Brüůssel, 6. ebruar. (. X. B) Die Steinbrucharbeiter in Gnaengsst dei Kiveli es Faden behufs Lobnerhöbung zum Theil . , n, , w m. zu m menstoß, wobei m tr . 3 ö.
Eunbmissionen im Auslande.
Italien.
1) 20. Februar. Rom, I3pettorato generale ferrovie nel R. Ministero dei larori pubblici: 5543, Si m Centner ö Kleinmaterial, als Laschen, Bolzen n. s. J. oranschlag 54 609, 19 Lire. Depot 9600 Lire, Kaution 19 100 Lire.
Y) 21. Februar. Rom, Stabilimento penali regina eoeli: 26 Mö kg feines, satinirtes, elfenbeinweißes Maschinenpapier zu L kg die 5090 Blätter, Format m 1, 00 0 O 695 oder das Boppelte. Voranschlag 19 440 Lire, Kaution 5 Gso.
3) 20. März. Rom, R. Ministero dei lavori pubbliei, oder auch in Genua, R. Prefettura: Metallene r arbeiten (zul ponte da sbareo della darsena nel porto) für die
. een, (Waarendocks) in Genua. Voranschlag 590 00 Lire. eferungsfrist 14 Monate; Depot 20 000 Lire; Certifikat über die Leistungsfähigkeit bis zum 10. März einzureichen (Ausländer zu—
gelaffen). Ferner in Aussicht stebend:
H Palermo, Direktion der sizilischen Eisenbabnen:
2 Drehscheiben zu 5,50 und 450 m Durchmesser;
4 Distanzsignale mit beweglichen Disken,
Trans mission m 2179; 2 Profilmeffer;
14 ei ferne Verschlüsse von Straßenübergängen. Alles für die Strecke Valsavoia—Scordia, Linie Valsavoia — Caltagirone. Voranschlag 17 792.50 Lire. .
5) Luca, Uffieio genio civile; 9 Weichensteller, Vor— anschlag 12 900 Lire; und 5 Distanzsignale mit m 3700 Trans- mission, Voranschlag 6000 Lire
Mailgnd, The Lombardy Road railway Company limited: Anlage einer . von Carate Brianza über Monza nach Cusano im Anschluß an die Strecke Mailand — Seregno — Giussany) und Seregno — Carate (vergl. ‚R.⸗A. , 25. Januar 1889, Nr. 9. Wegen Lieferungen Näheres bei der Direktion, 57 via Solferino. Niederlande.
1) 19. Februar, Nm. 2 Uhr. Maatschappy tot Exploitatie van Staatsspoorwegen zu Utrecht im Centralbureau: sc . Nr. 129. Lieferung und Bearbeitung von eichenen Quer⸗
wellen;
Loos Nr. 132. Lieferung von Eichenholz zu Weichen und von eichenen Brückenschwellen.
Bedingungen auf portofreie Anfrage käuflich für O, b0 Fl. pro Stück im genannten Centralbureau (Afd. Weg en Werken).
2) 21. Februar, Nachmittags 2 Uhr. Maatsehappy tot Exploi- tatie van Staatsspoorwegen zu Utrecht im Centralbureau:
In fünf verschiedenen Abtheilungen. Lieferung von stählernen . stäblernen Querschwellen, drehbaren Punkt- und Kreuz⸗ ücken von gegossenem Stahl, stählernen Schrgubenbolzen und eisernen Hakenboljen, sowie von stählernen Zungenstücken mit Zubehör.
Bedingungen an obiger Stelle zur Einsichtnahme und für 50 Cents ebenda erhaltlich.
Rumänien.
PY 13. Februar, 10 Uhr. 8. Kalarischi⸗Regiment zu Roman: Lieferung von 601 Kravatten, 8So0 Paar Fußfetzen, 600 Handtüchern 300 Futtersäcken, 1100 Paar Stahlsporen, 460 Striegeln, 506 Hemden, 300 Flanellen und 500 Gummikragen. Naͤhereg an Ort und Stelle.
2) 27. Februar, 10 Uhr. 13 Dorobantzen ⸗ Regiment zu Jassy: Lieferung von 1665 Hemden, 1119 Paar Unterhosen, 611 Krawatten, 1 Paar ,,,, , 1748 Päckchen kleiner Ausrüstungsgegen⸗ stände, umfassend Bürsten, Nähnadeln ꝛ6, und 1663 Gummikragen. Näheres an Ort und Stelle.
Europäische Donaukommission.
13. April, 2 Uhr, Galatz. Kanzlei der Centralkasse der euro⸗ päischen Donaukommission: Lieferung der nöthigen Materialien für technischen Dienst, Bureaux, Hospital ꝛe.
Nähere Bedingungen zur Einsicht beim „Deutschen Reicht ⸗An⸗
zeiger). J Schweden. 5. März, 11 Uhr. Kanzlei des Werftdirektors (Varfschefens
153 bog zg. Schmiedesi üinsblen von Wales; 1dö 069 Rg Gußloks bester Qualität, entweder Original Brancepeih von Middlesborough oder Old Etherley, und 272 060 Kg Feuerkoks 1ma Qualität.
Theater und Musik.
Berliner Theater. In der morgen, Freitag, stattfindenden Anffübrung der. Braut von Messina⸗ spielt Clara Ziegler die Donna Isabella“, während die Rolle der Beatrice“ von Hedwig Bleibtreu, dem neu engagirten Mitgliede des Theaters, dargestellt wird.
Lessing- Theater. Das Schauspiel Alexandra. von Richard Voß kann mit Clara 3 in der Titelrolle nur noch fünfmal wieder⸗ holt werden, da die Künstlerin durch einen früher abgeschlossenen Gastspiel Vertrag mit dem Thalia ⸗ Theater in Hamburg hungen ist, am kommenden Dienstag Berlin wieder zu verlassen. Eg wird somit am Sonntag die vorletzte und am Montag die letzte Vorstellung des Stücks mit Clara Heese stattfinden.
