und Bockau in der Richtung auf Grenze des Kreises Schweidnitz,
für die zu diesen Chausseen erforderlichen Grund
farifs vom 29.
ele ge, orschriften — vor
aämmtlichen voraufgeführten Bestimmungen verleihen.
Auch sollen die dem Chausseegeldtarif vom XV. Februar 1840
angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗Polizei⸗ Vergehen auf die gedachten Straßen zur Anwendung kommen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurück.
An Bord Meiner Jacht „Hohenzollern“, Aspö Fjord, den
724. Juli 1889 Wilhelm R.
von Maybach. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.
Der Kustos am Königlichen Botanischen Garten in Berlin, fessor Dr. Urban, ist zum Unter-Direktor des Botanischen rtens und des Botanischen Museums daselbst ernannt worden. Der bisherige Privatdozent Dr, Ulrich Wilcken zu Berlin ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Breslau ernannt worden. Die Beförderung des ordentlichen Lehrers an dem Gymnasium zu Kreuzburg O⸗S;, Wilhelm Raumm, zum Oberlehrer an derselben Anstalt ist genehmigt worden.
Aichtamtliches. Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin, 14 August. Se. Maje stät der Kaiser und König begaben Sich gestern zu ferde nach dem Tempelhofer Felde zu der um 9 Uhr statifindenden Parade des Garde⸗Corps. Gleich nach der Rückkehr empfingen Allerhöchstdieselben im hiesigen Schlosse den Prinzen Sye Sanitwongse von Siam nebst Gefolge in Audienz. Um 4 /e Uhr empfingen Se. Majestät den Minister des Kaiserlich öfterreichischen Hauses und des Aeußern, Feldmarschall⸗ Lieutenant Grafen Kälnoky und fuhren um 5 Uhr mit Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich nach Charlottenburg, um das Mausoleum zu besuchen. Um 7 Uhr fand Gala⸗ Tafel im Weißen Saale und in der Bilder⸗Galerie statt.
Heute fruͤh um 8 Uhr begaben Sich Beide Kaiserliche Majestäten mittelst Sonderzuges nach Spandau, um dort einer größeren Felddienstübung der Truppen des Garde⸗Corps beizuwohnen.
— Wie „W. T. B.“ aus Spandau meldet, trafen hf Majestäten der Kaiser Wilhelm und) der
aiser Franz Jo seph heute Morgen 81 / Uhr unter dem Geschützsalut der Festungswälle daselbst ein. Die Allerhöchsten Herrschaften begaben Sich auf die Kaiserliche Jacht „Alexandra“, fuhren zur Landungsbrücke bei Gatow, verließen alsbald da—⸗ selbst die Jacht, stiegen zu Pferde und ritten zu den Truppen⸗ übungen, welche um 8 Uhr begannen. Ihre Majestäten wurden von dem zahlreichen Publikum enthusiastisch begrüßt. Die Gefechtsübung dauerte bis gegen 12 Uhr, worauf in einem eigens hergerichteten Zelte das Frühstück eingenommen 2 die Rückfahrt mittels Sonderzuges angetreten wurde.
— Zu Ehren Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph von Oesterreich, Königs von Ungarn fand gestern im Weißen Saale des Königlichen Schlosses ein Gala— Diner statt. Der Weiße Saal bot dasselbe farbenreiche und prunkvolle Bild, wie es bei besonderen Anlässen an unserem Kaiser⸗Hofe der Fall ist. Die mächtige . elektrischen Lichts ergoß sich über das schneeige Damastgedeck der Tafel, auf welcher der Silberschatz unseres Königshauses inmitten geschmackvoller Arrangements von frischen Blumen prangte. Der Thronbaldachin zeigte die Farben des Deutschen Reichs mit den eingewirkten Reichsadlern, und vor den Plätzen Ihrer Majestäten stand als Tafelaufsatz das glückbringende Schiff, gefüllt mit den herrlich⸗ sten Rosen. Um 7 Uhr erschienen, aus dem Rittersaal kommend, unter dem Vortritt der Obersten Hof⸗, der Ober⸗ Hof⸗ und Hofchargen, Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph in der Uniform Seines Schleswig⸗-Holsteinischen
usaren⸗Regiments, Ihre Majestät die Kaiserin und königin am Arme führend. Ihre Majestät, hatte eine Robe von elfenbeinfarbener Seide mit Brillanten verziert und auf dem Haupte ein kronenartiges Diadem von Diamanten, 6 an der Schulter große Agraffen von seltenen Perlen besestigt waren. Die Hohe Frau war mit dem Bande des hohen Ordens vom Schwarzen Adler und dem Diamantstern dieses Ordens geschmückt. Se. Ma⸗ jestät der Kaiser und König, Allerhöchstwelcher Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich Leopold den Arm gereicht hatte, erschien in der Uniform Seines Gardes⸗ du⸗Corpa⸗Regiments, mit dem Bande und Stern des St. Stefans-Ordens. Se. Kaiserliche Hoheit der Erz⸗ herzog Franz Ferdinand von Oe sterreich⸗Este führte 75 Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Albrecht von Preußen. nter dem Thronbaldachin nahm Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph zwischen Ihren Majestäten dem Kaiser und König und der Kaiserin und Königin Platz. Zur linken Seite der Kaiserin saß der Erzherzog von Desterreich-Este, Ihre König⸗ liche Hoheit die Frau Prinzessin Albrecht, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Friedrich Leopold und der Prinz Alexander, 583 Hoheiten der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg⸗ werin und der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen, Se. . laucht der Erbprinz von Waldeck, Se. Hoheit der Prinz von Anhalt und Se. Durchlaucht der Erbprinz von Reuß. Zur rechten Seite Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich Leopold saß Se. Königliche Hoheit der Prinz Heinrich in der Uniform des Höchstihm gestern verliehenen K. K. österreichischen Infanierie⸗Regiments Nr. W, dessen haber so viele Jahre Sein Erlauchter Vater, weiland Kaiser
