2) die Gemeinde Rennersdorf und das Restgut Rennersdorf im 2. Neisse unter rn vom Amtsgerichte zu Neisse dem Amts⸗ gerichte zu Friedland in Oberschlesien;
3) die Gemeindebezirke Proschwitz, Wörblitz und Greudnitz im Kreise Wittenberg unter Abtrennung vom Amtsgerichte zu Schmiede . berg dem Amtsgerichte zu Dommitzsch;
) die Gemeinden Duingen, Fölziehausen, Lübbrechtsen und Capellenhagen, sowie der aus den Reviertheilen Weenzerbruch, Duinger⸗ wald. Duingerbergtheil mit Rotterbolz, Külf und Ahe beftebende Forstgutsbezirk der fiskalischen Oberförsterei Weenzen im Kreise Alfeld ö vom Amtsgerichte zu Lauenstein dem Amtsgerichte zu Alfeld.
. 2. Das gegenwärtige Gesetz neh mit dem 1. Oktober 1889 in Kraft. ꝛc.
Urkunblich Gegeben den 1889.
— Die Kommission des Herrenhauses für Vor⸗ berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Kosten der , in den Städten, hat sich konstituirt. Vorsitzender ist Herr von Wedell, Stellvertreter des Vorsitzenden Herr von Woyrsch, Schriftführer Herr Mueller, Stellvertreter des Schriftführers Herr Boie.
— Auf der Tagesordnung der am Dienstag, den 19. d. M., Vormittags 11 Uhr, flats ffidẽ en 17. Plenar⸗ sitzung des Hauses der Abgeordneten stehen folgende Gegenstände: Berathung des Berichts über die bisherige Aus⸗ führung von Bestimmungen verschiedener Gesetze über den Erwerb von Privateisenbahnen für den Staat. — Fortsetzung der zweiten Berathung des Entwurfs des Staatshaushalts⸗ Etats für 1889. 90, und zwar: a. Ministerium des Innern, b. Bauverwaltung.
— Der Justiz⸗Rath Trimborn, Mitglied des Reichs⸗ tages für den 11. Düsseldorfer Wahlkreis und des Hauses der Abgeordneten für den 10. Düsseldorser Wahlbezirk, ist am 17. d. M. in Köln gestorben. .
— Durch Entscheidung des Reichs⸗Versicherungs⸗ amts vom 9. Januar d. J. (Nr. 648) ist ein Molkereibetrieb, in , . 26 . n, i ie r een 9 wegten Triebwerken (S. a es Unfallversicherungs⸗ ö. vom 6. Juli 1884), unter Beschäftigung von zwei 6 onen theils im Handbetriebe theils mit einem Göpelwerk die von etwa 150 Kühen gewonnene, aus der Umgegend zu⸗ sammengekaufte Milch in einer Jahresmenge von fast 3000001 zu mehr als 100 Ctr. Butter und ungefähr 300 Ctr. Käse ver⸗ arbeitet wird, als Fabrik im Sinne des §. 1 Absatz 1 des Unfall⸗ versicherungsgesetzes. mithin für versicherungspflichtig erklärt worden (vergl. Bescheid 494, „Amtliche Nachrichten des
R.⸗V.⸗A.“ 1888 Seite 189). G Fürstlich waldeckische Bevollmächtigte zum undes⸗
rath, Och cäinrektor von Saldern ist von hier wieder ab⸗ gereist.
— 65. M. Schiffsjungen⸗Schulschiff „Nixe“, Komman⸗ dant Korvetten⸗Kapitän Büchsel, ist am 14. . cr. in Prinz Ruperts Bay (Insel Dominica) — Westindien — ein⸗ 2 und beabsichtigt am 25. dess. M. wieder in See zu gehen.
Bayern. München, 16. Februar. (Allg. Ztg.) Prinz und Prinzessin a werden am nächten Mittwoch die schon längst geplante Reise nach Italien antreten. — Prinz . Ferdinand, welcher für nächsten Dienstag die obersten Hofchargen zur Tafel geladen hatte, ließ diese Einladung wegen plötzlicher Erkrankung des jüngsten Sohnes, Prinzen Adalbert, vorläufig ab⸗ sagen. — Die Leiche der Prinzessin Dietlinde, deren Tod morgen Vormittag durch drei Staats⸗Minister beurkundet wird, wird am selben Tage, Abends 7, Uhr, in aller Stille in der Fürstengruft der Theatiner-Hofkirche zu St. Cajetan beigesetzt werden.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 17. Februar. W. T. B.) Die Eröffnung des ordentlichen Landtages fand heute Namens des Großherzogs durch den Staats⸗Minsster Dr. Stichling statt. Es wurde dabei der günstigen Finanzlage gedacht und die Verwendung des Ueberschusses für Erleichte⸗ rung der Schullasten in Aussicht gestellt. Die Präsidentenwahl fiel auf den Abgeordneten Müller⸗Berga.
Anhalt. Dessau, 16. Februar. (Anh. St.⸗A.) Der Erbprinz ist gestern Abend von hier nach München abgereist. — Die verwittwete Frau Erbprinzessin Leopold von Anhalt, geborene Prinzessin Elisabeth von Hessen, wird zufolge Bestim⸗ mung des Herzogs fortan den offiziellen Titel, Erbprinzessin Leopold von Anhalt“ führen.
Echwarzburg⸗ Sondershausen. Sondershausen,
16. Februar. (Reg. u. Nachr⸗Bl.) Der Fürst hat der
Gemeinde Jecha zum Ankauf eines Bau⸗ und Spielplatzes
für die daselbst zu errichtende Kleinkinderschule den Betrag
. 9 SG als Geschenk aus Höchstseiner Privatschatulle erwiesen.
