d Beschlüsse des Deuts delstages, die der Regi ä , r ern erer drr.
nden werden.
Kommerzien Rath Frentzel dankte dem Minister für seine Be⸗ ginn gamen, und ersuchte die Anwesenden, sich von ihren Pläßen zu erheben und auf Se. Majestät den Kaiser und König ein dreifaches Hoch augzubringen. ¶ Dies rb — SBGeheimer dr,, ,. Hertz Berlin) begrüßte bierauf die n, im Namen des Aeltesten⸗Kollegiumz der Ber liner aufmannschaft. Alsdann wurden Kommerzien ⸗ Rath Frentzel (Berlin) zum ersten, General ⸗Konsul Rusfel (Bersin) jum jweilen und Direktor Frommel (Augsburg) zum dritten Vor⸗ 1 gewäblt. Zu Schriftführern wurden gewählt: die Handels. mmer - Sekretäre Dr. Eraß (Breslau), Pr. Gensel (Leipzig), Dr. Jürgens (Hamburg) und 5 Dresden). — Den ersten 82 der Tagesordnung bildete die Alters. und Invaliden⸗ ve
cherung. Submissionen im Anslande.
. . Oesterr eich.
12. März, e,, Wien. K. K. General ⸗Direktion der Desterreichischen Staatsbahnen: Lieferung und Aufstellung des eifernen Tragwerkes eines Moldau ˖Viaduktes bei Cervena.
Näheres an Ort und Stelle. 4
Theater und Musik.
Dentsches Theater. In der . Woche geht als nächste Novität Grillparzer's fünfaktiges Lustfpiel Weh dem, der lügt!! in Scene. Die erste Aufführung des Stücks, dessen Proben bereits im Gange sind, findet am Sonnabend, den 2. März, statt.
Lessing- Theater. „Die Rosa⸗Dominos“, die ihre Karnevals⸗ berrschaft im Lessing Theater nachhaltig behaupten, werden von morgen ab von dem ergötzlichen einaktigen Lustspiel: Der Raubmörder“ von Edmond About begleitet werden, der in der trefflichen Besetzung der Hauptrollen durch Oscar Blencke und Max Löwenfeld stets eine be⸗ lustigende Wirkung ausgeübt hat
Wallner⸗Theater. Die vielen Verehrer und Freunde des Wallner⸗Theaters, welche lange genug auf eine amüsante neue Er⸗ scheinung warten mußten, bringen dem morgen zum ersten Mal in Scene gehenden „Schützenfest“ ein außergewöhnliches Interesse ent⸗ gegen, sodaß der Andrang dazu ein sehr großer ist. Die Novitäͤt wird übrigens von einer auf dem Gebiet des Schwankes berühmten Antiquität begleitet werden, nämlich von Moser's lustigem Einakter Moritz Schnörche!“.
Vietariag-⸗Theater. Vor einem ebenso eleganten wie enthu⸗ sigsmirten Publikum fand am Sonntag die zweite Vorstellung der „Germania“ statt. Aus dem Schlußbilde sind nunmebr sämmkliche Charakterköpfe von Reichstage Abgeordneten weggeblieben. Der Tenor, der im Gesange der Christen wiederum wie in Ali Baba“ brillirte, ist Hr. Cerini und nicht Hr. Schmidtler, wie einige Blätter irrig berichten.
Belle ⸗-Allian ce Theater. Das Repertoire der, Münchener“ wird in dieser Woche sich sehr vielseitig gestalten. Der morgen statt⸗ findenden letzten Aufführung von „Almenrausch und Edelweiß“ folgt am. Donnerstag die erste Darstellung des Volksstücks Hans im Glück“, von Grube und Koppel⸗Elfeld, und unmittelbar daran soll sich das vielfach verlangte Neuert'sche Schauspiel Im Austrag⸗ stüber'l' reihen.
Centrgl⸗Thegter. Das erste Benefiz findet morgen,
Mittwoch, für die Soubrette Frl. Dora statt. Selbstverständlich eht auch an diesem Abend das gegenwärtige Zugstück dieser
ühne: Leuchtkugeln in Scene, in welchem bekanntlich die Bene⸗ fiziantin die Rolle der Elsen kreirte und mit derselben einen großen
Erfolg erzielte.
— Zum Besten der Krankenkasse des Vereins Ber— liner usäk⸗ Lehrer und-Lehrerinnen fand vorgestern im Saale der Sing⸗Akg demie ein Concert statt, welches fehr viel An⸗ ziehendes darbot. In erster Reihe, standen die Vorträge des Dr. Hans v on. Bülow, der mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit für den wohithätigen Zweck eintrat. Nach der über jedes Lob er⸗ babenen Ausführung der Phantasie in C-dur von Mozart und des elegi⸗ schen Impromptus von Schubert (G- dur) erregte befonders die wenig bekannte Sonate von Brahms, op. 1, lebhaftes Let el im Publikum. Fein von sinnlich bestechenden Melodien und von liebgewordenen har⸗
Tondichter seiner ö. und eine überwiegend ernste Stimmung. Aus diesen Gründen ist auch das in der Sturm; und Drangveriode des Komponisten entstandene Werk das erste Mal dem Hörer etwas schwer verständlich, und es war deshalb die sorgfältige Darlegung des Inhalts von Seiten deg Spielers, der schon so manchem neuen Werk Bahn gebrochen hat, von unschätzbarem Werth. Nach stürmischem Beifall und Hervorruf fügte Hr. Dr. von Bülow noch die in seinem letzten Beethoven ⸗ Abend gespielten Variationen über den arsch aus den Ruinen von Athen“ hinzu. Der Kammervirtuuss Hr. Alwin Schröder aug Leipzig erfreute durch mehrere Vorträge auf dem Cello und ließ bei vollkommener Beherrschung aller technischen Schwierigkeiten zugleich wohlthuende artheit des Tons und eine sehr feinsinnige Ausdrucksweise erkennen. ür die plötzlich erkrankte Sängerin Fr Metzler ⸗LFSwy erschien die tets gern gehörte Altistin Frl. Adeline Herms und trug mehrere Lieder vorwiegend neuerer Komponisten vor, unter denen ein Lied ihres Lehrers O. Eichberg, „Dornröschen“ betitelt, ganz besonders efiel. Letztgenannter Komponist hatte zugleich die Begleitung sämmt⸗ icher Solovorträge übernommen. Das leider nicht sehr zahlreich erschienene Publikum nahm die Leistungen aller Künstler mit wohl- verdientem Beifall auf.
