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é daher nicht . 6
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alltäglich sind, werde die Autorität
Die Fälle seien in der
el agatellen, ß der strafkammerliche . 25 = . z . 2
m isziplinari erügt, ni gerichtlich verfolg werden. ö 12 den Kultus⸗Minister, nach dem Vorgang des preußischen — — alle Detail⸗ bestimmungen über die Grenzen des Züchtigungsrechts auf⸗ en. — Prälat Dr. von Merz wendet sich gegen Schnaidt. württembergische Schulwesen habe unter der geistlichen
sicht keinen Chen erlitten; ebensowenig habe dicser Zustand den Lehrern zum Nachtheil gereicht. Er weise die Be⸗ dauptung zurück, als handle es sich hier um Befriedigung von ö der Geistlichkeit; nicht herrschen wollten die istlichen, sondern dienen, mitdienen an dem großen Werke der WVolkserziehung. Nußbaumer ist mit den Aeukerungen Gröber's einverstanden. Was die Aufsichts srage betreffe, ö unterstiütze er 2 e mehr als kia her — 1 — Bolbeschule herbeizuziehen. Die — — seines Erachtens keinen großen — w e des geistlichen 1 prinzipiell auf der Sei maidt 's. Der neuen Exigenz des Etats trete er entgegen; die Reform würde dadurch noch weiter hinausgeschoben. Mit den 2700 M6 könnten die Geist⸗ lichen doch nicht auf einmal zu Fachmännern herangebildet werden. Durch die Konferenzkosten würden die Gemeinden jährlich mit 70 000 4 belastet; das seien die Konferenzen nicht werth; die Belehrung sei immer dieselbe und drehe stets um die⸗ selben Punkte herum. Was das 8 drecht betreffe, so stelle er fich nicht auf Seiten der Lehrer. Die Reichsgerichts praxis sei die richtige, nur eine wissentliche Ueberschreitung des Züchtigungsrechts sei unter Strafe gestellt. Wer hier dawiderhandle, werde billigerweise dafür zur Verantwor⸗ tung gezogen. — Staats⸗Minister Dr. von Sarwey äußert fich zunächst über die Frage des Züchtigungsrechts der Sehrer. Das Reichsgericht sei davon ausgegangen, daß jede Bestinmmung über die Grenzen des Züchtigungsrechts den Lehrer verpflichte, innerhalb derselben sich zu halten, und daß die Nichtei r — . tigungsrecht dem nur inner r gegebenen Grenzen eine Ueberichreitung im Sinne des Strafgesetzbuche
ei. Zufolge einer Kommunikation mit dem Justiz-Ministerium eien die Staatsanwälte und Gerichte darauf hingewiesen worden, daß die Kultministerial Verfügung von 1880 nur eine Instruttion, ein Rath an die Lehrer sei, vom Standpunkt der Aufsichtsbehörde, die bezeichneten Grenzen einzuhalten, nicht aber die cht habe, prinzipiell dem Züchtigungsrecht des Lehrers objektive Schranken zu ziehen. Nachdem dieser Schritt einige Zeit Erfolg zu haben schien, habe sich neuer⸗ dings bei den Gerichten die Auffassung wieder mehr Bahn ebtochen, daß jede Nichteinhaltung der im Normativ gegebenen Schranken des Züchtigungsrechts dann, wenn auch nur die geringste Körperverletzung z. damit verbunden ist, eine straf⸗ are Ueberschreitung des Züchtigungsrechts sei. Durch eine Aufhebung der bestehenden Verfügung würden wohl die Folgen, welche an das iche el hn, Urtheil durch die Gerichtspraxis geknüpft werden, vermieden, andererseits aber auch Jede Disziplinarbeschränkung des Züchtigungsrechts er Lehrer beseitigt. Zwischen diese ! gestellt, er vie, aus, . zu beobachten, welche
in 6 der bung des Normatips in r In der württem chen Verfügung liege ein des Schulstandes, insofern der⸗ ng gededt ist,
der BVestimmungen über
Denn glih er Frage 83 . be⸗
Schul t Durch sich selbst führe . Frage, Einheitsschule; er glaube nicht, daß
J wei r ,. Ku erörtern. othwendigkeit, den Geistlichen die ., e n mn, daß die Mehr⸗ lg ng ige seien. Wer sollte über t führen, denn daß eine Aufsicht und zwar eine ei, werde wohl Niemand beslreiten. Da bleibe nur
Der König
Wenn aber den Geisth
er Ortsvorsteher. Er bezweifle, daß die Lehrer n, 6 ebenso die wenn ste lan ici bekämen. chen bie rr , G zu belassen sei, so sei es wünschengwerth und nothwendig, daß sie sich auch möglichst viele Kenntnisse im Volksschulwesen aneignen, daher sich die Begründung der z ganz von selbst ergebe. — Ueber den Antrag Schnaidt en Ablehnung der Mehr⸗ exigenzen, der Aufsicht über die Volksschullehrer und wegen der e g mm d. wird in der nächsten Sitzung abgestimmt wer
— Aus Nizza, vom 9. Mai, meldet ‚W. T. B.“: und die Königin von Württemberg sind heute, Vormittags 10 Uhr, nach Ventimiglia abgereist, von wo sich Ihre Majestäten mittels Sonderzuges nach Stutt⸗
ga tt begeben.
rg er, g⸗Gotha. Coburg, 10. Mai. (W T. B.) Prinz Alfred, Sohn des Herzogs von Edinburg, ist mit . Schwestern gestern Abend aus England hier ein⸗ getroffen.
Elsasß⸗Lothringen. Straßburg, 8. Mai. (æVbę.⸗g tg. f. Els.⸗Lothr) Die Bezirksvertretung des Ven irks Lothringen ist zu einem außerordentlichen Bezirkstage be⸗ rufen worden, welcher am 27. Mai eröffnet und spätestens am 29. Mai geschlo en werden wird.
