1889 / 36 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 08 Feb 1889 18:00:01 GMT) scan diff

. Finanz Nin ister ium. k Hauptverwaltung der Staatz schulden.

Bekanntmachung.

Die nachstehend verzeichneten, zur baaren Rüdzahlung ge⸗ kündigten tamm⸗Aktien und ,, . gationen der Nünster-Hammer Eifenbahn, welche zur dn, noch nicht eingereicht sind, werden hierdurch wiederholt mil dem Bemerken aufgerufen, daß ihre Verzinfung mit dein betreffenden Kündigungtztermin aufgehört hat.

A. Stamm-⸗Aktien über je 100 Thlr. 300 MS. 11. Verloosung. J Gekündigt zum 1. Januar 1881. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe Vi Nr. 5— 8 und . . zur Abhebung der Reihe VIII.

14. Verloosung. Gekündigt zum 1. Januar 1884. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe Viil Nr. 3— 8 und An⸗ weisungen zur Abhebung der Reihe IX. Nr. 87 788.

B. Prioritäts-Obligationen über je 100 Thlr. 23090 MS

Restkündigung. Gekündigt zum 1. Januar 1887. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe VII Nr. 3—8 und An⸗ weisungen zur Abhebung der Reihe VIII.

Nr. 64 1 1331 1478 1480 1569 1627. Berlin, den 2. Februar 1889. Hauptverwaltung der Staatsschulden. Sy dow.

Justiz⸗Ministerium.

2 Der Rechtsanwalt Loewenstein in Frankfurt a. O. ist um Notar ö. den Bezirk des ö mit Anwei⸗ . seines Wohnsitzes in Frankfurt a. G.,

der Rechtsanwalt Krem ser in Neustadt O.⸗S. zum Notar für den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts zu Hreslau, mit An— weisung seines Wohnsitzes in Neustadt S.⸗S., und

der Rechtsanwalt Hruby in Krappitz zum Notar für den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts zu Breslau, mit Anwei⸗ sung seines Wohnsitzes in Krappitz, ernannt worden.

Verzeichniß der Vorlesungen

an der Königlichen Landwirthschaftlichen Hochschule zu Kir kren In validenstraße Rr. . h

im Sommer⸗Semester 1889.

I) Landwirthschaft, Forstwirthschaft und Garten⸗ bau. Professor Dr. Orth: Spezieller Acker⸗ und Pflanzenbau. Bo⸗ nitirung des Bodeng. Ueber Boden und Wasser. Üebungen im agronomisch vedologischen Laboratorium. Leitung agronomischer und agrilulturtechnischer Untersnchungen. Landwirthschaftliche Exkursionen. Professor Dr. Werner: Abriß der landwirthschaftlichen Produttions⸗ lehre, 2. Theil. Rindviehzucht. Repetitorium der Betriebslehre. rn Dr. Sehmann: Landwirthschaftliche Fütterungsiehre, Theii I. Die pezielle Ernäbrung der einzelnen Rutzthierklaffen, Entwicklung und Anwendung der

olkereiwesen, mit Demon strationen der Milchuntersuchung. Pferde ncht. Ingenieur Schotte:

Fütterungsnormen.)

gLandwirthschaftliche Maschinenkunde. Maschinen und bauliche Anlagen

für den Betrieb landwirthschaftlicher Rebengewerbe: Zuckerfahr! en,

Brennereien ꝛc. Feldmessen und NRivelllren für Landwirthe; Vortrag

und Uebungen. eich und Konstruktions- Uebungen. Forstmeifter

Krieger: Spezielle Holfkenntniß. Forstschutz. = Garteninspektor Lindemuth: Gemůüsebau

ö 2 Natur wiss en schaften. a. Botanik und Pflanzen

Ehysiologie. Professor Dr. Kny: Morphologie der (. en.

Botanisch⸗mikroskopischer Kursus im botanischen f nnbet rbeiten

für Fertgeschrittene im botanischen Institut. Profeffor Pr. Frank:

Experimental Physiologie der Pflanzen. Anleitung zu pflanzenphysio⸗

logischen Untersuchungen im Gebiete der Landwirthschaft. Arbeiten

für . im pflanzenphystologischen Institut. Profeffor Wittmack; Land⸗ und forstwirthschaftliche Botanik. Samenkunde Uebungen im Bestimmen der Pflanzen. Privatdocent Br. schirch:

Botanischrmikroskopische Uebungen mit spezieller Berücksichtigung

praktischer Fragen. Angewandte Pflanzen Anatomie.

b. Chemie und Technologie. Geheimer Regierungs. Rath, Professor Pr. Landolt: Organische Experimental - Chemie. Große chemisches Praktikum. Kleines chemisches Praktikum. Pr. Degener: Grundzüge der allgemeinen Chemie. Praxis der Zuckerfabrikation. =

ofefsor Dr. Delbrück: Spiritusfabrikation nebst Uebungen. Herzfeld; Fabrikation des Rübenzuckers. Priwatdocent Dr.

Hayduck: n, , ,

. Minerg logie, Geologie und Geognosie: Professor

Dr. Gruner: Mineralogie und Gesteinslehre. Der Boden Rord⸗

. Praktische Uebungen zur Bodenkunde. Geognoftische onen.

4 Physik, Professer Dr. Börnstein: Cxperimental ⸗Phwrßik,

2. i. ger sslalist Uebungen. Ausgewählte Kapitel der mathe

matischen Physik.

. e. Zoologie und Thierphysiologie. hieref r , Nehttng⸗ . ee, und Geschichte der Hausthiere. Ueber Fischzucht. a n Jellequinm.— Dr. Karsch; Ueber die der Zandiysrthschaft 3 chen

und nen 86 mit besonderer Berũñ J der Bienen⸗

zucht und des Seidenbaueg. Professor Pr. Zuntz: lieberbsick der gesammten ,, . Th , . raktikum.

