Diesem Bedarf gegenüber sieht der Etat für 1888 / 89 nur 7 Stellen für Vize⸗ und Contre⸗Admirale vor. Durch die orderung von 2 Stellen für Contre⸗Admirale wird der Be⸗ arf zwar nicht gänzlich gededt, doch ist dabei in Betracht zu iehen, daß die Stellen des Vorstandes des Hydrographischen mts, wie des Direktors des Bildungswesens nach den bei Kapitel 46 Titel 1 und Kapitel 59 Titel 1 getroffenen Fest⸗ setzungen bedingungsweise mit Contre⸗Admiralen besetzt wer⸗ den können und eine gleiche Maßnahme für die beiden Ober⸗ Werft irektoren zu Kiel und Wilhelmshaven bezüglich der Er⸗ nennung zum Contre⸗-Admiral in Aussicht genommen ist. Dem Bedarf einer Vize⸗Admiralstelle an Stelle einer Contre⸗ Admiralstelle für den Direktor des Marine⸗-Departements der Admiralität ö durch die bei . 45 Titel 1 beantragte Ermächtigung Rechnung getragen werden. ĩ ich auf 13 Stellen für Admirale veranschlagten Be⸗ darf sind besondere Missionen, mit denen Admirale im Inter⸗ esse des überseeischen Dienstes . Orts betraut wer⸗ den können, und Dienstbehinderungsfälle in Folge andauernder
Krankheit und demgemäß nöthiger Beurlaubung noch nicht in Berücksichtigung gezogen. ; ö.
Die einmaligen Aus gaben betragen im ordentlichen Etat 9 062 170 6 ** 2 * 46), darunter 5 418 00 M Zuschuß des ordentlichen Etats (4 2177196 6); außerdem werden noch 2 Cö3 600 M. (1215 281 M6) im außerordentlichen Etat erfordert, so daß dieser mit 7471 600 M (* 961 915 M). schließt, die aus der Anleihe bestritten werden.
Eine dem Etat beiliegende Denkschrift lautet:
Es ist in der Denkschrift zum Etat der Marineverwaltung dom Etatsjahre 1887 88 bereits darauf hingewiesen worden, in wie hohem Grade andere Marinen durch Neubauten moderner schwerbewaff neter und schneller Schiffe die deusche Marine überflügelt haben
Um diese Thatsache zu veranschaulichen, ist es erferderlich, in eine ernste und sergfältige Prüfung der vorhandenen Schiffe und Fahrzeuge der Kaiserlichen Marine einzutreten und diese dem vorhan⸗ denen bejw. im Bau befindlichen Material anderer Flotten gegen⸗ überzustellen. Auf den früheren, oft erwähnten Flottengründungeplan jetzt noch Bezug zu nehmen, erscheint aus den in der oben erwähnten BDenksckrift bereits gedachten Gründen nicht rathsam, weil einerseits diefer Grürdungeplan, ein vollständig anderes, jetzt veraltetes Mate⸗ rial an Schiffen und Armirungen versehend, durch die Fortschritte der Technik sowohl, wie auch durch den veränderten Charakter der voraussichtlichen Kriegführung zur See hinfällig geworden ist und andererfeits die Aufgaben der Marine durch Ausdehnung unserer über⸗ fecifchen Beziebungen eine Erweiterung erfahren haben. .
Den Anforderungen der modernen Kriegführung zur See ist im vollen Maße Rechnung getragen worden in Allem, was das Torpedo wefen betrifft, und hierin war Deutschland bis vor turzer Zeit allen anderen Marinen voraus. .
Die möglichst schnelle Bereitstellung dieser Defensivmittel hat indeß die Befriedigung anderer, sich immer dringender geltend machender Bedürfniffe junächst in den Hintergrund drängen müssen und hat Hierunter namentlich die eigentliche Schlachtflotte gelitten. Einer folchen kann aber im Hinblick darauf, daß eine wirksame Defensive nur denkbar ist, wenn sie durch eine kräftige Offensive unterstützt werden kann, ebensowenig entrathen werden, wie einer genügenden Anzahl moderner geschütter Kreuzer zum Schutze des eigenen und zur Schädigung des feind ichen Handels. ;
(Panzerschiffe). Ein den Anforderungen der Neuzeit voll⸗ kommen enifprechendes Schlachtschiff besitzt die deutsche Flotte nicht. Seit dem Jahre 1884 hat der Bau solcher Schiffe bei uns gerubt, und für die theils nicht mehr vorhandenen, theils unbrauchbar ge— wordenen Schiffe Prin. Adalbert‘, Großer Kurfürst', Kronprinz, „Friedrich Carl? und „Hansa“ ist ein Ersatz bis jetzt noch nicht in Angriff genommen. .
gil uf Schlachtflotte besteht in ihrer Masse aus noch brauch baren, aber nicht mehr zeitgemäßen Schiffen, deren Minderwerthigkeit in demfelben Maße zunimmt, wie andere Nationen auf dem Gebiete des Baues von Schlachtschiffen fortschreiten. ; .
Man kann fsch dem Ernst dieser Thatsache nicht verschließen und es muß ausgesprochen werden, daß es die höchste Zeit ist, nunmehr mit dem Bau nicht eines, sondern mehrerer, allen Anforderungen der Gegenwart genügender größerer Schiffe schleunig vorzugehen. Es muß für die Schlachtflotte wenigstens ein Kern vollwerthi ger Schiffe geschaffen werden, an welchen die minderwerthigen sich anlehnen können und dadurch bei gemeinsamer Aktion in ihrem Gefechts werth gehoben werden. Ist dieter Kern starker moderner Schlachtschiffe einmal ge⸗ schaffen, fo kann in langsamem Tempo weiter gearbeitet, es kann den Fortschritten der Technik dann Schritt vor Schritt gefolgt werden ohne Ueberstürzung und unter voller Ausbeutung aller bei uns und bei anderen Rationen auf diesem Gebiet gemachten Erfahrungen.
