macht, daß er die Verpflichtungen, die er eingeht, unbedingt zu er= füllen hat, daß er nicht auf Pachterlaß und Pachtermäßigung während der Pachtperiode zu rechnen hat. ᷣ
Diese Vorschrift enthält die Bestimmung der Ober⸗Rechnungs⸗ kammer vom Jahre 1825, die heute noch maßgebend ist, daß der Reffort⸗Chef nicht in der Lage ist, einen geschlofsenen Vertrag zu Gunfsten des anderen Kontrahenten abzuändern, und das ist eine Ge⸗ setzeskraft enthaltende Bestimmung, die für jeden Verwaltungs⸗ Chef bindend ist und auch bindend sein muß. Wollte man in der Richtung irgend welche Laxheiten zur Geltung ge⸗ langen lassen, so wäre die noihwendige Folge, daß das ganze Syftem des Meistgebots illusorisch gemacht wird Man würde sich wer weiß wie hoch überbieten, in der Zuversicht, daß äußersten Falls eine Pachtermäßigung stattfinden würde, unsere gesammte geschäftliche Moralität untergraben, und ich glaube, daß der Rang, den der preußische Domänenpächter im Allgemeinen einnimmt, wesentlich dieser strengen, aber auch gerechten Handhabung der Pachtbestimmungen mit zu verdanken ist. (
Der Hr. Abg. Schultz ⸗Lupitz hat dann darauf hingewiesen, ob nicht eine Revision der Verpachtungsbestimmungen sich empfehlen möchte. Ich erlaube mir, ihm zu erwidern, daß diese Revision bereits stattgefunden hat, und daß seit dem Jahre 1882 meines Erachtens die Bestimmungen unserer modernen An⸗ schauung den wirthschaftlichen. Verhältnissen durchaus entsprechen und angepaßt sind. Diese Bestimmungen können aber natürlich nur. für die Verpachtungen Platz greifen, die seit 1882 stattgefunden haben; von den älteren Pachktbedingungen, die zum Theil höhere Bau⸗ lasten und einige schwierlgere Bestimmungen enthalten, nachträglich zu entbinden, würde ich nicht in der Lage sein, ebensowenig eine Pacht- ermäßigung auszusprechen. Diese älteren Bestimmungen erlöschen mit dem Ende der geschlossenen Verträge. Es existiren ja aus älterer Zeit Pachtungen, die zo, 40 Jahre und mehr zurückgehen, aber seit einer ganzen Reihe von Jahren finden der Regel nach bloß Verpach= tungen auf 18 Jahre statt, nur ausnahmsweise auf längere Perioden, und ich glaube, daß diese Periode eine ziemlich richtig ge⸗ griffene ist; weil sich innerhalb dieser Zeit die ö lichen Verhältnisse doch nicht so vollständig überstürzen und ver— ändern können, während sich bei einer Pachtzeit von 24, 30, 36 Jahren doch wirthschaftliche Veränderungen vollziehen, die der ursprüngliche Pachtreflektant nicht hat voraussehen können. ⸗
Wag endlich die Frage der besseren technisch-landwirthschaftlichen Vorbildung der Domänen⸗Departements ⸗Räthe betrifft, so ist aus Anlaß der Anregung, die Hr. Graf Douglas im letzten Jahre gegeben hat, an sammtliche Regierungen eine Rückfrage gerichtet worden. Ein Antrag wurde damals nicht angenommen, also insofern ist die Regie ⸗ rung auch nicht in der Lage, auf eine Resolution gewissermaßen eine Antwort zu geben. Die Berichte der Regierungen lauteten in der Beziehung aber keineswegs ungünstig über die Qualifikation der Domänen Departements · Räthe; dieselben heben hervor, daß der be⸗ treffende Departements Rath eine landwirthschaftlich - technische Bildung in höherem Maße darum nicht bedürfe, weil es sich bei der Prüfung dieser Sachen viel mehr um die rechtliche Seite der Ver⸗ träge als um die wirthschaftlich'technische handele. Außerdem finden sich in den meisten Regierungskollegien Herren, die auf dem Lande aufgewachsen sind, die eigenen Besitz haben, die sich aus Neigung mit landwirthschaftlichen Verhältnissen dertraut gemacht haben, sodaß eine Schwierigkeit bei der Besetzung dieser Stellen im Allgemeinen nicht hervorgetreten ist Dagegen wird es anerkannt, daß es wohl wünschenswerth sei, daß es für einige von den jüngeren Herren, die sich für diesen speziellen Zweig besonders interessiren, sehr wohl nützlich sei, daß sie bei der Auseinandersetzungspartie, sei es bei der Ansiedlungskommission in Posen, wo ja auch immer Hülfskräfte er⸗ forderlich sind, cinen gewissen Vorherestungsdienst mit Nutzen durch⸗ machen. Also nach der Richtung ist die Anregung von einem prak⸗ tischen Werth gewesen.
Abg. Graf von Kanitz führte aus, der Abg. Rickert stehe mit seinen Wünschen nach Aufhebung der Getreidezölle auch in der ländlichen Bevölkerung seiner Heimath immer mehr isolirt da; die Landwirthe saͤhen dort immer mehr ein, daß sie ohne Schutzzölle nicht bestehen könnten. Wie solle ferner der Ausfall, der durch die Aufhebung dieser ö entstehen würde, gedeckt werden? Etwa durch Erhö—⸗ hung der Klassen⸗ und Kommunalsteuer? Auf diesem Wege würde der Abg. Rickert wenig Begleiter finden. Uebrigens seien die landwirthschaftlichen Zölle mit den in⸗ dustriellen eng verbunden. Die Zeit vor Einführung der in⸗ dustriellen Zölle gehöre aber zu der traurigsten Periode der Industrie in den letzten 20 Jahren. Die Zunahme der Grund— schulden, die in Ostpreußen 1887 allein 27 Millionen betragen hätten und mit 17 Millionen das flache Land treffen, zeige, daß die Lage der Landwirthschaft immer noch eine gedrückte sei z . liege deshalb keine Ursache vor, die Getreidezölle auf⸗ zuheben.
Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer-A Alst bestätigte dem Abg. Rickert, daß er allerdings 1878 gegen Getreidezblle ge⸗ wesen sei. Nach der damals geltenden wissenschaftlichen Auf⸗ fassung habe man die freie Konkurrenz als einen Segen wie für Alle, so auch für die landwirthschaftliche Produktion angesehen. Die Lage der Industrie und der industriellen Arbeiter habe dann mit Gewalt zu den Schutzzöllen ge⸗ trieben, und darauf habe auch die Landwirthschaft ihr Recht reklamirt. .
Abg. Freiherr von Erffa wies darauf hin, daß, ebenso wie die Verminderung der Domänenerträge, die Zunahme der Güterschlächterei in den letzten Jahren ein Symptom des Rück⸗ gangs der Landwirthschaft sei. Mit dem Worte „Brotver⸗ theuerung“ werde in der freisinnigen Presse gegenwärtig geradezu ein Unfug getrieben. Sie werde das so lange treiben, bis man einmal dem eigentlichen Urheber der Vertheuerung, dem Zwischenhandel, zu Leibe gehen werde. Nach den jetzigen Getreidepreisen hätten die Bäcker keine Veranlassung, mit den Brotpreisen in die Höhe zu gehen. Und wo stehe denn ge— schrieben, daß Jeder das Recht habe, das Brot spo billig zu essen, daß der Produzent darüber zu Grunde gehe? Die höheren Getreidepreise bildeten bei der diesjährigen geringen Ernte den einzigen Trost und die alleinige Entschädigung fur die kleinen Landwirthe. Uebrigens könne nicht von einer starken Erhöhung der Preise, sondern nur von einer erheblichen Schwankung die Rede sein. Daß die Schutzzölle an der Erhöhung der Korn⸗ preise nicht schuld seien, beweise der Umstand, daß die Preise . in den Ländern ohn Schutzzölle erheblich höher seien als in Deutschland; die Preissteigerung sei eben in der ganzen Welt eingetreten. Die Landwirthschaft würde für die Aufhebung der Zölle keinen Dank wissen; der beste Dienst, den der Abg. Rickert der Landwirthschaft erweisen könnte, würde der sein, sich mit ihr nicht mehr zu beschästigen.
Abg. Szmula brachte gleichfalls die schlechte Lage der kleinen Bauergutsbesitzer zur rache; der kleine Häusler werde immer mehr von dem größeren Grundhesitz aufgezehrt. . die Aufhebung der Getreidezölle werde im Reichstage keine
ajorität zu finden sein. .
Abg. von Puttkamer⸗Plauth: Es sei ein Irrthum des Abg. Rickert, daß er (Redner) sich bei der Berathung des Antrags auf Aufhebung des Identitätsnachweises gegen die Getreidezölle ausgesprochen habe. Er habe nur geäußert, daß die östlichen Provinzen nicht denjenigen Vortheil davon hätten wie die ubrigen Theile des Vaterlandes; die Aufhebung des
Identitätsnachweises habe den Ausgleich zwischen den östlichen und westlichen n, , herbeiführen sollen, um sie in demselben Maße der Wohlthat der Zölle theilhaft werden zu 3
Abg. Goldschmidt wies gegenüber dem Abg. Dr. ö von Schorlemer⸗Alst darauf hin, daß der Terminhandel die Spekulation erst in die rechte Bahn gebracht habe; während vorher die Schwankung der Preise 1415 29 Proz. betragen habe, betrage fie heute 45 Proz. Die jüngsten eingehenden Untersuchungen über den Kaffeetermin hätten wieder ergeben, daß kein Grund vorliege, das Termingeschäft einzuschränken. Aus⸗ schreitungen an der Börse möchten wohl n beklagen sein; sie ginn aber zumeist von den kleinen Landwirthen aus, die von dem Ge⸗ triebe der Börse keine Ahnung hätten und deshalb eher Ver⸗ lust als Gewinn ernteten. Der Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer⸗Alst sollte, statt unsubstantiirte Vorwürfe zu machen, lieber helfen, solche Parasiten los zu werden, die das gesunde und nothwendige Geschäft verdürben. Die Börse sei ein wichtiges Glied in der Kette des Verkehrs, und gerade die, die ihr Getreide auf den Markt brächten, könnten dieses Institut am wenigsten entbehren.
Abg. Rickert gab seiner Verwunderung über die Bemerkung des Ministers Ausdruck, daß die Getreidezölle sogar verbilligend auf das Brot gewirkt hätten; dieselbe werde nur durch die Be⸗ hauptung des Abg. von Erffa überboten, daß keine Veranlassung für die Bäcker vorliege, die Brotpreise zu erhöhen. Der Zorn des Ministers würde nicht so groß sein, wenn er nicht in dem Redner immer den alten Kollegen vom Freihandel sähe. Dem Abg. Dr. Freiherrn von Schorlemer⸗Alst sei die Aenderung seiner Anschauung nicht zu verübeln, nur solle er sich nicht zum Schulmeister Derer machen, die auf demselben Boden verblieben seien. Daß die Zollpolitik das Land schädige, bewiesen die Berichte aller kompetenten Körperschaften. Die Parole von der Brotvertheuerung sei nicht neu. In den preußischen Thronreden von 1847/48 sei bereits ausgesprochen worden, daß eine derartige Politik im Interesse der Massen nicht zulässig sei.
