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Vr, 134, Götz v,. Olenhusen, Hauptm. und Comp. Chef im Schützen. (Füs.) Regiment Nr. 108, Patente ihrer Charge verlieben. v. Mücke, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 139, zum Hauptm. u. Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 164 befördert. v. Schönberg, Pr. Lt. m Inf. 29 r. 1066, v. Oppen⸗Huld enberg, Pr. Lt. im Gren. Regt. Nr. 100, der Charakter als Hauptmann verliehen. — Den Pr. Lts.. Kohl im Jäger⸗Bat. Nr. 13. Meyer im Inf. Regt. Nr. 104, Frhr. v. Keller, Hesse im Inf. Regt. Nr. JI03, Ayrer im Jäger⸗Bat. Nr. 12, v. Drig als ki im Inf. Regt. Nr. 1022, Haeberlin, v. Kotsch im Inf. Regt. Nr. 133, v. Reyber im Jäger ⸗Bat. Nr. 15, Patente ihrer Charge verliehen. Lippe, Sec Lt. im Inf. Regt. Nr. 139, Stegemann, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 133. zu Pr. Lts. befördert. Freiesleben, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 106, Hoch, Sec. Tt. im Gren. Regt. Nr. 101, Graf Vitzthum v. Eckstädt, Sec. Lt. im Gren. Regt. Nr. 100, der Charakter als Prem. Lt. verliehen.
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21. November. Ernst IH. regierender Sachsen⸗Coburg und Gotha Hoheit, Gen. Lt, zum der Kav. befördert.
Im Beurlaubtenstande. 20 November. Frhr. v. Mil kau, t Lt. von der Res. des Karah. Regts, zum Rittm. der Reserve
efördert. — Die Sec. Lts. der Landw. Kav. 1. Aufgebots: Spies
des Landw. Bats. Bezirks Zittau, Hahmann des Landw. Bats. Bezirks Chemnitz, Creutznach des Landw. Bats. Bezirks 1. Dres- den, zu Pr. Lts. der Landw. Kav. 1. Aufgebots befördert.
Abschieds bewilligungen. Im aktiven Heere. 20. No- vember. vx. Wur mb, Major und Bats. Commandeur im Gren. Regt. Nr. 101, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der esetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der g ts. Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Disp. gestellt. v. Lentz, charakteris. Oberst j. D., unter Fortgewährung der gesetz lichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der Uniform des Int. Regts. Nr. 1092 mit den vorgeschriebenen Abzeichen det er⸗ betene Abschied bewilligt. ;
Im Beurlaubtenstande. 206. November. Schmidt, Sec. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. 2. Aufgebots des Landw. Bats. Bezirks J. Dresden, der erbetene Abschied bewilligt.
Im Sanitäts- Corps. 26, November. Dr. Stecher, charakteris. Ober Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt des Gren. Regts. Nr. 101, zum etatsmäßigen Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. ernannt. Dr. Reichel, Stabs« und Abtheil. Arzt im Feld⸗Art. Regt. Nr. 28, zum Ober ⸗Stabsarzt 2. Kl, und Regtg. Arzt des Inf. Regts. Nr 195 befördert. Dr. Roe sch, Stabs. und Bats. Arßt im Infanterie Regiment Nr. 103. zum Feld ⸗Art. Regiment Nr. 28 versetzt. Dr. Meyer, Assistenz / Arzt 1. Klasse im Infanterie · Regiment Nr. 102, zum Stabs⸗ und Bats, Arzt im Inf. Regt. Nr. 103, Goesm ann, Assist. Arzt 2. Kl. i. Gren. Regt. Nr. 100, z. Assist. Arzt J. Kl., befördert. — Die Assist. Aerzte 2. KJ. der Res.: Dr. Seidel, Dr. Röstel des Landw. Bats. Bezirks Zittau. Gattermann, des Landw. Bats. Bezirks Plauen, Br. Prüfer, Dr. Meyer des Landw. Batz. Bezirks Chemnitz, Dr. Marschner, Dr. Dillner des Landwebr-Bats. Bezirks JI. Dregren, Dr. Buch heim des Landw. Bats. Bezirks J. Leipzig, zu Assist. Aerzten 1. Kl. der Res.
befördert. . gaiserliche Marine.
Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen 2c. Berlin, 20. November. Kreßzschmar, Torpeder⸗Unter ⸗Lt. a. D. im Landw. Bats. Bez. Kiel, zuletzt beim Torpedo Depot in Friedrichsort, unter Beförderung zum Torpeder Lt., als Torvpeder Lt. der Res. wiederangestellt. He st erm ann, Maschinen ⸗Unter⸗Ingenieur, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung m CEivildienst und seiner bisherigen Uniform der Abschied bewilligt. k Marine / Ober Zahlmeister, mit Pension, der Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner bisherigen Uniform mit Ablauf des Monats Februar 1889 in den Ruhestand versetzt.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 28. November. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen gestern Vormittag um 10 Uhr den kommandirenden Admiral, Grafen Monts, und um I1 Uhr den Chef des Militarkabinets zu längeren Vor⸗ trägen.
; Um 12/4 Uhr hatte der österreichischungarische Militär⸗ Bevollmächtigte, Qberst von Steininger, und um 1233 Uhr die hiesigen englischen Geistlichen Reverend Earse und Bischof Wilkinson die Ehre des Empfanges.
— 7 Laufe des gestrigen Vormittags traf die telegraphische Nachricht hier ein, daß der Bundes⸗Präsident der schweizerischen Eidgenossenschaft, Oberst Hertenstein, in der verflossenen Nacht dahingeschieden ist.
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Graf von Bismarck⸗Schönhausen, hat in Pl e dieser traurigen Nachricht an den hiesigen schweizerischen Gesandten, Herrn Oberst Roth, eine Note gerichtet und demselben darin die aufrichtige Theil⸗ nahme der Kaiserlichen Regierung an dem schweren Verlust ausgesprochen, welchen Volk und Regierung der schweizerischen Eidgenossenschaft erlitten haben.