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 16. Februar. (Lds.⸗ , f. Els⸗Lothr.) In der gestrigen 5. Plenarsitzung des andes ausschusses wurden zunächst die Etats des Statthalters und seines Bureaus, des Staatsraths, der Vertretung beim Bundesrath und des Landes⸗ ausschusses sowie des Ministeriums ohne Diskussion n, ,. — Der weiter auf der Tagesordnung stehende tat der Tabhckmanufaktur führte dagegen zu einer . Debatte, in welcher der Abg. u auf aus ländischen Taback heimischen Tabadkultur
Baron Zorn von ach (Vater) eingehend für die Erhöhung des Zolles ck im Interesse der ein⸗ eintrat. In demselben Sinne sprachen sich auch die Hrrn. Abgg. Grad und Kiener aus; Abg. Dr. Gunzert und Baron von Schauenburg wiesen weiter besonders auf die Mißstände hin, welche das Makler⸗ wesen auch für den Tabackbauer mit sich bringe, ein Gegen⸗ stand, der ja auch bereits den Landwirthschastsrath beschäftigt hat. Der Unter⸗Staatssekretär von Schraut führte aus, daß der Erhöhung des Tabaczolles zwar keine vertrags mäßigen Hindernisse entgegenstehen und daß die Erhöhung wohl im partikularen Interesse des Landes liege, wenngleich die Gefahr einer erhöhten Konkurrenz im Tabadbau nicht ausgeschlossen sei; die erung müsse sich aber darauf beschränken, die aus⸗ . Wünsche an das Reich zu vermitteln. Die Be⸗
ebungen zur Hebung des Tabackbaues im Lande fänden auf Seiten der tabackbauenden Bevölkerung ein sehr lebhaftes
von 100 000 M aus der Tabadmanufaklur in die Einnahmen des Etats wurde von ber Versammlung genehmigt. = Den letzten Tagegorhnung bildete der Etat der Verwal—⸗ ten Steuern. Der Abg. Grad machte zu demselben ein Jemerkungen über die Veranlagung der a, unb über die beabsichtigte Errichtung einer Steuer⸗ asse in Lixheim. Der Unter-Stagtssekretär von Schraut erwiderte . diese Ausfü en. Abg. Dr. Petri gab der vollen Befriedigung des Hauses Ausdruck darüber, daß sich die jungen El ler . in immer nn. 9 l dem Staatsdienst widmeten und daß die Regierung dieselben auf das Bereitwilligste anstelle. Auch dieser Etat wurde un⸗ verändert genehmigt. .
Oesterreich⸗ Ungarn. Pest, 16. Februar. (W. T. B.) ö rte, prach heute bei Berathung des ehrgesetzes bei 5. 14 der Minister-Präsident von Tisza nochmals seine Anschauung dahin aus, daß die zehnjährige Gültigkeit des Rekrutenkontingents guch in dem n ,,, T enthalten sei. Mit Rücksicht auf die aufgetauchten Bedenken und nachdem er sich davon überzeugt habe, daß er sich von den eingegangenen rl gen nicht loslöse sowie daß hinsichtlich der österreichischen Gesetzgebung kleine Schwierigkeiten zu besorgen seien, habe er schon, ehe die Opposition ihre Rath⸗ schläge und Warnungen eriheilte, eine Aenderung des Textes angenommen. Er beantrage eine neue Fassung, besagend: „Das Rekrutenkontingent hat für 10 Jahre Gültigkeit; für die Landwehr wird das Rekrutenkontingent ebenfalls fur die Dauer von 10 Jahren festgestellt. Dieser Antrag soll am Montag zur Verhandlung kommen. — Bei Besprechung der en über die Straßen⸗ excesse sagte Polonyi, daß bei der morgen statt⸗ findenden anifestation die Ordnung musterhaft sein würde, und daß für das brutale Vorgehen der Polizei Hrn. von Tisza in erster Linie die Verantwortung träfe. Bu⸗ he verlangte unter lebhaftestem Beifall der Rechten energische Maßnahmen. Der Minister Orczy antwortete: er vernehme mit Befriedigung, daß alle Interpellanten das Aufhören der Unruhen wünschten, deren längeres Andauern nicht eeignet wäre, den Glauben an die Entwickelung Ungarns im n⸗ und Auslande zu befestigen. Unter der Wucht seiner ge⸗ setzlichen Verantwortung werde er die Organe, welche etwa zu weit gingen, bestrafen; er könne aber die mißbilligenden Aeußerungen gegen die Organe nicht billigen, welche mit Lebensgefahr ihre Pflicht erfuͤllten. Sollten die angewendeten Mittel nicht ausreichen, so werde er noch strengere anwenden. Das Haus nahm schließlich die Antwort zur Kenntniß.
— 17. Februar, Nachts. (W. T. B.) Prächtiges Wetter begünstigte die heutige Manifestation, die um 2 Uhr vom Calvinplatz aus, wo nach und nach eine vieltausendköpfige Menge zusammengeströmt war, ihren n n. nahm. Der Jurist Pandy hielt an die auf dem Ballon des Klublokals der gemäßigten Opposition versammelten Abgeordneten eine Ansprache, in welcher er für die Unterstützung der Interessen der Jugend dankte. Gigrauf erwiderte Beoethy; derselbe bat,
eder von den Verralggtelten möge dazu beitragen, daß die WManifestation eine würdige bleibe, und schloß mit dem Rufe: „Es lebe der König!“, in den die Menge entblößten Hauptes begeistert einstimmte. Der Zug, den berittene . eröffneten, setzte sich alsdann in Bewegung. An der Spitze schritt der Abgeordnete Graf Gabriel Karolyi,
efolgt von den Trägern nationaler Banner mit den Auf⸗ hafen! „Es lebe der König!“ und „Nieder mit Tisza!“ Hierauf folgten die der Unabhängigkeitspartei angehörenden Abgeordneten, sodann die Studirenden der Universität und eine unabsehbare Menge, insgesammt etwa 30 000 Personen. Die Studenten fungirten als Ordner. Vor dem Klub⸗ lokale der Unabhängigkeitspartei hielt der Jurist Blacsek eine Ansprache, auf die der Abg. Thaly erwiderte. Unter Eljenrufen auf den König bewegte sich der Zug zwischen einem dichten S chen rer. weiter. Von den enstern einzelner Häuser wurden Tücher geschwenkt. ie Menge stimmte hegeistert in die Eljenrufe auf den König ein; dazwischen ertönten Rufe: „Fortsmit Tisza!“ Unter fortwährenden Beifallskundgebungen und dem Gesang patriotischer Lieder gelangte der Zug vor das Klublokal der liberalen Partei, wo die Menge abermals stürmische Rufe: „Fort mit Tisza!“ ausbrachte. Auf dem Do nau quai, gegenüber der Ofener Königsburg, nahm der 3 . Die Menge brachte auf den König stürmische Hochrufe aus, wel fte die Hüte, senkte die Fahnen, enthielt sich jedoch jeder anderweitigen Demonftration und sonstiger Ausrufe und kehrte nach dem Calvinplatz zurück. Unterwegs hielt der Jurist Bezsilla an die auf dem Balkon des Baron AÄczel'schen Palais versammelten Mag naten eine Ansprache, in welcher er die Ueberzeugung aussprach, daß die Magnaten auch künftig die Hüter der Verfassung sein würden. Vor der Statue Petoef is stimmte die Menge das „Szozat“ an und ging, nach Verbrennung einer Nummer des . und des Witzblattes „Borszem 6. auf dem Calvinplatz in bester Ordnung auseinander.