Minister für Landwirthschaft ꝛc., Dr. Freiherr Lucius von Ballhausen:
Meine Herren! Ich will bloß konstatiren, daß der Hr. Abg. Rickert die Richtigkeit der Vorwürfe, die ich ihm gemacht habe, lediglich bestätigt hat. Daß er diese unrichtigen Citate des Wortes „Vortheil“ anstatt „Fortschritt', „des scheelen Blickes auf die Politik des Eisenbahn⸗Ministers, das erstere als ein Versehen, das zweite als eine humoristische Bemerkung bezeichnet, acceptire ich natürlich ohne Weiteres. In jedem Falle aber bleibt die Richtigkeit der meinerseits gemachten Vorwürfe bestehen.
Ferner möchte ich mich auch jetzt schon wieder gegen etwas, was der Hr. Abg. Rickert aus meiner Rede gzehört zu haben scheint, ver⸗ wahren. Ich habe in den Ausführungen, die ich gemacht habe, von Brotpreisen überhaupt gar nicht gesprochen. Ich habe lediglich von Getreidepreisen gesprochen, und zwar weil diese ein viel klareres Bild in ihrer Preisgestaltung darstellen und darbieten müssen als die Brot⸗ preife. In den Brotpreisen steckt nicht bloß das Rohmaterial wie in den Getreidepreisen, sondern der Mahllohn, die Miethe, die Arbeits- löhne, Beleuchtung und was sonst Alles zu einem gewerblichen Be⸗ trieb gehört. Insofern halte ich die Brotpreise für nicht so bezeich⸗ nend für die Argumentation über die Einwirkung der Zölle wie die Getreidepreise. In den Anführungen, die ja allbekannter Ratur sind, und die man mir also auch nicht als unrichtig wird nachweisen können, habe ich, die Aus⸗ führung gemacht, daß trotz der erheblich hohen Getreidezölle unsere jetzigen Getreidepreise niedriger sind als in den 9 zollfreien Jahren 18765 bis 1879, und daß sie nicht höher sind als in verschiedenen anderen Jahren, wie noch im letzten Jahre 1888. Es ist also durch die Getreide- zölle eine nachweisbare Erhöhung nicht eingetreten und damit also auch ein Argument widerlegt und weggefallen, das von gegnerischer Seite immer gebraucht worden ist. Wohl aber glaube ich, daß der jetzige Preisstand der ungünstigen Ernte des Vorjahres entspricht, welche das westliche Europa, Deutschland, Frankreich, England, sowie auch Amerika gehabt haben. In diesen Ländern stehen, soweit wir über⸗ sehen können, die Brotfrüchte in ihren Erträgen erheblich gegen das Vorjahr und sogar gegen den Durchschnitt zurück, während im Osten, in den Moldauländern, in Süd⸗Rußland und Indien so große Ernten gemacht worden sind, daß sie genügend waren, den Preis auf einem sehr tiefen Fuß zu halten. Hätten wir die Getreidezölle von dem Maß jetzt nicht gehabt, so bin ich gar nicht zweifelhaft, daß diese Produktion des Ostens unsere Preise so tief herabgedrückt hätte, daß der landwirthschaftliche Ruin unaufhaltsam eingetreten wäre; und ich meine, gerade das jetzige Jahr ist ein Beweis dafür, daß diese Zölle jetzt zum ersten Mal als Schutzzölle nützlich und kräftig wirken, ohne den Konsumenten zu bedrücken. Deshalb bin ich auch fest über zeugt, obgleich ich nicht im Reichstage die verbündeten Regierungen zu ver⸗ treten habe — das ist Sache des Herrn Schatzsekretärs; ich bin dort bei den Verhandlungen nur gelegentlich eingetreten; ich habe das Recht, dort zu sprechen, aber keineswegs die Pflicht und auch nicht die Neigung, so lange die zuständigen Herren selbst in der Lage sind, ihre Sache zu vertreten — ; ich kann somit hier nicht die Meinung der verbündeten Regierungen aussprechen; ich hoffe aber, daß sich die verbündeten Re⸗ gierungen einer Aenderung des Zolltarifs gegenüber entschieden ab⸗ lehnend verhalten werden, ebenso wie ich überzeugt bin, daß sich jetzt n Majorität im Reichstage für die Herabsetzung der Zölle finden würde.
Der Titel wurde hierauf bewilligt.
Bei Titel 5 „Ertrag von Mineralbrunnen“ brachte der Abg. Dr. Lieber das Sinken der Einnahmen aus diesen Brunnen zur Sprache; die Schuld liege daran, daß die Ver— waltung eine viel zu wenig kaufmännische sei.
Minister für Landwirthschaft 2c, Dr. Freiherr Lucius
von Ballhausen:
Ich wilt bloß in aller Kürze einige Bemerkungen auf die eben gehörten Ausführungen machen.