Die Manineverwaltung beabsichtigt nicht, Schiffe von so bedeuten ˖ der Größe zu bauen, wie Italien sie besitzt und noch baut. Die Schiffsgr5ßen, bis zu denen wir gehen können, sind ung durch die Rerhälsniffe unserer Küsten und Häfen vorgezeichnet. Diese gestatten
2
uns, Schiffe bis zu einem Deplacement von 96 00 bis 190600 t zu bauen, eine Größe, welche im Uebrigen vollkommen genügt, um gut manövrirende, schwer armirte, allen Ansprüchen der Neuzeit entsprechende Schiffe von hinreichender Geschwindigkeit zu bauen, alle Fortschritte der Technik bei ihnen zu voller Anwendung zu bringen. Sowohl das Beifpiel anderer Nationen und die bei ihnen gemachten Erfahrungen, als eigene eingehende Untersuchungen und Erwägungen haben uns jetzt den Weg erkennen lassen, auf dem bezüglich der Panzer · schiffbauten vorgegangen werden muß, und können damit die in dieser Beziehung noch in der Denkschrift des Jahres 1887,88 zum Ausdruck gelangten Bedenken nunmehr als überwunden angesehen werden. Wir können daher mit der Ausführung der in der Admiralität entworfenen und nach allen Richtungen hin wohl erwogenen Konstruktignen vor- gehen, fobald der Marineverwaltung die Mintel hierzu zur Verfügung gestellt sein werden. ;
Wenn in den Etat 1889/90 vier solcher Schiffe eingestellt sind, so ist das geschehen, um damit mit einem Schlage ein aus völlig
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2. Zwangs vollstreckungen, u ben, orladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. ;
4. Verloofung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
*
gleichen Schiffen bestehendes Geschwader als Kern der Schlachtflotte zu schaffen. Auf solche Gleichförmigkeit in der Zusammensetzung der einzelnen Geschwader, aus denen eine Flotte gebildet wird, muß aber rom tatnschen Gefichtspunkt aus der größte Werth gelegt werden. . ö =
(Ppanjerfahrzeuge.) Mit den für den Küstenschutz im engeren Sinne gegenwärtig vorhandenen Panzerfahrzeugen ver alt es sich abnlich wie mit den Schlachtschiffen. Der größte Theil derselben ist, wenn auch noch brauchbar, so doch theils veraltet, theils den an sie zu stellenden allgemeinen Anforderungen nicht. mehr hinreichend ge⸗ wachfen. Dagegen steht zu erwarten, daß die Fabrzeuge von der
Klaffe des J tzʒt im Bau begriffenen Panzerfghrzeugs 9 allen Anforde
rungen der Küstenvertheidigung in vollem Maße entsprechen werden.
Es ist die Herstellung 10 solcher Fahrzeuge vorgesehen, und scheint es im Hinblick auf die Minderwerthigkeit der gegenwärtig vorbandenen Panzerfahrzeuge nothwendig, mit dem Bau der übrigen 5 Fahrzeuge so schleunig als möglich vorzugehen. Es wird dann, ab⸗ gesehen von dem noch rückftändigen Bau einiger Torpedodivisions boote und von den im Laufe der Zeit naturgemãß gelegentlich notr wendig werdenden Ersatzbauten, namentlich für, die schneller sich abnutzenden Torpedoboote, ein vorläufiger Abschluß in der Beschaffung von Fahr⸗ zeugen für die Küstenvertheidigung im engeren Sinne eintreten können.
(Kreuzer ⸗- Fregatten.) Die Kreuzer ⸗Fregatten haben schon seit einer Reihe . 537 nur 3, ö. 2 e und im überseeischen Dienst als Flaggschiffe ꝛc. Verwendung gefunden
Einen Ersaßz für aufgebrauchte Schiffe dieser Klasse zu schaffen, liegt nicht in der Absicht. Die Marineverwaltung beabsichtigt viel · mehr, die Kreuer ⸗ Fregatten des Schulgeschwaders all mãhli durch Panzerschiffe zu ersetzen und aus dem Schulgeschwader ein permanentes üebungsgeschwader zu machen. Wie der Rekrut der Armee in dem Verbande, in dem er vor den Feind gehen soll, aus und fortgebildet wird, so muß auch das Personal der Marine, sobald dasse be die erste vorbereitende Ausbildung empfangen hat, da weiter fortgebildet werden, wo seine Thätigkeit für den Krieg in Anspruch genommen werden' soll, also auf Schlachtschiffen. Es erscheint dies gegenwärtig um fo nothwendiger, als die Ausbildung in der Takelage bei den Marinen der Neuzeit gegenüber den sonstigen Anforderungen immer mehr in den Hintergrund tritt.
(KEreuzer⸗-Korvetten) Aebnlich verhält es sich mit den Kreuzer ⸗Korvetten. Vollkommen brauchbar für den Kreuzerkrieg können von ihnen nur drei bezeichnet werden. Drei weitere können noch in dem ersten Stadium des Kreuzerkrieges verwandt werden, die übrigen
find hierfür unbrauchbar. Gegenwärtig finden drei solche Schiffe noch
Verwendung im Überseeischen Dienst. Es liegt aber in der Absicht,
auch diese, wenn es die Verhältnisse gestatten, zurück zu beordern und da, wo nöthig, durch kleine Kreuzer zu ersetzen. .
Die als völlig brauchbar bezeichneten drei Schiffe genügen aber
Angesichts der energischen und erfolgreichen Bestrebungen anderer Rationen auf diesem Gebiet bei Weitem nicht. Konnten bisl er für den Kreuzerkrieg wenigstens die schnelleren unserer Korvetten noch in Betracht kommen, so kann hiervon nicht mehr die Rede sein, seitdem selbst untergeordnete Marinen sich in der Lage befinden, mit schwer armirten, geschützten Kreuzern von großer Geschwindigkeit und Kohlen kapazität in allen Meeren aufzutreten, und feitdem die Geschwindig⸗ keit der Handelsdampfer, welchen die Kriegsschiffe zur Erfüllung ihrer Bestimmung überlegen sein müssen, eine erhebliche Steigerung er⸗ ahren hat. ] Der . von eigentlichen Kreuzern durch im Krieg armirte schnelle Kauffahrteidam pfer ist, wie bei anderen Nationen, so auch bei unt erwogen und ins Auge gefaßt worden. Je eingehender wir uns aber mit dieser Frage e ,. haben, desto mehr. hat die Ueber⸗ zeugung Raum gewonnen, daß von solchen Kauffahrteischiffen und ihren far den Krieg unvorbereiteten und ungeschulten Besatzungen ein irgend nennenswerther Erfolg nicht ju erwarten steht. Ditse Er, wägungen zwingen dazu, mit dem Bau einer entsprechenden Anzahl Schiff? vorzugehen, welche für den Kreuzerkrieg geeignet und im Stande sind, sowohl Deutschlands Handel zu schützen, wie den des vermuthlichen Gegners zu schadigen.
