— ö 2 k
—
herantreten wird, verschwinden der sozialpolitischen Wichtigkeit nach sowohl die Reform des Genossenschaftswesens, wie die ebenfalls an= gekündigte Abänderung der Krankenversicherungsgesetze, welche beide ja nur den Zweck haben, den mit den geltenden Gesetzen ge⸗ machten Erfahrungen zu ihrem Rechte zu verhelfen. Außerdem aber dürfen wohl noch einige Nachträge zur - Unfall versicherung zu erledigen sein. Gelingt es dem Reichstage, diese gewaltigen ihm gestellten seziglpolitischen Aufgaben zu erledigen, was ja um so eher zu hoffen sein wird, als die bezüglichen Vorlagen schon im Anfang der Session ihm unterbreitet werden dürften, so wird schon damit eine so schwerwiegende Arbeit für das deutsche Volk ge⸗ leistet sein, daß die kommende Session zahlreiche andere an Wichtig keit übertreffen würde. Noch mehr aber würde dieses der Fall sein, falls, wie es den Anschein gewinnt, dieser Reichstagssession ferner vorbehalten sein sollte, einschneidende Beschlüsse über die weitere Behandlung des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchts des Deutschen Reichs und des dazu gehörigen Spezialgesetzes zu fassen. Man darf also auf eine hochwichtige Tagung des Reichstages rechnen, die freilich kaum einen geeigneten Stoff für „große“ Tage der parla—⸗ mentarischen Opposition und sensationelle Redeschlachten bieten möchte, dafür aber dem Wohl des Vaterlandes desto ersprießlichere Dienste zu leisten in Aussicht stellt.
— Ueber einen neuen Erfolg der deutschen Industrie re hren „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ ge—
rieben:
Durch einen Privatbrief aus Manila bin ich in die angenehme Lage versetzt, Ihnen von einem neuen Erfolge unserer deutschen Industrie im Auslande zu berichten, welcher um so erfreulicher ist, als er auf dem bisher von den Engländern beherrschten Gebiet des Maschinenbaues errungen worden. Der Bahnbrecher auf diesem Ge⸗ biet, der Erbauer der Torpedoboote, Geheime Kommerzien⸗Rath F. Schichau, ist es, dem man jetzt auch in Manila die verdiente An— erkennung zollt. Auf dieser größten der Philippinen⸗Inseln ist die erste Eisenbahn (Tramway) erbaut worden, und für dieselbe hat Schichau die Lokomotiven (4 Stück) geliefert. Der frühere König⸗ liche Lokomotivführer Gustap Herrlich von Elbing hat dieselben nach dort überführt und ist als Maschinenmeister von der Tramwapbahn⸗ Gesellschaft angestellt worden. Am 29. September fand die Eröffnung der Strecke Manila — Malabonn statt
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
In Carl Heymann's Verlag in Berlin ist soeben das erste Heft des ersten Bandes von dem Archiv für bürgerliches Recht mit Einschluß des Handelsrechts“, herausgegeben von Pro— fessor Kohler und Assessor Ring erschienen. In der Einleitung weist Prof. Kohler auf die Ziele des neuen Organs hin: Daßtselbe wird das heutige Recht zwar als historisches Ergebniß einer Jahr hunderie langen Ideenentwickelung begreifen, aber stets der Gedanken⸗ welt unserer Zeit mit Nerständniß entgegentreten, neu auftauchenden Problemen folgen, die Praxis des Rechtslebens vornehmlich wider—⸗ spiegeln, indessen auch, namentlich in Berichten über Werke und Zeit schriften, den Stand der Wißensckaft beleuchten. Diesem Programm entsprechend, hingt das erste Heft eine größere Abhandlung von dem Amtsrichter Br. Schwartz; „Die Geschichte der prixatrechtlichen Kodifikationsbestrebungen in Deutschland und die Entstehungs—⸗ geschichte des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich. Dieselbe knüpft an die Rezeption des römischen Rechts in Deutschland an und behandelt die Geschichte der Privat rechtskodifikationen und die Kodifilationsversuch! der deutschen Staaten und des Bundes, insbesondere seit dem 18. Jahrhundert, und unter Wiedergabe des Inhalts längst vergessener Schriften den literarischen Kampf um eine Kodifikation des Privatrechts für ganz Deutschland, wie er seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts dauernd geführt worden ist; endlich die genaue Vor und Entstehungsgeschichte des Entwurfs. Eine weitere Abhandlung von Assessor Ring giebt die bisherigen, bereits sehr zahlreichen Beurtheilungen des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs unter kritischen Bemerkungen in thun licher Kürze wieder und stellt eine Zusammenfassung dieser Urtheile von allgemeinen Gesichtspunkten in Aussicht. Das Archiv erscheint in Bänden von 2 bis 3 Heften. (Preis des Bandes 8 (S)
— Die jetzt fertig vorliegende fünfzehnte Auflage von Schuster⸗ Regniers Wörterbuch der deutschen und französischen Sprache giebt in ihrem, auf Grund der neuesten Sprachforschungen und mit Zugrundelegung der neuen deutschen Orthographie bearbeiteten Inhalt die Bürgschaft, daß dieses bewährte und geschötzte Wörterbuch in seiner neuen Gestalt wiederum auf Jahre hinaus unter die besten lexikographischen Hülfsmittel gezählt werden darf. Die typographische