Für die fiskalische Verwaltung würde es ganz zweifellos eine große Vereinfachung der Verhältnisse sein, den gesammten Vertrieb dieser Mineralwasser einem Generalentrepreneur oder einem Kon sortium zu verpachten. Ohne Zweifel sind solche Konsortien in der Lage, gewissermaßen im Besitz eines Monopols, durch geschäftliche Reklame, indem sie allen Wuͤnschen des Publikums entgegenkommen, eine Steigerung des Absatzes nach allen Richtungen ermöglichen zu können, in viel höherem Maße, als das eine fiskalische Verwaltung thun kann und, ich setze hinzu, auch thun darf. Es giebt gewisse Schicklichkeitsrücksichten für eine fiskalische Verwaltung, die für einen gewöhnlichen geschäftlichen Betrieb nicht unbedingt geboten sind. Wenn also die fiskalische Verwaltung bisher sich solchen Offerten gegenüber, die finanziell sehr günstiger Art gewesen in nicht zu⸗ stimmend, sondern mehr abwartend verhalten hat so ist wesentlich die Rücksicht auf die dortige Bevölkerung und die dortige Bade⸗Industrie dabei maßgebend gewesen. Bei einer solchen Generalverpachtung würden alle die Rücksichten, die die fiskalische Verwaltung jetzt auf die dortige Bevölkerung, auf die dortige Bade⸗Industrie, ich meine Krugbäckerei, Kapfellieferung, Korklieferung und was dergleichen mehr ist, die doch immerhin größere Erwerbskreise beschäf⸗ tigen, — zu nehmen hat, — ich wiederhole, alle diese Rücksichten würden bei einer Konsortial⸗, einer rein kaufmännischen Verwaltung wegfallen müssen. Alle diese Preise würden herabgedrückt werden, ebenso wie die Löhne, weil eine solche Verwaltung nothwendig nur den pekuniären Erfolg anstreben kann und muß. Es ist also das Gegentheil von fiskalischen Rücsichten dabei maß gebend gewesen, wenn wir den bisherigen Betrieb behalten haben. In Bezug auf gewisse Verhältnisse aber verändert sich die Mode
und der Geschmack des Publikumg, und diese Dinge sind zuweilen stärker wie der . der fiskalischen Verwaltung. Wir haben künstlich im Interesse der Krugbäcker gesucht, den Absatz in den be⸗ kannten Thonkrügen zu begünftlgen, bezahlten für diese auch Preise die höher sind, als sie wahrscheinlich ein Privatunternehmer zahlen würde, in Rücicht auf, die ärmliche Bevölkerung. Aber das Publikum nimmt diese Krüge nicht mehr, die Glasz— flaschen sind beliebter geworden, wie der enorm gestiegene Absatz der Apollinariswässer die zum Theil wohl als kunst= liche zu betrachten sind, gegenüber den natürlichen Wäßsern beweist. Alfo das sind Verhaͤltnisse, wogegen auch die kaufmännischen Leistungen einer fizkalischen Verwaltung schwerlich aufkommen können, wenn sie nicht die Rücksicht auf die dortigen Produktionsverhältniffe beiseite setzen will. Denn auch in Bezug auf den Geschmack des Wgssers selbst haben sich Veränderungen vollzogen. Man wünscht offenbar ein noch kohlensäurereicheres Wasser., als es die Natur selbst bietet. Des. halb wird auch bei einer großen Anzahl von Füllungen von natürlichen Wässern jetzt ein Zusatz von Kohlensäure eingepumpt, um sie mehr moufsirend, noch mehr kohlensäurehaltig zu machen. Also auch die Rücksicht, lediglich ein gonz reines, natürliches Produkt zu liefern, beeinträchtigt , , die Konkurrenzsähigkeit der fiskalischen Verwaltung; bei aller Bereitwilligkeit, um allen den Wünschen ent⸗ gegenzukommen, den dortigen Absatz zu steigern, sind doch nach diefer Richtung gewisse Grenzen gezogen, die wir nicht ohne Weiteres, und 6 . aus Rücksicht für die dortige Bevölkerung, beiseite etzen können.
. Berger (Witten) trat den Ausführungen des Abg. Dr. Lieber bei und wies auf die ungeheuren Erfolge dez Apollinarisbrunnens hin. Wenn der Staat eine solche In— dustrie betreibe, nuf es mit größerer Energie und den ein— schlägigen kaufmänni J geschehen.
Der Titel wurde bewilligt, ebenso der Rest der Einnahmen und die dauernden Ausgaben.
Schluß 33/7 Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch 11 Uhr.
Gewerbe und Handel.
London, 29. Januar. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen ladungen angeboten. — Das Totalangebot zu der heute eröffneten Wollauktion betrug 250 000 Ballen, davon 55 000 B. Kapwollen. Heute wurden 9457 B. angeboten. Preise für Merinowollen waren wie die Schlußpreise der letzten Auktion. Kreuzzuchten sehr fest, schweißige Kapwolle 3 4. billiger, schneeweiße und Hautwolle pari bis 5 3. Dezemberpreisen. Die Auktion war gut besucht, mäßige
etheiligung.
Manchester, 29. Januar. (W. T. B.) 121 Water Taylor ?, 30r , Taylor 9, 20r Water Leigh 8, 30r Water Clayton 8 z2r Mock Brooke 8t, 40r Mayoll 93, 46r Medio Wilkinson lot, 32r Warpeops Lees 8z, 36r Warpecops Rowland 9, 40r Double Weston 983, 60r Double eourante Qualität 124, 32 116 yds 16016 grey Printers aus 32r 46 169. Fest.
