

Regierung ließen

ng der König Jovan Ristie,

und Gruic in langerer Audienz

Echweden und Norwegen. Stockholm, „Post⸗ och Inr⸗Tidn.*“ mittheilt,

am 12.

in Folge der erhöhten smt fremder en

8 ka

ördern

geh , dunn der Steuerlaster und der

Landes sowie an Maßnahmen

ur Nachdem sämmtliche Lia r its ni! lieder dieser Anregung ausgesprochen inister mit den erforderlichen Anordnungen jut. Au . dieses Ministers genehmigte . König in einer gestern , w, Staatsrathssitzung die ige Niedersetzung einer

Antrag

en drei ersten Quartalen

,,,. d, Inhalt des

Antwort

der Lord

welche der Letztere

em Bürger

resse die

gemachten Vorwürfe, daß si

die Frage, ob es mit der

Vertreter einer fremden

t Bayard: die ohne Erfolg. rer Einri

sie noch fernerhin Beziehungen ermittelung des gegenwärtigen

Sauses, d der hi ,

er. (B. T. B) Der

Persi ani liger. lücklichen E ersiani a er en Er⸗

rettung des Kaisers Alexander .

; ] dem jüngsten Eisenbahnunfall . Glückwünsche ausdrücken.

; . d. abgehaltenen Staats traths⸗ sitzung eine Erklärung zu Proiokoll gegeben, in welcher er darauf hinweist, daß ollabgaben auf

owie der bedeu⸗

iben deren Verw en⸗ jährlichen Staatsausgaben selbst lelung des Budgets nicht ierdurch darbietende Aussicht. den Zweck von größerer Bedeutun zu können, mahne daran, bei n, wie die Ueberschüsse der Staats⸗ ortheilhaftesten zu verwenden seien.

König erinnerte diesbe üglich zunaͤchst an eine Alters versiche⸗

ommission zu dem

hmen der Staatseisenbah— n dieses Jahres S41 151 Kronen mehr und die Ab⸗

(R. B.) Der estern ein Schreiben in Murchison ' schen Sack ville s habe dem Gesandten seine

zu bewahren wünschie. r : der Vereinigten Staaten Rath ertheilt, wie er sein Wahlrecht bei der Wahl eines und Vize⸗Präsidenten der Vereinigten Staten ausüb wie es in seinem Schreiben angedeutet ist, auch Anderer zu beeinflussen. r

Aeußerungen gegenüber Vertretern der kanischen Regierung Vorgehen und inter natlonalen Verkehr es fehlen lasse, nicht gut

die Stimmen che Gesandte habe ferner in seinen

an Treue und Glauben gemacht oder desavouirt, trotzdem seine Unter diesen Um⸗

Vereinigten Staaten Regierung zu ge⸗ amerikanischen chimpfungen zu empfangen und ohne orten, sondern vielmehr dieselben in noch zu wiederholen und sich ferner in die iten der Vereinigten Staaten zu mischen durch unde. Landsleute bezüglich Am Schluß . sa ufmerksamkeit der egierung . auf das Benehmen Lord gelenkt worden, aber Es erscheine somit noth⸗ in Wahrung ihrer

(W. T. B.) andten in

Garaschanin

30. Oktober. hat der

sse künftig

in Frage

für eiten

Der 1 der Kom—⸗ militärischen Hebung atten,

in Frage

ronen oder

welchem

Ver⸗ gleichfalls Lord

Prãsidenten en solle, um,

der ameri⸗ e in ihrem

rde, Sicher⸗

Sackville' s

tungen, in mit Groß⸗ Gesandten

uge Iifal en im Fahrdienstbet

uf der sMllerantra“ ein Deje un er geben, ju weichem der Konig, die Mitglieder der Königlichen Famille, die fremden

Zeitungs stimmen.

8

meinung jeneg mächtigen

verhängnißvoll werden würde, nicht an Bestrebungen mangelt, folgen und nur vor

In

zumal es die der Autoritãt des

opfern kommt der Huldigungstribut, den schaften im Süden des gegenwärtigen Reyrasentanten desselben,

Reichs dem russi

ebniß, ringt,

russischen

richtet haben, auch der Allgemeinheit zu Gute, welche in der Erhal⸗ 2 und Befestigung des Weltfriedeng das erstrebenswertheste und all vollstbuümliche Ziel der europãischen Staatenlenker erbiickt und recht wohl weiß, wer in Rußland das ungestũme Drãngen des Pan ; slavismus einzuͤgelt.

