1889 / 67 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Mar 1889 18:00:01 GMT) scan diff

auf die

pannungz⸗ tsache, daß

utschland

so wenig für ni

u erreichen, daß man si

egnügte, 34 Batterien mit 96 Geschützen gu

. der bespannten Geschütze sei seit 1387 von 1404 auf iös6, also um 134 gestiegen. Dann sei in Frankreich eine weitere kireisen ng der Geschutziahl um 169 jn Rußland um 236 lgt. enn man . d

ma Gefetz der ewigen Schraube folgern soͤllte, daß mit Rücksicht darauf eine weitere Steigerung erfolgen můßte, o würde daraus noch immer nicht eine solche Erweiterung der Bespannung folgen, wie in dieser Vorlage verlangt werde. Sie wolle nicht ißz0 oder 236, sondern 426 ö neue Geschüttze. Deutschland würde demnach mehr bespannte Geschtitze hahen als Rußland und als Frank= reich. Er unterscheide bei den Bespannungsverhältnissen egen den Batterien an der in und denen im Innern. Seine Partei habe nie eine erhöhte Bespannung der Batterien an der Grenze beanstandet, weil diese von heute auf morgen in die Lage ommen könnten, an einer kriegerischen Aktion Theil zu nehmen. 41 Batterien seien auch jetzt schon bespannt. Die Bespannung der 42 Munitionswagen sei nicht von besonderer Bedeutung. Die Vorlage aber gehe viel weiter. Sie wolle mehr als zwei Drittel unfserer gesammten Batterien mit 6 Geschützen be nt haben. Dag zeige eine wesentlich andere Grundlage als die bisher vorhandene. Dadurch daß eine Batterie mit vier oder sechs Geschützen bespannt sei, komme sie doch nicht früher vom Innern des Landes auf den Kriegs⸗ schauplatz. Das sei eine Frage der Eisenbahnbeförderung. Man habe auch bisher offenbar die erhöhte Bespannung nicht für erforderlich gehalten, weil man die Mobilmachungsverhältnisse in Deutschland für leichter als in Frankreich und namentlich in Rußland gehalten habe. Man habe bisher noch nicht gehört, daß die Bespannung der Artillerie und die Verwendung der Geschütze im Ernstfall Schwierigkeiten bereiten würde. Wenn man überhaupt die 1887 festgelegte Organisation mit Rücksicht auf die Nachbarstaaten revidiren wollte, so müßte die Revision nicht bloß an einem Theil, nicht bloß bei der Artillerie und auch nicht bloß zu dem Zweck einer Erhöhung erfolgen, sondern wir müßten nach derselben Logik auch eine Verminderung herbeiführen, insofern die Verhältnisse der Nachbarstaaten bei den anderen Waffengattungen sich anders 5 Eine Vergleichung der Verhaͤltnisse, unter enen das Septennat bewilligt worden, mit den heutigen ergebe Folgendes: Das Septennatsgesetz habe eine Verstär⸗ kung um 41 000 Mann empfohlen, weil nach der . des Entwurfes von Boulanger die Prãfen zstärke der französischen Armee um 44 000 Mann erhöht würde. Die Erhöhung in Frankreich sei aber nun nicht eingetreten. Boulanger sei ab⸗ gegangen, und der Entwurf nicht zu Stande gekommen, ebenso wenig wie die verlangte Vermehrung der französischen Armee. Bei der höchsten Berechnung werde man in Frankreich eine Erhöhung des Präsenzstandes um 18 9900 Mann annehmen dürfen. Man könnte deshalb mit Rücksicht darauf, daß die Verstärkung des Präsenzstandes der französischen Armee um 26 000 Mann nicht eingetreten sei, auch eine Verminderung unserer Präsenzstärke beantragen. Das Haus habe 1887 außer den 31 neuen Bataillonen . 14 vierte Bataillone bewilligt mit dem Hinweis auf die französischen Infanterie⸗ Regimenter. Nun habe Frankreich seit 1887 seine vierten Bataillone aufgelöst. Allerdings habe Frankreich die Mann⸗ schaften aus den aufgelösten Formationen verwandt, um die einzelnen Compagnien stärker zu machen, Doch blieben diese noch immer erheblich hinter der Stärke der deutschen Compagnien zurück. Wenn man also einmal unter⸗ . wolle, was seit 1837 in den Nachbarstaaten geschehen

ei, könnte man die gerechtfertigte Frage aufwerfen, ob nicht ie fünfzehn, neuen Bataillone aufgelöst werden könnten. Wenn auch die erhöhte Zahl der Artilleristen durch eine Ver⸗ minderung der Oelonomiehandwerker ausgeglichen werden solle, so sei doch finanziell nicht jeder e, gleichgültig, und die öhung der fortdauernden Ausgaben um 31 /g Millionen Mark rühre davon her, daß, abgesehen von den neuen Stäben, an die Stelle von unberittenen Mannschaften nun Fahrer und Berittene treten sollten, daß die Zahl der Dienstpferde sich um 4000 erhöhe. Diese Erhöhung der Pferdezahl bedinge eine solche Erhöhung der fortdauernden Ausgaben, als wenn wir die Friedens⸗Präsenzstärke um 7000 Mann vermehrten. Durch das Septennat sei ö. nur der Reichstag gebunden, sondern auch die Regierung selbst, an der Organisation während der sieben Jahre nicht zu ändern. Und wenn wirklich sich technisch ein stärkeres Bedürfniß aufdränge, so erwachse gerade aus dem Gedanken des Seytennats umsomehr die Verpflichtung für die Regierung, nicht bloß die Mannschaftsziffer, sondern auch die dauernden Mehrkosten anderweitig zu kompensiren. Die dauernden Ausgaben des Militärs hätten sich ohne diese Vorlage schon um 25 Millionen erhöht. Die Ausgaben für die Pensionen seien in diesem Jahre um 9 Millionen gestiegen, und während in den drei Jahren vor dieser Wahlperiode nur 162 Millionen für einmalige Militärzwecke ausgegeben worden, betrage diese Ausgabe in den drei Jahren dieser Wahlperiode schon 666 Millignen. Wenn die Militär verwaltung. wirk⸗ lich den ernsten Willen hätte, so könnte sie die Mittel für die hier geforderten Zwecke bei einem Militär⸗Etat von 263 Millio⸗ nen aus den vorhandenen Mitteln leicht aufbringen. Wo solle es , de, wenn fortgesetzt jedes wirkliche oder ver⸗ meiniliche ürfniß, jede Aenderung in der militärischen An⸗ s , ne 6 44 rn mn fi führe, ne en ende Ersparniß erzielt werde. wolle er nur einen nicht finanziell, aber or en,