— Der Bericht über die e,, Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (4) Sitzung des Reichstages, welcher der Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staats⸗ sekretär von Boetticher, der Staats⸗Minister Bronsart von Schellendorff, der Staatssekretär im Reichs-Justizamt von Schelling, der Chef der Admiralität, Graf von Monts, der Staatssekretär des Reichs ⸗-Schatzamts, Freiherr von Maltzahn-⸗Gültz, sowie andere Bevdllmächtigte zum Inden lh beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß die zufolge der Bestimmung im 8. 28 Abf. 2 des Gesetzes, , die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozial⸗ demokratie, vom 21. Oktober 1878 vorgeschriebene Dar⸗ legung über die Anordnungen, welche von der König⸗ lich preußischen, der Königlich sächsischen, der Groß⸗ herzoglich . und der Regierung der freien und Hansestadt Hamburg unter dem 26. September, 28. Juni und 28. September d. J. mit Genehmigung des Bundesraths getroffen worden sind, und der Gesetzentwurf, betreffend die Erwerbs⸗ und Wirthschaftsgenossenschaften, ein⸗ gegangen sind.
uf der Tagesordnung stand als erster Gegenstand Fort⸗ setzung der ersten Berathung des Entwurfs eines Ge⸗ en. betreffend die Feststellung des Reichs haus⸗ alts⸗Etgts für das Etats ja hr 1889/90, nebst Anlagen und einer Denkschrift in Verbindung mit der ersten Berathüng des Entwurfs eines Gesetzes, , . die Aufnahme einer Anleihe für i. der Verwaltungen des . der Marine und der Reichs-Eisen—⸗ ahnen!
3. J
Der Abg. Liebknecht bedauerte zunächst, daß im Gegensatz denefri the . der e ine en Hr ee ihren hetzeris 2 Ton Wr ref e g hen i
wickelung der Dinge entgegenwirte. Die Ausgaben 1 das Reich, für das Heer und die Marine hätten sich seit der Gründung des Deutschen Reichs stetig vermehrt und dies beweise den ungesunden Zustand der Dinge, der in letzter Reihe n,, sei auf die e nm lie, Umstände, unter denen die Einigung Deutschlands vollzogen habe. Die Einigung sei nicht von unten herauf, vom Volk aus er⸗ olgt, und deshalb werde das Reich auch nur auf gewaltsame eise zusammengehalten; es fehle die Freiheit. Der Vor⸗ wurf der gRieichs feindschaft, den man einem großen Theil der Wähler mache, sei . unbegründet; im Falle des Angriffs Seitens einer feindlichen Macht sei auch der letzte Sozialdemokrat verpflichtet und bereit, seine Pflicht ür das gemeinsame Vaterland zu thun. Durch derartige hrasen errege man bei dem Auslande nur Hoffnungen auf die Uneinigkeit im Innern des deutschen Volkes. (Schluß des
Blattes.) ürstlich
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, schwarzburg⸗sondershausensche Staats⸗Minister von Wolffers⸗ dorf, ist von hier wieder abgereist.
— Der Königlich . Gesandte am hiesigen Aller⸗ n n Hofe, Graf von Lerchenfeld⸗Koefering, ist von
rzem Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Ge⸗ schäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
— Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von HohenzollJern, General⸗Major à la suite des 2. Garde— Dragoner⸗Regiments und Commandeur der 3. Garde⸗Kavallerie⸗ Brigade, ist von Urlaub nach München und Ludwigslust hierher zurückgekehrt.
Baden. Karlsruhe, 26. November. (Karlsr. Ztg.) Der Erbprinz von Anhalt ist gestern Abend von Baden⸗ Baden nach München abgereist.
effen. Darmstadt, 28. November. (W. T. B.) Der
Großfürst und die Großfürstin Sergius von Ruß— land sind heute Vormittag, von Florenz kommend, zum Besuch der Großherzoglichen Familie hier eingetroffen.
Oldenburg. Oldenburg, 27. November. Nach einem der Landessynode vorgelegten Gesetzentwurf, betreffend die Mitwirkung des Ober⸗-Kirchenraths beim kirchlichen Bauwesen, sollen Neubauten von Kirchen, Kapellen, Kirchen- und Glocken⸗ thürmen sowie die Herstellung von Altären, Kanzeln, Lese⸗ pulten, Orgeln und Gestühlen, ferner die Errichtung von Denkmälern in oder an Kirchen und Kapellen ꝛc, ferner Aende⸗ rungen an solchen Gebäuden und Einrichtungen, sofern sie nicht offenbar ohne Bedeutung für die Haltbarkeit, den gottesdienst⸗ lichen Zweck oder den Werth des Gegenstandes in Bezug auf Kunst oder Geschichte sind, der Genehmigung des Ober⸗ Kirchenraths unterliegen. Diesem Gesetzentwurf wurde in der heutigen Sitzung in erster Lesung zugestimmt. Der Gesetz⸗ entwurf, betreffend das Minimalgehalt der Pfarrer, wurde auch in zweiter Lesung angenommen.
Defsterreich⸗ Ungarn. Pest, 26. November. (Prag. Ztg.) Im Abgeordnetenhause wurde der Antrag des 309) IJluny betreffend die Errichtung eines unabhängigen Gerichts zur Entscheidung von angefochtenen Wahlen, abgelehnt, nachdem der Justiz-Minister die Vor— lage eines diesbezüglichen Gesetzentwurfs in der nächsten Session in Aussicht stellte. .
— 27. November. (W. T. B.) Die hiesige Han del s⸗ kammer unterzog die politische Thätigkeit und die Ungarn feindliche Haltung ihres Sekretärs Stein⸗ acker, welcher sich am 25. d. M. im Abgeordnetenhause bei der Berathung über die Nationalitätenfrage wiederholte Ordnungsrufe zugezogen hatte, einer strengen Prüfung. Da Steinacker hierbei einräumte, daß sein Verhalten Tadel ver⸗ diene, und feierlich erklärte, daß er ein rückhaltsloser An— hänger des ungarischen Staats sei und in Zukunft sich jeder Thätigkeit und Aeußerung, welche der öffentlichen Mei nung und den Intentionen der Handelskammer widerspräche, enthalten werde, so wurde dem Antrag, Steinacker seines
ostens als Sekretär der Handelskammer zu entheben, keine
olge gegeben und Steinacker nur eine Rüge ertheilt. Die Blätter sprechen sich über dieses Vorgehen der Handelskammer zustimmend und anerkennend aus.
— 28. November. (W. T. B.) Der Abgeordnete Steinacker hat sein Mandat niedergelegt.
Großbritannien und Irland. London 27. November. (A. C.) Der Königin wurde gestern in Schloß Windsor von dem Marquis von Salisbury der neu ernannte öster— . Botschafter, Graf Deym, vor— gestellt, welcher der Monarchin sein Beglaubigungsschrei—⸗ ben überreichte.
— 27. November. (W. T. B.) Das Oberhaus erledigte heute die Einzelberathung der Eidesbill und verwarf sämmtliche Abänderungsanträge.