In dem „Deutschen Tageblatt“ lesen wir unter der Ueberschrift Die wahren Gründe der Brotvertheuerung“: Der ursachliche Zusammenhang jwischen Getreidezõllen und Brot⸗ vert heuerung ist ein wirthschaftliches Dogma, dessen die freisinnnige PVarteileitung im Intereffe ihrer agitatorifchen Bearbeitung des Vol zu Oppositignszwecken durchaus nicht entrathen kann, und deffen sie wi . wieder im Hinblick auf die soeben vollzogenen Wahlen in auggiebigster Weise in Wort und Schrift sich bedient hat. Wie chlecht eg um die fachliche Begründung dieses Tendenz · Dogmas aus. eht, ist seinen Verküũndigern schon oft genug nachgewiesen, von ihnen aber stets ignorirt worden. Nicht, um jene Leute zu belehren, die nicht belehrt sein wollen, fondern zur . der objektiven wissen schaftlichen Erkenntniß von den wahren Ursachen der gegenwãrtigen Brotpreigerhoͤhung sei deskalb auf die Vorgänge verwiesen, denen der amerikanisch. Getreidemarkt zur Zeit zum Schauplatz dient. In einem . Briefe des streng freihãndlerischen Journal des Debats · beißt es:

„Gerade in dem Augenblick, wo die Pariser Blätter uns die Einzel beiten aus den durch die Brotpreiserhöhung in St. Quen und St. Denis verursachten kleinen Volksauflaufen mittheilen, sind wir von demselben Mißgeschick bedroht, aber aug einem ganz anderen Grunde. Bei Ihnen ist der Brotpreis gestiegen, weil, wie es den Anschein hat, der Getreidevorrath nicht zulangt. Hier ist er gestiegen, weil wir zu großen k haben, weil wir Getreide aus⸗ führen können und weil die Spekulation sich dieses Umstandes be⸗ mäͤchtigt hat, um à ig hause zu spielen. An einem einzigen Tage stieg der Scheffel Weizen auf 2 Dollarg, das Faß. Mehl von It auf Dollar, je nach der eschaffenheit. Dieser Börsencoupx wurde hauptsãchlich durch Mr., Hutchinfon. aus Chicago ausgeführt, alten. Hutch⸗ wie man ihn nennt; er soll bei diesem Geschäͤft 3. Millisnen Dollars, das sind mehr als 15 Millionen Francs, ver- dient haben. Mehrere Häuser sind zusammen ebrochen, und nichts⸗ destoweniger ist der wirkliche Preis, den die Bäcker zahlen müssen, furchtbar aufgeschlagen. Seit Jahren hat der normale Preis des Scheffels immer etwa einen Dollar betragen, eher weniger, denn mehr. So oft er . erreichte, oder gar um ein Geringes überschritt, herrschte an der Produktenbzrfe jedesmal große Aufregung. Heute sind wir bei zwei Dollar angelangt, unter dem Vorwande, daß die Ernte in Europa überall fehlgeschlagen sei und der Ueberschuß der ö Getreideerzengung zur Deckung des Ausfuhrbedarfs nicht inreiche.

So der New. Vor ker Korrespondent des genannten Pariser Blattes. Wäre das deutschfreisinnige Dogma, daß die Getreidezölle den wirk⸗ lichen Grund der momentanen Brotpreiserhöbung bildeten, zutreffend, so müßte folgerichtig das Brot in Deutfchland theurer sein der höheren Getreidezolle wegen als ĩn Frankreich, in Frankreich wieder theurer als in dem kornzollfteien England; in Amerika aber mußte man das. Brad naheju geschenkt, erbalten. Thatsachlich 'in das gerade Gegentheil der Fall, und zwar, wie leicht zu ersehen ist, deshalb, weil nicht der Zollbetrag, sondern die Zügellosigkeit der Getreidespekulanten Iden Preis der Brotstoff? und damit in letzter Instan; des Brotes normirt. Wir finden daher die geringsten Preisschwankungen da. wo die Spekulamion sich am meisten durch den regulirenden, stabilisirenden Einfluß von Getreidezõllen gezügelt sieht, die abenteuerlichsten Sprünge aber dort, wo dag. Börsenspiel seiner Willkür freien Lauf lassen kann. Auch ein fran jösisches Fachblatt, Le Travail national), weist auf diese . der Spekulation bin. Es bemerkt u. a.:

