ien, während die Abgg. von Liebermann und Simon ) Ko nsantrag eintraten, welchem
8 n der Petition von Grundbesitzern in wegen Erstattung von Gerichtskosten, obwohl der Nückforderungsanspruch bereits verjährt sei, beantragte der B er, . Dr. Oetker, dieselbe der Staals⸗ regierung zur Berüdsichtigung J Üüberweisen. ch meinte, daß die Petenten, da es sich um eine Gnadensache handle, sich nicht an das Abgeordnetenhaus, sondern an Se. Majestät hätten wenden müssen. Dieselben würden aber wahrscheinlich auch an dieser Stelle abgewiesen werden, da es vermögende Leute seien und von einer Berelcherung des Fiskus keine Rede sein könne. Gäbe man dem Gesuche Folge, so würden zahlreiche ähnliche Forderungen gestellt werden, und die finanzielle . eines solchen Beschlusses sei gar nicht abzusehen. Rebner empfahl Uebergang zur ö.
Der Regierungskommissar, Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath Keibel, befürwortete diesen Antrag. Es entspreche nur den Ainforberungen einer geordneten Verwaltung, wenn die Staats⸗ regierung es eg ö Ansprüchen nach Ablauf der e, . olge zu geben.
Die Ab g. Cremer (Teltow) und Dr. Sattler traten für den Hon n fon e fl ein, da das Gesuch der Petenten sachlich begründet sei, während Abg. Korsch wiederholt den Ueber an zur Tagesordnung .
achdem der Berichterstatter Abg. Dr. Oetker den Be⸗ schluß der Kommission als durchaus der Billigkeit entsprechend noch einmal gerechtfertigt hatte, wurde der Antrag, die Pe⸗ tition der Staatsregierung zur Berücksichtigung zu überweisen, vom Hause angenommen.
Es folgte der zweite Bericht der Unterrichtskommission über Petitionen von verschiedenen Lehrerkollegien, betreffend die Fürsorge für die Hinterbliebenen der an kom⸗ munalen höheren Lehranstalten angestellten wissenschaftlich ge⸗ bildeten Lehrer.
Der Berichterstatter, Abg. Dr. Kropatscheck, beantragte Namens der erer dom fi, die Petitionen der Staats⸗ regierung zur Berücksichtigung zu überweisen.
Abg. von Schenckendorff empfahl den Antrag nicht nur im Interesse der betreffenden Lehrer, sondern auch mit Rück⸗ sicht auf das allgemeine Unterrichts- und Schul—⸗ wesen. Es sei unvermeidlich, daß Mißbehagen und Un⸗ , in diesen Lehrerkreisen eintrete, wenn sie 9 en, daß sie hinter den Lehrern an den staatlichen Anstalten urückgesetzt würden. Der finanzielle Effekt würde kein so edeutender sein, um überhaupt in Betracht zu kommen. Nachdem für die Relikten der Lehrer an den Volksschulen, an den Mittelschulen, an den Universitäten, an den höheren staatlichen Lehranstalten ge org sei, blieben allein die Hinter⸗ bliebenen der Lehrer an den höheren Kommunalanstalten als unversorgt übrig. Es sei deshalb dringend zu wünschen, daß das Haus einmuͤthig, wie früher bei ähnlichen Anträgen, dem Beschluß der Kommission zustimme und auch die Regierung endlich der Regelung 24 Frage näher trete.
Abg. Dr. Arendt befürwortete aus den gleichen Gründen den Antrag der Unterrichts kommission.
Abg. von Eynern wies aus Anlaß der in den Petitionen ausgesprochenen Mißstände auf die Nothwendigkeit der Ver⸗ ,,,. des gesammten Unterrichtswesens hin, wie ja auch
ereits in dem letzten Jahrzehnt die Verstaatlichung der höheren . Schulanstalten immer größere Fortschriite ge⸗ macht habe.
A ö Schaffner erklärte sich ebenfalls für die Verstaat⸗ lichung der höheren kommunalen Schulen, da die Kommunen schon jetzt nur noch einen schwachen Einfluß auf die Ver⸗ waltung dieser Schulen hätten. ;
Abg. Dr. Langerhans meinte als Mitglied der Unterrichts⸗ kommission, daß es außerhalb der Aufgaben dieser Kommission elegen habe, aus Anlaß der zur Berathung stehenden etitionen sich über die Frage der Verstaatlichung des Schul⸗ wesens schlüssig zu machen.
Die Petitionen wurden der Staatsregierung zur Berück⸗ sichtigung überwiesen. (Schluß des Blattes.)
— Das Versprechen eines unverzinslichen Darlehns ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom 21. Februar d. J, nicht als Schen⸗ kung zu betrachten, und es ist demnach im Geltungsbereich des Preußischen Allgemeinen i,. zur Wirksamkeit dieses
Versprechens nicht die gerichtliche Form erforderlich. War diesem prechen ein Erlaß der Rückzahlung des Darlehns bei dem Eintritt eines bestimmten Ereignisses (beispielsweise des Todes des Darlehnsversprechers) beigefügt, so wird dadurch die Wirksamkeit des Darlehnsversprechens nicht beeinträchtigt, wenn Derjenige, welcher das Darlehn verlangt, keinen Anspruch aus der gedachten Beifügung geltend macht.
— Der Königlich bayerische Bevollmächtigte zum Bundes⸗ rath, Ministerial⸗Rath Heller ist hier angekommen.
— Der General⸗Lieutenant von Rosen berg, Comman⸗ deur der Kavallerie⸗Division des JI. Armee⸗Corps, hat sich nach Königsberg i. Pr. zurückbegeben.
— S. M. S. „Charlotte“, Kommandant Kapitän zur See von Reiche, ist, lelegraphischer Nachricht fe e, am 2. April er., in Gibraltar eingetroffen und beabsichtigt, am 5. d. M. die Reise fortzusetzen.
S. M. Korvette „Sophie“, Kommandant Korvetten⸗ Kapitän Herbing, ist, fi r hi hen Nachricht zufolge, von Zanzibar am 5. April er. in See gegangen.
