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ihrer Schulstellen
gegen das Vorjahr um 100 Mt.
'ünscht höhere Unter ung von bedürft
und Lehrerwittwen, sowie von Lehrgehülfen,
ur Ableistung ihrer Militärpflicht einberufen werden. Hem Staat geschehe für die Volksschulen zu wenig, Der Staat leiste bei den Gelehrtenschulen SJ auf 1 üler, 1300 M auf 1 Lehrer berechnet; bei den Realschulen 24 6 bezw. 800 MS; bei den Volksschulen nur 2 M bezw. 400 Er sei für eine höhere Exigenz zu Beiträgen an die Gemeinden. Dieselbe würde dem Ziele mehr zuführen, das im Auge zu behalten sei: der Uebernahme sämmtlicher Aus⸗ aben für die Volksschule auf den Staat. Der Staats⸗ reel habe sich zwar dagegen ausgesprochen, weil damit das Band, welches Schule und Gemeinde verknupfe, zerschnitten würde. Dieses Band sei bloß das, welches den Schuldner mit dem Gläubiger verbinde. — Eggmann ist gegen die angeregte Uebernahme der gesammten Schulgusgaben auf den Staat: der Lehrer sei kein Staats beamter, die Schule sei wesentlich eine . und sollte dies auch bleiben. — Becher ist gegen Verstaatlichung der Schule, welche eine wesentliche Erhöhung der Staatssteuern herbeiführen müßte, und stellt den Antrag, . Bei⸗ träge an Gemeinden zu den Schullehrergehalten der Regierung einen höheren Betrag, als den geforderten, zu verwilligen. — Sachs stellt den Antrag, der Regierung zu diesem Zweck weitere 100 000 S6 zur Verfügung zu stellen. — Staats⸗Minister des Kirchen⸗ und Schulwesens, Dr, von Sarwey, erklärt: er befinde sich in einer eigenthümlichen Lage, da die Regierung doch keinen Anlaß habe, einen ihr angebotenen Kredit mot aller Energie zu bekämpfen. Er wolle nur dagegen Verwahrung einlegen, als ob die Regierung bei ihrer Auf⸗ stellung etwa die Interessen der Gemeinden nicht nach allen Seiten . und thunlichst zu fördern gesucht hätte. Er wiederhole: die Regierung könnte allen Anforderungen mit der von ihr verlangten Summe genügen. Wenn die Kammer aber die Bitte um Einstellung einer höheren Summe stellen wolle, so verstehe es sich von selbst, daß die Regierung einen derartigen Beschluß in weitere Erwägung ziehen werde. — Der Antrag Sachs⸗Becher, der Regierung eine größere Summe als die verlangte zu Beiträgen an die Gemeinden zur Ver— fügung zu stellen, und die Bitte an dieselbe zu richten, daß Einleikungen für gesetzliche Regelung der Grundsätze für die i solcher Beitrage getroffen werden, wird mit 2 ehrheit angenommen. — Weiter wurden, ent⸗
sprechend den Anträgen der Finanzkommission, die Kapitel:
ai ,. 163 217 6 ( 16925 (), Taubstummen⸗ und Blindenanstalten 35 153 S6 C 11204 6), Wissenschaft⸗ liche Sammlungen 104 542 S6, Kunstschule und Kunstsamm⸗ lungen 102 376 MS, Kunstgewerbeschule 40 2000 6, Konser⸗ vatorium der vateriändischen Kunst⸗ und 6 msdenkmale 3700 MS, Staats sammlung vaterländischer Kunst, und Alter⸗ thumsdenkmale 25 500 6, Stagtsbeiträge an Privatvereine für Wissenschaft und Kunst 14 690 6, Beiträge an öffentliche milde Stiftungen und Anstalten zur . für ihren k in Jolgt der Aufhebung der Porto hen
120 ttz Kosten der Theilnahme an dem wissenschaftlichen Unternühmen der internationalen Erdmessung 1000 M6 ge⸗ nehmigt.
Braunschweig. Braunschweig, 11. Mai. (K.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen ze, Regent des Herzogthums Braunschweig, begab sich an seinem Geburtstage, am 8. Mai er., Mittags 1 Uhr, von hier nach Schloß Blankenburg a. H, nachdem Höchstderselbe mit den Prinzen Friedrich Heinrich und Jogchim Albrecht die Parade abgenommen und im Residenzschlosse Cour abgehalten hatte. In Blankenburg wurde der Prinz mit der Prinzessin und den ältesten beiden Prinzen auf dem Bahnhof von dem Offizier-⸗Corps und den Spitzen der Be⸗ 9 en begrüßt. Im i Sr. Königlichen Hoheit befanden ich auch GeneralMajor von Winterfeld, Hofmarschall Graf von der Schulenburg und Oberst-Lieutenant von Kotze aus Schwedt. Blankenburg sowohl wie Braunschweig hatten festlich geflaggt, und es fanden zahlreiche festliche Veranstaltungen und Diners statt. Am 9. t Familie . zurück. Auf eine Adresse des Stadtmagistrats und der Stadtverordneten hat Se. Königliche Hoheit folgenden Dank erlassen:
Der Stadt⸗Magistrat und die Stadtverordneten der Residenz stadt Braunschweig haben Mir zu der heutigen Wiederkehr Meines Geburtstages eine Adresse dargebracht, mit deren warm empfundenen, Meinem Herzen wohlthuenden Inhalt die künstlerische äußere Aus stattung wetteifert. Die in der Adresse ausgesprochenen Glückwünsche und die zum Ausdruck gebrachten Gefühle der Dankbarkeit und Treue haben Mich am heutigen Tage mit wahrer Freude erfullt. Indem Ich dem Stadt Magistrat und den Stadtverordneten Meinen auf⸗ richtigen Dank sage, verbinde Ich damit gern die Versicherung, daß Mir die Wohlfahrt der Residenzstadt Braunschweig wie bisher so auch in ginnt am Herzen liegen und daß deren Förderung Mir stets zu besonderer Genugthuung gereichen wird.
Schloß Blankenburg am Harz, den 8. Mai 1889.
Albrecht, Prinz von Preußen.