In der heutigen Unterhaussitzung erklärte der Staats⸗ sekretaͤr der Kolonien, Baron Worms: die Regierung 86 unter den obwaltenden Umständen eingewilligt, auf den
unsch Blake's von dessen Ernennung zum Gouverneur in Queensland Abstand zu nehmen. — Der Unter⸗Staatssekretär des Auswärtigen, Fergus son, erklärte: die Pforte behaupte, die englischen und österreichischen Pächter der Ha idarpascha-Ismidt— Eisenbahn hätten die Kontraktbedingungen nicht erfüllt; die Pforte beanspruche deshalb den Wiederbesitz der Linie. Der Botschafter White habe intervenirt, um die Pächter gegen den willkürlichen Akt der Beschlagnahme zu schützen. Der Fall involvire Rechtsfragen. Thatsachen seien nur durch einen Schiedsspruch oder die einschlägigen Gerichte zu ent⸗
scheiden. — 28. November. (W. T. B.) Die Königin hat die Ernennung James Monro's zum Leiter der Lon—
doner Polizei bestätigt.
Frankreich. Paris, 27. November. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Ministerraths erklärte der Justiz-⸗Minister Férouillard: er werde die neuerdings eingegangenen Anträge auf gerichtliche Verfolgung Numa Gilly's der Kammer heute noch nicht vorlegen, sondern warten, bis die nöthigen Formalitäten erfüllt seien, um dann die jetzigen Anträge zugleich mit den früheren zu deponiren, was voraussichtlich am Donnerstag geschehen könne.
4 * .
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Die Deputirtenkammer erklärte in ihrer heutigen Sitzung die Wahl VBoulanger's im Departement du Nord für gültig. Einem Theil der Sitzung wohnte Wilson bei. Die Beiathung des Finanzbudgets wurde heendigt und alsdann beschlossen, von Freitag an alle Tage Sitzungen abzuhalten. Der Präsident Moöline erklärte: er habe ein Gesuch zum gexichtlichen Vorgehen gegen einen Deputirten er aRkr! Die Sitzung wurde darauf geschlossen.
Boulanger wird seine Mandate als Deputirter der Somme und der Charente inférieure niederlegen und nur das im Departement du Nord behalten. Wie verlautet, wird Graf Dillon im Departement der Somme kandidiren.
In einer Versammlung des „Grand Orient“ wurde beschlossen, an der Kundgebung am 2. Dezember am Grabe Bau din's theilzunehmen.
— (Köln. Ztg.) Die Deputirten Raynal und Com payre haben ebenfalls gegen Gilly Verleumdungs⸗ klagen angestrengt; ebenso wird der Banquier Veil—⸗ Picard den Deputirten Wilson wegen Verleumdung be— langen. — In den Wandelgängen der Kammer war man fast einstimmig der Ansicht, daß die Kundgebungen vom Sonn⸗ tag die boulangistische Bewegung nicht gefördert haben; das thatkräftige Auftreten der Regierung findet ef Anerkennung, und die boulangistischen Deputirten sind sehr unzufrieden mit ihrem Erfolg.
Lille, 21. November. (W. T. B.) Infolge des er— neuten Strikes in Charleroi und der Bewegung im Borinage hat der Präfekt des Departements du
Nord die nöthigen Sicherheitsmaßregeln, speziell an
der Grenze zwischen Lille und Avesnes, getroffen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. November. (W. T. B.) Das „Journal de St. Pétersbourg“ be⸗
merkt bei Darlegung des Zwecks der neuen Anleihe, es sei
klar erwiesen, daß dieselbe weder einer kriegerischen Bestimmung noch zur Erhöhung des Defizits diene. Außer den ökonomischen Vortheilen werde die Anleihe dem Staatsschatz eine jährliche Ersparniß von 483 000 Metallrubel während 25 Jahre ein—⸗ bringen. Die Anleihe treffe vielmehr Vorsorge für die Be⸗ dürfnisse des Handels und der ,, Ungeachtet der Pe⸗ rioden einer großen industriellen Thätigkeit, sei eine zeit— weilige Emission von Kreditbillets nothwendig. Die erste Emission von 15 Millionen stehe auf dem Punkt zurück— gezogen zu werden, aber man sehe für nächsten Sommer eine zeitweilige Emission von 75 Millionen Rubel vor. Die Anleihe von 1889 werde also den Interessen des Handels dienen, ohne auf den Werth des Papier⸗Rubels zu drücken. Schließlich bemerkt das Journal: beim aufmerksamen Lesen des betreffenden Ukases werde man inne, daß es sich um ein allgemeines System einer stufenweisen Konversion der Staats—⸗ schuld handle.
talien. Rom, 25. November. (W. T. B.). Das Konsistorium zur Präconisirung der Bischöfe findet um die Mitte Dezember statt; das nächste Konsisto⸗ rium zur Ernennung von Kardinälen wird wahrscheinlich bis zum März verschoben werden. . .
— 28. November. (W. T. B) Der Finanz⸗Minister wird heute in der Deputirtenkammer das abgeschlossene Budget für 1887,88 richtig stellen und den Vor⸗ anschlag pro 1888, 89 sowie das Präliminare pro 1889/90 vorlegen; gleichzeitig wird derselbe die Finanzmaßnahmen für die außerordentlichen Militärausgaben detailliren. Dem „Popolo Romano“ zufolge werden diese Maßnahmen die zeitweilige Wiederherstellung von zwei Zehnteln des Kriegs⸗ zuschlages auf die Grundsteuer und die Erhöhung des Salz⸗ preises auf 55 Centesimi pro Kilo in sich schließen. „Esercito“ bemerkt: der Finanz-Minister werde für die außerordentlichen Ausgaben der Armee und Marine 120 bis 130 Millionen verlangen; es handle sich theils um Vorschüsse auf die vom Parlament bereits genehmigten Kredite, theils um außerordentliche Ausgaben, wie um die Vermehrung von Gewehren für die Territorialmiliz.
Afrika. Egypten. Kairo, 27. November. (W. T. B.) Ein englisches Infanterie⸗Regiment und 100 Mann beritten gemachter Infanterie haben Befehl erhalten, sich unverzüglich nach Suakim zu begeben. .
— (A. C.) Aus Suakim, vom 23. November wird gemeldet:
Am letzten Donnerstag Nachts unterhielt der Feind eine starke Kanonade gegen das Fort Germarji, ohne indessen viel Schaden an zurichten. Gestern Abend fand ein energischer Angriff auf beide Wasser⸗ Forts statt. Die ganze Nacht hindurch wurde lebhaft gefeuert; das Resul⸗ tat ist noch nicht bekannf. Ein Dampfer fährt heute nach Massovah ab. Es werden Vorbereitungen getroffen, um alsbald nach der Ankunft des 10. Neger Bataillons aus Egypten den Angriff auf die Ver⸗ schanzungen des Feindes zu beginnen. Die Rebellen ziehen Ver⸗ stärkungen heran, und man muß sich daher auf einen heftigen Kampf gefaßt machen. Der Gesundbeitszustand und die Stimmung unter der egyptischen Garnison sind vortrefflich.
