versammlung der Aktionäre am 1. August er. für das Geschäftsjahr
188889 eine Dividende von 15 9, d. i. 75 Æ pro Aktie, vor⸗ zuschlagen.
München, 12. Juli. (W. T. B.) Die Gerüchte von beab⸗ sichtigter Konvertirung der 4 90 Baverischen Staatsschuld werden zustãndigen Orts als völlig unbegründet bezeichnet.
London, 12. Juli. (W. T. B.) An der Küste ? Weizen la dungen angeboten. — Wollauktion. Preise fest, behauptet.
Manchester, 12. Juli. (W. T. B.) I2r Water Taylor 64. 30r Water Taylor 83, 20r Water Leigb 8, 30r Water Clayton 83, 32x Mock Brooke 8, 40r Mavoll 9, 40r Medio Wilkinson 104, 32er Warpcops Lees z, 366 Warpeopg Rowland 9. 40r Donble Weston 93, 60r Double courante Qualität 131, 32 116 ds 16) 16 grey Printers aus 32r / Hör 174. Fest.
St. Petersburg, 12. Juli. (W. T. B.) Die amtlichen Organe veröffentlichen ein Gesetz, durch welches der Oester reichischen Länderbank in Wien gestattet wird, die Aus beutung der der Bank gebötigen Kohlengruben im Zaren thum Polen fortzusetzen. — .
— 13. Juli (W. T. B.) Ziehung der russischen Präm ien⸗ Anleihe von 1864: 200 C000 Rbl. Nr. 22 Ser. 10 409, 75 00 Rbl. Rr. 9 Ser. 10682, 40 000 Rbl. Nr. 35 Ser JT516, 25 000 Rbl. Nr. 12 Ser. 2415. je 10 000 Rbl. Nr. 17 Ser. 14118, Nr. 38 Ser. 17 388, Nr. 47 Ser. 17 208, je 8000 Rbl. Nr. 14 Ser. 17 418. Nr. 5 Ser. 4346, Nr. 29 Ser. 6809, Nr. 23 Ser. 11 363, Nr. 19 Ser. 1601, je 5000 Rbl. Nr. 34 Ser. 7430, Nr. 23 Ser. 15 105, Nr. 8 Ser 10145, Nr. 7 Ser 18 674, Nr. 6 Ser. 12 557, Nr. 4 Ser. 7430, Nr. 32 Ser. 3366, Nr. 10 Ser. 12 923. je 1000 Rbl. Nr. 38 Ser. 12210, Nr. 12 Ser. 3270, Nr. 16 Ser. 7062, Nr. 10 Ser. 44, Nr. 21 Ser. 14 146. Nr. 29 Ser. 4908, Nr. 39 Ser. 1636,6, Nr. 33 Ser. N04, Nr. 13 Ser. 9637, Nr. 11 Ser. 10 645, Nr. 49 Ser. 372, Nr. 17 Ser. 17 970, Nr. 11 Ser. 12 465, Nr. 7 Ser. 732, Nr. 44 Ser. 7402, Nr. 10 Ser. 5716, Nr. 17 Ser. 7944, Nr. 10 Ser. 1680, Nr. 19 Ser. 8410, Nr. 16 Ser. 3691.
New Vork, 12. Juli. (W. T. B. Baum wollen⸗Wochen⸗ bericht. Zuführen in allen Unionsbäfen 2000 Ballen; Ausfuhr nach Großbritannien 6000 Ballen; Ausfuhr nach dem Kontinent 3000 Ballen; Vorrath 163 000 Ballen.
Verkehrs ⸗Anftalten.
Triest, 12. Juli. (W. T. B.) Der Llovddampfer Euterpe“ ist, ven Konstantinopel kommend, gestern Nach⸗ mittag hier eingetroffen
London, 12. Juli. (W. T. B.)) Der Ca stle, Dampfer „Grantully⸗Castle “ ist gestern auf der Ausreise in Capetown angekommen.
Theater und Musik.
Kroll's Theater.
. , Bötel beginnt sein Gastspiel am Dienstag als Lyonel“ in Martha“. Am Mittwoch geht Weber's Silvana“ in der Neu⸗ bearbeitung von Pasquè und Langer in Scene. Das mit allseitiger Spannung erwartete Werk ist mit Sorgfalt musikalisch vom Kapellmeister Ruthardt, scenisch vom Direktor Engel vorbereitet und einstudirt worden. Der scenische Apparat, Dekorationen, Kostüme c. sind völlig neu. — Morgen verabschiedet sich Etelka Gerfter, hoffentlich um bald wieder zu uns zurückzukehren. — Am Montag verabschieden sich Fr. Pauline Schöller und Hr. Max Pichler im Troubadour“.
Friedrich ⸗Wilbhelmstädtisches Theater.
Am Dienstag gelangt Offenbach's ‚Orpheus“ in theilweise neuer Beseßzung zur Wiederholung. Die Partie der Juno liegt wieder in den Händen von EFlise Schmidt, während als Styx Hr. Wellhof nach seinem Urlaub zum ersten Male wieder auftritt.
Im Friedrich-Wilhelmstädtischen Concertpark concertirt morgen die ausgezeichnete Kapelle der Leib ⸗Garde ⸗Husaren aus Pote-⸗ dam unter Leitung des Stabstrompeters Hrn. Hamm zum letzten Male vor ihrer Kunstreise nach Hamburg. Gleichzeitig treten alle Künftler des Etablissements auf.