Die amtlichen „Anzeigen“ veröffentlichen zahlreiche Er⸗ nennungen, Besjörderungen und Ordens-Ver⸗ leihungen. Der General-⸗Major z. D. und Flügel⸗Adjutant von Wachholtz wurde zum General⸗Adjutanten ernannt und erhielt den Charakter als General⸗Lieutenant. Derselbe Charakter wurde dem General⸗Major z. D. von Rudolphi verliehen. Der Vorsitzende des braunschweigischen Landwehr⸗ verbandez, Hauptmann a. D. Dr. Frühling, erhielt den Cha⸗ rakter als Major, und der Ph. , 96 vyn der Schulenburg wurde zum Vize⸗O , . befördert.
Die Siadt Braunschweig hat sich zum n n Sr. Mgjestät des Kaisers, dem man zum 18. d. M. entgegensieht, großartig geschmückt. Der Weg, den der Kaiser fahren wird, gleicht einer via triumphalis. Die Burg Dankwarderode, die der Regent neu erstehen ließ, zeigt sich etzt . ersten Mal dem Beschauer in ihrer äußeren provi⸗ oris Vollendung mit Freitreppe und dem Verbindungs⸗
gang zum Dom. Sondershausen. Sondershausen, 11. Mai. (RNeg⸗ u. Bl.) Se. Durchlaucht der regierende Für st und Hoheit die Fürstin kehrten von Gehren hierher zurück.
10 Jahren
ai Abends kehrte die Prinzliche
ere ur lagarn. Wien, 11. Mai. (Wien. Zig) . ö ne enen es Herrenhauses findet am Dienstag, en 14. d. M., stait.
— 13. Mai. (B. T. B.) Der türk ische m. Ali Nizami Pascha ist nebst Gefolge auf der Reise nach
Berlin hier eingetroffen. . Zara, 12. Mai. (W. T. B.) Gestern w. in Suto⸗ more eine patriotische Gedenkfeier anläßlich des vor erfolgten Anschlusses des Gebiets von Spizza an die Monarchie statt. Der Bürgermeister bielt
eine Änsprache und schloß mit einem dreifachen Hoch auf den
Kaiser. .
Pest, 11. Mai. (W. T. 7 Im Unterhause gien Komlosfy (katholischer Priester) sich heute gelegentlich der Budgetdebatte in , , . Sinne aus. Der Minsster Baroß protestirie als Katholik gegen die Geschmack⸗ losigkeit Komlossy's, tadelte dessen Auftreten als für einen katholischen en fer unpassend und 1 sich gegen solches Vorgehen, damit. man nicht glaube, daß die Regierung es billige. Auch der Präsident rügte Komlossy's Verhalten.
Frankreich. Paris, 11. Mai. (W. T. B.) Bei dem heute Abend in dem Hotel de ville zu Ehren des Prä⸗ fidenten Carnot von dem Munizipalrath von Paris gegebenen Banquet erwiderte Carnot auf die Be⸗
, d,, des Präsidenten des wen, ,, e hr c en sei, alle . zu begrüßen, die zu dem Glanz der Ausstellung beigetragen. Unter diesen habe sich die Stadt Paris in hervorragender Weise betheiligt, und ihre Bemühungen seien von bisher nicht an,, Erfolg gekrönt worden. Diese bewundernswerthe Stadi, auf die Frankreich mit Recht stolz fei, dieser Bienenkorb von Arbeit, lasse sich nicht durch unfruchtbare Agitationen beseitigen, noch von friedlicher Arbeit abbringen. Die Bevölkerung von Paris dürfe einen guten Theil unserer Anerkennung für sich in Anspruch nehmen. Zwar sei die Arbeit noch, nicht vollendet, aber die Aufgabe, die noch zu thun ührig bleibe, sei leicht, denn fie entspreche ganz dem Empfinden der gast⸗ freien Stadt, die ihre Gäste willkommen heiße. Alle Volker würden in Paris die herzgewinnende Liebenswürdigkeit sinden, welche die Stadt so überraschend schnell für die Fremden in ein neues Vaterland verwandle. Alle Gäste würden Paris nicht ohne die tiefe Ueberzeugung verlassen, daß Frankreich schaffe für den Frieden der Welt, sür die Bexbrüderung der Völker. Carnot schloß mit einem von begeisterten Zurufen begruͤßten Toast auf die Stadt Paris,
Die Kammern . ihre Sitzungen am Dienstag wieder auf. Das Ministerium wird für die Berathung des Budgets die Priorität beantragen. .
Die ,,, des von Perrin bei dem Attentat auf den Präsidenten Carnot gebrauchten Revolvers durch den sach= verstaͤndigen Waffenschmied hat ergeben, daß derselbe nur mit Pulver geladen war.
— 6 Mai. (W. T. 1 Im ,,, . wurde gestern der . Poirier mit 313 Stimmen gegen den radikalen Leföpre zum Senator gewählt.
Rußland und Polen. Moskau, 11. Mai. (W. T. B.) Der . Prinz Arisugawa ist heute in das Ausland
abgerei . geren, 12. Mai. W. T. B). Der Schah von . passirte gestern . die russische Grenze bei shul fa, wo derselbe von russischen Würdenträgern und
einer Ehrenwache von 150 Kosaken empfangen wurde.
Italien. Rem, 11. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer begründeten Cavallini (Centrum) und Pais (äußerste Linke) ihre Interpellationen über die katholischen hne re, welche die Wiederherstellung der weltlichen Macht des Papstes verlangen. Pais fragte den Minister-Präsidenten Crispi mit Bezug auf Oesterreich-Ungarn: welches die Ab⸗ sichten Crispi's gegenüber der Haltung der Verbündeten Italiens seien. Italien achte auf das Gewissenhafteste die internationalen Verpflichtungen und Rücksichten; Oester⸗ reich Ungarn gehe jedoch Italien gegenüber nicht in der gleichen Weise vor. Der Minister Präsident Cris pi erklärte: der katholische Kongreß in Wien sei eine Privatversammlung gewesen, an der fast nur der niedere Klerus theilgenommen habe und in welcher nicht einmal der vierte Theil des öster⸗ reichischungarischen Episkopats vertreten gewesen sei. Es sei ein schwerer Irrthum, zu glauben, daß diese Kundgebungen von den betreffenden Regierungen provozirt wurden. Die ita⸗ lienische Regierung habe gar keinen Grund gehabt, sich hiermit u beschästigen, da sie zu eifersüchtig auf die eigene Unab⸗— kan ei, um sich in das zu mengen, was in anderen Staaten geschehen, um so mehr, als die Kongresse der Katholiken keinerlei Echo in der öffentlichen Meinung der betreffenden Länder gefunden hätten. Entfernt davon, sie zu unterstützen, hätten die auswärtigen Regierungen erklärt, daß die Papstfrage eine italienische sei, und hätten sich unablässig bemüht, durch ihre Haitung die Illusionen der e ufer dieser Versanimlungen zu zerstreuen. Der 20. September 1870 habe in Rom eine Schranke zwischen der Vergangenheit und der Zukunst errichtet. Die Ver⸗ gangenheit konne nicht wiederkehren, Italien fürchte derartige unnütze Versuche nicht; es sei stark genug, seinen Rechten Achtung zu verschaffen. — Pais erklärte sich durch diese Er⸗ klärungen nicht befriedigt. .