— Das gestrige 9. Pbilharmonische Concert eröffnete Hr.
Dr. Hans von Bülow mit einer neuen dramatischen Ouverture, Husitskan betitelt, von Anton Dvokak. Wie alle Werke dieses Kom⸗ ponisten zeichnet sich auch diese Ouverture durch originelle Rhythmen und alanzvolle orchestrale Effekte aus. Das rein mustkalisch Schöne wird allerdings in diesem Werke durch ein Zuviel an Verwendung der Blech. und Schlaginstrumente gefährdet. Eine zweite Novität war die symphonische Dichtung „Francesca da Rimini⸗ von Antonio Bazöini. Der höchst geniale, durch seinen König Lear“ wie durch manche andere Tondichtungen rühmlichst bekannte Komponist zeigt auch in diesem (noch nicht im Druck erschienenen) Werke eine glückliche Vereinigung des italienischen melodiösen Elements mit den Vorzügen der neudeutschen Schule. Dasselbe zerfällt in zwei unter sich verbundene Theile, deren einer die Qualen der Hölle schildert, während der andere die Liebestragödie der Francesca da Rimini zum Inhalt hat. Beide Gegensätze sind hier sehr treffend charakterisirt, und es wurde diese Novität, gleich der ersten, mit sehr lebhaftem Beifall aufgenommen. Der K. K. österreichifche Kammervirtuos Hr. Franz Ondricek unterstützte das Concert durch den sehr ,, Vortrag des so beliebten Violinconcerts Nr. 1 (6. moll0h von Max Bruch, welchem der Künstler später noch die Romanze von Beethoven in G-dur und eine Polonaise von Laub hinzufügte. Stürmischer Beifall und Hervorruf folgte nach Beendi⸗ gung seines meisterhaften Spiels. „Auf vielfachen Wunsch“, wie das Programm sagt, wurde im zweiten Theil des Concerts die fünfte Symphonie von Beethoven ausgeführt. Ueber diese. bereits öfter unter von Bülow's unübertrefflicher Leitung gehörte Symphonie noch Näheres zu berichten, halten wir kaum für erforderlich. Das Publikum hatte sämmtliche Plätze des Saales und der Logen der Philharmonie besetzt und spendete dem Concertgeber wiederum die ehrendsten Beifallstezeugungen, die zugleich den vorzüglichen Leistungen des Philbarmonischen Orchesters galten. — Das 10 Concert, in ö Hr. von Bülow als Solist mitwirken wird, ist auf den 4. März angesetzt.
Toncerthaus. Das drittgekrönte Werk der Preisausschreibung von Seiten der Direktion des Concerthauses, mit dem Motto: „Ernst ist das Leben, heiter die Kunst', Komponist Joseph Dente aus Stock. kolm (Preis 300 A), gelangt morgen, Mittwoch, unter Direktion des Kapellmeisters Meyder zur Aufführung.
Mannigfaltiges.
Das Nordland - Panorama“ in der Friedrichsstadt wurde gestern durch den Besuch Ihrer Majestät der Kaiferin und Tönigin und Ihrer Durchlaucht der Erbprinzessin von Schaumburg-Lippe ausgezeichnet. Ihre Majestät wurde am Eingange von dem Baumeister Planer ehrfurchtsvoll begrüßt, dem auch die Aufforderung und Ehre zu Theil wurde, die Führung zu übernehmen und die Erläuterungen zu den Gemälden zu geben. Während des dreiviertelstündigen Besuchs fanden sowohl das Haupt⸗ gemälde wie die Dioramen die höchste Anerkennung. Ihre Majestät stellte beim Verlassen des Panoramas huldvollst einen demnächstigen weiteren Besuch in Aussicht.
In der Aula des Seminars für orientalische Sprachen
mongischen Wendungen, zeigt sich in diesem ersten Werk bereits große Selbständigkeit in der Erfindung, Emanzipation von dem Einfluß aller
(Am Lustgarten 6, Alte Börse) wird am Sonnabend, den 25. Februar,
Wetterbericht vom 19. Februar 1889, . 8 Uhr Morgens.
red. in Millim.
Wind. Wetter.
Stationen.
Meeressp.
Temperatur in O Celstus 550. 2. — 40 R.
Donnerstag:
Bar. auf Gr.
u. d.
bedeckt heiter Schnee Regen Regen Schnee bedeckt
Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda. Moskau ...
Tor. Queenz.
Besetzung.
— E = C .
des Frü
— — E Ser G , .
Frl. Winter.
Hr. Winter.
E. Devrient.
4
4
3
Neufahrwasser 4 Memel. 0 Münster. .. 6 Karlsruhe.. 6 5
4
3
5
5
4
Anfang 7 Uhr.
L. Töczi.
halb bed 5
Donnerstag: reitag: ie nächste
Uebersicht der Witterung.
Ein tiefes Minimum, unter 743 mm, liegt bei Stockholm, an der deutschen Küste frische fuͤdliche bis westliche Winde verursachend. Ueber Deutsch⸗ land ist das Wetter trübe und mild, vielfach sind Niederschläge gefallen; die Temperatur liegt 2 bis 6 Grad über der normalen.