Ausstattung dieses in seiner Art vollständig zu nennenden Wörterbuchs (2300 dreigespaltene Kl.⸗Quartseiten), Papier, Druck und Einband sind nach jeder Seite bin vortrefflich, bei allen diesen Vor⸗ zügen aber das Ganze auch außergewöhnlich preiswürdig Es sei allen denen empfohlen, welche von einem Wörterbuch etwas mehr als das gewöhnliche beanspruchen: Es wird nicht versagen.?: die Aus. drücke der Literatur und Presse, der Lehr! und Rechtssprache, des Kenversations⸗ und Volkslebens, des Handels, der Industrie. Technik und der gesammten Naturwissenschaften, Gallicismen und Germanis⸗ men, sprüchwörtliche Redenzarten und figürliche Ausdrücke haben möglichste n,, . gefunden. Der wissenschaftliche Werth des Buches ist im Lauf der Jahre allseitig anerkannt und es wird denselben in der jetzigen 15. Auflage nach allen Richtungen hin zu bewahren und zu vermehren wissen. (2 Bände in starkem Einbande. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Preis 16 )
— Von dem laufenden Jahrgang der Salon⸗(Großoktav⸗ Ausgabe ron Ueber Land und Meer“ (Stuttgart, Deutsche Verlagk⸗ Anstalt) liegt der erste Band (Heft JLbis V) nunmehr abgeschlossen vor. Reicher Inhalt an gediegenen novellistischen Schöpfungen wie an, gefällig geschriebenen Aufsätzen aus allen Gebieten desjenigen Wissens, das für jeden Gebildeten von Interesse ist; geht hier Hand in Hand mit einer künstlerischen Ausstattung ersten Ranges. Nament⸗ lich aber ist den bedeutsamen Zeitereignissen der jüngsten Monate, vom Tode Kaiser Friedrich's an bis zu den großen, einem Triumphzug gleichenden Reisen Kaiser Wilhelm's II. und den Vorbereitungen für die Regierungs-Jubelfeier Kaiser Franz Joseph's, als deren Vorläufer die großen Wiener Ausstellungen und die Eröffnung des neuen Hof burg⸗-Theaters gelten dürfen, in Wort und Bild eingehend und glänzend Rechnung getragen. Kunst und Leben reichen sich hier die Hand zu inniger Verbrüderung. Dabei wollen wir den ungemein billigen Preis des Journals nicht unerwähnt lassen, der für den vorliegenden, auf das Reichste illustrirten Band, von fast 700 Seiten nur 5 , für jedes einzelne Heft nur 1 „M beträgt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Melbourne, 21. November. (R. B.) Die in Australien herrschende anhaltende Dürre verursacht den Landwirthen und Weidenbesitzern großen Schaden: die Weizenernte und die Woll⸗ produktion duͤrften unter dem mittleren Durchschnitt ausfallen.
Gewerbe und Handel.
Wien, 22. November. (W. T. B.) Ausweis der Süd⸗ bahn vom 12. bis zum 18. November 853 463 Fl., Mehreinnahme 57279 Fl. — Ausweis der österreichisch- unggrischen Staatsbahn in der Woche vom 11. bis 17. November 842 248 Fl., Mehreinnahme 39 691 Fl. ö
London, 21. November. (W. T. B.) An der Küste H Weizen⸗ ladungen angeboten.
New⸗York, 9. November. (New⸗Yorker Hils. Itg.) Wochen⸗ bericht. Der Wahlkampf ist glücklich vorüber, und obwohl die Wogen der politischen Erregung in der mit dem heutigen Tage beendeten Woche noch immer hochgingen, so ist doch zu konstatiren, daß das legitime Geschäft in Anbetracht der Verhältnisse einen recht zufrieden stellenden, gelegentlich soger einen animirten Verlauf ge— nommen hat; letzteres gilt besonders von Baumwolle, Zucker und Reis, in denen die Verschiffungen eine relativ bedeutende Höhe erreicht haben. Aus Boston, Baltimore, Sarannah, New⸗Orleans, bittsburg, Chicago, Minneapolis sowie San Francisco wird größere
hätiekeit im regulären Verkehr signalisirt; die Handelsausweise dieser Plätze heben sich vortheilhaft von denen der korrespondirenden Periode des Vorjahres ab. Unser Platz will aus seiner Lethargie noch immer nicht recht heraustreten; doch ist es, unseres Er— achtens, nur eine Frage ganz kurzer Zeit, daß auch er dem ihm von anderen großen Handelkcentren der Union gegebenen Impetus wird folgen müssen. Wir stellen der Weiterentwickelung des legitimen Geschäfts für die restirenden drei November⸗ wochen ein entschieden günstiges Prognostikon, hauptsächlich darauf basirt, daß Europa schließlich an unseren Ueberschuß in Cerealien, Baumwolle ꝛzc. in für uns wirksamer Weise zu appelliren genöthigt sein wird. Spezieller Erwähnung müssen wir noch der Belebung in der Koks und Kohlenindustrie in Pittsburg, Pa., ihun; die Produktion von Anthracitkohlen in den pennsvlranischen Kohlendistrikten hat, bis zum heutigen Tage, die des Vorjahres um mehr als 12 9½IÜüber— stiegen, wobei zu berücksichtigen, daß dieselbe schon damals eine sehr beträchtliche gewesen.
Verkehrs⸗Anstalten.
London, 21. November. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Spartan“ hat heute auf der Ausreise Madeira passirt.
Theater und Muslt.