Metz, 9g. Mai. (W. T. B.) Der Statthalter, Fürst Hohenlohe, ist heute 5 in Begleitung des Staats⸗ sekretärs und der Unter⸗Staatssekretäre sowie nahezu sammtlicher Mitglieder des Landesgusschusses miltels Extrazuges hier eingetroffen. Am Bahnhofe waren zum Empfange der Gouverneur, die Spitzen der Civil⸗ und Militärbehörden und der Gemeinderath anwesend. Die Stadt war festlich mit Flaggen geschmückt. Nach der Begrüßung erfolgte die Fahrt ah der Kathedrale, welche unter Führung des Dom⸗Baumeisters Tornow eingehend besichtigt wurde. Sodann wurde im Stadthause ein von der Stadt dargebotenes k eingenommen, an welchem 130 Personen theilnahmen.
ährend desselben brachte der Statthalter den ersten Toast auf Se. Majestät den Kaiser aus, unter 4 n. Regierung er zum ersten Male die Stadt Metz besuche. er Toast wurde von der Versammlung enthusiastisch auf⸗ genommen und sodann stehend die Nationalhymne gesungen. Darauf ergriff der Bürgermeister Kalm das Wort, dankte für die Ehre des der Stadt abgestatteten Besuchs und brachte ein Hoch auf den Statt⸗ halter und den Landesausschuß aus. Der Statthalter erwiderte mit einem Hoch auf die Stadt Metz. Der Präsident des Landesausschusses, Schlumberger, toastete auf den Bürgermeister und den Gemeinderath. Der Gouverneur, General der Infanterie von Oppeln⸗-⸗Bronikowski, brachte ein Hoch auf Elsaß-Lethringen aus, das mit so viel theuerem Blut gewonnen und für immer wieder mit Deutsch⸗ land vereinigt sei.
— 9. Mai. (W. T. B.) Zu dem Fonds für das dem Kaiser Wilhelm J. in Metz zu errichtende Denkmal . von dem Statthalter, Fürsten Hohenlohe, 10000 MM, bewilligt.
. 2
Oesterreich⸗Un Wien, 9. Mai. W. T. B. Der neu ernannte amerikanische Gesandte, Oberst Grant, ist heute früh hier eingetroffen.
Pest, 9. Mai. (W. T. B. Das Unterhaus hat heute den Gesetzentwurf, betreffend den Dispositions⸗ fonds, genehmigt. Bei der Debatte darüber machte der Abg. Pa zmandmy der Regierung zum Vorwurf, daß Ungarn in der Pa riser Aus stellung einen kleinen und unansehnlichen Raum einnehme. Der Minister-Präsident von Tisza erwiderte darauf, daß die Regierung, da sie sich offiziell nicht an der Pariser Ausstellung betheiligt habe, dabei auch keinen weiteren Einfluß habe ausüben können. Wenn in Frankreich das russische Getreide dem ungarischen vorgezogen werde, so sei dies die Folge der allgemeinen Lage und nicht seiner vorjährigen Aeußerungen. Er könne ver⸗ sichern, daß französisches Kapital heute in ebensolchem Maße Placirung in Ungarn suche wie vordem.
G ritannien und Irland. London, 9. Mai. (A. C) Der Prinz von Wales enthüllte gestern Nach⸗ mittag in der Londoner Universität in Burlington—⸗ gardens, in Gegenwart einer ebenso zahlreichen wie eleganten Versammlung, ein Standbild der Königin, welches zum Andenken an das Regierungsjubiläum der Monarchin sowie an das Jubiläum der Universität im Jahre 1887 errichtet worden ist. Die Statue ist aus weißem Marmor von dem Bildhauer Boehm gefertigt und stellt die Königin in der Krönungsrobe und mit der Krone auf dem Haupte dar, während sie die Gründungs⸗ urkunde der Univerität in der rechten Hand hält. Die Figur steht auf einem Sockel aus grauem Granit und hat in einer Nische auf der großen Freitreppe des Universitätsgebäudes einen passenden Platz gefunden. . .
Herzog von Edinburg ist in rascher Wieder⸗ genesung begriffen von dem Tropenfieber, welches er sich in Malta . und im Stande, täglich einen Spaziergang in den Anlagen von Clarence House zu machen. Zur Kräftigung seiner undheit wird fich der Herzog zu Ende dieses Monats 2 nach dem Festlande oder nach der Südküste Englands
en
— 9. Mai. (W. T B.) Das Oberhaus lehnte
ute mit 147 gegen 120 Stimmen in zweiter Lesung die
ill ab, wonach die Ehe eines Wittwers mit der Schwester seiner verstorbenen Frau als legal ange— sehen werden soll. —
In der heutigen Unterhaussitzung erwiderte der Unter⸗Staatssekretär Fergus son auf eine bezügliche An⸗ frage; die egyptis che Regierung könne ohne Zustimmung der Mächte keine Anleihe zur Tilgung der privile⸗
irten Schuld machen; bis jetzt habe dieselbe den Mächten eine Vorschläge über die angeregte Anleihe und ihre Stellung hinsichtlich der anderen Obligationen gemacht. eich. Paris, 9. Mai. (W. T. . t Carnot empfing heute , den Aumalse, der ihn wegen des glücklichen Perrin'schen Attentat ü schte.
u dem von dem Präsidenten Carnot aus Anlaß der
Ausstellung gegebenen Diner waren 180 Personen geladen.
Der Gouverneur der rid en Niederlassungen in i iquet, ist an Stelle Richaub's zum General⸗ ou verneur von Indochina ernannt worden.
— und Polen. St. Petersburg, 10. Mai. W. T. B.) Der Kaiser hat dem ie Prinzen
risugawa den Alexander⸗Newski⸗Orden ver⸗ liehen. Der Prinz ist gestern Abend nach Moskau abgereist.
Italien. Rom, 9g. Mai. (W. T. B.) In der Deputirten kammer wurde heute der Antrag Mussi's und anderer Mitglieder der äußersten Linken; die Einleitung einer parlamentarischen Enquste über die Ver⸗ waltung des Kriegs⸗Ministeriums in Erwägung zu nehmen, auf den Antrag des Kriegs⸗-Ministers und des Minister⸗Präsidenten Crispi in namentlicher Abstimmung mit 218 gegen 33 Stimmen abgelehnt.