ie Demonstration war um 41½ Uhr beendigt, aber noch um 6 Uhr wogte in allen Straßen eine ungeheuere . e; doch wurde die Ordnung und die Ruhe nirgends gestört. i späteren Abend fand keine Ansammlung mehr statt.
Frankreich. Paris, 16. Februar. (W. T. B.) Der Präsident Carnot konferirte heute Nachmittag mit Ro u vier. Auf dessen Anrgthen ersuchte der Präsident nochmals Méöline dringend, die Bildung des neuen Kabinets zu übernehmen, und dieser erklärte sich dazu bereit.
17. Februar. (W. T. B.) Méline ersuchte die den Radikalen angehörigen Deputirten Yves Guyot, Prévet und Mönard⸗-Dorian, in das neue Kabhinet einzutreten. Da diese jedoch ablehnten . Möline, seine Mit⸗ arbeiter ausschließlich unter ben itgliedern der gemäßigten republikanischen Partei zu 1 Er bat daher Freycinet, das Ministerium des Auswärtigen zu übernehmen. Freycinet erklärte, wenn man seine Mitarbeit in dem neuen Ministerium für vortheilhaft erachte, so wäre es besser, wenn er die bisher innegehabte Leitung des Kriegs⸗ Ministerium s beibehielte. ierauf ließ der Präsident Carnot Freyeinet k sich rufen und ersuchte denselben so dringend, das Portefeuille des Auswärtigen zu übernehmen, daß Freycinet , bis morgen ausbat. D' Aœutresme übernahm das Handels⸗Ministerium.
2 Bezüglich der Mißstände im Maklerwesen sei bereits eine Enquete über die Möglichkeit eines etwaigen Einschreitens eingeleitet. Die Einsetzung eines Neberschusses
Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, dürfte das neue Kabinet wie folgt zusammengesetzt werden: Méöline Vorsitz
und Ackerbau, Rou vier Inneres, Rib ot oder der Senator Boulanger oder Loubet Finanzen, Casimir Perrier Unterricht, Billot Krieg, 1 Marine, d. Autres me Handel. Falls , das Ministexium des Auswärtigen nicht übernehmen sollte, würde dasselbe Ribot angeboten werden
Cannes, 16. Februar. (W. T. B.) Der Prinz von Wales ist heute hier eingetroffen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 16. Februar. * T. B.) Nach Meldungen aus Ts cha rdf hui befinde ich, dort an,, Nachrichten aus Karki und Buchara zufolge, Abdurrahman ünthätig in Ma sari Sherif, zeigt 9) nicht der Vevöllerung und trifft auch keinerlef militärische Vorbereitungen. Die Ausfuhr russischer Pro⸗ dukte nach . sowie die Einfuhr afgha⸗ nischer nach Karki nimmt wieder ungehinderten Verlauf.
Italien. Rom, 16. Februar. (W. T. B.) In der Deputirten kammer theilte heute der Präsident zunächst mit, daß der König Vormittags die Bureaux der. Kammer sowie die Vorsitzenden der parlamentarischen Kommissionen empfangen und die Adresse auf die Thronrede enigegen⸗ genommen habe. Der König habe sich hierbei anerkennend über die Kundgebungen der Zuneigung Seitenz der Kammer ausgesprochen und betont: er betrachte, wie die Kammer, die Ausübung der durch daz Gesetz gewährleisteten Freiheiten als die sicherste Ga⸗ rantie für das nationale Leben. Se. Majestät affe fe mit lebhafter Sorgfalt Alles, was ig auf die wir thschaftliche Lage Italiens beziehe, und habe das Vertrauen zu dem Parlament, es werde im Einvernehmen mit der Regierung auch tin iche dieser wichtigen Frage die Mittel finden, um die im richtigen Maße gewürdigten Schwierigkeiten zu über— winden. Der König habe hinzugefügt: die Politik der Regierung, welche energisch die e,, des Friedentz wünsche, werde diese Aufgabe erleichtern. Schließlich habe der König gebeten, dem Parlament seine Gefühle und Wünsche fur das Wo hl und den Ruhm Italiens zum Ausdruck zu bringen. (Lebhafte Zustimmung) — Bei Fortsetzung der Berathung der Bonghi'schen Tagesordnung erklärte der Minister= Präsident Crispi: er nehme folgende. von Del Giudice eingebrachte Tagesordnung an; „Die Deputirtenkammer hegt zu dem Minister-Präsidenten Crispi das Vertrauen, daß er verstehen wird, energisch die öffentliche Ordnung zu schuͤtzen, indem er die konstitutionellen Freiheiten aufrecht erhält.“ Der Minister⸗Präsident fügte . er könne keinesfalls an. der Spitze der Staatsleitung verbleiben, ohne der Billigung seiner Politik durch das Parlament sicher zu sein. Sollte die Kammer gegen das Ministerium votiren, so werde er Anderen Platz machen, ohne irgend welchen Groll gegen seine Gegner zu hegen. Bonghi und Nicotera zogen hierauf ihre Anträge zu rück. Die Kammer verwarf sodann durch Erheben von den Plätzen die von Chiaves und Bovio eingebrachten Anträge und nahm schließlich mit 2 gegen 115 Stimmen das von Del Giudice beantragte Vertrauens votum an. 36 Deputirte enthielten sich der Abstimmung.
Niederlande. Amster dam, 18. Dr. Vinckhui zen begab sich gestern Abend 5 Uhr nach Schloß Loo. Der Leibarzt des Königs, Dr. Vlaanderen, sollte die Nacht im Schlosse zubringen.