Victoria⸗Theater. Durch die kollegiale Liebenswürdigkeit des Hrn. Direktors Barnay ist es ermöglicht worden, daß Hr. Tauber in der Germania“ von Ernst Scherenberg die wichtige allegorische Rolle der Geschichte und die historische Partie des Muhamed ⸗Abdallah“ spielt. Auch Fr. Lange⸗Prätorius, Frl. Dusnsing und Hr. Benzinger sind bereits eingetroffen, so⸗ daß Nie Hauptprohen begonnen haben. Das Stück enthalt 30. . Rollen, sodaß außer den Neuengagirten das ganze in 6. Saison so zahlreiche Personal des Victoria⸗Theaters darin beschäftigt ist. Die drei in der Germania. vorkommenden Ballets hat Hr. Severini bereits fertig gestellt. Die Chöre, welche die Bilder verbinden, sind durch Kapellmeister Raida einstudirt, und die aus den Chören hervortretenden Sologesänge werden durch Frl. Lejo, Hrn. Schmidtler und jenen Tenoristen ausgeführt, der in Ali Baba⸗ ein so berechtigtes Aufsehen erregte.
— Die zweite Aufführung der Neuen Akademie der Tonkunst. fand gestern im Saale des Congçerthaufes vor einem außerordentlich zahlreich erschienenen Publikum statt. Wiederum standen die Klaviervorträge in Vordergrunde. Die Concertsätze von Schumann und Beethoven wurden mit einer über sonstige Schüler⸗ leistungen weit hinausgehenden Vortrefflichkeit ausgeführt. In gleicher Weise gelangen auch die Concerte von Chopin und Rubinstein. In den Leistungen der Eleven des Violin. und Cellospiels wie der Gesangtsschüler waren erfreuliche Fortschritte zu erkennen. Ganz besonderes Lob verdienen aber die Erfolge in der Komposition, die sich in einer sehr formgewandt ausgeführten Suite für Streichorchefter von Otto Ehlers) glänzend bewährten. — Die Wahl des Concert- 6 kann als eine derartigen Aufführungen sehr guͤnstige betrachtet
werden.
gation ? i K merthyr * oder, Powells dufferin*; a
Mannigfaltiges.
Die Baugewerks-Zeitung“ bringt folgenden Artikel über den neuen Kgiserpalast in Straßburg i. C.: Der Straßburger Kaiserpalast ist in der Zeit von 1883 bis 1888 nach den Planen und unter der speziellen Leitung des Landes Bauinspektors Eggert aut⸗ geführt worden. Der Palast steht an der Stelle der alten Stadtmauer und wird mit der Kaiser Wilhelm ⸗Universität, dem in der Ausführung begriffenen Landesausschußgebäude, dem in Aussicht genommenen großartigen Postgebäude nebst der Landesbibliothek eine FVebäudegruppe von hervorragender architektonischer Bedeutung bilden. Da das Gebäude nur für den vorübergehenden Aufenthalt der deutschen Kaiser bestimmt ist, sind dessen Abmessungen geringer bemessen, als die eines wirklichen Residenzschlosses. Der im Allgemeinen rechteckige Bau hat eine Frontlänge von 73 m und eine Tiefe, mit Cinschluß der Vorhalle, von 56 m und enthält Keller⸗, Erd-, Haupt- und Obergeschoß. Ein in der Mitte der Vorderfront vorgelegter Säulenbau dient als Unterfahrt und Vorhalle. Das Aeußere des Palastes zeigt die J der Renaissance ⸗Architektur florentinischer Paläste, und der Eindruck wird durch reichen Schmuck an . Bildhauerarbeit in schönem Steinmaterial bedeutend gehoben. Bas Giebelfeld des Säulenbaucz des Hauptportals zeigt in der Mitte das Wappen des Deutfchen Reiche, darüber die Kaiserkrone; zu beiden Seiten des Wappens füllen die wirkungsvollen Gestalten der Macht und des Rechts die Giebel ecken aus. Bekrönt wird der Giebel von einem Friedensengel mit goldenem Palmenzweig. Von besonders hervorragender Wirkung ist der an der Hauptfagade sich erhebende Kuppelbau, welcher mit seinem für die Kaiserstandarte bestimmten Flaggenmast weithin sichtbar sein wird. Aus Kupfer getriebene Heroldsgestalten neben dem Flaggenmast bekrönen den oberen Abschluß der Kuppel und tragen
dächern und wenn möglich mit einem Kupferdach versehen werd age, t der ir n ü . Archttekt hier ein Dach ee, .
der Kehlen und Grate u. s. w. benutzt. Die Farbenwirkung des schön en. Sandsteinmaterials mit dem dunkelrothen Ziegeldach foll chon ietzt eine eh. harmonische sein und wird später, nachdem die aus Kupfer herseestellten Herolde, der Adler und die Abdeckstreifen der mächtigen Rundbogenöffnungen der Kuppel sich mit einer Patina über= zogen haben, noch bedeutend erhöht werden.
Das Innere des Gebäudes ist wie folgt eingetheilt: Von der Rampe des Hauptportalg gelangt man in das große Vestibül, an welches sich zu beiden Seiten etwas höher liegende durch Säulen⸗ stellungen abgetrennte Hallen anschlleßen. Links befinden sich prächtig gusgestattete Wohnräume für das Kalserpagr, während rechts von den⸗ selben eine Wohnung für einen einzelnen f r. Gast liegt. An der Vorderfront enthält jede dieser Wohnungen Vor-, Empfangs, Wohn⸗, Schlaf⸗, Badezimmer u. s. w., während an der Stadtseite noch ein schön dekorirtes Gartenzimmer und zwei Salons für die Kaiserin liegen. Hinter den soeben angeführten Räumen läuft durch das ganze Gebäude ein von zwei Lichthöfen beleuchteter Kor⸗ ridor, an dessen einem Ende das eben erwähnte Gartenzimmer und an dessen anderem ein Nebeneingang für die Theilnehmer an großen Festlich⸗ keiten liegt. Hinter dem Korridor, gegenüber dem Eingangsvestibül be⸗ findet sich die Haupttrepye mit Garderoben und Tollettenrã umen für die Festgäste, In der Mitte der Vorderfront über dem Vestibül liegt der Audienzfaal, seitwärts mit schmalen Säulenreihen und darüber liegenden Logen versehen. Vor dem Audienzsaal öffnet sich die Säulen« halle, aus welcher sich ein flachrunder Balkon vorstreckt, von welchem aus man den Kaiserplatz übersehen und auf welchem der Kaifer bei Festlichkeiten von der Volksmenge gesehen werden kann. An den Audienzsgal schließen sich links die Räume für den Kaiser, rechts die für die Kaiserin an. Die Räume für den Kaiser bestehen aus Melde-, Empfangs, Wohn ⸗ Schlaf- und Ankleidezimmer, Bad und Garderobe, Zimmer für die Kammerdiener und den Leibarzt. Die Räume für die Kgiserin sind ähnlich gestaltet.