Deutsche Seewarte.
statt.
Domino s.
Theater⸗Anzeigen.
Näönigliche Schauspiele. Mittwoch: Opern ans 48. Vorstellung. Die Quitzows. Vater⸗ ländisches Dramg in 4 Akten von Etnst v. Wilden⸗ bruch. Anfang 7 Uhr.
reitag: Henrik Ibsen. Anfang 7 Uhr.
*
Abends von 7 bis 8 Uhr, Hr. Dr. C. Pander, Professor an der Un in Peking, eine 5ffentliche Vorlesung „üb und archle 8 Lamas! halten. ö 6
Der Geschäftsbericht des Vaterländischen Frauen. vereins im Regierungsbezirk Kassel für das Fahr izöz giebt ein erfreuliches Bild, von der unausgesehßten lebhaften Thaätig, leit des Verins und von den hierdurch erzielten günstigen Ersoigen. Das nunmehr zwanzigjährige Wirken des Vereins in der Kranken- und. Armenpflege, bei Linderung von Nothständen und in der Be— HKbätigung auf so vielen gemeinnüßigen Gebieten hat die Zahl seiner Mitglieder stetig vermehrt und ihm neue gweigverelne, neut Freunde und ithelfer zugeführt. Was rh den Orig verein Kassel. betrifft, so betrug die Zahl der Vereinsmit. glieder 843. Die Einnahmen der Ortsvereins⸗Hauptkasse beliefen sich einschließlich des vorjährigen Bestandes auf 223,73 6½ Die Aug⸗ gaben, worunter die bedeutendsten 7157,45 „6 für Ankauf eines Bau⸗ platzes, betrugen 8402, 42 M, , Rechnung mit einer Ueber. zahlung von 1178, 69 K abschließt. Die Kassen der einzelnen Sektionen, der Freibettenfonds, die Schwestern⸗Pensiengkaffe und die Baukasse weifen am Schluß des Jahres einen Gesammtbestand von 19 13224 M auf. Die Ausgaben sämmtlicher Nebenkassen beliefen sich auf 48 415, 21 . die Einnahmen auf 67 547,4 „Ss, die Mitgliederbeiträge auf 671 „66 An Hypothekenschulden lasten auf dem Haufe noch rund 26 3090 4 Der Werth desselben ist einschließlich des Inventars auf etwa 217 000 „ zu schätzen. Die Gesammtzahl aller Mitglieder des Verbandes im Regierungsbezirk Kaffel beläuft sich auf 45381. Sie Einnahmen der 28 Ortsvereine betrugen im Berichtsjahre, einschließ⸗ lich des vom Vorjahre verbliebenen Bestandes, 141 985,47 M6, die Ausgaben 81 840,4 M, der Vermögensbestand am Jahresschluß 60 144,73 ½. Darunter sind naturgemäß die nicht zählbaren Ein- nahmen und Ausgaben in Natur und der 2 beträchtliche Besitz an . Gebäuden, Inventar, Vorräthen u. s. w. nicht mit an⸗ gerechnet.
London, 15. Februar. (J. C.) Die Zeitungen veröffentlichen heute einen von der Baronin Evelina Schröder und Fr. Hr. Ellen Lichtenberg (der Gemahlin des Arztes vom Deutschen Hospital) unter— zeichneten Aufruf zur Gründung eines deutschen See— manns -Heims in Lond an. Der Aufruf lautet: Wir wünschen Ihre freundliche Theilnahme und Hülfe für ein gutes Werk zu gewinnen, für welches wir uns auf das Wärmste interessiren Wir hegen die ernste Hoffnung, ein deutsches Seemanns, Heim zu, eröffnen. Wir sind überzeugt, daß nur Wenige wissen, daß ein solches Heim in London nicht vorhanden ist. In fuͤnf Seestädten Englands giebt es ein Heim für deutsche Ma— trosen; in London aber, wo 16 000 deutsche Seeleute jährlich von deutschen und eirea 4090 von englischen Schiffen landen, giebt es kein Heim, das sie ihr eigen nennen können, wo ein deutscher Seefahrer den anderen treffen kann, wo deren eigene Sprache gesprochen und deutsche Speisen geliefert werden. Durch den Mangel eines solchen Heims ist man dafür verantwortlich, wenn sie in gemeinen Logirhäͤufern wohnen, die leider zu oft Höhlen der Unsitilichkeit sind, obschon man mit Recht sagen darf, daß die deutschen Matrosen stets gern in englischen Seemanns haͤusern und im skandinavischen Seemannsheim aufgenommen werden. Wir hegen die Zaversicht, daß nicht nur unsere deutschen, sondern auch unsere englischen Freunde sich um uns schaaren und uns mit Vergnügen bei dem höchst nöthigen Werk unterstützen werden. Wir beabsichtigen ein geeignetes Haus in der East India Road, zehn Minuten von den Cast und West Indig Docks entfernt und nicht weit von den St. Katharines und Millwall Docks gelegen, zu erwerben. Dgsselbe soll mit einem Kaffee⸗ und Rauch⸗ zimmer, einem großen Versammlungssaal und passend möblirten Schlafräumen ausgestattet werden. Freiherr von Schröder hat freund⸗ lichst eingewilligt, Schatzmeister des Fonds zu sein, und eine Summe von 500 Pfd. Ster, geschenkt. Zur Annahme von Beiträgen er⸗ klären sich bereit; Baronin Schröder, ‚The Dell“, Staines; Mrs. Lichtenberg, 47, kö Square, London; und Baron Schröder, 146, Leadenhall Street, London, E. CO.