— 12. Mai. (W. T. B.) Der Kongreß der italie⸗ nischen Comitss des „Friedensvereins“ wurde heute mit einer Rede Bonghiss, der zum Präsidenten gewählt wurde, feierlich eröffnet. Anwesend waren 98 Delegirte, welche 39 Comitès vertraten.
. 11. Mai. (W. T. B.) Der Großfürst Paul von Rußland und der Kronprinz von Griechen⸗ land sind an Bord der russischen Panzerfregatte Demetrij“ von Piräus hier eingetroffen und werden um Mitternacht ihre Reise fortsetzen.
Niederlande. Amsterdam, 11. Mai. (W. T. B.) Obgleich das Befinden des Königs nicht so günstig war, um großartige Feste aus Anlaß des fie rigid rigen Regi e⸗ rungs-Jubiläums König Wilhelm's III. vorzubereiten, so wird doch der 12. Mai im ganzen Lande aufs Wärmste 66 werden. Seit der wunderbaren 2 im Befinden
es Königs während der letzten Tage sind Rommissionen und Gemeindercthe mit Festes⸗Vorbereitungen beschäftigt. Die Städte legen Schmuck an, und die Journale feiern den
einen Dank dafür aus, daß ihm Gelegenheit gege
Tag in Leitarnikeln. Am Montag werden hier Frei⸗Concerte auf den öffentlichen Plätzen stattfinden; das städtische Theater
die „Stadischauburg“, wird morgen den Arbeitern eine Frei⸗ Vorftellung geben. . Ha as, 12. Mai. . T. B.) Aus Anlaß seines vierzigjährigen Regierungs-Jubiläums hat der ier, . III. heute eine Proklamation erlassen, in welcher er die Hoffnung ausdrückt: Sein Volk könne bezeugen, daß er seine Versprechungen immer und zu jeder Zeit gehalten abe. Er wisse, daß sein Volk in den Tagen der reude wie des Kummers stets treu zu ihm gestanden, wie auch er sich stets bemüht habe, das Vaterland lücklich zu machen. Mit innigem Vanlgefühl gegen Gott, burg dessen Gnade das alte Van nn,, Oranien und den Niederlanden wieder hergestellt sei, blicke er auf die Ver⸗ gangenheit zurück und erflehe an dem heutigen Ehrentage den leichen e. Gottes für das Wohl und die Zukunft seines aufes und seines Volkes. Die Erinnerung an die Ver⸗ gangenheit sei die beste Gewähr, ö auch in gun uf Oranien und die Niederlande durch die Gnade Gottes in Eintracht stark und frei seien.
In der vergangenen Nacht ist es Sozialisten gelungen, in den großen ö rm einzudringen und die . demselben befindliche Fahne von Oranien durch eine rothe Fahne mit sozialistischer Inschrift zu ersetzen, was . in vorgerückter Morgenstunde entdeckt wurde. Dle rothe Fahne wurde sofort entfernt und die oranische wieder aufgezogen. Eine gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet.
Bulgarien. Sofia, 11. Mai. (W. T. B.) Prinz Ferdinand ist heute Abend nach Burgas abgereist, um dem Beginn der Arbeiten an der Eisenbahn Yamboli — 2 beizuwohnen. .
ie fünf Räuber, welche im vergangenen Jahre in der Nähe von Bellova ihr Unwesen trieben und von dem Kriegsgericht zum Tode verurtheilt wurden, sind heute früh ö gerichtet worden.
Burgas, 12. Mai. (W. T. B.) Die Minister, der Präfekt, der Kommandant von Philippopel, der bulgarische Agent in Konstantinopel und zahlreiche andere Gäste sind n n. Abend von Hamboli hier eingetroffen. Bei der Durch⸗ reise durch Karalunar und Yenizagra überreichten Deputationen dem Min e n bern tambulow Adressen, in welchen dieselben dem Prinzen und der Negierung für den Ent⸗ schluß zum Bau der Eisenbahn Hamboli⸗-Burgas ihren wärmsten Dank aussprechen. Die Stadt ist fifth Der Prinz wird heute Abend erwartet. Die Bahnarbeiten beginnen morgen.
— 12. Mai, Abends. (W. T. B.) Prinz Ferdinand ist heute Nachmittag 4 . hier eingetroffen und von den Ministern, den Militärbehörden, dem Klerus und dem Bürgermeister empfangen worden. Letzterer verlas eine 366 se. Bei dem Einzuge des Prinzen bildeten die Schüler
palier.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 10. Mai. Der Kronprinz befand sich gestern so e daß Se. Königliche Hoheit einige Stunden das Bett verlassen konnte. Bulletins werden deshalb nicht mehr ausgegeben. — Der Gesetz⸗ ausschuß des , ,, . mit 9 gegen 6 Stimmen be⸗ h en, dem Reichtztage die unveränderte Annahme der Regierungsvorlage, betreffend die ver chte fh des Strafgesetzes zur Hemmung der sozlalistischen Agitationen, zu empfehlen.
Zeitungõstimmen.