, bis an die ) von Gäbersdorf über Förstchen nach Rauske, beschlossen hat, das Enteignungsrecht e 21 sowie
egen Uebernahme der künftigen chausseemãßigen Unter⸗ ltung der Straßen das Recht zur Erhebung des Chaussee⸗ geldes auf denselben nach den Beflimmungen des Chausseegeld⸗ Februar 1840 (GesetzSamml. S. 94 ff.) ein⸗ schließlich der in demselben enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der , die Erhebung betreffenden ehaltlich der Abänderung der
Se. Hoheit der Herz
nigerode. Den Majestäten gegenüber Regiments von dlitz, Minister des Aeußern hiesige österreichisch⸗ ungarische Linken folgten General⸗Feldmarschall Graf von
der Chef des Generalstabes Graf von Waldersee, der öster⸗ reichische General Bollfraß und der Ober⸗Quartier⸗ meister Graf von Haeseler. Zur Linken des Grafen Kälnoky saß der General⸗Feldmarschall Graf von Moltke, und abwechselnd mit österreichischen Offizieren und Staats⸗ beamten der Oberkommandirende in den Marken, General⸗ Oberst von Pape, der kommandirende General des Garde⸗ Corps, Freiherr von Meerscheidt⸗Hüllessem, der Staats⸗Minister Graf von Bismarck, an welchen sich auf der Kapellenseite die Minister von Boetticher, von Schelling, Freiherr Lucius von Ballhausen, ferner der Staatssekretär Freiherr von Maltzahn⸗ Gültz, der Präsident des Reichstages von Levetzow anschlossen. An der Fensterseite saßen die General ⸗ Adjutanten und die Obersten Hof und Ober⸗Hoschargen Sr. Majestät, die General⸗Lieutenants von Wittich, von Hahnke und Graf Schlieffen, der russische General⸗Adsutant Graf Kutusow, der diesseitige Gesandte in München Graf von Rantzau, der General-Lieutenant von Rauch u. s. w. Gegen Ende der Tafel erhob Sich Se. Majestät der Kaiser und König, ergriff Sein Glas und brachte fol⸗ genden Trinkspruch auf Se. Majestät den Kaiser Franz Joseph aus:
„Mit freudig bewegtem Herzen heiße Ich Ew. Majestät willkommen in Meiner Residenz und an der Statte, an welcher Mein hochseliger Großvater Sie zuletzt begrüßt hat. Bei dem jubelnden Empfang Meines Volkes werden Ew. Majestät empfunden haben, wie warm und lebendig das Gefühl für die schon seit Hunderten von Jahren zwischen Unsern Völkern bestehende Freundschaft zum Ausdruck kommt. Vor Allem aber ist Mein Heer, von dem Ew. Majestät einen Theil zu sehen Gelegenheit hatten, stolz darauf, sich dem scharfen Soldatenblick Ew. Majestät stellen zu dürfen.
In Meinem Volke, wie in Meinem Heere wird fest und treu an der von Uns geschlossenen Bundesgenossenschaft ge⸗ halten, und letzteres ist sich bewußt, daß es zur Erhaltung des Friedens für Unsere Länder, vereint mit der tapferen öster⸗ reichischungarischen Armee, einzustehen, und, wenn es der Wille der Vorsehung sein sollte, Schulter an Schulter zu fechten haben wird.
In dieser Gesinnung erhebe Ich Mein Glas und trinke auf das Wohl Ew. Majestät, Ihres gesammten Hauses und Unserer braven österreichisch⸗ungarischen Kameraden!“
Die Musik intonirte hierauf die österreichische National⸗ hymne. Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph erwiderte den Y g öh Sr. Majestät des Kaisers und Königs sofort mit folgenden Worten:
„Dankbar für den mit den wärmsten Worten an erinnerungsreicher Stelle ausgebrachten Trinkspruch Meines Kaiserlichen Bruders, für die in so glänzender, erhebender Weise bethätigte Begrüßung; dankbar für den Mir auch Seitens der Bevölkerung gewordenen wohlthuenden Empfang und für die große Herzlichkeit, welche Mich hier inmitten treuer Bundesgenossen umgiebt; in dankbarer Erinnerung endlich an die Mir von den Angehörigen dieses weiten Reichs bewiesene aufrichtige Theil⸗ nahme, — erhebe Ich das Glas auf das Wohl des Meinem Herzen so nahestehenden Freundes und Alliirten, auf die un⸗ trennbare Verbrüderung und Kameradschaft zwischen dessen tapferem Heere und Meiner Armee und auf die Mehrung und Festigung der Friedensbürgschaften zum Heile und Segen der verbündeten Staaten und Völker, sowie des gesammten Europa: Se. Majestät der Deutsche Kaiser und König von Preußen, Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin und das Erlauchte Herrscherhaus leben hoch, hoch, hoch!“
Die Musik spielte hierauf „Heil Dir im Siegerkranz“. Um Si Uhr erreichte das Mahl sein Ende. Ihre Majestäten begaben Sich alsdann in die anstoßenden Gemächer, um dort Cercle abzuhalten und den Kaffee einzunehmen.