Der ganze hintere Bau wird im Hauptgeschoß durch eine einzige Flucht von Sälen eingenommen, welche durch offene Arkaden in drei große Einzelsäle gethellt wird und deren Gesammtlänge 70 m beträgt. Der Hauptsaal ist 22 m lang, 17 m tief und 12 m hoch, dagegen haben der rechts liegende W fim n lin gf al und der links liegende Speisesaal nur eine Höhe von 7 m. Die Decke des Hauptsaales ist reich ausgebildet mit zum Theil weit gespannten Gewölben und zum Theil kassettirten Decken, Ueber den 1 Nebensälen befinden sich die Hienerschaftswohnungen und über den Gemächern des Kaiser⸗ paares die Wohnräume für das Gefolge. Alle 3 Säle bieten hin⸗ reichenden Raum für die Bewirthung von 350 Gästen.
Der ganze Bau ist in allen seinen Theilen möglichst feuersicher aus Stein und Eisen hergestellt; die Zwischendecken bestehen aus eisernen Trägern, zwischen welchen Platten aus Tuff und Gips ein—⸗ gefügt bejw. eingegoffen sind. Die Trägerflantschen sind sichtbar ge⸗ bliehen, bemalt oder mit eisernen Ornamenten bekleidet. Zwischen den ,,, des Obergeschosses, welches als Fries ausgebildet ist, sind die
appen einzelner deutscher Städte in gediegener Bildhauerarbeit an⸗ gebracht, es fehlen aber auch nicht die Wappen des Fürsten Bismarck und des Grafen Moltke, der Hauptmitbegründer des Deutschen Reichs. Von besonders großartiger Wirkung ist noch die im Mittelbau gelegene Haupttreppe. Ein Garten von 1,R2 ha umgiebt von 3 Seiten den Kaiserpalast. Hinter dem Palast und Palastgarten, von letzterem durch eine Straße getrennt, liegt ein Nebengebäude mit dein Marstall nebst Remisen, sowie ein Militärwachtgebäude. Die Stallungen reichen für 18 Pferde aus. Die Remise bietet Raum für 6 Wagen. Die Kosten des ganzen Baues betragen, einschließlich der 3 Millionen für den Grunderwerb, 2 600 000 M0
Die 17. Geflügel⸗Ausstellung der „Cypria“, welche morgen unter dem Protektorat Ihrer Königlichen Hoheit der Prin—⸗ zessin Friedrich Carl in den Sälen des Hauses Kommandantenstraße Nr. 160/11 eröffnet werden wird, ist von 177 Ausstellern mit 1016 Nummern beschickt worden. Die Schau ist somit eine der größten, die Berlin je gesehen.
Stolze'scher Stenographen⸗-Verein. Hauptversamm⸗ lung: Freitag, d. 8. Februar, Abends 8 Uhr, im Restaurant Zum Gambrinus, Friedrichstraße 80 IJ. Tagesordnung: 1) Vortrag des Hrn. Redacteurs Giesen über den Werth stenographischer Wett⸗ schreiben. 2) Vereinsangelegenheiten. — Jeden Donnerstag, Abends 8 Uhr, im Vereinslokale, Friedrichstraße 80 1II., Leseabend. Etwa
Kanali) in Karlskrona. Lieferung von 2035 000 Kg Dampferstein kohlen, und zwar eine der folgenden Sorten: „Nixous steam navi-
JJ
8 — =
7. Februar 1889 r Morgens.
p m.
haus.
Stationen. Wind. Wetter.
in O Celsius
50 C. — 40 R.
Bar. auf 0 Gr. Temperatur
red. in Milli
u. d. Meeress
2 * 83
Mullaghmore berdeen Ghristiansund
NNO 6wolkig Mö 3 wol gang.
Theater ⸗Anzeigen.
Ränigliche Schauspiele. u 36. Vorstellung. Sängerkrieg auf der Wartburg. Große roman⸗ . arg; 1 e ö. y . ent: Hr. Kahl. egisseur: Hr. Salomon. . aer! Hr. Sylva) Anfang 7 Uhr. h
. olksschauspiel in 5 Alten von Paul Heyse. Scene gesetzt vom Direktor . 1
wesentlich zur Bildung der reizvollen Silhouette derfelben bei. Ent⸗ gegen der herrschenden Ansicht, daß Monumentalbauten mit Metall-
Freitag: Opern⸗
Tannhäuser und der ictoria- Theater
Zum 125. Male:
Freitag: Diri⸗
12 Bildern von D'E
Musik von C. A. Raida.
38. Vorstellung. Weltunter⸗
Anfang Kapitän Grant.
In Vorbereitung: Das Schützenfest. in 3 Akten von R. Misch und W. Jacoby.
Die Kinder des Kapitän Grant. Ausstattungsstück mit großem Ballet in 'Ennery und Jules Anfang 7 Ühr. Sonnabend und folgende Tage: Die Kinder des
100 stenographische Zeitungen verschiedener Sprachen und Systeme, sowie die neuesten stenographischen Literaturerzeugniffe liegen aus.
Schwank Leop. Elv. Die Gesangstexte theilweise von Gust. Görß. Musik von Fr. Roth. Anfang 73 Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
n Q e mmm Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Margarethe Gneist mit Hrn. Rittergutsbesitzer Otto von Alten (Kolbergermünde S Criwan). — Frl. Martha Kirchner mit Hrn. Otto Schulz (Berlin). — Frl. Lucie Hawelke mit
Halbe Preise.