Uebrigen wolle

nisatorisch sehr igen Punkt lung 3 9 m er in eine a . verwaltung. Diese Aenderung wi llen chen

derspreche a ahrungen. Wir hätten von 1861 bis 1870 vi .

ing gehabt; der ine⸗Minister von Siosch habe hier die . miter der e , ,. git . u

verhalten wie zwei feindliche Brüder

neaf t. Marineverwaltung und Oberkomman =. demse

zu ein n Geschäft. Jett heiße es in der Denkschrist, beim

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Armee Minister dung stehe. si militärische Behörde, das der Generalstab, mehr oder weniger selbständig gerirt habe, so wisse man, namentlich in Bezug auf das Militär⸗ kabinet, daß aus dieser Theilung der Militärverwaltung Un⸗ zuträglichkeiten erwachsen seien. Man wollte deshalb das Militärkabinet und das Kriegs-Ministerium organisch ver⸗ binden, um Konflikte zu vermeiden. Die Unzuträglichkeiten der , habe Niemand ige der dargestellt, als der Vize⸗Admiral Batsch in einem Aufsatz in den „Preußischen ne,, Der Betrieb der Armee bewege sich Jahr aus ahr ein in allen Einzelheiten in demselben Geleise. Der etrieb der Flotte dagegen vollziehe sich außerhalb des Landes und könne sich täglich ändern. Ein Schiff im Kriege sei genau dasselbe wie im Frieden. Auf das Drastischste schildere der Vize⸗Admiral die Praktischen Schwierigkeiten der Zwei⸗ theilung . bei der Indienststellung. Zwistigkeiten chen eiden Ressorts hätten nur durch Kabinets⸗ rdres geschlichtet werden konnen. Er glaube, daß diese Schwierigkeiten jetzt in noch viel gefährlicherem Maße hervortreten würden, nachdem der Marine durch unsere Kolonial⸗ politik und unsere ganze überseeische Politik viel schwierigere Aufgaben gesteilt seien, als früher. Es könnten unsere Handels verhältnisse mit den befreundelen Staaten durch ein einseitiges Verfahren des Ober⸗Kommandos gestört werden, ja wir könnten selbst einer Kriegsgefahr entgegengehen, denn die militärischen Anschguungen seien oft sehr verschieden von den diplomatischen. Der Reichskanzler klage jetzt schon, daß es 2. sehr schwer falle, in den Üüberseeischen Gebieten die General⸗Konsuln und Konsuln richtig zu leiten. Gegenüber den Interessen der aus⸗ wärtigen Politik ein selbständiges Ober⸗Kommando neben dem Reichskanzler, neben der verantwortlichen Reichs⸗Verwaltung 6 gründen, würde die größten Unzuträglichkeiten eie fahgen, ir würden einen Staatssekretär far die Marinesachen haben, aber verantwortlich für Dinge, die gar nicht seiner Initiative entsprungen seien, würde er darum nicht gemacht werden lönnen. Es werde ihm schon durch diesen Nachtrags⸗ Etat eine gewisse sekundäre Stellung eingeräumt, an der Spitze stehe der Ober⸗Commandeur. Wir würden dadurch nothwendig dahin gedrängt werden, die Vollmachten im Marine⸗Etat enger zu fassen. Es würden Reibungen mit der Verwaltung entstehen, welche auch vom parlamentarischen Standpunkt aus eine Quelle von Konflikten gegenüber der Marine hervorrufen würden, die wir bis jetzt nicht gehabt hätten. Man sage, an die Stelle des DOber⸗Kommandos würde demnächst ein Prinz des Königlichen Hauses treten. Sei das der Fall, so werde diese Zweitheilung und eine solche Besetzung der Stelle die Schäden dieser Organisation nicht vermindern, sondern nur noch verschärfen. Die Zerlegung der Admiralität in ein Ober⸗Kommando und in ein Marine⸗ Amt würde so . nißvoll sein, daß er nur bitten könne, hh nach jeder . hin verderbliche Maßregel ab⸗ zulehnen.