Am sterdam, 29. Januar. (W. T. B.) Die heute von der Niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Kaffee⸗ Au ktion über 50 599 Ballen Java⸗-Kaffee und 758 Kisten Padang⸗ Kaffee ist wie folgt abgelaufen. Es wurden angeboten: 2988 Bl. Preanger gelblich, Taxe Cent 35, Ablauf Cent 55t à 56, 3211 Bl. do. blaß, Taxe 523 à 53, Ablauf 534 à baz, 350 Bl. Tjilatjap., Taxe e, Ablauf 55, 2625 Bl. do. B. S., Taxe 459 à 463, Ablauf 486 à 493, 7658 Kist. Padang W. J. B., Taxe 534 n 62, Ablauf ht à 634, 395 Bl Java W. J. B., Taxe hot à 54, Ablauf 514 à 54, 5097 Bl. do. Probolingo W. J. Art., Taxe 50 à Iz. Ablauf 494 à 514, 650 Bl. do. gruͤnlich, Tare 50, Ablauf 49 à 493, 7510 BI. do. Tagal, Taxe 45 à oz, Ablauf 486 à bo, 22 485 Bl. do. Pasoeroean grün, Taxe 494 à bot, Ablauf 49 à Hot, 4092 Bl. do. blaß, Taxe 495 à bl. Ablauf 455 d bit, 52 Bl. Liberig, Ablauf 51 à bII, 950 Bl. Ordinär und Triage, Taxe 28 à 48, Ablauf 34 . El. Bl. B. S. und Diverse. Summa 50 599 Ballen und
Kisten.
NewYork, 28. Januar, (W. T. B.) Weizen-Ver— schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 2000, do. nach Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Kontinents — do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 64 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 25 000 Qrts.
— 29. Januar. (W. T. B.) Der Werth der in der ver⸗ gangenen Woche gusgeführten Waaren betrug 7 363 116 Doll, gegen 6 618 725 Doll. in der Vorwoche.
Submissionen im Auslande.
J. Italien.
I) 11. Februar. Bologna, Ospedale militare principale: Amputations⸗-Cassetten mit doppeltem Boden, nach Maßgabe des neu adoptirten Modells, nebst den zugehörigen Instrumenten: Voranschlag 22 200 Lire. Lieferung in 45 Tagen.
2) In Aussicht stehend: Livorno, consiglio munieipale: Er—= richtung einer Centralmarkthalle von 5006 am Bodenfläche.
3) Florenz. Direktion der adriatischen Eisenbahn: Ba u der Bahnstrecke Ascoli —Antrodoco, Provinz Agquila. Eisernes Baumaterial für 31 Brücken und Viadukte zu 12 — 10 m Licht weile. Stahlschienen, Typus Vignole, zu 9 m Länge das Stück, beziehungsweise 36 kg das laufende Meter.
II. Rumänien.
1) 3. März, 3 Uhr. Bukarest. Finanz⸗Ministerium. General⸗ direktlon der Staatsmonopole. Lieferung von Papier, Pappe und anderen Materialien für die Tabackregie. .
2) 4. März. Diefelbe Behörde. Lieferung von Materialien aller Art für die Streichholzfabrik.
III. Spanien. ;
1) Ohne Datum. Junta. 6 Administracibn y Lrabejos del Arsenal de la Carraca. Stabeisen zum Bau von zwei Kesseln. Vor⸗ anschlag 8848.91 Pesetas Kaution 442 Pes. .
2) Ohne Datum. Diefelbe Behörde. Verschiedene Materialien und Geräthschaften für das Arsenalmagazin in zwei Loose eingetheilt. Voranschlag 2854,11 Pes. Kaution für Loos 1: 126 Pes., suüͤr Loos 2: 16 Pes.
Näheres an Ort und Stelle.
3) 19. Februar 1889, 2 Uhr Nachmittags. Director Generel de Gorreos V Telsgrafs Madrid. Einrichtung und Betrieb eines Telephonnetzes in Manresa. ;
Nähere Bedingungen in spanischer Sprache beim „Deutschen Reichs ⸗Anzeiger“.
H Vhne Datum. Junta de Administracion y Trabajos del Argenal de Ferrol. Materialien und Geräthschaften für die Kreuzer „Reina Regenten, „ Isabel II. und das Kanonenboot Mac Mahon“. Vor⸗ anschlag 3546,50 Pes., eingetheilt in drei Loose. Kaution
vorläufig für Loos 1: 45 Pes., endgültig 140 Pes. 2: 66 *. . * * 6335 * * 20 .
5) Ohne Datum. Dieselbe Behörde in La Carraca. Materialien und Geräthfchaften für das Arsenalmagazin. Voranschlag 1287, 19 Pes. Kaution 64 Pes.
Näheres an Ort und Stelle.
ö) Alcaldig constitucional de Salamanca, Einrichtung der elel⸗ trischen Beleuchtung. Voranschlag für jede Lampe 7,69 Pes. und ö für je eine Stunde Beleuchtung. Vorläufige Kaution . es.
Näheres an Ort und Stelle. ; 1
7) Director de la Compafig de los gaminos de hierro ds Norte Madrid. Eichenbohlen und Dielen ꝛc. Nähere Bedingungen in Maärid 0ficinas del Gonsejo de ja Gompania, Paseo de Recoletos
No. 17. Näheres an Ort und Stelle.
Zweite
Beilage
zum Dentschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.
M 28.
Berlin, Mittwoch, den 30 Januar
1. Steckbriefe und Untersuchungs ⸗ Sachen. 3. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.
u. dergl.
Deffentlicher Anzeiger.
& 96 &
1889.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Geseh sch. ; . , ö
ochen⸗Ausweise der deuts ttelb n Verschiedene w n ,, .
1) Steckbriefe
und Untersuchungs⸗Sachen. sbb dd 8!