Central ⸗Theater. Den Besuchern der morgigen Jubiläumz⸗ Vorstellung — der 1099. Aufführung der Gesangsvosse Schmetterlinge“ von W. Mannstädt — steht noch ein besonderer Genuß bevor, indem Direktor Emil Thomas die gefeierten Wiener Schrammeln“ zur Mitwirkung in der Vorstellung gewonnen hat. Die trefflichen Musiker werden an diesem Abend ein ganz besonders gewähltes Programm zur Ausführung bringen. ö . . Die Concertsängerin Frl. Thekla Friedländer, welche, früher in Leipzig wirkend, jetzt nach einem mehrjährigen Aufenthalt in England wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist, hatte gestern im Saale der Sing ⸗Akademie einen Lieder-Abend ver anstaltet, in welchem sie etwa 20 Lieder verschiedener Komponisten vortrug. Ihre kleine und zarte Stimme eignet sich nicht für den Concertvortrag in größeren Sälen. Bei aller Anerkennung einer gewissen Lebendigkeit des Ausdrucks merkt man dos gerade in den Momenten leidenschaftlicher Erregtheit, wie die hohen Töne ge⸗ zwungen, ja mitunter sehr scharftönend erklingen. Lieder wie Schubert's „Erlkönig“. „Frühlingsnacht? von Schumann und Rubinstein's „Es blinkt der Thau“ sind, deswegen für sie am wenigsten geeignet, während ihr „Des Baches Geplauder“, neugriechisches Lied von Rubinstein, sowie Griep's „Unter Rosen“ und „Ich liebe dich‘ weit besser gelangen. Auch drei sehr hübsche Lieder von Umlauft, einem jüngeren Komponisten, die ihrer Stimme besonders zusagten, sang die Künstlerin recht lobenswerth, und es trugen ihr dieselben reichen Beifall des zahlreich erschienenen Publikums ein. — Der Pianist, Hr. Dr. Ernst Judliczka, durch frühere Concertvor⸗ träge hierselbst bereits vortheilhaft bekannt, unterstützte den Lieder⸗ Abend durch den sehr gelungenen Vortrag mehrerer Stücke von Tschaikowski, Chopin, Rubinstein und Liszt und erwarb sich durch sein virtuoses und zugleich sehr ausdrucksvolles Spiel lebhafte und wohlverdiente Heifallsbezeigungen.
— Morgen, Freitag. Abends 73 Uhr, veranstaltet im großen. Saale der Philharmonie Hr. Reinhold Becker unter Mit⸗ wirkung der Hof⸗Opernsängerin Fr. Pierson⸗Brethol, des Königlich sächsischen Kammersängers Hen. Paul Bulß, der Dresdener Liedertafel und des Berliner philharmonischen Orchesters ein Concert.
Mannigfaltiges.
Morgen, Freitag, den 23. d. M., findet Königliche Parforce-Jagd statt. Rendezvous Mittags 123/ Uhr zu Jagdschloß Grunewald, 11½ Uhr an der Saubucht.
Der Verein deutscher Maschinen-⸗Ingenieure haite für das Jahr 1887/88 zwei Preisausschreiben erlassen, deren ersteres sich auf den Entwurf einer Anlage zur Erzeugung und Lieferung von Hochdruckwasser bezog, wie solche gegenwärtig für Hafenanlagen (Hamburg, Bremen. Frankfurt 4. Main, Mainz, Berliner Packhof) und bei Eisenbahn⸗Bahnhöfen (Frankfurt a. Main und Berlin) zum Betriebe von Wasserdruck Motoren, Heben von Lasten u. s. w. aus⸗ gedehnte Verwendung finden, während das zweite eine Abhandlung über das Wassergas und seine Verwendung in der Technik zum Gegenstande hatte. Auf beide Ausschreiben sind die jetzt ausgesetzten Preise ertheilt worden: für die erste Aufgabe. (Beuth⸗ Aufgade) den Herren Königl. Regierungs- Bauführer Große in Köln und Ingenieur Klausmann in Düsseldorf, für die zweite Aufgabe Hrn. Ingenieur im Kaiserlichen Patentamt Geitel in Berlin. Der Verein hat von der ihm durch den Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten ertheilten Berechtigung Gebrauch gemacht und die Arbeit des Hrn. Große dem technischen Ober⸗-Prüfungsamt zur Anrechnung auf die Baumeister ⸗Prüfung vorgelegt. Die Abhandlung, betreffend Wasser⸗ gas und seine Verwendung in der Technik, wird in „Glaser's Annalen für Gewerbe und Bauwesen“ vom 1. Januar 1889 ab zum Abdruck gelangen; dieselbe — mit über 100 Illustrationen ausgestattet — dürfte bei der immer mehr zunehmenden Bedeutung des Wassergases — des „Hrennstoffes der Zukunft“ — von allgemeinerem Interesse sein.
Breslau, 21. November. (W. T. B.) Bei den heutigen Stadt eerordneten Wahlen der 1. Abt heilung wurden sämmtliche Kandidaten der Liberalen gewählt.
Bremen, 21. November. (W. T. B.) Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger meldet aus Westerl and: Am 21. November von der auf Sylt gestrandeten Kuff „Katharina“, Kapitän Ducken, 4 Personen durch Hülfe der Station Westerland gerettet.
n rm.
Wetterbericht vom 22. November 198 8 Uhr Morgens.
Stationen.
in 0 Celsius
5o C. — 44 R.
red. in Millim. Temperatur
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp
Wind. Wetter
bedeckt 3 wolkig 1Lhalb bed. 3 Nebel
Mullaghmore T7659 Aberdeen. 748 Ghristiansund 744 Kopenhagen. 757 Stockholm. 750 wolkenlos Hayaranda . 74h still bedeckt St Petersburg 746 NW 1 bedeckt Moskau ... 752 2A bedeckt Cork, Queens⸗ town... 768 Cherbourg. I.669 762 759 amburg .. 762 Swinemünde 160 Neufahrwasser 756 Memel... 753
Münster. . . 765 Karlsruhe.. 770 Wiesbaden. 769 in e . . emnit.. Berlin.... 763 Breslau.. 761
halb bed.) heiterꝰ wolkig halb bed. balb bed.
bedeckt? bedeckt ⸗
bedeckt?) wolkig) wolkig wolkenlos bedeckt
A DdĩD d N L N DN L. C de — E NQ NG d do de = O
1) Abends starke Böen. 2) Gestern Nachmittag starke Böen und Regen. ) Gestern Mittag Ge— witter. ) Gestern Regen und Hagel. 5) Gestern Regen und Graupeln. S) Gestern Mittag Gewitter.