England Hat in den letzten Jahren den Bau von 10 solcher schnellen geschützten Kreuzer theils vollendet, theils in Angriff genommen, besitzt außerdem noch 22 theilweise geschützte, d. h. über Maschine und Kesseln mit Schutz deck verfehene Kreuzer, Frankreich besitzt 19, Italien 15, Spanien und Amerika je 11 und Rußland 4 geschützte Kreuzer oder hat sie in Aus ˖ sicht genommen. Hiernach dürfte die Zahl von 10 Kreuzer · Torvetten für die deutsche Marine nicht zu hoch gegriffen sein, eine Zahl, auf welche die drei noch brauchbaren Schiffe in Anrechnung zu bringen sind, sodaß noch 7 solcher Schiffe zu bauen wären. .
(Kreuzer) Eine ganz andere Bestimmunz, als die Kreuzer Korvetten haben diejenigen Fahrzeuge, deren das Reich zum Dienst an 29 Küsten feiner überseesschen Schutzgebiete und anderen Küsten bedarf.
Diese Fahrzeuge baben Aufgaben lokaler Art zu erfüllen. Sie bedürfen keiner schweren Armirungen und keines Schutzdecks, auch dürfen sie, mit Rücksicht auf ihre spezielle Verwendung an flachen bezw. mit Korallenriffen besetzten Küͤsten, nicht zu groß sein, eine mittlere Geschwindigkeit genügt. Ven klimatischen Verhältnissen der Stationsorte angemessene innere Einrichtung ist für diese Fahrzeuge wichtiger, als hervorragende Gefechteeigenschaften. Sie sollen nur den laufenden Dienst auf den Stationen erledigen, während zu größerer Machtentwickelung auf von der Heimath zu entsendende größere Schiffe gerechnet werden muß. Zu . Zweck genügen die vorhandenen , und Kreuzer ˖Korsetten älteren Ur- sprungs auf Jahre hinaus. Derartige Schiffe mit großer Besatzung fländig auf den einzelnen Stationen zu haben, erlauben die Personal⸗ verhäftniffe zur Zeit nicht, soll nicht die Kriegsbereitschafst beein⸗ traͤchtigt werden. Unter diesen Voraussetzungen genügen auf den Sta⸗ tionen gegenwärtig 9 solcher im Etat als Kreuzer bezeichneten Stations ⸗ fahrzeuge, und zwar an der Westküste von Afrika 2, an der Oftküste 2, in Ost⸗Asien 2, in der Südsee und Australien 3. ;
Was wir davon besitzen — und hierzu müssen auch die gegen⸗ wärtig den Dienst als Stationsfahrzeuge mit versehenden Kanonen ⸗ boote von der. Hyänen „Klaffe gerechnet werden — wird allmahlich durch Aster unbrauchbar und dann durch Fahrzeuge von der Klasse der Schwalben erfetzt. Eine weitere Vermehrung oder vielmehr ein
fortgesetzter Bau von Stationefahrzeugen ist daher nur insoweit er forderlich, als die gegenwärtig vorbandenen Fahrzeuge dieser Art nach und nach unbrauchbar werden und die Bereithaltung einer gewissen Reserve zu sofortigem Ersaß im Bedarfsfall nothwendig erscheint. Wir besitzen einschließlich der Kanonenboote and der gegenwärtig noch nicht vollendeten Kreuzer Sperber und „O zur Zeit 12 Sta⸗ tionsfabrzeuge. Von diesen befinden sich 8 auf Stationen, eines (.- Eyclop /) ist bereits wegen eingetretener Unbrauchbarkeit in Kamerun außer Dienst gestellt worden und wird dort als Hulk verwendet. Ein anderes Fahrzeng (. Nautilus), welches ebenfalls am Ende seiner Lauf⸗ bahn angelangt und für den auswärtigen Dienst nicht mehr brauchbar ist, ist in die Heimath zurückbeordert worden und stebt zu erwarten, daß diesem in kurzer Zeit ein anderes (. Möwe) folgen wird. Es tritt kiernach an die Marineverwaltung die Nothwendigkeit heran, auf rechtzeitigen Ersatz Bedacht zu nehmen, damit sie nicht in die Lage versetzt wird, da größere Schiffe mit dreifach größerer Be- satzung verwenden zu müssen, wo kleinere und so viel billigere Fahr ⸗ zeuge sonst ausreichen würden. Es wird vor der Hand genügen, an der Zahl von insgesammt 13 Kreuzern als Stationsfahrzeuge fest⸗ zuhasten und hier Erfatzhauten eintreten zu lassen, je nachdem sich das Bedürfniß dazu herausstellt. Von diesem Gesichtspunkt ausgehend, ist der Bau ven 4 Kreuzern (Stationsfahrzeugen) nöthig, von welchen zunächst in dem Etat 1889/90 ein neuer Kreuzer eingestellt wird.
(Avises.) Zum Schluß sei noch der Avisos gedacht. Ihre Unenibehrlichkeit für die Kriegführung, sowohl auf hoher See, wie an der heimathlichen Küste, ist schon bei früheren Gelegenheiten so eingehend nachgewiesen worden, daß von einer weiteren Erörterung diefer Frage wohl Abstand genommen werden kann. Auch diese Klasse von Schiffen hat in Folge der Zunahme von Geschwindigkeit aller anderen Schiffsklassen, auch der Schlachtschiffe, bei allen Nationen eine so erhebliche Steigerung ihrer Leistungen erfahren müssen, daß Avisos, die vor wenigen Jahren noch als mustergültig galten, jetzt als veraltet betrachtet werden müssen. Wir werden daher im Bau auch solcher Fahrzeuge nicht stillstehen dürfen, arbeiten müssen. .
Es ist in den rorstehenden Betrachtungen mehrfach darguf bin⸗ gewiesen worden, wie die deutsche Flotte durch andere Marinen zweiten Ranges im Bau moderner Schiffe, namentlich Schlachtschiffe und geschützter Kreuzer, überflügelt worden ist.