Der Former Tambour) Paul Richard Ley, am 30. Oktober 1859 zu Dobrilugk, Kreis Luckau, ge—⸗ bor,n, zuletzt in Nowawes, Auguststraße 26/26 wohnhaft, wird beschuldigt, als Wehrmann der band wehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetz⸗ Luchs in Verbindung mit Art. L §. 3 Nr. 8 dis Reichsgesetzes vom 6. Mai 138090 (R. G. Bl. S 103. Dersel be wird auf den 17. April 1889, Vormittags gi Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam, Lindenstraße 54, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der⸗ selbe auf Grund der nach 8. 472 der Strasprozeß⸗ ordnung von dem Königlichen Landwehr ⸗ Bezirks. Kommando ju Steglitz ausgestell ten Erklärung ver⸗ urtheilt werden.
Potsdam, den 25. Januar 1889.
. Couvreux, Gerich oschreiber des Königl. Amtsgerichts, Abth. V.
bbto?] Oeffentliche Ladung.
Der Schiffer Otto Emil Fichtmann aus Falken⸗ walde, Kreis Könige berg N. M., zur Zeit unbekannten Anfenthalts, am 7. Janugr 1865 zu Posen geboren, wird beschuldigt, als Wehrpflichtiger in der Ab⸗— sicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes gebiet verlassen zu haben resp. nach erreichtem K Alter sich außerhalb des Bundes⸗ gebietes aufzuhalten. Vergehen gegen §. 140 Nr. 1 Str G.. B. Dersel be wird auf den 9. Mai 1889, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgericht zu Küstrin zur Haupt- verhandlung geladen.
Bei, unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach 8§. 472 Str.Proj.Ordn. von dem Herrn Cirilvorsttzzenden der Ersaßz kommission zu Posen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatfachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. NH 2. 5I / 88.
Landsberg a. W., den 19. Januar 18589.
Koͤnigliche Staatsanwaltschaft. löõ g ob] Oeffentliche Ladung.
Fiedrich Wilhelm Frouhöfer, am 31. April 1866 zu Königsberg N. M. geboren, daselbst zuletzt gewöhnlich aufhältlich gewesen, wird beschuldigt: als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Ein tritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, olne Erlaubniß das Bundes⸗ ebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufge⸗ halten zu haben Vergehen gegen §. 140 Nr. 1 Str ⸗ G. B.
Derselbe wird auf den 9. Mai 1889, Mittags 12 Uhr, vor, die Strafkammer bei dem Köntg—⸗ lichen Amtsgericht zu Küstrin zur Hauptverhand- lung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach 8. 472 der Str. P. O. von dem Herrn Civilvorsißenden der Kreis ⸗Ersatz⸗Kom⸗ mission zu Königkberg N. M. über die der . zu. Grunde liegenden Tbatsachen ausgestellten Er⸗ klärung verurtheilt werden. — H 2. 24/88.
Landsberg a. W.,. den 19. Januar 1889.
Königliche Staatsanwaltschaft.
ö Oeffentliche ng, I) Der Seefahrer Berthold Georg Magnus Bunge, geboren am 7. Januar 1865 zu Stralfund, zuleßzt wohnbaft daselbst.
2 der Seefahrer Georg Carl Jobann Clemeus, ßeboren am 28. November 1865 zu Strasfund, zu⸗ lert wohnbaft daselbst,
3) der Seefahrer Hermann Ludwig Anton Glaue, geboren am 18. September 1865 zu Stral und, zu⸗ letzt wohnbaft daselbst,
I der Seefahrer Carl Heinrich Johann Fritz Hanne, geboren am 26. April 1865 zu Stralsund, zuletzt wohnhaft daselbst, . . a , , 8 Köppen.
m 190. Februar 1865 zu Stralsund, z wohnhaft daselbst, ; ö
6) der Seefahrer Paul Friedrich Wilhelm Julius Kühl, geboren am 27. Juni 1865 zu Stralsund, zuletzt wohnhaft daselbst,
II der Seefahrer Johann Joachim Christoph Pahnke, geboren am 20. Juni 1865 zu Stralsund, zuletzt wohnhaft daselbft,
33 der Seefahrer Friedrich Magnus Christian
chwerin, geboren am 23. Februar 1865 zu Stral⸗ sund, zuletzt wohnhaft dafelbst,
, . in Siebert, m 23. Juli 1865 zu Stralsund, zuletzt wohnhaft daselbst, . ahhh! der Seefahrer Bernhard Eenst Carl Friedrich chultz, geboren am 24. Ful 1865 zu Skralsund, zuletzt wohnhaft dafelbst, 6 JD. der Seefahrer Johann Franz Albert Christian chultz, fi am 17. März 1865 zu Stralsund, zuleßt wohnhaft daselbst, e e err err
t Apri 5 zu ralsund, zuletzt wohnhaft daselbst, 2 3 der Seefahrer Carl Johann Theodor Christian
eritz, geboren am 10. Fuli 1863 zu Stralsund, niere h fn nn hl, ger
en beschuldigt, als ehrpflichtige in der 1 g. sich dem Eintritte in den ien des lenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, . Erlaubniß das Bundesgebiet verlaffen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter
soõ3 474]
Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Straf ⸗Prozeßordnung von dem König
Stadtkreises Stralsund über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen autges. ellten Erklärung verurtheilt werden. Das Vermögen der Angeschul⸗ digten ist zur Deckung der sie möglicherweise treffen den Geldstrafe und der Kosten drs Verfahrens in 6. von je 300 M durch Beschluß der 1II. Straf- ammer des Koͤniglichen Landgerichts zu Greifswald mit Beschlag belegt worden. Greifswald, den 24 Dezember 1888. Königliche Staatsanwaltschaft.