Uebersicht der Witterung.
Ein neues tiefes Minimum ist nördlich von Schottland erschienen, während die Winde über Großbritannien und dem Nordseegebiet mit ab⸗ nehmender Stärke nach Südwest zurückgedreht sind; über Deutschland ist bei vorwiegend trüber Witte⸗ rung die Temperatur meist etwas gesunken und nähert sich, wieder ihren normalen Werthen; allenthalben ist Regen gefallen, in München 23 mm. Wilhelmshaven, Münster und München hatten gestern
ewitter. Deutsche Scewarte.
Theater ⸗Anzeigen. Nönigliche Schauspiele. Opern
Freitag:
kaus: 222. Vorstellung. Die Quitzows. Vater⸗
ländisches Drama in 4 Akten von Ernst v. Wilden ˖ bruch. In Scene gesetzt vom Direktor Anno. (Dietrich von Quitzow: Hr. Friedrich Mitterwurzer, als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. Keine Vor stellung.
Sonnabend: Opernhaus 223. Vorstellung. Der Freischütz. Oper in 3 Akten von C. M. von Weber. Dichtung zum Theil nach einem Volks märchen: „Der Freischütz? von Friedrich Kind. (Aennchen;: Frl. Herzog, vom Königlichen Hof und J in München, als Gast.) Anfang
Schauspielhaus. Keine Vorstellung.
Beutsches Theater.
von Toledo. Sonnabend: Der Pfarrer von Kirchfeld. Sonntag: König Richard der Dritte. Die nächste Aufführung von Götz von KBer⸗ . findet am Montag, den 26. November, att.
Freitag: Die Jüdin
Berliner Theater. Freitag: 10. Abonnements⸗ Vorstellung. Uriel Acosta. Ansang 7 Uhr.
Sonnabend: Zum 1. Male: Eva von Richard Voß. (Eva: Fr. Hedwig Niemann.) Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Eva. (Eva: Fr. Hedwig Niemann.) Anfang 7 Uhr. ;
Wallner ⸗ Theater. Freitag: Zum 46. Male:
Madgme Bonivard. Schwank in 3 Akten von Alex Bisson und Antonie Mars. Deutsch von Emil Neumann. Vorher; Zum 46. Male; Der dritte Kopf. Posse in 1 Akt. Mit theilweiser Benutzung einer englischen Idee von Franz Wallner.
Sonnabend: Madame Bonivard. Der dritte Konf. Anfang 73 Uhr.
Sonntag: Einmaliges Gastspiel des Hrn. Felix Schweighofer: Einer vou unsre Leut“. Chargkter⸗ bild mit Gesang in 3 Akten (6 Bilder) von O. F. Berg und D Kalisch. Musik von,. Stolz und Con⸗ radi. (Isaae Stern: Felix Schweighofer als Gast)
Montag und die folgenden Tage: Madame Bonivard. Der dritte stopf.
Victoria - Theater.
Pyrenäen.
Ballet. 1) Bolero. 2) Habanera. Anfang 7 Uhr.
Friedrich ⸗Milhelmstãdtisches Pariser Leben. Komische Operette in 4 Akten nach dem Französischen des Meilhae und Musik von Jacques
Pariser Leben. Operette von J.
Freitag:
Halévy, von Treumann. Offenbach. Anfang 7 Uhr. Sonnabend:
Offenbach.
Nesidenz - Theater.
Durn. Uhr. Sonntag: Die Wildente.
Velle- Alliance Theater. durchweg neuer Ausstattung:
Voranzeige!
Sonnabend, Nachmittags 31 Uhr: Vorstellung zu bedeutend ermäßigten Preisen. Der
Rattenfänger von Hameln.
Central Theater. Freitag: Jubiläums⸗Vor⸗ stellͤung. Zum 1090. M.: Schmetterlinge. Ge⸗ sangsposse in 4 Akten von W. Mannstädt. von G. Steffens. 6. Auftreten
Schrammel'n'. Anfang 75 Uhr.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung. 7. Auftreten
der Wiener Schrammel'n“.
Adolph Ernst⸗ Theater. Dresvenerstraße 72.
Freitag: Zum 104. Male: Die drei Grazien. von Leon Treptow.
Gesangsposse in 4 Akten
Freitag: Ausstattung, zum 9. Male: Die Reise in die Ausstattungsposse mit Gesang und Ballet in 5 Akten und 9 Bildern von Haul Ferrier. Musik von Louis Varney. Im 8. Bilde: Großes
Freitag und Sonnabend:
Papa Gnstave. Schwank in 3 Akten von Alfred Deutsch von Fritz Brentano.
Freitag: Mit Zum 296. Male: Der Rattenfänger von Hameln. Phantastisches Volksstück mit Gesang in 12 Bildern. Sprenger's Geschichte und Ehrich's Chronik der Gestorben: Stadt Hameln frei bearbeitet von C. A. Görner. Musik von E. Catenhusen. Anfang 73 Uhr.
Mt n Couplets von Görß. Musik von Franz Roth. irt, en, Im 2. Akt: Landvartie⸗Duett, Anfang 75 Ühr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
3) Stiergefecht.