Seitungõstimmen.
„Die Industrie“ schreibt in einem Artikel: „Ham⸗ burg nach dem Zollanschluß“:
Die Vollziehung des Hamburger und Bremer Zollanschlusses erwähnen die Londoner Blätter in einer Weise, welche deutlich erkennen säßt, daß sie das richtige Verständniß von der handelspolitischen Tragweite dieses neuesten Fortschritts der nationalen Einheit Deutsch⸗ lands besitzen. Am unumwundensten äußert sich die St. James Gazette“, indem sie, mit besonderem Hinweis auf Hamburg, schreibt: Hamburgs Handeltsaussichten können kaum glanzvoller sein, für seinen Hafen und seine Lagerhäuser sind 6 Millionen Pfund ausgegeben worden; und mit dieser trefflichen Ausrüstung tritt es heute in eine neue Laufbahn ein, welche sehr leicht den großen englischen Häfen Abbruch thun kann. Liverpool, das schon unter dem Mitbewerb von Antwerpen hat leiden müssen, dürfte wahrscheinlich am ungünstigsten betroffen werden; aber wenn die kritischen Kaufleute und Verkebrs—⸗ vermittler nicht scharf auf dem Posten sind, so wird selbst der Lon doner Platz die Wirkungen der Verjüngung Hamburgs .
Nachdem den mehr als großartigen Zollanschlußbauten Hamburgs durch den Kaiserbesuch die politische und patriotische Weihe gegeben war, hat nunmehr auch der Handels⸗ und Gewerbestand Alldeutsch⸗ lands durch die von ihm in großer Anzahl entsandten Vertreter in diesen Tagen festlich Kenntniß von den dem friedlichen Wettbewerb der ff r ile rn Völker der ganzen Erde, in erster Linie aber dem deutschen Handelsverkehr gewidmeten neuen Verkehrsanlagen der galten, angesehenen i n Hamburg genommen. Mit echt nordischer Gasifreundschaft hatte die Handelskammer des ersten unter den festländischen Seehandelsplätzen die Einladungen zu einer Zu⸗ sammenkunft an sämmtliche Handelskammern, kaufmännische Körper⸗ schaften und wirthschaftlichen Vereine Deutschlands erlassen, und von den benachbarten Hafenstãdten, aus dem fernsten Osten vom Meeres⸗
am ts.
strande sowie aus dem deutschen Süden vom Fuß der Alpen haben die Vertreter der Geschäftgwelt diesem Rufe freudig Fol . Gz ift bei dieser Gelegenheit eine Auslefe der kaufmãnnischen und , Welt beisammen gewesen. Wohl noch nie sah
eutschland desgleichen, Hamburg oder eine andere deutsche See' stadt sicherlich nicht! Werden auch die herrlichen Junitage, welche vor zwei Jahren zur Eröffnung der Reichs · Postdampferlinien dort begangen. wurden, in ihrer Art niemals übertroffen werden können, da sie den Besüchern ein abgerundetes, ein vollstãndiges und reiches Bild der, zweitgrößten deutschen Seeftadt in Verbindung mit einem ganz einzig dastebenden nationalen Ereigniß von großer Ver⸗ kehrstragweite geboten hatten so überstieg doch die jetzige Zusammen. zunft durch die Zahl der Theilnehmer und durch die Erstreckung der Einladung auf sämmtliche Handelskõrperschaften Deutschlands, fowie auch die Bedeutung des , für die deutsche Wirthschafts⸗ thätigkeit jede vorhergegangene Vereinigung deuffcher Handels ⸗ und Gewerbetrelbenden. it Stolz muß es die Brust des Hamburger Bürgerg erfüllen, daß die alte Hansesfadt in diefen Tagen wiederholt den Schauplatz für hochbedeutsame Kundgebungen densscher Kraft und deutscher Tüchtigkeit gebildet hat, daß die gesammte große Handels. welt Europas auf. den gegenwärtigen Zusammenfluß der bervor ragendften Angehörigen des inländischen Handels- und Gewerbeftandes blickte. Die Erzeugung und Mehrung der Guter geht mit der Kultur der Welt Hand in Hand, der Kaufmann, der Fabrikant wirkt an einem Theil mit zur Hebung des Menschengeschlechts, zur Berbefferung es Daseins des letzteren, und er nimmt daher mit berechtigtem Selbstgefühl den hervorragenden Platz ein, welchen er in Deutschland schon im Mittelalter sich errungen hatte und nun neuerdings mit dem gewaltigen Ausschwung der großgewerblichen Thätigkeit und des Ver⸗ kehrswesens im Sturmschritt sich wieder erobert hat.
Mit dieser hochangesehenen und bedeutsamen Versammlung haben nunmehr die Hollanschlußfeierlichkeiten ihren endgültigen Abschluß ge⸗ funden. Die Schlußsteinlegungen in Gegenwart Sr. Majestät dez Kaisers, begleitet von Mitgliedern des Bundesraths, des Reichstages und anderen hoben Würdenträgern war ein Akt von hochpofitischer Bedeutung. Die bis dahin bestandene Zollschranke zwischen dem er nr Staatsgebiet und demjenigen der benachbarten Bundes⸗ taaten ist gefallen, der freie Verkehr mit dem gefammten übrigen Dꝛutschland ist hergestellt, und dabei hat Hamburg einen Freihafen von genügender Größe behalten, um den Welthandel in seiner big⸗ herigen Weise ungestört fortbetreiben zu können. Hamburg sieht heute mit Befriedigung auf den Tag des Zollanschlusses zurück und hegt die zuversichtliche n. daß die vorgenommenen großen Umwälzungen in seinem Verkehrsleben ihm und dem gesammten deutschen Vater⸗ lande zum Segen gereichen werden. Die Vertreter des Handels und der Industrie aus allen Gauen Deutschlands waren in diesen Tagen in Hamburg versammelt, nicht um einer politischen Handlung beizu— wohnen, sondern um wirthschaftliche Interessen zu verfolgen, um Kritik zu üben an Dem, was seit der denkwürdigen Abmachung mit dem deutschen Reiche im Jahre 1881 geschaffen worden ist, und daß letztere für Hamburg nicht ungünstig ausgefallen, ist heute eine allseitig anerkannte Thatsache.