Verne.
bonplatten und ge nen, hergestellt und dieses Deckmaterial auch zum r beten
2 Schnee
Kopenhagen. 2 bedeckt
Stockholm. 2 bedeckt
. ö t Petersburg 2 bedeckt Mobkan -= 1 1 bedectt Cork, Queens · . towdn.. . 757 heiter Cherbourg 3 h Regen Helder .. N 3 wolkig Sylt .... h heiter i) mburg .. 2 wolkig?) winem unde 3 wolkig) Neufahrwasser 1 wolkig Memel ... 3 bedeckt)
Paris.... 4 bedeckt Münster. .. 2 bedeckt Karlsruhe.. 4 Schnee Wiesbaden 1 bedeckt München. h bedeckt Chemnitz.. 7 wolkig Berlin.. 4 halb bed. ) Wien.... 2 heiter Breslau...
3 bedeckt
* d' Aix .. 4 bedeckt 33 ö O 3 wolkenlos T ö still woltenlos
1 Schnee und Hagelbötn. ) Nachts Gewitter. * Nachts Schnee. 9 Nachts Schnee. 59) Gestern
agel und Schneesturm.
Uebersicht der Witterung.
Das Minimum, welches gestern über Süd⸗ Schweden lag, ist nach dem Rigaischen Busen fort⸗ e, , . ein anderes Minimum von geringerer liefe liegt in der , Bei böigen, west⸗ lichen und nordwestlichen Winden und durchschnittlich normalen Wärmeverhältnissen ist das Wetter über , re veränderlich und zu Schneefaäͤllen geneigt. 2. urg hatte Nachts Gewitter. Schneehöhe:
winemünde 2, Berlin 7. Bamberg 8, Wietzbaden 9, Altkirch 11, Hamburg 19 em.
Deutsche Seewarte.
S wolkig 6
hr.
Sonnabend: Opernhaus. 37. Vorstellung. Die Quitzows. Vaterlaͤndisches Drama in 4 kiten von Ernst von Wildenbruch. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 39. Vorftellung. Marie, oder: Die Tochter des Regiments. Komische Oper in 2. Atten von Donizetti. Dichtung nach dem Französischen des St. Georges. Zum Schluß: Solotanz. Anfang? Uhr.
Deutsches Theater. Freitag: Zum 1. Male: Arria und Messalina. Trauerspiel in h Auf⸗ zügen von Adolf Wilbrandt.
Sonnabend: König Heinrich der Vierte.
Sonntag: Arria und Meffalina.
Verliner Theater. Freitag: 21. Abonnements Vorstellung: Die Braut von Messina.
Sonnabend: Der taufmann von Venedig.
Sonntag: Der Kaufmann von Venedig.
Tessing Theater. Freitag: Alexandra. Schauspiel in 4 Akten von Richard Voß. (Alexandra: Clara Heese, vom Kgl. Hof⸗Theater in München.)
Sonnabend und Sonntag: Alexandra.
Wallner Theater. Freitag: Zum 121. Male: Madame Bonivard. Schwank in 3 Akten von Alex Bisson und Antonie Marg. Deutsch von Emil Neumann. Vorher: Zum I2I. Male: Der dritte Kopf. Poffe in 1 Akt, Mit theil⸗= welfer Benutzung einer englischen Idee von Fran; Wallner. Anfang 73 Uhr.
Sonnabend und Sonntag (letzte Sonntags ⸗Vor⸗
stellung)9;: Mavame Bonivardb. Der dritte Fopf.
In Vorbereitung: Germania. stattungsstück von Ernst Scherenberg.
Triedrich = Wilhelmstãdtisches Theater.
Freitag: Mit neuer glänzender Ausstattung, zum 64. Male (in deutscher Sprache): Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. Burletzke Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Musit von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Der Mirado.
Großes Aus⸗
Nestdenz- Theater. Freitag u. folgende Tage: Nervöse Frauen. Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Tochs, bearbeitet von Franz Tel en , Im gan gn .
erz in ufzuge von Franz Wallner ; Brandt. Anfang 3 Uhr. — . ö
Velle⸗ Alliance Theater.
spiel der Münchener, unter Leitung des Königl. bayer. Vofschauspielers Hr. Max Hofvaur. Letzte Woche.
Freitag: 16. Gast⸗
Der Herrgottschnitzer von Ammergau. Dber⸗ baverisches Volksstück mit Gesan Ir Tanz in Aufzügen von Ludwig Ganghofer und Hans Neuert. Musik von F. M. Prestele. Anfang 73 Uhr. Sonnabend: Gastspiel det Münchener. Der Serrgottschnitzer.
Central Theater. Freitag: Zum 47. Male:
Lenchtkugelu. Gesangspofse in 4 Akten von W. . Musik von 8 Steff ens. Anfang
r. Sonnabend: ¶ Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst⸗Theater. Dresdenerstraße 72. Freitag: Zum 16. Male: Die junge Garde.
Geꝛsangsposse in 4 Akten von Cd. Jacobson und
Geboren: Ein
Hrn. Erich Matz (Guben — Berlin). — Frl.
Agnes Biesenbach mit Hrn. Jakob Geyer (Düffel⸗
dorf Bottrop i. W.). — Frl. Hedwig Gefecus
* 69 Gerichtsreferendar Alfred Pretzell anzig).
Verehelicht: Hr. Lieut. Koch mit Frl. Frida
Schaeper . — Hr. Dr. Oskar Wilda mit Frl. Martha Baron (Breslau).
. Sohn: Hrn. Reg.⸗⸗Assessor Lands⸗ berg (Trier) — Hrn. Ober⸗Ingenieur Rudolf Klostermann (Kladno). — Hrn. Franz Fritzsche (Hamburg) — Eine Tochter: Hrn. Fritzʒ Langnes (Berlin). — Hrn. Hauptmann von Geyso (Berlin)“. — Hrn. Gerichts ⸗Assessor Schild knecht (Berlin. — Hrn. Gerichts ⸗Assessor Hans Cramer von Klausbruch (Neutershausen). — Hrn. Theodor von Gimborn (Emmerich). — Hauptmann. Wollenhaupt (Görlitz. — H Rechtsanwalt Pieper (Luͤdenscheid).
rn. rn.