Verlobt: Frl. Paula Eck mit Hrn. Architekten Willy Sander (Berlin) — Frl. Emmy Cramer mit Hrn. Karl Hecker (Berlin — Kl. Lauden). — Frl. Pauline Ziegler mit Hrn. Georg Plenio (Siewen = Lyck). — Frl. Johanna Ebermaier mit Hrn. Rechtsanwalt Eduard Greiff (Düsseldorf— Halle in Westf). — Frl. Luise Reiß mit Hrn. Postsekretär Hugo Reisiger (Oppeln Breslau).
Verehelicht: He. Dr. med. Max Voelsch mit .. Therefe Reissert (Königsberg). — Hr. Adalbert
Vatermann mit Frl. Marie Pfaff (Bonn). — Hr. Dr. Ernst Ebel mit Frl. Hedwig Thiedig (Seeburg). — Hr. Wilhelm Brügmann mit Frl. Käthe Schock (Kirchstück ). — Hr. Fabrikbesitzer Max Dehne mit Frl. Emma Minęet (Halle a. S.).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungs⸗Rath Paul Meyer (Köln). — Hrn. Postsekretär Muschner (Breslauj. — Hrn. Dr. Wilfried Schleicher ([Ant⸗ werpen). — Hrn. Eduard Welter Stolberg, Rheinland). — Hrn. J. W. Dehn (Berlin). — Eine Tochter: Hrn. Felix Penzhorn (Berlimn. — Hrn. Rittmeister v. BHirschfeld (Dannover). —
Nach Hrn. Major Müller (Mainz).
Hr. Gutsbesitzer Hermann. Puhan
(Kruschin, Kr. Kulm). — Konventualin Frl. Fanny
von Bernuth (Freienwalde . O.). — Hr. Amts
gerichts Rath 4 D. Gustav Prin (Berlin). —
Letzte Kinder⸗ i Lehrer Theodor e,. (Berlin). — Hr.
Rechnungs Rath a. D. Joseph Köller (Arnsberg).
— Hr. Versicherungs⸗Inspektor Albert Wegbrett
(Stettin). — Hr. Apothekenbesitzer Theodor Hein⸗
rich Peise (Berlin).
Rhealer.
Anfang
Musik
der „Wiener Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin 8W. Wilhelmstraße Nr. 32.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).
Berlin:
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
n 29G.
Berlin, Donnerstag, den 22. Nobemher
1888.
Statistische Nachrichten.
Die Berliner Innungen Ende 1886. (Stat. Corr.) — Einen werthvollen statistischen Beitrag zur Entwickelung des Innungs⸗ wesens bietet die für das Jahr 1866 auf Grund der Angaben der Innung svorstände aufgestellte und in einer Extrabeilage des, Kommunal⸗ blattes“ veröffentlichte ‚Nachweisung über die Verhältnisse der In— nungen u. s. w.“. Es waren hiernach in Berlin 64 Innungen vor⸗ handen, welche Ende 1885 15 581, Ende 1886 dagegen 16551 Mit- glieder zählten, sodaß sich im Berichtsjahre eine Vermehrung um 6,22 90 ergiebt. Die Stärke der einzelnen Innungen ist natürlich eine fehr ungleiche; während die der Schuhmacher 2424, die der Schneider 1422, diejenige der Tischler 1404 und die der Weber 1203 Mitglieder zählten, diese 4 Innungen zusammen also fast zwei Fünftel der Gesammtzahl der Innungsmitglieder ausmachten, trafen auf die Seifensieder und die Brunnenbauer nur je 17, auf die Weißge rber 13, auf die Schwertfeger 8, auf die Tuchscheerer und auf die Zin ngießer nur je 9 Mitglieder. Verhältnißmäßig sehr stark ist die Vermehrung der Mitglieder bei den Gastwirthen (won 188 auf 334); eine Anzahl meisf kleiner -Innungen weist eine Abnahme der Mitglie derzahl auf. Die Bäcker, die Barbiere und Friseurs, sowie die Böttcher sind durch je 2 Innungen vertreten.
An Kapitalvermögen gaben 1886 sämmtliche Innungen zusammen 674 065 6 nebst zwei Grundstücken an; hiervon entfielen allein auf die Tuchmacher (162 Innungsmitglieder) 419 000 AM, auf die Schläch ter (651 Mitglieder) 134 000 M, auf die Schneider 39261 M6, auf die Weber 15182 AM, auf die Müller (65 Mitglieder) 15 020 4, auf die Schuhmacher ein Grundstück im Werth von 120 000 Æ Die Jahresbeiträge der Mitglieder schwanken im Allgemeinen zwischen 2 und G „M; bei den Webern, Lackirern, Bürstenmachern, Kammmachern und Klemp nern betragen sie nur l, bei den Schuhmachern 112016, dagegen bei den Damen mäntelschneidern 7, 86 „6, bei den Gelb, Kunst⸗ und Metallgießern 10 0, bei den Zahnkünstlern 12, bei den Bau⸗, Maurer- und Zimmer⸗ meistern 20, bei den Schornsteinfegern 24 16 Die höchsten im Etat für 1887 ausgeworfenen Ausgaben für Innungszwecke haben die Bau-, Maurer⸗ und Zimmermeister mit 9160 4¶Sé (bei 227 Mitgliedern), denen sich die Tischler mit 8530 „M, die eine Bäckerinnung (656 Mit— glieder) mit 7974, die Schuhmacher mit 6485, die eine Innung der Barbiere und Friseurs (?64 Mitglieder) mit 6039 6 anschließen. Die Gesammtausgaben der Innungen im Jahre 1886 haben 95 250 40.