— Der heutigen Gefechtsübung bei Spandau la folgende Gene ral⸗Idee zu Grunde: ö
„Ein Ostheer ist im Vormarsch von der Oder her auf Berlin. Ein Westheer versammelt sich bei Stendal und Wittenberge. Berlin ist von Westtruppen schwach besetzt, die r, e, e, gehörige Festung Spandau in der Armirung egriffen.“
i die Dst⸗Division war folgende Spezial⸗Idee ausgegeben: . Das vorausgesandte Ost ⸗Corps hat die bei Berlin stehenden schwachen feindlichen Kräfte auf Spandau jzurückgedrängt, die Haupt ⸗ stadt besetzt und am 13. August die Einschließung Spandaus auf dem linken Havel ⸗ Ufer begonnen. Auf die Nachricht, daß Truppenzũge in Spandau eintreffen, ertbeilt der kommandirende General der 2. Garde- Infanterie Dirision — Ost. Division — den Auftrag, in der Nacht zum 14. er. und am frühen Morgen des 14 unter Benutzung des gesammten Brüũckenmaterials des Armee ˖ Corps sudlich Gatow über die Havel zu gehen und sich womöglich durch einen Handstreich der Festung zu bemächtigen. jedenfalls aber sich in den Besitz der süd ˖ westlich Spandau gelegenen Höben zu setzen und die Einschließung auf dem rechten Havel Ufer einzuleiten. Die der Oft-Division zugebörige Kavallerie⸗ Brigade mit 1 reiten. den Batterie, welche auf Pots dam bereits angesetzt war, erhält die Weisung, den Uebergang der Division bei Gatow zu sichern, die auf dem rechten Havel Ufer nach der Fesftung führenden Straß⸗n zu be⸗ setzen und die Eifenbahn Verbindungen mit Wittenberge und Stendal zu unterbrechen. Am 13 August Abends batte dieselbe nach Zurück⸗ werfung einzelner feindlicher Escadrons die Linie Gatow = Dallgow erreicht; ibre Patrouillen bekamen aus Staaken sowie von den Höhen des Hahne ⸗ und Weinberges Infanteriefeuer. Bemerkung: Fort Hahneberg ist noch unfertig und nicht armirt.
riedrich III., gewesen ist; es folgten Se. Königliche Hoheit
der Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Braunschweig, Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von Sachsen⸗Meiningen und Se. Durchlaucht der Prinz Albert von Sachsen⸗Altenburg, von Sldenburg, Se. Durchlaucht der Erbprinz Reuß j. CS. und Graf Otto zu Stolberg⸗Wer⸗ saß der Reichs⸗ kanzler Fürst von Bismarck in der Uniform des Kürassier⸗ 41 seiner Linken der österreichische . Kälnoky, zur Rechten der otschafter Graf Szechẽnyi. Zur lumenthal, der Chef des österreichischen Generalstabes Feldzeugmeister Freiherr von Beck, der General der Infanterie von Strubberg, riegs-Minister Verdy du Vernois, der Graf Paar, der
Treppen (weiße Helmüberzüge): 3. Garde ⸗ Infanterie Brigade: Oberst Blecken ven Schmeling. Raiser ⸗ Alexander · Garde · Grenadier. Regiment Nr. 1 Oberst von Rauchhaupt, 3. Garde · Grenadier · Regi. ment Königin Elisabeth QOberst von Lütcken Kaiser⸗Franz Garde. Grenadier · Regiment Nr. 2 Oberst · Lieutenant Freiberr von Richt ofen Harde · Schüßen · Bataillon Major von Scholten. J. Abtheilung 1. Garde · Feld ˖ Artillerie Regiments Major Leopold Graf unt Edler Herr zur Lippe ⸗Biesterkeld. III. Abtheilung 1. Garde. Feld ⸗ Artillerie ⸗ Regiments Major Heintze von Krensks Garde · Pionier · Bataillon Johne 6. Compagnie) mit 99 Pontonz Sberst Lieutenant von Kleist. Kavallerie⸗ Brigade: Oberst Lieutenant von Kotze, J. Garde ⸗Dragoner ˖ Regiment Königin von England Major 6 von Zedtwitz, 2. Garde⸗Ulanen Regiment Major Graf ju
ulenburg, 1 reitende Batterie zu 6 Geschüßzen
Sam melaplätze; Kaiser⸗ Alexander Garde Grenadier⸗ Regi ment Nr 1, 3. Garde ⸗Grenadier Regiment Königin Elisabeth. J. Abtz. 1. Garde Feld ⸗Artillerie· Kegimenis, — südlich Gatow, 1 Bataillon Königin Elisabeth an der Landungsstelle. Kaiser Franz ⸗Garde⸗Fre= nadier · Regiment Nr. 2, Garde Schützen Bataillon III. Abtb. 1. Garde⸗Feld ˖ Artillerie Regiments, Garde⸗Pienier⸗Bataillon (obne 5. Compagnie), — Holjablage Lieve. Kavallerie⸗Brigade an der Strate Glienicke Spandau bei Rehbaumfstücken.
Lage bei Beginn der Uebung: Kavallerie ⸗ Brigade: Escadrons in der Linie Gatow— Seeburg. 1 Zug gegen Staaten, Gros verdeckt an der Straße Glienicke — Karolinenböhe. 4 Bataillone und 1 Artillerie · Abtheilung versammelt bei Gatom, 1 Bataillon vor⸗ geschoben, 1 Bataillon im Anmarsch von der Landungsftelle her. z Bataillone, 1 Artillerie ⸗ Abtheilung bei Holjablage Liepe im Begriff eingeschifft zu werden. .
Für die West-Abtheilung war folgende Spezial-Idee ausgegeben:
Die bei Berlin stehenden Westtruppen — eine Brigade — sind vor überlegenen feindlichen Kräften am 13. August auf Spandau zurückgegangen, woselbst bis zum Abend des 13. noch mebrere Bataillone und 1 Kavallerie Regiment von Wittenberge her mittelst Eisenbahn eingetroffen sind.
Auf dem linken Havel-User hat der Gegner seine Vortruppen bis an die vordere Befestigungslinie herangeschoben; auf dem rechten Ufer halten die Infanterie Vorposten der Festung die die Straßen nach Nauen und Potsdam behertschenden Höben besetzt, nachdem die vorgeschobenen Escadrons von stärkerer feindlicher Kavallerie, die von dotsdam ber anmarschirte, zurückgeworfen waren. Letztere räckte am
bead bis in die Linie Gatow = Dallgow und verhinderte jede weitere Aufklãrung. ö
Auf die am frühen Morgen des 14. August eingebende Meldung, daß der Gegner bei Gatow Infanterie und Artillerie über die Havel setze, entfendet der Kommandant von Spandau seine verfügbaren Kräfte, 8 Bataillone, 6 Escadrons und 1 Abtheilung Artillerie, auf Gatow, um dem Uebergange entgegenzutreten und die Einschließung auf dem rechten Havel⸗Ufer zu verhindern.