Gestorben: Hr. Alfred Gutsche (Berlin). — Hr.
Auaust Wenzel (Berlin). — Hr. General⸗Major z. D. Guido Sontag (Nassau). — Hr. Lieutenant a. D. Graf Leopold von Schwerin (Bohrau). — 3 Kreis⸗Bauinspektor Anna Hauvptner, geb.
ottgetren (Schrimm) — Hrn. Regierungs⸗ Baumeister Zisseler Tochter (Northeim). — r Fabrikant Wilhelm Gerdes (Meerane i. S.). — rau Dr. Auguste Raven (Harburg) — Hr. k Louis Hildebrandt (Stargard Pomm. ).
Berlin:
Redacteur: J. V.: Siemenroth. Verlag der Expedition (Scholy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerel und Verlags⸗
Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).
. ö
GErste Beilage
zum Deuntschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preupischen Staats⸗Anzeiger.
M 35.
Berlin, Donnerstag, den 7. Februar
.
Aichtamtsliches. .
Preusten. Berlin, J. Februgr. Im weiteren Verlauf der gestrigen (365. Sitzung des Reichs tages beantragten zum Kapitel Allgemeine Fonds“ die Abgg. Virchow, Hermes u. 3 Titel ö ö. deut schen Fischereiverein zur orderun 666 Fischzucht“ statt der beantragten 30 000 MS, 40 060 S zu bewilligen, und ferner die verbündeten Re⸗ gierungen zu ersuchen, in den nächstjährigen Etat als „Unter⸗ stützung für den deutschen Fischereiverein zur Förderung der künstlichen . die Summe von 5o C00 einzusetzen.
Abg. Br. Virchow: Er habe im preußischen Abgeordneten⸗ hause immer an dem konstitutionellen Prinzip festgehalten, der Regierung nicht mehr zu bewilligen, als sie selbst verlange.
Man befinde sich aber hier auf einem anderen Boden, und er er⸗
innere daran, daß gerade diese Summe ursprünglich in ähnlicher Weife in den Etat hineingekommen sei. Die Hauptgründe, schon in diesem Jahre eine Erhöhung der Summe zu bean⸗ tragen, lägen in dem großen Bedürfniß, das sich herausgestellt habe. Man habe viele Jahre gebraucht, um überhaupt die öffentliche Meinung zu Gunsten der kuͤnstlichen Fischzucht zu wenden. Man habe die Sache ursprünglich als eine Privat⸗ angelegenheit der Fischereibesitzer behandelt und erst im Laufe der letzten Jahre habe sich die große internationale Be⸗ deutung derselben herausgestellt. Die Schwierigkeit liege darin, daß unsere drei größten Flüsse nur zu einem gewisfsen Theil Deutschland angehörten, dieses also genöthigt sei, in nahe Beziehung mit den Nachbarstgaten zu freien, wenn überhaupt etwas geschehen solle. Was die Weichsel betreffe, so sei in unserem deutschen Gebiet derselben überhaupt kein Platz, um mit Sicherheit junge Lachsbrut in Bewegung zu setzen. Versuche, die in kleinen Ne enflüssen von Westpreußen gemacht werden könnten, hätten keine Aus⸗ sicht, weil sie einem ganz anderen Fischgebiet angehören, als für die Aufzucht der jungen Lachse nothwendig sei. Man müsse schon nach den Duellflüssen hinaufgehen bis nach Galizien, und auch dort sei nur ein kleines Gebiet dafür passend. n Galizien habe Deutschland gutes Entgegen⸗ kommen gefunden; organisirte Körperschaften hätten sich soweit interessirt, daß sie mit den Deutschen in ein Kartell verhältniß getreten seien. Deutschland habe ihnen Anfangs die Lachseier geliefert, aber in neuester Zeit zahle auch die russische Re⸗ gierung eine gewisse Quote zur Unterstützung. Die Qugnti⸗ läten, welche bis jetzt hätten eingesetzt werden können, seien entsprechend den geringen Mitteln des deutschen Fischerei⸗ vereins und den noch geringeren anderer Körperschaften nicht ausreichend. Man habe in der Periode 1887/88 4 Millionen Eier angekauft und nachher die Fische ins Freie gelassen. 4 Millionen Eier kosteten etwa 24 000 S6. Das Reich liefere dem Fischereiverein 30 000 6. Es blieben also nur noch 6000 MM übrig, mit denen nicht viel zu machen sei. Bezüglich des Rheins seien ja die Verhandlungen mit olland hekannt, und wie schwer Deutschland dadurch bedrückt sei, daß Hollan d an der Mündung sitze, die Lachse wegfange und die Aufzucht der jungen Lachse nicht unterstütze. Ein vernünftiges Ver⸗ hältniß mit Holland sei noch nicht erreicht. In Süd⸗ deutschland habe man noch ein viel komplizirteres Werk. Die Donau sühre die Fische aus unseren Ge⸗ bieten anderen Völkern zu. Sie besitze gewisse besondere Fische, andere dagegen nicht, vor Allem nicht den Aal. Die
rage, ob der Aal in der Donau eingebürgert werden könne, ei vom Fischereiverein lange erwogen worden. Da andere Gebiete am Mittelmeer reich an Aalen seien, schiene die Sache des Versuchs werth. Der Versuch sei in großem Maßstabe gemacht und mit einem solchen Erfolg, daß jetzt schon in Süd⸗ deutschland der Aal in stattlichen Cxemplaren in den ver⸗ schiedensten Gegenden gefangen werde. So sei z. B. eine Mühle einmal zum Stillstehen gebracht worden, weil sich Aale in großer Anzahl zwischen den Rädern festgesetzt hätten. Für die Aalzucht in der Donau sei besonders die Theilnahme der ungarischen und rumänischen Regierungen nothwendig, und beide hätten auch angefangen, von unseren schleswig⸗holstei⸗ nischen Küsten aus Aalbrut zu beziehen. Es sei unsere Ehren—