Abg. Graf Behr: Er verzichte darauf, den Vorredner in den einzelnen Punkten zu widerlegen. Es sei ja bekannt, daß seine Partei gegen diese Vorlage n es habe daher auch nicht Verwunderung erregt, daß Hr. Richter sich gegen dieselbe aus⸗ gesprochen habe. alte Hr. Richter den Zeitpunkt für ge⸗ eignet, eine Verminderung der Zahl der Bataillone zu bean⸗ tragen, so möge er es thun, ob er aber sehr viel Sympathien im Reichstage finden würde, sei sehr zweifelhaft. Ueber Detailfragen, insbesondere über die Neuorganisation der Marineverwaltung könne man ich doch unmöglich im Plenum verständigen. Ebenso gehe er nicht darauf ein, was Hr. von Bennigsen anregte, ob es nicht angezeigt sei, einen größeren Theil dieser Ausgaben in die ordentlichen Ausgaben zu Üüber⸗ nehmen. Ihm komme es nur darauf an, Namenz seiner

eunde zu erklären, daß sie der Verstärkung der Artillerie reundlich gegenüberständen, daß sie dieseibe . noth⸗ , hielten und dafür eintreten würden, indem sie für die einzelnen Positionen sich die Erwägung vorbehielten. Angenehmer wäre es ja gewesen, wenn wir diesen Nachtrags⸗ Etat nicht bekommen hätten, wenn es möglich gewesen wäre, die Ausgaben so zu berechnen, daß sie im ordentlichen Etat hätten berathen werden können. Allerdings würde die Re⸗ eren nur nothgedrungen diesen Weg beschritten haben.

beantrage, die Vorlage an die Budgetkommission zu ver⸗

eisen. ö

Abg. Bebel; Bei der Rechten solle der Standpunkt des 3 . leine enn, erregt haben, auf dieser Seite noch weniger die , es Vorredners und seiner n sie seien einmal eine Regierungspartei sans phrase.

glauße, daß der Hinweis des Abg. . auf die Steige⸗ u der einmaligen Ausgaben bis auf Millionen inner⸗ halb einer so kurzen Zeit selbst bei den Kartellparteien Ueber⸗ raschung hervorgerufen habe, Nun entstehe die Frage: wo solle das hinaus? Angesichtcs des nächten allgemeinen europäischen Maßenmordes müßten die Milttärausgaben mit 6. Jahr erhöht werden. Während wir ehh nur n jeder Session mit einer neuen Forderung bedacht

sich genöthigt sehen werde.

worden seien, müßten wir uns jetzt wundern, wenn 3 innerhalb vier Wochen eine dera i . erscheine. Wir . e nur frankreich und Rußland eine bessere Be⸗ pannung Artillerie erhalten. Sollten wir daun, wie es vor einiger Zeit ein Kartellblatt offen ,. habe, gen, Frankreich und Rußland eingek uns beiden

ächten gegenüber gewachsen zeigen? Ein solcher Gedanke enze an Wahnsinn. Man vergesse ster und 56 en in Rechnung zu ziehen, die d 5 erbündeten eien. Aus der Vorlage 6 st ersehe man, daß es sich eigentlich nur um eine erste Rate handle. Wir würden noch fernere Vorlagen zu erwarten haben, die wiederum eine bedeutende 1 der Artillerie verlangen würden. Einer der europäischen Staaten sei bereits schachmatt geworden, ehe eine Kanonenkugel abgeschossen sei. Die italienische Kammer habe die Heeresorganisation leichten Herzens bewilligt, aber als es sich um die Bewilligung der Ausgaben hanbelte sei die Kammer hinter ihrem eigenen Beschluß zurnclgeb lieben. Aehnliches erlebe man in dem kleinen Staate Ser⸗ bien, wo man eine Verminderung des Heeres vorgeschlagen habe. In allen Militärkabineten arbeite man Tag und Nacht, um die bereits höchst vollkommenen Mordinstrumente noch weiter zu vervollkommnen. Wie von einem Verhängniß getrieben, machten die Völker ungeheure Rüstungen, ehe es noch zu einer Entscheidungsschlacht gekommen sei. Der nächste Krieg werde höchft wahrscheinlich der letzte sein. Wenn 12 bis 15 Millionen Menschen, die Blüthe der Nation, gegen einander in das Feld rückten, aus ihrem Erwerb heraus⸗ erissen würden, wenn die Lebensmittel vertheuert, das amilienglück zerstört, wenn die Völker im Blute ertränkt würden, wenn Millionen Mütter, Frauen, Bräute, Schwestern ihrer Stützen beraubt sein würden, wenn dann ein allgemeiner Weheschrei durch ganz Europa halle, dann würden die Völker Europas endlich zu der Erkenntniß kommen, sie würden sich fragen: wozu und für wen schlagen wir uns denn? Dann

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werde das ganze System, welches zu diesem Massenmorde ge⸗ führt habe, in sich nn g. und dann würden auch

die sozialdemokratischen Ideale sich verwirklichen. Wenn seine Partei nun auch diese Eventualität mit Freuden begrüßen würde, so könne sie doch um dieses Zieles willen den Weg in nicht billigen und werde deshalb gegen diese Vorlage immen.

Abg. von Helldorff; Auf diese Ausführungen wolle er nicht eingehen. Wir hätten alle Ursache, diese Frage einfach und n en zu behandeln. Ueberzeugt habe Hr. Richter durch seine Ausführungen doch wohl Niemanden. Niemand könne sich der wirklichen Lage in der Welt, den Fortschritten unserer Nachbarn auf militärischem Gebiete verschließen. Eine Prüfung der Vorlage im Detail werde nur in der Kom⸗ mission möglich sein. Er könne deshalb den dahin zielenden Antrag nur unterstützen.