Das , Tageblatt“ bemerkt:
Der Reichstag hat die zweite Berathung über den Gesetzentwurf, betreffend die Alter. und Invaliditätversicherung der Arbeiter, die am 29. März begonnen, gestern zu Ende geführt. Man ist einig darüber, daß, abgesehen von den Verfassungsberathungen, bisher keine Vorlage den Reichstag beschäftigt hat, welche an. Wichtigkeit diesem Gesetzentwurf gleichkommt. Die Gründlichkeit, mit welcher der letztere von der deutschen Volksvertretung berathen wird, entspricht indessen auch vollständig dieser Wichtigkeit. Nachdem bereits auf die erste Lesung des Entwurfs drei Sitzungen verwendet worden waren, wurde der⸗ selbe einer al hoc zusammengesetzten Kommission zur Vorberathung übergeben. Diese Kommission verwendete auf die Erledigung ihrer Aufgabe 41 Sitzungen, von welchen eine für die Generaldiskussion, Il für die erste, G für die zweite Lesung des Gesetzes wie für die Feststellung des Berichts und die Berathung der eingegangenen Petitionen erforderlich waren. Zwischen der ersten und zweiten Berathung in der Kommission hatte sich außerdem eine ern, en aus den in der Frage sachver⸗ ständigsten Mitgliedern der Parteien gebildet, welche in Gemelnschaft mit Vertretern der verbündeten Regierungen sich über die Hauptprinzipien der Alters- und Invaliditätsversicherungs⸗ vorlage beriethen und verständigten. Mehrere Paragraphen des Ent⸗ wurf, und zwar diejenigen, welche die Bestimmungen über die Renten⸗ und Beitragtzbemessung enthalten, gelangten zu einer dritten Lesung an die Kommission und wurden in derselben auch einer Abänderung unterzogen. Inzwischen war das Plenum des Reichstages selbst in die zweite Berathung eingetreten, und diese hat, nachdem sie heute geschlossen, nicht weniger als is Sitzungen fast ausschließlich in Anspruch ge⸗ nommen. Es sind in ihr nicht bloß die Einzelbestimmungen des Gesetzes, wie schon vorher in der Kommission, den eingehendsten Er örteruüngen unterzogen worden — erstreckte sich doch beispielsweise die Debatte über die Renten- und Beitragsbemessung über nicht weniger denn 3 Sitzungen —, sondern von Zeit zu Zeit nahm die Spezial⸗ diskussion völlig den Charakter der Generaldebatte an. Beide, General wie Spezialdebatte, werden sich in den nächsten Tagen während der dritten Lesung wiederholen. Wer Angesichts dieser That⸗ sachen den Muth findet, davon zu sprechen, es sei die Frage der Alters⸗ und Inpaliditätsversicherung noch nicht reif zur Entscheidung, ihre richtige Lösung verlange einen weiteren Aufschub, der muß ent⸗ weder von der Fähigkeit des Reichstages, in so langen Berathungen
ch ein kompetentes Urtheil bilden zu können, einen schlechten Begriff aben, oder er ist bei seinen Behauptungen von Motiven geleitet, welche außerhalb der Sache selbst ihren Ursprung haben. Andererseits hat der Reichstag in seiner Majorität gezeigt, daß er von den früheren Angriffen der Oppositionspresse, als ob er die Vorlage babe durch⸗ peitschen wollen, unberührt geblieben ist. Möge so gewaltigen An ⸗ strengungen der schließliche Erfolg nicht fehlen!
sc ö Die, Landes⸗Zeitung für Elsaß⸗Lothringen“ reibt:
Der Landesautzschuß darf auf die Ergebnisse seiner TVI. Session mit besonderer Befriedigung blicken. Die Bevölkerung wird aus den Vorlagen, welche ihren Vertretern nge nf, sind, und aus dem Verlaufe der Verhandlungen von Neuem die Ueberzeugung gewonnen haben, daß die Regierung sich die thatkräftige Förderung der Wohl⸗ fahrt des Landes angelegen sein läßt. .
Von allen Seiten ist mit freudiger Genugthuung begrüßt worden, ej sich die Finanzen Elsaß Lothringens in einem glänzenden Stande befinden, sowohl in Folge der wachsenden Ueberweisungen Seitens des
eichs, wie der Entwickelung der eignen Einnahmeguellen des Landes. Eg ist dadurch ermöglicht worden, berechtigten
Wünschen, Bestrebungen und Bedürfnissen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens auch mit finanziellen Unterstützungen entgegen zu kommen. Es darf in dieser Beziehung an die reichen Mittel erinneit werden, welche bewilligt werden konnten für den Ausbau des Eisenbahnnetzes, für dessen Entwicklung auch die Reichs- Gisenbahnverwaltung das dankenswertheste Entgegenkommen beweist und große Opfer bringt. Als ein Akt vorausschauender Fürsorge für die Hebung der . wirthschaftlichen Lage darf weiter die Bereitstellung von Geldmitteln sowie die umfassende Vorbereitung der technischen Unterlagen für den Ausbau und die Vertiefung der Kanäle bezeichnet werden.
Aus dieser Vervollständigung und Verbesserung der , wird nicht nur die Industrie, deren fi durchweg günstige Lage in den Berathungen des e, , , g es wiederholt hervorgehoben werden konnte weitere Vortheile ziehen, sondern, direkt oder indirekt, auch die Landwirthschaft, schon um der engen n, , willen, in der . mancher — oft nur scheinbarer — Gegensätze alle Erwerbs⸗ zweige der Bevölkerung eines Landes stehen.
Die besonderen Schwierigkeiten zu heben, mit denen die Land wirthschaft, wie überall, so auch in Elsaß / Lohringen zu kämpfen hat, ist nach wie vor eins der rornehmsten Ziele der Verwaltung, welche in dieser Besiehung durch den hingebungsvollen Eifer des Landwirthschaftsraths erfolgreich unterstützt wird. Die . en der landwirthschaftlichen Bevölkerung sind nicht nur durch Bewilli⸗ D von Geldmitteln für Meliorationen, Herstellung von Sammel⸗
ecken, Flußkorrektionen u. s. w. gefördert worden, sondern die
Regierung hat es sich s . sein lassen, überall für diese n n . einzutreten — wir erlnnern da nur an die Berücksichtigung der Beschwerden bezüglich der Ausführung des , , ,,. Vor allem aber sind hier hervorzuheben die wiederholt skizzirten Ge⸗ setze, welche Ordnung und Sicherheit in die Grundeigenthumgtwerhält⸗ nisse bringen und dadurch auch zur Hebung des landwirthschaftlichen Kredits beitragen werden. — Nicht minder hat die Regierung gezeigt, daß sie an den , ,, zur Hebung des Gewerbesz und des , n lebhaftesten Antheil nimmt und bereit ist, dieselben mit Rath und That zu unterstützen.