flicht, dieses nützliche Werk, zu gedeihlichem Ende zu ir enn, Bei der Lachszucht sei es immer naęthwendig, auf künstlichem Wege nachzuhelfen, wenn nicht ein fühlbarer Nach⸗ laß eintreten solle. Der Fischereiverein habe also die drei Hauptaufgaben: die Lachszucht in der Weichsel, in dem Rhein und die Ralzucht in der Donau. Der Verein habe aber noch allerlei andere Aufgaben, und diese gehörten zu den inter⸗
essantesten; z. B. habe er mit der künstlichen Zucht der Maränen
und Zander große Fortschritte gemacht. Eine besondere Auf⸗ gabe sei es, den Zander in das Rheingebiet einzuführen. Wie weit es gelingen werde, sei eine Frage der Zukunft. Die Arbeiten des Fischereivereins beträfen ein Gebiet, das Jeder⸗ mann gleichmäßig interessire. Er bitte, nicht nur die Reso⸗ lution für das folgende Jahr anzunehmen, sondern auch schon in diesem Jahre die höhere Summe zu bewilligen. Staatssekretär von Boetticher: ö Meine ö Daß die verbündeten Regierungen der Thätigkeit des deutschen ,. eine besonders warme Theilnahme zu⸗ wenden, das habe ich bereits früher in diesem Hause auszuführen die Ehre gehabt. Wir verfolgen die Fortschritte, die, der deutsche Fischereiverein bei der Löfung der Arfgaben, die er sich gestellt hat, macht, mit Interesse, und wir hegrüßen es mit Freuden. daß er diese Fortfchritte gemacht hat und daß er in einer sehr dankenswerthen Art die Anregung gegeben hat, um den Bestrebungen nach Vermehrung detz inlandischen Fischbestandes neue Nahrung suzuführen. Es thut mir perfönlich außerordentlich leid, daß ich Sie gleichwohl bitten muß, die vorliegenden Anträge nicht anzunehmen, und ich thue das lediglich aus dem Grunde, weil ich es für recht bedenklich halte, daß der Reichstag eine höhere Summe in den Etat einstellt und dadurch den Bundesrath in die Zwangslage versetzt, entweder ohne Weiteres dieser höheren Summe zuzustimmen, oder den Etat noch einmal an den Reichstag zu bringen. Das if würde ja natürlich bei einem sof untergeordneten Betrage voraussichtlich nicht geschehen, allein ich balte es, wie ., für nicht gerechtfertigt, 6 der Reichstag den Bundes⸗ rath überhaupt in eine Zwangslage bringt. Ich zweifle gar nicht daran, daß. wenn das warme Interesse, was der Bundesrath dem Deuischen Fischerel verein zuwendef, auch heute hier im Reichstage einen ähnlichen Kusdruck findet, im nächsten Jahre der Bundegrath ernstlich
*
an die Frage herantreten wird, ob es möglich ist, die Subvention, welche das Reich dem Deutschen Fischereiverein giebt, entsprechend zu erhöhen. Ob das bis zum Betrgge von 50 095 M wird geschehen können, darüber kann ich naturlich heute eine bindende Zusage nicht ertheilen. Dafür aber will ich sorgen, und ich habe mich in dieser Hinsicht schon des Einverständnisses der Reichs ⸗Finanzverwaltung ver⸗ sichert, daß die Frage der erhöhten Subvention mit Wohlwollen be⸗ handelt werden wird. .
Die Möglichkeit ist indessen auch nicht ausgeschlossen, daß inner⸗ halb des Kreises der verbündeten Regierungen Bedenken vorgetragen werden. Ich bin solchen Bedenken bereits nh begegnet, man hat mir entgegengehalten, daß es eigentlich in der Hauptsache Aufgabe des Deutschen Fischereivereins sei, die Maßregeln, die er zur Förderung seiner Zwecke für nothwendig hält, nun auch möglichst durch eigene Thätigkeit und aus eigenen Mitteln zu fördern und sich in der Aus- dehnung diefer Maßregeln nach seiner Decke zu strecken, das heißt nach den Mitteln, die ihm zu Gebote stehen. Ich theile, wie gesagt, persönlich diese Bedenken nicht. Ich erkenne es mit dem Herrn, Vorredner als eine Aufgabe des Reichs an, daß das Reich mit seinen Mitteln zu einem wirthschaftlich fo wichtigen Ziel, wie das von dem Deutschen Fischereiverein angestrebte ist, seinen Beitrag leistet, aber ich habe mich für verpflichtet gehalten, hervorzuheben, daß auch ein anderer Standpunkt möglich ist. Ich wünsche nicht, daß dieser andere Stand⸗ punkt demnächst außschlaggebend zur Geltung kommt, und möchte das Haus nur bitten, dem Wohlwollen der verbündeten Regierungen zu vertrauen, daß sie im nächsten Jahre diesen Etattitel erhöhen, für dieses Jahr aber den Antrag des Hrn. Abg. Dr. Virchow, den ich materiell. sympathisch begrüßt habe, abzulehnen.
Abg. Virchow zieht darauf seine Anträge zurück.
Abg. Ackermann: Die Bestrebungen des Fischereivereins und seine Bedeutung für die Volkswohlfahrt erkenne er voll an und wolle hoffen, daß es ihm gelinge, den früheren Fisch— reichthum in unseren Gewässern, der in Folge einer irrationellen Behandlung theilweise geschwunden sei, wieder herzustellen. Der Fischereiverein genieße die dankbare Anerkennung am Meer wie im Binnenlande und erfreue sich auch des Wohl⸗ wollens auf allen Seiten dieses Hauses. Wenn nun regie⸗ rungsseitig eine Erhöhung der Subvention im nächsten Etat zu hoffen sei, so sei Alles erreicht, was man wünschen könnte, weil man die hisherigen Bestrebungen des Fischereivereins, und insbesondere seines Vorsitzenden, des Hrn. Behr⸗Schmoldow, dankbar anerkenne.