Bemerkung: Fort Hahneberg ist noch unfertig und nicht armirt.
Führer: Oberst Freiherr von Wilczeck
Truppen: 2. Garde Regiment 3. F. Oberst von Petersdorf. 4. Garde Regiment z. FJ. Oberst Freiherr Beecklin von Boecklinzar. Garde ⸗Füsilier Regiment ohne II. Bataillon Oberst Graf von Keller. 4. Escadton Regiments der Gardes du Corp3. Garde-Kürassier⸗˖ Regiment Major Graf von Lüttichau. II. Abtheilung 2. Garde⸗ Feld Artillerie · Regiments Major Hoyer von Rotenheim. 5. Garde⸗ Vionier · Compagnie. ;
Sam melplatz: Exerzierplatz bei Spandau.
Lage bei Beginn der Uebung; 1 Bataillon, 1 Escadron auf Vorposten in der Linie Habneberg— Weinberg. Kavallerie zurück gezogen; 1 Flaggen · Compagnie Staaken mit Feldwache gegen Dallgew. Das Kavallerie⸗ Regiment am Nordhang der Höhen; die Infanterie⸗ Spitzen baben die Wege⸗Gabelung nach Glienicke und Gatow soeben üũberschritten ;
Die Uebungen begannen um 9 Uhr Vormittags und dauerten bis gegen 12 Uhr.
— Die vom preußischen Do mänen-⸗Fis kus mit seinen Pächtern abgeschlossenen Pachtverträge, nach welchen der Pächter alle den Pachtstücken obliegenden Abgaben und Lasten zu tragen hat, verpflichten nach einem Urtheil des Reichs⸗ gerichts, Pp. Civilsenats, vom 29. Mai d. J., die Pächter nicht zur Zahlung der Gemeinde⸗tinkommensteuer, welche dem Staatsfiskus als Eigenthümer der Pachtgüter durch das Kommunalsteuer⸗-Nothgesetz vom 27. Juli 1885 auf⸗ erlegt ist. Dasselbe gilt für die e dees, gleichen In⸗ e n, Erwerbsgesellschaften oder juristischen
ersonen mit den Pächtern ihrer Grundstücke.
. Nach der im Reichs-Eisenbahnamt aufgestelten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung über die im Monat Juni d. J. auf deutschen Bahnen (aus— Han der bayerischen) beförderten Züge und deren erspätungen wurden auf 42 größeren Bahnen . Bahn⸗ netzen mit einer Gesammtbetriebslänge von 34 535782 Em befördert: An fahrplanmäßigen Zügen: 17 777 Courier⸗ und Schnellzüge, 154 5657 Personenzüge, 9 Sᷓö gemischte Züge und 129 577 Güterzüge; an außerfahrplanmäßigen ügen: 10115 Courier⸗ Schnell⸗ Perfonen- und gemischte Züge und 37 558 Güter- Materialien- und Arbeitszüge. Im anzen wurden 886 058 968 Achskilometer bewegt, von denen 285 573 183 Achskilometer auf die fahrplanmäßigen Züge mit Personenbeförderung entfallen. Von den 253 189 fahr lan⸗ mäßigen Courier, Schnell-, Personen.· und gemischten ügen verspäteten im Ganzen 4813 oder 1,392 Proz. (gegen G64 Proz. in demselben Monat des Vorjahres und G4 reg im Vbrmonghh. Von diesen Verspätungen wurden jedoch 1835 durch das Abwarten versyäteter Anschlußzüge hervorgerufen, sodaß den aufgeführten Bahnen nur 2970 Verspaͤtungen 1,18 Proz.) zur Last fallen r 6 31 Proz im Vormonat) in demselben Monat des Vorjahres verspäteten auf eigenen Strecken der in Vergleich zu ziehenden Bahnen von 231 852 beförderten fahrplanmäßigen Zügen mit Personen⸗ beförderung M24 oder O, 40 Proz., mithin G8 Proz. weniger, n Folge der Verspätungen wurden 2400 Anschlüsse versãumt egen o53 in demfelben. Mongt des Vorjahres und 6äö5 im ormonat). Bei 6 Bahnen sind Zugverspätungen und 11 Bahnen Anschlußversäumnisse nicht vorgekommen. der Rachweisung sind diejenigen Bahnen, auf welchen Zug- verspätungen vorkamen, nach der Verhãltnißzahl (geometrisches Mittel) zwischen der Anzahl der auf je eine Verspätung ent⸗ fallenden Züge und Achstilometer geordnet; danach nehmen Unterelbesche, die Hessische Ludwigsbahn und die Mecklen⸗ burgische Friedrich⸗Franz⸗Bahn die ungünstigsten Stellen ein. Wird die Reihen foltze der Pahnen siatt nach der Zahl der Verspãtungen nach der iht der Anschlußversaͤumnisse estimmt, so treten die Güstrow⸗Plauer, die Mecklenburgische Friedrich Franz-⸗Bahn und die Hessische Ludwigsbahn an die un⸗ gunstigsten Stellen. In den vorstehenden Angaben sind die Verfpaͤtungen bei denjenigen Zügen, welche in Folge von Beschädigungen der Geieise durch Wolkenbrüche aus elen, un⸗ ber uͤckfichtigt' geblieben. Aus diesen Gründen sind 21 Züge
Fübrer: General ⸗Major Bernhard Erbprinz von Sachsen⸗ Meiningen, Hoheit.
ganz und 345 Züge streckenweise ausgefallen; S7 Ansch usse wurden verfehlt und 163 Züge erlitten Verspätungen.