Fragen wir aber nunmehr nach denjenigen Folgen, welche der Zollanschluß für das deutsche Binnenland haben wird, so sind zweierlei Vortheile zu unterscheiden, welche das letztere von diesem Greigniffe zu erwarten hat. Der nächstliegende besteht darin, daß durch den An⸗ schluß Hamburgs, Altonas, anderer preußischen Gebietstheile und des Bremischen Gebiets eine sehr kaufkräflige Bevölkerung von etwa S800 000 Köpfen als Verbraucher in das deutsche Zollgebiet eingetreten ist, von welchen etwa 590 900 Hamburger sind. Diefer Juwacht
wird einen ansehnlichen Mehrverbrauch deutscher Waaren bewirken,
welcher sich für Kleidung, Ernährung und Einrichtungsgegenstände jährlich immerhin auf einige Millionen Mark belaufen dürfte. In⸗ sofern ist der Reichsbeitrag zu den Kosten des Zollanschlusses eine ganz gute Anlage.
er weitere und größere Vortheil aber wird darin bestehen, daß Hamburg in noch erheblicherem Umfang als bisher der natürliche Vermittler für die gesammte deutsche Ausfuhr nach den überseeischen Ländern werden wird. Wie sich die Dinge schon in den wenigen Jahren seit dem Abschluß der Vereinbarung entwickelt haben, liegt hier eine große Zukunft für Hamburg, wie für die deutfche Export⸗ Industrie. Bei der Berathung deg Reichttages über den Kostenbeltrag von 49 Millionen Mark am 21. Januar 1882 sprach als Kommissar des Bundesgraths Herr Roeloffs in dieser Hinsicht sehr treffende Worte; er sagte u. A.: ;
„Ich glaube, Das, was ich Ihnen soeben geschildert habe, ist doch ein reeller greifbarer Rutzen der Vorlage für die deutsche Industrie und für den deutschen Exporthandel; es sind doch keine Visionen, wenn ich auch nicht mit Zahlen im Einzelnen belegen kann, wie nach 3 Jahren sich die Verhaͤltnisse in dieser Beziehung ent⸗ wickeln mögen. Die Hamburgischen Geschäftsleute halten diese Art der Entwicklung für eine wahrscheinliche, für eine rationelle, für eine auch ihrem Geschäftsbetrieb günstige. Hieran knüpft sich aber ein Nutzen, der von weitersebenden Geschaͤftsleuten als ein noch be⸗ deutenderer angesehen wird, nämlich die engere Beziehung zwischen dem Hamburger Exporthandel und der deutschen Industrie. Es mag ia scherzbaft klingen, aber es ist nichtsdestoweniger wahr, es giebt noch eine ganze Reihe von Hamburger Exporteuren, welche noch recht viel in Deutschland zu entdecken haben in Bezug auf die Leistungt⸗ fähigkeit der deutschen Industrie, und umgekehrt giebt es auch recht viele deutsche Fabrikanten, welche noch recht viel zu entdecken haben in Bezug auf den Nutzen, welchen die wichtige Verbindung zwischen der deutschen Industrie und dem Exporthandel ihnen gewähren kann.“
Das ist vollkommen richtig; die Verhältnisse haben sich in den sechs seitdem verflossenen Jahren bereits in vielversprechender Weise r. nach dieser Richtung hin entwickelt. Die Hamburgischen Aus—⸗ uhrhäuser haben in der That, während früher erklärlicher Weise ihre Aufmerksamkeit mehr auf das Ausland gerichtet war, inzwischen entdeckt, daß sich seit Jahren die Industrie in Deutschland hoch ent⸗ wickelt hat und daß heute deren Erzeugnisse in Bezug auf die Ge⸗ diegenbeit des Rohstoffes und der Form mit den gleichartigen Her⸗ vorbringungen des Auslandes erfolgreich wetteifern können. Die in ländischen Gewerbetreibenden haben sich andererseits beeilt, die ihnen gebotenen Gelegenheiten zur Eiweiterung ihres Absatzes auf dem Weltmarkte wahrzunehmen. Durch Bestellung ständiger Vertreter in 8 durch Mustersammlungen und die Anknüpfung persönlicher
eziehungen zu der ersten deutschen Handelestadt ist bereitg riel ge⸗ e der Fortfall der Zollerschwerungen wird hierin sicher noch weiter förderlich sein, indem vor Allem die Rücksendung von Mustern oder Lagerartikeln ja nunmehr wesentlich vereinfacht ist. Welche sonstigen Veränderungen in handelswirthschaftlicher Beziehung aus dem Zollanschluß für Hamburg hervorgehen dürften, haben wir erst kürzlich in einem Auffatze des Näheren besprochen.
Seit der Begründung des neuen Deutschen Reichs hat Hamburg gewaltige Fortschritte gemacht, weil die bis dahin schlummernden wirthschaftlichen Kräfte der Nation frei geworden waren zu that kräftigem Schaffen; so wird, hoffentlich und voraussichtlich, die voll⸗ zogene Neugestaltung der Verhältnisse auch jetzt Hamburg wieder den Anstoß geben zu erhöhter Thatkraft und gedeihlicher Entwickelung.
schehen; f
Verösffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ Nr. 48. — Inhalt; Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. — Dienstunfähigkeit und Sterblichkeit der deutschen Eifenbahn · Beamten. Sterbesalle in deutschen Städten von 0 0o0o0 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandeg. — Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. — Desgl. in deutschen Stadt und Landbenirken. — Sterblichkeit in deutschen Orten ꝛc. J. Quartal 1883. — Desgl. in größeren Verwaltungs gebieten. = Aerztlicher Bericht über den Londoner Hafen. — Witte ˖ tung. — Grundwasferstand und Bodentemperaturen in Berlin und Munchen, Dktober. — Zeitweilige Maßregeln 2c. — Tbierseuchen in det Schweiz, Juli und Äugust. — Desgl. in Belgien, 2. Vierteljahr. — Mediznal⸗ Gesetzgebung ꝛc. Cee lftzer Reich.) Petroleum. —
(Preußen.) Pferdemetzgereibetrieb. Petroleum. — Anlagen zur Anfersigung von Cigarren. — bleiungz⸗, Verzinnungs und Ver⸗ zinkungzanstalten, sowie Anlagen zum Trocknen und Einfalien gegerbter Thierfelle. (Sachsen. Dresden.) Verhütung der Verbreitung an⸗ ftedender Krankheiten in der Schule — (Württemberg.) Viebirang⸗ port nach den Nordsee häfen. — (Mecklenburg · Strelitz) Erhebungen über Perlsucht unter dem Rindvieh, — (Sachsen. Meiningen. Be⸗ seitigung von Anstegungsstoffen bei Vieh befoͤrderungen auf Effenbahnen. — Schwarzburg ⸗Rudolstadt. ) Beförderung von lebenden Thieren auf Cisenbabnen. — Ker q. L) Desgl. — e Färben von Kinderspielzeug. — echtsprechung. (Reichsgericht) Verkauf finnigen Schweinefleisches als Nahrungsmittel, — Kongresfe, Verhand“
lungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen 2c. (Bayern)
Aerjtekammern. = (Großbritannien.) Enquete, betreff.
