Dr. Brandl, Professor (Englisch),
nich Knoke, Professor (evangelische Theologie und Hebrãi
Dr. Schering, Professor (Mathematik),
Dr. Schwarz, Professor (Mathematik),
Dr. Voigt, Prosessor (Phnsit), .
Pr. V. Meyer, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Chemie), .
Pr. H. Wagner, Professor (Geographie),
Pr. Ehlers, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor Goologie) .
Dr. . Professor (Botanik), =
Pr Ziedis ch, Professor (Mineralogie);
s) für die Provinz Westfalen in Münster: ordentliche Mitglieder:
Dr. Rothfuchs, Provinzial-⸗Schulrath (Pädagogik, zu⸗ gleich Direltor der Lommission)
Pr. Sto ck, Professor (Deutsch, zugleich Vertreter in den Direktionsgeschäften),
Pr. Langen, Professor (klassische Philologie),
Dr. 866 l, Professor (klassische Philologie),
Dr. Sturm, Professor (Mathematik),
Dr. Kaufmann, Professor (Geschichte und Geographie),
Dr. Schwane, Professor (katholische Theologie und Hebraisch), ; .
Pr. Spicker, Professor (Philosophie und Propädeutik),
Dr. Hagemann, Professor (Philosophie und Propä— deutik),
Pr. Bre feld, Professor (Botanik), ö
Dr. Hit torf, Geheimer Regierungs-Rath und Professor (Phrfih, . V
Dr. Körting, Professor (Englisch und Französisch),
Niem ann, Konsistorial-Rath (evangelische Theologie und Hebrãisch),
Dr. Ho sius, Professor (Mineralogie),
Dr. Landois, Professor (Zoologie),
Dr. Salkowski, . (Chemie),
Dr. Lehmann, Professor (Geographie);
9) für die Provinz Hessen⸗-Nassau in Marburg: ordentliche Mitglieder: Dr. Zincke, Professor (Chemie, zugleich Direktor der Kommission), . Dr. Birt, Professor (klassische Philologie), Dr. Nei se, Professor (klassische Philologie und Geschichte), Dr. Wissowa, Professor (klassische Philologie), ; h Bergmann, Professor (Philosophie und Propä— eutik), Br. Schröder, Professor (Deutsch und Literatur), Dr. Lehmann Hmrofessor (Geschichte), Ache lis, Pzofessor (evangelische Theologie), Web er, Prosessor (Mathematik), Stengel, Professor (Französisch), Fischer, Professor (Geographie), Feußner, Professor (Physik), Göbel, Prosestor (Botanih, Gre eff, Professor (Zoologie), Bauer, Professor (Mineralogie); außerordentliche Mitglieder: Graf von Baudissin, Professor (Hebräisch), Dr. Vie tor, Professor Gr ehh ), Pfarrer Weber (katholische Religionslehre);
10 für die Rheinprovinz in Bonn: ordentliche Mitglieder: Dr. Neuhäuser, Professor (Philosophie und Pädagogik, zugleich Direktor der Kommission), Dr. Mangold, Konsistorial⸗Rath und Professor (evan— gelische Theologie und Hebräisch), Dr. Schrörs (katholische Theologie und Hebräisch), Dr, Usen er, Geheimer Regierungs-Rath und Professor (klassische Philologie), Dr. Nissen, Geheimer Regierungs-Rath und Professor (alte Geschichte), Dr. Ritter, Professor (mittlere und neuere Geschichte), Dr. Rein, ö (Geographie), Dr. Lipsch itz, Geheimer Regierungs⸗Rath und Professor (Mathemati Dr. J. B. Meyer, Professor (Philosophie und Päda—⸗
Br. Wil manns, * nf (Deutsch und Literatur), Dr. Trautmann, Professor (Englisch), ; 6 Professor (Französisch), Aug. Kekulé, Geheimer Regierungs-Rath und Professor (Chemie), Br. Ketteler, Professor (Physik); außerordentliche Mitglieder: Dr. Reusch, Professor (katholische Theologie und Hebrãisch) Dr. Ludwig, Professor (Zoologie), Dr. Strasburger, Geheimer Regierungs⸗-Rath und Professor (Botanik), Br. Laspeyres, Professor (Mineralogie). Berlin, den 27. Mai 1889. . Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗-Angelegenheiten. Im Auftrage: Greiff.
Königliche Akademie der Künste.
Bekanntmachung.
Die diesjährige große akademische Kunst⸗-Aus— stellung von ö lebender Künstler des In⸗ 7, Aus⸗ landes wird im Königlichen Akademiegebäude, Unter den i 38, vom 1. September bis Mitte Oktober d. J. statt⸗
nden. Programme, welche die näheren Bestimmungen enthalten, können bei allen deutschen Kunst⸗Akademien und den Lokal⸗
vereinen der deutschen Kunstgenossenschaft in Empfang ge— nommen werden.
Berlin, den 31. Mai 1889. Der Senat, Sektion für die bildenden Kuͤnste. C. Becker.