Rumänien. Bu karest. 16. Februar. (W. T. B.). In der heutigen Sitzung der Deputirtenkam mer mativirte Blaremberg seine Interpellation darüber, daß dr Donau⸗Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft verfa J. widrig die Bewilligung zur Errichtung von ele⸗
ebruar. (W. T. B.)
Nachdem der Minister⸗Präsident Rosetti nachgewiesen hatte, daß die Maßnahme vollkommen verfassungsgemäß sei und weder die Autonomie, noch die Rechte Rumäniens beeinträchtige, ging die Kammer zur Tagesordnung über.
Serbien. Belgrad, 16. Februar. (W. T. B.) Das heutige Amtsblatt veröffentlicht einen, auf Grund der Artikel 46 und 196 der neuen Verfassung und des Artikels 7 des Gesetzes über die Heeresorganisation erlassenen Ukas, betreffend die Neuformation der Gesammtarmee. Die wichtigsten Bestimmungen derselhen sind: die Territorial: Eintheilung in 5 Divisions⸗Territorien, 15 Regiments⸗ und 60 Bataillonsbezirke, ferner die Errichtung stän⸗ diger Cadres für; 5 Infanterie Regimenter zu je 4 Ba⸗ taillonen, 1 Kavallerie⸗Brigade von 3 Regimentern zu je 3 Escadrons, H. Feld⸗Artillerie⸗Regimenter zu je 6 Batterien, Lreitende Batterie mit 6 Geschützen, 1 Gebirgsartillerie⸗ Regiment zu 5 Batterien mit je 4 Geschützen, J Festungt⸗ artillerie⸗Bataillon, bestehend aus 4 Festungs⸗ und 1 Train⸗ Compagnie, 1 pyrotechnische Compagn e, 1 Genie⸗Bataillon mit h Pionier⸗Compagnien, 1᷑ Genie⸗Bataillon mit 3 Com⸗ pagnien für den Eisenbahn⸗, Mineur⸗ und Telegraphen⸗ dienst, 1 Ponton⸗Halbbataillon zu 2 Compagnien, 5 Sanitäts⸗
theilungen.
Amerika. Wa shing ton, 16. Februar. (W. T. B.) Die Finanz⸗Kom mission des Repräsentantenhauses. hat dem Hause den Entwurf, wonach die Ein nahmen des Staats um 70 Millionen Dollar herabgesetzt würden, zugleich mit einem anderen Entwurf vorgelegt, durch welchen die Voranschläge um 42 Millionen vermindert würden. Es gilt 7 wenig wahrscheinlich, daß diese Entwürfe noch im Laufe
ieser Session angenommen werden.
Afrika. (W. T. 3. Wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Zanzibar, vom 17. d, gemeldet wird, sind die von Tippo Tib mit Briefen in Stanley abgesandten Boten durch die Araber mißhandelt und gezwungen worden, urückzukehren. Dieselben haben die Rückreise auf anderem
ege angetreten.
Seitungsstimmen.
Unter der Ueberschrift „Die Politik Bismarck“ be⸗ merkt die „Oberschlesfische Presse“:
Ein nationalliberales Blatt hatte jüngst den Ausspruch gethan, daß der todte Kanzler eine noch größere Herrschaft über das deutsche Volk ausüben werde, als der lebendige es je gethan. Mit Bezug hierauf wirft ein freisinniges Blatt die Frage auf: Wird die Po— litik des Fürsten Bismarck den Kanzler überleben?!“ und kommt dabei
zum Schluß, daß dies deshalb nicht möglich sei, weil es eine Politik Bismarck, ble sich als ein Programm für die Zukunft eignet, Über⸗ haupt nicht giebt und niemals gegeben hat“, und diese Meinung
graphen-Aemtern längs der Donau ertheilt worden.
Compagnien, 5 Fuhrwesen⸗Escadrons und 5 Bãäcker⸗Ab⸗
in, den Kartellparteien nicht
det es auf die verschiedenen Phasen der Politik des Kanzlers, fi mel von Widersprüchen gewesen selen, indem er her te derjenigen Richtung gehuldigt, welche er gestern belämpft habe.
Der Kanzler hat 2 wiederholt erklärt, daß er stolz darauf sei, in der langen Reihe von Jahren, in denen er sich mit Politik beschäftige, etwas. gelernt zu haben und. besserer, Erkenntniß ugänglich zu sein. ie ö können dies freilich nicht von
fagen: sie halten blind an ihren politischen Lehrmeinungen fest, wenn auch darüber die Welt in die Brüche geht. Doch dies nebenbei! Aber es zeugt von einer im höchsten Maße oberflächlichen Beurthei. sungtweise, aus den wechsel vollen äußeren Erscheinungen eines lll e, Lebens, ohne einen Einblick in die Motive der ihnen zu Grunde liegenden Handlungen, ein Bild von dem politischen Charakter ines Staattzzmannes konstruiren zu wollen, der länger als ein Viertel jahrhundert die Geschicke Preußens und Deutschlands gelenkt und die siaunende Bewunderung der ganzen Welt auf sich gezogen hat und jetzt noch gefesselt hält. Nur den freisinnigen Pygmäen scheint eg ver⸗ borgen zu sein, daß ein einheitlicher Wille und Geist das Leben dieses Staatzmannes beherrscht und daß eben dieser einheitliche Wille und Heist für Preußen ⸗Deutschland ein Segen war und ist und, wie wir überzeugt sind, auch für alle Zukunft sein wird. Die „Politik Bismarck hat ihre Wurzel in der festen monarchischen Ueberzeugung, don der der Kanzler in allen und jeden Phasen seines politischen Lebens beredtes Zeugniß abgelegt hat. Hieraus ergiebt sich als ein weiterer wesentlicher Bestandtheil der Politik Bismarck“ der ent- schiedene Widerwille gegen alle Machtgelüste des Parlaments und die parlamentarische Regierungsform ingbesondere. Seinem Wirten verdanken wir die Befestigung und Augsgestaltung des Staats- gedankens in. den Ueberßeugungen Vieler, deren Sinn auf eine allmähliche Depossedirung des Staates zu Gunsten der Selbstherrlichkeit des einzelnen Individuums gerichtet war. Ein anderer Grundzug seiner Politik ist die Erlenntniß der Noth⸗ wendigkeit einer größeren Fürsorge sowohl für die wirthschaft⸗ lichen Verhältnisse, als auch für die gesellschaftlichen Zustände und die Heilung ihrer Schäden. Alle diese politischen Bestrebungen finden ihre Erklärung außer in der festen monarchischen Ueberzeugunggtreue in der Liebe zu dem deutschen Vaterlande und dem Deutschen Reiche, an dessen Befestigung er von jeher unahlässig gearbeitet hat, und diese Festigung erblickt er, wie er in einer seiner großen Reden am 26. März sss6 ausführte, vornehmlich in drei Dingen: in einem starken Kriegs⸗ heere, in guten Finanzen und in der Zufriedenheit des Volkes! Das ist eine Parole, nach welcher der Kanzler von jeher gewirkt und der wir die glänzendsten Erfolge verdanken. ; ö
Aber wenn alles Dies noch nicht genug ist, um den Beweis für die Einheitlichkeit der Politik Bismarck zu liefern, so können wir den Freisinnigen noch einen ihnen vielleicht verstãndlicheren Beweis vor⸗ führen: stets und zu allen Zeiten hat der Kanzler sich ihrer leiden⸗ schaftlichen Gegnerschaft zu erfreuen gehabt, stets und zu allen Zeiten stand und steht er mit den veralteten und abgestorbenen Grundsätzen im Widerspruch, für welche sich das Fortschrittlerthum begeistert!