Mannigfaltiges.
Die Beseitigung der Fremdwörter im ECisenbahn— wesen hat wieder einen Fortschritt zu verzeichnen. Im deutschen Eisenbahnverkehrs⸗Verbande war auf Anregung des Ministers der offentlichen Arbeiten die Frage zur Erörterung gestellt worden, es sei für erwünscht zu erachten, daß auf den deutschen Eisenbahnen die für den Verkehr mit dem Publitum vorzugsweise bestimmten Dienst— stellen und Diensträume thunlichst übereinstimmende deutsche Bezeichnungen erbaltenß“. Nach eingehender, seitens eines Unterausschusses gepflogener Berathung und Bearbeitung der in Frage kommenden fremden Bezeichnungen und ihres Ersatzes durch deutsche Ausdrücke hat der genannte Verkehrsverband in seinen Verhandlungen in Stuttgart am 18 17. Mai d. J. eine Anzahl von Verdeutschungen beschlossen und der Minister der öffentlichen Arbeiten hat, wie das Central⸗ blatt der Bauverwaltung mittheilt, die Königlich preußischen Eisenbahn⸗ direktionen durch Erlaß vom 22. Juni ermächtigt, denselben zuzustimmen. Danach ist nunmehr in Zukunft u. a. zu setzen: statt Billet⸗Expedition
C Fahrkarten⸗Ausgabe; statt Gepäck · Expedition — Gepäck Abfertigung (beiw. Gexäd Annahme, Gepäd ·˖ Ausgabe); statt Ganr m , mn, — zur Bezeichnung ihres ganzen Umfanges — Güter⸗Verwaltung (bezw. bei getrennten Dienststellen: Güter oder Eilgut n. s. w. Ab⸗ fertigung, Ausgabe oder ⸗ Annahme); statt Korridor — Gang (bejw. Vaupt - und Nebengang); statt Perron — Bahnfteig; statt Garderobe, Toilette, Toilette immer — Handgepäck. Waschzimmer, oder raum; statt Damen · ¶ Herren · Toilette — Waschzimmer für Frauen (Männer); ftatt Bahnbofs Reftauration (Restaurafeur) — Babnhofwirthschaft Cwirth); statt Restauration — Erfrischungen, Speisezimmer, Schenk ⸗ zimmer, Schenkraum ꝛc.; statt Buffet — Schenktisch.
Der Bedeutung, welche die Ausstellung für Unfallverbü⸗ tung insbesondere auch für die Fabrik au fse her hat, entspricht es, daß den sämmtlichen Gewerberãtben des preußischen Staats Seitens der vor⸗ gesetzten Behörden die Aufforderung zugegangen ist, die Ausstellung zum Zweqe des Studiums zu besuchen, und zwar auf Staatskosten. Auch die sächsische Regierung entsandte auf Kosten des Staats ihre Fabrikauf sichtsbeamten zu gleichem Zweck nach Berlin. Die österreichisch⸗ ungarische Regierung widmet der Ausstellung nicht geringeres Interesse, da auch sie ihren sämmtlichen Gewerbe ⸗Inspektoren se einen acht tägigen Urlaub unter Bestreitung der Kosten für den Besuch der Aus— stellung eingeräumt hat.
Koblenz, 12. Juli. (Köln. Ztg.) Ein in Paris aufgestiegener Luftballon mit jwei Herren ü, gestern Vormittag in der Nähe von Koblenz zur Erde gegangen. Die Insassen wurden zuvorkommend behandelt und fuhren Abends nach Paris zurück.
Bingen, 12. Juli. Von der Rochugkirche sind, wie der Köln. tg‘ mitgetheilt wird, nur die nackten Wände erhalten. Auch das Innere ist ausgebrannt, die neuen prächtigen Glasgemälde sind zerftöõrt. Die Altargeräthe und sonstige Werthsachen bat man retten können. Die Kirche ist 1666 während der Pestkrankheit erbaut, 1795 von den Franzosen zerstört, 1314 wieder aufgebaut worden.
München. Am 10. d. M. unternahmen, wie wir aus der dAllg. Ztg. ersehen, der preußische Reserve Lieutenant von Sigsfeld und er baverische Premier · Sieutenant von Brug eine Luftballonfahrt zu wissenschaftlichen Zwecken. An der Fahrt betheiligten sich ferner der remier · Lieutenant Kollmann und der Lehrer an den Königlich verischen Militär - Bildungsanstalten, Dr. Peter Vogel. Die Fertigstellung des Ballons, welcher mit 1500 ebm Leuchtgas gefüllt wurde, erfolgte auf einem Platz neben dem Gasometer der Gas fabrik am Ostbahnhof. Die Fesseln des Luftballons waren Militãrmannschaften anvertraut. Ein sehr zahlreiches Publikum sammelte sich um den Ballon und die Gondel, sowie um die zur Anstellung wissenschaftlicher Versuche bestimmten In⸗ strumente. Als die Zurüstungen im vollen Gange waren, erschien Se. Königliche Hoheit der Prinz-Regent, welcher Hrn. von Sigsfeld und die anderen Herren sich vorstellen ließ. Ferner fanden sich Herzog Ludwig. der Inspecteur des Ingenieur ⸗Corps General von Fries, General- Major Popp, General- Major von Malaiss und andere Generale, die Flügel⸗Adjutanten des Prinz Regenten und eine sehr große Zahl von Stabs⸗ und Subalternoffisteren, Polizei- Präsident Dr. von Müller, Bürgermeister Dr. von Widen⸗ mayer, der greise Universitätsprofefsor Dr. von Schafhräutl und andere Würdenträger ein. Die Füllung beanspruchte nur einige Minuten; ebenso vollzog sich die Befestigung des Korbes, die Erprobung der Festigkeit und Trag- kraft in sehr kurzer Zeit. Die Zurüstungen leitete Hr. von Sigsfeld. Versuchsballons wiesen dem Luftballon den Weg nach Westen in wolkenlosen Höhen bei sehr günstiger Luftftrömung. Fünf Minuten vor 9 Uhr gab Premier Lieutenant Brug das Kommando „Los“, und der Ballon bob sich kerzengrade zur Fahrt (es brauchte nur ein Sack Ballast entleert zu werden) unter den lebhaftesten Abschieds⸗ bezeugungen des Publikums. Seine Fahrt nach dem Westen konnte mit freiem Auge, gegen 20 Minuten lang versolgt werden. Es wurden sechs Brieftauben mitgenommen. Eine große * von meteorologischen Beobachtungsstationen sollte zur Zeit der Fahrt des Ballons Messungen vornehmen, mit welchen die Mefsungen des Ballons verglichen werden sollten.