und Tuberkulose des Rindviehs. — Geschenkliste. . Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 47 A. — Inhalt:
Nichtamtliches: Aus dem Reichshaushalts ⸗ Etat für 1885/30. 2 Ver- i n , 1 S. 5 Ifen zum Auf⸗ zieben und Niederlassen von Rollläden. — Besuchsziffer der technischen Hochschule in Karlsruhe. .
Eisenbahn-Verordnungs-⸗Blatt. Nr. 31. — Inhalt: Allerhöchster Erlaß, betr. die Ausdehnung des öffentlichen Derkehrs auf die Strecke Berlin — Zossen der Militär⸗Esenbahn. Bom 3. Okto⸗ ber 1888. — Allerhöchste Urkunde, betr. die von der Kreis Altenaer Schmalsvurbahn. Gesellschaft beschlossene Vermehrung ihres Grund⸗ kapitals durch Ausgabe weiterer Aktien Litt. A im Betrage von 20 000 ½ und Ermäßigung des von dieser Gesellschaft zu biͤdenden Spezial⸗Reservefonds. Vom 14. November 1838. — Erlaffe des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 31. Oktober 1855, betr. Betriebser5ffnung neuer Bahnstrecken. — Vom 13. November 1888, betr. Unfälle der Postbediensteten im Eisenbahbnbetriebe. — Vom . 1888, betr. Statistik der Güterbewegung. — Nach⸗ richten.
Statistische Nachrichten.
Der -Statistik der deutschen Reichs -⸗Post- und Telegraphenverwaltung für das Kalendersahr 1887! sind folgende Mittheilungen entnommen; Das deutsche Reichs. Post⸗ und. Telegraphengebiet umfaßt 445 220 64 qkm (ausschließlich 4343,B81 4km Wasserfläche) mit 39 440 308 Einwohnern nach der Zäh⸗ lung vom 1. Dezember 1885; es, entfallen biernach durchschnittlich 39 Einwohner auf 1 km. — Die Gesammtzahl der Poftanstalten betrug im Jahre 1887 17 347 (1886 16592), die Gesammtzahl der Reichs Telegraphenanstalten 9400 (1886 88411); die Zahl der Post brieffasten belief sich auf 63 850 (1386 61 144). Reichzeigene Post. und Telegraphengrundstücke gab es 372 (1886 361). Die Gesammt⸗ zahl der Beamten, Unterbeamten, Posthalter und Poftillone betrug s88 606 (1886 85 550), die Zahl der überhaupt durch die Post beförderten Sendungen belief sich auf 2 6 8 756 348 (1886 1 920 961 i601. die Zahl der beförderten Telegramme auf 19 868 819 (1885 18 659 706). Der Gesammtwerth der durch die Post vermittelten Geld. u. s. w. Sen. dungen betrug 17 O35 916 945 M (1886 15 838 250 388 4) und das Gesammtgewicht der durch die Post beförderten Päckereien 364 Nö 560 kg (18886 352 111 620 kg. Die Gesammtelnnahmen beliefen sich auf 189 931 0992 (1886 179 853 964 M), die Gesammt⸗ ausgaben (einschl. der einmaligen Ausgaben von 4 335 525 M im Jahre 1887‚é88 und von 4140 955 ½ in 1886/ 87) auf 163 600 449 60 (1886 156 308 120 Æ ), der Ueberschuß betrug demnach 26 330 643 4 (886 23 545 844 Æ). — Von der angeführten Gesammtzabl der Postanstalten waren 539 (1386 524) Postämter 1, 590 (1886 586) Postämter II., 2717 (1886 27115 Postämter III., 5567 (1886 5367) Postagenturen, 14 (1886 145) selbständige nicht etats⸗ mäßige Stadtpostanstalten, 266 (1886 263) nicht felbständige Postanstalten. d. s. räumlich getrennte Zweigstellen am Ort vorhan= dener Postanstalten, 7479 (1886 6945) Posthülfsstellen, 33 (1886 33) Bahnpostämter und 20 1886 21) Umspannorte, in Summa 17 345 1886 16 589) Postanstalten im Deutschen Reichs ⸗Postgebiet; dazu kommen im Auslande 1 deutsches Postamt in Konstantinopel und 3 (1886 3) Postagenturen in Kamerun, Apia und Shanghai. Ünter den Postanstalten im Reichs⸗Postgebiet waren nur während eines Theils des Jahres (an Kurorten u. s. w) errichtet 39 (1886 43), ,,, mit Telegraphenbetrieb waren 9285 (1886 8733) vor—
anden, mit Steuerstellen vereinigte Postanstalten 107 (1886 97), mit Eisenbahnstationen vereinigte Postanstalten 390 (1886 378). Von den 17343 Postanstalten des Reichs⸗Postgebiets in 1887 und 163589 in 1886 kam in 1387 je eine auf 25,7 qkm resp. auf 2274 Einwohner und in 1886 auf 26,8 km resp. auf 2377 Einwohner. Die Zahl der Orte mit Postanstalten betrug 16752, davon sind 4193 an Eisenbahnen be⸗ legen; die Zahl der Orte, in welchen Postbriefkasten aufgestellt waren, belief sich auf 43 010 (1886 42 014). Von dem 88 606 (1886 S5 550) Personen umfassenden Gesammtpersonal der Reichs⸗Post und Tele⸗ graphenverwaltung waren 325858 (1886 30 964) Beamte, 560 748 6 49 278) Unterbeamte, 1906 (1886 1014) Posthalter und 4264 1886 4294) Postillone. Posthaltereien gab es Ende 1887 1129 (1886 1157), darunter befanden sich 3 reichseigene; die Zahl der Post⸗ halter belief sich auf 1061 (1086 1884), darunter 55 ( 856 70), die zugleich Vorsteher von Postanstalten waren. Der Bestand an Post ⸗ pferden betrug 10 588 (1886 10 687), darunter 694 (1886 695) reichs⸗ eigene; für Landbriefträger waren 1834 (1886 1709) Pferde vorhanden. Der Gesammtbestand an Postwagen und Schlitten beirug 1887 13 820 (1886 13 457).