Die beigefügte Anlage enthält den Belag hierfür. Danach besitzt Rußland, bei einem jährlichen Marinehudget von 126 702 000 „, von denen 47413 500 S auf den Schiffsbau entfallen, unter 17 Panzerschiffen 6 neue von 6060 bis 12180 t, und hat noch 1 Schiffe von 7570 bis 101809 t auf, dem Stapel, während 4 ge⸗ schützte Kreuzer verschiedener Größe fertiggestellt sind. Italien besitzt an fertigen Schiffen modernster Konstruktion und Bewaffnung 7 Panzerschiffe von 11909 bis 13 898 t sowie 14 geschützte Kreuzer, und 3 Panzerschiffe nebst 1 geschützten Kreuzer befinden sich im Bau. Das Budget der italienischen Marine für 1838/89 beträgt S3 398 Ss00 υ, von denen 22 2090 900 4 auf den Schiffsbau entfallen.
Wenn in der beigefügten Nachweisuug über den Bestand und die Bauten fremder Marinen auch Frankreich aufgenommen worden ist, so ist das nicht geschehen, um in einen Vergleich mit dieser Marine ersten Ranges einzutreten und ihre gewaltige Schlachtflotte der unfrigen gegenüber zu stellen, vielmehr interessirt hierbei nur die große Zahl von geschützten Kreuzern, mit deren Bau in Frankreich vorgegangen ist und noch wird. Frankreich besitzt bereits 7 geschützte Kreuzer von 12890 bis 70090 t und hat deren noch 12 weitere aller⸗ neuester Konstruktion im Bau.
(Personal.) Eine Vermehrung des Personals über die in der Denkschrift von 1887/88 festgesetzte Grenze binaus erscheint zunächst nicht geboten und zweckmäßig; erst nach Ablauf des in der Denkschrift angegebenen Termins und nachdem eine größere Zahl der beabsich= tigten Bauten in Angriff genommen sein wird, wird es erforderlich werden, auch eine weitere Erhöhung des Personalbestandes vorzusehen.
Das im Vorstehenden Dargelegte resümirt sich nun dahin, daß für die deutsche Marine, um ihr denjenigen Platz unter den See mächten zu geben, welcher den politischen, militärischen und über- feeischen Interessen des Deutschen Reichs entspricht und ein Bündniß mit Deutschland auch in maritimer Beziehung zu einem erwünschten und gesuchten macht, abgesehen von denjenigen Schiffsbauten, für welche Etatsmittel bereits bewilligt sind, folgende Neubauten unab⸗ weisbar erscheinen: 4 Panzerschiffe neuester Konstruktion, 9 Panzer- fahrzeuge (für die Küstenvertheidigung), 7 Kreuzerkorvetten (geschützte Kreuzer), 4 Kreuzer (ungeschützt, Stationsfahrzeuge), 2 Avisos, 2 Tor- pedodivisionshoote. .
Der Kostenaufwand für diese Schiffe beträgt (einschließlich Aus⸗ rüstung, aber ausschließlich Artillerie und Torpedo⸗Armirung):
4 Panzerschiffe 9 300 00 é. . 37 200 000 9 Panzerfahrzeuge à 35090 000 MS.. 31 500 000 . 7 Kreuzer ⸗· Korvetten à 5 500 000 38 500 000 4 Kreuzer à 1 600 000 Æ. 6 400 000 2 Avisos à 1000 000 A 2 000000 2 Torpedodi visionsboote 1200000
Summe . 116 800 O0 6 . (Folgt eine Uebersicht, wie sich die auf 115 800 000 t berechneten Kosten auf die einzelnen Jahre bis 1894 / 95 vertheilen )
Die vorstehend erbetenen Bauten auf einen größeren rn als angegeben, zu vertheilen, erscheint durchaus unzuläfsig. Mit jedem Jahre, das wir länger zögern, das Nothwendige zu schaffen, sinkt das jetzt schon minderwerthige Material an Schiffen, namentlich an Schlachtschiffen, im Werth, und mit jedem Jahre wird es schwerer werden, den Marinen zweiten Ranges wieder gleichzukommen. Das von der Marineleitung bisher eingeschlagene Verfahren, zunächst den Anforderungen der Defensive im engeren Sinne gerecht zu werden, und bezüglich des Baues größerer Schiffe vorerst eine abwartende Haltung einzunehmen, kann auch jetzt noch nur als vollkommen richtig bezeichnet werden. Die Bedürfnisse für die begrenzte Küstenvertheidi⸗ gung sind aber durch die vorhandenen Streitmittel und die im PYrinziv bereits bewilligten neuen Panzerfahrzeuge befriedigt, und be— züglich der für Schlachtschiffe und Kreuzerkorvetten zu wählenden Typen können wir nunmehr nicht mehr im Zweifel sein.
Es liegt hiernach jetzt kein Grund mehr vor, mit dem Bau solcher Schiffe zurückzuhalten und je schneller die in unserer Flotte entstandenen bedenklichen Lücken ausgefüllt werden, desto höheren Werth werden die neuerbauten Schiffe für uns haben.
sondern weiter
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften.
7. Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
8. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.
(43776 Steckbrief. . Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Joseph a37 77 Heider, am 9. Januar 1864 in Luckenwalde ge⸗
hängt. und in das Untersuchungs ⸗Gefängniß zu Berlin, Alt ⸗Mgárou§uwuvuouuuuupγaterre.
Berlin, den 19. November 1888. . Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.
, , Alter 24 Jahre, Größe 1,B75 m, Statur schlank, Haare dunkelblond, Stirn Kiedrig, [43778 Bart: blonder Schnurrbart, Augenbrauen braun,
genommen.
defekt, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache dentsch. Kleidung: schwarzer Jaquet ˖ Selfarthedorf, Anzug, brauner runder Hut, Zugstiefel. Besondere 3 Lehrer Robert Bernhard Simon aus Gera, Kennzeichen: keine. 3
Potsdam, den 22. November 1883. f dorf Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht. z
Bekanntmachung. Es wird hierdurch zur Augen braun, Nase und Mund gewöhnlich, Zähne] gebracht, daß gegen folgende Personen:
Gera Steckbriefs⸗ Erledigung. ; — Per gegen ken Aibeiter Anton ga uschtesig ) Hermann Otto Klotz aus Scheubengrobsdorf, s. 140 Ziffer
boren, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft 8 m 169 wegen Begünstigung und Hehlerei in den Akten fn . , n n ,,, 6 wider Schötz und Gen, N 15 ö. 495. e. *. laffene und am 27. August 1885 auf den Namen Es wird ersucht, S en, zu verbaften Gortz'ezkewie berichtigte Steckbrief wird zurück=
8.