Nürnberg, 15. Juli. (W. T. B.) Gestern Abend fanden auf dem Plärrerplatze Zusammenrottungen strikender Maurer statt. Die Tumultuanten wurden durch die Polizei und eine requirirte Abtheilung der hier garnisonirenden Chevauxlegers ohne ernstlichen . langsam zerstreut. Von den Ruhestörern wurden 27 verhaftet.
Ham burg, 12. Juli. (Hamb. Börsenhalle. In dem festlich geschmückten Ausstellungsgebäude fand heute die feierliche Eröffnung der Handels ⸗Ausstellung statt. Nachdem die Feier durch Gesang eingeleitet worden, bielt Freiherr Albertus von Ohlendorff die Eröffnungsrede, in welcher er die Schwierigkeiten bervorhob, welche zu überwinden waren, um die Ausstellung, wie sie jetzt vollendet sei, in so kurzer Zeit herzustellen. Dieses sei nur erreichbar
durch Unterstũßzung der Handelskammer und der Reichsbehörden. Indem der Redner auf die Bedeutung der Augstellung hinwieg, sagte — 2 weck i. n,, 23 ganz err werden. öge die Ausftellung dem Hambur deutschen Handel dienen und neue Förderung bringen und instruktid wirken im weitesten Umfang; möge vor Allem der Gedanke seine Erfüllung finden, welcher für das Comits bei Errichtung der Handels Ausstellung in erster Reibe leitend en ist, der Gedanke: daß aus dem Zusammenwirken von Handel. Industrie und Gewerbe an dieser Stätte die Ueberzeugun neue Kraft und Verbreitung empfange, daß nicht in der selbstsüchtigen ¶Absonderung einzelner Erwerbs zweige, sondern im gleichmäßigen, einträͤchtigen Wettkampfe aller schaffenden und erwerbenden Kräfte die Grundlage für ein gesundes Staatsleben, für die wahre Volkswoblfahrt allein gegeben ist. Er schloß seine Rede folgendermaßen: Die Aufgabe, zu welcher wir ung hier versammelt finden, lenkt meine Crinnerung an eine beglückte Stunde, an eine Audienz, welche Se. Majestät der Kaiser vor einigen Monaten mir zu g währen die Gnade hatte. Se. Majestt äußerte sich bei kick Gelegenheit über Handel und Schiffahrt, über Industrie und Gewerbe mit so vollem und feinem Verständniß, daß ich fast glaubte, einem achmanne, gegenüberzustehen, und daneben mit einem so warmen teresfe für diese Gebiete des wirthschaftlichen Lebens, daß, als ich das Kaiserliche Schloß wieder verlassen durfte, sich unwillkürlich das Wort aus dem Herzen über die Lippen drängte: Heil einem solchen Kaiser; Heil dem Volke, welches solchen Kaifer den seinigen nennen darf. Und mit diesem Worte sei es mir auch gestattet, die ,, zu eröffnen: Heil dem Deutschen Kaiser, Heil einem dentschen Volke; Se. Majestät, unser geliebter und allverehrter Kaiser Wilhelm lebe boch, hoch und immer boch!‘ Die Versamm . lung stimmte begeistert in diesen Hochruf ein, während die Mustk die Nationalhymne intonitte. Sodann erfolgte unter Marschklängen der geladenen Gäste durch die Ausstellung, in welcher
ein Rundgan eltenheiten sind, die theilweise noch nie in Europa aus.
uüberseeische gestellt waren.
Brünn, 12. Juli. (W. T B.) 20 Wellwaarenfabriken sind wieder in vollem Betriebe, die Zahl der wiedet arbeitenden Textil arbeiter beträgt gegen 7000.
Appenzell. Ueber einen am vergangenen Sonnabend Abend erfolgten Blitzschlag in. das Beobachtungsgebäude guf dem Säntit, den dritten heftigen binnen zwei . erfãbrt das „St. Galler Tagbl.“ daß im kurzen Zeitraum von 1— 2 Sekunden drei Schläge fielen, die nicht nur die Apparate der Station theil⸗ weise zerstörten, sondern auch den Beobachter, Saxer, bewußt. los niederstreckten und einen Brandausbruch verurfachten, der im Entstehen bewältigt werden konnte. Saxer kam glüglicher⸗ weise nach einer halben Stunde wieder zu sich. Daß die Säntis⸗ spitze als einziger erhabenster Punkt im weiten Umkreise den Ziel- punkt für elektrische Entladungen bilden muß, ist begreiflich und es haben solche Blitzschläge, vor denen das tiefer gelegene Gasthaus ziemlich gesichert ist, von jeher auf die Säntisspitze stattgefunden.