. 3 Peterinär kunde. Profeffor Dr. Megerhoff: Die inneren Krankheiten der Hgugthiere. Hrofessor Dr. Fizlier: Sie äußeren

BFrantheiten der Hausthiere,. Professor Müller: Anatomi? der

HDausthiere . der Bewegung, Neryensystem, i r ern,

. . mit Demonstrationen. Ober · Roßarzt Küttner: Huf⸗ beschlaglehre. *

5 Rechts- und Stagtswissenschaßt. Professor Dr. Schmoller:; Theoretische oder allgemeine Rational Deksnomie. Aug⸗ gewählte Fragen der Agrarpolitik. ,, Keyßner: Reich- und preußisches Recht, mit besonderer Rüdsicht auf die fur

den Landwirth und Kulturtechniker wichtigen Rechtzverhältnisse.

. 6) Kulturtechnik und BauFkund e. Meliorations. Bau⸗

inspeklor Gerhardt: Kulturtechnik. Entwerfen von Gnt⸗ und Be⸗

w erna gn sggn, = Pꝛofeffor Schlichting: Baukonstruktionglehre.

Erdbau. Wasserbau. Landwirthschaftliche Baulehre. Entwerfen von

Bauwerken deß Wasser⸗ Wege⸗ und Brückenbaus.

. H Geodn fle unb Mathem atit. ofessor Dr. ler: Traciren. Praktische Geometrie. n,, . Geodanlsche

Re ,. (mit dem Assistenten Bödeder). Uebungen im Auß⸗

leichen (mst dem . egemann). Meßübungen im Freien. rofessor Dr. Bzrnstein: . Mathematlsche Uebungen. or Dr. Reichel: Analhtlsch Geometrie der Ebene un HBiffe— Geometrie. Mathematische iebungen. Uebungen zur Assistenten Hegemann). . .

em beginnt am 168. April 1889. Pro⸗

mme sind durch dag Serretarlat zu erhalten.

Berlin, den 14. Januar 1535. . Der hen der König!, Landwirthschaftlichen Hochschule. . Setteg at.

. Betkanntm a chung. ; Dem Markscheider Carl Bonnemann aus Altenessen ist von unt heute die Konzession zur Verrichtung von Rartkfcheider⸗ arbeiten für den Umfang des preußischen Staats ertheilf worden. Klausthal, den 2 Februar 1889. Königliches Ober ⸗Bergamt. Siemen s.

.

Aichtamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. Februar. Se. Maje stät der Kaiser und König arbeiteten gestern Morg Sisa bis 10 / Uhr allein. hörten von 10,6, bis ii ühr den Vortrag des Krie 8. FGiinisters, arbeiteten dann von 11 bis 12 Uhr mit dem Chef des Militärkabinets und nahmen demnachst mehrere militärische Meldungen entgegen.

„Um 1 Uhr ertheilten Se. Majestät dem Rektor der Tech⸗ nischen Hochschule, Professor Schlichting, und dem Abgeorß— neten, Freiherrn von Schorlemer⸗Alst, die nachgesuchte Audienz.

Zum Frühstück, um 116 Uhr, waren bie Erbprinzli meiningischen Herrschaften unb der Graf York geladen.

Nach dem Frühstück verblieben Se. Masestät bis zum Diner im Arbeitszimmer.

Um 6 Uhr fand in der Bildergalerie des Königlichen Schlosses ein Diner zu Ehren der hier anwesenden außer⸗ ordentlichen marokkanischen Botschaft statt.

—— Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Augu sta empfing gestern, umgeben von Allerhöchstihrem Hofstaat, im Königlichen Palais den außerordentlichen ,, Botschafter Sid Abdessalam ben Rechid el⸗Harifi n Audienz. . Nach derselben wurden der ersie und zweite Sekretär der außerordentlichen Botschaft Ihrer Majestät vorgestellt, und nahm Allerhöchstdieselbe die Geschenke der Sultanin entgegen. Dem Botschafter wurden hierauf die von Ihrer Majestãt für die Sultanin bestimmten Geschenke überreicht.

(W. T. B.) Der hiesigen Stadtverordneten⸗ Versammlung ist folgendes Schreiben Sr. Maj estät des Kaisers und Königs zugegangen:

Die Berliner Bürgerschaft hat Mich zu Meinem Geburtstage durch die allgemeine Feier des Tages, wie sie sich in mannigfachster Art, insbesondere durch reiche Ausschmückung und glänzende Beleuch⸗ tung der Gebäude kundgegeben hat, aufrichtig erfreut. Die Mir hier mit bekundete treue Gesinnung und liebevolle Anhãänglichkeit hat auch in der Adresse, welche Mir die Stadtverordneten Meiner Haupt⸗ und Residenzstadt aus demselben Anlaß dargebracht haben, beredten Aus⸗ druck gefunden. Bewegten Herzens gebe Ich Ihnen Meinen wärmsten Dank zu erkennen und hoffe mit Ihnen, daß Gottes Gnade Meine auf die Wohlfahrt Meines Reichs gerichteten Bestrebungen zum Ruhm und Segen des gesammten Vaterlandes gereichen lasse.

Berlin, den 1. Februar 1889.

Wilhelm.