Ju stiz⸗Ministerium. 2 2 33 der Amts mtsgeri in Charlottenburg n ä. Gr rer - nd Feiern re Vreden an In .. GSütensl Der Kaufmann Arth * *3rsich in Aachen ist vertretenden Handelsrichter Aachen ern ⸗? Dem Landgerichts Rath n fenenn ik * den Hypothekenbewa hrern Jul! 065 in Elberfeld und Smidt in di entlassung mit Pen on ertheilt In der Liste der Rechtsanvs anwalt Kratz bei dem Amte gericht anwalt Belles L bei dem Landgerich In die Liste der Rechtsanwälte ei Rechtsanwalt Kratz aus Neuf dei dem utsgeri * rg ee. mann, der Notar Pohl iin bach bei der Am tsgericht da
Ih in Grottkau ichter Dr Suh
selbst, der Rechtsanwalt Goldi hmidt aus Alion a ber dem
Amtsgericht in Uslar, der Ger lde M fesser S Shen e mn, bei dem Landgericht in Stolp, der Gericht⸗ * 0
bei dem Amtsgericht in Osterwieck, der Rechtsann
Ko ber aus Kreseld bei den Amtz gericht und bers
22 2 — 1 * 2 63 g. 2 * & . 2 9 1 gericht in Elberfeld sowie bei der Kammer sitr Handels f her
n Barmen, und der Berichte ffesser Ratzenb ach be; dem
Amtsgericht und hei dem Landgericht in Naumburg a. — Dem Notar Triepcke in Juen razlaw ist die Entlassung aus dem Justizdienst ertheilt. ; Der Var bgerichts Rath Graßhoff in Hannever, der Amtsgerichts Rath Sitzmann in Rrendenburg und der Amis⸗ gerichts⸗Rath Hillen kamp in Bielefeld find gestorben.
—
— —— —
Mi K famtfichos Nichtamtliches. Deut ches Reich.
Preußeꝛ. Be cUli Juni. Se. Majestät der Kaiser und König besichtigten gestern von S bis 12 Gbr Vormittags auf dem Tempelhofer Felde die Berliner Garde⸗ Kavallerie⸗Regimenter. . ö.
Heute früh arbeiteten Allerhöchstdieselben im Schlosse Friedrichskron mit dem Chef des Militärkabinets und: begaben Sich dann zur Besichtigung der Potsdamer Garde⸗Kavallerie⸗ Regimenter auf das Bornstedter Feld.
— In der am 29. Mai d. J. unter dem Vorsitz des Vize⸗Präsidenten des Staats⸗-Ministeriums, Staatssekretärs des Innern von Boetticher, abgehaltenen Plenarsitzung ertheilte der Bundesrath dem Antrage der Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, detreffend die Ermittelung des Alkoholgehalts des zur steuerlichen Abfertigung gelangenden Branntweins, dem Entwurf einer Verordnung wegen Abänderung beziehungsweise Ergänzung der Verordnungen vom 16. August 1876 und 1 März fs79, betreffend die Kautionen der bei der Militär⸗ und der Marineverwaltung angestellten Beamten, und dem Entwurf eines Gesetzes für ier Lerhrinte e über die Erb⸗ schaftssteuer, letzterem Entwurf mit den vom Landesausschuß von Elsaß-Lothringen beschlossenen Aenderungen, die Zu⸗ stimmung. Die bereits erfolgte Ueberweisung, der Ge⸗ setzentwürfe für Elsaß-Lothringen über die Hypo⸗ thekengebühren und über Grundeigenthum, Hypotheken⸗ wesen und Notariatsgebühren an die zuständigen Ausschüsse genehmigte die Versammlung. Mit der Vorberathung über die vom Reichstage zur Erwägung überwiesenen Petitionen, betreffend die Herabsetzung beziehungsweise den Erlaß des Zolls für ungeschälte Reifenstäbe, Senfsamen, eichene Faßbodentheile und Fuselöl, wurden die Ausschüsse für oll und Steuerwesen und für Handel und Verkehr beauftragt. Eine Eingabe, betreffend die n, ne , der Reis stärke⸗Fabrikation, wurde dem Vorsitzenden übergeben. Einer Eingabe wegen Aenderung des Ausbeuteverhältnisses bei der Gekreidevermahlung für die Zollbehandlung bei der Ausfuhr, dem Gesuch des Vorstandes einer Aktiengesellschaft um Zulassung von Aktien mit einem geringeren Nominal⸗ betrage als dem gesetzlichen Mindestbetrage und der Eingabe einer gräflichen Familie, betreffend die Anerkennung der Befreiung ihrer Mitglieder von der Wehrpflicht, beschloß der Bundesrath eine Folge nicht zu geben. Die vom Reichstage ,, Deklaration zum Artikel 3 der internationalen
eblaus⸗Konvention wird zur Publikation gelangen, sobald die allseitige Inkraftsetzung zum 1. Juli d. J. sichergestellt ist. Ueber den Gesetzentwurf, betreffend die Invaliditäts- und Altersversicherung, soll in einer der nächsten Sitzungen Be— schluß gefaßt werden.
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungswesen, die ver⸗ einigten Ausschüsse desselben für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, sowie der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
— Die thatsächliche, wenn auch civilrechtlich wegen for⸗ maler Mängel nicht gültige Uebertragung einer Ver⸗ mögens verwaltung berechtigt nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Strafsenats, vom 22. Februar d. J., den Beauftragten zur Stellung von Strafanträgen Namens des Auftraggebers, wenn die Thatsachen dafür sprechen, daß der Auftraggeber dem Beauftragten auch die Eee von Strafanträgen hat übertragen wollen.
— Der General-Intendant der Königlichen Schauspiele, Graf von Hochberg, hat sich heute auf einige Tage nach Görlitz begeben.
Münster i. W., 31. Mai. (W. T. B.) Der Minister des Innern, Herrfurth, hat den neu ernannten Ober⸗ Präsidenten von Westfalen, Studt, heute in sein Amt eingeführt. . Am Nachmittag begaben sich der Minister und der Ober⸗Präsident nach Dortmund, um dort an einer Konferenz über die Strike⸗Lage Theil zu nehmen, zu welcher die Regierungs⸗Präsidenten von Rosen und Frei⸗ herr von Berlepsch, sowie Vertreter des Kreises einberufen waren.