Ne w⸗York, 18. Februar. (W. T. B.) Nach Meldungen aus Hartford explodir ten hente früh die im Erdgeschoß des dortigen Park-⸗Central-Hotels befindlichen Dampf kesfel, wodurch der Paupttheil des fünfstöckigen Hotels vernichtet wurde. Die Trümmer des Gebäudes geriethen in Brand, die Zahl der unter denselben be⸗
grabenen Opfer soll eine sehr beträchtliche fein.
Schauspiel haus. peter von Sätkingen. einem Vorspiel von Vietor E. Neßler. Dichtung mit auigrisirter theilweiser Benutzung der Idee und einiger Original⸗Lieder aus J. Vietor von Scheffel's Dichtung, von R. Bunge. Guillemin. Anfang 7 Uhr. Opernhaus. 1. Male: Die Jahreszeiten. 2 Akten und 4 Bildern von E. Taubert und E. Graeb. Musik von P. Hertel.
Boregs, der Nordsturm, Hr. Burwig. Zephyr, . Stoßmeister.
ü lings, Frl. Urbanska. heit des Sommers, Frl. Spiering. Karpo, die Gottheit des Herbstes, Frl. Wisotzky.
Hirtin, eine Winzerin, Frl. dell' Era. ein Pigueur, Hr. G lasemann. Ein Weihnachtsmann, Hr. Ebel. Vorher, neu einstudirt: Die Kirmes. Oper in 1 Akt von W. Taubert. Dichtung von
Schauspiel haus. 51. Vorstellung. Schauspiel in 5 Akten aus dem Ungarischen des Anfang 7 Uhr.
und A. Hennequin. Lustspiel in 1 Akt von E. About.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Nora.
50 Vorstellung. Der Trom⸗ Oper in 4 Akten nebst
Ballet von Charles
49. Vorstellung. Zum Tanz⸗Posm in
Thallo, die Gottheit Anxo, die Gott⸗
; Flora, Pomong, Frl. Wächter. Eine . Ein Hirt, Ein Jagdherr,
Komische
Besetzung. Anton, Hr. Alma. Hans, Hr. Ober- hauser. Suschen, Frl. Leisinger. Er. Lammert. Der Gerichtsvoigt, Hr. Krolop. Der Schenkwirth, Hr. Michaels.
Ihre Mutter,
Letzte Liebe.
Jeutsches Theater. Mittwoch: Fanst. risen.
König Heinrich der Vierte. Aufführung Messalina findet am Sonnabend, den 23. Februar,
von Arria und
Berliner Theater. Mittwoch: Zum 1. Male:
Saus Fonrchambault. Donnerstag: Der staufmann von Venedig. Freitag: 23. Abonnements ⸗Vorstellung. Fourchambault.
Tessing Theater. Lustspiel in 3 Akten von A. Delacour
Saus
Mittwoch: Die Rosa⸗
Vorher: Der Raubmörder.
Schauspiel in 3 Akten von
Wallner -⸗Theater. Mittwoch: Zum 1. Male:
Das Schützenfest. Schwank in 3 Akten von R. Misch und W. Jacoby. Zum Schluß, neu ein studicr: Moritz Schnörche. Schwank in 1 Akt von G. v. Moser Anfang 74 Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Victoria Theater. Mittwoch: Zum b. Male:
Germania. Großes nationales Ausstattungsstück in 4 Akten und 12 Bildern mit Ballet und Chören. Dichtung von Ernst Scherenberg. Musik von C. A. Raida. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag und folgende Tage: Germania.
Friedrich -Wilhelmstãdtisches Theater.
Mittwoch; Mit neuer glänzender Ausstattung, zum 76. Male (in deutscher Spracheh: Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. Burleske Opereite in 2 Akten von W. S. Gilbert. Mustk von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Der Mikado.
Residenz- Theater. Mittwoch u. folgende Tage: RNervöse Frauen. Lustspiel in 3 Akten von Ernest Btum und Raoul Tochés, bearbeitet von Franz Wallner. Vorher: Ballabend. Lustspiel in 1 Akt von Josef Grünstein. Anfang 74 Uhr.
Belle Alliance Theater. Mittwoch: 28. Gast⸗ spiel der Münchener Mitglieder des Königl. Theaters am Gärtnerplatz, unter Leitung des Königl. bayer. Hofschauspielers Hrn. Max Hofpaur. Zum lützten M.: Almenrausch und Edelweiß. Oberbaͤverisches Charaktergemälde mit Gesang und Tanz in 5 Auf⸗ zügen von Dr. Hermann von Schmid. Musik von Müller. Anfang 73 Uhr.
Donnerstag: Zum 1. Male: Haus im Glück.
Central - Theater. Mittwoch: Benefiz für
Josefine Dora. Zum 69. Male; Leuchtkugeln. Gesangsposse in 4 Akten von W. Mannstädt. Musik von G. Steffens, Anfang 795 Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 73. Mittwoch: Zum 28. Male: Die junge Garde. Gesangtpoffe in 4 Akten von Ed. Jacobson und Leop., Ely. Die Gesangstexte theilweife von Gust. Görß. Musik von Fr. Roth. Anfang 71 Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Concert- Haus, Leipzigerjtr. 48 (früher Bilse). Mittwoch, Abends 7 Uhr: Concert der Preis⸗ ausschreibung für Sinfonien der Direktion des Concerthauses. Drittgekröntes Werk unter Direktion des Kapellmeisteis Herrn Karl Meyder. Kom ponist: Joseph Dente aus Stockholm.
Donnerstag: Gesellschafts⸗ Abend. Anfang 7 Uhr.