— Im Interesse der Versorgung des oberschlesischen ʒntustricreviers einschließlich des Kreises Tarnowitz, mit Alindischem Schweinefleisch wird noch im Laufe dieses Monats er den Eifenbahn⸗Direktionsbezirk Breslau versuchsweise ein In 0 Proz. ermäßigter Frachttarif für nach diesen Distrikten be immte Schweinesendungen eingeführt werden.
— Der Königliche Gesandte in Oldenburg, Graf zu Eulenburg, hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub en.
— Der General⸗-Lieutengant von Teichman und gogi schen, Inspec: eur der 1. Fuß⸗Artillerie⸗Inspektion, hat ne Dienstreise angetreten.
S. M. Kreuzer⸗Fregatte. Leipzig, Flaggschiff des Chefs des greuzergeschwaders, Contre⸗ Admirals Dein hard, Komman⸗ mt Kapitan zur See Plüddem ann, ist am 13. August d. J. zen Zanzibar nach Kapstadt in See gegangen. — S. M. eurer, M ö wer, Kommandant Korvetten Kapitän Riedel, a am 13. August d. J. von Zanzibar aus die Heimreise getreten. -S. M. Kreuzer⸗Korvette „Olga, Komman⸗ ant Korvetten⸗Keapitän Freiherr von Erhardt, ist am F August d. J. in Port Said eingetroffen.
Homburg v. d. H., 13. August. Köln. 3) Se. König⸗ ice Hoheit der Herzog von Cambridge in hier zur Kur angettoffen und statteie Ihrer Majestät der Kaiserin zrüedrich einen Besuch ab.
göln, 13. August. (Köln. Ztg) Ihre Majestät die gönigin van Rumänien traf gestern Tachmittag in Be⸗ zätung des Fürsten von Wied auf dem hiesigen Bahnhof ein nd setzte nach kurzem Aufenthalt die Reise nach Amster⸗ dam fort.
Dortmund, 13. August. (Rh. ⸗Westf. Ztg.) Heute Nachmittag trafen die Herren Ober⸗Präsident Studt aus NMinster, Regierungs⸗Präsident Freiherr von Berlepsch aus üseldorf und Regierungg⸗Präsident Winz er aus Arnsberg bir ein und begaben sich sofort zum Stadthause, wo im Nagistrats⸗-Sitzungszimmer eine längere Konferenz statt⸗ and, an welcher Herr Berghauptmann Eilert und ie amtlichen Vertreter der s. 3. vom Massenstrike er Bergleute betroffenen Kreise theilnahmen. Wie es heißt, zandelte es sich bei der Konferenz um die Feststellung bezw. Ferathung der nunmehr sämmtlich vorliegenden Enguete⸗ derichte über die Beschwerden der Bergarbeiter im TDber-Bergamtsbezirk Dortmund.
Sigmaringen, 12. August. (Schw. Merk) Se. Hoheit der Fürst von Dohenzollern hat fich nach der Schweiz begeben, woselbst er mit seinem Bruder, dem Könige von Fämänien, und dem Kronprinzen von Rumänien zu— sammentreffen wird, um einige Tage mit denselben zu ver— veilen. Se. Majestät, sowie Se. Königliche Hoheit der Kron—⸗ nin; von Rumänien gedenken sodann nach Bukarest bezw. nach Schloß Sinaia zurückzukehren.
Bayern. München, 13. August. (Allg. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Prinz-Regent kommt mit seinen baden erlauchten Söhnen, den Prinzen Ludwig und Leopold, Königlichen Hoheiten, übermorgen n,, den Jagden im Ammerthaler Walde zurück. — Heute Vormittag ben sich Prinz und Prinze ssin Ludwig Ferdinand nach Berchtesgaden begeben, woselbst die übrigen Glieder der Prinzessin Adalberr'schen Familie weilen. Am Donnerstag Abend kehren Prinz und Prinzessin Ludwig Ferdinand mit dem Prinzen Alphons und der Prinzessin El virg hieher zurück. — Der Herzog und die Herzogin von Montpensier; velche sen acht Tagen hier weilten, sind über Lindau und kuzern, wo noch kurzer Aufenthalt genommen wird, nach Florenz zurückgereist.
Württemberg. Bebenhausen, 12. August. Se. Najestat der König empfing heute die von einer Exkursion in die Schönbuchsreviere Einsiedel, Weil im Schönbuch und Bebenhausen hier eingetroffenen Theilnehmer an der gegenwärtig in Tübingen iagenden 10. Versammlung des Vürttembergischen Forst vereins. Dieselben kamen um 3 Uhr hier an und nahmen im Sommerrefektorium Plaz, wo sie auf Befehl Sr. Majestät bewirthet vurken. Während des Mahles erhob sich der König und trank auf das Wohl der Versammlung sowie das Ge⸗ deihen des Forstwesens, worauf der Vereins⸗-Präsident dem Dank der württembergischen Forstwirthe für die vielfache Förderung, welche der König während seiner Regierung dem Forstwesen habe zu Theil werden lassen, Ausdruck gab und . aufgenommenes Hoch auf Se. Majestat aus⸗ rachte.
Baden. Karlsruhe, 12. August. (Karlsr. Ztg.) Se. Vnigliche Hoheit der Großherzog begleitete gestern Abend Se, Majestat den Schah von Persien zu dem Gartenfest, welches von der Stadt Baden und dem Kurcomitèé daselbst ju Ehten der Anwesenheit der Allerhöchsten Herrschaften ver⸗ anstaltet worden war. Allerhöchstdieselben wohnten auf der Terrasse des Kurhauses dem Concert und der Beleuchtung bei, unternahmen hierauf einen Rundgang durch die Säle und Gartenanlagen und kehrten später nach dem Großherzog⸗ lichen Schlosse zurück. Sodann verließ der Großherzog n und traf um 11, Uhr in Karlsruhe ein. Heute Dormittag 11 Uhr besuchie Se. Königliche Hoheit hierselbst die mit dem 8. Centralverbandstage des deuischen Bäckerver⸗
ndes „Germania“ verbundene, in der städtischen Ausstel⸗ lungshalle stattfindende Ausftellung von Erzeugnissen und Be⸗ darfsarlikeln der Bäckerei, Konditorei und verwandter Ge⸗ werbe. Der Großherzog besichtigte unter Führung der Porstãnde der Baäckergenossenschaft Karlsruhe die reichhaltige . zstellung eingehend und verweilte etwa zwei Stunden daselbst. Nachmittags ehrte Se. Königliche Hoheit nach Baden zurück.