Die „Politik Bismarck. wird — davon sind wir fest überzeugt, ohne daß wir den Entschließungen der Monarchen und zukünftiger Staatsmänner vorgreifen — auch für alle Zukunft der Leitstern Seutschlands sein und bleiben, wenn — was Gott noch recht lange verhüten wolle! — der Kanzler dereinst nicht mehr unter den Lebenden fein wird, dann wird und muß das deutsche Volk, wenn es sich nicht felbst ins Fleisch schneiden will, — und hierin dürfte das zuerstge⸗ dachte natlonalliberale Blatt vollkommen Recht haben — sich stets die Politik desjenigen Staatsmannes gegenwärtig halten und zu feinem eigenen Vortheil auf sich wirken lassen, welcher durch diese seine Polltik das zersplitterte Deutschland geeinigt und trotz der vielen widerstrebenden Elemente im Innern zu einem großen, einigen und glücklichen Volke gemacht hat.
— In dem „Hamburgischen Korresponden en“ lesen wir: r
Der Windthorst'sche Schulantrag, welchen sein Autor als ein Gegenstück zu dem bekannten Antrag auf Freigebung des Messelesens und Sakramentespendens zu bezeichnen pflegt, ist bekanntlich im preußischen Abgeordnetenhause wieder eingebracht worden. Ob mit der Äbsicht, ihn zur Diskussion und Abstimmung zu stellen, oder lediglich zu dem Zwecke, das in ihm liegende Agitationsmittel für die nächsten Wahlen in Kraft zu erhalten, steht dabin. Vorläufig wird verbreitet, daß der Antrag nach dem Kultus⸗ Etat zur Berathung kommen soll. Um diese Zeit wird auch der Missionsantrag im Reichstage ö sein, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Stellung der Regierung und des Reichs tages zu dem letzteren von entscheidender Bedeutung dafür sein wird, ob der Schulantrag Windthorst im Abgeordnetenhause zur Er⸗ öͤtterung und Abstimmung gelangt oder nicht. Fände der Windt⸗ horst'sche Missiontantrag im Reiche bei den gesetzgebenden Fak⸗ toren Zustimmung, so koͤnnte auf den Schulantrag im Parteiinteresse verzichtet werden; der Erfelg würde ausreichen, dem Centrum den nöthigen Wind in die Segel zu schaffen. Andererseits würde ter scharfe Gegensatz, in welchen das Centrum bei praktischer Verfolgung des Schulantrags zur Regierung und der nationalen Mehrheit treten müßte, sich schwer durchführen lassen, wenn es im Reiche ein so weitgehendes Entgegenkommen gefunden hätte, wie es in der Annahme jenes Missionsantrags zu erkennen wäre. Tritt das Gegentheil ein, so steht Sturm im politischen
Kalender des Centrums. Es ist daher alsdann ein Vorstoß auf dem
Schulgebiete umsomehr zu erwarten, als es ohne einen soschen auch an dem erforderlichen kräftigen Agitationsmatęrial fehlen würde,
Daß es sich für jeßt nicht um die Erreichung der in dem Schul⸗ antrag für die Kirche geforderten Suprematie Über die Schule, so sehr man dies wünschen mag, handelt, ist klar. Nach dieser Richtung ist auf einen Eifolg nicht zu rechnen. Es wird aber offenbar ein doppelter Zweck verfolgt. Man will Agitationgstoff für die nächsten Wahlen schaffen und der bei der ausschließlich dem politischen Gebiet bisher jugewendeten Thätigkeit etwas gelockerten Geschlossenheit des Centrums ein neues kräftiges Band sichern. Dadurch würde das Fentrum zugleich wieder lenksamer und damit in gleichem Maß den Interessen des Hrn. Dr. Windthorst wie Derjenigen, welche ihm in der Führung des Centrums zu folgen hoffen, gedient.
s fragt sich nun, wie die Kartellparteien sich diesem Vorstoß des Centrums gegenüber verhalten sollen. Darüber, daß er pure zurückzuweisen ift besteht zwar kein Zweifel. Aber wie dabei zu ver⸗ fahren ist, um am wirksamsten die Plane des Centrums zu durch kreuzen, steht zur Erwägung. Dabei kommt vor Allem zweierlei in Betracht. Sowohl der agitatorische wie der parteitaktische Zweck des Centrums wird am besten erreicht, wenn der Zusammenstoß ein überaus lebhafter und kräftiger wird. Je schärfer und leiden⸗
schaftlicher die Gegensätze auf einander platzen, um so leb⸗
hafter blitzt das erlöschende Kulturkampffeuer wieder auf, um o besser kommen die Wäbler und die parlamentarische ,, 7 . . , . en, n. . ö ergiebt
als praktische Konsequenz, da e Regel: „fortiter in re, sua- viter in . hier am Platze . Sie zu beobachten, ist Angesichts des frivolen Spiels, welches mit der Verfassung in dem Centrums antrage getrieben wird, nicht leicht. Das natürliche Gefühl drängt Rin dem Gefühle der Entrüstung kräftigen Ausdruck zu geben. Gleichwohl wird felbst auf die Gefahr hin. auf . . verzichten zu muͤssen, im Interesse der Sache eine küble, ruhige Sach⸗ behandlung, bei welcher den Kulturkampfsreden des Centrums der Resonanzboden entzogen wird, Platz greifen müssen.