— Das „Jahrbuch für bremische Statistik“, heraus- gegehen vom Bureau für bremische Statistik, ist im Jahrgang 1887 I. Heft: Zur allgemeinen Statistik der Jahre 1885, 1886 und 1887; Bremen 1888, G. A. von Halem) erschienen. Wir werden auf den Inhalt noch näher eingehen.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
In den Aus stellungsräumen des Vereins Berliner Künst ler. (Architektenhaus, Wilhelmstraße 82) nimmt Weifer's Gestörte Trauung“ nach wie vor das Hauptinteresse der Besucher in Anspruch, aber auch die anderen dort ausgestellten Werke verdienen se, ,. und werden dem Kunstfreunde zum Theil viel Vergnügen ereiten.
Unter den Landschaften sehen wir einige von Bröker, dessen gefälligen Miniaturarbeiten wir schon auf der letzten akadem ischen Kunstausstellung begegneten; auch die hier befindlichen werden Freunde . Egenbrecher'ß Schlecht Wetter ist eine recht küchtige eistung Schnee ist durch einen. Waldbach vertreten, Gude mit einigen Strandlandschaften. Von dem unlängst verstorbenen Hallatz findet sich eine - Holländische Müble: vor. Neubert‚s „Heideland⸗ schaft' wird Manchem gefallen. F. Sturm hat mehrere wirkungs⸗ volle Marinen ausgestellt; auch H. Eschke ist vertreten. Ein stimmungsvolles und gut durchgeführtes Bild ist Nietæce'z Marine: Meereseinsamkeit ; der erhabene Charakter des weiten Meereg nach einem Orkan ist hier trefflich wiedergegeben, Wasser und Luft sind tüchtig behandelt. Hochmann zeigt in seiner „Pferde schwemme“ jenen silbrigen Ton, wie er neuerer Zeit so beliebt ge⸗ worden ist. Possart 8. Madonna am Frauenchiemsee - entbehrt zeich nerisch wie koloristisch des Reizes, besser gefielen uns seine Landschaften. R. Pape führt uns in gefälliger Weise eine hübsche , . vor, desgleichen A. v. d. Velden. Hellrath's ‚Klosterweiher“ ist huübsch , , H. Schleich versucht mit großem Geschick Lichteffekte dar⸗ justellen, und ihm gelang dies in sehr erfreulicher Weise in den von ihm hier ausgestellten Mondlandschaften. A. Wohlenberg lieferte zwei auber und energisch behandelte Landschaften, mit Kreide gezeichnet. on W. Erdmann und anderen Künftlern sahen wir eine Reihe von Landschaften, die wir nicht einzeln erwähnen wollen.
Von Porträts und Studienköpfen findet sich gleichfalls eine Reihe von mehr oder minder tüchtigen Arbeiten vor. Wir saben Werke von Breitbach, Wedepohl, A. Schwarz, Rohde, Kuhtz, Schick,
Marie Crelinger. Gabriel Max ist durch eine Vestalin vertreten, in
welcher sich seine bekannte Eigenart bekundet. Von P. Heydel sahen wir ein sauber ausgefuührtes Mädchenporträt.
Die Genremalerei ist durch eine ganze Anzahl von Werken vertreten. Hirth du Fränes stellte ein Bild aus betitelt, Proben; dasselbe zeigt gefällige Komposition, würde bei kräftigerer Farben ⸗ gebung aber wohl größere Wirkung erzielen. Bon Bock sahen wir drei recht ansprechende Arbeiten: „Prosit⸗, ein Bild, das seinen Käufer gefunden hat, ferner ein realistisch gehaltenes Stim⸗ mungebild: Bete und arbeite! und einen humoristisch dar⸗ gestellten . Amateur. Auch Geißler's Civilisirt? bekundet bei guter Ausführung ansprechenden Humor; sein zweites Bild: Kladderadatsch⸗ behandelt gieichfalls einen komifchen Vorwurf und ift eas glatt gemalt. Rabes . Wohlthuende Wärme“ könnte etwas weniger nüchtern sein. Von Streit fahen wir eine Miniaturarbeit: So geht e e wenn der Meister nicht zu Hause ist“, ein recht sauberes
ildchen.
Die Aquarellmalerei ist durch einen namhaften Künstler bertreten, indem nämlich Woldemar Friedrich eine Kollektion ven Skizzen aus Indien ausstellt, welche durch die interessanten, in ibnen dargestellten Vorwürfe, den Zuschauer fesseln, zugleich auch wieder den Beweis dafür ablegen, wie gerade die Aquarellmalerei zur Aufnahme derartiger Skizzen fich in erster Linie eignet. — Einen interessanten Moment aus der neuesten Geschichte vergegenwärtigt uns H. Bohrdt in seinem Bilde: Kaiser Wilhelm besichtigt zur Feier des Zollanschlufses in Hamburg den neuen Segelschiffhafen. Trefflich hat es der Maler verstanden, das Pittoreske der Scenerie im Bilde wiederzugeben; trotz aller Buntheit und Bewegtheit derselben gab er in hübsch abgetöntem und, geschickt behandeltem Kolorit ein Bild von zeichnerischem und koloristischem Werth, das ihm viel Ehre einträgt. ö Bild könnte etwas intensiver in der Farbe ausgefallen sein.
treckfuß veröffentlicht Stndien aus Lychen.
In einem der Säle findet sich eine Sammlung von Radirungen und Stichen ausgestellt, so daß auch die Liebhaber dieser Richtung bei einem Besuch der Ausstellung zu ihrem Recht kommen.