von den
Unterhaltungskosten dieser Schulen nach dem Etat von 1887 waren vielfach nur gering, am bedeutendsten bei den Schuhmachern mit 1300, den Malern (315 Innungsmitglieder) mit 1200, der einen Bäcker⸗ innung mit 1000, der einen Innung der Barbiere und Friseurs, sowie bei den Zabnkünstlern (80 Mitglieder) mit 800 S; am meisten be sucht war die Fachschule der Barbiere und Friseurs, nämlich von 195 Lehrlingen und 63 Gehülfen, im Ganzen 258 Personen, von denen 215 bei Innungsmitgliedern, 43 bei anderen Personen beschäftigt waren; nächfldem folgt die Fachschule der Bau⸗, Maurer und Zim⸗ mermeister mit 251, die der Tischler mit 230 und die der Maler mit 206 Besuchern.
Die meisten Berliner Innungen sind mit einer Kranken, Sterbe⸗ oder Unterstützungskasse für Meister oder mit mehreren solchen Kassen versehen; Krankenkassen für die Gesellen besaßen nur 8, näm⸗ lich die eine Innung der Barbiere und Friseurs mit 1100, die Damenmäntelschneider mit 2000, die Glaser mit 254, die Pfeffer⸗ küchler mit etwa 150, die Schmiede mit 789, die Schornsteinfeger mit 181 Mitgliedern, sowie die Strumpfwirker und Weber. — Fast alle größeren Innungen haben Gesellenprüfungen, ein großer Theil von ihnen auch Meisterprüfungen veranstaltet.
Von den 64 Innungen besaßen 40 eine Herberge; die Auf— wendungen für dieselben aus Innungsmitteln sind wieder vielfach sehr gering. An der Spitze steht die eine Innung der Barbiere und Friseurs mit 2400 „M (einschließlich des Beitrags für den Arbeits⸗ nachweis). sodann die Schmiede mit 1000 „S; die Herberge der einen Bäckerinnung hat im Jahre 1836 zusammen 5475, die der einen Barbierinnung 4015 Gesellen beherbergt. Einen Arbeits nachweis besaßen 47 Innungen; von denjenigen, welche 100 Mit— glieder und mehr zählten, waren nur die Damenmäntelschneider, die Gürtler und die Tischler — welche auch keine Herberge be— saßen — ohne Arbeitsnachweis; bei 22 Innungen war letzterer mit her Herberge verbunden, bei 25 selbständig. Bei den meisten Innungen sind die Kosten des Arbeitsnachweises nur geringfügig oder gleich Null; außer den Barbieren und Friseurs machen nur die Bäcker (2160 bezw. 730 Sn), die Schuhmacher (1000 „S), die Schneider (400 AM), die Tapezierer, sowie die Weber, die Stell und Rademacher (je 200 M), endlich die Glaser (125 6) nennens⸗ werthe Ausgaben für denselben. Einnahmen aus dem Arbeits⸗ nachweis verzeichnen nur die beiden Bäckerinnungen (mit 0 für die Meldung und 1994 bezw. 1107 6 Gesammteinnahme), die Schuhmacher (mit 20 vom Meister, 19 3 vom Gesellen. 580 S6 Gesammteinnahme), die Tapezierer (29 für die Mel— dung, 300 A6 Gesammteinnahme) und die Goldschmiede (18 S6 Ge⸗ sammteinnahme). An Meldungen bezw. Nachweisungen zählten die Arbeitsnachweis⸗Bureaur bei der einen Bäckerinnung 3706 bezw. 2964, bei der zweiten 2215 bezw. 2150, bei den Barbieren und Friseurs 26654 bezw. 2568, bei den Klempnern etwa 2000 bezw. Ih, bei den Malern 3693 bezw. 3440, bei den Schlächtern 3000 bezw. 2400, bei den Schmieden 2000 bezw. 1810, bei den Schneidern 1060 bezw. 345, bei den Schuhmachern etwa 2009, bei den Stell⸗ und J 1058 bezw. 853 und bei den Tapezierern 1680 bezw. 1500.
Gewerbe und Handel.