Württemberg. Stuttgart, 31. Mai. (St. A. f. W.) Heute Vormittag 11 Uhr wurde die Jubiläums⸗Ausstel⸗ haf des Kunstgewerbevereins — eine Konkurrenz— Ausstellung von dekorativen Holzarbeiten c. ꝛc. dem öffent⸗ lichen Besuch geöffnet. Punkt 11 Uhr fuhren Ihre Majestäten
d der Amtsrichter
eingetragen; der erücht in Mett⸗
lichen Hauses in Augenschein Schöne, welches hier vereinigt
und die Königin am Königsbau Fürstenstraß z Jubilaums⸗-Ausstellung Höchstselbst zu a, . Die Majestäten wurden empfangen von den n glichen Haufes, Ihren Königlichen Hoheiten der au Prinzesin Wilhelm, der Frau Herzen von Sachsen⸗ Weimar, welcher mit a. 8 Prinzessin Tochter erschienen war ar Ihren Hofstaaten begleitet; ferner ware = Hosmeister Freiherr von Reischas Gesandte Graf Tauffki chen, v
Baroꝛ on Freederick;
ts⸗ Nin jster es Innern, vo Schmid, Baron vor
der gejammte Ausschu Kunstgewerher
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160 mn ste Ihre Majestäten in kurzer Nede, auf welch
stät der Kön Höchst eine Freube darüber aussprach,
Jab iläüums-Ausstelung eröffnen zu können. Hierauf wurde die Austellung unter der Führung von Ausschußn italie ? von Ihren Nasestaten sowie den Mitgliedern des Könt— genommen. Da: viele t ; erntete aus Höächstem Munde Lob und Anerkennung, und Ihre Majestät dir Preis an, nämlich eine wunder=
volle „Venus mit Amor“ von Bernh.
Schaupp in Karlsruhe. — In der Ausstellung sind Meister und Arbeiter aus dem ganzen Deutschen Reich vertreten. Den
Vorraum der Ausstellung nehmen alte Möbel und Schmitze— reien ein, Wertbftücke, die von Koꝛporationen und Privaten bers rwillig geliehen wurden. Der Hauptsaal enthält die Konkurrenzarbeiten;, den Abschluß bildet eine Ausstellung von
Möbeln aus Stuttgarter Geschäften, welche ein Bild von den
hervorragenden Leistungen der schwäbischen Hauptstabt auf diesem Felde bietet 31. Mai. (Darmst. Itg
traf Se. Königliche Hoheit der
ng Ihrer Großherzoglichen Hoheiter
der Prinzen Heinrich und
s Prinzen ittenberg, des
von Boetkicher
Vertreter bes
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 31. Mai. (W. T. B) Die unter Führung des Ministers Grafen JYJamagata stehende japanische Mijssion ist nach einem 14 tägigen Aufenthalt in Wien, welcher Studienzwecken gewidmet war, nach St. Petersburg abgereist. — Der Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern stattete gestern dem deutschen BVot⸗ schafter Prinzen Reuß und heute dem Oberst Hofmeister Prinzen zu Hohenlohe⸗-Schillingsfürst einen Besuch ab.
— 1. Juni. (W. . T. B.) Die amtliche „Wiener , veroffentlicht die Ernennung des Legations-Raths
koliesanyi von Okoliesana zum Gesandten suür Württemberg, Baden und Hessen.
Gmunden, 31. Mai. (W. T. B.). Der König von Dänemark ist heute Abend zu einer dreiwöchigen Kur nach Wiesbaden abgereist. Die Königin von Dänemark verbleibt während dieser Zeit hier.
Großbritannien und Irland. London, 31. Mai. (W. T. B.) Die Königin hielt heute, in Begleitung des Prinzen Heinrich von Battenberg und der Prinzessin Luise von Schleswig⸗Holstein, im Lager von Aldershot eine Truppen schau ab. Derselben wohnten auch der Herzog von Cambridge, Lord Wolseley und viele hohe Offiziere bei. Etwa 12000 Mann standen in der Parade.
Das Oberhaus hat heute die Bill betreffend die Ver— mehrung der Flotte in dritter Lesung angenommen.
Im Unterhause erklärte der Unter—⸗ Staatssekretar
Fergusson auf eine bezügliche Anfrage: es finde mit
Belgien, welches die Initiative zur Einladung zu der Konferenz über den Sklavenhandel ergreifen solle, ein Meinungsaustausch statt. In nicht formeller Weise sei auch mit den Vertretern der übrigen an dieser Frage inter, essirten Regierungen verhandelt worden. Es sei kaum zweifelhaft, daß die Konferenz noch in diesem Jahre zusammen— treten werde.
Frankreich. Paris, 31. Mai. (W. T. B) Der Präsident Carnot reiste heute Vormittag 11 Uhr nach Ealais ab und wurde von dem zahlreich auf dem Bahnhofe anwesenden Publikum lebhaft begrüßt. In Arras wurde der Präsident von dem Präfekten empfangen und von der Bevölkerung mit lebhaften Kundgebungen begrüßt. Im Präfekturgebäude fand großer Empfang der Behörden statt. Auf eine Ansprache des Corps- Kommandanten Jam ont erwiderte der Präsident, er wisse, daß die Truppen der Regierung ergeben seien und gut geführt würden. Man könne zu ihnen Vertrauen haben, wenn die Umstände jemals ihre Verwendung erheischten. Er wünsche, daß ihre ernste Arbeit noch lange Zeit die Regierung vor der Nothwendigkeit bewahre, an ihre Kenntnisse und ihre Tapferkeit zu appelliren. Er sei überzeugt, daß ihre ruhige Haltung der Bevõlkerung gegenüber und gleichzeitig ihre Energie dem Lande den Frieden im . wie' nach Außen sichern werde. Die Rede des Präsidenten wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Bei dem ihm zu Ehren gegebenen Banquet im Stadthau bestätigte Präsident Carnot in einer mit großem Beis aufgenommenen Rede den Erfolg der Ausstellung, welcher nicht einer einzelnen Partei, sondern dem Patriotismus des gesammten Frankreichs zuzuschreiben sei.