— ——— — / Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Hedwig Lisco mit Hrn. Diakonus Herm. Eytel (Berlin -Kalw). — Frl. Olga Valette mit Hrn. Hauptmann Voigtel (Berlin — Metz). — Frl. Ida Ernst mit Hrn. Lehrer Oskar Wallenhauer Ueplingen b. Warsleben) — Frl. Elisabeth Petersen mit Hrn. Rittergutspächter Karl von Storch (Lüneburs — Adendorf. — Frl. Tony Hoppe mit Hrn. Fabrikbesitzer Emil Sturm (Rauscha = Frevwaldau). — Frl. Therese Loos mit Hrn. Heinr. Jung (Iserlohn).
Verehelicht: Hr. Apotbeker Josef Rauhut mit Fel. Elisabeth Riedel (Neurode). — Hr. Pastor Adolf Biewald mit Frl. Agnes Fetzer (Ratibor).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. med. Glauert (Berlin). — Hrn, Franz Berndt Königsberg i. Pr.) — Zwei Söhne: Hrn. Oberlehrer Friedr. Hülße (Magdeburg) — Eine Tochter: Hrn. Staatsanwalt Moeller (Stettin) — Hrn. . Lieut. Starcke (Prenzlau). — Hrn. von Jagow (Roseinno).
Gestorben: Frl. Wilhelmine Wilsdorf (Berlin). — ö. Kaufmann Wilhelm Mogk (Berlin). — Hr. Rittergutsbesitzer Oskar Arnold (Kl. Poplow). — Frau verw. Elisabeth von Schönberg, geb. e, von Pfister (Thammenhain). — Hr. Fabri⸗ ant Hermann Nägele (Stuttgart). — Frau Ritt ⸗ meister Schroeder, geb. Hintzte (Königsberg). — Hr. Maurermeister Friedr. Rickenstorff (Wackers⸗ leben). — Frau Oberamtsgeometer Lina Wied, geb. Dott (Kirchheim).
Redacteur: J. V.: Siemenroth.
Berlin: Verlag der Expedition (Scholy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗ Anstalt. Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage),
und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent ˖
lichen aun ien, Gn m anf
Aktien und Artiengesellschaften) für die Woche vom 11. bis 16. Febrnar 1889.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Dienstag, den 19. Februar
1889.
M 45.
Aichtamtliches.
Preußen. Berlin, 19. Februar. Im weiteren Verlauf der gestrigen (6) Sitzung des Herrenhauses trat das aus in die Berathung des Artikels V des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung 2c. in der . Posen ein, für welchen die Kommission folgende
vorschlug: assung vorschlug Artikel v.
Im Uebrigen werden hinsichtlich der Angelegenheiten der
Provinz und der Kreise folgende Bestimmungen getroffen: A. Angelegenheiten der Provinz.
1) Zum Zwecke der Verwaltung der Angelegenheiten des provinzialständischen Verbandes wird ein Provinzial ⸗Ausschuß be⸗ stellt, welcher aus 7 bis 13 von dem Provinzial-Landtage zu wäh⸗ lenden Mitgliedern und dem Landesdirektor besteht. Für die Mit glieder hat der Provinzial ⸗Landtag eine gleiche Zahl von Stell vertretern zu wählen. . .
Für die Wählbarkeit gelten die im Artikel L getroffenen Bestim mungen. Von der Wählbarkeit ausgeschlossen sind der Sber⸗Präsident, die Regierungs ⸗Präsidenten, sowie sämmtliche Pro vinzialbeamte. ö .
Die gewählten Mitglieder und deren Stellvertreter bedürfen der Bestätigung des Ministers des Innern.
Der Provinzial⸗Ausschuß wählt aus seiner Mitte einen Vor⸗ sitzeden und einen Stellvertreter desselben. Der Landesdirektor kann zum Vorsitzenden oder zum Stellvertreter desselben nicht ge⸗ wählt werden. . .
2). Zur Wahrnehmung der laufenden Geschäfte der provinzial⸗ ständischen Verwaltung wird ein Landesdirektor bestellt, welcher von dem Provinzial ⸗Ausschusse auf mindestens 6 bis höchstens 12 Jahre zu wahlen ist und der Bestätigung des Königs bedarf. .
3) Wird in den Fällen zu 1 und 2 die Bestätigung versagt, so schreitet der Provinzial-Landtag beziehungsweise der Provinzial⸗ Autzschuß zu einer neuen Wahl. Wird auch diese Wahl nicht be— stätigt, so kann der Minister des Innern die kommissarische Ver⸗ waltung der Stelle auf Kosten des provinzialständischen Verbandes anordnen. Dasselbe findet statt, wenn der Provinzial⸗Landtag be⸗ ziehungsweise der Provinzial ⸗Ausschuß die Wahl verweigert oder den nach der ersten Wahl nicht Bestätigten wieder wählt.
Die kommissarisch bestellten Mitglieder des Provinzial⸗Aus⸗ schasses müssen den für die Wählbarkeit in diesen getroffenen Best immungen entsprechen. . .
Die kommissarische Verwaltung dauert so lange, bis die Wahl des Provinzial -Landtages beziehungsweise des Provinzial ⸗Ausschusses, deren wiederholte Vornahme jederzeit zulässig ist, die Bestätigung erlangt hat. . . ;
) Die näheren Bestimmungen über die Zusammensetzung des Provinzigl-Ausschusses und dessen Geschäfte, sowie über die Wahl, die dienstliche Stellung und die Befugnisse des Landesdirektors und der übrigen Provinzialbeamten werden durch eine nach An— hörung des Provinzial-Landtages zu erlassende Königliche Verord⸗ ging getroffen. Dieselbe bestimmt auch,
a. inwieweit der Königliche Landtags⸗Kommissarius, die zu seiner Vertretung oder Unterstützung abgeordneten Staats beamten, die Mitglieder des Provinzial ⸗Ausschusses und die oberen Provinzial⸗ Beamten an den Berathungen des Provinzial⸗Landtages Theil zu nehmen befugt sind, .
b. mit welchen Maßgaben die Vorschriften des Gesetzes vom 21. Juli 1852 (Gesetz⸗Samml. S. 465) in Betreff der Dienst⸗ vergehen der Mitglieder des Provinzial Ausschusses und der Provinzial⸗Beamten Anwendung finden.