Elsaß⸗ Lothringen. Straßburg, 13. August, Die geñern augegebene Rr. I3 des „Gesetblatts für Elsaß⸗ soth rin ge n- veröffentlicht das Gesetz, betreffend das grundeigenthum und Hypothetenwesen, sowie die kot ria isg 6 ühren, vom 34. Juli 1356, und bag Gt
treffend die Hypothekengebühren, vom 24. Juli 18839.
A. Großbritannien und Irland. London, 13. August. 8 C) Prinzefsin Alix von Hessen traf gestern, von armstadt kommend, in London ein und stieg im Buckingham
ast ab. Ihre Hoheit begiebt sich nach Osborne zum Besuch
der Königin und wird ihre Großmutter nach Nord⸗Wales und Balmoral begleiten.
Der Parlaments-Ausschuß zur Untersuchung der Einwanderung und Auswanderung hat seinen Bericht vorgelegt. Es ist dem Ausschuß nicht möglich ge⸗ wesen, die genaue Zahl der im Vereinigten Königreich lebenden Ausländer ausfindig zu machen. Die Mehrzahl derselben hat fich jedoch in wenige Städte zusammen⸗ gedrängt und macht ihren Einfluß auch nur in einigen Ge⸗ werben wie im Schneider Schuhmacher! und Tischler⸗ handwerk, fühlbar. Der Ausschuß schlägt vor, eine jährliche Statistik über die auslandische Bevölkerung auszuarbeiten. Auf Antrag des Ausschußmi gliedes S. Smith wurde dem Bericht ein' Anhang beigefügt, in welchem es heißt, daß der Ausschuß einfiweilen keine derartigen Gesetze zur Be⸗ schränkung der Einwanderung empfehlen könne, wie fie die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika erlassen hätten. Es möchten aber solche Gesetze in Zukunft Angesichts der Uebervölkerung der englischen Großstädte, des großen Kampfes der untern Klassen ums Dasein und der Gefahr, daß die Einwanderung von mittellosen Ausländern die Löhne noch weiter herabdrüͤcke, wohl nöthig sein. 5 Ausschuß⸗ mitglieder stimmten für diesen Anhang, 4, darunter Bradlaugh, gegen denselben. .
In der heutigen Unterhaussitzung erläuterte der Kriegs-Minister Stanhope den vom Kriegs⸗Ministerium entworfenen Plan für die Herabminderung der Zahl der Generale im britischen Heere. Darngch soll vom Jahre 1891 ab kein Avancement zum General Majors⸗ rang erfolgen, ausgenommen zur Ausfüllung einer Vakanz. Die Herabminderung würde allmählich von Statten gehen, so— daß schließlich die Armee nur 10 Generale und ein Maximum von 25 General-Lieutenants und 70 General-Majoren haben würde, während gegenwärtig die Zahl der Generale 140 be⸗ trägt. Das finanzielle Ergebniß des neuen Arrangements würde eine jährliche Ersparniß von 22 CO. Pfd. Sterl. sein.
— 14. August. (W. T. B.) Der Prinz von Wales ist gestern zu einer mehrwöchigen Badekur nach Homburg abgereist.
Frankreich. Paris, 13. August. (W. T. B.) Der Staatsrath hat die Wahlen Boulanger's zum Generalrath für un gültig erklärt, da Boulanger nicht den von dem Gesetze vorgeschriebenen Bedingungen für die Wählbarkeit entspreche. ö ⸗
In der heutigen Sitzung des Obersten Gerichtshofes verlas der Präsident ein Schreiben des Senators Kerdrel, welcher im Ramen der Mitglieder der Rechten erklärte, daß sie es ablehnten, an den Sitzungen des Ohersten Gerichtshofes weiter theilzunehmen. Hierauf erfolgte eine längere Berathung über die Frage des Verfährens und der Kompetenz. Schließlich wurde mit 301 gegen 7 Stimmen und? Stimmenthaltungen entschieden, daß der Gerichtshof jür alle Anklagepunkte kom⸗ petent sei, und beschlossen, mit der Prufung derjenigen Thatsachen zu beginnen, welche die Anklage wegen Komplots begründen, und darauf über die Anklagen wegen Akentats und Veruntreuung zu verhandeln. Im wei— teren Verlauf der Sitzung wurde sodann in na—⸗ mentlicher Abstimmung mit 2066 Stimmen gegen 5 Stimmenthaltungen Boulanger des Komplots für schuldig erkannt. In weiterer namentlicher Abstimmung wurden Dillon 'und Rochefort der Mithülfe am Komplot, und Boulanger sodann mit 198 gegen 10 Stimmen wegen Attentats anläßlich der bekannten Vorgänge am Lyoner Bahnhofe für schuldig erklärt. Die Sitzung wurde sodann auf morgen vertagt.
Rußland und Polen. St. Peters burg, 14. August. (W. T. B. Der Kaiser und die Kaiserin sind mit dem Großherzog und der , ,,, von Mecklenburg⸗Schwerin sowie dem Großfürsten Michael Nikolajewitsch gestern Abend zu den Flotten-Manövern bei Sweaborg abgereist.