NRußzland und Polen. St. Petersburg, (W. T. B.) Groß fürst Peter Nicolajewits sich ö der Prinzessin Militza von Mon verlobt.
Italien. Rom, 31. Mai. (W. T. B.). Der Köniß und der Kronprinz, welche heute Abend Mailand verlassen, werden morgen Mittag hier erwartet. . Die Kammer forderte heute den Präsidenten und gie jenigen Mitglieder, welche sich mit dem Präsidium zur e⸗
erüßung des Königs nach, dem Bahnhof zu begeben Yenschen, auf, sich morgen Mittag in der Kammer einzu⸗ 5 den. Imbriani protestirte dagegen, nicht aus Mangel nn Ehrfurcht gegen das Staats oberhaupt, sondern weil er die gere Politik der Regierung nicht billige. (Lebhafte Protest⸗ s Seltens der Majbrität.)
Schweiz. Bern, 31. Mai. (W. T. B.) Der Fundesrath hat der italienischen Regierung vor⸗ schlagen, die Konferenz über den Durchstich des mn blon in der ersten Hälfte des Juni abzuhalten. — In r Gigenschaft als Verwaltungsräthe der Gotthard⸗ ahn sind von dem Bundesrath auf sechs Jahre bestätigt rden: General-Direktor Massg (Mailand), Ober-Baurath
ö. Schlierholz (Stuttgart) und Alt⸗Staatsrath Rossi (Lugano).
Griechenland. Athen, 31. Mai. (W. T. T.) Der Gerichtshof von Lamia verurtheilte den ehemaligen Deputirten Khoiidas, weil derselbe in dem Fournal „Ra⸗
agas“ den König beleidigende Artikel geschrieben hatte, zu brei Jahren Gefängniß. Der Verleger des „Rabagas“ wurde n eontumaciam zu sieben Jahren Haft verurtheilt.
Serbien. Belgrad, 29. Mai. Die Pol. Corr.“ chreibt: Die Bedeutung der jüngsten Exgesse, an welchen nur Schuljungen, Müßiggänger und Proletariat Theil nahmen, werde übertrieben. Ueberdies müsse zuge— geben werden, daß die Excesse durch Mitglieder der zortich ritt spgrtei provozirt seien. Besonders irrig sei die Annahme, daß die jüngsten Demonstrationen irgend eine Spitze gegen die österreichisch- unga⸗ rifche Monarchie gehabt hätten. Als Beweis dafür ; daß das österreichische Konsulatsgebäude, welches
Versammlungsort der Fortschrittspartei gegen⸗ über liege, nicht im Mindesten eine Behelligung erfahren. Nichts liege den gegenwärtigen Leitern Serbiens ferner, als seinen mächtigen Nachbar jenseits der Save zu beunruhigen. Daran zweifeln, hieße an dem Patriotismus, an der staats⸗ männischen Reife, ja an dem gesunden Menschenverstande der leitenden serbischen Kreise zweifeln. Die serbische Regie⸗ rung widme gegenwärtig der inneren Reorganisation, der Ordnung der Finanzen, der Verwirklichung der neuen Ver⸗ faffung ausschließlich ihre Fürsorge. An diesem Programm werde auch die Rückkehr des Exmetropoliten Michae! nicht das Geringste ändern. — Von der bevorstehenden Rückkehr der Königin Natalie sei in maßgebenden Kreisen nichts bekannt; man vertraue vielmehr, daß die Königin, obwohl gesetzlich nicht gehindert, von dem Recht der Rückkehr keinen FHebrauch machen werde, um dem ruhebedürftigen Lande Unannehmlichkeiten zu ersparen.
— 31. Mai. (Pol. Corr.) Der frühere Metropolit Michael ist gestern Abend hier angekommen. Auf seinen speziellen Wunsch war jeder feierliche Empfang unter— blieben; am Landungsplatz waren der höhere Klerus, seine intimen Freunde und einige hundert seiner Gesinnungs⸗ genossen anwesend; von der Regierung und der Regentschaft war Niemanz erschienen. Der russische Gesandte Per⸗ siani begrüßte den Ex⸗Metropoliten mit den herzlichsten Vorten; eine zahlreich versammelte Volksmenge bildete Spalier; die Ordnung wurde nirgends gestört.
— 1. Juni. (W. T. B.) Nach einer Mittheilung der Pol. Corr.“ hat Garaschanin gegen den ihn betreffenden Haftbeschluß Rekurs ergriffen. Die in Zeitungen des Aus⸗ landes ausgesprochene Vermuthung, daß dem Vorgehen gegen Garaschanin ein politisches Motiv zu Grunde liege, wird in maßgebenden dortigen Kreisen aufs Entschiedenste zurück— gewiesen; die Strafprozeßordnung schreibe die sofortige Ver— hängung der Unterfuchungshaft für des Todtschlages Be⸗ schuldigte vor. Im ganzen Lande herrscht übrigens voll— ständige Ruhe.
Zeitungsstimmen.