(W. T. T.)
Griechenlanb. Athen, 9. Mai. Die Königliche Familie ist heute Morgen von Syra zurück— gekehrt; der Kronprinz ist nach Ho mburg abgereist.
Rumänien. Bukarest, g. Mai. (W. T. B.) Der „Agence Roumaine“ zufolge ist das hier und auswärts ver⸗ breitete Gerücht von der Einstellung der Befestigungs⸗ arbeiten darauf zurückzuführen, daß die Arbeiten einige Tage aufgeschoben worden sind, bis auch der Senat die weiteren, von der Kammer bereits bewilligten Kredite votirt . — Das Gerücht, der Metropolit und Primas von Rumänien, ale . wolle in Folge eines gZwischenfalls mit dem Unterrichte⸗Minister zurücktreten, wird von der „Agence Roumaine“ für unrichtig erklärt mit bem Hinzufügen: es seien lediglich Gesundheitsrücksichten, aus welchen der Metropolit sich zurückzuziehen wünsche.
— 19. Mai. (W. T. B.) Anläßlich der Inspizirung des 3. Regiments, welchem der Thronfolger angehört, hielt der König heute eine Ansprache worin er seine Be⸗ friedigung darüber ausdrückte, daß der Thronfolger in diesem Regiment in das rumänische Militärwesen eingeführt werde. Der König sprach ferner seine Ueberzeugung aus, daß sich bas Regiment dieser Auszeichnung würdig zeigen werde.
Bulgarien. Sofia, 9. Mai. (W. T. B.) Morgen früh werden sich die Minister und eine Anzahl eingelabener Per⸗ sonen mittelst Extrazuges nach Ham boli und von dort nach Burgas begeben, um dem Beginn der Arbeiten an der Eisenbahn Burgas — Jambolße beizuwohnen. Prinz Ferdinand wird übermorgen dorthin abreisen. — In dem Prozeß gegen die Räuber, welche im vergangenen Jahre in der Nähe von Bellova ihr Unwesen trieben, wurden 5 Angeklagte zum Tode verurtheilt und 14 freigesprochen.
Afrika. Ein Telegramm des, Reuter 'schen Bureaus“ aus Zanzibar, vom 9. Mai, meldet: Hauptmann Wiß— mann griff gestern mit seiner Streitmacht Bushiri's Lager bei Bagamoyo an, das von 600 Mann vertheidigr wurde. Nach scharfem Kampf wurde das Lager völlig zer⸗ stört. . verlor 89 Todte und 20 Gefangene; auf Seiten Wißmann's sind etwa 40 Schwarze getödtet, mehrere weiße Offiziere und Mannschaften leicht verwundet. Busphiri entkam; wie verlautet, hätte derselbe das Lager vor dem Angriff verlassen.
Ein weiteres Telegramm des „W. T. B.“ aus Zanzibar vom 9g. Mai, berichtet: Hauptmann Wißmann hat gestern mit 700 Schwarzen, mn f von 200 Marine⸗Mannschaften, das befestigte Lager Buschiri's gestürm t. Buschiri selbst ist entkommen; seine Truppe von 600 Mann ist versprengt, 80 getödtet, 20 gefangen. Lieutenant z. S. Schelle (, Schwalbe“ und Matrose Foelle (Leipzig“) sind gefallen. Von der Wißmann⸗ schen Truppe sind Feldwebel Peter und 40 Schwarze todt, Hauptmann Richelmann, Proviantmeister Illich und Stabgarzt 8e nnen leicht verwundet.
Seitungðõstimmen.
In, einem Artikel des „Düsseldorfer Anzeiger“, überschrieben: „Nach den Reichstagsferien“, heißt es:
Wir haben es schon ju wiederbolten Malen erlebt, daß eine grõßere r welche den Gang der Arbeiten unterbricht, sich für ein Gesetzgebungswerk recht wobltbätig etweist. Dem Bannkreis der Fraktion entrückt, den praktischen Erfordernissen des Lebens un mit: elbar gegenübergestellt, gewinnt der Abgeordnete aus der Berührung d beimatblichen Erde und den beimathlichen Ver⸗ bältnissen nicht nur neue geistige und körperliche Lebens ˖ kraft, sondern auch die Unbefangenheit seines Urtheils, wird der Fesseln ledig, welche eine mehrmonatliche par ⸗ lamentarische Arbeit ihr unwillkürlich auflegt. Hoffen wir, daß diele Erfahrung früherer Sesstonen sich auch an der großen, noch zu lösenden Aufgabe der jetzigen Session; der Alters ⸗ und Invaliditätsversiche rung bewähre, auf deren Gelingen nicht nur die hunderttausend Menschen warten, für welche die Altersrente sofort in Geltung und Wirksamkeit treten würde, sondern die auch unstreitig zum Segen ausschlagen wird für eiwa 12 Millionen Arbeiter nebst ihren An
2 wie auch für die ganze gesellschaftliche und staatliche rdnung.