S. M. Kanonenboot „Wolf“, Kapitän ⸗Lieutenant Credner, hat Ordre erhalten, nach Brie bane zu gehen.
Bayern. München, 5. April. Die „Allg. Ztg.“ meldet: Ihrer Majestät ber König in⸗Mutt er dienflthuen der Kämmerer, Graf von Dürkheim, ist Behufs Berichterstattung über den noch immer Besorgniß erregenden Zustand der hohen Patientin gestern von Schlo ir , hier eingetroffen. — Prinz und Prxinzessin Ludwig, welche sich der besten undheit erfreuen, siedeln Mitte April zu mehr⸗ wöchigem Aufenthalt von Viareg io nach Arco in Südtirol ee. Prinz Ludwig wird . noch vor Ostern hierher⸗
men.
Sachsen. Dresden, 5. April. (Dr. IJ) Ihre Durch⸗ lauchten der Prinz und die Prinzef n *r von Hohenzollern sind gestern Abend von Verlin hier eingetroffen und in der Königlichen Villa zu Strehlen ab⸗
Braunschweig in bestem Wohlsein wieder in seine Refidenz
Abend einer Einladung des Minister⸗Präsidenten Dr. . errn von Mittnacht zu einer pa tarischen Abendg ö. te Nachmittag fand im? mspalast ein letzter Empfang att, zu dem etwa 30 Personen erschienen waren. — 4. April. (97.) Ein den Land ständen zuge⸗ Gesetzentwurf, betreffend die Fürsorge ür Beamte in Folge von Betriebsunfällen, bezweckt nach dem Vorgange des die Fürsorge für Reichs⸗ beamte ꝛc. regelnden . es vom 15. März 1886, und der auf dieses gebauten betreffenden Gesetze von Preußen, Königreich auen, Baden und Hessen Fürsorge zu treffen für Beamte, welche in reichsgesetzlich der ku er f hen unter⸗ liegenden Betrieben beschäftigt find, wenn sie in Folge eines im Dienst erlittenen Betriebsunfalls dauernd dienstunfähig werden. Dasselbe schließt sich nach Inhalt und Form, soweit möglich, diesen Gesetzen an. — 5. April. (St. -A. f. W.) Die Kammer begann J. mit der Berathung des Etats des Departements des nnern. Die Debatte begann mit einer Anfrage des Abg. G. Stälin, ob eine Reform der Verwaltung, ins⸗ besondere mit Beruͤcksichtigung der Verhältnisse der größeren Ge⸗ m ein den des Landes, im Lauf dieser Landtagsperiode beabsichtigt sei, worauf der Staats⸗Minister des Innern, von Schmid, in . Rede erklärte, daß die Absicht und der beslimmte Wille bestehe, eine Reform der n,, dem Landtage, und zwar voraussichtlich für die nächste Session dieses Landtages ,, Diese Erklärung wurde mit Beifall aufgenommen. us den weiteren Erklärungen des Ministers ging hervor, daß in dem vorzulegenden Entwurf beabsichtigt ist, den Modus der Entfer⸗ nung unbrauchbarer. Ortsvorsteher zu erleichtern. Was die Reform der Bezirksverwaltung betrifft, so warnte der Minister davor, an das vielbesprochene Institut der Bezirks⸗ räthe zu große Hoffnungen zu knüpfen. Gegen die von manchen Seiten verlangte Ju kebenn der Kreisregierungen, deren Aufgaben durch die neuere Gesetzgebung noch er⸗ höht worden sind, sprach sich der Minister aus, weil nicht abzusehen wäre, welche Stellen dann diese Aufgaben lösen müßten. Der Minister schloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß, wenn der Geist der Mäßigung in dem Hause walte, es gelingen sollte, auch diese Aufgabe zu lösen zum Frommen und zur Ehre des Landes. (Beifall auf allen Seiten des Hauses. — Abg. Haußmann bemängelte die' Er⸗ klärungen des Ministers, indem er an denselben theils Klar— heit und Bestimmtheit, theils in wichtigen Fragen, wie der Lebenslänglichkeit der Ortsvorsteher, Entgegenkommen gegen den Willen des Volkes vermißte. Die Amtsversammlungen seien lediglich dem Qber⸗Amtmann zu Willen; es fehle aber, wie es scheine, der Regierung am Vertrauen zu dem Volke, sonst würde sie hier eine bessernde Hand anlegen, um eine wirklich freie Vertretung zu schaffen. Die Kreis⸗ regierungen seien rein bureaukratisch organisirt ꝛc. Der Staats⸗Minister des Innern, von Schmid, wies die Aus⸗ stellungen des Vorredners zurück, stellte vor allem fest, daß die Zeit noch nicht gekommen sei, wo über alle einzelnen Details dieser Reform verhandelt werden könne. Der Minister nahm sich insbesondere auch der Amtsversammlungen an, deren Verhältniß zu dem Ober⸗Amtmann von dem Vor— redner in ganz falschem Lichte dargestellt worden sei und denen eine volle, Freiheit der Bewegung lusteßg — Nach einer Replik des Abg. Haußmann und einer Duplik des Staats⸗Ministers des Innern ergriff der Minister⸗Präsident Dr. Freiherr von Mittnacht das Wort, um auf die Bemängelungen des Abg. von Balin 66 zu erwidern, daß die Thronrede keine ug einer Verfassungs⸗Revi⸗ sion enthalte, und daß die Regierung Schuld daran sei, daß noch keine Reform zu Stande gekommen sei, weil sie kein brauchbares und einfaches Projekt vorgelegt habe. Der Minister-⸗Präsident legte dar, was die Regierung in dieser Richtung gethan habe. An ihr liege es nicht, vielmehr an dem Mangel an Einmüthigkeit bei den gesetzgebenden k wenn seither nichts zu Stande gekommen sei. das Programm des Abg. von Balingen allerdings sei einfach — eine reine Volkskammer und Abschaffung der ersten Kammer. Derselbe möge nur einmal einen darauf erichteten Gesetzesvorschlag einbringen, dann werde man ja ehen, ob sich Ms des Hauses dafür erklären. Die Geschäfts⸗ ordnung gebe ja jedem Abgeordneten Mittel und Wege an die Hand, jeden Gegenstand zu jeder Zeit zur Sprache zu bringen. ö Haus trat alsdann in die Berathung der einzelnen itel ein.