Abg. Dr. Windthorst: Diese Vorlage habe auf ihn und nach seiner Wahrnehmung auch auf die ganze Bevölkerung einen ernüchternden Eindruck gemacht. Man habe gehofft und geglaubt, daß nach den großen Bewilligungen vor einiger Zeit neue Forderungen dieser Art nicht kommen würden. Er wolle damit durchaus nicht sagen, wie er demnächst abzustimmen Aber im ganzen Volk mache sich das Bedürfniß geltend, in Militär- und Marineangelegenheiten die äußerste Sparsamkeit zu entwickeln. Er könne gegenüber der Vermehrung der Artillerie ganz ernsthaft fragen: wo sei das Septennagt? Man habe geglaubt, daß damit gewisse Ord⸗ nungen festständen. Er möchte die Gelegenheit benutzen, gegen⸗ über allen möglichen Entstellungen auch heute hier zu wieder⸗ holen, daß seine Partei Alles bewilligt habe, was damals ver⸗ langt worden sei: den letzten Mann uns den letzten Groschen. Das Centrum habe die Dinge nur auf drei Jahre fixiren wollen. Jetzt sei man gebunden, und nun lomnie die Re⸗ gierung mit neuen Forderungen. Zum Kriegführen gehören nicht nur Mannschaften und Kanonen, sondern auch recht viel Geld, und wenn man so krtfe n, so könnten uns demnächst die Mittel zur Kriegführung fehlen. Von der Nothwendigkeit der Neuorganisation der Marineverwaltung habe er sich nicht überzeugen können. Wenn in der Kommission die Dringlich⸗ keit dieser Forderung nicht in jeder . nachgewiesen werde, so werde man wohlthun, zu versagen, was * ver⸗ langt werde.

Kriegs-Minister Bronsart von Schellendorff:

Meine Herren! Die Vorlage wird ja jedenfalls in die Kommission verwiesen werden, und da wird sich die gewohnte Gelegenheit bieten, jede etwa mangelnde Auskunft und Aufklärung zu geben. Ich könnte daher jetzt schweigen, ich darf es aber nicht mit Ruͤcksicht auf einige Aeußerungen, die hier in der ersten Lesung sehr in die Details ein⸗ gehend gemacht worden sind, von denen es nicht gestattet ist, daß sie unwidersprochen in das Land gehen, da ich nicht weiß, wie sich bei der zweiten Lesung die Debatte gestalten wird.

Der Herr Abg. Richter hat seine Betrachtungen über den Theil des Nachtragz⸗Etats, welcher die militärischen Forderungen anbetrifft. mit einigen Citaten aus der , n Zeitung“ eingeleitet, welche er als offijiös bezeichnet hat. Ich bezweifle nicht, daß er thatsächlich richtig aus der ‚Kölnischen Zeitung, eitirt hat. Jedenfalls geben ja diese Citate ein wunderbar springendes Bild, welches er nun ohne weiteres auf die Stadien, welche diese i h, in der Berathung der Militärverwaltung durchgemacht haben soll, übertragen hat. Ich habe nun hier zu erklären, was ich auch schon früher erklärt zu haben glaube, daß ich mit der, Kölnischen Zeitung“ in keinerlei Beziehung stehe. Stände ich mit dieser Zeitung in Beziehungen, dann würde sie vermuthlich derartige, ganz unzutreffende Artikel nicht gedruckt haben. Ich kann nur versichern, daß in der Militärverwaltung bis zu dem Augenblick, wo der Nachtrags⸗Etat aufgestellt wurde, unausgesetzt darnach gestrebt worden ist, die finanziellen Forderungen auf das geringste Maß ein- zuschränken, daß aber ein Zweifel darüber, daß recht Erhebliches auf diesem Gebiet gefordert werden müsse, niemals bei der Militär⸗ verwaltung bestanden hat, sondern daß dieser Gedanke ganz konsequent von Anfang bis zu Ende verfolgt worden ist.

Nun hat der Hr. Abg. Richter das, was hier gefordert wird, bemängelt, und zwar unter Angabe von Zahlen, wo er dann an der Hand der Denkschrift zu dem Resultat gelangt 9 daß, wenn das, was jetzt verlangt wird an . von Geschüũtzen und Munitionswagen, bei uns in der deutschen Armee durchgeführt ist, . dann die deutsche Armee in dem Grade der Bespannung höher stehen würde, wenn 9 recht verstanden hahe, als die fran zösische mit Ausnahme von Algier ag, Richter: Munitlong⸗ wagen habe ich nicht mitgerechnet! Varauf wollte ich eben kommen. Ich meine, es ist sehr wichtig, die ahl der Munstiongwagen mit hinein zu rechnen; denn es ist offen bar für diese Frage der vermehrten Bespannung kan gleichgültig, ob man ein Artilleriegespann, welche man im Frieden hält, vor ein Geschüßz oder vor einen Munitiongswagen gt, Das Gespann kann im Kriege, wenn eg im Frieden vor dem Munitignzwagen . ist, vor einem Geschütz gehen und umgekehrt. Eg kann also das

pannungsverhältniß des Friedens een ber dem Bespannu e. verhältnis des Krieges * n * erörtert werden, wenn man sich 3. ausschließlich auf 6 tze beschränkt und die Munitiongwagen nicht hereinzieht, und der Herr Abgeordnete wird vielleicht an der Hand

duktion die Güte haben, nun seine Rechnung noch einmal zu ne . dann wird er zu elnem ganz anderen keln ö Ber Herr Abgeordnete hat nun gemeint: wenn nun wirklich diese orderung eine nothwendige wäre, 6. müßte man an anderer Stelle erringerungen eintreten lassen. Er hat anerlannt, daß wir uns in der Pröfenzziffer und auch in der. Zahl der Batterien innerhalb des letzten Seytenn . ehalten haben. Der Hr. Abg. Dr. Windt⸗ horst dagegen hat schon . wo bleibt das Septennat? Meine Herren daz Septen nat ist ja vollstãndig erhalten; wir haben dieselbe Zahl der MNannschaften. Ia. meine Herren, das Septenngtsgesetz ist ja kein inanz 6 sondern ein Organisationsgesetz. Es hat die Friedengpräsen ͤlffer 9 efetzt und hat die Zahl der einzelnen 5 festgesetzt, und daran haben wir festgehalten. Daß diese jetzt mehr kosten nach der neuen n. wenn der Nachtrages⸗Etat angenommen wird, ist ja ganz llar. ir können cuch . anderen Gebieten schon zu recht erheblichen Auslagen gelangen. (Gs kann der Fall sebr leicht eintreten, haß ein neues Pulver, waß wir einführen müssen, doppelt so viel fostet als das bisherige. Also auf anderen Gebieten können noch mehr Ausgaben erforderlich werden, deren Bewilligung und Zustim⸗ mung Sle, wie ich glaube, sich nicht entziehen werden