Der är o eln, in der am J. d. M.

ab a, Plenarsitzung den Entwurf eines Gesetzes für ift Lothringen über das Hebammenwesen die ustimmung. Von dem Beschluß des Reichstages, durch welchen derselbe den Beschluß des Bundesraths in der Bekanntmachung, be⸗ treffend Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz über die Einführung der Gewerbeordnung in Elsaß⸗Lothringen, soweit

sich die Bekanntmachung auf den 8. 16 der Gewerbeordnung

stuͤtzt, genehmigt hat, nahm die n Kenntniß und heschloß, der Eingabe der Vorstände der Weber⸗, Wirker⸗ Raschmacher und Tuchmacher⸗Innung zu Berlin, be⸗ treffend die Ausführung von eberei⸗ Lohnarbeiten in Strafanstalten, die Nacht, Sonntags- und Frauen⸗ arbeit und die Besteuerung der mechanischen Webstühle, der Eingabe eines Rechtsanwalts in Darmstadt, betreffend die Anerkennung der hei erischen Ehescheidungs⸗Urtheile im Großherzogthum Hessen, en zwei Gesuchen um den Erlaß von Zollabgaben eine Folge nicht zu geben. Der vom Reichstage angenommene Entwurf eines Gesetzes wegen Ausführung des interngtionalen Vertrags zur Unterdrückung des Branntüein⸗ handels unter den Nordseefischern auf hoher See voll ur Allerhöchsten Vollziehung vorgelegt werden. Alz⸗ ann wurde die Wahl von drei Mitgliedern des Bundesrgths zu dem Preisgericht für das Nationaldenkmal des , Kaisers Wilhelm vorgenommen. Mit der vom Reichskanzler in Vorschlag gebrachten Verlängerung der Amtsperiode der nichtständigen Mitglieder der Reichs ⸗Schul⸗ Kommission erklärte sich der Bundesrath einverstanden. Endlich wurde über mehrere Eingaben, betreffend die Zoll⸗ behandlung verschiedener Gegenstände, über die Mindestmenge von Branntwein, für welchen bei der Ausfuhr eine Ver⸗ butt der Maischbottich⸗ oder Materialsteuer gewährt werden rf, und über die e , eines früheren Bundesratht⸗

a hu wegen der 6.

brigkeit eines Fahrikationszweiges

u einer Berufsgeno ssenschaft Beschluß (Eefaht. Den Vorsitz

hrte zunächst der Vize⸗Präsident dez taats⸗Ministeriums,

taatssekretär des Innern, von Boetticher, nach ein getretener Behinderung desselben der Königlich baherische evollmãächtigte zum Bundesrath, Graf von gi ge rf n,

Der Schlu ßbericht über die gestri e Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Bei age.

In der heutigen (37) Sitzung des Reichs⸗ tages, welcher die Staats sekretäre von Boetticher, Dr. von Stephan, Freiherr von kia bn und andere Vevoll⸗ mächtigt? Jum. Bundegrath beiwohnten, stand auf der Tagegordnung die Fortsetzung der dritten Berathung des gesetzentwurfs, betreffend die n des Reichshaushalts⸗-Etats für 1855/98, und zwar unächst der Etat der Reich gstempelabg ab en, der ohne

ebatte definitiv bewilligt wurde. .

Bei den Ausgaben für die Reichs⸗

Tel egra enn g beantragte der Abg. Hr. Krufe, unter Kapitel 4 Titel 19: .. gebäude in Aurich als 1. Rate i hoh M . bewilligen.

Nachdem der Abg, Dr. Kruse seinen Antrag befürwortet

hatte, bemertte der Staate sekretãr Pr. von Stephan, daß Anfangs

ate

Post⸗ und omg eines neuen Dienst⸗

? *

Ser f, den Bau des Dienstgebãubes in

ein Jahr hinauszuschieben. . der ichen Balan cirung des 8 aber und in Erwägung, daß durch das Hinausschieben des Baues eine Vertheuerung eintreten würde, erscheine der Bau schon jetzt wünschenswerth. Auch dem für den Fall der Annahnie bes Äntrags Kruse ein⸗ gebrachten Antrage Bennigsen, in Kap. 3 Tit. 1“ der Ein- nahme „Porto und ee, m, ,. im Etat der Post⸗ und Telegraphenverwaltung start 1

183 870 (6, könne er nur zustimmen.

Der Abg. Bürklin sprach sich gegen den Antrag Kruse aus, da ein Bedürfniß für ein neues Dienstgebäude in .

noch nicht vorliege.

Nachdem noch die Abgg. Dr. Windthorst und Struckmann sich für den Antrag ausgefprochen hatten, wurde derselbe mit großer Majorität angenommen. (Schluß des Blattes.)

In der heutigen . Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister der öffentlichen Ar⸗ beiten, von Maybach, und der Finanz⸗Minister Pr. von Scholz beiwohnten, theilte der Präsident zunächsi den Eingang der Denkschrift über die Ausführung des Gesetzes vom 26. April 1886, betr. die eförderung deutscher Ansiedelungen in den Provinzen Westpreußen und Posen im Jahre 1888, mit.

Das Haus trat darauf in die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Erweiterung, Ver⸗ vollständigung und beffere Ausrüstung des Staats⸗ eisen bahnnetzes, ein. ö

Abg. Bödiker wies auf die Thatsache hin, daß die Vor⸗ lage diesmal umfangreicher sei als sonst, indem statt 120 Millionen jetzt 156 Millionen gefordert würden. Trotz dem seien nur 32 Millionen Mark füuͤr Sekundärbahnen in Aus

sicht genommen, während früher 60 = 76 Misstonen für diesen

Zmeck . n gefunden. Einzelne Provinzen seien gar nicht bedacht. z. B. Hannover. Im Besonderen bat Redner um eine Perbindung von Köln nach Kassel oder wenigstens von Kassel nach Arnsberg und dem Rhein, ferner um eine

ö. zwischen Hildesheim und Braunschweig.