öffentlichen Kenntniß
1) Tischler Ernst Huldreich Hebenstreit aus 165)
Richard Paul Köhler aus Gera, Ih Goldschmied Walther Otto Naumaun aus berg,
riedrich Hermann Dietzel aus 3 Gustav Walther Fenstel aus Triebes, Uhrmacher Otto Senf aus Gera, oy) Franz Louis Ahnert aus Goͤttendorf, ö 10) Guftav Hermann Scheffel aus Hohenleuben, Reiche befindliche Vermögen der Abwesenden mit 115 Franz Stto Hemmann aus Langenwetzen⸗ Beschlag belegt worden ist.
1 Maurer Friedrich Louis Grübe aus Seifarthẽ
orf,
; 15 Karl Friedrich Julius Weidlich aus Langen⸗ o rey. erg, . K h Erdmann Otto Kühnel aus Hohenleuben,
ermann Otto Wild aus Gera,
165 Fleischer Robert Richard Stier aus Gera, 17) Max Bruno Geßner aus Greiz, . 18) Handarbeiter Karl Albert Franke aus Eisen⸗
wegen , , der Wehrpflicht auf Grund von des Straf ⸗Gesetzbuchs durch Be⸗
Triebes, ieh der Strafkammer J. des gemeinschaftlichen ndgerichts hier vom 3. November d. Is. das
Hauptverfahren vor der II. Strafkammer hier eröffnet und durch diesen Beschluß das im Deutschen
Gera, den 20. November 1888. Die Staatsanwaltschaft bei dem gemeinschaftlichen Landgericht.
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
132207] Aufgebot.
Auf Antrag des Gastwirths Carl Poser zu Han— nover wird der Inhaber des von der Kapital versiche⸗ rungsanstalt zu Jannover auf den Namen der Lieder- tafel Ernst August“ daselbst ausgefertigten Spar⸗ kassenbuchs Nr. 89183 über 135 6 54 3 aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf Dienstag, 7. Mai 1889, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Urtunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Sannover, 21. September 18588.
Königliches Amtsgericht. IVb. gez. Jordan. ¶ * 8.) Ausgefertigt: Thielge,
Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.
(438261
Auf Antrag des Taglöhners Jakob Bauer J. von Feudenheim erläßt das Gr. Amtsgericht, Abth. 4, dahier das Aufgebot des auf dessen Namen lautenden von der Sparkasse der Stadt Mannheim ausgestellten, dem Antragsteller abhanden gekommenen Einlage⸗ buches Nr. 6 647 über 19 4 75 3.
Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 13. Juni 1889, Vorm. 9 Uhr, vor dem Gr. Amtsgericht, Abth. IV., dahier bestimmten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Mannheim, den 21. November 1888.
Der J Gr. Amtsgerichts: e i er.
(43790 Aufgebot. Auf den Antrag der Erben des Kaufmanns S. Oelsner hier, nämlich: . I) der verwittweten Kaufmann Oelsner, Sofie, geborenen Eckeredorf, hier, 2) der geschiedenen Kaufmann Freudenthal, Luise, geborenen Oelsner, hier, 3) der verehelichten Kaufmann Epstein, Martha, geborenen Oelsner, in Berlin, 4) der verehelichten Kaufmann Itzig, Anna, ge⸗ borenen Oelsner, in Berlin, 5) des Fräulein Clara Oelsner hier, wird der Inhaber des angeblich verlorenen Interims⸗ vorschußscheines Nr. 1816.17 zur Gründung einer Realschule erster Ordnung in Reichenbach über 40 Thaler, ausgefertigt vom Realschul⸗Comitè hier, aufgef ordert, seine Rechte auf diesen Schein spätestens im Aufgebotstermine den 8. Inli 1889, Vor- mittags 11 Uhr, bei dem unterzeichnelen Ge— richte, Zimmer IV, anzumelden und den Interims⸗ vorschußschein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird. Reichenbach u. d. Eule, den 17. Norbr. 1888. Königliches Amtsgericht.
(23103 ; Das Königliche Amtsgericht München J., Abtheilung A. für Civilsachen, hat am 20. Juli laufenden Jahres folgendes Aufgebot . erlassen: j
Es ist zu Verlust gegangen ein auf den Namen der Anna Koller von Passau lautender Interims- schein der bayerischen Hypotheken⸗˖ und Wechselbank vom 31. Dezember 1844, unterzeichnet vom Direktor . aver Riezler und Administrator Josef
iezler, über eine Theileinlage von 25 Fl. zur 2. Klasse der V. Jahresgesellschaft (1844), welcher die Nummer 20 Fol. 2 trägt.
Auf Antrag des K. Advokaten und Justizrathes Kleinschroth Namens und im Auftrage der Anna Koller, nun verehelichten Drexler, Aufschlägersfrau in Vilshofen, wird der Inhaber obigen Interims⸗ scheines aufgefordert, längstens im ir e bor rern n, am Freitag, den 1. März 1889, Vormittags 8 uhr, im diesgerichtlichen Geschäftszimmer Nr. 18,1 (Augustinerstock) seine Rechte anzumelden und den Interimsschein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.
München, den 21. Juli 1885.
Der geschäftsl. Kgl. Gerichtsschreiber: (L. 8) Hagenauer.
(43834 Ansfertigung. Aufgebot.
Dem Privatier Joseph Pulvermüller von Bay⸗ reuth wurde unterm 3. Mai 1886 von der Kgl. Filialbank Bayreuth ein Depositionsschein über die von ihm am gleichen Tage erfolgte Hinterlegung von
1009 Fl. in 2 Stück Hochstadt — Kronacher 48 0! Eisenbahn ⸗ Obligationen, 2090 M in 1 Stück 40j0 bayer. Staats- Obligation, c 3060 M in 3 Stück dal. à 1060 , im Gesammtnominalwerthe von 6714,29 4 auggestellt und behändigt.