Die „Leipziger Zeitung“ entnimmt dem Jahres— bericht der Dresdener Handelskammer für 1888 nachstehende Aeußerungen über die allgemeine wirthschaftliche Lage:
Das Jahr 1888 ist in mehrfacher Beziehung für das deutsche Wirthschaftsleben hoch bedeutend gewesen. Die ernste politische Lage zu Beginn des Jahres, der Tod Kaiser Wilhelm's, die lange Dauer des Winters, eine Reihe von Naturereignissen, welche den Wohlstand großer Landftriche vernichteten, die abermalige Erledigung des Kaiser⸗ thrones nach nur kurzer Zeit wirkten zusammen,. um die in den letzten Monaten ven 1887 bemerkbar gewordene Besserung der wirthschaft⸗ lichen Verhältnisse auf manchen Gebieten hintan zu halten. Als aber unser junger Kaiser, uingeben von den deutschen Bundesfürsten, es als ine erste Aufgabe bezeichnet hatte, des Deutschen Reiches Macht im Verein mit seinen auswärtigen Bundesgenossen zur Erhaltung des allgemeinen Friedens einzusetzen, als die Aufnahme, welche er im Norden wie im Süden bei seinen Besuchen gefunden, es bethätigte, daß der Ernst dieser Bestrebungen allseitig anerkannt worden war, begann mit der zweiten Hälfte des Jahres in beinghe allen Zweigen von Handel und Industrle ein Aufschwung, wie er seit vielen Jahren nicht mehr gekannt war. Obwohl in den politischen Verhältnissen, welche seit Langem den Befürchtungen eines allgemeinen europäischen Zusammenst oßed zu Grunde gelegen haben, thatsächlich eine Verände⸗ zung nicht eintrat, obwohl die Fragen, die im Osten und Westen der Entscheidung harren, ihrer Lösung im friedlichen Sinne nicht näher gebracht wurden, genügte doch der eine Umstand, daß für die nächste Zukunft lin. Gefährdung des Friedens nicht zu erwarten sei, um das zur Belebung der wirthschaftlichen Thätigkeit unerläßliche Vertrauen her ustellen. An den Börsen fuchten und fanden die reichlich vorhandenen Geldmittel Verwendung, theils zu Anlagen in zahlreichen neuen Unter ehmungen industrieller Art und in ausländischen Anleihen, theils in Spekulationen auf dem Effektenmarkt. Die wenn auch noch nicht hedeutende Besserung der Landwirthschaft, in Folge höherer für ihre Etzeugnisse erzielter Preise, mehrte die Kaufkraft des Inlandes und steigerte die Produktion und den Umsatz der heimischen Industrien im Inlande; die Ausfuhr nach dem Auslande, obwohl nach einigen Staaten durch alte und neue Zollschranken und verwandte Bestim⸗ mungen erschwert, sowie in manchen Artikeln durch den größeren Verbrauch im Inkande verringert, fand vermehrten Absatz in anderen dindern; die Bestrebungen der Produzenten, durch Uebereinkünfte über die Menge und die Preise der erzeugten Waaren dem weiteren Herabsinken der Preife vorzubeugen, wurden immer zahlreicher und waren zum Theil von Erfolg begleitet; der Verkehr zu Lande und zu
asser nahm in den letzten Monaten des Jahres einen solchen Auf⸗ schwung, daß die Verkehrsmittel überall sich ungenügend zeigten und Seefrachten wesentlich theurer wurden — mit einem Wort: Handel und Industrie können auf das Jahr 1888, besonders aber auf die weite Hälfte im Allgemeinen mit Befriedigung zurückblicken king der wichtigsten und folgenschwersten Ich. auf dem Gebiet . Sozialpolitik hat die Reichsgesetzgebung im Berichts ahre durch Vor⸗ egung des Gesetzentwurfs über die Alters., und Invalidenversicherung gethan, und auch in diefer Hinsicht wird das Jahr 1888 in der deutschen Volkswirthschaftsgeschichte fteis al ein besonders wichtiges zu kennzeichnen
sein. Möge das Ergebniß der heißen Kämpfe, zu welchen dieser Entwurf in der Presse, in der Literatur, in den Vereinen und zuletzt im Reichstage Anlaß gegeben hat, ein der edlen und menschenfreund⸗ lichen Absicht feines Urhebers entsprechendes und seine Ausführung in der Praxis, die, wie wir nicht verkennen, mit viel namhafteren Schwierigkeiten, ais die der bereits bestebenden Soꝛtialgesetzgebung verknüpft ist, eine solche sein, daß der Friede in unserem Vaterlande dauernd gefichert werde. Wir meinen dlese Betrachtungen nicht ohne ein Work ber Mahnung schließen zu sollen. Diese Mahnung betrifft die im Laufe der letzten Jahre, ganz besonders aber seit der in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres eingetretenen Neubelebung des Unternehmungsgeistes immer zahlreicher werdenden Gründungen von industriellen Aktiengesellfchaften, weniger durch Errichtung neuer An⸗ lagen als vielmehr vorwiegend durch Erwerbung bestehender Betriebe und Umformungen derselben zu Aktienunternehmungen, Es ist dieser Erscheinung eine gewisse thatsächliche Begründung insofern nicht ab⸗ zusprechen, als in dem stetigen Zurückweichen des Zinsfußes, den sich immer noch mebrenden Konversionen der als besonders sicher betrach⸗ teten Anlagepapiere den vielen in ihrem Einkommen geschmälerten Kapitalisten der begreifliche Anlaß gegeben ist, für ihre Kapitalien ein höheres Zingerträgniß zu süchen; die Gelegenheit dazu bietet fich ihnen theils durch Betheiligung