bg. Dr. Sammacher beantragte die Ueberweisung der Vorlage an die Budget J und sprach seine Verwunde⸗ rung aus, daß in dem Gesetzentwurf für verschiedene Aus— gaben Summen ifa eh würden, die man sonst im Extra⸗ ordinarium des Eisenbahn⸗ Etats zu finden gewohnt sei. Da der Ueberschuß der Eisenbahnverwaltung nach Ab⸗ zug der Verzinsung der Eisenbghnkapitalschuld noch er⸗ heblich höher als in früheren Jahren sei, fo empfehle es sich vielleicht, einige der im Gesetzentwurf enthaltenen Aus— gaben in den Etat zu , Redner machte sodann darauf gufmerksam, daß die in Folge der Neubauten von Bahnhöfen frei werdenden Grundstücke für Summen verkauft werden sollten, welche den Baukosten der neuen Bahnhöfe gleichlämen, und fragte, ob diefe Summen in bie Kasse der allgemeinen ,,, flössen und zur Schuldentllgung Verwendung finden würden. Wunderbar sei es, daß das so große Bedürfnisse nach Neubeschaffung von Vetriebsmaterialien sich jetzt so plötzlich geltend gemacht hätten. Der Verkehr habe allerdings in dem letzten Jahre stark zugenommen; vielleicht empfehle es sich, einen Fonds in den Etat einzustellen, um so schnell und plötzlich eintretende Bedürfniffe zu befriedigen. (Schluß des Blattes.)

Eine Klage auf k mit dem Antrage, daß der Richter auf Grund der in der K ageschrift gegebenen hei h en Unterlagen die Ersatzleistung ber Höhe nach durch richterliches Ermessen schätze, ist, nach einem Urtheil des

Reichsgericht s, JJ. Civilsenatz, vom 32. November p. 8

zuläfsig.

Der General⸗Lieutenant von Wißmann, Comman⸗ deur der (235) Großherzoglich Hessischen Division, hat Berlin wieder verlassen.

Die Regierungs⸗Referendare Nolda aus Münster, Bergius aus Marienwerder, Dr. jur. Schu ltz aus Frankfurt a. Or Dr. jur. Bau sch aus Merseburg, Schlange aus Merseburg und Schwarz aus Köslin haben am 37 d. M. 3 , Staatsprüfung für den höheren Verwaltungs dienst

estanden.

S. M. Kreuzer „Habicht“, Kommandant Korvetten⸗ Kapitän Rittmeyer, ist am 6. Februar cr. in St. Paul de Loan da eingetroffen und beabsichtigt, am 12. dess. Monats wieder in See zu gehen.

Württemberg. Stuttgart, 7. Februar. (Schw. Merk.) In der heutigen gemeinschafttichen Sitzung, beider Kammern der Ständeversammlung erfolgte die Wahl. des ständischen Ausschusses. . Schluß derselben wurden, der Kammer der Abgeordneten noch mehrere geschäftliche Mittheilungen gemacht und sodann das Ver⸗ tagung sproötokoll vorge esen. Nach einer Mittheilung des Staats⸗Ministeriums der Finanzen wird spätestens bis zum 18. d. M. der neue Etat zu erwarten sein.

BVaden. Karlsruhe, 7. Februar. (W. T. B.) In der feierlich ausgeschmückten katholischen Stadtkirche

and heute Vormittag 11 Uhr ein Trauergottes dien st

ür weiland den Kronprinzen Rudolph von Dester— rei ,,, statt, welchem reichischer Uniform, die Prinzen Wilhelm und Carl, sämmtliche Minister, die Generalität, das diplomatische Corps, die obersten Sofchargen sowie ein überaus zahlreiches Publitumi beiwohnien.

Sefsen. Darm stadt, 7. Februar. (Darmst. Ztg.) Der zweite Ausschuß der Zweiten Stände hat über die beantragte Abänderung des Rrt. S3 der hessischen Verfassungsurkunde, welcher von der

mmunität der Abgeordneten handelt, Bericht erstattet. Der Ausschuß theilt sich in eine Majorität und eine inorität;

im Namen der ersteren wird n . den Antrag des Abg.

Arnold nebst Genossen in folgender af zu genehmigen: „An Stelle des Art. 4 der Verfassungsurlunde vom ff. Dezember 1829 treten die nachstehenden gesetzlichen Bestimmungen: Mit⸗ 66 der Ständeversammlung können von ber Einberufung es Landtages an (Art. 1 der Geschäftzordnun bis .

Schließung oder n desselben (Art. 57 und 8 daselbst) ohne Genehmigung der Kammer, welcher sie ,. wegen einer mit Strafe bedrohten Handlung nicht zur Untersuchung gezogen oder in Untersuchungshaft genommen werden. Die Ge⸗ nehmigung der Kammer ist nicht erforderlich, wenn ein Mitglied der Ständeversammlung auf frischer That betroffen oder im i des , e,. Tages ergriffen wird, in welchem all aber alsbald der Kammer, zu welcher der Verhaftete .

nde

ört, die Anzeige des Vorfalls mit Entwickelung der Grü

in der

Auf V n

elben eingeleitete Untersuchun oder Civilhaft für Die Minorität beantragt im . der Arnold und Genossen folgenden Zusatz: „Für die Dauer

00 000 M6 zu setzen des Landtages kann die Vollziehung der gegen ein Mit⸗

er Großherzog in .

Kammer der

soll. Die varerwahne genehmigung ist far bun

*

glied desselben

nehmigung der nn erfolgen, welcher das Mitglied event.: kann die Vollziehung der r l wegen eines polltischen Verbrechens oder Vergehens oder eines Preßvergehens erkannten , nur mit Genehmigung der Kaminer erfolgen, we

den Eintritt der Voraussetzungen entscheidet die

angehört,

Ein weiterer bez.

Gen.; diese beantragen für

trages des Abg.

9 e der Verurtheilung eines Abgeordneten zu einer Freihelts⸗

rafe erlischt das

bar, insoweit die Wählbarkeit nicht durch Art. S Pos. 2 des Wahlgesetzes eingeschränkt wird.“ Die Großherzogliche Regierung hat sich Ausschusses einverstanden erklärt.