Taschkent, 12. Juli, (W. T. B.) Die Stadt Dscharkent im Semirjetschensk · Gebiet ist zur Hälfte durch Erdbeben zerstött worden. (Mit Bezug auf diese Meldung geben wir nachträglich der vor etwa acht Tagen erfolgten Mittheilung des Erdbebenforschers Rudolf Falb Raum; Am 12. Juli ereignet sich eine Mondfinsterniß— zusammenfallend mit der Erdnäbe des Mondes — zwei Faktoren, die in der Lebre vom Einfluß des Mondes auf das Wetter, die Erd⸗ beben und Grubenkatastrophen eine hervorragende Rolle spielen. Da in meinem „Kalender der kritischen Tagen die betreffende Zusammen⸗ stellung nach der Fluthformel von Laplace geordnet ist, welche die Finfter ˖ nisse nicht berück m dadurch der 12. Juli in die zweite Ordnung der ziffermãßigen Fluthstãrlen eingereiht erscheint, wahrend die Erfahrung und wohl auch die strenge Theorie = den Finsternisen in dieser Frage ganz unzweideutig eine hervorragende Rolle anweist, so sollen diese Zeilen darauf aufmerksam machen, daß dieser Tag (eine Verfrübung oder Verspätung bis zu zwei Tagen nicht ausgeschlossen) möglicherweise als kritischer Tag erster Ordnung auftreten dürfte.“)
Belfast. Im Ltlantischen Ozean sind verschiedenen Schiffen wiederholt Eisberge begegnet. Dieseiben scheinen nun unlängst sich zu dichten Massen vereinigt zu haben. Der Kapitän des vor Kurzem in Belfast angekommenen Schiffs „Charger“ meldet Folgendes: Nachdem wir die Straße von Belle Isle Gwischen Labrador und Neufundland) passirt batten, welche wir vollstãn⸗ dig eisfrei fanden, trafen wir etwa 20 Seemeilen öftlich davon eine Menge Eisberge von allen Größen und Formen. Al wir weiter ostwärts kamen, wurden die Eisberge so zahlreich, . ie nicht zu zählen waren. Etwa 40 Seemeilen östlich von Belle Isle trafen wir eine förmliche Eis⸗-Insel, welche sich nordwärts und suͤdwärts erstreckte, soweit das Auge reichte und aus Scholleneis sowie kleinen Eisbergen und förm⸗ lichen Gebirgen von Eis zusammengesetzt war. 18 Seemeilen nord- wärts zeigte sich eine Oeffnung Als wir 10 Seemeilen in dieselbe gelangt waren, fan den wir Alles wieder durch Eis geschlossen. Die Eisbucht war 15 Seemeilen breit. Das gesehene Eis dürfte bald auf den Neufundlandbänken anlangen und dann eine große Gefahr für die Schiffe bilden.“
gewesen durch wohlwollendes Entgegenkommen des Senats,
witterregen. Hagel.
vom 13. Juli, Morgens.
466, .
Wetter, meist mit
in o Celsius
Temperatur 50 C.
Mullaghmore Aberdeen f Christiansund chmerem Hagel. Copenhagen. 2 W hei
) Gestern Nachmittags Gewitter mit s) Gestern Abend Gewitter.
Uebersicht der Witterung. In Folge der gleichmäßigen Druckvertheilung herrscht im in. Theile von Europa sehr ruhiges
größtentbeils eiwas unter normaler, nur in Süd⸗ deutschland fortdauernd hoch, im mittleren Deutsch⸗ land haben Nachmittags und Nachts Gewitter statt⸗ efunden, in Chemnitz mit Platzregen, 43 mu und
Kammersängers Hrn. Max Pichler. badonr. (Leonore: Fr. Schöller. Heink. Manrico: Hr. Pichler.) Dienstag: t Fr. Carlotta Grossi. Martha.
Mittwoch: Zum 1. Male:
geringer Bewölkung. Temperatur
Deutsche Seewarte. stellungen 7 Uhr.
Stockholm
in, . 8 eters burg Moskau... Cort, Queeng-·
1 heiter
2 bedeckt
2 halb bed.
2
2 balb bed.
2 heiter
IUwolkig
3 heiter
2 bedeckt
2 bedeckt
2 heiter)
2 halb bed)
2 halb bed.)
1 wolkig )
I bedeckt
4 wolkig
2 bedeckte!)
L wollig
1 halb bed. still wolkenlos
1) Gestern Nachmittags und Abends Gewitter. 7) Gestern Nachmittags Gewitter. ) Nachts 6.
Sonntag: 3 Akten von F. Carl Millöcker.
stellung 7 Uhr. Montag: Im Im Park:
Gerster.
Theater ⸗Anzeigen.
Victoria - Theater. Sonntag: Die Kinder des Kapitän Grant. Ausstattungestück in 12 Bil- dern von d Ennery und Jules Verne. (Zzady Arabella: 7 üb Frau Louise v. Pöllnitz a. G.) Anf. 74 Uhr.
riedrich wilhelmnãdtisches ¶ Theater. Der Bettelstudent. Operette in ell und R. Gense.