Es ist also meiner Neinung nach doch eine unbillige Forderung, nun an die Steigerung der Ausgaben die Bedingung zu knüpfen, etz müßte 6 an anderer Stelle gespart werden. Ja, meine Herren,

o denn ö Und wenn in der Kommission darüber Forderungen und Fragen estellt werden, so werden sie Ihnen beantwortet werden, und da wird ch ergeben, dah, wenn hier von der immerwährenden Schraube ge. sprochen worden ist, unsere Schraube ganz erheblich leichter geht als anderwärtg. (Große Heiterkeit. Ja, meine Herren, ich bitte, mich nicht mißzuverstehen! Also, wenn Sie wollen, schwerer, wenn Sie einen anderen Sinn melnen Worten unterlegen wollen. Ich hoffe, ich hin doch schließlich, summa summarum, nicht mißverstanden worden, und ich bin in der Lage, die Richtigkeit meiner Auffassung nach zuweisen, wenn gerade diese Punkte zur Erörterung gelangen.

Aber, meine Herren, um bei der Schraube zu bleiben: die Arbeit an der Schraube ganz einzustellen und nun zu hoffen, die anderen Leute werden das auch thun, das wäre doch ein vermessenes Unter nehmen. Ich wenigstens würde meinerseits an derartigen Bestrebungen nicht mitarbeiten können.

Der Hr Abg. Bebel hat ja ein sehr anschauliches Bild von dem nächften Kriege vor Ihren Augen entrollt, in welches er hinein nicht bloß die Schicksale der Blüthe der Nation bezogen hat, son⸗ dern auch die Schicksale unserer Mütter, unserer Schwestern, unserer Kinder. Ja, meine Herren, je besser wir uns rüsten, desto besser sind diefe bewahrt und ich habe nicht den Muth, und ich glaube, es hat hier Niemand im Reichtztige den Muth, trotz aller Klagen über . gesetzte Steigerung des Mllitär⸗Etats, offen das Wort auszusprechen: Wir müssen einhalten, wir müssen die Chance laufen, unter die Füße getreten ju werden, wir müssen uns bereit halten, der ganzen glor⸗ reichen Entwickelung der letzten Jahrzehnte wieder verlustig zu gehen. Ich glaube, meine Herren, es wird Niemand den Muth haben das auszusprechen, denn ich kenne da nur das eine gute alte deutsche Sprich⸗ wort: Wehrlos, ehrlos! . .

Contre⸗Admiral Heusner: Die theilweise humoristische Schilderung des Vize⸗Admirals Batsch könne man nicht zur Grundlage einer Beurtheilung dieser Vorlage machen. Schon jetzt bestehe eine Trennung zwischen der Verwaltung und dem

ber⸗Kommando, nur durch eine Personalunion seien beide verbunden. Diefes Verhältniß habe seine Vortheile gehabt, so lange die Marine sich in bescheideneren Grenzen bewegte und ein Mann die ganze Sache Üübersehen konnte. Allmählich nehme die Marine aber solche Dimensionen an, daß sie nicht mehr von einer Hand geleitet werden könne, wenn wir auch in technischer Beziehung stets auf dem Laufenden erhalten bleiben wollten. Aus diesem Gesichtspunkte und aus dem weiteren, daß, wenn es zum Kriege komme und die Marine mobil gemacht werde, ö stets eine Trennung n, er

lich sein werde, sei dieselbe hier vorgeschlagen worden.

Abg. Richter habe angeführt, daß der erste Sturm, der die

Marine getroffen habe, der Krieg 1870, dem bestehenden Zu⸗ stande sofort ein Ende gemacht habe. Formell sei das richtig, that⸗ sächlich habe aber doch das Ober⸗Kommando und die Ver⸗ waltung nebeneinander bestanden. Im Falle des Krieges müsse lediglich ein Ober⸗Befehlshaber die Aufgabe haben, die vorhandenen Kräfte geeignet zu verwenden. Er dürfe nicht gleichzeitig für den ganzen Ersatz des Materials, für die Ver⸗ pflegung der Mannschaften u. s. w. mit verantwortlich ge . werden. Der Abg. Richter meinte, ein Vergleich mit der Armee treffe nicht zu, weil der Kaiser den Vberbefehl abe. Auch die Marine habe die Ehre, Se. Majestät den aiser als Ober⸗Befehlshaber über sich zu sehen. Der Abg. Richter meinte, daß in Folge der Kolonialpolitik die Leitung noch schwieriger sein würde, wenn der Chef der Admiralität sich um Politik kümmern müßte. Ein Ober⸗Befehlshaber der Marine würde mit der Politik absolut nichts zu thun haben. Die Politik sei Sache des Auswärtigen Amtes, und höchstens werde die Mitwirkung der Marine erbeten oder durch Se. Majestät angeordnet. An, diesem Zu—⸗ stande würde die Trennung nichts ändern. Er habe fich gewundert, wie der Abg. Richter aus der Vor⸗ lage ersehen könne, daß der Chef des Reichs⸗Marine⸗Amts dem . der Marine unterstellt werden solle. Davon enthalte weder die Vorlage, noch die Begründung das Geringste. Den einzigen Anhalt zu dieser Klage könne der Punkt bieten, daß der Ober⸗Vefehlshaber der Marine günstiger gestellt sein werde, als der Verwaltungs⸗Chef. Das sei noth⸗ wendig, weil dem Qber⸗Befehlshaber höhere Repräsentatigns⸗ pflichten oblägen. In der Kommission behalte er sich weitere Erläuterungen vor.