Faßt man alle die Thatsachen und Symptome zusammen, welche sich bei einem Rückblick auf die abgelaufene Session des Landetz Autz— schusses ergeben, so wird man sich nirgends der Ueberzeugung ver— ' . können, daß die Wohlfahrt des Landes in gedeihlichem Fort- chreiten begriffen ist. Möge die Hoffnung sich erfüllen, daß keine feindlichen Cinflüsse von außen diese glückliche Entwicklung stören, und daß die Verhältnisse bald die Beseltigung gewisser Abwehrmaß— regeln gestatten werden. In diesem Wunsche darf sich die Bevöl⸗ kerung eins wissen mit der Regierung des Landes.
— Unter der Ueberschrift „Unsere industrielle Zukunft“ führt die „Deutsche volkswirthschaftliche Cor⸗ respondenz“ aus:
i Bitmarck brachte hekanntlich gleichzeitig mit seinen zoll⸗ politischen Reformen die Samoa ⸗Vorlage als Einleitung einer aktiven überseeischen Politik ein und bewietz dadurch, daß (r wahrlich den innigen Zusammenhang genau zu schätzen weiß, welcher zur Gewinnung elner gesunden Industriebasis jzwischen der zollpolitischen Abwehr der autländischen Konkurrren; und der Befreiung der heimischen Arbeit von dem Alp der Ueherproduktion vermittelst veg überseeischen Absatzeös be— steht. Freilich sind unsere Freihändler anderer Meinung; sie be⸗ haupten hartnäckig, ein 6. Industrieerport sei von einer aktiven Kolonialpolitik und dem Be ö eigener Kolonien nicht abhängig, ob wohl dieser groben Illusion dse statistische Thatsache schroff entgegen⸗ steht, daß alle Exvortländer nur in ihren eigenen Kolonien einen sicheren und steigenden Markt besitzen, während der Absatz nach fremden Ländern immer unsicher und schwankend ist.
Was nun das Bedürfniß der Industrie nach überseeischen Absatz⸗ märkten betrifft, so ist das heute in allen Industrieländern unver— kennbar vorhanden, indessen tritt es bei der großen Marnigfaltigkeit der wirthschaftlichen Erscheinungen dem Tagetzpolitiker noch nicht so grell und überwältigend entgegen, wie es bei Ereignissen der S ist, die wie z B. ein Erdbeben, ein Ungewitter, eine kriegerische Invasion u. s. w. mit plötzlicher Furchtbarleit hereinbrechen. je industrielle Produk⸗ tionssteigerung und die ins Wunderbare wachsende Leistungsfähigkeit der modernen Technik hat mehr Aehnlichkeit mit denjenigen Vorgän⸗ gen des Körpert und detz Staats, welche in den Anfängen nur da wissenschaftlich bewaffnete Auge detz Fachmannes erkennt.
In der That, die wachsende Leistungtfähigkeit der modernen Technik hat für die Inrustrie, für das darin angelegte Kapital und die darin arbeitenden Menschen die (Gefährlichkeit eines schleichenden Uebelt, wenn mit der Großartigkeit des technischen Fortschritts nicht eine entsprechende Großartigkeit der Absatzerweiterung 6 in Hand geht. Diese Behauptung ist nicht paradox; ie läßt sich durch Zahlen ohne Weiteretäz beweisen. In dem größten deutschen Bundet staat, in Preußen, gab es zu Anfang. 1879 bereits 32 411 feststehende Dampf ⸗ kessel und 29 89h feststehende Vampfmaschinen; die Zahl der ersteren stieg 1888 auf 45 575, also um 40069, und diejenige der Dampf maschinen auf 43 370, also um 45 00); gleichzeitig vermehrten sich aber auch die beweglichen Dampfkessel und Lokomobilen von 5536 auf 11 571, mithin auf über das Doppelte. — Die Steinkohlen produktion Deutschlands belief sich im Jahre 18572 auf 33,3 Mill. Tonnen, 1888 dagegen auf 65,3 Mill.; an Braunkohlen wurden im ersteren Jahre 9 Millionen, 1855 aber 165 Mill. Tonnen gewonnen; ähnlich wuchs die deutsche Roheisenproduktion von 1,ů99 Mill. Tonnen im Jahre 1872 auf 4,3 Millionen im Jahre 1888, also auf weit über das Doppelte. .
Diese Andeutungen ließen sich noch lange fortsetzen. Außerdem aber bringt noch fast jeder Tag neue Erfindungen, die gleichbedeu⸗ tend sind mit einer Vermehrung der industriellen Leistungsfähig⸗ keit, einer sprungweisen Steigerung der Produktion und den damit leicht vereinten ökonomischen und sozialen Gefahren. Es schleicht also ohne Zweifel ein Uebel von wahrhaft großer Ge fährlichkeit heran, welches sämmtliche Industrieländer auch vollkommen erkennen, indem sie sich dagegen durch eine möglichst greßartg ge⸗ plante Kolonialpolitik zu rüsten suchen. Allein keiner Regierung werden diese Anstrengungen so schwer gemacht wie der dentschen.
England bet in Asien. Amerika, Australien und Afrika Kolo nisations · und Absatzgebiete von unermeßlichem Umfang; dieselben kommen seiner Industrie in der ausgedehntesten Weise zu Gute. Frankreich besitzt ein großes Kolonisationsgebiet in Alrika und sucht seinen Einfluß in dessen Nachbarländern zu erweitern. Italien bat neue Kolonien am Rothen Meere erworben und strebt gleichfalls nach einer Aus- dehnung derselben Sogar Spanien und Portugal, selbst kaum im Stande, ihren jetzigen Kolonialbesitz gebörig auszunutzen, streben nach Ver- mehrung des überseeischen Gebiets. Nur in Deutschland, demjenigen Lande, welches zur Begründung seiner industriellen Zukunft der eigenen Kolonien am bedürftigsten und seiner Bevölkerungskraft wegen ihrer Ausnutzung am meisten gewachsen ist — in Deutschland werden derartige Bestrebungen noch heftig bekämpft von einem Häuflein un= verständiger Leute, welches zwar klein, aber höchst oppositionslustig ist und die bereits erworbenen Kolonien am liebsten wieder beseitigen möchte, auch alle darauf verwendeten und noch zu verwendenden Mittel als eine Verschwendung des Vollgvermögeng hinstellt? Aber das deutsche Volk in seiner überwiegenden Mehrheit ist anderer Ansicht; es hat erst kürz lich wieder durch seine Vertreter seine Zuftimmung zu der ener⸗ gischen Fortsetzung der Kolonialpolitik der Regierung in erdrückender Mehrhelt ausgesprochen und wird auch in Zukunft nicht gestatten. daß ein Fingerbreit von den einmal erworbenen deutschen Gebieten jenseits der Meere wieder preisgegeben werde, indem es wobl eingedenk ist der hohen Bedeutung, welche die Kolonien für die nationale Wobl⸗ fahrt in Zukunft einzunehmen berufen sind.
Gentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 19. — Inbalt: Amtliches: Personal ˖ Nachrichten. — Nichtamtliches: Die Ausstellung für Unfallverhütung. J. — Das Baurecht im Entwurf des bürger⸗ lichen Gesetzbuchs. — Der Neubau eines Justijpalastes in Rom. — Die Gewinnungsfestigkeit der Erd⸗ und Felgmassen in Einschnitten. — Vermischtes: Anstellungsvvmerhältnisse der preußischen Baubeamten. — Preisbewerbung für ein Kaiser Wilhelm⸗Denkmal in Köln. —
reigausschreiben für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des
chutzes gegen Feuersgefahr. — Preisbewerbung für ein Denkmal für den Grafen Fritz Reventlow und Wilhelm Beseler in Schleswig. — e, re,. für ein neues Rathhaus in Neustädtel. — Preis- ewerbung für eine protestantische Kirche in Basel. — Baudirektor Dr. von Ehmann F. — Jacqmin .
sunst, Wissenschaft und Literatur.
Von dem Gesetz, betreffend die Erwerbs. und Wirthschaftsgenossenschaften, ist ein besonderer Abdruck im Verlage der Norddeutschen Buchdruckerei (Berlin 8W., Wilhelmstr. 32) erschienen und zum Preise von 40 5 zu an
— Kavalleristen · Träume!“. nter diesem Titel ver⸗ öffentlicht ein Kavallerist im Verlage von Max Babenzien (Rathenow) eine Reihe von kleinen e, in denen er Gedanken und Ansichten über die wichtigsten kavalleristischen gie, zum Ausdruck bringt. Er verwahrt sich dagegen, daß man aus dem Titel die Vermuthung herleiten könnte: es seien Utopien, denen er hier nachhinge, sondern er wolle nur dasz berühren, wag erreichbar sei, was Liebe und Gnthusiasmut für diese schöne Waffe und der Wunsch, zu ihrer Ver⸗ besserung mitzuwirken, in ihm zur n, e,, reifen ließen. Fern von jeder Sucht, zu tadeln und abzusprechen, hätten ihm Ideale vor Augen geschwebt, die zu verwirklichen man nichts unversucht 6 n dürfe, wenn ung das Grreichbare zu Theil werden solle. In der Einleitung geht er deg Näheren auf das von ihm als wünschenswerth bezeichnete Ziel ein und giebt die Mittel und Wege an, wie man dasselbe erreichen könne. Im w. Abschnitt bespricht er sodann die Einzelausbildung, im zwesten die relterliche Erziehung unseres ler. an Offizieren, im dritten die Thätigkeit der Unteroffiziere; er gelangt dabei zu Resultaten, die er in sechs Punkten genauer erörtert. Im vierten Abschnitt fordert er eine Verminderung des vom Kavallerleyferd zu tragenden Gewichts; von der Last, nf gegenwärtig 240 Pfund Unt will er 50 (. weggenommen sehen ohne daß dadurch das Pferd und sein Reiter kriegzuntüchtig zu werden brauchten. „Fütterung und
ferdewart“ betitelt er den nächsten Abschnitt, behandelt sodann dag tampagnereiten und die , , m, und spricht zum Schluß die Hoffnung gut, daß in Zukunft dleg oder jeneg von inn hier ge⸗ machten Vorschlägen verwirklicht werden möchte. er Preis der Broschüre ist 1
— Wolken und , , . Novellen und Erzählungen von Joseph Spillmann. Dritte vermehrte Auflage. Freiburg im Breitzgau, 1858; Herder'sche Verlagszhandlung. (kl. 8. S. H54, Pr. H MS) — Der durch dasz zur Belehrung und Unterhaltung der reiferen Jugend bestimmte Buch „Rund um Afrika“ und einzelne kulturhistorische Schriften bereitJ vorfheilhafte bekannte Verfasser liefert in diesen acht Novellen vornehmlich Stimmungsbilder und GEpisoden aus vergangener Zeit, deren geschichtliche Treue ebenso sehr den genauen Kenner der Geschichte, wie die feine Zeichnung der vorgeführten eigenartigen Personen ihn als seelen kundigen Menschen kennzeichnet. Er versteht die Tiefen des menschlichen Herzens offen zu ö in dem Jubelton der ungezwungensten Heiterkeit wie in dem unterdrückten Schrei der Verjzwelflung. Die Form der Darstellung ist künstlerisch vollendet, und der Ausdruck der Empfindungen entspricht der Natur. Ein gleich gesunder wie natürlicher Geschmack, gemüth⸗ liche Sprache und ein stets frischer Humor ziehen und regen den Leser wohlthuend an.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Wien, 11. Mai. (I. T. B) Dem offlüiellen Saaten standebericht vom 5. Mat zufolge übte die Witterung im Allge⸗ meinen einen wohltbätigen Einfluß auös. Die Wintersaaten sowie die frühze itig gebauten Sommersaaten stehen zumeist sehr hoff⸗ nungtvoll und werten von mehreren Seiten als geradezu ausgezeichnet bezeichnet. Ziemlich zahlreich wird berichtet, daß ein so günstiger Stand seit vielen Jahren nicht zu sehen war; nur in Galizien ist der Durchschnittsstand mittelgut zu nennen.
Gewerbe und Handel.