Baden. Karlsruhe, 3. April. Die „Karlsruher Ztg.“ meldet: Se. Majestät der König von Schweden und Norwegen hat Se. Königliche Hoheit den geen eng in den höchsten Generalsrang der Königlich schwedischen Armee aufgenommen, nachdem Allerhöchstderselbe diese Auszeichnung dem Großherzog am 1. April d. J. angeboten hatie.“
Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 5. April. Vor igen Tagen starb hieselbst der Großherzogliche Kabinets⸗ Rath z. D. Wilhelm Kundt nach längerem Leiden. Der— selbe, früher Ministerialsekretär im Finanz⸗Ministerium, fungirte schon bei dem jetzigen Großherzog, während derselbe noch Erbgroßherzog war, als Sekretär und wurde im Jahre 3, nach dem Regierungsantritt des Großherzogs zum Kabinets Rath befördert. Im Jahre 18585 mußte er diese seine Thätigkeit wegen seiner leidenden Gesundheit aufgeben. ¶Mecklb. f Die Konfirmation Sr. Hoheit des Herzogs Adolf Friedrich wird nicht am Palm⸗ sonntag, sondern am Dienstag, den 16. April, stattfinden.
Sachsen⸗Altenburg. Altenburg, H. April. Se. dehen der Herzog ist am 3. April nach zwölftägiger Ab⸗ wesenheit von seinen Besuchen in Schwerin, Oldenburg und
angener
zurückgekehrt.
Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 5. April. (W. T. B.) Der Kaiser hat sich heute Abend RM Uhr nach Pest begeben.
Pest, 5. April. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der vereinigten Ausschüsse des ie s u be⸗ mn f Graf Andrassy auf das Entschiedenste die Idee der selbständigen ungarischen Armee und trat für die Ge⸗ meinsamkeit des österreichich-ungarischen Heeres ein, in welcher das vitale Interesse der Monarchie liege:
Württemberg. Stuttgart, 4. April. (StA. f. W. Se. Knigliche 2 der Prinz r n 985 3
die vereinigte Heereskraft Deutschlands zählen, nicht zufrieden wären, wenn wir erführen, daß an Stelle der einheiilichen chen Armee ein aherisches, ein sächsisches, ein württembergisches Heer getreten seien.“ — Nach fast se stuündiger Debatte wurde das Wehrgesetz schließlich von den vereinigten Ausschüssen unverändert an genommen. Im Unterhause wurde die Suezkanalkonvention einstimmig genehmigt, ebenso der Gesetzentwurf betreffs der Konvertirung der Prioritäts⸗Obligationen der Kaschau⸗Oderberger Eisenbahn. Der Gesetz⸗ entwurf, betreffend den Bau der strategischen Eifen⸗ bahnlinie von Dess nach Szilah, wurde ohne Debatte angenommen.
k und Irland. London, 5. April. (B. T. B.). In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte der Praͤsident der Lokal⸗Regierung, Ritchie: die Re⸗ ierung habe beschlossen, neuerdings eine Kommission zur ntersuchung der Inn feed, einzusetzen, nicht, weil dieselbe im geringsten die Wirksamkeit und die Nothwendigkeit des mpfzwanges bezweifle, sondern um die Irrthümer zu be⸗ eitigen, welche die Impfgegner verbreitet haben.
Frankreich. Paris, 5. April. (W. T. B.) Der Mi nisterrath wird morgen über die Fassung des Dekrets. berathen, welches die Einsetzung des Senats als Gerichts⸗ hof zum Gegenstand hat. Das betreffende Dekret soll vor⸗ aussichtlich morgen bei Eröffnung der Sitzung dem Senat mitgetheilt werden, während die Veröffentlichung im „Journal officiel Sonntag Vormittag erfolgen soll. Wie es heißt, wird der zum Gerichtshof eingesetzte Senat nächsten Montag als solcher zusammentreten und die Kammer sich alsdann bis zur . des Prgesse vertagen. — 6. April. (W. T. B.) Boulanger hat ein Manifest an seine Wähler erlassen, in welchem es heißt: „Ihr habt den Anklageantrag gelesen, mit welchem der Ver⸗ fuch gemacht wird, das nicht zu rechtfertigende Verlangen nach meiner gerichtlichen Verfolgung zu begründen. Das in Narr⸗ heit gerathene Parlament hat demselben zugestimmt und die gerichtliche Verfolgung vor einer erichts⸗ behörde des reinen Zufalls beschlossen, welche aus politischen Feinden besteht. Euer kerniger, gesunder Sinn wird diesen abscheulichen Verleumdungen ein ge—⸗ rechtes Urtheil sprechen. Der Anklageantrag macht mir alle Handlungen meiner früheren Lebenslaufbahn und aus der * meines Eintritts in das Ministerium zum Vorwurf. ären diese Handlungen strafbar, so würden die politischen Männer Mitschuldige sein, die mich in das Ministerium be⸗ riefen.“ Boulanger erinnert daran, daß er als Soldat sein Leben dem Dienst des Landes geweiht, und daß er jetzt den berechtigten Ehrgeiz habe, die Republik aus den verächt⸗ lichen Händen zu reißen, in denen 9e sich befinde. Er wolle mit der . des allgemeinen Stimmrechts eine anständige, ehrbare Republik. Alle Gewaltthaten und Verleumdungen würden ihn von diesem Ziel nicht ablenken und in wenigen Monaten würden die Wahlen die Million der früher für ihn , Stimmen bestätigen und die Erlösung des Landes ichern.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 5. April.
W. T. B.) Nach einem heute veröffentlichten Ukas des
aisers werden aus den an der westlichen Grenze
stehenden 9 Brigaden Zollwache 18 Brigaden zu je
4 Sektionen gebildet. Das Offizier⸗Corps dieser Brigaden wird um 72 Offiziere vermehrt.
Italien. Rom, 5. April. (W. T. B) In der heutigen Sitzung des Senats beantwortete der Minister-Präsident Crispi die Interpellation Parenzo's, resumirte die letzten, der Regierung zugegangenen und bereits bekannten Nachrichten aus Abessinien und erinnerte daran, daß er selbst gegen die Expedition in Massovah ge⸗ wesen sei. Nachdem solche jedoch erfolgt, das Blut der Soldaten vergossen und Geld ausgegeben sei, wäre es nicht klug gewesen, sich zurückzuziehen. Er habe dem nichts nn nen Die aus diesem Anlaß ausgesprochenen An⸗ chauungen hätten sich nicht geändert. Die jüngsten Ereig— nisse in Abessinien ließen der Regierung die Lage als sehr verführerisch erscheinen, jedoch werde sich die Regierung nicht in Versuchung führen, noch verleiten lassen; sie müsse, bevor sie einen Entschluß fasse, prüfen und überlegen. Die Kammer und das Land zeigten sich immer einem nicht ehrenvollen Aufgeben Massovahs abgeneigt. Massovah habe in moralischer und . Beziehung viel gekostet, doch sei eine Statisn im Rothen Meere zweckmäßig. Ein Au f⸗ geben Massovahs, ohne Nutzen daraus zu ziehen, sei daher un möglich. Der Minister-Präsident bat schließlich, der Regierung zu überlassen, was sie thue und welchen Zeit⸗ unkt sie dazu wählen solle. — Nach längerer Debatte erklärte arenzo, daß er mit gutem Gewissen jede Ausdehnung der
die wir au
italienischen Besitzungen billigen würde.