Wohl kann man aus den Reiben der freisinnigen? Gegner hören bald, daß das Gesetz nichts weiter als eine neue Art der Armenpflege, bald, daß es zu sozialistisch sei, zwei Auffassungen, welche einander ausschließen. Zu diesen Gegnern haben sich andere gesellt, nelche befürchten, daß die Landwirthschaft, namentlich der östlichen Provinzen, die damit verbundenen Lasten nicht n könne, und es ist ibnen gelungen, auf landwirthschaftlichen Verfammlungen Reso—⸗ lutionen in diesem Sinne herbeizuführen. Aber diefen Hteso⸗ lutionen stehen andere gegenüber, welche sich — wle die der pommerschen ökonomischen Gesellschaft — bereit er— klären, die durch das Gesetz der Landwirthschaft auf⸗ erlegten Lauten ühernehmen zu wollen. Die heiderseitigen a,, m en innerhalb der konservativen Partei sind in der Presse vom SGrgfen Mirbach und dem Grafen Udo zu Stolberg⸗Wernigerode verfochten worden, wobei der Letztere die beachtenswerthe Erklärung abgab, i. wenn das Gesetz der Landwirthschaft Lasten auferlege, ez die Pflicht eines konservgtiven Großgrundbesitzers sei, hierin mit dem Heispiel patriotischer Opferwilligkeit voranzugehen. Die deutsche Landwirthschaft weiß, zaß unsere Regierung, deren Bestreben seit 19 Jahren unen⸗ mũdlich fi die Verbesserung der a r n e. Verhälmnisse gerichtet ist, den Grundbesitzern, den leinen wie den . nicht Dpyfer anfinnet, welche das lan dwirth chaftliche Cewerbe irgend erheblich erschweren oder gar lähmen könnten, denn die Landn irthschaft ist in Krieg und Frieden der Träger unsereg deutschen Stagttsebeng. Das Gesetz würde weder bei dem Kaiser, der dag baldige Zu , ,. desselben auf das lebhafteste wünscht, noch bei den Röthen der Krone, die ja zum Theil selbst Grundbesitzer sind und die Verhältnisse aus persönlicher Kenntniß und Erfahrung zu beurtheilen vermögen, ein so warmes Interesse gefunden haben, wenn damst eine ö .
3 a
mit der
fertigte Befürchtung der dauernden ,, , landw licher Intereffen verbunden wäre. Cine Erleichterung ui erung der allgemeinen Lebensverhältnisse der olkes
breiten ichten
kann ja nur wohlthätig auf die Landwirthschaft zurückwirken, welcher ede Steigerung der nationalen Konfumkraft zweffel⸗ los 4 ute kommt. Aber auch andere Befürchtungen, wie 6 tlich des Verhaͤltnisses des Gutsherrn zu feinen Arbeitern, scheinen zum Mindesten erheblich übertt leben, denn es bleibt dem Gutgherrn, auch wenn die Alters⸗ und Invalidenrente dem Arbeiter das Nothdürftigste gewährt, doch noch ein weites Gebiet offen, auf nn persönlichen Beziehungen seiner Arbeiter zu ihm zu estigen vermag.
Deutschland ist mit der sozialpolitischen Gesetzgebung bahnbrechend n angen, kein fremdes Gesetz konnte unsern Gefetzentwürfen als Beispiel dienen, die andern Nafsonen blicken auf ung, um von unserer Erfahrung zu lernen. Es konnte keine des deutschen Namens würdigere Friedensarbeit geben, als diejenige, welche durch die Botschaft von 1881 inaugurirt wurde und nun durch die f deff erung eine wesentliche Erweiterung erhalten soll. Die Nation ist berechtigt, zu erwarten, daß der e et seine ganze Kraft für die Vorlage einsetzen und sie in den kommenden Wochen so zum Abschluß bringen werde, wie es unserm Ansehen vor den Völkern der Erde und den ver Erfüllung harrenden Erwartungen unseres eigenen Volkes entspricht.
— Zu den Arbeitseinstellungen im rheinisch westfälischen Kohlenrevier bemerkt die , . Zeitung“
Eg ist sehr begreiflich, wenn die Ärbeiter von dem jetzigen guten Geschäftsgange der Kohlenbergwerke Nutzen ziehen wollen. Die ga werden ihnen auch zweifelsohne Zugeständnisse machen.
rößtentheils hatten sie das schon vorher geihan, und gerade im Bochumer Bezirk war das geschehen, während in anderen Bezirken, wo heute noch kein Ausstand staftfand, die Löhne zum Theil auf dem früheren niedrigen Stand geblieben waren. Daß ein in mn tr in der theueren Gegend hier auch als Arbeiter 3 bis
s täglich zum Unterhalt , braucht, bedarf freilich keines Be⸗ weises; doch muß andererseits berücksichtigt werden, daß die ver—⸗ heiratheten seßhaften Arbeiter in den Zechenhäusern billig wohnen und mit ihren Familien eiwas Landwirthschaft betreiben können. Schließlich darf man, um die sittliche Bedeutung der Bewegung richtig zu würdigen, nicht übersehen, daß die Bergleute sich, Angesichts der imgßlosen Preistreiberei der Berg werkèpapiere an den Börsen und Angesichttö der von den Börsen⸗ spielern in Aussicht gestellten hohen Erträgnisse der Bergwerke für das laufende und die folgenden Jahre, des Gefühls schwer erwehren können, daß die Loose zwischen ihnen und den jetzigen Gigenthümern der Hergwerke doch zu ungleich vertheilt seien. Im Uebrigen herrscht allgemein die Meinung, daß die 1 die gestellten Forderungen wohl erfüllt hätten, wenigstens der
ehrzahl nach und soweit sie sich auf die Erhöhung der Löhne be zlehen, wenn sie ordnungsmäßig gestellt worden wären. Weitergehende Forderungen, namentlich Anrechnung weiter unterirdischer Wege bis . in ind Anlieferung des Grubenholzes dahin, werden verschieden eurtheilt.
Etatistische Nachrichten.
Die Ausfuhr von Eisen und Eisenwgaren betrug nach den Zusammenstellungen im Märzheft der Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ in dem Zeitraum vom 1. Januar bis Ende März des Jahres:
1389 1888
Tonnen zu 100 kg netto 63 977 48 682 204 188 178 104
268 165 226 786. 32 464 26 806
Bruch⸗, Roh⸗ und Luppeneisen, Ingots ꝛe. Gisenwaaren ausschließlich der Maschinen zusammen
Eingeführt wurden dagegen:
Bruch⸗, Roh⸗ und Luppenelsen, Ingots ꝛe. Eisenwaaren ausschließlich der Maschinen 19243 10158 zusaimmen .. 43 407 6 964.