Berlin, 11. Mai,. (Bochenbericht für Starke, Stärke⸗ f abrikate und Hülsenfrüchte von Mar Saberst z) Ia Kar- toffelmehl 23 — 255 M, La. Kartoffel stärke 224 — 23 SSt, IIa. Kar- toffelstärke und Mehl 21— 77 S, feuchte Kartoffelstärke loco und Parität Berlin 11,50 „M, gelber Syrup 25 — 28 „M, Cavillair⸗ Export 27 — 25 M, Capillair Syrup 26 — 27 4A, Kartoffelzucker GCapillair 261 — 27 , 37 — 40 S, Bier⸗Couleur und weiß, Ia. 34 — 35 MS, do sekunda 314— 32? M6, Weizen⸗ stãrle e,, 34 — 35 M, Weiz enftärke . 36 — 37 4, Hallesche und Schlesische 37 - 37 M, Schabe⸗Stärke 32— 33 *, Mais- Starke 33 34 M, Reisstärke (Strahlen) 66 — 47 M., do. (Stucten) 45 — 44 4, n,, , 1 — 20 1M, Kocherbsen 18 — 21“ M grüne Erben 15 —20 AM, Futtererbsen 14 — 155 , Leinsaat 21 —23 A, Linsen,
roße 42 — 54 M, do. mittel 30—- 2 M do. kleine M —23 A, gelber Senf 16— 21 M, Kümmel 44— 45 M, Mais loco 12 — 13 AÆ, Buch- weizen 14—16 M, inländische weiße Bohnen * — 4 AÆ, breite Flachbohnen 25 - 30 M, ungarische Bohnen 21— ** A, galizische und russische Bohnen 18— 20 Æ, Hanfkörner 16— 13 A, Leinkuchen 16—18 M6, Weizenschale 1 — 106 1, Roggenkleie 1— 105 , Raps kuchen 134 — 14 Æ, Mohn weißer 36 — 49 MÆ, do. blauer 33 — 35 A, Hirse, weiße 1 — 21 M Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien roa mindestens 10 090 kg.
— In der außerordentlichen Generalrersammlunz Union“, Baugesellschaft auf Aktien wurze der auf der Tagescrdnung stehende Antrag der Verwaltung auf Erhöhung des Scune axital? zur Ablösung schwebender Verbindlichkeiten abgelebat — Im Arschluß hieran stellte ein Aktionãr den Antrag, sofort eine nene außererdentliche Generalversammlung zu berufen, a-f deren Tagescrd nung Riederum Erhöhung des Grundkapitals um 350 90900 Æ jur Ml fang scrwe- bender Verbindlichkeiten· steht, und diefer Antraz warde mit *1 gegen 168 Stimmen zum Beschluß erboben.
Die „ Schles. Ztg. berichtet ν ο eri hlefis chen Eifen- und Metallmarkt: Der anbaltende Sedarf an Sckmelimateria-
do. gelber 257 — 26 ÆA, Rum ⸗Couleur 37— 40 M, Dextrin, gelb
5 i tãgliche h darũber
i . isen stebt daber aater fettem bas; Verrãẽt se e frei rechanden —
diges Roheifen sind nar in wãsrgem d Die gisengießereien find mit Aufträgen in Felge der a Rerrer umgebenden Errichtungs - und Gregãnjanarbeiten ir anlagen gut verseben und mußten theilweise Ueber Gbickten dit 3 Hälfe neben. — Der Markt für Stadeise n- and Stabl-
, seinen lebbaften Gef mad ge ie Aussicht auf eine geficherte Fertfüb der rt
Lage. Die RWegsamkeit. mit welcher in — — — schiaen · und Brückenbau · Anstalten, alg den derdecragendsten Ser- arbeitungestãtten der Wal jr abrikate. gearbeitet wird. and der Nate
der denselben vorliegenden Aufträge giebt am besten den Maßstab für die n , ab, mit welcher in den Eisen⸗ und Stabl⸗ werken der Betrieb zu führen ist. Verschiedene Werke haben in lg der auf Monate hinaus zustehenden Aufträge mit ihren Arbeiten einen außerordentlichen Aufschwung genommen, und gehen einer wei⸗ teren lar . in ihren Einrlchtungen und Leistungen entgegen. Das Augland betbeiligte sich in bern, ,, . Weise an den Bezügen von Handels ⸗ Profileisen und Blechen. Die Preise sind fest; Stabeisen (im konkurrenzfrelen Bezirk) 14,25 — 14,50. , , . 16— 16, O0. M, Kesselbleche 17 — 17,75 M — Auf dem Zinkmarkt 7 fee . liche Posten auf Grund bestehender Abkommen in den Markt über; ein Nachgeben im Preise machie sich nicht bemerkbar. W. H. v. Giesche' z Erben 5 , Hohenlohe⸗Marke 34,30 M Blei behauptete selnen bisherigen Prels und fand ziemliche Nachfrage.
— Ueber die Arbeitseinstellung im westfälischen Kohlenrevier liegen folgende neue Meldungen des. W. T. B. vor
Essen a. R., 11. Mai, Abends. Wie die Rhein Westf. Itg.“ meldet, waren heute hler Vertreter sämmtlicher Zechen des Ober ⸗Bergamtsbezirks Dortmund versammelt. Dieselben beschlossen in Gegenwart des Ober Präsidenten von Hagemeister und der RNegierungtz · Pra ,, von Berlepsch und von Rosen eine Erklärung an die Bergleute, in welcher es nach einem Hin⸗ weis auf daß ungesetzliche Vorgehen derselben heißt: „Im Interesse der zukünftigen Entwicklung der Arbeittöerhältnisse innerhalb des . und zur Aufrechterhaltung der festen Grundlagen, auf denen dieselben beruhen müssen, könnten wir in dem uns jetzt von den Arbeitern ungesetzlich aufgenöthigten Kampf lediglich die Macht- verhältnisse entscheiden lassen. Wir erwägen jedoch die ungewöhn⸗ lich ernsten Folgen, welche die längere Fortdauer der Arbeits- einstellung nicht nur für unsern Bezirk sondern auch für die weitesten Kreise deg Vaterlandes hat, und erklären deshalb rüchaltlos, da lede einzelne Grubenverwaltung unseretz Bezirks bereit und ernstli arch fn ist, den Arbeitern, wenn 1 die Arbeit wieder aufgenommen haben werden, erhöhte Löhne zu bewilligen. Etz ist unmöglich und ar ,, wie jeder Bergmann weiß, eine allgemeine Lohnerhöhung in bestimmter prozentualer Höhe für den Bergarbeiter vorzunehmen, und deßhalb sinnlog, eine solche zu ver⸗ sprechen. Wir beanspruchen aber für unsere feierliche i, r, . ufer das volle Vertrauen, welche hem Ernste und den Schwierig⸗ kelten der Lage entspricht. Watz das Verlangen, die zur Zeit 8 Stunden unter Tage betragende Arbeitszeit abzukürzen, betrifft, so entbehrt dat selbe e. sachlichen Begründung.“
Gelsenkirchen, 12. Mai. In einer heute in Essen att⸗ gehabten Rersamm lung von Hergarbeitern wurde beschlossen, morgen auf allen 42 Zechen det ö Reyiert die Arbeit niederzulegen. In dem Gelsenkirchener Kreise wurde his heute die Ruhe nicht gestört Dortmund, 15. Ma Die Arbeiterbewegung ist im Zunehmen. Drohende Ansammlsungen von Arbeitermassen sind vor den Zechen, um den Betrieb der Wasserhaltungz⸗ maschinen zu stören und die Gruben zum n, zu bringen. Banden, mehrere Hundert Mann stark, ziehen umher, um die noch arbeitbereiten Bergleute zum Streiken zu zwingen. Die Belegschaft der Zeche „Margarethe, Kreis Hörde, hat Lie Arbeit wieder aufgenommen und will rie Arbeit fort etzen, wens sie auf dem Wege von und nach der Zeche vor Gewaltthätiateit Strifender geschützt wird, was jetzt nicht zu erreichen ist, Unter der= selben Vorautzsetzung würden auch auf einigen anderen Zechen die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Die Wasser werk⸗ an der Ruhr, welche den ganzen Industriebezirk versorgen, sindl bedrght.