an ausländischen Anleihen, theils — und dies wäre an und für sich im natio⸗ nalen Intereffe entschieden vorzuziehen — in der Erwerbung von Antheilen industrieller Unternehmungen im Vaterlande. Aber es ist nicht zu vergeffen, einestheils, daß doch der geschäftliche Auf⸗· schwung erst vor Kurzem begonnen hat und eine sichere Bürg⸗ schaft für seine Dauer von Riemand übernommen werden kann, anderntheils, daß in vielen Fällen der Privatmann, der an der Börse Antheile derartiger Aktiengesellschaften kauft, dieselben zu solchen Preisen erwirbt, welche, um nur die übliche Verzinsung und den Üeberparistand zu decken, eine lange Reihe von Jahren voraussetzen, in welchen die betreffende Gesellschaft gleichmäßig hohe Erträgnisse geben muß. Daß bei der Festsetzung des Aktienkapitals je zine so niedrige Schätzung der übernommenen oder neugeschaffenen Werthe stattfaͤnde, daß dadurch eine Werthsteigerung der Antheile gerechtfertigt würde, erscheint ausgeschlossen; viel näher liegt die Annahme von mehr oder minder hohen Ueberschätzungen, gegen welche auch in den Fällen, wo nach Artikel 209h des Aktiengesetzes eine Prüfung des Gründungsherganges durch Revisoren vorgeschrieben ist, diese Be⸗ slimmung keineswegs Sicherheit gewährt. Wie es dann aber möglich fein foll, daß innerhalb einer meist sehr kurzen Zeit seit Bildung der Gesellschaft der Werth der Antheile eine so befrächtliche Steigerung erfahren habe, um dieselben dem Publikum mit namhaftem Aufgeld anzubieten, ist meist nicht ersichtlich, und daher die Gefahr eines Ver⸗ sustes an der Erwerbung der Antheile sehr naheliegend. Da man indeß nur zu sehr geneigt ist, Vorgänge ähnlicher Art, welche noch nicht zu lange Zeit hinter der Gegenwart zurückliegen, zu vergessen und nach dem in nächster Nähe lockenden höheren Gewinn zu greifen, ist es um so mehr Pflicht, an . Vorgänge und an ihre das wirth⸗ schaftliche Leben auf ein Jahrzehnt und länger hinaus lähmenden Folgen noch zur rechten Zeit zu erinnern.
— In einem den Ausstand im rheinisch⸗westfälischen Kohlenrevier behandelnden Artikel des jächsischen „Vater⸗ land“ heißt es uͤber Ursachen und Früchte der meisten
Ausstände:
Meist ist der Wunsch, einen höhern Lohn zu erzwingen, des Aus—= standes Grund. Aber eine unerbittliche Statistit lehrt, daß in der Mehrzahl der Fälle der höhere Lohn entweder überhaupt nicht oder doch nicht in der vollen Höhe erreicht wird, faft ausnahmslos aber die Opfer, die zu diesem Zweck gebracht werden müssen, so große sind, daß sie zu dem schließlich Erreichten in gar keinem Verhältniß stehen. Die Lohnerhöhung, die selbst bei einem günstigen Ausgang bes AÄusffandes etwa eintritt, ersetzt die vorher erlittene Einbuße in der Regel nicht und verschwindet oft genug bei einer vielleicht bald darauf eintretenden veränderten Lage Daß mit ihm auch der Arbeitgeber bezw. das Werk leidet, das ihm den geforderten höheren Lohn vorenthielt, kann dem Strikenden, dafern er fich anders von der Vernunft und nicht von blinder Wuth allein seiten läßt, doch schwerlich ein Trost, geschweige denn eine Freude scin. Er zerstört doch nur den Nährboden, auf dem er selber steht, und schmälert nicht nur den guten Willen, sondern auch die Fähig- keit des Arbeitgebers, ihm zu gewähren, was er verlangt. Ver— luste, die eine größere Fabrik oder ein Werk durch eine länger an— dauernde Arbeitseinstellung erleidet, lassen sich nicht immer wieder rasch ausgleichen. Das sehen nun freilich verständige Arbeiter auch felbft ein und mögen daher oft genug selber ungern, nur gezwungen der Anregung zum Striken folgen. Schließlich entscheidet jedoch der rn und jener Terrorismus, der nirgends schlimmer ist als in Fabriken und in dem geschlossenen Bezirk eines größeren Werks. Wer jemals Fühlung mit den Arbeitern hatte, weiß, was unter folchem Druck der einzelne Arbeiter leidet, wie ein falscher Ehr⸗ begriff die Einen erst zu engerem Zusammenschluß führt und eine Minderheit frecher und maulfertiger Gesellen nach und nach zu Herren, die übrigen aber zu ihren fast willenlosen Sklaven macht. Wer selbst den fortwährenden Neckereien und Sticheleien widerstand, der zieht sich endlich vor tbatsächlichen Bedrohungen und jenen Zu⸗ trägereien und heimlichen Intriguen zurück, denen sich thatsächlich fehr zum Schaden ihrer selbst und der vertretenen Sache Werkführer und Vorgefetzte zugänglich erweisen. Was uns darüber bei ver⸗ schiedenen Anlässen von berufener Seite in alaubwürdigster Weise mitgetheilt worden ist, ist geradezu haarsträubend. Unter solchem Terrorismus der Führer vollziehen sich vielfach heute die Wahlen und kommt der Ausstand zu Werke.
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin' sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom sJ5. Mai bis inkl. 25. Mai er. zur Anmeldung gekommen: 263 CEheschließungen, 922 Lebendgeborene, 25 Todtgeborene, 582 Sterbefälle.
stunft, Wissenschaft und Literatur.