Bei der Ausfuhr und Einfuhr von Eisen und Eisen⸗ waaren hat demnach im Vergleich zum korrespondirenden Zeitraum des Vorjahres eine Zunahme von 41 379 t bejw. 6443 t stattgefunden. Die Einfuhr speziell von Roheisen ist von 56 664 et auf 50 876 t, die Ausfuhr von 25 019 t auf 29761 t gestiegen. An dieser Einfuhr ist Großbritannien mit 27497 t, Schweden mit 744 t und Oesterreich⸗ Ungarn mit 215 t betheiligt. Außerdem gingen von den deuischen Zollausschlüssen 494 t, von Belgien und den Nieder— landen 766 t, von sonstigen Ländern 45 t ein. Bei der Ausfuhr von Eisenwaaren zeigen einige Artikel eine mehr oder minder erhebliche Zunahme, andere eine belangreiche Abnahme. Zu den ersteren gehören: Vck⸗ und Winkeleisen C 1626 t), Eisenbahnlaschen, Unterlagsplatten und Schwellen (4 1834 t), Eisenbahnschienen (4 7160 t), schmied⸗ bares Eisen in Stäben ( 15292 he rohe, auch abgeschliffene Platten aus schmiedbarem Eisen, sowie Eisenblech (4 1955 t), Eisendraht ( 305 t), Federn, Achsen, Radeisen, Radkränze, Räder ꝛc. zu Eisenbahnwagen (4 2370 t), gewalzte und gezogene Röhren (4 475 t), Drahtstifte (4 1959 t) und feine Eisenwaaren (4 585 t); zu den letzteren dagegen: Radkranz⸗ und Pflagschaareneisen (— 2925 t), ganz geh Eisengußwgaren und grobe Eisenwaaren (— 4275 t), eiserne Brücken und Brückenbestandtheile (— 333 t). Insbesondere von
isenbahnschienen wurden im freien Verkehr 25 348 t, außerdem im
eredlungsverkehr 1813 ausgeführt, gegen 13 1188 t bezw. 1313 t im entsprechenden Zeitraum des Vorjahreß. — Bei der Ein ⸗ und Aus⸗ fuhr von Lokomotiven, Lokomobilen und Maschinen ohne Unterschied ist eine wesentliche Zu oder Abnabme nicht bemerkbar; erstere betrug nämlich 9086 t gegen 9091 t, letztere 18 354 t gegen 18428 t im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Im einzelnen ist bei der Aus- fuhr von Loksmotiven und Lokomobilen ein Ausfall von 1400 t be—⸗ merkbar, der jedoch seine Ausgleichung durch eine Zunahme der Näh— maschinenausfuhr um 3385 t und eine Zunahme der Ausfuhr anderer Maschinen um g9l t findet. — Was die Ein und Ausfuhr von Eisenerzen anlangt, so ist erstere von 2654 684 t auf 255 436 t, letztere von 498 523 t auf 536 042 t gestiegen.
é — Den im „Centralbl. d. Unterrichts. Verwaltung“ veröffent⸗ lichten Nachrichten über die im Jahre 18838 abgehaltenen vier- wöchentlichen Turnkurse für im Amt stehende Volks— schulLlehrer zufolge nahmen an denselben im Ganzen 93 Lehrer Tbeil. und zwar in den einzelnen Provinzen: Brandenburg (Seminar * Köpenick) 23, m g (Pyriß) 22, Schleswig⸗Holstein (Sege⸗
rg) 23. Hessen Nassau (Usingen) 3. Im Alter von unter 26 Jahren ie 17, im Alter von über 50 Jahren 2 (in Segeberg), von 45 is 50 Jahren 4, von 40 bis 45 Jahren 8. Von den 93 Theil nebmern hatten bisher noch keinen Turnunterricht erhalten 9 (G in Pyritz, 1 in Usingen). An dem Kursus nahmen Theil 13 mit sehr gutem, o] mit gutem und 29 mit genügendem Erfolg.
— Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standetämtern in der Woche vom 28. April bis inkl. 4. Maß er. zur Anmeldung gekommen: 440 Gheschließungen, 937 Lebendgeborene, 34 Todtgeborene, 610 Sterbefälle.
stunst, Wissenschaft und Literatur.
Strafrecht und Strafprojeß. Eine Sammlung der wichtigsten, das Strafrecht und das Strafverfahren betreffenden Ge⸗ etze. Zum Handgebrauch für den n, . Praktiker erläutert und e m, . , ge e n ment 52 . mehrte und verbesserte Auflage. n, Verlag von H. W. Müller
é chli Judikatur, deren Ver⸗
(gebunden J S). — Je mehr die rel 9 gert gf in dem ö e r i, st, anschwillt und je größer ches
die der Ges ird, welche dem Kriminalisten in der täglichen . ö d, um so 3 . wird bei jeder neuen
uflgge dieses Buche die Lösung der Aufgabe, den Inhalt desselben den Anforderungen detz Praktiters entsprechend zu vervollständigen, ohne die Grenzen eines bequemen Handbuchetz zu e, , . Um dieser Schwierigkeit zu begegnen, sind in der gegenwärtigen Auflage die
Strafbestim mungen des Inner, und des Patentgesetzeg, sowie das Gesetz, betr. den Splelkattenstempel, und einzelne Stücke des Anhangs (die , . über die Zustellungen und die Auf⸗ lellung der Forstdiebstahlsverzeichnisse) nicht wieder zum Abdruck ge⸗ tracht worden, well diese Bestlmmungen verhältnißmäßlg wenlg zur Anwendung gelangen und bezw. ihre Bedeutung füt den Praktiker keine befonders erhebliche ist. Der hierdurch gewonnene Raum ist in erster Linie dem Kommentar zu Gute gekommen, welcher bezüglich aller Gesetze vervollständigt und erheblich erweltert worden ff; jo= dann aber haben auch noch das Gesetz gegen die gemein esaͤhrlichen Bestrebungen der Solialremokrgtie vom 71. Yktober 1878 das Gesetz, betr. den Verkehr mit blei, und zinkhaltigen Gegenstaänden, vom 25. Juni 