Im prachtvollen Park um 44 Uhr: Großes Elite⸗ Doppel Concert. Auftreten erster Gesangs u. Instru⸗ mental Virtuosen und des Ballets. Anfang der Vor⸗
Großes Elite ˖ Doppel ⸗Concert.
treten erster Gesangs⸗ und Instrumental ⸗Virtuosen
und des Ballet ⸗Corps. Sonnabend, den 20. Juli:
Nroll's Theater. Sonntag: Auf allgemeines Verlangen noch einmaliges Gastspiel von Etelka La Traviata.
Montag: Letztes Gastspiel der Kgl. baver. Hof⸗ Dpernsängerin Fr.
Male: Kyritz ˖ Pyritz. Posse 3 Akten von Wilken und Fustinus.
Im herrlichen Sommergarten: Doppel . Concert. tãten
licher Spezialitäten.
Musit von Sgifseuschaftliches
nfang 7 Uhr.
Erde bis zum Monde.“ säͤulen.
Gastspiel von Heinrich Bötel und
; Silvang. Roman ˖ tische Oper in 4 Akten von C. M. v
Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bel brillanter elektr. Beleuchtung des Sommergartens, großes Doppel Concert. Anfang — Sonntag 4, an den Wochentagen 55 Uhr, der Vor⸗
Velle- Alliance Theater. Sonntag: Zum 236.
mit Gesang in
Großes Militär⸗ Auftreten sãmmtlicher Speziali⸗
Anfang des Concerts 4 Uhr, des Theaters r
Moniag: Gefährliche Mädchen. Lustspiel in 4 Akten von Ed. Schacht. Im herrlichen Sommer⸗ garten: Großes Dopvel⸗Concert. Auftreten sãmmt⸗
Theater der Urania.
Täglich Abends 73 Ubr Vorstellung. Näheres die Anschlag⸗
Der Tronu⸗
Hr. Paul Meinhold mit Frl. Marie Schultz Aͤdcena: Fr.
(Altenkirchen — Hr. Diakonus Johannes Reimer mit Frl. Johanna Fritzsch (Leipzig — Hr. Dr. . Robert Beyrich mit Frl. Elisabeth Still Görlitz Kattowitz). Geboren; Ein Sohn: Hrn. Dr. phil Ewald Flügel (Leipzig). — Hrn. Prem. ⸗-Lieut Marcard (Hannover). — Hrn. Bürgermeister Stein (Kro⸗ toschin). — Hrn. Major Glauer (Kolmar i. C). Hrn. v. Koerber (Gr. Plavenz). — Hrn. Ka itän z. S. Oldekop (Wilhelmsbaven). — Hrn. ndrath Spring (Hörde). — Eine To cter: Hrn. Minifterial ˖ Rath Bernbard Frhr. v. Hammer stein (Schwerin) — Hrn. August Schmidt Berlin). Hrn. Dr. H. Wagner (Dobera n). Hrn. Pfarrer Eisele (Täbingen bei Balingen). — Hrn. Divisions⸗Auditeunr (hen ben (Düssel dorf) Gestorben: Hr. Justt ⸗RKath Julius Hoppe (Han⸗ nover). — Frau Dekonom Gottfried Bethge, geb. Fehlhauer (Wedringen). — Frau Ober Gerichts. rath 6, geb. Boden (Verden), — Hrn. Kreis- thierarzt Berndt Tochter Gretchen Neuhaldens · leben) — Hr. Zimmermeister Heinrich Kücke (Grasdorf). — Hrn. H. , Tochter Marie Schöningen). — Hrn. Justizrath Haack Tochter * . . . 2 , d — Hr. Partikulier C. H. eller (Berlin). — Hr. Wilh. Friedr. Bracker .
Weber.
„Von der
Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee.
Theater: Der Bettelstudenẽ. Auf⸗
Oskar Hülcker (Berlin).
Großes Parkfest. mi
Kohl mit (Halle a. S. = Plön)
(Violetta: Verehelicht:
Fr. Gerster.)
Pauline Scholler und des
Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Anna Vogel mit Hrn. Bildbauer — Frl. Marie Starck rn Dr. med. Carl Boefe (Streblen)ꝰ — 6 elene Bentlin mit Hrn. Apotheker Otto
2inusch (Danzig Dirschau⸗. — Frl Lisette Hrn. Assistenzarjt Dr. Schumann n
Hr. Rittmeister a. D. v. Borroczyn mit Frl. Elisabeth Langner (Weichensdorf. 28
Berlin: Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt. Berlin 8w., Kö e Fünf Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage)
wie das V ichniß d kündi
e digtz r , schlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1889.
M 164.
Berlin, Sonnabend, den 13. Juli
—
Königreich Preußen.