Italien. Rom, 13. August. (W. T. B.) Der König besichligte heute in Begleitung des Kronprinzen, des Herzogs von Genua und des Marine⸗Ministers das neue große Hafen— Bassin in Spezia, die Erweiterungsarbeiten für das zweite Dock daselbst, die Artillerie ⸗Werkstaͤtten, das neu erbaute Kanonenboot „Castore“ und das im Bau begriffene Kanonen— boot „Sardegna“, sowie die Befestigungsarbeiten.
Der ef he Botschafter, Baron Uexküll, zurückgekehrt. . .
Der „Osservatore Romano“ erklärt die Mittheilung der „Italie“, daß die Gesundheit des Papstes täglich ab⸗ nehme, für unbegründet und fügt hinzu, daß der Papst trotz seiner 80 Jahre recht rüstig sei.
Türkei. (W. T. B.) Wie das „Reuter'sche Bureau“ meldet, hat die Pforte ihren Vertretern bei den auswärtigen Mächten, als Antwort auf die Note der griechischen Regierung, betreffs der Insel Kreta, eine ECirkularnote zugehen lassen, in welcher die Be⸗ hauptung zurückgewiesen wird, daß die ottomanische Re⸗ gierung für die Ausbreitung der aufständischen Bewegung auf Kreia verantwortlich sei. Die Note theilt sodann die Ernennung Schakir Pascha's zum interimistischen Sberbesehlshaber und General- Gouverneur von Kreta mit und hebt ferner hervor: die Pforte hätte eine Mission nach Kreta abgesandt und alle Mittel angewendet, um die Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Sie sehe nicht ein, wie Griechenland jetzt die auf Kreta vorgekommenen Unruhen der Apathie und Säumigkeit der Pforte zuschreiben und das Recht in ÄAnspruch nehmen könne, aus eigener Macht⸗ vollkommenheit auf wesentlich innere Angelegenheiten der Turkei betreffende Maßnahmen hinzuweisen, zumal da kein einziger völterrechtlicher Grundsatz irgendwem die Befugniß ebe, die Verhältniffe in einer Provinz, welche einer be⸗
eundeten Macht gehöre, nach seinem Belieben zu inter⸗ pretiren.
Serbien. Belgrad, 13. August. (W. T. B.) Der neu ernannte österreichischungarische Gesand te, General⸗ Major Freiherr von Thöm mel, überreichte heute den Regenten Protitsch und Belimarkovitsch im Beisein des Minifters des Auswärtigen Gruitsch sein Zeglau⸗ bigungsschreiben und betonte in seiner Ansprache, da er beauftragt sei, bei jeder Gelegenheit die aufrichtige und' wohlwollende Freundschaft zu manifestiren, für welche Desterreich⸗ Ungarn Serbien gegen⸗ über siets Beweise geiiefert habe. Der Regent Protitsch erwiderte: die Regentschaft sei von der Wichtigkeit herzlicher Beziehungen der beiden Nachbarländer überzeugt. Die Ge⸗
ist hierher
und der Regierung nicht nur für die ungeschmälerte Er⸗ haltung, sondern auch für die Weiterentwickelung der freundschaftlichen Beziehungen rechnen.
Echweden und Norwegen. Stockholm, 12. August. (F.) Die Einnahmen der Staatskasse in den ersten sieben Monaten diefes Jahres haben betragen: aus den Zöllen 23 459 934 Kronen gegen 17 919023 Kronen, der Branntwein⸗ steuer 5 943 985 Kronen gegen 6 210 534 Kronen und den Staats Eisenbahnen 4 200 009 Kronen gegen 4100 00 Kronen oder zusammen 33 6063 919 Kronen gegen 28 229 557 Kronen in der gleichen Zeit des Vorjahres.
Afrika. Egypten. Aus Kairo, vom 12. August, meldet ein Telegramm des „Reuter schen Bureaus“; .
General- Major Sir F. Grenfell traf beute von Wady Halfa in Korosko ein. — Wad-el Nju mi, der in der Schlacht bei Testi getödtete Fäbrer der Derwische, hat auch diejenigen Derwische befebligt, welche die Armee von Hicks Pascha vernichteten, sowie diejenigen. welche Khartum nahmen. — Alle Fritischen Truppen baben jetzt Affuan geräumt. In Korosko verbleiben 709 und in Assuan Iꝛoo Gefangene. Saleb Bev bat die Gegend bis Abu Dam'ed rekognoscirt und meldet, daß der Feind letzteren Ort mit einer Kanone besetzt hält.
Zeitungsftimmen.
Die beiden Trinksprüche, welche Ihre Majestäten der Kaiser Franz Joseph und der Kaiser und König gestern beim Gala⸗Diner im Königlichen Schlosse ausbrachten, werden, wie, W. T. B.“ meldet, von dem Wiener „Fremden⸗ blatt“ zum Gegenstande einer Betrachtung gemacht, in der es heißt:
ber Worten, welche mãchtig in die Welt hinaustõnen werden, ist im Königsichen Residenzschloffe zu Berlin die unauflösliche Freundschaft und 'unerschütterliche Bundestreue bekundet und besiegelt worden, welche die Herrscher der Völker Deutschlands und Oesterzeich- Ungarns beseclt. Klarer, berzlicher und ergreifender konnte die Inxzigkeit und Kraft diefes Bundes nicht betont werden; boch erhaben über Formeln der Etiũuette und Konrenienz sind diese Worte in denen sich die volle Stärke und Bedeutung der Allianz und jene wabrbaft brürerliche Gesinnung ausspricht, welche die Morarchen erfüllt und zum untrenn; Haren Bunde vereint. In der Antwort des Kaisers von Oefsterreich prägt sich das Wesen, die Kraft und das Ziel des õsterreichisch⸗ keufcken Bündrifses aller Welt klar und offenbar aus. Die europäischen Völker, welche Te Erbaltung des Weltfriedens hoffen und ersebnen, durfen auf die Monarchen vertrauen, welche die furcht⸗ bare Macht ibrer Heere diesem großen Zwecke weiben. Mit derselben Wärme und Begeiftetung welche die Bevölkerung Berlins und des weiten Deutschen Reichs unserm geliebten Monarchen in jedem Gruße jeigt, erwidern wir Desterteicher die Sympathie unserer Nackkarn, mit derselben Herzlichkeit danken wir ihrem erlauchten Herrscher für die innigen Worte, die er unserm tapferen Heere und Tem Bunde der beiden Reiche gewidmet bat.“
Wie das „Fremdenblatt“ heben, laut einer Meldung des „W. T. B.“, auch die meisten anderen Wiener Morgen⸗ blätter den besonders herzlichen Ton der beiden Kaiser⸗ lichen Trinkspruche hervor und betonen die in lapidarischer Kuͤrze enthaltene wiederholte feierliche Verkündigung des Friedensprogramms, was nicht oft und nicht eindringlich genug geschehen könne. . 3 .