1887, dag Gesetz, betr. die Verwendung en g g. schädlicher Farben bei der Herstellung von Nahrungsmitteln u. s. w. vom 5. Juli 1887, sowie das Gesetz, betr., den Schutz von Vögeln, vom 22. März 1888 Platz nden koͤnnen. An die Stelle der Ver⸗ ordnung vom 5. Juli 1847 ist das Gesetz, betr. das Spiel in . preußischen Lotterien, vom 29. Juli 1885 getreten. Auf die Her⸗ stellung eines korrekten Gesetzestextes ist wiederum besonders geachtet worden, und so wird das Buch auch in seiner neuen Gestalt den Kriminalisten und Vertheidigern r den Polizeibehörden, Amts⸗ anwälten und Amtsvorstehern treffliche Dienste il ffin — Der Vogtländische Alterthum sforschende Verein zu Hohenleuben und der Geschichts- und Alterthums forschende Verein zu Schleiz haben ihren, zu einer Publikation verbunden erscheinenden, Jahresbericht für 1837 und 1888 versandt. Derselbe wurde im Auftrage des Vorstandes von dem Pfarrer M. Dietrich in Hohenleuben herausgegeben und enthält eine ausführliche Geschichte der alten Stadt Weida, von dem dortigen Superinten⸗ denten Walther, mit besonderer Berücksichtigung der alten Kirchen und Klöster der Stadt und , Der Arbeit sind eine Licht drucktafel mit der Ansicht des alten Weyda, eine Tafel mit Kirchen⸗ Grundrissen und Details, sowie mehrere Abbildungen im Text beigegeben. Dann folgen der 58. und 59. Jahresbericht des Vereins zu Hohenleuben nebst Verzeichniß der jn den Monattgversammlungen , . von regem, lokalwissenschaftlichem Forschungseifer zeugenden orträge, Mittheilungen über Personal⸗Veränderungen in der Mitgliedschaft, , ,. der Sammlung und der Bibliothek ꝛc. Dem dann folgenden Verzeichniß der Mitglieder des Vogtländischen Alterthumsforschenden Vereins zu Hohenleuben stehen als hohe Be— förderer voran: der regierende Fürst Reuß j. L. und der regierende Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin; Vorsitzender ist der Amts⸗ richter Wehrde in Hohenleuben, Stellvertreter . Ptof. Dr. Liebe in Gera, Schriftführer Pastor Dietrich in Hohenleuben. Auch der sich anschließende 10. und 11 Jahresbericht des Geschichts⸗ und Alterthumsforschenden Vereins zu Schleiz, erstattet von dessen Schrift⸗ führer Dr. Berthold Schmidt, bekundet die Regsamkeit, welche diese Gesellschaft unter dem Vorsitz des Landraths Dr. Alberti im Inter⸗ esse der Aufhellung der örtlichen Geschichte entfaltet hat. — „Aus der Männerwelt“. Von A
dieselben so kraß, daß man den Verfasser der Uebertreibung bezichtigen möchte, doch bestätigt ein anderer nordischer Schriftsteller, Nordensvan in der „Letterstedtske Tidsskrift“, daß Garborg durchaus nur das wiedergiebt, was er der Wirklichkeit abgelauscht hat. Das uns vor⸗ liegende Werk: Aus der Männerwelt“, in welchem uns der ehemalige Bauernstudent Haniel Braut als Cheniann wieder begegnet, giebt eine wenn möglich noch realistischere Schilderung der sozialen Verhäͤltnisse in Christianka. Es sind eigenthümliche Gestalten, mit denen er uns hier bekannt macht, uns man darf wohl annehmen, daß dieselben, selbst wenn sie dem wirklichen Leben entnommen sind, doch zu den außer⸗ gewöhnlichen Erscheinungen gehören. Die Anschauungen, welche diese „Männer“ über das soziale Leben haben, besonders über die Ehe, eine der wichtigsten Grundlagen, auf denen sich der christliche Staat aufbaut, entsprechen doch wohl kaum den in der guten Christianenser Gesellschaft landläufigen Begriffen von Sitte und Anstand. Es sind zum Theil sittlich verkommene Gesellen, die hier ihre Ansichten zum Besten geben, und die freie Liebe, welche von einigen von ihnen ge— predigt und auch ausgeübt wird, mag dem Grad sittlicher Bildung, den sie einnehmen, wohl entsprechen; derselbe ist aber ein recht niedriger. Die Lebenganschauung, welcher alle hier erwähnten Personen huldigen, ist eine pessimistische und entspricht durchaus derjenigen, welcher wir hei Zola begegnen. Dieser scheint in allen Dingen das Vorbild für Garborg zu sein; auch bei ibm dies Behagen an der Thätigkeit eines Anatomen, der erbarmungslos sein Werkjeug ansetzt und nicht eher ruht, als bis er Alles bloßgelegt hat. Auch hier sehen wir die abschreckendste Nüchternheit in der Erzählung, das ängstliche Ver⸗ meiden alles dessen, was etwas sonniges Licht in diesen grauen un⸗ erfreulichen Nebel werfen könnte. Als Kunstwerk an und für sich be—⸗ trachtet, nimmt das Garbeorg 'sche Buch einen . niedrigen Standpunkt ein; die Kunstform des Romans ist verschmäht worden, sei es absichtlich, weil dem Verfasser daran lag, nur pbotographisch wiederzugeben, was er durch sein noch dazu recht trübes Glas erblickte, sei es aus Unvermögen; es sind lose an einander gehängte natura—⸗ we . Skizzirungen, an denen nur sehr wenige Leser Gefallen finden werden.