Privileg i um wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender An— leibescheine der Stadt Tilsit, Re gierungs bezir ks Gumbinnen, im Betrage von 1100000
Wir Wilhelm, ven Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc. Nachdem der Magistrat und die Stadtverordneten Versammlung zu Tilsit beschlossen haben, die zur K einer älteren Schuld. fowie zur Einrichtung eines Schlachthauses. Beleihung eines Wasser⸗ werkes und Ausführung eines Schulbaues erforderlichen Mittel im Wege einer Anleihe zu besckaffen, wollen Wir auf den Antrag des Magistrats zu Tilsit. . zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, Seitens der Glaͤubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 1 100 000 6 ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Intereffe der Gläubiger noch der Schuld nerin Etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des 5. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landes herrliche Genehmigung zut Ausstellung von Anleihescheinen ; zum Betrage von 1 100 005 „6, in Buchstaben: Eine Million und einhunderttausend Mark, welche in folgenden Abschnitten: 300 009 S zu 5000 4 300 000. 2000 , 350 000 . 1000 . 160 000 500 . HJ . nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit drei und einhalb Prozent jäbrlich zu verzinsen und nach den festgestellten Tilgungs— plänen maͤttelst Ausloosung für die Summe von S81 000 M jährlich vom 1. April 1891 ab mit wenigstens Einem Prozent des Kapitals und für den übrigen Theil der Schuld von 219 000 mit fünf und einhalb Prozent des Kapitals jäbrlich vom Jahre 1899 bis einschließlich 1913, in beiden Fällen unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldbeträgen zu tilgen sind, ertheilen. . ö Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein. Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über nommen. . Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Neues Palais, den 12. Juni 1889. (L. S.) Wilhelm R. von Scholz. Herrfurth.
Regierungsbezirk Gumbinnen.
Anleiheschein der Stadt Tilsit.
Provinz Ostpreußen.
k 188 . Seite ..
Auf Grund der Beschlüsse der städtischen Behörden zu Tilsit vom 22. Januar, J. und 12. Februar 18389 wegen Aufnahme einer Schuld don 1100 00 ½ bekennt sich der Magistrat der Stadt Tilsit, Namens der Stadt durch diese, für jeden Inhaber gültige, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Dar lebnschuld von .. . . Mark, welche an die Stadt baar gezahlt worden und mit drei ein balb Prozent jährlich zu verzinsen ist. ‚
Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 119000 ½ erfoltzt nach Maßgabe der genehmigten Tilgung pläne mittelst Ausloosung der zr e dein in den Jahren 1891 bis spätestens 1934 ein- schließlich aus einem Tilqungsstocke, welcher mit wenigstens Einem Prozent des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den ge— tilgten Anleihescheinen gebildet wird. Die Ausloosung geschieht in dem Monat August jeden Jahres. Der Stadt bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder auch sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen.
Die 6. die 2 Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben alls dem Tilgungestocke zu. ö Die 6 sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchsta ben, Nummern und Betrãge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich be⸗ kannt gemacht. .
Diefe Bekanntmachung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermin in dem „Deutschen Reichs und Preuffi= schen Staats ⸗Anzeiger“, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gumbinnen und den hier- ersckeinenden Lokalblättern., Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von dem Magistrat mit Genehmigung des Königlichen Regierungè ⸗Präsidenten in Gumbinnen ein anderes Blatt bestimmt. Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 1. April und am ö Oktober, von heute an gerechnet, mit 35 Prozent jährlich verzinst. .
g 2 , , der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, beziehungẽweise des Anleihescheines bei der Stadt ⸗Haupt⸗Kasse zu Tilsit und zwar. auch in der nach dem Eintritt des Fälligleitetermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleihescheine sind auch die dazu gebörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wir? der Betrag vom Kapital abgejogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche inner · halb dreißig Jahren nach dem Rückzablungstermine nicht erhoben werden, fowie die innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunften der Stadt. ĩ
Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder ver⸗ nichteter Anseihescheine erfolgt nach Vorschrift der s S588 und Fel— gende der Civilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Ja ˖ nuar 1877 (Reichs Gesetzbl. S. S3), bejw. nach 5. 20 des Ausführungs⸗· 9 zur 3 k vom 24. März 1879 zefetzSammmlung S. 281). ; ö — , . 3 weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch foll Demjenigen, welcher den. Verlust. von Zins⸗ scheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem Magistrat zu Tilsit angemeldet und den stattgebabten Besit der e, . durch Vorzeigung des Anleihescheins oder sonst in laub⸗ after Weise darthut. nach Ablauf der Verjãhrungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine
Die Ausgabe einer neuen Reibe von Zinsscheinen erfolgt bei der Stadt- Haupt -⸗Kasse in Tilsit gegen Ablieferung der der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des AÄnleibescheins, sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist. 3 Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt Tilsit mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft. Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. Tilsit, den.. ten
Q Trockenstempel )
Der Magistrat.
Unterschriften. ; Anmerkung: Die Anleihescheine sind außer mit den Unter ⸗ schriften des Magistratsdirigenten und zweier Magistratsmitglieder mit dem Stadtsiegel zu versehen. Eingetragen in das Stadt ⸗Schuldenbuch
. 232 Der Stadt · Haupt · Kassen · Rendant. (Unterschrift.)
Regierungsbezirk Gumbinnen. Zins iche in
.. Reihe . zu dem Anleiheschein der Stadt Tilsit. 2. ... Ausgabe Nr
Provinz Ostpreußen.
Buchstabe .. .... M zu 33 0/0 Zinsen über ... Pfennige.
Der Inbaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 1. April bezw. 1 Oktober is; , ab die Zinsen des vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom. ten bis. mit ... Mark .. . Pfennigen
ten bei der Stadt⸗Haupt ⸗Kasse zu Tilsit.
Tilsit, den.
Trockenstempel )
Der Magistrat.
(Unterschriften.) . ; Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird. — . . Anmerkung: Die Namensunterschriften des Magistratsdiri⸗ genten und der beiden Magistratsmitglieder können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden; doch, muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver—⸗ sehen sein.