Die zweite Erwägung ergiebi fich aus dem Gesichtspunkt, daß den Karte . der Boh 6 einer gemeinsamen, für ihren
weiteren Zufammenschluß förderlichen Aktion geebnet ist, sofern nicht die e nd . zu der Frage über die Cinwirkung der Kirche auf die Schule, und ingbesondere den Religiongunterricht einen Keil ie len treibt. Daß die gußerste Rechte einen Versuch in dieser ö gegen ,, ö, 3e eh ie. . 6.
9 ten. en un ersten wäre es natürlich, e olg e . * bezüglich der n des
nirages Windthorst, fondern auch über die positive Seite der Sache
i t einba etroffen würde. Bei allseitigem guten Hen fw e r . nde fl; Schwierigkeiten nicht entgegen.
Die Stuttgarter entf e Reich s post“ schreibt: Die Frage der Erhöhung der Krondotatlon des Königs von reussen hat in den letzten Tagen im vreußischen Abgeordnetenhause ihre Erledigung gefunden. Sie ist dert in dem Sinne entschieden worden, wie es von einem preußischen Abgeordnetenhause zum Voraus nicht anders erwartet werden durfte; denn daß ein richtiger Preuße die Hand verschlöze, wenn es gilt, den Glanz seines Königs und feines Königshaufes, die imponirende Stellung der Hohen⸗ zollernfürsten aufrecht zu erhalten, das können doch wohl nur Leute sich einbilden, die von Preußen und seiner Geschichte und von der Königstreue des preußischen Volkes nichts wien und keine Ahnung haben. Die wenigen, Nörgler im preußischen Abgeordnetenhause, welche in Eugen Richter 8 Horn blasend, eine ab. lehnende Haltung an den Tag legten, haben nur eine jämmerlich traurige Figur vorgestellt und einen weiteren, hoffentlich bald den letzten Nagel in den Sarg der deutschfreisinnigen Partei geschlagen. Dle Uebereinstimmung und der Beifall, den dieselben bei der süd ˖ deutschen Demokratie für ihr Verhalten gefunden haben, kann an dieser Thatfache nichts ändern, und wird dem Mißkredit, in welchen sich der Freisinn bereits in Preußen und im Reich gesetzt hat, nicht wieder auf die Beine helfen
Amtlich e 2 des Reichs⸗Versicherung s amt s. Nr. 4. — Inhalt: Rundschreiben an die Vorstände der aus⸗ schließlich vom Reichs ⸗Versicherungbamt ress ortirenden landwirthschaft lichen Berufsgenoffenschaften, betreffend den Erlaß von Unfallver⸗ hütungsvorschriften. Vom 6. Februar 1889. — R. V.⸗A. J. 355911. — Rundschreiben an die ausschließlich vom Reichs ⸗Versicherungsamt ressortirenden Schiedsgerichtsvorsitzenden, betreffend den Verlust der Wäblbarkeit der Schiedsgerichtsbeisitzer. Vom 2. Februar 18589. — R- V. A. I. 3724. — Unfallverhütungsborschriften der Speditions-, Speicherei⸗ und Kellerei ⸗Beruftzgenossenschaft — Unfall verhütungs⸗ vorschriften der Leinen⸗Berufsgenossenschaft. — Bescheide und Beschlüsse.
— Geschäftsbericht des Reichs⸗Versicherungsamts für das Jahr 1888.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Der am 16. d. M. erschlenenen 78. Lieferung des auf An⸗ regung und unter Mitwirkung des Kronprinzen Erzherzogs Rudolph erschienenen Prachtwerks Die österreichischzunga⸗ rische Monarchie in Wort und Bild“ liegt ein dem Andenken des Dahingeschiedenen gewidmetes Heft bei, welches die Entstehungs⸗ geschichte des Werkes enthält. Danach faßte der Kronprinz im Herbst is83 den Gedanken, ein Werk zu schaffen, in welchem sowohl die ein zelnen Bestandtheile, welche das große österreichischnungarische Reich bilden, wie auch die gemeinsamen Faktoren, die Weltstellung und die kulturelle Mission der gesammten Monarchie zum lebendigsten Ausdruck kommen sollten. rr , Rudolph berief deshalb nach und nach die verschiedensten Persönlichkeiten aus der Schrift⸗ steller, Gelehrten und Künstlerwelt zu sich in die Hofburg und weihte sie in seine Pläne ein; gleichzeitig und mit gleichem Interesse für die Länder der St. Stephang- Krone, setzte, um sich über die Kräfte, die dort für das Werk zur Verfügung ständen, zu orientiren, der Kron⸗ prinz sich mit ungarischen Schriftstellen und Künstlern in Ver⸗ bindung Ehe aber weitere Schritte geschähen, erklärte er, müsse er die Erlaubniß und die Zustimmung seines Kaiserlichen Vaters erbitten, und er entwarf Mitte März 1884 ein Promemoria an den Kaiser, worin ausgeführt wurde, daß gerade in Oesterreich die Ethnographie weit weniger gefördert worden sei, als in anderen Landern. Es erschienen allerdings manche werthvollen Arbeiten über einzelne Völkerstämme, allein dieselben blieben in ge— lehrten Fachschriften und in nahezu unbekannten Lokalblättern meist unverwerthet liegen, oder wanderten leider nur zu häufig hinüber in die Publikationen des Auslandes. Darum läge der Gedanke nahe, dieses reiche noch brach liegende Material in Oesterreich zu vereinigen und dadurch die Schaffung eines Werkes zu ermöglichen, welches innerhalb der Grenzen dieses Reichs dem wissenschaftlichen ünd künst⸗ lerischen Selbstgefühl der einzelnen Nationen schmeichelnd, der Mon⸗ archie als Ganzeg und allen ihren Theilen zur Ehre ge. reichen würde. Dem In und Auslande solle dieses Werk zeigen, welch reiche Summe an geistiger Kraft diese Monarchie in allen ihren Ländern und Völkern besitze und wie sie alle vereinigt schüfen an einer schönen Leistung, die dem Selbst⸗ und Machtgefühl des großen gemeinsamen Vaterlandes Aller dienen müsse. — Acht Tage spaͤter erfolgte ein Handschreiben des Kaisers, welches dem Kronprinzen gestattete, dieses Werk in Angriff zu nehmen. Am 25. März 1884 wurde Jokai aus Pest berufen und zugleich mit dem damaligen Regierungs Kath Weilen in die Hofburg beschieden. Der