Essen a. R, 135. Mai, Mittag Der Rhein ⸗ Kent tg.“ zufolge hatte die entgegenkommende Erklärung des bergan lichen Vereint, welche schon am Sonntag in allen 57 des DOber⸗Bergamttzbezirks angeschlagen worden war, bisher keine Wirkang, vielmehr haben mit verschwindenden Ausnahmen auch die , , der Zechen des Essener Revier heute die Acheit niedergelegt. Die Zahl der Strikenden beläuft sich jetzt aut M O09 mit einer Tagesfarderung von 93 0090 Die Ruhe und Ordnung ist im gesammten Ober Bergamt bezirk Dortmund seit Sonrabend nirgendwo geftärt worden; alle gegentheiligen Melzungen find falsch. Das Gerächt von einem Zusammenftoß zwischen Militär und Bergleuten auf der Zeche Margarethe und bei Aplerbeck und von dabei vorgekommeger maßssenhafter Törtung und Verwundung besGränkt sich darauf, daß am Sonnabend Abend junge Burschen auf Seldaren schofsen, worauf zwei Excebenten verkartet wurdeg Ja Gen aas Umgegend liegt noch kein Militär, die Polizei ift urg. bärgerliche Hülfe⸗Polijeibeamte, welcke mit Urifgrmstücken rad ch;ar- erer Binde versehen siad, verstãrkt οr ben
Die Jahresrechnung der Westdentschen Berj i kern age Aktien⸗Bank ia Essen ergiebt einen Gewien ron 2235 127 A3 X demselben werden dem Kexital Reserzetent⸗ 22512 A, dem Diere- sitione fonds für besondere Fälle 14 300 Æ ed dem Relitten- a. PVensiongs⸗ Unterstũtzuage fonds 190 0900 α überwiesen, 130 0 A als Dividende von 75 Æ auf die Aftie ( — 123 ** der Ginjahlung) gejeklt und die nach Entrichtung der fatrt-⸗- za vertraggs maßigen Gewinnarntheile rer leiberren 3, anf neue Rechnung rergerragen Der Karital-Rererrefent fendt fich zumüglich seiner Zir en nunmehr auf 457 M AÆ, der Tier ct icas- kondg für besendere Fälle an 0 o A Das am Jabres Glrffe n Kraft befindliche Ver sichernngekarital ist gegeCer das Berjaße T . Millicnen auf 1 MS 63 255 A, die Prämien- Finagaktae g 7 2 An auf 1 20 541 A gestiegen.
Jen a. 11. Mai (S T. B) Der Ar chteratt der Seim ar-⸗ Geraer Eisenbabn⸗-Gesellsckaft beickleß leriglik mir die Stammxyricritãten die Vertheilnag einer Dirideade z 3. da.
Bien, 11. Mai. (B. T. BS) Die Generalerianrn lang der Larl-Ludwigs⸗Bakn keschleß. aa die Lreczentiger 3arien det Aktien karitals feine Naczabkluag in leiter reer nach Beftreitræag der Pricritãtenzinsen den Jalicenren mit st H einzel ẽ en
Londen, 11 Mei (S T. B) Anm der Tine 10 Beijen⸗ lad ungen angebeten.
Slasgem, 11 Mei (SG T. S) Die Berräthke ren Robeisen in der Stare belana h =, e, s Teng gegen NS 5e Tea in recigen Scker Die Zerl der in Betric beftarlicken Heckẽfen 75 geger 7 m rigen
. 1 1 Mei (B T B Dag Jemrnal Pari meldet. die Kegiernng werde an Dienftag cinen ven der Gg compte- Bank ane gearbereren Gatwarf berntten, in welchem erörtert wird. wie dem Liquidater der FTaggma-Gei6ell (chat, Brnnet, die nötbigen Mittel j 2crscafen e, ra die Arbeiten am Danamr- Kanal während der Zet a reren, welche jür die Borurberzen in der Grüadna ctrer Tes Geck daft erforderlich ist. Der Entwurf sell die Las eden de J 00 Bont zu 25 Fr. in Zorsen vorscklagen, die is d eker n. 100 Fr. rüchablbar wären. Bon den dad arc errieltes 1 Milienen sollen 15 Millionen der Vanama-
Sesellschaft . nerder — 12. i G T S) Der Strike der Weber in
Thijr an der tere ift darch gegenseitige Tome ffionen der Arbeiter zan der Arbeitgeber been igt.
New ⸗JYerk, 17 Mei (D. T B) Der Werth der in der er gangeren Wecte eingefübrten Baaren betrug 1920 220 Dedars. gegen 9 sis ee Dell. in der Berwocht; davon für Stoffe 10247 Del, gegen 277 430 Dell der Borwoche
ETubmifsianen in Mnßlande. . Ita lien. D 21. Mai. Tar in. Freterrura. Jahren bedarf an gema chener Rad enrtfetteter elle für die Strrsanftalt zu Bolten in 3 Sorsen: 18 M Kg zn 26 20 Lire, 8 oo ke z 15 5) Rirt 1M , m, ö arr. D 2 mn, Bene di 3 Nara. TIP re- fe ĩ de st of fe ver nr f chi tarteicher. Bor- win ng renner 16 EWG Sire.