Das Problem einer internationglen Gelehrten sprache und der Hellenismus der Zukunft. Ein Send⸗ schreiben an den Fit gen Adel deutscher Natlon von Dr. jur Lud⸗ wig Kuhlenbeck. Leipzig, Verlag von Wilhelm Friedrich = Der Verfasser betont das Bedürfniß nach einer Weltsprache, die freilich nicht für den gewöhnlichen Verkehr bestimmt sein soll. Dem Schleyer schen Volapük gegenüber verhält er sich ablehnend; er erklärt es für eine Kühnheit, daß ein einzelnes Individuum der Menschheit als Surrogat fuͤr ihre mannigfaltigen, von dem Unbewußten der Volks⸗ seele geheimnißvoll gewirkten Natursprachen das Kunstprodukt einer Sprachen. Chemie Retorte aufoktroiren möchte. Da nun das Universal⸗ reich der Wiffenschaft eine Universal · Gelehrtensprache erfordert, so hält Pr. Kuhlenbeck es für zeitgemäß, sich, nach einer solchen umzusehen. Das Katein, welches in früheren Zeiten die Sprache der Gelehrten war, erscheint ihm dazu nicht mehr geeignet, er fällt über dasselbe ein hartes Urthell, indem er sagt: „In einem todten Sprechkörper konnte felbstverfläͤndlich die lebendige, fortschreitende Wissenschaft nicht leben. An Stelle des Latein will Verfasser eine andere Sprache gefetzt sehen. Bon den lebenden Kultursprachen scheint ihm keine recht geeignet, auch fürchtet er, daß der Patriotismus der einzelnen Rationen sich dagegen auflehnen möchte, daß eine lebende Sprache als die universale proklamirt, würde. Die politische Machtftellung, welche das zeitweilige Ueberwiegen einer bestimmten Sprache zur Folge hatte, erscheint ihm, als von Zeit und Umständen abhängig, kein Grund, ein bestimmtes Idiom zur Weltsprache zu er⸗ heben. Seiner Ansicht nach giebt es nun nur eine Sprache, welche nicht nur die meisten natürlichen Vorzüge der anderen Kultursprachen ver⸗
einigt, sondern in der dieselben sogar ihre gemeinsame, unmittelbare oder mittelbare Lehrmeisterin zu verehren haben, die Sprache, ohne deren vorbildliche Mustergültigkeit auch das Lateinische den Platz der Universalsprache nicht hätte zeitweilig ausfüllen können, die wahre Mutter aller zugleich wisfenfchaftlichen und schönen Geistesbildung: die bellenische. Diefe Sprache, sagt er, ist nicht todt, wie ihre jüngere lateinische Schwester, fondern lebt noch heute. Es giebt feiner Ansicht nach keine Sprache in Europg, auch unter dea germanischen nicht, die fo wenig Spuren des Alters oder fremder Transfussonen aufzuweisen hätte, wie die hellenische. Diese Ueber- zeugung von der Trefflichkeit und Nothwendigkeit macht den Ver—= faffer denn auch zu einem eifrigen Verfechter für die Beibehaltung der alten Sprachen an unseren Lehranstalten. Er schließt sich dem Statut der Philbellenischen Gesellschaft! zu Amsterdam an, welche die Pflege und Förderung der hellenischen Sprache und des Hellenismus fordert und zwar zu dem Zwecke, das Hellenische zur internationalen Ge— lehrtensprache zu machen. — Die vorliegende Schrift ist für alle Ge⸗ bildeten von Interesse, am meisten . sie aber die Gelehrten an, welche zu diefer Frage denn auch wohl Stellung nehmen dürften.
. Jahrbuch für Entscheidungen des Kammer⸗ gerichts in Sachen der nichtstreitigen Gexichtsbarkeit und in Strafsachen, herausgegeben von Reinhold Johow, Geheimem Ober⸗Justiz⸗Rath ꝛc. Achter Band (1889). Berlin, 1889. Verlag von Franz Vablen (W. Mohrenstr. 13/14). — In diesem neuesten Bande des bekannten und bewährten Jahrbuchs sind die Beschlüsse des ersten Senats des Königlichen Kammergerichts von den Kammergerichts⸗Räthen Barschdorff, Dr. Olshausen und Schultzen⸗ stein bearbeitet. Nach dem Ausscheiden des Kammergerichts⸗Raths Blümel hat Kammergerichts⸗Rath Barschdorff die Bearbeitung der Beschlüsse des Strafsenats übernommen.
— Von der Wiener Mode“ geht uns heute das 17. Heft zu. Wir haben so oft dieser gediegenen Modezeitschrift lobend Er⸗ wähnung gethan, daß wir es bei einem Hinweis auf das Erscheinen dieses neuesten, besonders reich ausgestatteten Heftes bewenden lassen dürfen. Was die „Wiener Mode“ ihren Leserinnen an Toiletten bietet, ist elegant, kleidsam und von echt wienerischem, vornehm ein— fachem Geschmack.
Stolp i. P, 1. Juni. (W. T. B). Der Ornithologe Eugen von Homeyer ist in der vergangenen Nacht hier gestorben.
Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen.
Frankreich.
Durch Verordnung vom 11. v. M. hat der französische Ackerbau⸗ Minifter auß Anlaß der in der Schweiz herrschenden Maul und Klauenseuche die Einfuhr von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen dortiger Provenienz nach Frankreich sowohl direkt, als im Transit über Italien bis auf Weiteres verboten. Dagegen ist die Finfuhr von Vieh aus Belgien nach Frankreich (. Reichs ⸗ Anzeiger Rr. I56 vom 3. Mai 1889) durch Verfügung des genannten Ministers vom 17. v. M. wieder gestattet worden.