Sodann als Nrn. 5 und 6 die früheren Nrn. 1 und 2 der Re gierungs vorlage.
Berichterstatter Ober Bürgermeister Mueller: Die Zu⸗ sammensetzung des Provinzigl⸗Ausschusses durch ein Provinzial⸗ statut, wie es von der Regierung vorgeschlagen worden sei, habe auch in der Kommission zu Bedenken Anlaß gegeben und sei nur gleichsam als Nothbehelf aufgenommen worden. Nachdem der Vorschlag des Fürsten Hatzfeld vorgelegt worden sei, sei es nicht zweifelhaft gewesen, daß der Zusammensetzung des Provinzial-Ausschusses durch eine Königliche Verordnung der. Vorzug zu geben sei. Daß der Landesdirektor auch, nach den neuen Vorschlägen vom Provinzial— Ausschuß und nicht vom Provinzial-Landtage zu wählen sei, sei eine von den Kautelen, welche die nationale Zusammen— setzung der Bevölkerung Posens nothwendig mache. Die Kommission habe mit der Regierung die deff nung daß durch das vorliegende Gesetz ein Zustand der Befriedigung und Beruhigung in der Provinz Posen hervorgerufen werden würde.
Minister des Innern, Herrfurth: .
Meine Herren! Wenn ich dei der ersten Berathung dieser Gesetzes⸗ vorlage in der Kommission prinzipielle Bedenken gegen derartige Vor⸗ schläge erhoben habe, wie sie in dem Antrag Sr. Durchlaucht des Fürsten Hatzfeldt am Freitag hier gestellt worden waren und wie sie jetzt einstimmig von der Kommission beschlossen worden sind, so habe ich doch von Anfang an kein Pehl daraus gemacht, daß diese prinzipiellen Bedenken immerhin mehr formaler Natur sind und sich nicht wesentlich auf den materiellen Inhalt dieser Anträge bezogen haben. Diese Bedenken beruhen darin, daß derartige Bestimmungen meines Erachtens nicht in den Rahmen dieses Gesetzes gehören, dessen Zweck wesentlich nur dahin ging, das Landesverwaltungsgesetz und, Zuständigkeitsgesetz auch in der Provinz Posen einzuführen und damit die Reform auf dem Gebiete der allgemeinen Landesverwaltung für die ganze Monarchie zu einem definitiven Abschluß zu bringen, welches aber ausdrücklich davon Abstand genommen hat, eine Regelung auf dem Gebiete der Kreis und Provinzialverwaltung gleichzeitig eintreten zu lassen. Nun ist mir ja mit vollem Recht gleich damals in der Kommission entgegnet worden, daß die Vorlage selbst über diesen Rahmen hinausgehe, indem sie Bestimmungen über die Kreisabgaben in das Gesetz mit aufgenommen habe. Ich habe das zugeben müssen und bin zu dieser Abweichung . worden durch die dringenden Wünsche, welche mir bei der Berathung mit Ver⸗ trauensmannern der Provinz von allen Seiten nahe gebracht worden sind, und ich habe mich zu dieser Abweichung entschließen können, weil doch diese Bestimmungen immerhin auch mit den Vorschriften über die Zuständigkeit bezüglich der Entscheidungen über die Streitigkeiten wegen Kreisabgaben in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Nun will ich ja uch gleich vorweg bemerken, daß mir letz teres auch bezüglich der Bedenken gegen den jetzigen Kommissiond⸗ vorschlag ebenfalls entgegnet werden kann. Einen gewissen Zusammen ˖ hang haben ja auch diese Bestimmungen mit der . e der Zu⸗ ständigkeit, denn es fragt sich, wie sollen die Behörden ge⸗ bildet werden, welche nach dem Zuständigkeitsgesetz die Ent⸗ scheidungen in allen diesen Angelegenheiten treffen sollen, wie soll der Bezirksausschuß, wie soll der Provinzialrath gebildet werden? Ich bin deshalb auch nicht jn der Lage, schon jetzt bier einen be stimmten materiellen Widerspruch gegen diese Bestimmungen
Staatsregierung erheben ju können, und zwar um so weniger, als ich gegenüber der Fassung dieser Anträge in einer gewissen Nothlage gewesen bin. Ich habe den jetzt zurüclgezogenen Antrag Sr. Durchlaucht des Fürsten Hatz⸗ feldt wenige Stunden vor der Sitzung erhalten und die ir. Be⸗ schlüfse der Kommission sind mir in der vorliegenden Fassung auch erst heute Morgen zugegangen, ich bin daher eigentlich nur in der Lage, mehr ein persönliches Sentiment auszusprechen, als wie Namens der Königlichen Staatsregierung eine bestimmte Erklärung darüber abgeben zu können. .
Auf den ersten Blick hatte ich damals gegen den Antrag des Herrn Fürsten von Hatzfeldt das Bedenken, daß in demselben doch wohl etwas zu wenig stände, daß der Königlichen Verordnung zuviel überlassen würde, was ohne gesetzliche Basis in ihr nicht würde ge⸗ regelt werden können. ; = Anderseits hatte ich auf den ersten Anblick gegen die Beschl üsse der Kommission das entgegengesetzte Bedenken, daß vielleicht da rin etwas zuviel gesagt wäre, was man besser der Königlichen Vero rd⸗ nung hätte überlassen können. H
Aber, meine Herren, ich habe doch, nachdem ich mir die Sache reiflich überlegt, mir sagen müssen, bestimmte Bedenken gegen einzelne dieser Vorschlaͤge zu erheben, bin ich nicht in der Lage.