56349 Gegen die nachgenannten Wehrpflichtigen, namlich: 1) Kaufmann Theodor Richard Kuntz, geboren am 25. Juli 1865 zu Friedrichroda, 2) Wagner Wilbelm Eduard Grünkorn, ge⸗ boten am 25. September 1864 zu Ruhla, 3) Wilbelm August Schmidt, geboren am 21. August 1865 zu Ohrdruf, ) Seemann Hugo Edmund Bernbard Witzeck, geboren am 3. Mai 1864 zu Gera, von welchen Kunßz und Witzeck in Gotba, Grünkorn in Ruhla. Schmidt in Ohrdruf ihren letzten be⸗ kannten Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt innerbalb des Deutschen Reichs batten, ist das Haupt⸗ verfahren wegen . der Wehipflicht nach §8. 140 Abs. 1 des St -G. eröffnet und Termin zur auptverhandlung auf den 9. April 1889, Vormittags 95 Uhr, vor der Strafkammer des Herzogl. Landgerichts hier anberaumt worden. Zu diesem Termine werden die Genannten biermit vorgeladen unter der Verwarnung, daß sie bei un⸗ entschuldigtem Ausbleiben auf Grund der nach 5§. 472 der Strafprozeßordnung von den zuständigen, mit der Kontrole der Wehrpflichtigen beauftragten Be. börden über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen werd 1 ver⸗ urtheilt werden. Gotha, den 19. Januar 1889. Der Staatsanwalt: Kiesewetter, i. V.
ht Sõ0] Beschluß.
Auf Antrag der Königlichen Staateanwaltschast wird gegen den Hironimus Adolf Fränkel, zuletzt zu Hannover, jetzt unbekannt. welcher hinreichend verdächtig erscheint, als Webrpflichtiger in der Ab= sicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes gebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen 5. 1401 des St. G. Bs., Las Hauptverfahren vor der Strafkammer J. des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet. Die Beschlagnahme des Vermögeng des Ange— klagten, insoweit es zur Deckung der ihn möglicher⸗ weise treffenden böchsten Geldstrafe und Kosten des Verfahrens erforderlich ist, wird angeordnet. Hannoner, den 19. Januar 1889.
Königliches Landgericht, Strafkammer IIa.
gez Meder. v d. Beck. Lindenherg.
Die Richtigkeit der Abschrift beglaubigt:
M 8) Mandel,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
2) Zwangs vol streckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
loss! Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangavollstreckung soll das im Grund⸗ buche von der Hasenhaide und den Weinbergen Band 20 Nr. 756 auf den Namen des Maler meistersz Gustav Werner hierselbst eingetragene, in der Bärwaldstraße Nr. 14 belegene Grundstück am 18. März 1839, Bormittags 101 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht Neue Frledrichstraße z, 8e Flügel , parterre, Saal 36 versteigert werden. das Grundstück ist mit 3, 8. 6 Reinertrag und einer Fläche von 8a 18 4m nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda. Flügel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht ron selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge⸗ ringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei, Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be⸗ rücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuf ihren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücts tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 18. März 1889, Mittags 1 Uhr, an obenbezeichneter Ge⸗ richtsstelle verkündet werden.
Berlin, den 25. Januar 1889.
ich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu Jö. Vergehen gegen 5. 140 . 1 St.
G-B. Dieselben werden auf den 25. März Ib6872] 9 ö z 1889, Mittags 1235 Uhr, vor die Strafkammer Zwangsversteigerung. bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Stralfund jur
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 10 Nr. 587 auf den Namen des Baumeisters Bernhard Hoffmann zu Berlin eingetragene, nach dem Kataster: „an der
lichen Civil⸗Vorfitzenden der Ersatz⸗Kommifsion des verlängerten Jimnersttaße⸗, nach dem Grundbuche;
-Wilhelmstraße Nr 7, os, 99 * belegene Grundstück am S8. April 1889, Vormittags 101 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht hier. Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel G, parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Flache von 25 a h4 4m weder zur Grund⸗ steuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch= blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen köngen in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D. Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rangsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapitas, Zinsen, wiederkehrenden Vebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi— der widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver- theilung des Kaufgeldes gegen die berücichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgiem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am S8. April 1889, Mittags iz Uhr, an oben bezeichneter Gerichtsstelte verkündet werden. Berlin, den 24. Januar 1889. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung b1.
c6868
In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des durch Zwmangtrollstreckung gegen den Post⸗ sekretär Friedrich Weyl zu Berlin aus dessen Gehalt beigetriebenen und hinterlegten Betrages von 744,68 6, ist zur Erklärung über den vom Gerichte angefertigten Theilungsplan sowie zur Aus⸗
führung der Vertheilung Termin auf den 13. März 1889, Vormittags 10 Utz, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst, im J. Stock, Zimmer Nr. 66, bestimmt worden. Ver Theilungsplan liegt vom 30. dieses Monats ab auf der Gerichtzschreiberei IV., Zimmer Nr. 30, zur Einsicht der Betheiligten aus. 3u diesem Termine werden Sie auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts geladen.
Breslau, den 22. Januar 1889.
! AUnterschrift), , des Königlichen Amtsgerichts. n
a. den Agenten Herrn Augunst Daniels, angeb⸗ lich in England,
b die Ubrmacher A. Silcherodt'schen Erben aus Berlin, jetzt unbekannten Aufenthalts.
(44732 Aufgebot.
Der Instrumentenmacher Felix Bartholdi zu Züllichau bat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen Pfandbriefes der National- Hypotheken ⸗ Credit ⸗Gesellschaft eingetragene Genossenschaft zu Stennin Serie G. Nr. 5516 über 600 6 beantragt. Ver Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, svätestens in dem auf den 18. Juni 1889, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 48, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.
Stettin, den 12. November 1885.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
569321] Aufgebot.