— Die am 11. Mai erscheinende Nr. 2393 der Illustrirten Zeitung“ (Leipzig, J J. Weber) enthält u. a. solgende Abbil- dungen: Das Denkmal Walther's von der Vogelweide für Bozen. Nach dem Entwurf von Heinrich Natter. — Hermann Gruson. (Zu seinem 50 jährigen Berufsjubiläum. ;. — Der Tramwankutscher Strike in Wien: Attaque der Dragoner auf die Rubestörer vor dem Rothen Hof in Favoriten am 22. April. — Die 200 jährige Jubel⸗ feier der Brandenburgischen Dragoner in Schwedt am 24. April: Kaiser Wilhelm 1. an der Spitze des Regiments beim Einzug in Schwedt. —Ansicht von Marienbad. (Zweiseitig) — Die für die ostafrikanische Expedition des Hauptmanns Wißmann angeworbenen Truppen im Lager bei Aden. — Auszahlung des Soldes an die für die ostafrikanische Expedition des Hauptmanns Wißmann angeworbenen Truppen im Lager bei Aden. — Wilhelm Ernst Tempel, F am 16. März. — Geheimnißvoller Auftrag. Nach einem Gemälde von F. Stuck. — Ansichten aus China, 6 Abbildungen. Aus Ferdinand Hirt's Geographischen Bildertafeln.
Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen.
Belgien.
Amtlicher Mittheilung zufolge ist die Ein und Durchfuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen und Schweinen aus Deutschland und Luxemburg nach Belgien vom 8. Mai d. J. ab verboten worden. Ausgenommen von dem Verbot sind Schafe, welche über Blevberg nach Antwerpen gesandt, dort geschlachtet und demnächst ausgeführ= werden. .
Gewerbe und Handel.
Wie das Deutsche Handelsarchiv' (Maiheft) erfährt, sei die Lage der Farmer in den Staaten Ohio, Michi⸗
an, Indiana, Kentucky und t; . im vergangenen
ahre eine sehr ungunstige gewesen. In Folge der immer drückender werdenden Konkurrenz der Farmer der Nordwest ˖ Staaten werde die Bewirthschaftung mit jedem Jahre unlobnender, und viele Farmer seien so verschuldet, La sie nur für ihre Gläubiger arbeiten müssen. An Arbeitern sel durchaus kein Mangel, und in der Industrie habe sogaz nur Fin. Drittel der angebotenen Ürbeltskräfte für acht Monate im Jahre Beschäftigung finden können. Viele der aus Deutschland eingewanderten Arbeiter sollen sich daher vergeblich nach einem Ver dienst umgesehen haben und Mangels eines solchen in die größte
Noth gerathen 6. — Die Einfuhr nach den genannten St anlangend, so sollen namentlich deutsche Lederwaaren, Taschenmesser, Naͤh⸗ und Stecknadeln, Spielwaaren u. 4. einer starken Nachfrage begegnen, auch 1 s9 nach der Ansicht von Sachverständi gef Mengen deutscher Gold⸗, Silber, Juwelier ⸗ und Bronzewaa aselbst umsetzen, wenn die deutschen mit den dortlgen Märkten unmittelbare Fühlung nehmen, die An forderungen derselben gengu studiren und mit e n, der New⸗ Jorker Einfuhrhäuser birekt dotthin liefern wollten. — kin Mit theilung aus Serajewo zufolge habe die deutsche Industrie wenig ö. in Bognien und der ei mm erheblichen 64 . neue ttikel zu gewinnen, vielmehr werde sie sich darauf va
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müssen, ihre fetzigen Handelshezie hungen zu e e, Aber dies werde nicht leicht sein, da Oesterreich auf allen Gebieten der 1 die größten Anstrengungen mache, jede fremde Kon⸗ urrenz aus dem Felde zu s lagen. Als förderlich fönnte es sich vielleicht erweisen, wenn daselbst, verbunden mit einer Agentur, ein 3. errichtet würde, welches Modelle, Muster und Jeichnungen aller dort verwendbaren deutschen Industrie⸗ und Gewerbe⸗ erzeugnisse enthielte. Für die Ausfuhr aus Bosnien und der Her⸗ zegowina komme vor Allem die Pflaume in Betracht, deren Anbau und Ausfuhr seit der Okkupation enorme , . gemacht haben. Die Hauptproduktionsgebiete sind, wie berichtet wird, die nördlichen, am Savefluß gelegenen Distrikte Bosniens, besonders die Possavina, der Nordosten des Landes zwischen Save und Drina; der größte Export- platz dalelbst sei Brcka, wo in jedem Herbste eine Art Pflaumenmesse n n. und von wo die Hälfse des ganzen Exports abgehen soll; ernere Augfuhrplätze von Bedeutung seien Samae, Brood und Bosnisch Gradis eg. Die jährliche Pflaumenproduktion werde im Durchschnitt der letzten Jahre auf 400 000, der Export auf über 300 000 e g ,,,. geschaͤtzé. Von letzteren soll ungefähr die Haͤlfte nach Deutschland gehen. Das Pflaumengeschäft soll sich für Verkäufer und Käufer im Jahre 1838 so vortheilhaft erwiesen haben, daß mit ziemlicher Sicherheit auf einen weiteren Aufschwung gerechnet und assen Interefsenten in Deutschland nur rege Antheilnahme an dem Geschaft, empfohlen werden könne. Demselben sei besonders anzurathen, die Kosten des Zwischenhandels in Pest zu syaren und den Einkauf sowie das Dörren der Frucht selbst oder durch zuverlässige eigene Agenten zu besorgen. — Aus Mexiko verlautet, daß Berg⸗ werks ⸗Maschinen, besonders für die in englischen Händen befindlichen Gruben und Amalgamirwerke, zwar fast ausnahmglos aus England bezogen werden, zum Versuch gebrachte Stampfmühlen und Dampf⸗ lessel deutscher Provenienz indessen bereits die Aufmerksamkeit erregt haben. Bei dem Aufschwung, welchen die Bergbau⸗Industrie in der ganzen Republik zu nehmen verspreche, sei deshalb den deutschen Fabrikanten nicht genug zu empfehlen, Mexiko ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken und das ihnen sich darbietende, nicht unbedeutende Absatz⸗ gebiet so viel wie möglich auszunutzen.