Abg. Bebel: Der Kriegs⸗Minister habe seine Ausführungen so dargestellt, als ob er Deutschland wehrlos machen möchte. Er habe lediglich von der . Situation Europas ge⸗

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sprochen. Wie seine Partei sich eine andere Militärorganisation denke, habe er öfter aus . wie sie auch ausgesprochen habe, daß sie eine Wehrlo igleit Deutschlands 36 wolle. Sie wolle aber die ganze Politik in Bahnen lenken, daß solche Verhältnisse nicht mehr möglich seien, die die Folge des Krieges von 1870 und der Annexion von Elsaß⸗Lothringen seien. Seine Partei 6 fich damals gegen die Annexion erklärt und vorausgesagt, daß die Dinge so kommen würden, wie sie thatsächlich ge⸗ kommen seien. Ohne die Annexion von Elsaß⸗Lothringen wäre eine freundschaftliche Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland mögbich, ja nur auf dieser Vasis allein mög= lich. Dann wäre die ganze Situation in Deutschland eine andere. Er berufe sich dafür auf die größte Autorität, den ürsten Bismarck, der nach den neuesten Veröffentlichungen des rafen Chaudordy in der Presse mit unserer Ansicht damals uͤbereinstimmte, an dem es also nicht liege, wenn die Dinge so gekommen seien, wie sie leben er ganze Zustand müsse nothwendig zu einer Katastrophe führen. Niemand, der offene Augen habe, könne dies leugnen. Wie lange diese Katastrophe noch hingehalten werde, wisse kein i c Alle europäischen Regierungen seien ja bemüht, dieselbe hintanzuhalten, weil keine sich der unabsehbaren Folgen eines Krieges für Europa verschließe. Dieser ganze Zustand sei die nolhwendige Folge der inneren Verhältnisse, der Klassengegensätze, und er werde erst mit der ganzen Herrschaft der Bourgeoisie beseitigt werden. Abg. Richter: Er habe nicht hehauptet, daß der Staats⸗ sekretär der Marineverwaltung künftig dem Ober⸗Commandeur unterstellt werden solle, sondern nur gesagt, daß er schon nach der Form des Etais eine sekundäre Stellung einnehmen werde. Denn er sei nicht so dotirt, wie der Ober⸗Commandeur der Marine. Die größere Repräsentation des Ober⸗Commandeurs werde auch in diefer Beziehung ihre sachlichen Konsequenzen aben. Der Aufsatz des Vize⸗Admirals Batsch sei etwas weit öheres als ein Feuilleton. Wenn wir richtige parlamen⸗ tarische Zustände hätten, würden wir diese Frage der Trennung in der Marineverwaltung nicht ohne den Rath alter erfahrener Praktiker, auch pensionirter Admirale, entscheiden. Die Auto⸗ rität des Vize⸗Admirals Batsch als eines personlich in keiner Weise interessirten Mannes stehe höher als die eines Mannes, der hier im Auftrage eine fremde Ansicht vorführe. Gerade die Verbindung beider Theile durch Personalunion an der Spitze sei das Entscheidendè. Dabei werde hei Gegensätzen leichter eine Einigung erzielt, als wenn z. V. verschiedene Behörden gegen einander n. Der Vertreter der Regierung meine, sine Person allein könnte nicht mehr die en fg behalten. Bisher habe man aber ganz genau Bescheid über alle einzelnen Fragen der Marineverwaltung gewußt. Aus diesem Grunde müßte man auch andere Verwaltungen trennen. An den Herrn Reichs⸗ kanzler würden viel größere und wichtigere Anforderungen gestellt. Wenn der Kaiser ebenfalls Ober⸗Commandeur der Marine sei, wozu brauche man dann nach einen besonderen Ober Commandeur? Bestehe denn ein solcher in der Armee? In seinen ziffermäßigen Darlegungen habe er zwischen Ge⸗ schützen und Munitioönsmagen wohl unterschieden, sei aber auf bie letzteren nicht näher eingegangen, weil die Regierung selbst nur 42 Wagen verlangt, also selbst eine erhebliche Riehrbespannung von Munitionzwagen nicht für erforderlich halte. Er habe sich sagen lassen, daß man die Munitions⸗ wagen in Frankreich und Deutschland garnicht mit einander vergleichen könne. In Frankreich hätten diese eine andere Bedeutung, weil d Artilleristen für ihre Fort⸗ bewegung und den Transport auf sie angewiesen seien, unsere Artilleristen aber auf die Geschütze selbst. Die Einführung der Gebirgsbattexien in Frankrei⸗ sei seit 1857 hervorgerufen durch eine solche neue Einrichtung in Italien. Frankreich sei also Italien gefolgt; wenn wir nun, weil Frankreich Italien gefolgt sei, wieder Frankreich über⸗ träfen, so sei das eine sehr komplizirte Sache. In allen diesen Vergleichungen sei immer nur von Frankreich und Rußland die Rede, nirgends von Italien und Oesterreich, als ob wir ohne alle Verbündete da ständen. Die jetzt verlangte Ver⸗ mehrung der Bespannung gehe weit über das hinaus, was Rußland und Frankreich seit i887 vorgenommen hätten. Das Septennatsgeseßz sei allerdings aufrecht erhalten, aber die ganze Organisation werde verändert. Die Einführung eines neuen Putvers oder sonstigen Materials sei doch etwas Anderes. Man könnte sich eigentlich nach der anschauan umz ne ch t urücksehnen. Da seien bei Vermehrungen an einer Stelle Er⸗ 5 an einer anderen gemacht. Warum solle das jetzt nicht möglich sein? Freilich dürfe man auf diese ol ein⸗ fache Frage nicht so stolze Worte wie „wehrles, ehrlos anwenden. Er verwahre sich dagegen, weil es die wunderbare Porstellung außerhalb. des. Hauses be= wirke, als ob feine Partei die Grundlage der mili⸗ ea gen, Machtstellung Deutschlands in y. stellte. In Bezug darauf sei fie mit dem ganzen Haufe einig. Sie sei auch nach dem de,, ,, . . Bewilligungen ein⸗ getreten: für die Verstärkung der Festungen, Erleichterungen