Kronprinz stellte beiden den Antrag, unter seiner Leitung die Redaktion, der Eine der deutschen, der Andere der ungarischen Ausgabe zu über⸗ nehmen. Von nun an wurde rastlos Tag um Tag gearbeitet; die Comiteès erhielten nunmehr ihre bestimmten Weisungen. Vorsitzender des Direktionsraths, welcher aus hervorragenden Männern beider Reichs hälften gebildet war, war der , Am 15. November 1885 wurde der illuftrirte Prospekt des Werkes in Hunderttausenden von Exemplaren ausgegeben und am 1. Dezember 1836 trat die erste Lieferung mit der schwungvollen Einleitung aus der Feder des Kron⸗ prinzen in die Welt, und gegenwärtig ist die Zahl 77 erreicht. Bis jetzt haben sich an diesem vaterlänzischen literarischen Unter- nehmen aus beiden Hälften der onarchie, allen Natio- nalitäten, allen Kronländern angebörig 1091 Gelehrte und Schriftsteller als literarische Mitarbeiter, 176 Künstler als Illustratoren betheiligt. — Nach dem Hinscheiden des Kronprinzen bestimmte Kaiser Franz Joseph, daß das Werk nach dem fest vorgejeichneten Plan innerhalb des bestimmten Zeitraums zu Ende ge führt werden möge; auch willfahrte der Kaiser dem von der Kron prinzessin Stephanie geäußerten Wunsch, daß sie bei der un vollendet gebliebenen Lieblingsschöpfung ihres verstorbenen Gatten dessen Stelle vertreten und sich als Pro tektorin der Fortführung des Unternehmens widmen dürfe. Das Werk soll nach der Bestimmung des Kaisers demnach fortgesetzt werden im Geiste und im Sinne des verewigten Kronprinzen Rudolph. . ;
Kiel, 18. Februar. (W. T. B.) Der Senior der theologischen Fakultät, Kirchenrath Prof. D. Lüdemann, ist im Alter von S4 Jahren gestorben.
Sanitäts⸗ , Veterinär ⸗ und Quarantänewesen.
Niederlande.
Durch eine unterm 11. Februgr 1889 in dem Nederlandsche Staats ⸗ Courant veröffentlichte Verfügung des Königlich nieder ⸗ ländischen Ministers des Innern vom 9. dess. M. ist Rio de Janeiro für vom gelben Fieber verseucht erklärt worden.
Gewerbe und Handel.
*. Æ. Dextrin, gelb 362 , Meinen.
loco 133 - 14 M, Linsen, große M46 b6 1, do. mittel 3-44 ,
AM, gelber Senf 141— 21 , Kümmel 44-48 .,
Flachbohnen 25 = 30 MÆ, ungarische Bo
und russische Bohnen 19— 31 S, Hanfkörner 17 —19. 4
kRä=18 M, Mohn weißer 6 15 K. do. Hlguer 335 33 M, Fah- kuchen 16- 17 6, e, . 10—- 11 66, Roggenkleie 1974 — 11 6, Hirse, . 18— 21 M Alles per 106 jg ab Bahn bei Partien von mindestens 10000 kg.
— Dem Aufsichtsrath der Deutschen Grundschuld⸗Bank wurde vorgestern Seitens der Direktion über die Geschäftsergebnisse des Jahres 1888 unter Vorlage der Bilanz und des Gewinn- und Verlusteontos Bericht erstattet. Dieselbe beantragt die 12 einer Dividende von 6 9 für 1888, welche der Aufsichtsrath der a den 16. März 1889 einzuberufenden ordentlichen General versammlung vorzuschlagen beschloß. . .
— Vorgestern fand eine Sitzung des Kuratoriums der Preußi⸗ schen Hypotheken ⸗Aktienbant statt, in welcher Seitens der Direktion der Rechnungsabschluß für das verflossene Geschäfts jahr vorgelegt wurde. Derselbe ergiebt einen Reingewinn, welcher die Vertheilung einer Dividende von ö. oo gestattet, ein dementsprechen⸗ der Vorschlag wird der Generalversammlung unterbreitet werden.
— In . der Sitzung des Verwaltungsraths der Berliner Handels⸗Gesellschaft vom 16. d. M. wurde die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt, welche mit einem Bruttogewinn von 6 767 021 M gegen 4870 748 6 pro 1887 abschließt, Hiervon entfallen 1787 676 ½ auf das. Zinsen Conto, 410 482 4 auf das Wechsel · Conto, 1 524 613 M auf das Provisions ˖ Conto, 180 020 M auf das Grundstücks ˖ Conto, 240 223 M6 auf das Effekten ⸗Conto und 2577 906 M auf das Konsortial⸗Conto; die . Verwaltungs⸗ kosten und Steuern . 734 686 M — Die Bilanz per Ende 18388 stellt sich wie folgt: Aktla. Kassenbestände 6 528 364 M, Wechselbe⸗ stände 13 207 224 6. Reports 23 432 267 6, Eigene Effekten 5 356 7900 M6, Hypotheken 604 450 „6, Bankgebäude 750 000 „, Konsortial⸗Conto 7 917236 M, Debitoren 42 128 971 66 (wovon ca. 7 Millionen Guthaben bei Bankfirmen und ca., 28 Millionen edeckte Debitoren). Passiva: Kommanditkapital 40 000 000 , gieren · der 5 712 459 M (wobon cg. 43 Millionen ge en Gut⸗ haben und e,, . Kreditoren 38 449 780 60, Rückstãändige Dividende 3306 M*, Spe al Keserve 1 094297 , Dividenden ⸗Reserve 5o4 14544, Allgemeine Reserve 8 410 000 M, Gewinn. und. Verlust⸗Conto 6 052 335 Æ — Auf den Antrag der Geschäftsinhaber setzte der Verwaltungörath vorbehaltlich der Genehmigung durch die General- verfammlung die Dividende für das Kommandit⸗-Kapital von 49 Mil⸗ lionen Mark auf 1000 fest und beschloß, 630 000 4 zur Court; reserve für das Effekten und Konsortial · Conto und 190 900 S zur Conto ⸗Corrent Reserve vom Gewinn ahznsetzen, so daß einschließlich der statutenmäßigen Dotirung des Dividenden · Reservefonds mit zo 00 ein Betrag von 1100 909 Æ aus den vorjährigen Erträgnissen zur Vermehrung der Reserven bestimmt wird. Der nach Abzug der Tantismen verbleibende Restbetrag von 32 182 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Der Verwaltungsrath, welcher der ordentlichen Generalversammlung einen Antrag auf Herab⸗ setzung seiner Tantisme von 18 9 auf 10 90 des tantismepflichtigen Reingewinns zur Beschlußfassung unterbreiten wird, hat auf diese Differenz von 5 Yo bereiks für das abgelaufene Geschäftsjahr ein- stimmig verzichtet und ist dies in der vorstehenden Gewinnvertheilung berucksichtigt.