Das , , . verurtheilte den Depu⸗ tirten der äußersten Linken, Cost a, wegen Widersetz lichkeit und Beleidigung der öffentlichen Gewalt — anläßlich der Demonstrationen am 20. Dezember 1888 zu Gunsten Dber⸗ dank's — zu einer Gefängnißstrafe von drei Jahren. Zwei Mitangeklagte erhielten geringere Strafen, ein Vierter wurde freigesprochen.
Schweiz. Bern, 5. April. (W. T. B.) Der Ständerath hat mit 83 gegen 19 Stimmen die nach Kon⸗ essionen getheilten Sch ulen als unvereinbar mit der undes verfassung erklärt. Der Nationglrath forderte den Bundesrath auf, in der nächsten Session, welche im Juni stattfindet, einen Bericht und Antrag über die Revisfion der Bundes⸗ ver fassung vorzulegen.
Niederlande. Luxemburg, 5. April. (W. T. B.) Die Kammer ist auf den nächsten Montag behufs Kenntniß⸗ nahme einer Botschaft des Herzogs von Nassau zusammenberufen worden. )
Serbien. Belgrad, „Polit. Corresp.“ verbffentlicht die wichtigsten Bestimmungen bes von dem Aus schuß ,, . Entwurfs zu einem provisorischen 3 gesetz für die am 14. Sep⸗ tember er,. stattfindenden Skup schtina⸗Wahlen. Das ganze Reich zerfällt darnach in 15 Landwahlbezirke und 24 Slädte⸗ wahlbezirke; jedes Arrondissement bildet einen Landwahl⸗
5. April. 3 T. B.) Die
„Deutschland“, sagte der Redner, „würde unsere ge⸗ theilte eerestraft nicht gleichwerthig finden, ebenso wie wir,
bezirk, wobei auf 4500 Einwohner ein Abgeordneter kommt. Die Kandidaten en, welche den k zwischen dem XV. Juni und dem 31. August er. vorzulegen sind, können
J
inmal vorgelegt, aber nicht mehr widerrufen oder abgeändert en. Ceed ren g g. J dasselbe wie bein Listen⸗ strutinium.
Zeitungs stimmen.
In einem Artikel des „Reichsboten“ über den Reichs⸗ zuschuß zur Alters- und Invalidenversicherung heißt es:
Das e . Königthum hat es immer für seine Aufgabe ge⸗ halten, positiv fordernd und helfend in das wirthschaftliche und soziale Veben einzugreifen. Die preußischen Könige haben nicht bloß Sümpfe aut getrocknet, Kolonien angelegt, den Bauern ihre soziale Selbstãndig⸗ keit gegeben, sondern sie haben auch Industrien angelegt und fremde Arbeiter ins Land gejogen, um ihrem Volke in ihnen gewerbliche Lehrmeister zu geben. enn sich die preußischen Könige mit ihrer Regierung nach , ,,, Methode als Nachtwächter und Poltteidiener unthätig neben das Volksleben bätte stellen wollen, fo ware Preußen nie das geworden, waz es geworden ist. Es liegt deshalb auch ganz in der preußischen Tradition, wenn der König durch feine Botschaft die Sozialreform in Angriff nahm, welche die Um= gestaltung der wirthschaftlichen sozialen Verhältnisse in Folge, des modernen Gewerbebetriebs nöthig macht. Es ist , der Obrig⸗· keit oder des Staats, hülfreich , ,. urg eine Mißbildung der Verhaͤltnisse zu verhüten, und eine solche soiale Mißbildung ist die Gefahr unserer Zelt. Sie ergiebt sich aus dem gewerblichen, kapitalistischen Großbetrieb, der die gewerbliche Selbständigkeit der Arbeiter zerstört und die letzteren wehrlos dem ersteren gegenüber stellt. Hier tritt der Staat ein, um sein Volk vor gänzlicher Verarmung zu schützen. Und diesen Schutz kann nur der Staat gewähren. Die Alters- und Invalidenversicherung wäre ohne den Reichszuschuß gar nicht möglich, weil die Arbeitgeber und Arbeiter die Last allein nicht tragen können. Es ist aber keine Ungerechtigkeit gegen andere Volksklassen, wenn der Staat für seine 13 Millionen Arbeiter in dieser Weise eintritt; denn die übrige Bevölkerung hat von den Ar= beitern nicht bloß einen großen, über den Lohnbetrag hinausgehenden untaxirbaren Nutzen und demgemäß auch das größte Interesse daran, daß diese 13 Millionen in einem guten Stande er halten werden. iese gegenseitige Solidarität der verschiedenen Volksklassen gehört zum Begriff des Volks und Staats.