Abg. Schuster: Man habe gehört, welchen großen Werth insbesondere die Lachszucht habe, und daß sie einer Unter⸗ stützung bedürfe, wenn sie nicht zu Grunde gehen solle. Die Lachszucht komme nicht allein den Fischern in den Strömen zu Gute, sondern auch den Fischern am Meer. Aus den Mit— heilungen der Sektion für Hochseefischerei entnehme man, daß der Lachsbestand auch theilweise zugenommen habe. Die Ost⸗ see, bisher sehr arm an Lachsen, zeige an der ostpreußischen und besonders an der a n s Küste einen zunehmenden Lachsreichthum, dessen Werth schon ein sehr bedeutender sei. Er verlange aber die 10 900 e schon jetzt, weil man auf weitere Vermehrung der Lachse Bedacht nehmen müsse. Die einzelnen Regierungen könnten nur ihre Mittel für Binnen⸗ gewässer aufwenden. Obgleich die Anträge bereits zurück⸗ e en seien, möchte er sie dennoch der Regierung dringend empfehlen.
e. Rickert: Er freue sich, daß der Abg. Virchow seine Anträge zurückgezogen habe, denn wie sehr er auch seine Autorität auf diesem Gebiete schätze, hätte er doch gegen die⸗ selben sich erklären müssen. Die 10009 6 könnten auf einem anderen Wege aufgebracht werden, vielleicht durch ein Extra⸗ ordinarium. Es gebe verschiedene Provinzial⸗Fischereivereine, die zusammen eine solche Summe wohl aufbringen könnten, und er bitte diejenigen Herren, welche an der Spitze solcher Vereine ständen, diesen Weg zu versuchen. .
Abg. Ackermann: Eine Subvention durch die Einzelstaaten scheine ihm nicht angebracht; denn, wenn irgendwo, so müsse hier eine Unterstützung vom Reiche gerechtfertigt scheinen, weil der Fisch nicht an die Grenzen des Partikularstaats ge⸗ bunden sei. . . . .
Die Diskussion wird geschlossen und die Ausgaben be⸗ willigt. Vei den Ausgaben zur Förderung der Hochsee⸗ fischerei bittet der Abg. Hermes den Staatssekretär, im nächstjährigen Etat auch eine Erhöhung dieses Fonds in Aus⸗ sicht nehmen zu wollen.
Bei den Ausgaben für das Kaiserliche Gesundheitsamt weist Abg. Duvigneau auf die gefährlichen Erscheinungen hin, die oft bei der Verwendung thierischer Lymphe zu Tage ge— treten seien, und wünscht, daß die bezüglichen Petitionen bald zur Verhandlung kommen möchten. .
Abg. Gehlert: Der Abg. Bebel, habe ihm vorgeworfen, daß er lediglich deshalb für die Deklaration der Gewerbe ein⸗ getreten sei, um den Landwirthen auf Kosten der Armen ihre Taschen füllen zu helfen. Er sei stets für Deklaration der Gewerhe eingetreten, und bedauere auch, daß man seine Vor⸗ schläge bezüglich des Kunstbuttergesetzes nicht angenommen
abe, anderenfalls wäre das Gesetz nicht mit den Fehlern be⸗ haha, deren Wirkung sich jetzt herausstelle. Er habe be⸗ hauptet, daß die ganze Kunstbutterfrage nur eine Frage der Konsumenten sei, und daß die Landwirt ö in Betracht komme. Er habe dem Abg. ö, ena) gegenüber nach⸗ ewiesen, daß gerade die kleinen Konsumenten den Schutz des Cree. brauchten, und sich auch von dem Namen „Margarine“ keinen sonderlichen Schutz gegen Betrügereien versprächen. Die Vorwürfe des Abg. Bebel seien also ungejerecht⸗ fertigt. Er habe ihn aber niemals ganz ernst ge⸗ nommen, weil er wisse, daß ö. . immer das Wort und dann erst die Gedanken kämen. Er habe auch hier genau das Gegentheil von dem mitgetheilt, was er esagt habe. Er appellire an alle loyalen Männer des
aufes, ob es gestattet sei, die Aeußerungen eines Gegners in solcher Weise für das Partei⸗Interesse zu fruktifiziren. Wenn er die Herren vom Freisinn als Hinderniß in der Frage der Deklaration der Gewerbe finde, so sei das erklärlich, weil die Doktrin des Manchesterthums und die Doktrin des Sozialis⸗ mus ganz entgegengesetzt seien. Wenn er aber auf diesem Wege einen Vertreter der Sozialdemokratie finde, der immer nur ganz allein die Ursachen der Noth in der Bevölkerung zu
kennen vorgebe, so nehme ihn das sehr Wunder. Mit einer
Deklaration der Gewerbe könnte man gerade vielleicht die Noth der arbeitenden Klasse mindern; der Abg. Bebel sei aber nur immer mit der Zunge bereit, während ihm gelegent⸗ lich die Augen und Gedanken fehlten. ;
Abg. Singer: Was Bebel über die Wirkungen des Kunstbuttergesetzes ausgeführt, decke sich mit den Anschauungen seiner Partei. Eine hinmielblaue Färbung der Kunsthutter würde dem armen Manne den Genuß dieses Nahrungsmittel verekeln. Gegen den Vorwurf des allzeit bereiten Wortes und mangelnder Gedanken brauche er einen Mann wie Bebel nicht zu vertheidigen. Er überlasse es dem Urtheil des Volkes, ob dessen Leistungen auf politischem Gebiet seit 20 Jahren sich mit denen des Vorredners messen könnten. Im Uebrigen sei es ja Geschmacksache, einen abwesenden Kollegen in so unerhörter Weise anzugreifen. .
bg. Gehlert: Hr. Bebel habe den ganzen Streit in der zweiten Lesung vom Zaune gebrochen. Damals sei er . abwesend gewesen. Jetzt, wo er Gelegenheit habe, Hrn. Bebe zu antworten, solle er fich nicht seiner Haut wehren dürfen! Das sei auch ein Einwand, aber ein sozialdemokratischer.
Die Position wird bewilligt. .