— Mit dem soeben erschienenen 4. Heft liegt der IX. Band der Jahrbücher der Königlich preußischen Kun stsam m⸗ lungen, (Berlin, G. Grote 's Verlag) abgeschlossen vor. Außer den bereits mitgetheilten Nachrichten über Neu Erwerbungen ꝛc. bringt das Heft an der Spitze der kunstwissenschaftlichen Studien und
orschungen einen Abdruck der Rede, welche bei der Trauerfeier der
öniglichen Museen zum Gedächtniß des Kaisers Friedrich, weiland Allerhöchsten Protektors derselben, im Lichthof des Königlichen Kunst—⸗ gewerbe Museums (am 1. Juli 1888) der Geheime Ober⸗Regierungs⸗= Rath Dr. Richard Schöne gehalten hat. Eine stimmungsvolle Ra⸗ dirung von P, Halm (die Erzbüste des Hohen Entschlafenen auf einem Rococo⸗Postament, daranlehnend eine tieftrauernde weibliche Figur, zu beiden Seiten Kandelaber) schmückt den Nachruf. Unter dem Titel Desiderio da Settignano und Francesco Laurana“ handelt alsdann W. Bode über zwei italienische Frauenbüsten des Quattrocento im Berliner Museum, nämlich die schöne Kalksteinbüste einer Prinzessin von Urbino von Desiderio da Settignano und die Marmorbüste der sogenannten Marietta Strozzi. Leßtere hält Bode für ein Werk des Franceseo Laurana, wie er ausführlich und unter bildlicher Beigabe verschiedener zum Vergleich berangezogener Werke dieses Künstlers darzulegen sucht. Von den beiden Buͤsten sind dem Heft zwei vorzüglich gelungene Heliographien der Reichsdruckerei bei= gefügt. Ferner enthält das Heft den Schluß der eingehenden Ab- handlung von C. Justi über die portugiesische Malerei des 16. Jahr⸗ hunderts, sowie einen kunstgeschichtlichen Beitrag von Max Lehrs: Zur Datirung der Kupferstiche des Meisters der Spielkarten.
— Die vor kaum Jahresfrist in der Deurschen Verlags. Anstalt zu Stuttgart unter dem Titel: Ein halbes Jahrhundert“ erschienenen interessanten Lebenserinnerungen des Grafen Adolf Fried⸗ rich von Schack liegen jetzt in zweiter Auflage vor.
— In der neuesten Nummer der Zeitschrift Von Haus zu Haus“ finden wir einen eifrigen Gedankenaustausch und mancherlei Angaben über Weihnachts arbeiten, Christbaumschmuck, Aufführung bei . u. ähnl, was jeder Leserin gewiß höchst willkommen ein wird.
„ — Im Verlage von Carl Meyer (Gustav Prior) in Hannover wird zu Anfang Dezember d. J. erscheinen: Das Rechtsleben
Ler deutschen evangelischen Landeskirchen. Umrisse zur Orientirung für Geistliche und Gemeindezlieder von P. Otto
Mejer, Dr. jur. et phil, Geheimem Justiz⸗-Rath, sidenten des Königlichen Landes ⸗Konsistoriums zu Hannover und Mitglied des Staatsraths. (Pr. etwa 3 ) — Seit etwa einem halben Jahrhundert ist das Rechtsleben der deutschen evangelischen Landeskirchen mehr, als es sonst vorher der Fall gewesen war, in Fluß. In Folge davon werden seine Institutionen von jeder kirch⸗ lichen Partei vorwiegend aus dem Gesichts punkte betrachtet, der ihren Parteizielen entspricht: es liegt ihr weniger am Herzen, was Recht ist, als was Recht werden soll; unwillkürlich behandelt sie das ihr Hinderliche mit Ungunst und stellt das in den Vordergrund, was sie gebrauchen kann. In den systematischen Darstellungen des Kirchen- rechts, wo diese Einseitigkeit, wenn auch nicht ganz fehlt, so doch weniger obwaltet, leidet die Darstellung der landeskirchlichen Rechts⸗ zustände unter dem anderen Umstande, daß sie in Verbindung mit vor⸗ reformatorischen, katholischen, freikirchlichen vorgeführt und dadurch aus ihrer besonderen inneren Verbindung gerückt und mehr oder minder zerstückelt erscheinen. Es kann daher nur förderlich fein, sie in ihrem eigenen Zusammenhange dargestellt zu überblicken, um auf die Rechtsfrage aufmerksam zu werden, wie sie gegenwärtig thatsächlich ist. Einen solchen Ueberblick will das oben angekündigte Werk darbieten.
— Geschichten für Kinder und auch für Solche,
welche die Kinder lieb haben. Von Johanna Spyri. XII. Bändchen: Aus den Schweizer Bergen. Mit vier Bildern. Gotha, Friedr. Andr. Perthes, 1885. (Pr. 3,40 A) — Auch die neuesten Erzählungen der beliebten Erzählerin führen dort hinauf. wo die kleinen Wohnungen wie Vogelnester an steilen Abhängen kleben“, und, geschickt sind die Fäden gesponnen, welche jene . mit der übrigen Welt verbinden. Zwei der köstlichen. Erzaͤhlungen sind Künstlergeschichten“. denn sie zeigen, wie auch im verkaffensten „Hinterwald? und ganz oben auf dem Bergrücken“ das Talent sich bildet, das durch Gottes wunderbare Fügung zu herrlicher Frucht 6. Die andere Künstlergeschichte 3. den einfachen Landmanns⸗ ahn, der durch Freud und Leid aus der Dürftigkeit sich zum Geigen virtuosen aufschwingt. Die dritte Erzählung führt vor, wie eine zarte Unterwaldnerin aus ihrer für sie durchaus nicht passenden Um- gebung durch gnädige Schickung des Höchsten zu Glanz und Reichthum gelangt. Das mit vier Bildern von W. Claudius geschmückte Buch wird unter jedem Weihnachtsbaum mit Freuden begrüßt werden. — Unter den literarischen Weihnachts ⸗ Katalogen, die jedes Jahr erscheinen, nimmt der von der Verlagsbuchhandlung F. A. Brock haus in Leipzig ausgegebene Isllustrirte Katalog“ aus— gewählter Werke ihres Verlages sowohl seines Inhalts als seiner typographischen und artistischen Ausstattung halber eine hervorragende Stelle ein. Derselbe ist soeben in neuer, bis auf die jungste Gegen wart vervollständigter Ausgabe erschienen und führt auf 64 Seiten groß Oktar gegen oo Werke aus den verschiedenften Literaturgebieten vor. Zahlreiche vortreffliche Abbildungen sind als Proben aus den illustrirten Werken abgedruckt. An der Spitze des Katalogs steht die 15. Auflage von Brockhaus Conversationß Lexikon‘, die fich be⸗ sonders als Festgeschenk empfiehlt, da sie, von ihren sonstigen Vor⸗ zügen abgesehen, nach ibrer Ergänzung durch einen Supplementband das neueste vollstãndig vorliegende Conversations. Lexion ist.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Der Landwirtbschaftliche Pnrovinziglverein für die Mark Brandenburg und die Niederlaufitz wird am 4. und 5. Dezember hierselbst im Architeltenhause tagen. Am 4. Dezember
Prã
werden zunächst die . der Spezialvereine und der Marki⸗
schen ökonomischen Gesellschaft zu einer geschãftlichen Sitzung zu⸗ sammentreten.