Sache Gegenüber einer lastun anwenden.

welche beim Septennatsgesetz noch nicht vorauszusehen waren.

Ebenso habe fie die Wiederherstellung der Landwehr zweiten Aufgebots gebilligt, das habe bei den einmaligen n

6 Hundert Millionen Mark gekostet, die dauernd Zinsen erfordern. fürchten Gott und sonst Niemand! tz glauben, daß wir Deutsche Alles zu nicht 4000 Artilleriepferde mehr vorhanden sind. sich hier wirklich um Wehrlos, ehrlos i' handelte, könnte doch

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möchte man fast ürchten hätten, wenn Wenn ez

Der Reichskanzler habe ge

r. von Bennigsen nicht eine Kommissionsberathung 66 Dann müßten wir ohne solche Vorprüfung die

ofort erledigen, wenn Deutschland wehrlos dastände. höheren oder geringeren finanziellen Be⸗ dürfe man nicht so stolze Worte wie wehrlos, ehrlos

Kriegs⸗Minister Bronsart von Schellendorff:

Meine Herren! J n an das Wort Wehrlos Ehrlos“ noch einmal an. Der Herr Abgeordnete hat selbst erklärt, er nehme nicht an, daß ich diesen Ausdruck in Bezug auf seine Person gebraucht hätte, und das gilt ganz ebenso in Bezug auf die anderen Herren, die dieser Vorlage hier eine gewisse Opposition machen. Ich habe nur Folgendes ausgeführt und das wird der stenographische Bericht erweisen ich habe gesagt, daß bei der allgemeinen und unausgesetzten Steigerung der Füstungen in ganz Europa ich nicht glaubte, daß, so beklagenswerth das auch von den einzelnen Herren und Parteien des . erachtet würde, ich doch nicht glaubte, daß irgend Jemand den Nuth haben würde, zu sagen, wir sollen zuerst mit der Schraube einhalten, wir sollen uns zuerst der Möglichkeit aussetzen, unter die Füße getreten zu werden. Nur an diesen Gedanken, der ja auch ein richtiger gewesen ist denn es hat Niemand hier von den Herren gesagt, wir sollen mit der Schraube zuerst einhalten eben nur in Bezug darauf und in Bezug auf den inneren Gedanken, den ich nicht ausgesprochen habe, den ich aber auch jetzt aussprechen will, daß es nicht ein nützliches Bemühen ist, unausgesetzt diese Klage. lieder hier zu singen, in diesem Gedanken nur habe ich gesagt, es werde auch fortan Niemand den Muth im Reichstage haben, zu ofen wir sollen nun zuerst mit der Schraube aufhören. Wer solches dennoch ausspräche, der würde ja allerdings die Anwendung des Sprüchwortes meiner Meinung nach auf sich heranziehen, welches ich hier nochmals wiederhole: Wehrlos, ehrlos!

Abg. Kalle: Die Erwägungen des Vize⸗Admirals Batsch hätten auf ihn nicht annähernd die überzeugende Wirkun ehabt, wie auf den Abg. Richter. Gerade wenn in eine Han o viel diskretionäre Gewalt let e, könnte man fürchten, daß von Seiten des Commandeurs leichter ein Mißbrauch eintreten könnte, wenn keine Kontrole besteht, und gerade durch die Zweitheilung werde die Kontrole geübt. . zwischen einzelnen Verwaltungen seien hier allerdings ebenso unver⸗ meldlich, wie in anderen Ressorts, z. B. zwischen Technikern und Verwaltungsbeamten. Konstitutionelle Bedenken er spreche nur persönlich, nicht im Namen seiner Fraktion würden für ihn nicht maßgebend sein, wenn der , der Zweitheilung gefördert werde und das sei der Fall. Es lasse sich nicht leicht eine Person finden, die ger hf in einer⸗ seits Verwaltungs- und auch parlamentarisches Talent und anderseits kriegerische . habe.

Abg. Dr. Windthorst: Er müsse dem Kriegs⸗Minister gegen⸗ über seine gag nach dem Septennat voll und ganz aufrecht erhalten. Hr. Richter habe bereits hervorgehoben, wie die seit 1887 getroffenen Organisationen die Grundlage desselben wesentlich alterirt hätten; er mache darauf aufmerksam, daß das Heranziehen von Mannschaften aus ihren bisherigen Ver⸗ wendungen zu diesem neuen Zweck der Artillerievermehrung nach seiner AÄnsicht eine wesentliche Veränderung der Grund⸗ lagen sei, für welche das Septennat berechnet gewesen sei. Damals seien jene Mannschaften uns als absolut nothwendig dargestellt worden, jetzt müßten sie wohl nicht mehr nothwendig sein. Endlich, und das sei entscheidend, heiße es in der Be⸗

ründung, daß alle diese Forderungen „bis auf Weiteres“ er⸗

. würden. Er habe die Ueberzeugung, daß schon nach kurzer Frist die Form, in der jetzt die Bewilligung verlangt werde, aufgehoben werde und daß für die jetzt anderswo fort⸗ genommenen Kräfte neue verlangt würden. Von Wehrlos⸗ machen könne gar keine Rede sein. Wenn wir wehrlos wären, wenn die Vorlage abgelehnt werde, dann würde er Deutsch⸗ land bedauern. .