Anhalt. D Landtag wählte

herigen ersten Landtags⸗Vize⸗Präsidenten Lezius

denten, sowie den

von Biedersee zum ersten und den Abg. Frhrn. von Ende zum zweiten Vize⸗Präsidenten. Es folgten alsdann die ersten Lesungen des Abschlusses der Herzoglichen Staatsschurden⸗-Ver⸗ waltungskasse für 1887/83 und des

des Herzogthums

wurden ohne Diskussion auf Vorschlag des die Finanzkommission zur Vorberathung überwiesen.

Detmold, 6. Februar.

Lippe. Landtag wurde der Regierung, be

Darlehen an einzelne Schulgemeinden, wurde an den Rechnungs⸗ ausschuß verwiesen und einige kleine Etatspositionen erledigt.

Elsasß⸗Lothringen. Straßburg, 6. Februar. (ds. . f. . ö Landes⸗Aus sch i

einer gestrigen

Ausgaben für den Elementarunterricht und die Erb—

schaftssteue r. überwiesen.

J7. Februar. bei dem Statthalter, Ehren des Landez⸗Ausschufses ein Festmahl statt, zu welchem außer den Mitgliedern des Landes⸗Ausschusses die Spitzen der Behörden, im Ganzen gegen 90 Personen, geladen waren. Der Statthalter brachte das Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus, in welches die Verfammelten, sich

von ihren Plätzen

Der Präsident des Landes⸗Ausschusses toastete auf den Statt⸗ ö Fürsten Hohenlohe. ghrf erhob sich der Statt⸗

chung reichsgesetz liche Regelung n der K

de Jonghe d Ardoye, war mit. seiner Gemahlin zur Verab⸗

ñ schiebung auf dem Ba enen. ö. schon vorliegt. J. Februar. (W. T. B. Die „Wiener ,. veröffentlicht einen mit dem Armeebefehl des Kai fers, vom 6. d. M., rollkemmen übereinstimmenden Flo

Anläßlich der Aeußerungen des aisers ü she Gemahlin bei, dem gestrigen Empfange der Prü⸗ idien der beiden Häuser des Reichsraths feiern die heutigen Morgenblätter die Kaiserin in begeisterten Artikeln. Die Neue freie Presse“ sagt: die Rede des Kaisers sei ein Denkmal, welches er ber Kaiserin in der Geschichte „Für die Dauer des Landtages . habe; ihr Bild werde den Völkern in der Gestalt egen ein Mitglied desselben vorschweben, welche aus der ergreifenden Schilderung ihres hohen Gemahls zu erkennen sei.

auch bei der Civilhaft 2 soweit

ammer wird jede gegen ein Mitglied und jede Untersuchungs⸗ die obenermähnte Zeit aufgehoben.“ nnahme des Antrags

erkannten Freiheitsstrafe nur mit Ge⸗

cher das Mitglied angehört; über ammer.“ Antrag ist der des Abg. Wasserburg und den Fall der Annahme des An⸗

usatz: „Im

A. C] Die Dubliner Amtszeitung vom 5. b. M. ent ält Bekanntmachungen des Piz ekönigs von Irland, denen zufolge über gewisse Kreise der Graffchaft Stig der Aus nahm ezustand verhängt und die Nationalliga in gewissen Bezirken von Donegal unterdrückt wird, während gewisse andere Kreise der Grafschaften Louth und Stigo vom Ausnahmezustande befreit werden. ;

Zwischen der britischen und 6 Regierung ist ein Abkommen, betreffend Ehen, bie zwischen elgischen und britischen Unterthanen in England geschloffen werden, getroffen worden. Das Abkommen, welches in der vorgestrigen essgu, 6. Februar. (Anh. ,. Der „Tonbon Gazette verhffentlcht ward. beseitigt alle Schwierig⸗ in seiner heutigen zweiten Sitzung den bis katten, die bisher solchen Ehen entgegenstanden.

tags⸗ ; s zum. Präsi⸗ In der ersten ,,. des Seffionsgerichts zu bisherigen zweiten Landtags⸗Vize⸗Präsidenten Edinburgh wurde geftern die Berufung Parnell' s gegen das gestrige Erkenntniß in Sachen Parnell gegen die Times“ deponirt. Nach Anhörung der Argumente ver— schoben die Richter die Verhandlung des Gegenstaͤndes bis zur Sommer session.

Der Unter⸗Staatssekretär für die Kolonien, Baron de Wor ms, gab in einer gestern gehaltenen Ansprache an die Mitglieder der Handels kamm er von Liverpog! die wichtige Erklärung ab: die britische Regierung beab⸗ sichtige, auf dem Zambesi sowie auf den großen Handel routen nach dem Süden Afrikas freien Handel herzustellen und aufrechtzuerhalten. Gleichwohl habe sie nichts gegen Handelskonzessionen in ihren eigenen Besitzungen oder in ihrer Einflußsphäre einzuwenden, wenn dieselben in gesetz⸗ licher Weise und mit gehöriger Berücksichtigung der Rechte der Eingeborenen⸗ Häuptlinge erlangt worden sind. ;

Einem Telegramm aus Calcutta zufolge dürfte England, in Folge des Mißlingens der Unterhandlungen mit dem chine⸗ sischen Ampa betreffs der Zukunft Sikk ims, einen neuen Feldzug gegen die Thibetaner vorzubereiten haben. Der Der · Hesehlchnber wird Sikkim demnächst besuchen. Inzwischen wird gemeldet, daß die in Phari und Gulling stationirten thibetanischen Soldaten in großer Anzahl desertiren, weil sie Hunger leiden und ihre Lage überhaupt eine sehr üble i. Eines sei jedoch gewiß: die Regierung Indiens habe endgultig entschieden, daß Sikkim ein Tributsstaat Indiens sei und bleiben müsse.