— In der heutigen Generalversammlung der Aktiengesellschaft Kaiser⸗Wilhelm⸗Straße wurde der Geschäftsbericht mit der Bilanz für 1837.88 und dem Gewinn und Verlusteonto genehmigt und die Decharge ertheilt. Es wurde , daß die Verwaltung sich bemühe, die Hypothekenzinsen, welche., mit der Amortisation jetzt 4 0/ erfordern, um J so zu ermäßigen. Zum Schluß genehmigte die Versammlung die von der Verwaltung vorgeschlagene Statutenänderung der 5§. 12—16. Hervorzuheben ist, daß hiernach künftig auf die Immobilien der Gesellschaft keine Ab= schreibungen mehr vorgenommen werden; außerdem wird bestimmt. daß die aus Her er ge, von Grundstücken der Gesellschaft erzielten Gewinne nicht vertheilt werden, sondern in den Reservefonds fließen.
— Bei der städtischen Bank zu Breslau betrugen nach der Bilanz für das Jahr 1888 die Einnahmen einschließlich des Uebertrags an reservirten Zinsen für Depositenkapitale und rückständigen Lombardzinsen 454 880 6, worunter Diskont, Lombard und Effekten ⸗ zinfen 311 695 46, Provisionen 1288 , Gewinne bei Effektenverkauf ꝛc. 26 351 6 Verausgabt wurden 145 284 , worunter 30 574M Verwal⸗ tungskosten. Als reservirt gebucht bez. ins nere Jahr vorgetragen er scheinen 36 758 M restirende Zinsen für Depositenkapitale und 18 364 4 Anticipando⸗Wechsel und rückständige Lombardzinsen. Von dem ver⸗ bleibenden Ueberschuß, abzüglich der 3z prozentigen Zinsen des Stamm kapitals zu 3 000 006 M6, werden an Tantisme 5974 w vertheilt, Soo M zur Verstärkung deg Deleredere⸗Contos verwendet und 2l0 00 0 Ueberschuß an die Stadt⸗Hauptkasse abgeführt.
— In der Aussichtsrathssitzung der Barerischen Ver⸗ eins bank vom 15. d. M. brachte die Direktion die Bilanz pro 1888 in Vorlage. Der Nettogewinn beträgt rund 2937 009 4 — Der bevorstehenden Generalversammlung wird die Vertheilung einer 8 /o Dividende und die Zuweisung von über 550 000 4 an die . Reserve behufs deren Kompletirung auf 1 8300 000 4 vorgeschlagen. .
ö . Februar. (W. T. B.) An der Küste 6 Weizen⸗ la dungen angeboten.
un gg Februar. (W. T. B.) Die Getreidezufu hren betrugen in der Woche vom 9. Februar bis 15. Februar: Englischer Weizen 3247, fremder 46 218, englische Gerste 3236, fremde 15 724, englische Malzgerste 20 264, fremde — englischer Hafer 821, fremder 45176 Orts. Englisches Mehl 18 529, fremdes 1050 Sack und 30 942 Faß.
Glasgow, 16. Februar. (W. T. B) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 1034211 Tong
egen . *. 3 3 . m 57 der im Betrieb efindlichen Hochöfen S1 gegen im vorigen re.
Athen, 16. Februar. (W. T. B.) Das Amteblatt: ver- öffentlicht den Vertrag der — 2 ng mit der Wiener Unionbank, nach welchem diese Loofe im Betrage von 20 Millicnen Francs = ee, welche für Zwecke der Archäͤologischen Gesellschaft ausgegeben werden.
gen. r. 16 Februar. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug d 691 34 Doll. davon für Stoffe 3 sis 210 Doll. Die Einfuhr in der Vorwoche betrug jo a3 80 Doll., davon für Stoffe 3 595 a6 Doll.
ertkehrs· Anstalten.
Allenstein, 16. Februar. (W. T. B. Dag Königlich Eisenbahn⸗ Betriebs amt macht bekannt; Der Betrieb auf der Strecke Meblfack bis Perwisten ist wieder bergestellt.
Koblenj, 17. Februar. (W. T. B) Das Eisenbabn⸗ Betriebsamt Koblenz macht bekannt: Der gesammte Trajekt= ver kebr Bonn ⸗Oberkassel ist seit beute Morgen wieder eröffnet.
Köln. 18. Februar. (W. T. B.) Der Rbeün ist eisfrei, sodaß . i , gestern wie der eröffnet ist. Der Pegelstand le angsames eigen. tigt was, Fare gedrrar (. T. B) Dat Königliche Cisenbabn.⸗ Betriebgamt giebt bekannt: Die Traßektst ornng zwischen Griet- , auf der Eisenbabnstrecke Kleve — Zevenaar
eseitigt.
ü gere, . 12. Februar. (W. T. B.) Der ba n fer I ia gi i ff , 266 5 Aktiengese a von bier ö en
. und der Postdampter 2 derselben Linie,
ock k d, te Morgen der Elbe n 23 , . , ,, . in, . r ö seftern arthmon . Der 6 Dampfer Hawarden nr
bat beute Lifsab on auf der Heimreise passirt.