Bieser Schein wird von Joseph Pulvermüller seit dem Frühjahre 1888 ven g,
Er hat deshalb den für zulässig erachteten Antrag g estellt, das Aufgebotsverfahren zu erlassen.
Es wird nun auf Mittwoch, den 5. Juni 1889, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale des Kgl. Amtsgerichts Bayreuth Aufgebotstermin anberaumt und der gegenwärtige Inhaber obigen Depositionsscheines . spätestens im Auf⸗ gebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte geltend zu machen und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt würde.
Bayrenth, 22. November 1888.
Königliches Amtsgericht.
Lunz. Den Gleichlaut, vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift bestätigt. Bayrenth, 22. November 1888. Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts. a. 8) Der Kgl. Sekretär:
Deuffel. az? 89]
Anfgebot. ; Herzogliche Kammer, Direktion der Forsten, in Braunschweig hat als Hesitzerin des im Grundbuche nicht eingetragenen Forstortẽ Helleweg (fruher Helle. berg), Forstreylers Cimen, ihr Eigenihum glaubhaft machend, das Aufgebot eines Trennstücks des bezeich⸗
gemäß werden alle Diejenigen, welche ein Recht an dein bezeichneten Grundstück zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, solche Ansprüche und Rechte spätestens im Aufgebotstermin am Freitag, den 15. Februar 1889. Morgens 10 Uhr, vor unterzeichnetem Herzoglichen Amtsgerichte anzumelden. unter Androhung des Rechtsnachtheils, daß nach Ablauf. der bezeichneten . Herzoglicke Kammer als Gigenthümerin der fraglichen Grundfläche im Grundbuch eingetragen werden, wird und daß, wer die ihm obliegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das Grundstück
erworben hat, nicht mehr geltend machen kann.
Stadtoldendorf, den I7. November 1888.
Herzoglich Braunschweigisches Amtsgericht.
. gez. Wolff, 268 Veröffentlicht: Schünemann, Gerichtsschreiber.
143827 Aufgebot.
Auf Antrag des Brauereibesitzers Carl Reich zu Loslau wird behufs Besitztitel⸗Berichtigung über das in seinem Besitze befindliche, zu Loslau belegene und im Grundbuche von Neu⸗Loslau unter Nr. 2 ein⸗ getragene Grundstück von 2 a 40 gm Hofraum, J 2 Fläͤchenabschnitt 506 / 77 hiermit auf⸗ geboten.
Als Eigenthümerin dieses Grundstücks ist noch laut Verfügung vom 21. August 1831 Franziska Pudelko, geb. Kaiser, im Grundbuche eingetragen. Dieselbe ist bereits am 18. März 1848 zu Loslau verstorben. .
Die Eintragung derselben als Alleineigenthümerin ist erfolgt unter Vorbehalt der Rechte des ver— schollenen, aber noch nicht für todt erklärten Mit- eigenthümers Heinrich Pudelko. Derselbe ist aber bereits vor dem Jahre 1822 zu Loslau verstorben.
Es werden hiernach alle diejenigen Personen, welche als Erben oder sonstige Rechtsnachfolger des Heinrich Pudelko und der Franziska Pudelko, geb. Kaiser, Ansprüche auf das Eigenthum des vorbezeichneten Grundstücks oder die dem Heinrich Pudelko vorbe⸗ haltenen Rechte erheben wollen, aufgefordert:
ihre Ansprüche und Rechte bis spätestens in dem am 1. März 1889, Bormittags 10 Uhr, vor dem hiesigen Amtsgericht, Schoͤffensaal, an ⸗ stehenden Aufgebotstermine anzumelden, widrigen⸗ falls sie mit denselben ausgeschlossen werden und die Eintragung des Besitztitels für den Antrag steller erfolgen wird. — F. 12/88. —
Loslau, den 19. November 1888.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung J.
(3825 Aufgebot.
Im Wege der Expropriation haben folgende Grundbesitzer die rachbezeichneten Grundstücke gegen Geldentschädigung behuf. Verbreiterung des nördlich neben dem Kommunikationsfußwege Königslutter — Lauingen befindlichen Wegegrabens abgetreten:
I) der Rittergutsbesitzer von Lauingen zu Lauingen von dem Plane Nr. 12 der Sexarationskarte von Königslutter — jetzt zur Feldmark Lauingen gehörig — eine Fläche von 1,5 a gegen eine Entschaͤdigung von 72 ,
2) der Fleischermeister August Eckhardt zu Königs⸗ lutter vom Plane Nr. 13 der Karte eine Fläche von 2,9 a gegen eine Entschädigung von 139, 24 .
3) der Mühlenbesitzer Rudolph Meder in Ober- lutter vom Plane Nr. 14 der Karte eine Fläche von o,8S a gegen eine Entschädigung von 38,49
Zur Auszahlung der Entschädigungsbeträge ist Termin auf den 26. Januar 1889, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hierselbst anberaumt.
Auf Antrag Herzoglicher Kreisdirektion in Helm stedt werden zu . Termine alle Diejenigen, welche an den abgetretenen Grundflächen bezw. den zu zahlenden Entschädigungskapitalien dingliche Be⸗ rechtigungen zu haben glauben, mit der Aufforderung vorgeladen, ihre Ansprüche spätestens im Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben ausge schlossen werden sollen.
Königslutter, den 19. November 1888.
Herzogliches Amtsgericht. Schwarzenberg.
[46830] Aufgebot. Das Eigenthum des Grundstücks Zaborowo l, dessen Besißtitel gegenwärtig auf den Namen des Burgers Johann Gottlieb Grunert und dessen Ehe⸗ frau Eleonore, geborene Heinz, zu Zaborowo berich⸗ tigt ist, soll für 1) die Henriette Louise Groß und deren Ehe⸗ mann, Morgner Scheppau in Zaborowo, 2) den Härtner Johann Carl Groß in Berlin, 3) die Henriette Julianne Groß und deren Ehe⸗ mann, Pantoffelmacher Franz Laugsch in Zaborowo, 4) den Schuhmachermeister August Wilhelm Groß in Tschirnau, ) der Arbeiter Hermann Rudolf Groß in Schön⸗ hausen bei Berlin eingetragen werden. Auf den Antrag derselben wer⸗ den deshalb alle ihrer Existenz nach unbekannten Eigenthums · Prãtendenten ö ihre An⸗ sprüche und Rechte auf das Grundstück spaͤtestens im Aufgebotstermin am S. Juni 1889, Vor⸗ mittags 10 Uhr, ,. r. 25, anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Realansprüchen auf das Grundstück werden ausgeschlossen und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden
wird. Lifsa, den 17. November 1888. Königliches Amtsgericht.