JT. Februar. (W. T. B.) . einer Meldung aus Clonmel ist der parnellitische Deputirte Eondon wegen Verletzung des irischen Ausnahmegefetzes zu 2 Monaten

Arnold und Gen. folgenden Mandat, doch bleibt derselbe wieder wähl⸗

mit dem Antrage der Majorilät des

Haupt⸗Finanzabschlusses Anhalt für 1887/ñ88. Beide Gegenstände räsidenten an

(Hann. Cour.) Der gestern Nachmittag eröffnet. Die Vorlage treffend die Gewährung von Zuschüssen und

berieth in ung die Gesetzentwürfe, betreffend die

wurden Kommissionen

Heute Abend fand Hohenlohe, zu

Beide Entwürfe

(W. T. B. ͤ Fürsten

erhebend, dreimal enthusiastisch einstimmten.

alter ö. folgendem Toast; „Ich trinke auf daz Wohl von Géfängniß mit Zwangsarbeit verurtheilt worden.

lsaß⸗

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 7. Februar. (W. T. B.)

Der Kaiser em beiden

Ausdru und der Kronpr

In der Ab end⸗-Sitzung des Abgeordneten hauses schilderte der Präsident Smolka den Empfang als tief er⸗ auf. greifend. Der Kaiser habe schluchzend

Desterreichs haben

Treue, so viel echt österreichischen Patriotismus, fo viel An⸗ hänglichkeit an die Dynastie ich betone nachdrücklich an die Dyngstie bewiesen, daß mir dies, nächst dem Gedanken an den Allmächtigen, der größte Trost in meinem schweren Ungeachtet des herben Schicksalsschlages werde ich meine Regentenpflichten, nach wie vor, treu und gewissen⸗ haft erfüllen. Wie viel ich in diesen schweren Tagen mesner innigstgeliebten Gemahlin, der Kaiserin, zu danken abe, welch große Stütze sie mir gewesen, kann ich nicht beschreiben, nicht warm genug aussprechen. Ich kann dem Himmel nicht genug er mir eine solche e,, gegeben hat.

Leid ist.

danken, da

Sagen Sie dies nur weiter; je mehr somehr werde ich Ihnen danken.“ Der ungarische Minister⸗Präsident von Ti sza wurde heute Nachmittag von dem Kaifer in längerer empfangen und dinirte später wärtigen, Grafen In der Sitzung des Gemein deraths theilte der Vize⸗ nicht rgermeister

ürg ermei ster

welche das Beileid der Stadt Wien zum Ilusdruck brachten, und habe auf die Ansprache des Burgermeisters mit von

ränen erstickter Stimme innigst auch , Katrin und der Schwiegertgchier gedahttt und, erwidert: Mein Sohn war ein guter Wiener! Wir sind ja auch ein amilie in.

Der ertreter des russischen Oberst Roschnow, legte heute im Sers ti Rg iments einen mit einer W dmung

ronprinzen nieder.

olt, eine Ssevgti

Der König heute Nachmittag

Auf augdrüciich- Vitie glied der KRafferlichen

dem Bahnhof. der Kaiferin erfolgte in der

Louise von n,, . sich mit dem König un

nin nach dem von

othringen und verbinde damit den Wunsch, daß es mmir gelingen möge, mehr und mehr die Hindernisse zu besei⸗ tigen, die der Wohlfahrt des Landes und der Zufriedenheit seiner Bewohner entgegenstehen. loyale und vertrauensvolle Mitwirkung. Elsaß⸗xLothringen und seine Vertreter im Landes⸗-Ausschuß, sie leben hoch n

äuser de dere des Bẽileids ihn f im Namen der Kaiserin

hnen verabschiedeten. Auch der belgische Gesandte, Graf

Frankreich. Paris, 7. Februar. (B. T. B.) In der Deputirtenkammer begründete heute der Deputirte Salis (radikal) seine Interpellation über die Verzöge⸗ rungen, die in seinem Prozeß gegen den Deputirten Ruma Gilly vorgekommen seien. Der Justiz⸗Minister Guyot⸗ Dessaigne erklärte unter dem Beifall der Linken, es sei

Ich zähle dabei auf Ihre

er die Gesetze niemals ungestraft verletzen lassen. Salis zog darauf seine Interpellation zu rück. . ) ; (Telegramm der „Agence HavaL “) Einer aus Hanoi fig heute Mittag die Präsidien der an den arine⸗Minister gerichteten Depesche zufolge, s. Reichstages und dankte für deren giiff General Des bordes am 2. d. M. die Dörfer Vin⸗ eintong und Chochu an. Der Angriff erfolgte in einer Entfernung von 11 Em von Chochu. Die Aufständischen gaben entmuthigt nach und nach ihre fämmtlichen Stellungen Drei enropäisch Soldaten wurden leicht ve rwundet. Der Feld zug wird als been det angesehen.

talien. Rom, J. Februar. (W. T. B.) Der apst, die Mitglieder des diplomalischen Corps und zahlreiche Fremde wohnten heute dem Trau ergmt bei, welches anlaß lich des

ahrestages des Todes Pius 1X. in der Sixtinischen

apelle stattfand. ͤ

Belgien. Brüssel, J. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Repräsentanlenkäamm er Er⸗ klärte auf eine Interpellation betreffs des neulichen Zusamm enstoßes zwischen Gendarmen und Strilen⸗ den in Qu enast der Minister des Innern: die Freiheit der Arbeit sei bedroht , und die , . Macht e, worden,. Die Untersuchung werde ergeben, wer dle

erantwortung für den Zusammenstoß trage.

Amerika. Wa shing ton, 7. Februar. (W. T. B.) Ein Telegramm des „Reuter : schen Bureaus . meldet: Staats sekretãr Bayard ersuchte den diesseitigen Konsul in Samoa, Sewell, seine Entlassung zu nehmen, da seine Ansichten mit denen der Regierung der ereinigten Staaten über⸗ einstimmen. .

inzessin⸗Wittwe.

gesagt: „Alle Völker mir aus diesem Anlaß 6 viel Liebe und

ie es verbreiten, um⸗

udienz

ei dem Minister des Aus—⸗

Kalnoky.

mit: der

Kaiser habe Mittags den Uhl mit den

tellvertretern empfungen,

im Namen der ö Seitungsstimmen.