Auch die gesammte ungarische Presse hebt die Bedeu⸗ tung der Berliner Kaiser-⸗Toaste hervor, die, weit entfernt von jeder Herausforderung, die feste Entschlossenheit kundgeben, den Frieden zu wahren. Auch die oppositionelle Presse erklärt, die Opposition halte an der Alliance ebenso fest wie die Rãthe der Krone.
Wir schließen hieran noch eine jüddeutsche Zeitungsstimme über die Bedeutung des Kaiserbesuchs. Die Münchener „Allgemeine Zeitung“ schreibt: .
Bon der Kömtzzaue bis zu den Alpen und vom Memelflus bis zu den Vogesen giebt es keine deutsche Zeitung keinen deutschen Gau, kei eutfcken Fürsten und deutichen Stamm, ja überhaupt keinen rolitisch derkenden Deutschen, welcher nicht dem Kaiser ein Herzlich willkommen“ zurieie. In allen deutschen Herzen klingt das Vermãcht⸗ niß der deutschen Gesckickte' wieder, welches uns Ten Beberr ĩcher pon Oesterreich Ungarn als den ältesten, treazsten und gesten Freund Deurfdhlands begrüßen läßt. Diese Feeundiaft ist ölter als das sTcbrjäbrige Büntniß, sie bat dem leßteren seinen Gekalt und seine Weile gegeben, sie bildet fär die känttigen Generationen das fen gekittete Fundament zu einem treuen und ebrlichen Zusamenfteben.
In der . „Allgemeinen Zeitung“ finden wir folgenden Artikel mit der Ueberschrift: „Ein neuer Kassandraruf“:
. im . 1879 Deu schland, der Neth geborchend, nicht dem kigenen Triebe, endlich dazu üb rging. sid dieien igen Bedingungen zu schaffen, welche sein wirtbschaftliches Leben ieder aufticten konnten, crorhezeiten die Freibändler Bamberger und Segolen, im Reich? tage mit einer Sicherheit, welche dem Gefühl innerster Usberzuzung. zu enffpringen schien, daß nickt nur der Handel und Tie Induftrie, son⸗ dern das ganze wiribichaftliche und staatliche Leben Deutschlands seinem Untzrgange entgegen gehe. . ᷣ
Wie beben“ sich zun die Verbältni?e in Wirklichkeit entwickelt Es sst dies schon kurdertmal gesaat worden, aber es kann nicht oft genug gesazt werden. Der Werth der Ausftet, bat, sich von 18789, mo er 233k Mill. Mark beteng, auf 3352 Mill Mart im Jabre 1888 gesteizert, also um 531 Mill. Mark. Deut w land wurde bis um Jabte 1879 von auslärdiscen Bagten überschwemmt; in jenem Jihre betrug die Einfubt 38983 Mil. Vark; durch die Schu dꝛẽlle Turde sie eingedämmt, sie betrug im Jabre 1886 ö Mill, im Jahre 1888 bat sie sich weder auf 3455 Mill Mark. erhoben, Fe kleitt aber immer noch um 458 Mill. Mark hinter der⸗ jenigen des Jahres 1879 zurũck. Einen großen Aufschwung kat die Koblerproduktion genommen, die Förderung don. Stein. foblen vermebtte sich von 42 Mill. Tonnen im Jabre 1879 auf 58,3 Mill Tonnen im Jabre 1835; die Produktion von Eisenerzen heb fich in diesem Jeisraum ren 53,3 Mill, Tonnen auf 3.1. Mill. Tonnen. Die mittlere Belegschast in en Steinkoblendergwerken er⸗ Fobte fich von 176 og auf 218 725 Köpfe, in den Sisenbergrerken pon 30 235 auf 36 0672 Körfe. In dem gleichen Zeitraum bob sich der Gäterverkebr von 54 auf 67 Mill. Mark. Einen großen Ruck. gang weist die Zabl der Vermögens verbrechen nach, von 1882 bis auf ss um 13, Fo rroß des Wachttbums der Berölkerung. Die Sparkaffeneinlagen in Preußen endlich baben sich von 1222, 4 Mill. Nark im Jahre 1876 auf 2672.5 Mill. Mark im Jabre 18387 88 erhöht! .
Wo bleiben da die Prophezeiungen? ö .
Trotz ieser üblen Erfabrungen versucken es die freibändlerischen Blätter abermals mit der Kafsandra Rolle. Ein Artikel des Lon doner Economist‘ über den Handel Deutschlands und Englands kommt' ihnen febr zu statten, weil er folgende Stelle enthält: Wir feben einerfeits den Hanzel Großbritanniers sich rasch enmw ckeln, während der 3 Export Deutschlaands anfängt, sich zu ver⸗ rin gern, und jwar hauptsächlich in Folge der schãd⸗ lichen Wirkungen einer ausgeprägten Scutz zoll politik, deren schließliches Ergebniß sich niemals länger als für kurze Zeit verdecken läßt Tauter Beifall ertont
sandtschaft könne auf die Unterstützung der Regentschaft
von Seiten der freihändlerischen Organe, die weder die von dem