1438351 Aufgebot. Nachdem der. Johannes Riebold von Kalkobes, geb. am 65. Juni 1807 zu Oberlengsfeld, wie vom Vormund desselben, Hieronymus Bätz zu Kalkobes, e, . gemacht ist, vor vielen Jahren nach merika ausgewandert und sein Aufenthaltsort un⸗ bekannt, auch vom Vormund beantragt ist, den . HRiebold für todt zu erklären, wird ꝛc. Riebold aufgefordert, im Termin den 5. Februar 1889, Vormittags 9 Uhr, an Gerichtsstelle zu erscheinen, , . er für todt erklärt werden wird. — Hersfeld, am 17. November 1888. Königliches Amtsgericht. Abtheilung J.
lags Amtsgericht Samburg. Auf Antrag von Rechtsanwalt . Hermann
daß Alle, welcke an den Nachlaß des am 15. April 1888 hierselbst verstorbenen Paul Max Gutwasser Erb⸗ oder sonstige Ansprüche und Forderungen zu haben vermeiner, oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser am 10. Februar 1888 errichteten, am 26. April 1888 hieselbst publizirten Testaments, wider ⸗ sprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An und Widersprüche und , spätestens in dem auf Donnerstag, den 10. Jannar 1889, 2 Uhr Nachmittags, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Danimthorstraße 109. Zimmer Nr. 56, anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevoll mächtigten — bei Strafe des Ausschlusses. Hamburg, den 16. November 1885. , Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung: Rom berg Dr, Gerich: s⸗ Sekretär.
(43831) Oeffentliche Aufforderung.
Dem an unbekanntem Ort abwesenden Friedrich . von Ober-Roßbach, Sohn des verstorbenen
irchenraths Wilhelm Fuhr daselbst, wird eröffnet, dah der Kaiserliche Ober. Post Sekretär i. P. Justus m i h, am 19. 1. Mts. dahier mit Hinter ⸗ assung eines Testamentes, in welchem er die Kinder resp. Enkel seiner verstorbenen Geschwister als Erben seines Nachlasses eingesetzt hat, verstorben ist, und daß sein Erbtheil testamentarisch auf M 800. welcher Betrag bis auf Weiteres gerichtlich hinterlegt werden soll, festgesetzt ist. Dem Friedrich Fuhr wird nun— mehr aufgegeben, innerhalb 8 Wochen, von heute an, Einwendungen gegen dieses Testament zu erheben, gegenfalls dessen Anerkennung unter mtellt, ein Kurator für ihn ernannt und nach dessen Aaträgen verfahren werden wird.
Grünberg, den 20. November 18388.
Großherzoglich Hessisches Amtsgericht. Unterschrift.)
43832
Dem mit unbekanntem Aufenthalt abwesenden Peter Hochstein aus Uiphe beziehungsweise dessen Kindern wird hiermit aufgegeben, im Aufgebots— termin Donnerstag, 17. Januar k. J., Vor⸗ mittags 9 Uhr, hierselbst Erklärung über Antre— tung oder Ausschlagung der ihm durch den Tod der Johannes Schneider X. Wittwe, Anna Margaretha, geborenen Hochstein, zu Utpbe zugefallenen Erbschaft abzugeben, andernfalls Verzicht auf solche ange⸗ nommen wird.
. den 20. November 1888.
roßherzogliches Amtsgericht Hungen. Unterschrift.)
43425
Das Liqꝛuidationsrerfahren über den Nachlaß des Hotelbefitzers Theodor Ferdinand Ludwig Luschs⸗Baur hierselbft ist nach erfolgter Ab haltung des Schlußtermins durch Beschluß des Amtsgerichts von heute aufgehoben.
Bremen, den 21. November 1388.
Der Gerichtsschreiber: Stede.
[485i] Oeffentliche Zuftellung.
Die, verehelichte Arbeiter Johanna. Veronika Dulski, geb. Riedel, hier, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Pr. Seegall hier, klagt gegen ihren Ehe⸗ mann, den Arbeiter Michael August Dulski, zuletzt in Schönekerg wohnhaft gewesen, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem trage, die Ehe der Parteien zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu er⸗ klären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts II. zu Berlin, Hallesches Ufer 29ß351, Zimmer 33, auf den 14. März 1889, Vormittags 10 Uhr, mit der Auffor⸗ derung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen m wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 19. November 1888. Gräben, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts II. Civilkammer I.
43904 Oeffentliche Zustellung.
Nr. 16427. Die Ehefrau des Taglöhnerg Lud⸗ wig Birkenmeier, Elise, geb, Hofstetter, zu Mann⸗ heim, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Darm⸗ städter daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Taglõhner ,, Birkenmeier, zuletzt in Mann⸗ beim, jetzt an unbekannten Orten abwesend, wegen EChescheidung mit dem Antrage, die zwischen den Streittheilen am 26. Juli 1873 in Mannheim abgeschlossene Ehe wegen Ehebruchs, grober Ver unglimpfung und Mißhandlung, verübt durch den eklagten, für geschieden zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die J. Civilkammer des Großh. Landgerichts zu Mannheim auf Mittwoch, den 27. Febrnar 1889, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. ei, Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Mannheim, den 20. November 1888.
Dr. Schneider,
Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.