Dieselben sind unter der Mitwirkung meiner Kommissarien tech⸗ nisch in ziemlich vollendeter Gestalt ausgestaltet und dabei haben ja meine Herren Kommissarien, wie das der ö Referent bereits im , zu den Ausführungen Sr. Excellenz des Herrn von. Kleist hervorgehoben hat, ihren prinzipiellen Standpunkt, den ich in der ersten Kommissionssitzung eingenommen habe, auch ihrerseits gewahrt und haben sich nur an einer möglichst vollkommen technischen Aus— gestaltung der Vorschriften betheiligt.
Ich erkenne an, daß, sowie die Vorschriften jetzt gefaßt sind, wohl kaum nach irgend einer Richtung hin wesentliche Bedenken werden geltend gemacht werden können; ich glaube aber, daß über die Frage, ob dieser wesentliche Zusatz in die Vorlage aufgenommen und das Gesetz belastet werden soll mit dem ganzen Schwergewicht einer Art Neuorganisation auf dem provinziellen Gebiet, daß darüber die Königliche Staatsregirung sich die Entscheidung vorbehalten muß, bis die Anhörung der Provinzialbehörden darüber stattgefunden hat und bis man auch sieht, welche Stellung das andere Haus dazu einge nommen hat.] .
Also nach dieser Richtung hin bin ich schon formal außer Stande, eine bestimmte k. abzugeben. Ich will das nicht verhehlen, daß ich persönlich dem Beschluß sehr sympathisch gegenüberstehe.
Zum Schluß möchte ich mir nur eine kurze Bemerkung gegen über Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Radziwill gestatten.
Derselbe hat, anknüpfend an ein Mißverständniß, welches eine Stelle in den Motiven gefunden, auch hier wieder gegen letztere pole⸗ misirt, nachdem dieses Mißverständniß in den ersten Kommissions⸗ sitzungen richtig gestellt war, und hätte ich gewünscht, daß auf diese Sache nicht wieder zurückgekommen wäre, ebenso wie man auch nicht wieder auf dasjenige Mißverständniß zurückgekommen ist, welches ge= wisse Ausführungen Sr. Durchlaucht in der Kommissionssitzung ge⸗ funden haben.
Ich will deshalb sie
Namens der Königlichen
hier nicht urgiren und möchte nur eines betonen: Wenn Se. Durchlaucht der Fürst von Radziwill ausgeführt hat, es sei durch dieses Gesetz der Boden e ofen auf welchem eine ‚Kultivirung besonderer nationaler Interessen“ für zu⸗ lässig erachtet werde, so möchte ich das in dieser Fassung in Abrede stellen. Nein, meine Herren, es wird hier ein Boden geschaffen, auf dem unter Beiseitelassung der Kultivirung besonderer nationaler Interessen ein Boden für die gemeinsame Arbeit an den gemeinsamen Aufgaben auf dem Gebiet der Provinzialverwaltung geschaffen wird, und ich hoffe, daß gerade dadurch ein harmonisches Zusammenwirken in. Nationalitäten auf einem neutralen Boden möglich werden wird.
von Solemacher⸗Antweiler leitete aus den Vortheilen, welche die Provinzialverwaltung der Rheinprovinz mit der n rung der Provinzialordnung gewonnen habe, tigung her, die Annahme der Kommissionsvorschläge aufs Wärmste zu ,, Speziell die Ausstattung des Landes⸗ direktors mit der Disziplinarbefugniß dem Beamtenheer der Provinz gegenüber habe sich im Rheinland als ein ungemeiner Fortschritt gegen das frühere Verhältniß erwiesen.
Fürst ö Radziwill bestritt dem Minister gegenüber, daß er an unberechtigte nationale Aspirationen bei seinen Aus⸗ führungen gedacht habe. Er habe weder agitatorisch wirken, noch nationale Gegensätze hervorkehren wollen.
Minister des Innern, Herrfurth: ;
Ich möchte mir in Bezug auf die Ausführung des Herrn Fürsten von Radziwill doch gestatten, darauf hinzuweisen: ich habe mit keinem Worte davon gesprochen, daß „unberechtigte nationgle Agita—⸗ tionen. zu erwarten wären. Ich habe genau nur die Worte eitirt, welche ich mir sofort in seiner ersten Rede aufgeschrieben habe. Er sagte, es würde in dieser Vorlage der Boden gewonnen für die Kultivirung von besonderen nationalen Interessen. Und dem gegenüber habe ich mir die Bemerkung erlaubt, daß die Provinzial verwaltung bestimmt ist, einen neutralen Boden zu schaffen, auf welchem unter Beiseitelassung besonderer nationaler Interessen ein harmonisches Zusammenwirken beider Nationalitäten stattfinden kann.
Herrn von Solemacher gegenüber möchte ich mir die Bemerkung estatten: Die Provinzialverwaltung der Rheinprovinz hat vor Ein renn der Verwaltungsorganisation und zum großen Theil unter seiner keiten so gut marschirt, daß die Königliche Staatsregierung allerdings nichts davon gefühlt hat, welchen Hemmungen dieselbe zu begegnen haben möchte.
Artikel V wurde in der von der Kommission vorge⸗
schlagenen gung angenommen.