Der Staat aber als die Vertretung des organisirten Volks giebt dieser Solidarität thatsächlichen Ausdruck, und zwar in diesem Falle durch den Reichszuschuß, und der Staat wird noch in anderer Weise zum Schutze der arbeitenden Klassen gegenüber der immer , . werdenden Herrschaft des industriellen Kapitalismus in die sozialen Verhältnisse eingreifen müssen
— Die „Deutsche volkswirthschaftliche Corre—⸗
ondenz“ schreibt:
sy In ö. ,, eitraum 1839 487 stieg Deutschlands Aus⸗ fuhr aus dem freien Verkehr an Fabrikaten von 1935,95 Millionen auf 2370,27 Millionen Mark, während die Ausfuhr an Rohprodukten von 968,91 Millionen auf 763,75 Millionen Mark abnahm. Die Thatsache, die sich hierin kundgiebt, nämlich eine Steigerung der Aus—⸗ fuhr von Erzeugnissen und eine Verminderung des Exports von Roh⸗ produkten, ist erfreulich; die Zahlen an und für sich aber sind es nicht. Die Höhe des Rohproduktenexrports ist im Vergleich zur Ausfuhr von Fabrikaten nämlich noch viel zu groß; ja man kann sagen, dieses Verhältniß ist geradezu ein wirthschaftlicher Miß⸗ stand, welcher so bald als möglich beseitigt werden sollte, Es kann nur als dringend nöthig bezeichnet werden, daß wir unsere einheimischen Rohprodukte in weit größerem Umfange selbst verbrauchen und zu fer⸗ ligen Fabrikaten verarbeiten, als dies in der That geschieht; es würde dann damit schon die Sorge wegfallen, uns um die Erhaltung und Schaffung von Absatzgebieten für einen derartigen Rohmaterialien ⸗ Export nach fremden Ländern zu bemühen. Frankreich und England, für uns auf wirthschaftlichem Gebiet sicherlich noch in vieler Beziehung Musterstaaten, besitzen im Vergleich zu uns nur eine sehr geringe Autfuhr an einheimischen Rohprodukten, weil ihre hochentwickelte Industrie diese selbst verbraucht, um größten Vortheil für die ein = Feimische Bodenproduktion, welche auf diese Welse für alle ihre Er⸗ zeugnisse die höchsten Preise und gesicherten Absatz im Lande selbst findet. Eben auf diesem Selbstverbrauche aber der eigenen und der Verarbeitung fremdländischer Rohprodukte durch die heimische Industrie beruht die wirthschaftliche Größe sowohl Englands als Frankreichs, welche Länder nicht danach streben, für ihre eigenen Bodenerzeugnisse noch Absatz im Auslande zu erreichen, und vernünftig genug sind, lleber die Selbst⸗ verarbeitung derselben anzustreben, weil sie längst gelernt haben ein⸗ zusehen, ung sie sich dabei besser befinden. Frankreich hat letzteres er⸗ reicht durch sein von jeher festgehaltenes nationales Kö England aber durch jeine in wesentlich gleicher Weise wirkenden Schiffahrtsgesetze in Verbindung mit dem Ausbeutungssystem seines über die ganze Erde ausgedehnten Kolonialbesitzez.
Deutschlands Aufgabe nun ist e, das gleiche Ziel zu erreichen; leider kommen wir hierzu sehr spät, aber noch immer nicht zu spät. Den Aufschwung zum Selbstverbrauch und zur Selbstverarbeitung unserer Rohprodukte kann uns aber nur ein zwegeentsprechendes Schutz. zollsystem bringen; also haben wir dieses und nicht den Freihandel auf die Mauer anzustreben und festzuhalten. Mag uns der letztere allerdings Absatz unserer Bodenprodukte im Auslande schaffen, so würde er uns auch die Ueberschwemmung des einheimischen Marktes mit fremdländischen Fabrikaten und den Ruin der eigenen Industrie bringen oder besten Falles mindestens die Weiterentwickelung derselben hindern.
Englische Nationalökonomen, welche den Freihandel etwa gepre⸗ digt hätten zu dem Zweck, um einem Export englischer Rohprodukte freie Bahn zu schaffen, giebt es nicht; solche finden sich überhaupt nur in Deutschland. Bie Lehre aller englischen und französischen Ngtionalökonomen, aus deren Schriften seither unsere deutschen Pro- fessoren sammt und sonders ihre Weisheit geschöpft hatten, lautete allerdings nach Freiheit des Verkehrs, aber nur des Ver⸗ kehrz im eigenen Lande, und ste fordern die Befreiung der Arbeitskraft von allen Hindernissen und Beschränkun⸗ gen ihrer Bewegung, weil der wahre Forischritt jeder Nation in der Arbeit und speziell in der möglichst selbst , , Ver⸗ arbeitung der inländischen Rohprodukte liege. Zur Sicherstellung dieses letzteren begehrten diese dean e Gelehrten für das eigene Land den Schutzzoll, ja sie schreckten selbst vor der Rechtfertigung von Prohibitlonen nicht zurück, sobald eg sich darum handelte, einen bestimmten Industriejweig gegen die Ueberlegenheit einer anderen Nation zu erhalten oder 46 ntwickelung zu bringen. Und . noch heute hat England seine Schutzzollmaßregeln, nicht etwa bloß in Form einiger Finanzzoͤlle, sondern auch zum Jwecke des Schutzes jener Erwerbs ⸗ weige, . hin eines solchen wider die ausländische Konkurrenz
dürftig erscheinen. Erst dann, wenn wir in . ebenfalls dahin gekommen sein werden, wo England bereits steht, wenn wir keine Rohprodukte mehr exportiren, sondern unsere einheimische Bodenprodultion selbst verarbeiten und im Wesentlichen nur Fabrikate auszuführen haben, erst dann hätten auch wir allenfalls Ursache, die Frelhandelslehre eines Cobden für den Waarenexport sowohl felbst zu erwägen, wie in der übrigen Welt weiter zu verbreiten.
Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 15. — Inbalt: Kolontalwesen: NUebertragung konsularischer c. Befugnisse auf Beamte in den Schutzgebieten von Kamerun und Togo; — desgl. auf den Kommissar fur die Marschall ⸗Inseln. — Konsulatwesen: Ernennungen; W Bestellung eines Konsular⸗Agenten. — Zoll ⸗ und Steuerwesen: Befugniffe von Steuerstellen. — Militärwesen: Aenderungen der Landwehrbentrkz Eintheilung; Druckfehler Berichtigung. — Polizei⸗
Ju stiz ·Ministerial ˖ Blatt. Nr. 14. — Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 36. März 1889, betreffend die Einrichtung der Erbschaftẽsteuerãmter. — Bekanntmachung des Justin⸗Ministerß vom 1. April 1889, betreffend anderweite Abgrenzung der Geschaͤftsbezirke mehrerer Eisenbahn⸗Betriebsämter.