Der Reichstag hat Zelt gefunden, fast zwe seiner Sitzungen der ersten Lesung des von soz aldemorratischer Seite ausgehenden Antrages auf sofortige Aufhebung der Getreidezslle sa widmen. Dieser Antrag erfreute sich einer umfangreichen , obwohl Niemand dar⸗ über in Zweifel fein konnte, daß auf eine nnahme dessel ben nicht zu rechnen war; hat ja doch der Abg. Bebel, wenn auch erst in seinem Schlußwort, eingeräumt, man denke sozialdemolratischerseits nicht ; j daran, andere als agitatorische Zwecke mit dem age zu y n, 4M Uhr nach Brüssel , und haben doch guch die Redner der eich als der einzigen derselben begleitetg kein Mit⸗ Partei, welche sich an den fozlalbemoknnfthen gitationswagen an

annen ö übereinstimmend erkla

Infanterie⸗Regiments Namen des ilbernen Lorbeer tranz des Regiments auf den Sarg des

und die Königin von Belgien sind

rt, daß der Antr wie er vor Der . 6 ö liege, gegen tandslos, weil , yraktisch ken fil . ir . und der Kronprinzeffin⸗ittwe die J Anbetracht dieser Umstände . es kaum nothwendig, auf

handl ückzugreifen; deshalb nicht, weil üb Hofburg. Prinz Philipp und n die u f , en gm, ere er g gr unh n lein . bel ht

wer wie das ja in den pariamentarhschen Herhanblangen ber fl auf das Herzlichstt Wochen nch den . en Seiten hin . . solcher Lage der Landwirtbfchaft Tan von einer Aufhebung der Ge⸗

ahnhof, wo Letztere si

ö .

, er seine

Großbrituͤnnien und Irland. Lond on, J. Februar.

Zeit, daß der Skandal aufhöre; so lange er Minister sei, werde

, . Allgemeine Zeitung“ schreibt:

treldezölle um so weniger die Rede lein, als sich obnehin von selbst versteht, daz wenn man eine Politit des Schußeg der nationalen Arbeit betreibt. diese alle Zweige der Erwerbsthätigteit begreifen muß,

also auch die Landwirthschaft. .

Was aber Anlaß giebt, trotzdem auf diese Verhandlungen zurück⸗= ; wakommen, ist die große Duürftigkeit jener Argumente, welche die Befürworter des Antrages vorzubringen wußten Sonlaldemokraten und Freisinnige waren darüber wie so oft, so auch in 3 Fall einig, die in den letzten Monaten gemeldeten Brotpreiger öhungen wären lediglich auf die 1887 beschloffene Erböhung der Getreide sl ursãchlich zurückzuführen. .

Diese Brotpreiserhöhung bildete das einzige Novum in der ganjen Befürwortung des Antrages, alles Andere hat man schon früher gehört und ist schon früher widerlegt worden, und diefes Novum sollte denn auch mit genügender Wucht, nicht etwa auf den Reichstag, ;. auf Die da draußen wirken. Zu letzterem Zweck hatte Hr. Bebel seine Privat ˖ Enquete veranftalt: r, deren Erge nisse er vortrug, und seinen Rechnungen über die dem Arbeiter au erlegte unerhörte Belastung zu Grunde legte. Gin fonst gegen ziffermäßlge Beweise so skeptisch veranlagter Mann, wie etz der Herausgeber der Freihandelseorrespondenz“, Hr. Broemel ist, bekannte sich zu der UFberzeugung. Hr. Bebel hätte mit seiner Enquete den Heweis ge · führt, wie im Laufe der letzten Zeit der Brotpreis gestiegen ift‘, wobei natürlich der Hörer und Leser an eine durch die Getreidezõölle verursachte Steigerung denken soll.

Im Reichstage hat Hr. Bebel die Ergebnisse seiner Enquete nur guszugsweise vorgetragen, schon vorher wurden diefelben jedoch voll= ständig im hiesigen sozialdemokratischen Organ veröffentlicht. Nach dieser Quelle lautete die Fragestellung, auf welche ig,. ö . Bebel ihm antworteten, betreffs der reissteigerung wörtlich:

„um wie viel ist das Pfund Brot in den letzten sechs Mo⸗ naten theurer geworden?“ . Hr. Bebel selbst sagte im Reichstage, seine Umfrage habe be⸗ zweckt, festzustellen: in welcher Höhe das Brot und Mehl in der Periode von . 66 bis zu Anfang dieses Jahres im Preise sich ver⸗ ändert hat.“ rn. Bebel's Enquete umfaßt also die Preisbewegung vom Juli bis Dezember 1838; dahin lautet seine eigene Aussage und die des Berliner Volksblatt übereinstimmend.

Nun sind aber die Getreidezölle, welche in Kraft stehen, seit dem 2. November 1887 in Geltung; also sfeit 7 Monaten vor dem Termin, von welchem die Bebelifche Enquete ausgeht. Als damals Ende 1887 und Anfang 18358 die von den Freihandrern prophezeite

Steigerung der Getreide, Mehl und Brotpreife nicht eintrat, konnte

man von jener Seite hören, das sei ja ganz natürlich, denn die Spekulation hätte die Preiserhöhung bereits vor der Einführung des höheren Zollsatzes eskomptirt. Wenn alfo von einer Preissteigerung die Rede sein soͤll, die in ursächlichem Zusammenhang mit der Gelreide⸗ zollerhöhung von 1887 steht, so ann diefelbe doch nur vor dem 27. November 1887 oder unmittelbar nach diesem Termin gesucht werden, und nicht sieben Monate später, wie es die Privat · Enquete des Hrn. Bebel that. Letztere beweist also in Bejug auf die Getreide= zölle gar nichts.