— Die belgische Regierung hat in Abänderung des unter dem 17. v. M. erlassenen Verbots der Ein und Durchfuhr von Schafen aus Deutschland und Luxemburg (veral. Ne. 209 vom 5. 8 M) durch Verordnung vom 2 d. M. die Ein. und Durchfuhr don Rindvieh, Schafen, Ziegen und Schweinen aus Deutsch⸗ land und dem Großherzogthum Luxemburg nach Belgien vom 8. 8 M an bis auf Weiteres verboten. Ausgenommen hiervon ist die Durchfuhr von Schafen, welche mit der Eisenbahn ohne Umladung über Bleyberg nach Antwerpen befördert und dort nach einer auf, Kosten der Interessenten vorzunehmenden Untersuchung behufs Wiederausfuhr geschlachtet werden. Die Ein⸗ und Durchfuhr von frischem Hammel⸗ und Schweinefleisch zur See und über die belgische Landgrenze im Osten zwischen Gemmenich und Athus wird von den Zollbehörden einer Kontrole über die Herkunft der Sendungen unterworfen.
— Der Geschäftsbericht der Preußischen Feuer⸗Verfiche⸗ rungs-Aktien⸗Gesellschaft weist auf die wefentliche Erböhnng der Prämien Einnahme hin, welche trotz einer beträchtlichen Steige⸗ rung der Brandschäden es ermöglicht, wieder eine Dividende von 65 zu vertheilen nach dem dem Reservefonds der statutenmäßige, auf 900 A abgerundete Anth eil zugewiesen worden ist. Das direkte Gefchäft der Gesellschaft erwies sich im vergangenen Jahre als sehr günstig, in⸗ sofern trotz gesteigerter Prämieneinnahme die Schäden um ca. 45 000 40 gegen das Vorjahr zurückblieben. Dagegen brachte das indirekte Ge= schäft zum ersten Mal, seitdem dasselbe von der Gesell schaft betrieben wird, einen Verlust, welcher hauptsächlich durch den Brand der Städte Sundsvall und Umea in Schweden veranlaßt worden ist. Die Total ⸗Versicherungssumme be⸗ lief sich im Jahre 1888 auf 843 348 964 M, die Prämien⸗EGinnahme auf 1 861 745 41, die Prämien ⸗Reserve wurde ron 508 234 MÆ auf 564 033 M erböht.
— Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 13. Mai 1889 im „Berliner Hof statt.
— Ueber den Arbeiterausstand in dem westfälischen 2m liegen folgende neueren Telegramme des W. T B vor:
„ Ffsen a. R, 9 Mai. (W. T. B) Die Rheinisch Weft fädische Ztg.“ meldet: Die Krupp'sche Gu ßstablfabrik hat sich durch feste, in Oberschlefien und England abgeschlossene Verträge auf zwei Monate hinaus für ihren Kohlenbedarf vollständig gedeckt. Die Arbeitseinstellung hat auch im Essener Bezirk begonnen. Heute legten die Berglente auf den Zechen Giberg und Fin⸗ tracht‘, sowie auf Tiefbau‘ in Steele und Schacht 3 der Zeche Zollverein bei Caternberg die Arbeit nieder. Der Regierunge⸗ Präfident von Berlepsch aus Däffeldorf ist heute hier anwesend. Militär wird vorläufig nicht requirirt werden. Aumf der Zeche Matthias Stinner bei Carnap sind sämmtliche Arbeiter wieder angefahren. — Nachdem sich die Dortmunder, Wittener, Bochumer Bergreviere und ein Theil des Essener Reviers dem Strike der Bergarbeiter angeschloffen baben. beläuft sich die Gesammtzahl der Strikenden auf 70 000 Mann mit einer 2 von 71 000 t. Die Schalker Hochöfen und ch
Kohlenrevier
mehrere Eisenwerke bei Dortmund liegen still.
Bochum, J9. Mai. In einer heute Abend bier abgebaltenen,
von gegen 5000 Bergleuten besuchten Versammlung wurde einstimmig beschlossen, an den bekannten Forderungen der Lobnerböbung . e emma der Dauer der Arbensschicht una bänderlich fest⸗ zubalten. — 19. Mai. Gestern Abend kam es zu einem Zusam men ˖ stoß zwischen dem Militär und einem angesammelten Volks- baufen, wobei ersteres von der Waffe Gebrauch machte. Zwei Personen wurden getödtet, mehrere verwundet.
Dortmund, 106. Mat. Wie die Tremonia meldet, hat heute Morgen auch auf der Zeche Schleswig? bei Brackel (Kreis Dortmund) ein Zusammenstoß zwischen einem Militäc- Kom mando und Bergleuten stattgefunden, weil letztere der f rung, auseinander zu geben, keine Folge leisteten. 3 Arbeiter seien getödtet, mehrere verwundet. , .
Efsen a. R, 19 Mai. Der Rbeinisch⸗Westfälischen Itg. zufolge fanden gestern Abend in Dortmund und Bochum große Ansammlungen von Menschen statt, welche das Militär mehrfach verhöhnten und bedrohten. In Dortmund zerstrente sich die Menge schließlich um 11 Uhr in Felge des Grscheineng des Ober · Bürgermeisters ieding, der zum 2 zei geben aufforderte. In Bochum griff die Menge dag auch thätlich an, worauf das letztere von der ñ ft Gebrauch machte. . Bergleute wurden getödtet, mebrere verwundet. Auf der Dortmund benachbarten Sec. Sc reg * fanden ebenfalls n, ,, n, e
zum Einschteiten veranlaßten. uch wurden mebrere Personen getödtet und verwundet. — Von 18 im Do —̃ Wlegenen Zechen sind 14 im Strike ⸗Zustand. Im Revier es ruhig; die mei sten Zechen arbeiten., nur e Königin dlisabet · ist die eg nicht ange abern. Gelsenkirchen, 1096. Mai. In dem Piestgen Bergrevier find neuerliche Ausschreitungen der Strikenden nicht vorgekommen, Alles ist ruhig.