Centtalblatt der Bauverwaltung. Nr. 14. — Inhalt: Amtliches: Cirkular ˖ Erlaß vom 26. März 1889. — Personal Nach⸗ richten. — Nichtamtliches: Schwimmballe in Magdeburg. — Der neue ,. von Messina. — Der Eiffelihurm und die Welt: ausstellung in Paris. — Die Eisenbahnbrücke über die Donau bei Krems in Niederösterreich. — Vermischtes: Unterhaltung der nicht schiffbaren Flüsse in der Provinz Schlesien. — Preigausschreiben für Entwürfe von kleinen Wohnhäusern in der Umgebung von Berlin. — Schinkels Idee der sog. griechischen Rengissanee — Mannes mann sches Schrägwalz Verfahren. — Pennsylvania Railroad Com⸗ pany. — Neue Patente.
Centralblatt der Abgaben⸗Gesetzgebung und Ver⸗ waltung in den Königlich preußischen Staaten. Nr. 7. — Inhalt: Anzeige der in der Gesetz⸗ Sammlung und im Reichs Gesetzblatte erschienenen Gesetzs und Verordnungen. — All= gemeine Verwaltungsgegenstände: Veränderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll und Steuerstellen. — Dienstkleidung der in Zuckerfabriken beschlftigten Hauptamts ⸗Assistenten und Steuer⸗ aufseher. — Zahlung und Verrechnung der ittwen · und Waisen elder. — Gestattung des Umlaufs österreichischer Scheidemünzen n preußischer Grenzbezirke. — Personalnachrichten. Eisenbahn⸗Verordnungs⸗Blatt. 9 r. 109. — Inhalt: Allerböchstes Privilegium wegen Ausgabe von fünfmalhunderttausend Mark vierprozentiger Vorzugs ⸗Anlelhescheine der Neuhaldensleber Eisenbahn ˖ Gefellschaft. Vom 11. März 1889. — Staatsvertrag, be⸗ treffend den Bau und Betrieb einer Lolalbahn von Jossg nach Brückenau. Vom 19. Dejember 1885. (Ges. Samml. S; 32) — Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten: Vom 23. März 1889. . anderweite Abgrenzung mehrerer Betriebsamtsbezirke. — Nach richten.
Statiftische Nachrichten.
Nach der n ,,, des Kaiserlichen Statistischen Amts im Februarheft seiner Monatshefte! war der Stand der nach dem Gl fen . Juni ö. . Arbeiterversicherung am Schlusse des Jahres olgender: . Gemeinde⸗Krankenversicherung 7343 Kassen mit 628 985 Versicherten Orts ⸗Krankenkassen. . 3754 1908 946 Betriebs ⸗Krankenkassen 1374683 Bau⸗Krankenkassen.. 17311 , , . 41700 ingeschriebene Hülfskassen. 727 127 Landetrechtliche Hülfskassen 4t 116 1 zusammen I 74 Kaßsen mit 4 84 226 Versicherten. Ende 1886 waren versichert 4670 987 Personen; die Zunahme in 1857 fällt hauptsächlich auf die Ortskrankenkassen, wogegen die Ge⸗ . , nn,, und die Hülfskassen einen Rückgang von Mitgliedern nachweisen. . .
1. Erkrankungen im Jahre 1887 beziffern sich auf 1733 906 Fälle und N ol2 705 Krankheitstage, für welche ob 202966 M6 speziell an Krankheitskosten aufgewendet wurden, und zwar kamen hiervon auf Arzt und Arznei 18614 248 , auf Krankengeld, Unterstützung an Wöchnerinnen und Sterbegeld 29 7065 318 M, auf Verpflegungèkosten an AÄUnstalten 5 792 00 αω Die gesammten Einnahmen betrugen 78 928 281 Æ , die gesammten Ausgaben 61 068 262 6 Die am Jahresschluß außer den Kassenbeständen angesammelten, zinsbar an⸗ gelegten Fonds beliefen sich auf 41 610 799 , an welchen die Be triebs (Fabrik⸗) Kraakenkassen mit der Hälfte theilnahmen.
— Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 24. März bis inkl. 36. März er. zur Anmeldung gekommen: 483 Cheschließungen, 944 Lebendgeborene, 41 Todtgeborene, 848 Sterbefälle.
Knunft, Wissenschaft und Literatur.
Neue Lieferungs-Ausgabe von Stieler's Hand Atlas. 95 Karten in Kupferdruck und Handkolorit, herausgegeben von Prof. Dr Herm. Berghaug, Carl Vogel und Herm. Oabe⸗ nicht. (32 Lieferungen zum Preise von je 1 6 60 83) — Diese neue Lirferungs Ausgabe von Stieler's Hand ⸗Atlas, deren Erscheinen im vorigen Jahre begann, ist inzwischen bis zur 11. Lieferung vor—
erückt. Darin liegen fertig vor die vierblätterigen Karten von talien, Oesterreich Ungarn. ger ei und dem Deutschen Reich; der Vollendung nahe ist Spanien Von sechsblätterigen Karten ist vollendet Süd⸗Amerika; begonnen sind: die Vereinigten Staaten und Ost ˖ Europa, d. h. Schweden Norwegen und Rußland. Sämmtliche Karten sind in feinstem Kupferstich ausgeführt. Die letzterschienene 11. Lieferung aber bietet als kartographische Musterleistung von höchstem, gegenwärtigen Interesse die Ausgabe einer völlig neuen fechsblätterigen Karte von Afrika. Dieselbe gewährt ein ein- heitliches Bild des ganzen Kontinents in gleichmäßiger Bearbeitung und durfte besonders den Zeitungs lesern sowie uberhaupt allen Denjenigen zu empfehlen sein, welche an den 2 en im dunklen Kontinent, namentlich in unseren Kolonien Ant Die Lieferung⸗
eil nehmen. ausgabe von Stieler's Hand Atlas ist jetzt beim ersten Drittel angelangt; noch ist also die Erwerbung des ganzen Atlas verhältnißmäßig wohl⸗ feil. Erst elf Lieferungen sind erschienen, die anderen folgen in Zwischen ˖ räumen von vier bis fünf Wochen nach.