Bei der Ausgabe für die K Reichsanstalt weist Abg. Witte auf die bisherigen Erfolge dieser Anstalt hin. Die seiner Zeit gegen die aer eng derselben in eine wissenschaftliche und praktische Abtheilung erhobenen Bedenken hätten sich nicht bestätigt. Die praktische Abtheilung . sich bereits bedeutende Verdienste erworben. Es seien . B. eingehende Untersuchungen angestellt worden über das Verhalten des Glases zum Wasser. Es hätten sich nämlich bei den sogenannten feinen Wasserwaagen in kurzer Zeit ganz eigenthümliche Schwankungen herausgestellt. Dies habe auf dem Gebiet der Artillerie in Bezug auf die richtige Einstellung der Kanonen die allerwesentlichsten Nachtheile hervorgerufen. Man habe nun diejenigen Glassorten heraus⸗ gefunden, bei welchen solche Schwankungen nicht zu erwarten sein dürften. Bei den fortschreitenden Aufgaben dieser Anstalt dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, die Technische Reichs⸗ anstalt aus der Technischen Hochschule in Charlottenburg in einen Neubau zu verlegen. Schließlich möchte er bitten, das offizielle Organ dieser Reichsanstalt nach Kräften zu fördern.
Abg. Schultz (Lupitz) bestätigt diese Ausführungen aus eigener Wahrnehmung. Die Reichsanstalt habe ein gutes Stück Geld gekostet, aber sie leiste auch Vorzügliches.
Die Position wird bewilligt.
Bei den einmaligen Ausgaben für den Nord⸗2stsee⸗ Kanal stellt Abg. Graf Udo zu Stolberg folgenden Antrag: „Aus diesem Fonds können auch die Kosten der Seelsorge fur die bei dem Känalbau beschäftigten Arbeiter bestritten werden.“
Abg. Lingens beantragt, biese fakultative in eine obliga⸗ torische Bestimmung umzuwandeln. ; .
Abg. Graf Stolberg: Einer weiteren Begründung bedürfe sein Antrag nicht. Er nehme an, daß die bereitgestellten Mittel in paritätischer Weise würden verwendet werden. Die obligatorische Form der Forderung würde einen Eingriff in die Verwaltungsbefugnisse enthalten, die seine Partei nicht billigen könne. .
Abg. Lingens: Nachdem für die Bedürfnisse der evange⸗ lischen Ärbeiter bereits gesorgt worden sei, komme es darauf an, auch für die Seelsorge der katholischen Arbeiter zu sorgen. In dankenswerther Weise habe die Kanalkommission dies Bedürfniß anerkannt und den Bischof von Osnabrück ge⸗ beten, das Nöthige veranlassen zu wellen. Darauf hin habe sich der Herr Bischof mit dem Erzbischof von Gnesen in Ver⸗ bindung gesetzt. Dieser habe einen auch der polnischen Sprache mächtigen Geistlichen zur Verfügung gestellt, unter der Be⸗ dingung, daß außer den gottesdienstlichen Geräthen u. s. w. ihn Wohnung und Kost gegeben würde. Die Kanal⸗ verwaltung habe sich außer Stande erklärt, etwas mehr als das erforderliche Lokal leisten zu können. Deshalb dieser Antrag. Der Antrag Stolberg sei gerade vom paritätischen Standpunkt unzulänglich, denn für die evangelischen Bedürfnisse sei bereits gesorgt worden. Es handele sich um Hunderte, vielleicht Tausende von katholischen Arbeitern, auch aus Italien, Polen, Bayern. Nur sei er sehr im Zweifel, ob in den Ba⸗ racken die genügenden Lokale für den Gottesdienst vorhanden seien, und wenn, ob sie nicht auch für profane Zwecke ver⸗ wendet würden. Am besten wäre es, dem Herrn Vischof von Osnabrück in dieser . freie Hand zu geben. Die Opfer, welche das Reich tragen solle, würden durch die Pflichttreue der Arbeiter reichlich aufgewogen werden. Die katholischen
Geistlichen aber würden sich ihrer Aufgabe gern und freudig
unterziehen.
Staatssekretär von Boetticher: — :
Ich habe bei der neulichen Berathung, glaube ich, unzweideutig die Geneigtheit der Reichsverwaltung zu erkennen gegeben, auf diesem Gebiete den Wünschen, die damals der Hr Abg. Lingens aussprach, entgegenzukommen. Diese Geneigtheit besteht auch heute noch und sie zeigt sich u. A. auch darin, daß die Einrichtungen, welche für die Abhaltung der gottesdienstlichen Versammlungen zweckmäßiger Weise getroffen werden müssen, bereits in den
Baracken getroffen worden sind. Ich habe hier eine photographische
Aufnahme einer Baracke, das ist die Aufnahme, von der der Hr. Abg. Lingens vorher gesprochen hat; da zeigt sich, daß über dem Mittelbau auch ein Thürmchen angebracht ist, welches kennzeichnet, daß der dar- unter liegende Raum zu gottesdienstlichen Versammlungen hestimmt ist. Wenn der Herr Vorredner den Zweifel ausgesprochen hat, ob die sonstige Bestimmung dieses Raumes gerade verträglich sei mit seiner Bestimmung zu gottesdienstlichen Versammlungen, so kann ich diese Befürchtung nicht theilen. Es wird selbstverständlich dafür gesorgt werden, daß, wenn und so lange dieser Raum zu gottes ⸗ dienstlichen Versammlungen benutzt wird, alles Profane entfernt wird. und daß er eine äußere Dekoration empfängt, welche der Würde der gottes dienstlichen Bestimmung entspricht.
Die Kanalverwaltung ist auch im Uebrigen sehr gern bereit, den Wünschen der Konfessionen und i n, geisilichen Stellen, welche nun in n. Stelle für die Cura der Arbeiter zu sorgen haben, ent⸗
egenzukommen.
. 8 habe neulich hervorgehoben, daß die Verhandlungen mit dem evangelischen Konsistorium in Kiel bereit den Erfolg gehabt haben, daß für die Arbeiter evangelischer Konfession ein geordneter Gottes dienst eingerichtet ist, und zwar obne Kosten der Kanalverwaltung.
und daß die Verhandlungen mit dem bochwürdigen Bischof von Osna bruck Über die Regelung der geistlichen Cura für die katholischen