Wer fällt nun dieser Spekulation zum Opfer? Einmal der Produzent, dann aber nicht minder auch der Konfument, welche beide gejwungen sind, unter dem kaudinischen Joch der Spekulation zu schreiten, ein, Sretulation ohne Gewisfen, welche fich auf beider Rbrten en, reichert So geschieht es, daß in Amerika trotz riesigen Getreide- üũberflusses, der einen billigen Preisstandpunkt hätte herbeiführen sollen, im Gegentheil Theuerung eingetreten ist. So geschieht es, daß der Brotpreis künstlich in die Hoͤhe geht, keineswegs immer in olge Unzulänglichkeit des Getreidevorraths und daraus herrũhrender Vertheuerung, sondern in Folge des Treibens der Spe⸗ kulanten, welche das Naturgesetz zu ihrem Profit über den Haufen werfen.. Wird man ÄÜngesichts solcher Thatsachen, die nicht so selten sind, als Viele denken, noch zu behaupten wagen, daß der dem ausländischen Getreide beim Eintritt in Frankreich auferlegt. ärmliche Zoll von 5 Fr. für 100 Kilo Ursache der gegenwärtigen Vertheuerung sei? In der That beruht diese Ursache, wie wir ge⸗ seben haben, weit mehr in der Spekulation, und die wahren Marquis des theuren Brotes sind nicht unsere unglücklichen Landlente, wie man schäbigerweise in Frankreich selbft gesagt hat, sondern die inter⸗ k Spekulanten, welche nach ihrer Laune in Hausse und Baisse machen).“

„Der „St. Petersburger Zeitung“ wird aus Deutschland geschrieben:

Die Festlichkeiten in,. Felge des Zollanschlusses von Hamburg, denen Kaiser Wilhelm beimobnen wird, laffen einen Ruckbli5 auf die Sandelt entwickelung dieser Hansestadt in den letzten vierzig Jahren, seit 1850, zeitgemäß erscheinen. Nach den darüber vorliegenden Mittheilungen aus amtlicher Quelle hat sich der Einfuhrverkehr seewärts wie land und flußwärts gehoben von 1249 3605 Doppel · Centnern im Jahre 1850 auf *6 Sb5 C00 im Jahre 1887. Der Werth. der. Einfußr ist gestiegen, von 475 Mints Mark auf 2285 Millionen Mart. alfo eine Zunahme um G65 bez. um A480 60. Die Ausfuhr ist gestiegen seib dem Jahre 1850 im Gewicht von 9 Millionen Doppel ⸗Centner auf 3765 Millionen, und jwar die eigentliche Ausfuhr seewärts um das Achtfache, die Ausfuhr landwärtg um dat Dreifache; auch im Werth hat die Ausfuhr feewaͤris sich um über das Vierfache, die Ausfuhr binnenwärts um über das Doppelte, von 199 bez. Z18 Millionen auf 968 bez. 876 Millionen Marl vermehrt, Namentlich in den Jetzten Io Jahren sft die Steigerung eine sehr erhebliche und stetig zunehmende ewesen. Man darf in der That der alten Hammonia zu dieser ti tigen Entwickelung in der Vergangenheit Glück wünschen. Es liegt darin eine schöne Bürg⸗ schast, daß das neue Hamburg, nachdem fo viel für die Erleichterung der Verkehrsverhältnisse auf Grund des . gethan 2 fft. einer Zukunft reich an gedeihlicher Entwickelung ent⸗ gegengeht.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Das 10. Heft 34. Bandes (1888) von ‚Dr. A. Petermann's Mittheilungen aus Fustuz Verthes' Geographischer An stalt* (herausgegeben von Prof. Dr. R Supan; Gotha, Justus Perthes) hat folgenden Inhalt: Ueber die Temperatur und Regen- verhãltnisse der fer a, Inseln, ven Professor Dr. J. Hann; Die Eisverhältniffe des südöftlichen Theils von Baffin ˖ and, von Pr. F. Boag; Neue Generalstabaaufnahmen von Europa, von C. Vogel (Ma topographische Karte eines Theiles der Balkan ˖ Halbinsel Bul⸗ garien und. Ost. Rumelien, ö. topographische Karle von Serbien, c. topographische Karte von Spanien); Die Veränderungen, welche der WMensch in der Jorg Kaliforniens bewirkt bat, von Heintih Sen! 666 ; Zur Stastistik Griechenlands, M. von Pr. Bernhard Orn⸗

ein; Geographischer Mongtg bericht, Bibliograyhie; Beilage: Literatur- bericht . Karten unter Redaktion von Dr. B. Faffenstein: Taf. 7: Temperatur und Regenkarte von Japan, von Prof. Hr. J. Hann; Taf. 18: Die Eisverhältnisse des sũdõstlichen ileg von Baffin⸗

Land, nach den Beobachtungen amerikanischer Walfischfanger, von Dr. F. Boas (mittlerer Maßstab 1: 6 000 00. ö

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