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seine Bere
Artikel VI ist von der Kommission hinzugefügt worden und lautet: ᷣ So lange in der Provinz Posen ein Provinzial⸗Ausschuß nicht besteht, werden die demselben zugewiesenen Obliegenheiten durch die provinzialständische Verwaltungs ⸗Kommission und die provin⸗ zialständische Kommission für den Chaussee⸗ und Wegebau wahrgenommen, welche unter dem Vorsitz des Direktors der ersteren zu einem Kollegium zusammentreten, wobei jedes Mit- glied eine Stimme fübrt und hinsichtlich der Geschäftsordnung die Bestimmungen des für die provinzialständische Verwaltungs ˖Kom⸗ mission erlassenen Regulativs gelten.“ Berichterstatter, Ober⸗Bürgermeister Mueller: Nach dem Gesetz würden die Wahlen in folgender Weise stattfinden: Die Regierung müsse einen Entwurf für die im Artikel V ent⸗ haltene Verordnung ausarbeiten, der Provinzial Landtag müsse sich darüber äußern, und dann erhalte die Verordnung die Allerhöchste Sanktion; dann habe der , ,,. wieder , . utreten, um den Provinz . zu wählen, ke müsse. bestätigt werden und e dann der Provinzial⸗Ausschuß seinerseits wieder zu den
des Gesetzes am 1. April 1890 vollendet sein würden, aber immerhin dürfte der Termin für die Regierung und für Se. Majestät ein zu kurzer sein, sodaß sich die Kommission be⸗ wogen gefühlt habe, im Artikel VI Uebergangsbestimmungen zu treffen und aus den im Artikel genannten Kommissionen ein Kollegium zu schaffen, welches nicht nur Wahlen vor⸗ nehmen, . auch Beschlüsse fassen könne.
Artikel VI wurde genehmigt, ebenso Artikel VII, in welchen die Kommission die Bestimmung aufgenommen hat, daß die ersten Nummern im Artikel V A nn, in Kraft treten sollen, während das Uebrige erst zum 1. April 1890 Gültigkeit erlange. Noch vor dem 1. April 1890 sei zur Bildung des Provinzialraths, der Bezirks-Ausschüsse, der Kreis⸗ und Stadtausschüsse zu schreiten.
Der Rest des Gesetzes wurde ohne Debatte angenommen. Es folgte die Berathung von .
Die Gesellschaft „Union“ für Bergbau, Eisen⸗ und Stahl⸗ industrie zu Dortmund petitionirt um die Unterstützung des Herrenhauses in ihren Bestrebungen auf Rückgewähr von gesetzwidrig erhobenem K. im Betrage von 140900 0
Berichterstatter der Petitionskommission, Ober⸗Bürger⸗ meister Bötticher: Die Gesellschaft habe auf ihrem Etablisse⸗ ment aus⸗ und inländisches Roheisen verarbeitet; für ihren Export habe sie ein zollfreies Lager von Roheisen, für dessen Bestände nach der Verarbeitung beim Export der fertigen Artikel der erhobene Zoll zurückerstattet werde. Bei der Verarbeitung gehe aber ein bedeutender De en des Roheisens, etwa 18 Proz., verloren. Werden nun die fertigen Gegen⸗ stände ausgeführt, so werde nur deren Gewicht bei der Zoll⸗ vergütung berücksichtigt, der Verlust von 18 Proz. komme also gar nicht in Betracht. In Folge dieser Zollmaßregel seien der Gesellschaft im Laufe der Jahre namhafte Verluste ent⸗ standen. Der Reichstag sowohl wie das Abgeordnetenhaus hätten sich nicht für kompetent erachtet, der Petition statt⸗ zugeben und auch die Kommission dieses Hauses könne eine solche Kompetenz nicht anerkennen, sie beantrage deshalb, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen.
Ober⸗Bürgermeister Schmieding beantragte, das Haus möge den Finanz⸗Minister bitten, seinen Einfluß auf Berück⸗ sichtigung der Petition im Bundesrath, der die kompetente Stelle für dieselbe sei, zu verwenden.
Freiherr von Durand hielt den Reichstag für die kompe⸗ tente Stelle für die Petition.
Dr. Dernburg hielt das Herrenhaus wohl für kompetent, über eine Anwendung der bundesräthlichen Zollverordnungen zu urtheilen und bat, die Angelegenheit an die Petitions⸗ kommission zurüczuverweisen. .
Regierungskommissar, Geheimer Finanz⸗ Rath von Schmidt: Es handele sich hier nicht um die Anwendung
esetzlicher Bestimmungen, sondern um eine Abänderung der elben und sogar mit rückwirkender Kraft. Es stehe unzweifel⸗ haft fest, daß von dem eingeführten Eisen nur das wieder ausgeführte die Vergünstigung der Zollfreiheit genießen dürfe. Jeder Fabrikant müsse die Vorhedingungen seines Geschäfts kennen, kalkulire er dann sc so könne die Regierung ihn nicht schadlos halten. Die Bestimmungen des Vereinszoll⸗ . seien ganz feststehende und über ihre Ausführung bestehe bei der Regierung gar kein Zweifel.
Ober⸗Bürgermeister Schmieding schloß sich dem Antrage Dernburg auf Zurückverweisung an die Kommission an.
Graf von der Schulenburg⸗Beetzendorf beantragte, daß sich das Haus als „zur Zeit incompetent“ erkläre. .
Nachdem der Berichterstatter Ober⸗Bürgermeister Bötticher sich gegen den letzteren Antrag erklärt hatte, wurde der Antrag der Kommission angenommen und die Petition durch Ueber⸗ gang zur Tagesordnung erledigt. .
Die Petition des Gymnasial⸗Professors Dr. Giesen in Bonn u. Gen. um Gleichstellung der akademisch gebildeten Lehrer an den höheren Unterrichtsanstalten mit den Richtern erster Instanz, zunächst hinsichtlich der Pensions⸗- und Relikten⸗ verhälmisse, wurde der Regierung zur Kenntnißnahme über⸗
wiesen. . Schluß 31 Uhr. Nächste Sitzung unbestimmt.
Statistische Nachrichten.
von als
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ihm zustehenden ahlen schreiten. Es sei nun wohl eli daß alle diese Vorbereitungen bis zum Inkrafttreten
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