(43862 Oeffentliche Vorladung. In der Prozeßsache der Bertha Stahlschmidt zu 5 Klägerin, vertreten durch den Rechtsanwalt Bönner zu Siegen, gegen: 1) den Fabrikant Heinrich Wilhelm Drevermann zu Poeten auf Enneperstraße, 2) den k . Friedrich Schölling zu Haspe, 3) die Erben des Hüttendirektors Jacob Kocher in Haspe: a. Wittwe Jacob Kocher in Haspe, b. Albert Kocher in Schlebusch, C. Otto Kocher zu Davenpoort an e sitnz
aspe,
d. Ehefrau Kaufmann Karl Bölling in e. en. Kaufmann Bender in Solingen, f. Ehefrau Pastor Hasemann zu Ziesa in Sachsen, g. Ehefrau Biesenmeier zu Lähn in Schlesien, h. Paul Kocher zu Pietermaritzburg (Natal), i. Ehefrau Dr. Gustav Kramer in Haspe, k. Martha Kocher daselbst. l. Max Kocher daselbst, Beklagte, ad 1. 2, 3 a, d, i vertreten durch Rechtsanwalt
neten Forstortes zu 39 a 70 4m beantragt. Dem-
Bauer, als Testamentsvollstrecker von Paul Max Gutwasser, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
Scheele in Arnsberg, wegen Aufschluß mehrerer Gruben,
hat das Königliche Amtsgericht zu Hilchenbach die Unustãndigkeit und Verweisung des ö. an das Königliche Landgericht zu Arnsberg durch Urtheil vom 9. Dejember 1885 ausgesprochen.
Da dLieses Urtheil die Rechtsfraft beschritten hat, ladet Klägerin den Mitbeklagten Paul Kocher — unbekannten Aufenthalts — zur mündlichen Ver⸗ bandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Arnsberg auf den 21. Februar 1889, Vormittags 10 uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Ladungsantrag bekannt gemackt.
Arusberg, den 16 November 18838.
ö Becker, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts
43851 Oeffentliche Zustellung.
Der Ackerer Nikolaus Goffinet in . ver⸗ treten durch Liquidator Schaack in Diedenhofen, klagt gegen den Maurer Peter Schooß, früher zu Düdelingen, jetzt ohne bekannten Wohn und Aufent- haltsort, wegen Ein spruchs gegen einen Vollstreckungs⸗ befehl, mit dem Antrage auf Aufhebung des gegen ihn erlassenen Vollstreckungsbefehls hiesiger Stelle vom 10. September 1888 und Verurtheilung des Beklagten zu den Kosten des Verfahrens, und ' ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtestreits vor das Kaiserliche Amtsgericht zu Diedenhofen auf den 23. Januar 1839, Vor⸗ mittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen . wird dieser Auszug der Klage bekannt
mac.
. ö Orth, Gerichtsschreiber des Kaiferlichen Amtsgerichts.
(43852 Oeffentliche Zustellung.
I Der Besitzer Friedrich Bundt . Gr. Bersch⸗ kallen, 2) der Besitzer Jobann August Bundt zu Pagelienen, vertreten durch den Rechts anwalt Siekr n Insterburg, klagen gegen die verwittwete Frau Johanna Dorothea Conradt, geborene Stahr, un⸗ bekannten Aufenthalts, wegen Löschungsbewilligung, mit dem Antrage: die Beklagte kostenpflichtig zu verurtheilen, über folgende im Grundbuche von Gr. Berschkallen Nr. 5 in Abtheilung IJ Nr. I3 ein- getragenen Posten; a für die Beklagte eingetragenen 36 Thaler nebst 6 oo Zinsen, b. für die verstorbenen Altsiter Daniel und Eva, geborne Neumann,. Stahꝛ schen Eheleute eingetragenen 252 Thlr. nebst oso Zinsen, e. für die verstorbene unverehelichte Amalie Stahr eingetragenen 1090 Thaler nebst 66 Zinsen, für sich beziehungsweise als Miterben nach den bezüglichen verstorbenen Gläubigern Löschungs— quittung zu ertheilen, und laden die Beklagte zur mändlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Insterburg auf den 20. Februar 1889, Vor mittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu be⸗ stellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemächt.
Insterburg, den 14. November 1883.
ü ; Migge, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
(43857! Gütertrennungsklage.
Die Ehefrau Wilhelm Bertholet. Magdalena, geb. Dingler, ohne Geschäft, zu Breitscheid bei Seelscheid, vertreten durch Rechtsanwalt Levi in Bonn, klagt gegen ihren genannten Ehemann ꝛc. Ber⸗ tholet, Schlosser, zu Breitscheid, wegen Güter trennung, mit dem Antrage auf Auflösung der zwischen den Parteien bestehenden ehelichen Güter gemeinschaft. Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Bonn ist neuer Termin auf den *. . 1889, Vormittags 10 Uhr, be⸗ immt.
Bonn, 21. November 1888s.
Klein, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
assi
Die Ehefrau des Metzgers Anton Breuer, Maria, geb. Koch, zu Krefeld, vertreten durch Rechtsanwalt Kausen hier, klagt gegen ihren genannten, daselbst wohnenden Ehemann, mit dem Antrage auf Güter⸗ trennung, und ist Termin zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor der II. Civil kammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf auf den S. Jannar 1889, Bormittags 9 Uhr, bestimmt. Düsseldorf, den 22. November 1883.
; Arand, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
43860)
Die Ehefrau des Drechslermeisters Peter Wilhelm Cönen, Elisabeth, geborene Wienen, ohne Geschäft zu Rheydt, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Reinartz hier, klagt gegen ihren genannten daselbst wohnenden Ehemann, mit dem Antrage auf Gütertrennung, und ist Termin zur mündlichen Verhandlung des Rechts- streits vor der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf auf den 8. Januar 1889, Vormittags 9 Uhr, bestimmt. Düfseldorf, den 22. November 1883.
Arand, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
(43849
Die Ehefrau des Tagelöhners Theodor Greiß, Anna Mgria, geb. Münch, in Dünwald bei Mül— heim a. Rhein, Prozeßbevollmächtigter Rechtsanwalt Hesselbach, klagt gegen ihren Ehemann auf Güter ⸗ trennung. Termin zur Verhandlung ist bestimmt auf den 7. Februar 1889, Vormittags 9 Uhr, vor dem Landgerichte zu Köln, III. Civil. kammer.
stöln, den 22. November 1888.
Der Gerichtsschreiber: Rustorff.
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ie zum Armenrechte zugelassene Helena, geb. Herzogenrath, Ehefrau Jacob Spix zu e, inf. vertreten durch Rechtsanwalt Hamacher zu ane. klagt gegen ihren genannten Ehemann mit dem Antrage auf Gütertrennung. Termin zur mündlichen
Verhandlung ist anberaumt auf Donnerstag, den 31. Januar 1889, Vormittags 9 ir. vor
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