Abg. Bebel: Er sei erstaunt, die Erklärung des Kriegs⸗ Ministers für das von ihm gebrauchte Sprichwort: Wehrlos, . zu hören, weil seine (des Redners) im Namen der

artei vorgetragenen Ausführungen jenen doch gar keinen Zweifel über die Stellung der Sozialdemokraten lassen könnten. Sie hätten allerdings ihrerseits den Muth, von Deutschland zu verlangen, daß es zuerst anfange, endlich einmal mit dieser Schraube aufzuhören, und sie würden gleichzeitig auch aller⸗ dings verlangen, daß Deutschland suche, mit den übrigen Mächten in ein Verhältniß zu kommen, das ihnen , ich mache, daß man auch auf anderem Wege weiter kommen könne. Er wüßte wohl, wie das zu machen wäre, aber da er auch wisse, daß seine Vorschläge bei den Herren am Bundesz⸗ rathstische nur ein mitleidiges Achselzucken finden würden, verzichte er darauf, sie vorzubringen. Damit schließt die Diskussion. Der Nachtrags⸗Etat und das rr sr etz ehen an die Budgetkommission. P/ Uhr

bei der Mobilmachung, Militär⸗Eisenbahnen, Bewilligungen,

1. Steckbriefe und Untersuchungz Sachen.

2. gsvollstreckungen, a . orladungen u. dergl. 3. Berkäufe, Verpachkungen, Verdingungen 30.

1. Verloofung, Imnszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Schlu Nächste Sitzung Sonnabend 2 Uhr.

8. Verschiedene Bekanntmachungen.

Oeffentlicher Anzeiger.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.

(63069 Die Uagstehend bezeichneten Personen:

1) Friedrich Carl Wilhelm genannt Otto Reichen bach, geboren in Greußen am 25. Januar 1866, zuletzt ö.

27 Johann 6 August Duft, geboren am ö 9 S63 in Jecher, zuletzt daselbst wohn⸗

ewesen,

) hin Franz Albin Wenkel, geboren am 18. Mai 1867 in Schernberg, zuletzt daselbst wohn⸗

t gewesen, 9 Heinrich Carl Schimmenyer, geboren zu Bebra ö 36 e,, le * 9 3 unbekannt, . riedt ein ustav er au Belistedt, geboren daselbst am 24. November 1867, 9 Johann Friedrich Carl Boettcher aus Bell stedt, geboren daselbst am 2. November 1866,

bei dem Fürst

1 un ern n, ch

7 einrich Friedrich Conrad Boettcher aus g th geboren daselbst am 23. Dejember 1864, 8) Schneider Louis Gustarx Hermann Damert, . Westerengel, geboren daselbst am 8. August

Iz, 9) Barbier Thilo Richard Ernst Koehler aus 6g en, geboren daselbst am 15. Februar 1865, 16 Wilhelm Milius Thilo Eckleben aus Ebe⸗ leben, geboren daselbst am 21. Juli 1868, Niff werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Ab- sicht , fich dem Cinkritt in den Bienft des stehenden Heeres oder der Flolte zu entziehen, ohne Erlqubniß iu rd, . en oder nach military gen Alter seblets aufgehalten zu haben, Vergeben sarn 5. 140 3. nk 15639, Vormittags s iin auf den G. Ma vor die 66 . des Königlichen Landgerichts 3 Amtsgericht zu Sondershausen u uldigtem Augbleiben werden dieselben

auf Grund der nach §. 92 der Strafprozeßordnung

rfurt, den 6. Februar 1889 r ich

(66199

zuletzt dasel da der Angeschuldigte dee, isgelchg eich un

st wohnbaft, wege halb , undes⸗ egen ch außer ealbig ist. ben werden

Str. GS. B. Diese

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ug geladen. Deuffchen Reiche

von der Ersatz · Cᷣommission zu e n, über die der Anklage zu Grunde lie

ausgeftellten Erklärungen verurtheilt werden.

e Staatganwalts chaft.

iffl

auf Grund der 55. 3 der Strafprozeßordnung und §. M6 Mü.

dg. Seckung der den Angeschuldigten möglicher ˖ Königli , e von Suff er tj 2 ndiliche Vermögen deg Ange.

schuldigten mit Beschlag belegt.

die Veröffentlichung dieser Beschlagnahme außer im en Deutschen Reichs ⸗Anzeiger im Altkircher Kreis blatt angeordnet. Mülhausen, den 2. März 1889. aiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. von Baerenfels. Hoppe. Levi. Die Richtigkeit der Abschrift beglaubigt:

enden Thatsa

n der Strafsache gegen den Rekruten August Mülhansen, den 4 März 1885 33 vom Keel h Altkirch 2 Elfässischen Landwehr Regiments Nr. 131, geboren am H. Rär 1867 in Altkirch, Kreis Altkirch, und 6j habs eng wird, y t buchs be raf fie ng ö

1889. er⸗ (L. 8.) Der Landgerichte ˖Sekretãr: Hecke lmann.

66811

Der lgan Etinner von Herdorf, zuletzt wohn

in Mũndersbach, wird beschuldigt, als Ersatzreserd erster Klasse ausgewandert e. ohne von der bevor-

6 stehenden Auswanderung der 1 136 .

ben. Ue . zerse auf Anordnung des ĩ e, auf

J Uhr, vor t 2m, ,

* auf Grund der nach 5. z

Vergehens

eichzeitig wird