Der Rechtsanwalt Dr. Mann in Mainz, in seiner Eigenschaft als Konkursverwalter der Firma Keller mann und Sander in Oppenheim, hat das Aufgebot eines am 28. September 1885 von der Firma Kellermann und Sander in Oppenheim an eigne Ordre ausgestellten, auf die Firma Marshall und Holland in London gezogenen und von dieser accep⸗ tirten, am 28. Januar 1886 fälligen Wechsels über 195 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 22. Ok- tober 1839, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Oppenheim, den 25. Januar 1889.
Großberzogliches Amta gericht. Dr. Kepplinger.
447311 Ausf er
Aufg „Da bei den im Nachstehenden aufgeführten Hppothekforderungen die Nachforschungen nach den rechtmäßigen In habern fruchtlos geblieben und ven dem Tage der letzten auf diese Forderungen sich be⸗ ziehenden Han Lungen an gerechnet dreißig Jahre verstrichen sind, werken auf Antrag der untengenannten Pfandobjektsbesitzer Diejenigen, welche auf diese Forderungen ein Recht zu haben glauben, zu deren persönlicher oder schriftlicher Anmeldung innerhalb sechs Monaten späteffens aber in dem auf Freitag. den 5. Juli 1889, Vormittags 9 Uhr, beim K. Amtegerichte Wegscheid anberaumten Aufgebols⸗ termine mit dem Rechtsngchtheile öffentlich aufgefordert, daß im Falle der Unterlassung der Anmeldung die Forderungen oder die Ansprüche für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelsscht werden.
t i gun g. ebot.
Bezeichnung der Forderungen und Ansprüůüche
Nr.
Besitzer eurr. d
er Pfandobiekte
Bezeichnung Datum der ( des Fordtrungsberechtigten Eintrags
Hypotheken · buch der Gemeinde
Krinninger, Josef, Haf⸗ 37 fl. Muttergut ner in Breitenberg, Hauer, Ludwig, Oekonom Bleibensrecht ohne von Erlau, Anschlag Hutsteiner, Georg, 45 fl. Kapital ohne Häusler von Gegenbach, Angabe des Schuld⸗
grundes Hagenbucher, Gottlieb, 15 fl. Elterngut Häusler von Germanns⸗ dorf, Luger. Michael, Wirth und Oekonom in Gotts⸗ Torf, Krinninger, Georg, Bauer in Renfting,
1090 fl Zehrpfennig, 300 fl. Elterngut
300 fl. Elterngut
Kopfenberger, Georg, Zimmermeister von ⸗ bernzell, Reisach, Karl und Maria, Schlosserseheleute von Obernzell, Lang, Anna, Häuslers ⸗ wittwe von Obernzell,
100 fl. Erbtheile
13 fl. und 75 fl. 394 kr. Darlehen
150 fl. Elterngut, 8 fl. Jahresanschlag für ein Wohnrecht 400 fl. Zehrpfennig,
b0 fl. Austrags⸗˖
anschlag
15 fl. Muttergut
Bauer, Josef, Zimmer ⸗ mann von Obernzell,
Pilsl, Maria, Häuslers⸗ wittwe von Schaibing,
Maria, Inwohnerẽ tochter
11. Januar 1847
9. Januar 1850
10. Juni 1839
6. November 1837
Breitenberg Bd. I. S. 576. Ederlsdorf Bd. I. S. 165.
Krinninger, Ignatz, Häuslerssohn, Dullinger, Alois. Häutz⸗ lerssobn von Erlau— sogenannte Langbruck Theres,
agenbucher, Ignatz,
een . von .
. mannsdorf,
Stephan u. Anna Luger,
Simon, Josef,
Maria u. Anna Luger, Krinninger, Jakob,
Häuslerssohn von Renf⸗
ting,
Anna, Maria, Rosalia, Juliana und Anna Maria Auer, Franz und Josef Huebner von Obernzell,
Bd. I. S. 528.
Gottsdorf Bd. J. S. 212.
Jahrdorf Bd. JI. S. 590.
Obernzell Bd. II. S. 521.
Obernzell Bd. II. S. 513.
Obernzell Bd. II. S. 625.
Obernzell Bd. II. S. 541.
Schaibing Bd. II. S. 79.
17. Januar 1838
14. September 1837
26. Angust 1827
A. Januar 1845
21. August 1857
21. März 1848
Kronawitter, Jobann Nep., Häuslerssohn von Obernzell, Braunauer, Anna Maria, Schiff manns⸗ tochter von Obernzell, Steinbacher, Anna 4. 18357
Wegscheid, am 10. November 1888. Einsle, K.
Wegscheid, den 20 November 1888. Gerichtsschreiberei des K. Der K. Kalk
von Racing, Amtsrichter.
Den Gleichlaut vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift bescheinigt.
Amtggerichts Wegscheid.
Sekretär:
hof.
56411] Aufgebot. I) Der Vormund Carl Käsgen von Bruchertseifen, gleichzeitig für sich und für die Minorennen Carl und Wil hel inine Käsgen zu Bruchertseifen,
2) die Wittwe Heinrich Fuchs, Elisabeth, geborne Kaesgen, von Haderschen und
Königliches Amtsgericht 1J. Abtheilung 51.
3) die Henriette Kaesgen zu Hofacker,
haben das Aufgebot des Sparkassenbuches Nr. 3111 der Kreissparkasse zu Altenkirchen, über einen angeb⸗ lichen Betrag von 65 46 oder annähernd laufend auf den Namen der Wiitwe Conrad Käsgen zu Hof— acker, beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spärestens in dem auf den 13. Angnst 1889, Vormittags 10 Uhr, vor