ahretzz. Ein Jahrbuch der Natur. Unter Mitwirkung hervor ⸗ . Fachgelehrten und Kenner. Von Dr. Karl Ruß. Berlin, Verlag von . Oppenheim. Lieferung 2 bis 5. (Vollständig in 12 Lieferungen zum Preise von je 80 ), — Die vorliegenden 5 Lieferungen verzeichnen gemäß dem in der Besprechung des 1. Heft dargelegten kalendarischen System die Vorgänge in der Natur, nach den Monaten des Jahres geordnet, also von Februar bis Mai. Allen Naturfreunden, auch den Landwirth en und Gärtnern, ist dieses von dem fachkundigen Verfasser mit ß und Sorgfalt bearbeitete, , , . . der . . f egweiser und schnell berathendes andliches Na agewerk zu empfehlen. ⸗ ug Der Gerlchtssaal. Zeitschrift für Strafrecht, Straf prozeß, Gerichtliche Medizin, , , ne, und die gesammte Straf⸗ rechts literatur. Unter ständiger Mitwirkung von Professgr Dr. S. von Bar zu Göttingen, Professor Dr. Alb. Berner zu Berlin, Reichs anwalt M. Stenglein zu Leipzig und Anderen. (Stuttgart, Verlag von Ferdinand dien — Band 41 Heft 4 bringt zunächst einen en n für Franz von Holtzendorff von A. ien, Ueber den Nachfolger von Holtzendorff's in der Redaktion ist noch nichts bestimmt. Je den⸗ falls wird die Zeitschrift unverändert fortgesetzt. Es folgen: J. Ab- handlungen; Versuch und Mangel am Thatbestand, von Dr. Kroschel, Gerichts. Assessor in Kelbra am Kvffhäuser. — Ueber das islamitische , von Professor Kohler an der Universität Berlin. — II. Vermischte Nachrichten aus der Strafrechtspflege: * Law of evidence in England. — Nachruf an Mancini, von v. Doltzendorff. — III. Zur Chronik des Strafrechts und der Strafrechtswissenschaft: Internatsonale kriminalistische Vereinigung (Lnion internationale de e, penal. — Internationaler Gefaängnißkongreß. — IV. Literarische eigen. ? . Dem Jahregbericht des Königlichen Wilhelme Gymnasiums in Berlin für 1888 entnebmen wir Fol · endes: i n, wies am 1. Februar 1888 einen Bestand von 99 für das Gymnastum, von 236 für die Vorschule auf. Der Ab- gang am Schluß des Schuljahres 1887,88 betrug 67 für das Gym ˖ nastum, 46 / r die Vorschule. Die Frequenz am Anfang des Schul ˖ res 1888/89 stellte sich auf 761 für das Gymnastum und 28 für
— Das heimische Naturleben im Kreislauf des
der Abgang 73, bez. 43. Die Frequenz Anfang des Winter⸗ , Bb, bez. Za; Die main n, gchrugr d betrug sür das Gymnnafium zog, fur die Vorschule 45. Das Durchschnitts alter am 1. Februar 1889 stellte sich für die Schüler der Ober⸗Prima auf 18. z Ostern und 17,1 zu Michaelis,
das der dritten Borschulklasse auf 6, J. Die Religions
und Heimathsverhältnifse der Schüler gestalteten sich folgendermaßen:
Am Anfang des Sommer ⸗Semesters gab es 537 Gyangelische, 25
Römisch⸗Katholische, 1 Griechisch⸗Katholischen, 200 Juden. Davon
waren Einheimische 720, Auswärtige 2, Ausländer 12. In der
Vorschule waren 143 Evangelische, 9 Katholische und. 76 Juden.
davon waren 222 Einbeimische, 4 Auswärtige, 2 Ausländer. Am
Anfang des Winter⸗Semesters gab es im Gymnastum 532 Evan⸗
gelische, 24 Römisch⸗Katholische, 1 Griechisch⸗Katholischen, 208 Juden;
davon waren 707 Einheimische, 37 Auswärtige, A Ausländer; in
der Vorschule 147 Evangelische, 6 Katholische, Sꝰ Juden; davon 240
Einheimische, 1 Auswärtiger, 1 Ausländer. Am 1. ebruar 1889
waren im Gymnasium b30 Evangelische, 23 Römisch⸗Katholische,
1 GriechischKatholischer; dabon Einheimische 702, Augwärtige
37, Ausländer 20. In der Vorschule 147 Gvangelische 6 Rönisch⸗
katholische 89 Juden; davon 89 Einheimische, 1 Auswärtiger, 1 Aus 4
länder. Das Jeugniß für den einjährigen Militärdienst haben er⸗
halten zu Sstern 1885 38, zu Michaelis 23. Davon sind zu Astern 4, zu Michgelis 1 zu einem praktischen Beruf abgegangen. Zu Michaelis 1888 bestanden 21 das Abiturientenexramen. Durch die vorgesetzte Behörde wurden der Anstalt behufs Erlangung eines Zeugnisses der Reife für Prima 1888 4, im Januar 1888 3 AÄspiranten zur Prüfung überwiesen, von denen im ersten Termin 1, im zweiten 2 den An⸗ forderungen entsprachen. — Ueber Stiftungen und Unterstützungen meldet der Bericht: Die Wilhelm⸗Stiftung (Lehrer⸗Wittwen. und Waisen ˖ Unterstützungskasse) besaß nach dem Bericht im letzten Schulprogramm ein Vermögen von 42 060 M6 in Effekten, 2248 ½ auf Sparkassen büchern der Preußischen Renten⸗Versicherungsanstalt und 7, 56 M baar. An Geschenken wurden derselben seitdem zugewendet: 5900 4, 150 AM, 500 M, 50 6, 25 M66, 8 6 und 10 46 Verausgabt wurden an Lehrer Wittwenunterstützungen 900 M Das Vermögen der Stiftung belief sich Ende Februar 1889 auf 46 708,90 Æ Diese Summe besteht aus 42 000 „ in Werthpapieren, 4550 „M in Sparkassen⸗ einlagen bei der Preußischen Renten⸗-Versicherungzanstalt und 168,59 S baar. Der Ertrag der Büchsel ⸗ Stiftung wurde als Jahresstipendium von 120 M ausbezahlt Die Stiftung ehemaliger Schüler des Wilhelms ⸗ Gymnastums erhielt gleich= falls ein. Reihe namhafter Zuwendungen. Die Sammlung von Lehrmitteln hat auch im abgelaufenen Berichtsjahre eine stattliche Vermehrung erfahren. Am Turnunterricht nahmen Theil von Ober⸗Prima bis Unter⸗Secunda im Sommer. Semester 1888 256, dispensirt waren 49, im Winter ⸗Semester 1888,39 263, dispensirt waren 5. In Ober und Unter⸗Tertia nahmen Theil im Sommer Semester 18835 193, dispensirt waren 36, im Winter ⸗Semester 1888/39 189. — Dem Jahresbericht voran steht eine Umarbeitung des Anhangs für homerische Vers und. Formenlehre zu dem Griechischen Vokabularium von dem Direktor der Anstalt, Prof. Dr. Otto Kübler.