Provinz Ostpreußen. Regierungsbezirk Gumbinnen. Anweisung
zum Anleiheschein der Stadt Tilsit. .... Ausgabe Buchstabe .... Nr üĩ M0
n,
Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleiheschein die . te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre 18. . bis 18. . bei der Stadt ⸗Haupt ⸗Kasse zu Tilsit, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inbaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erboben wird.
Tilsit, den. k
Trockenstempel.) Der Magistrat. Unterschriften) . .
Anmerkung: Die Namensunterschriften des Magistratsdiri· genten und der beiden Magiftratsmitglieder können mit Lettern oder Faesimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenbhändigen Ramensunterschrift eines Kontrolbeamten verseben werden. Die Anweifung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blatt— breite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:
. ter Zinsschein. ... ter Zinsschein.
Anweisung.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Nachtrag
zu den Mittheilungen über den gegenwärtigen Stand der Saaten und der Ernte-Aussichten in der preußischen Monarchie.
Provinz Ostpreußen. .
Reg.⸗Bez. Königsberg: Der Stand der Saaten, so⸗ wohl der Winter-,, wie der Sommersaaten, muß im Großen und Ganzen als ein wenig günstiger bezeichnet werden. Durch— schnittlich wird bei dem Wintergetreide die Ernte eine halbe Mättelernte kaum erreichen, und auch das Sommer⸗ getreide, welches meist etwas besser steht, wird voraussichtlich hinter einer Mittelernte weit zurückbleiben. Die Kartoffeln stehen gut und versprechen eine günstige Ernte. Ueber die Übrigen Hackfrüchte läßt fich ein bestimmtes Urtheil noch nicht fällen, doch scheint es nicht ausgeschlossen, daß auch sie eine gute Ernte geben. Die Heu⸗ und Kleeernte liefert einen verhältnißmäßig geringen Ertrag; eine Ausnahme hiervon machen nur die naͤssen See⸗, Fluß und Haff⸗Wiesen, welche zum Theil vorzügliches Heu gegeben haben. Der Stand der Gemüsefrüchte in der Niederung ist ein guter. Das Obst verspricht bis jetzt eine ziemlich gute Ernte. rovinz Westpreuß en. —
R eg.⸗Bez. ,, Die Wintersaaten sind in
den unkeren und durch Binnenwasser wochenlang über⸗ schwemmten . der Niederungen vollständig oder doch zum größten Theile verloren gegangen. Abgesehen von diesen lokalen Schäden war der Stand der Wintersaaten nach beendeter Schneeschmelze ein leidlicher. Der Roggen steht jedoch im Allgemeinen dünn, ist kurz im Stroh und bleibt weit hinter einer Mittelernte irg Etwas besser steht der Weizen. Sein Stand ist jedoch gleichfalls dünn, ist kurz im alme und verspricht auch kaum eine Mittelernte. Die ommerung hat in den einzelnen Distrikten und selbst in den verschiedenen Feldmarken verschiedenes Aussehen, je nachdem ihre Bestellung gut von statten ging, das Sagtkorn gleichmäßig aufgegangen ist oder zur rechten Zeit noch Regen
Durchschnitt kann man noch eine Mittelernte für die Somme— rung erwarten. Die Kleeernte ist fast überall eine wenig zufriedenstellende gewesen. Die Wiesen dagegen haben fast durchweg einen zufriedenstellenden, zum Theil guten Ertrag geliefert. Neben dem Ertrag der Wiesen kann noch eine zufriedenstellende Ernte an Kartoffeln erwartet werden. Da— gegen ist der Stand der Rüben (Zuckerrüben) vielfach ein
höchst mäßiger. Provinz Pommern. — Reg. Bez. Stralsund: So sehr sich auch bei vor⸗ handener ausreichender Grundfeuchtigkeit die Wintersaaten und der Klee und selbst ein Theil des Sommergetreides bei der warmen Witterung im Monat Mai entwickelten, so ge— währen doch die Felder und Brachen jetzt an vielen Orten einen höchst ungünstigen Anblick. Es sind Güter vorhanden, deren ganze Aussaat in Sommergetreide nicht aufgegangen ist. Dürftig be⸗ standen sind die mit Sommergetreide bestandenen Felder fast überall. Der erste Schnitt des Kleeheues ist meist eingebracht und gut geworben. Ebenso liefern die Wiesen im ersten Schnitt theilweise Mittelerträge, und ist bei der Beständigkeit der Witterung auf gute Qualität zu rechnen. Der Stand der Schotenfrüchte, der Kartoffeln und Hackfrüchte ist im Ganzen nicht schlecht. Indessen wird der Ertrag von dem Eintritt von Regen wesentlich abhängen. Provinz Brandenburg. -
Reg.-Bez. Potsdam: Winterweizen und Oelfrüchte Mühbsen und Raps) sind vielfach ausgewintert, sodaß die Felder umgepflügt und anderweit, zumeist mit Gerste, bestellt n Weizen zeigten sich wiederum
widerstandsfähiger, als die englischen. Der Ertrag der nicht umgeackerten Oelfrucht— felder wird voraussichtlich nur eine halbe Mittel— ernte liefern. Beim Weizen, welcher mehr im Stroh, als in der Aehre⸗ und Kornentwickelung zurückgeblieben, dürften, je hach der Lage, im Korn 70 bis 90 Proz, im Stroh 69 bis 75 Proz. einer Mittelernte zu erwarten sein. Der Winter⸗ roggen hat durchweg eine gute Blüthezeit gehabt. Im Stroh ist er zurückgeblieben. Die Aehren haben sich nach der Be⸗ schaffenheit und Kultur des Bodens verschieden entwickelt. Im Allgemeinen hat der Winterroggen weniger durch die Hitze gelitten, als der Weizen. Felder mit ganz leichtem Höhenboden sind aber theilweise verbrannt. Der Ge—⸗ sammtertrag des Roggens wird zwischen 89 bis 0 Proz. einer Mittelernte im Korn und zwischen 59 bis 75 Proz. im Stroh schwanken. Die Futterkräuter haben meistens sehr reichen Ertrag geliefert. Nur der Klee hat stellenweise durch die Dürre gelitten. Futter⸗ und Zuckerrüben sind ausnahms⸗ los gut aufgelaufen. Kartoffeln stehen durchweg gut, theils sogar recht gut. Der Ertrag der Wiesen wird voraussichtlich den gewöhnlichen Mittelertrag vielfach übersteigen. Gurken, Bohnen und sonstige Gartenerzeugnisse sind, da sie ohne Nachtfrost geblieben, überall gut gediehen. Die Ernte an Obst wird dagegen nur eine geringe sein.