Schweden.
Durch eine Königliche Bekanntmachung vom 29. März 1889 ist bestimmt worden, daß nunmehr unter den Bedingungen in der König⸗ lichen Verordnung vom 15. August 18384 (. R. A.. Nr. 197. vom 27 August 1384) auch von den deutschen Nordseehäfen, sowie von Niederland, Belgien und den französtschen Kanglhäfen die Einfuhr von Lumpen gestastet ist, daß indessen der Ausführung etwaiger aus anderen Gründen erlassener Einfuhrverbote gegen Lumpen aus den genannten vier Ländern hierdurch nicht vorgegriffen werden soll.
gypten.
Der internationale Gesundheitsrath zu Alexandria hat beschlossen, vom JI9. Mai 1889 ab die Ankünfte aus Endeh, unter Aufhebung des Quarantäne Reglements, wiederum zum freien Verkehr zuzulassen. (Vergl. „Reichs⸗Anzeiger Nr. 82 vom 3. April 1889.)
Gewerbe und Handel.
Aachen, 31. Mai. (W. T. B.) In der heute stattgehabten Verfammlung der noch strikenden Arbeiter zu Maria⸗ dorf wurde beschlossen, die Arbeit morgen wieder aufzunehmen und die Verhandlungen mit der Vereinsgesellschaft auf gesetzlichem Wege während der nächsten Zeit fortzuführen. Zur Erledigung der Ver— handlungen wurde eine zweimonatliche Frist angesetzt.
Berge⸗Borbeck, 31. Mai. [W. T. B) Im ganzen Kohfkenrevier sind heute die Belegschasten fast ohne Ausnahme pollzählig eingefahren; der Strike ist somit als beendet anzusehen.
Submissionen im Auslande.
Spanien.
1) Ohne Datum. Junta de Administracibn y Trabajes del Arsenal de Cartagena. Verschiedene Materialien für die 1. Abthei⸗ lung. Voranschlag 1300 Pesetas. Kaution vorläufig 75, endgültig 130 Pesetas.
3) Shne Datum. Dieselbe Behörde. Materialien zur Her⸗ stellung der 8. Abtheilung, in 4 Loose eingetheilt. Voranschlag zu ⸗ sammen 24 427,58 Pesetas. Kaution zusammen vorläufig 1220, end⸗ gültig 2440 Pesetas.
3) Ohne Datum. TDieselbe Behörde in Ferrol. Eisenwaaren für die 7. Abtheilung. Voranschlag 1561 Pesetas. Kaution vorläufig 50, endgültig 150 Pesetas.
4) 12. Juni 1889. Superintendencia de las minas de azogne de Alinaden? Der für das Rechnungsjahr 1889/90 nöthige Bedarf an Fifen und Stahl. Kaution vorläufig 371, endgültig 742 Pesetas.
Näheres an Ort und Stelle.
Verkehrs ⸗Anstalten.
München, 1. Juni. (W. T. B) . . Die Lokalbahnbau ⸗Aktien⸗ gesellschaft hat heute den gesammten Verkehr auf der neuen Linie Sberndorf a. N. — Füssen (in der Nähe der Königlichen Schlöff er Hohenschwangau und Neu ⸗Schwanstein) eröffnet.
Theater und Mufik.
Deutsches Theater. Morgen, Sonntag, werden Die Stützen der Gesellschaft' und am Montag „Die Jüdin von Toledo“ egeben Das weitere Repertoire der Woche ist folgendermaßen estgeftellt: Dienstag, 4: „Der Compagnon“, Mittwoch, 5.: Don Carloßs . (Don Carlos: Hr. Walter Schmidt⸗Haeßler a. G.),
Sonnerstag, 6: „‚Weh' dem, der lügt!“„, Freitag, 7.: „Die Stützen
der Gesellschaft', Sonnabend, 8.: . Der Compagnon“, Sonntag, B. König Heinrich der Vierte“.
— Im Berliner Theater gingen gestern Abend die seit längerer Jeit angekündigten einaktigen Lustspiele in Seene. Die Auf⸗ nahme der vier Stücke war eine beinahe gleichmäßig freundliche trotz des sehr verschiedenartigen literarischen Werthes, welcher denselben eigen ist. Den Beginn machte „Sokrates und seine Frau von Th. von Banville, eine dramatische Kleinigkeit, deren Inhalt uns infofern ziemlich kühl läßt, als wir uns weder für die von der Bühne herab verkündigte fokratische Weisheit, daß eine aufgeregte zankende Frau das rechte Weib für den i e, sei, begeistern, noch zu her unverhofft auftretenden Sanftmuth Fanthippens rechtes Zutrauen gewinnen können. Aber die Verse, in denen das Lustspiel geschrieben ist, sind glatt und elegant, und der Dialog enthält manche geistvollen und anregenden Wendungen. Frl. Rufcha Butze sprach mit überzeugender Natürlichkeit und Klarheit und spielte mit vornehmer Zurückhaltung. Hr. Krauß
neck fand in der Rolle des „Sokrates“ weniger Gelegenheit zur Ent ⸗
faltung seines schauspielerischen Könnens. — Im Ritter Blau⸗ bart“ stellt die Bühne zwei durch ein Gitter getrennte Gärten mit daranstoßenden Villen vor. Auf der einen Seite erscheinen zwei Damen und zwei Herren auf der anderen, welche nach einer seltsam leichten Personenverwechselung zum
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