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die land wirthschaftlichen Versuchsstation en. Organ für naturwissenschaftliche Forschungen auf dem Gebiet der Land wirthschaft, unter Mitwirkung saͤmmtlicher deutschen Versuchsstationen herauzgegeben von Dr. Friedrich Nobbe, Professor an der König lichen Akademie und Vorstand der physiologischen Versuchs. und Samenkontrol · Station zu Tharand. 8. Verlag von Paul Parey, Verlagshandlung für Landwirthschaft, Gartenbau und Forstwesen. 1889) XXXVI. Bandes 2. Heft. — Das soeben erschienene neueste Heft dieser periodischen Schrift hat folgenden Inhalt; Mittheilungen aus dem thierchemischen Institut der Universität Breslau: Unter- suchungen über Qualität und Quantität der Vogelknochen und Federn in verschiedenen Altergstadien, von H. Weiske. — Mittheilungen aus der Samen ⸗Keontrol-⸗Station Kiel: Ueber die Febler der Keim ⸗ prüfungen, von Dr H. Rodewald. — Nachweisung der . von kochsalzhaltigem Wasser auf Boden u. d Pflanzen, von Dr. A. Stood, Affistent der landwirthschaftlichen Versuchtstation Münster iW. —
irtheilungen aus dem Laboratorium des milchwirthschaftlichen In stituts zu Ültuna, Schweden: V. Weitere Butterungsversuche mit Rahm von verschiedener Konzentration, von John Sebelien. Ver- such mit Pferdezahnmais (Zea Mais). Einfluß der Reihenentfernung und der Vertheilung der Pflanzen in der Reihe auf den Ernteertrag, von Or Htto Pitsch, Dozent an der Reichslandbauschule zu Wage ningen (Niederlande) — Kraftfuttermittel · Untersuchungen, von Dr. F. Bente⸗Ebsdorf. — Mergel ⸗Untersuchungen, von Demselben. — Mit ˖ theilungen aus der pflanzenpbysiologischen Versuchsanstalt in Karls ⸗ ruhe: 6. Beurtheilung von Vegetationsschäden durch saure Gase. J. Von L. Just und H. Heine. — Futterwerth von Kanariensamen, von Adolf Mayer, Wageningen.
Gewerbe und Handel.
Berlin, 5. April. Amtliche Preisfeststellung fin Butter, Käse und Schmalz! Butter. Hof- und Genosen ⸗ schaftsbutter la. 106—- 11 6, la. 102 - 105 M, NIa. 9858 - 101 . do. abfallende 93 -= 97 6, Land, Preußische 90-93 *.ů Nez brũcher So = 93 Æ, Pommersche 0 95 “. Polnische 9 93 6. Baperische Sennbutter —— A. do. Landbutter — *, Schlesische —— *. Galizische 85 — 88 6 — Margarine 40 - 65 1 — Käse: Schwetzer Emmenthaler 85 — 90 16, Baverischer 60 — 70 , do. Oft ⸗ und West⸗ preußischer Ia. 55 - 66 4A. do. Ha. 45 - 55 Æ6, Holländer 75 —= 86 M, Limburger 32— 38 16. Quadratmagerkäse 1. - 25 Æ — Schmalz: Pri na Western 17 90 Ta. 4500 A, reines, in Deutsch land raffinirt 48, 0 16, Berliner Bratenschmal; 50. 0) 53, 00 * — Fett, in Amerika raffinirt 44.50 6 in Deutschland raffinirt 46. 00 18, 00 MÆ — Tendenz: Butter; Bei ruhigem Verlauf des Geschäfts und starken Einlieferungen mußten Preise für Hofbutter nachgeben. Landbutter behauptet. Schmalj: Tendenz unverändert. Preise in Folge der Wasserfrachten etwas niedriger.
— Die Versammlung des Vereint , . det Gewerbfleißes am Montag, den 8. April d. J, welcke im Kaiserlichen Postgebäude, Artillerieftraße 4B. L, stattfindet, wird sich mit folgender. Technischen Tagegordnung'“ beschäftigen: 1) De. Dr. W. Wedding: Photemetrische Messungen an Bogenlampen., mit Demonstrationen. - M Kleinere Mittheilungen: 2. Hr.
Ober · Regierungs · Rath Blenck: Ueber die wãrtige Gefstalt der , ' und insbe ** * Jabalt n opulaͤren Mitibeilungen zum astronomi und chrenologmj . des Normalkalenders; b. Hr. Dr. Frank: Die Verwendeng der Fichtenborke zum Gerben. .
— In der Generalversammlung der Berliner Lande and ,., , die Vertheilung einer Dividende von 120 Æ pro Aktie in Verf clag ge- bracht werden. ;
— der 83 4 SGeneralversammlung der Lkti ens esell. schaft für Bau-⸗-Ausfübrungen wurden die and der Gewinn · und Verlusteonto genebmigt und dem ; rad der Direktion die Entlastung erteilt. Die auf 4 0 festgeresne . für 1888 gelangt sofort zur . Der crreg Wtrienãrsg. die 3 Zwecke der Gesellschaft ze e , erde ab- gelebnt. dagegen der Antrag auf Reduktion des Arrienkaditala a- enommen.
6 Der Aufsichtsrath der Berliner Sveditieag⸗ and Lagerbaug - Aktiengesellschaft dar. Barg n. Ce bat beschlossen, der Generalversammlung die ciner
ron 8 vo (gegen 4d in 1887) dach dea 131 . Dotirung des gesetzlichen Reservefend wit Sen A nnd der
reserve mit 7749 M und woa ls . in ma b Der Bruttogewinn 2 sich arf 117861 A (Men
wesen: Auzweisung von Augzländern aus dem Reichsgebiet.
a * Vorschule. Der Zugang im Sommer⸗Semester betrug 8, ber. 2.
94 A pro 1887).