Bericht über den Handel mit Stärke, zusammengestellt nach Mittheilungen der Vertrauensmänner des Vereins der Stärke— Interessenten in Deutschland. (Woche vom 14. bis 20. November 1888.) Die günstige Stimmung, welche für Kartoffelfabrikate in der vorigen Berichtswoche herrschte, dauerte auch im Laufe dieser Berichtswoche weiter fort. Für Ta. Kartoffelstärke und Mehl wurden abermals höhere Preise erzielt, während viele Abgeber noch mit Abschlüssen zurückhalten. In Prima -⸗Kartoffelmehl wurden uns Verkäufe zu 28,40 „S frei Stettin ab Station in der Neumark (200 Sack), zu 27 „S per Cassa ab Station im Reg.-Bez. Königsberg (100 Sack), zu 29,50 M½ frei Bahnhof Hamburg (200 Sack) und zu 27 46 frei Kahn in der Provinz Posen gemeldet, während Gebote von 27,75 M frei Station im Reg. Bez. Merseburg Seitens der Produzenten zurückgewiesen wurden. — In trockener Ta. Kartoffelstärke wurden gleich zu Anfang der Berichtswoche 200 Sack zu 27 4, lieferbar Dezember⸗ Januar, frei Station der Berlin-Anhalter Bahn verkauft, dagegen dieser Preis ab derselben Station für Februar⸗März⸗Lieferung ab⸗ gelehnt. Im Laufe der Woche wurden uns dann weiter Verkäufe zu 26,50 SV ab Station in Niederschlesien (200 Sack), zu 27,50 ( frei Breslau, lieferbar zu Februar⸗März (100 Sack), zu 27 4 (1000 Sack sofort lieferbar und 500 Sack lieferbar bis ult. Dezember) ab Station in Niederschlesien, zu 28 „Se frei Station an der Berlin⸗ Anhalter Bahn, lieferbar Dezember, und zu 28 A6 netto Cassa frei Magdeburg, lieferbar November Dezember (200 Sack), gemeldet, während wiederum andererseits Gebote von 27,50 MS, frei Statior in Niederschlesien nicht acceptirt wurden. — Für feuchte Stärke waren die Preise in der Berichtswoche schwankende; bald hoben sie sich, bald sanken sie wieder; im großen Ganzen erhielten sie sich auf der Höhe der in der vorigen Woche ge⸗ meldeten. Verkauft wurden zu Anfang der Berichtswoche 200 Sack zu 13,75 und 13,80 M ab Station in Hinterpommern — 14,79 und 14,84 MS Parität Berlin, 200 Sack zu 14575 S frei Station der Berlin-Anhalter Bahn, 3500 Sack zu 13, 0 „ netto Cassa ab Station der Berlin Stettiner Bahn — 153,96 „M Parität Frankfurt a. O. und 19,91 S6 Parität Küstrin, 500 Sack zu 13,68 „M ab Station an der Nlederschlesisch⸗Märkischen Bahn, ebenfalls 00 Sack zu 13,75 M frei Frankfurt a. O., lieferbar November ⸗Dejember, und 3 Waggons zu 14,35 A ab Station im Mecklenburgischen; späterhin 3 Waggons zu 13,80 ½ frei Station in der Uckermark — 14,30 A6 Parität Berlin, 300 Sack zu 13,75 6 ab Station im Reg. Bez Frankfurt a. O., zwei Posten zu 13,40 υV ab Station in der Neumark — 14,30 4 Parität Berlin, 100 Sack zu 14,10 n ab Station in Niederbarnim — 14,23 4 Parität Berlin, 200 Sack zu 14,19 „½ ab Station in Niederschlesien, 113 Sack zu 14,50 Se frei Berlin ab Station in Vorpommern, 300 Sack zu 14 ½σ frei Station im Reg.“ Bez. Frankfurt a. O. — 14,37 S Parität Berlin, 5 Waggons zu 14,25 „Se frei Station in der Neumark, 100 Sack zu 14 S ab Station in Niederschlesien, 100 Sack zu 14.25 S frei Fabrik zu Frankfurt a. O. und zum Schluß 200 Sack zu 14,30 S frei Station in der Prignitz. Da⸗ gegen wurden Gebote von 12,80 S ab Station in der Neumark — 13,55 „Æτe Parität Berlin, ferner von 12,60 Sƽ½ ab Station in Hinterpommern und 1425 6 ab Station in der Neumark Seitens der Produzenten abgelehnt.
— In der Generalversammlung des Märkisch-⸗Westfälischen Bergwerks⸗Vereins wurden der Geschäftsbericht, die Bilanz und das Gewinn⸗ und Verlusteonto genehmigt, und die Dividende auf 12 9½ festgesetzt. Ueber die Geschäftslage des laufenden Jahres wurden sehr erfreuliche Mittheilungen gemacht. Der Verein verfügt über ein Bankierguthaben von 600 000 „S und gedenkt per 2. Januar 1890 die gesammte Grundschuld von 500 000 „ zu kündigen, eventaell
bereits jetzt mit kleinem Agio die Grundschuldbriefe anzukaufen.
5
J. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2. Zwangs vollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 22.
4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
5. Fommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch 6. Berufs⸗Genossenschaften.
7. Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
8. Verschiedene Bekanntmachungen.
licher Anzeiger.
——
1) Steck rie se j
aus Graudenz, geboren am 31. Mai 1865, zuletzt [431701 . ö Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach
37307 Aufgebot. . Die Erben der zu Körnbach, Reg.⸗Bez. Kassel.
and Untersuchungs⸗ Gachen.
43134 Steckbrief.
Gegen den Weber Alois Joseph, geboren am 14. September 1868 zu Wiesa in Ober⸗Schlesien, z. Z. unbekannten Aufenthalts, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen vorsätzlicher Töeper—⸗ verletzung mittels eines Messers in den Akten J. 2020/88 verhängt. ;
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potsdam abzuliefern.
Potsdam, den 15. November 18358.
Königliche Staatsanwaltschaft.
Beschreibung: Alter 19 Jahre, Größe mittel, Statur schlank, Haare roth, Nase und. Mund ge— wöhnlich, ohne Bart, Kinn spitz, Gesicht oval, Sprache deutsch. Befondere Kennzeichen: Schielt mit einem Auge.
[43131 Steckbrie fs ⸗ Erledigung.
Der gegen den Hausdiener Gustav Wilhelm Julius Äleidt wegen Unterschlagung unter dem 4. Juli 1888 in den Akten L. R. J. 307. 88 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.
Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 17. November 158838.
Der Untersuchungrichter beim Königlichen Landgericht J. Johl.
1431331
Der gegen den Cigarrenmacher, früheren Buch⸗ händler Karl Albert Alexander Pahseckel wegen unbefugter Veranstaltung einer öffentlichen Lotterie in den Akten J. IIC. 56/81 unter dem 24. No⸗ vember 1881 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen.
Berlin, den 13. November 1888. Königliche Staatanwaltschaft. J.
[43132 Steckbriefs⸗Erledigung.
Der unterm 14. April 1888 hinter den Maschinen⸗ bauer (auch Schlachtergesellen und Seemann) Gustav Robert Max Fingerhut, geb. 4. oder 5. März 1867 zu Magdeburg, erlassene Steckbrief (Stück Nr. 62 379 de 1888) ist erledigt.