Provinz Schlesien.
Reg.-Bez. Breslau: Einzelne Gegenden haben durch Trockenheit derartig gelitten, daß eine völlige Mißernte des Getreides in Aussicht steht. Die Roggenernte hat an einzel⸗ nen Orten bereits zu einer seit Menschengedenken nicht da⸗ gewesenen frühen Zeit, nämlich Ende Juni, begonnen und bis Anfang Juli beendet werden können. Der Stand der Saaten ist nach den verschiedenen Orten ein sehr ver— schiedener, sodaß die Ernte⸗Aussichten namentlich in den Ge⸗ birgskreisen und den benachbarten Kreisen, wo häufiger Ge⸗ witterregen niedergegangen sind, als erfreulich zu bezeichnen sind, während in den übrigen Kreisen zum Theil noch auf eine Mittelernte, zum Theil jedoch kaum auf eine solche ge⸗ hofft wird. Der Roggen steht meistens recht dünn und kurz im Stroh, und die Körner sind nicht gehörig zur Entwickelung gelangt, sodaß im Allgemeinen kaum auf eine Mittelernte zu rechnen ist. Weizen befriedigt noch am meisten, da er besonders im besseren Boden sich gut entwickelt hat, doch wird auch hier nur im Durchschnitt eine Mittelernte zu erwarten sein. Die Sommerfrüchte haben durch die Trockenheit am meisten zu leiden gehabt und sind in ihrem Wachsthum sehr beeinträchtigt worden, sodaß die Ernte in diesen Produkten durchgehends eine Mittelernte nicht zu erreichen verspricht. Raps wurde viel fach wieder ausgeackert, und wo derselbe weiter belassen wurde, ist er sehr dünn und ungleichmäßig. Die Hackfrüchte sind durch⸗ weg noch am besten zur Entwickelung gelangt und versprechen einen guten Ertrag. Ebenso ist die Heuernte überall stellen⸗ weise eine ausgezeichnet gute gewesen, während die Grummet—⸗ ernte einen nur geringen Ertrag zu liefern verspricht. Klee und Grünfutter hat in Folge der Trockenheit sehr gelitten, und die Obsterntée wird dem Anschein nach auch nur eine mäßige sein.
werden mußten. Beim die einheimischen Sorten
Provinz Hannover. ö
Reg. ⸗Bez. Hannover: Im großen Ganzen wird einer befriedigenden Wetzenernte entgegengesehen. Wenn der Weizen etwas kurz im Stroh bleibt, so steht derselbe doch an den meisten Orten voll und kräftig und die Aehrenbildung ist gut. Der Bestand des Roggens ist in den Rübengegenden als gut oder doch befriedigend zu bezeichnen, nicht überall aber in den Gegenden mit leichten Boden, wo der zu dünne Stand vieler Aecker einen nicht, unerheblichen Aus— fall in der Strohernte erwarten läßt. Die Gerste ist gut aufgegangen und steht meistens gut oder doch ö end. Der Hafer auf leichtem Boden in den trockeneren en eidet durch die Dürre. Auf Lehmboden hat sich, der Trocken⸗ heit ungeachtet, das Wachsthum des Hafers noch ziemlich gut gehalten. Der Buchweizen ist gut aufgegangen und hat sich bisher noch ziemlich gut gehalten. Die Lupinen sind eben⸗ falls meist gut aufgegangen und blühen gut, das Stroh indessen bleibt kurz. Raps und Rübsen sind mei⸗ stens mißrathen, theilweiss im Frühling schon um⸗ eackert, weil die Winternässe viel geschadet hatte, theils ? äter von Insekten zerfressen. Die Wiesen haben eine gute, ir und Kleegras meistens eine reiche Ernte 2 Die Kartoffeln sind meist gut aufgegangen und stehen gut im
egen Suittung ausgejahlt werden. . . 95 2 die 1 sr f. sind halbjährige . für die nächfsen 16 Jahre ausgegeben, die ferneren Zinsscheine werden fũr fuͤnfjährige Zeiträume ausgegeben werden.
erhalten hat. Vielfach sind die Somniersagten so spärlich aufgegangen, daß die Erträge nur schlechte sein werden.
Kraute. Die Zuckerrüben sind ebenfalls gut aufgegangen und