Die Glaubwürdigkeit der von Hrn. Bebel gesammelten Angaben im Einzelnen zu unterfuchen, sehen wir keine eranlassung; meinte doch sogar die Hartung'fche Heitung‘, eine forgfäͤltige Prüfung der Zuverlässigkeit derartiger Auskünfte sei geboten, fall der Fragesteller eine Autorität für die Befragten bildet; aber freilich in dem vor⸗ liegenden Fall hielt das freihändlerische Blatt folche , . für enthehrlich. Dieser Meinung scheint auch der Abg. Broeme gewesen zu sein, denn, obwohl er vom Donnerstag bis zum Montag, also fünf Tage, Zeit hatte, fo informirte er sich doch nicht über den Umstand, daß die Fragestellung sich auf ganz etwas Anderes richte, als was Or. Bebel hatte beweisen wollen, und deshalb nahmen Hr. Broemel, der Deutschfreisinn und, deren gefinnunggtüchtige Preffe die Ergebniffe der Bebel schen Statistik als einen Beweis' hin, ohne zu merken, daß sie von Hrn. Bebel zwecks seiner agitatorischen Abfichten an der Nase geführt worden waren.

Der „Schwäbische Merkur“ bemerkt zu der Reichs⸗ tagsdebatte vom 5. d. M.:

Erst wünschten die „Freisinnigen nichts sehnlicher, als j der Prozeß Geffcken vor dem Reichsgericht bis zu Ende durchgeführt würde, damit die Anklageschrift veröffentlicht werde und die Welt sich von der Unschuld des Lieblings der Freisinnigen“ überzeugen könne; und nun, da die Anklageschrift auf aiserlichen Befehl veröffentlicht werden ist, schlagen sie Larm über den in der Rechtageschichie un⸗ erhörten Vorgang‘. Diese Bemerkung allein genügt um das Ver⸗ fabren der freisinnigen⸗ Fraktion in der gestrigen Reichstagsitzung für jeden, der sehen will, zu kennzeichnen. Mag man über die Veröffentlichung der Anklageschrift, namentlich aber über bie Mittheilung von Briefen anderer Persönlichkeiten für den Bundeg⸗ rath oder sinhaltsweise) für eine Zeltung denken, wie man will, so viel steht fest, die Freisinnigen⸗, welche die grobe Taktlo gkeit der Veröffentlichung des Kronprinzlichen Tagebuchs durch Geffen nicht nur nicht als solche anerkannt, sie vielmehr als eine politische That verherrlicht haben, entbehren jedes Rechtes, sich über. Indiskretionen? anderer Leute zu beklagen. Daher waren die ganze Anregung der Geffcken'schen Sache durch Munckel, den gewiegten Rechtzanwaft der deutschfreisinnigen Fraktion, und die maßlofen Beschwerden Richter z in der gestrigen Reichstagtsitzung von vornherein gänzlich haltlos. Es war einfach die Sucht, Aufsehen zu Gunften der kleinlichsten Parteiauffassung zu machen, welche das Vorgehen der Linken am gestrigen Tage kennzeichnete. Das Stillschweigen aller anderen Par⸗ teien dazu, mit Ausnahme des Centrums, das durch Windthorst einige Mißbilligung des Regierungzvorgehenz in matter Weise kundgab. war die richtige Antwort, die dem Angriff Munckeßs neben der trockenen Abfertigung durch Minister von Schelling zu Theil wurde. Die Blatter der ‚Freisinnigen' sind denn auch beule merfwärdi still und vermeiden es, sich eines Triumpheg zu rühmen. Sie verfuchen sich in spöttischen Bemerkungen Über das Fehlen des Reichskanzlers, das ist Alleg. Dieses Fehlen bedeutet doch bloß, daß der Munckel'sche Angriff nicht werth war, eine große Debatte, an der der Kanzler theilgenommen hatte, zu entfachen.

ach Die „Berliner Politischen Nachrichten“ dußern: . ; .

Bei der Berathung des Nothstandz-⸗Ctats hat der Minister für Landwirthschaft die Perspektive auf eine planmãßige . der⸗ jenigen schlesischen Gebirgsflässe eröffnet, weiche wiederholt und zuletzt im verflofsenen Jahre so schwere Verheerungen verursacht haben. Er hat dabel unter Ankündigung einer Denkschrist, in welcher die Materie ingbesondere auch nach der technischen Seite erschöpfend be⸗ bandelt wird, auf die RNothwendigkeit intensiven Zusam menwirkentz von Staat und Provinz zur Söung der Aufgabe hingewiefen.

Die zweckmäßige Regulirung würde aber dauernd den beabsich⸗ tigten Zweck nicht erreichen, wenn nicht auch die entsprechende Unter⸗ haltung der regulirten Ströme sicher gestesst ift. 26 wird eg aber vor Allem der Konstituirung leistungefählgerer Träger der Unter= haltungspflicht bedürfen, als es die . . gesetzlich allein ver⸗ pflichteten Uferanlieger find. Die Schwierigkeit der Frale liegt darin, daß der sonst so oft mit gutem Erfol rg re. 36661 Senossen· e ,, , in dem vorliegenden Falle verfagt. Der freiwillige

luß, aller nothwendig in Bekracht ju ziehenden Glemente,

bisher von der Unterhaltungepsflicht waren, i

nicht zu erwarten. Der Bildung einer Iwangsgenossenschaft aber steht das Hinderniß entscheidend im Wege, Daß cz an den erforder⸗ Lichen Kriterien fuͤr die Feststellung der Vorausetzungen für die Nug= übung des Zwanges fehlen würde, Es wird baher not wendig auf andere öffentliche mit emeinmirthschaftlichen iseten betraute Körperschaften zurückgegriffen werden müffen. Dabei

Dand, daß hierfür sunächft die größeren Kommungiverhbände in Be—= tracht kommen. Wag immer aber in dieser Hinficht als das Zweck.

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