Altona, den 19. November 1888.
Der Erste Staatsanwalt.
[43163 Beschluß. ; Auf Antrag der Königlichen Stagtsanwaltschajt wird gegen den Kellner Georg Franz Adalbert Rodd
in Hannover, jetzt unbekannt wo, welcher hinreichend verdächtig erscheint, als Wehrpflichtiger in der Ab— sicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen und nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ gebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen 5. 1401 des St. G. Bös.
das Hauptverfahren vor der Strafkammer J. des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet.
Das im Deutschen Reich befindliche Vermögen des Angeschuldigten wird in Gemäßheit des 5. 326 der St. P. 8. mit Beschlaz belegt. — II. II. 117/88.
Hanndover, den 13. November 1888.
Königliches Landgericht, Strafkammer IIa. gez. Meder. Lindenberg. Brovmann. Die Richtigkeit der Abschrift beglaubigt:
¶ . S.). Mandel, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
— ene,
23 Zwangs voll streckungen, KRusgebote, Borladungen u. dgl. laz 172 ö
Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Ain shten an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des zum Nachlasse des Hauszimmerzzesellen Keller ge⸗ hörigen, in der Blücherstraße hieselbst unter Nr. 1987 belegenen Hausetz Termine: ; .
1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen, sowie zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund stück und an die zur Immobiliarmasse des⸗ selben gehörigen Gegenstände am Montag, den 4. Februar 1889, Vormittags 116 Uhr,
2) zum Ueberbot am Montag, den 25. Fe⸗ bruar 1885, Vormittags 115 Uhr,
r mne Nr. 8 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes att.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 19. Ja⸗
nuar 1889 an auf der Gerichtsschreiberei.
Die Besichtigung des Hauses ist nach vorgängiger Anmeldung bei dem Sequester, Mandatar P. Sch roe⸗ der hieselbst, gestattet.
Wismar, den 17. November 18388. Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung:
Der Gerichtsfchreiber C. Guth, Akt.⸗Geh.
durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Ab⸗ druck in den Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangzsversteigerung des auf den Namen des Fritz Asmus verlassenen Wohn hauses Nr. 227 mit Zubehör zu Sülze Termine statt 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗— lirung der Verkaufsbedingungen am Montag, den 11. Februar 1889, Vormittags 11 Uhr, 2) zum Ueberbot am Montag, den 4. März 1889, Vormittags 11 Ühr. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 27. Januar 1889 an auf der Gerichtsschreiberei. Sülze, den 20. November 1888. Großherzogliches Amtsgericht.
432091 . In Sachen der Ehefrau des Maurers Wiedenbein, Johanne, geb. Wöhler, hierselbst, Klägerin, gegen den Dachdecker Heinrich Lutze hierselbst, Beklagten, wegen rückständiger Kosten, wird, nachdem auf An—⸗ trag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Be— klagten gehörigen, sub No, ass. 630 in der Kreuz— brelte hierfelbst belegenen Wohnhauses nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 8p. November er. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundhuche am 8. November er. erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Freitag, den 8. März 1889, Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Blanken⸗ burg angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Blankenburg, den 15. November 1888. Herzogliches Amtsgericht. Ribbentrop.
3h 9b Aufgebot. ;
Der Müller Eduard Reinhold Barth in Parchanie hat das Aufgebot des auf seinen Namen ausgestellten Sparkassenbucht Nr. 3813 der Kreissparlasse zu Inowrazlaw, welches Ende 1887 auf den Betrag von I54 M 33 3 lautete, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 111. Mai 1889, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Inowrazlaw, den 8. Oktober 1888.
Königliches Amtsgericht.
verstorbenen Elisabeth Trost, vertreten durch den Schmied Joseph Busold zu Oberufhausen, haben das Aufgebot des Quittungsbuches Litt. B. 7 Fol. 329 der städtischen Sparkasse zu Köln, ausgestellt auf den Namen „Trost, Elise, Köchin, Breitestraße 108“, und lautend zur Zeit des angeblichen Verlustes — Oktober 1886 — uͤber einen Betrag von 1196,27 Mt, berechnet auf den 1. April 1882, beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuches wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 21. Mai 1889, Vormirtags 11 Uhr, vor dem unter zeichneten Gerichte, an ordentlicher Gerichtsstelle, an⸗ beraumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Köln, den 15. Oktober 1888. Das Königliche Amtsgericht. Abth. Tl.
(431731 Aufgebot.
Der Former Claus Scheer aus Rickert hat das Aufgebot folgender auf seinen Namen ausgestellten ö der Spar⸗ und Leihkasse zu Büns⸗ dorf:
1) Nr. 4227 vom 2. Januar 1883 über 100 ,
2 Nr. 4430 vom 2. Januar 1884 über 100 , beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf gefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 18. Juni 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Eckernförde, den 16. November 1888. Königliches Amtsgericht. J. gez.Mommsen.
Veröffentlicht: Schröder, Erster Gerichtsschreiber.
(43170 Aufgebot. ;
Das Sparkassenbuch des Vorschußvereins zu Wansen eingetragene Genossenschaft über 198 95 3, ausgefertigt für die verehelichte Caroline Gieschler zu Gusten ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag der Eigenthümerin, nämlich der verehelichten Caroline Gieschler im Beistande ihres Ehemannes Gottlieb Gieschler zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.
Es wird daher der Inhaber des Buches auf— gefordert, spätestens im Aufgebotttermine den 12. Juni 1889, Vorm. 11 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte seine Rechte anzumelden und dag