Friedrich Denkmal. Das am 14. Mai d. J. enthüllte De mal ist das erste dem Kaiser Friedrich errichtete und steht in einer , n, ,. Bronzebũste (von Reinhol Begas) mit gothischem Ueberbau von Heilbronner San stein. Nach dem bei den Fürstlichen Herrschaften ein enommen⸗ Diner begab sich die Kaiserin, in deren Begleitung si Prin ess Victoria befand, nochmals nach dem Denkmal, um dort eine Pe igtion der Stifter des Denkmals ju empfangen und denselben ihr. Dank abzustatten. Errichtet ist das Denkmal vom ganzen Solm Lande zur Erinnerung an den Besuch des verewigten Kaifers Friedt am 14. Mai 1887. Die Rückkehr der Kaiserin fand am Ran mittage statt.
Frl. Reinhardt als Donna Anna: die Stimme klang scharf, über⸗ angespannt und nicht immer rein. Hr. Nebe war als Leporello lebendig in der Darstellung und sicher und roll Humor im Gesang, verdient also im Ganzen lobende Anerkennung; Hr. Cronberger (Don Ottavio) erfreute durch die Klarheit seines Vortrags und die geschickte Tonbehandlung.
Der zweite Gastspielabend des Sgr. Francesco d' Andrade findet am Sonnabend statt und bringt den Rigoletto“. In dieser Verdi'schen Partie hat Sgr. d'Andrade wahrend des Gastspiels der Gardini'schen Oper im Frühjahr bekanntlich großen Beifall gefunden. Carlotta Grossi verabschiedet sich an diesem Abend als Gilda, welche Rolle die Künstlerin zum Abschluß ihres erfolgreichen Gastspiels
gewählt hat. Belle ⸗Alliance⸗Theater.
Die Hauptrollen der morgen stattfindenden Premiere der Bern⸗ hard Buchbinder'schen Gesangsposse: ‚Unser Schwiegersobn‘ sind in den Händen der Damen Lina Bendl, Agnes Werner, Elly Burgs und der Herren Niedt, Swoboda und Hambrock.
Central ⸗ Theater.
Gestern Abend ging zur Wiedereröffnung des Theaters die neue Gesangsposse ‚Leichtes Blut“ von W. Mannstädt, Musik von G. Steffens, zum ersten Male in Scene und wurde von dem dicht⸗ besetzten Hause mit wärmstem Beifall aufgenommen. Leicht und gefällig fließt Alles dahin — die lustigen Couplets, sowie der ebenso leicht“ geschürzte witzige Dialog wechseln in schönster Reihenfolge, sodaß der Zuhörer kaum aus dem Lachen kommt und hierüber manche Unwahr— scheinlichkeit ganz vergißt, die man aber, wenn sie in so munterer Weise vorgeführt wird, gern übersieht. Wir verlangen von einer Posse weder eiren stark sichtbaren rothen Faden, noch viel geistige Tiefe; die Hauptsache ist: wir wollen uns amüsiren, und dies kann man hier in reichem Maß haben. Das ganze Haus gab auch unverhohlen diese Stimmung kund, und Ohr und Auge wurden befriedigt, letzteres durch die durchweg neue, schöne Ausstattung und die reizenden Kostüme. Besonders raffinirt war das Cypria⸗Fest arrangirt, wo jede neue Figur eine neue Ueberraschung darstellt, eine wohlgelungene malerische Volkeseene vorgeführt, bot. Ebenso war das Spiel sämmtlicher Mitwirkenden von dem daß im fünften Bilde „beim Kaiser Mtesa“ und im neunten Bilde richtigen leichten Blut‘ belebt, das auch dem Stück seinen Erfolg der Siegerin. 3 fen Stanley's Traum“ nicht nur dekorativ, sondern auch durch die verschaffte, sodaß man wohl annehmen darf, es werde sich für lange V. Peculium; Jagd⸗ Rennen. Preis 1500 06. Distan . . Tänze und Waffenspiele des Balletpersonals der höchste Glanz ent! Zeit die Gunst des Publikums erhalten. Unter den Darstellein 4500 m. Hrn, H. Hübner g 6jähr. br. W. Brillant? 1. Hin. H. 10 . . faltet wird. — Was endlich die Darstellung anbetrifft, so haben wir beben wir zunächst Hrn. Thomas als Balletmeister hervor, der mit Suermondt's bjähr. br. St, „Perle fine! 2. Lt. Frhrn. v. Fuchs 1. Iren allen Mitwirkenden Anerkennung auszudrücken; recht verständig alterprobter Künstlerschaft ganz Großartiges in Spiel und Nordhoff's a. br. St. ‚Vahrenwalde“ 3. Siegte leicht mik ver 15 9 ö spielte Hr. Emil Litaschi den Stanley, sehr komisch gab Mimik leistete, was ihm nach jedem Abgang, besonders Langen. Werth: 1740 96s ö fin .
Hr. Max Walden den Diener des Reserve Lieutenants aber am Schluß des dritten Aktes mit rauschendem Beifall VI. Full Crv-Jagd⸗ Rennen. Preis 2000 S6. Distan — . 8
und Ritteragutsbesitzetns Kurt von Lehnstadt, welchen Hr. gelohnt wurde. Ebenso war Frl. Dora (als Cilli von Pelzien) von 4500 m. Kapt. Ics's a. br. W. ‚Newbridge“ 1. Gr. B. Buingküz 6 6 ö
Hagemann mit Anstand und in der Liebesscene auch mit Wärme dar⸗ wahrhaft übersprudelnder Laune, und keine Faser war an der ganzen 4. F. St. „Ruby! 2. Hrn Long's 4 jähr. br. St. . Tomasha“ 3 . g u ö
stellte. Von den Damen traten nur die Frls. Wegner, von Pöllnitz Figur, die nicht Uebermuth und Drolligkeit verrieth. Durch ihre Siegte sicher mit dritthalb Längen. Werth: 2240 „1 . . er
und Jenny Heese bedentsam in den Vordergrund und brachten ihre deutliche Aussprache entging dem Hörer keines ihrer Worte, die ge— . i e .
Rollen auf's Beste jur Geltung und zur Wirkung. — Das Publikum sungen oder gesprochen mit der ihrem Wesen eigenen Schalkhaftigkeit Die Betheiligung an dem in d ö. e t ö
folgte der Aufführung von Anfang bis zu Ende mit aufmerksamster wie Funken ins Publikum geschleudert wurden. Vortrefflich spielte Tagen Tm * r7.- 9. Augusf hier abzuhattenden. vj. Br d egg 9; Rrngberg
des Deutschen Radfahrer-Bundes rerspricht eine sehr grote J
zu werden. Man rechnet auf mehr als 10060 Radfahrer, welche sich hier 23) Frankfurt a.
ein Rendezvous geben werden. 24 Köln
265) Aachen.
26) Koblenz.
27) Düsseldorf.
2) Trier
29) Dresden
30) Leipzig..
zl) Karlsruhe.
32) Konstanz
33) Darmstadt..
345 Schwerin i. M. .
ö 36) Aldenburg.
(W. T. B.) Heute erfolgte durch die h) Braunschweig. .. Kriegergräber auf den I Bremen:.
Schlachtfeldern vom 14, 16. und 18. August 1876. Abends fand 380 3 J
eine Gedenkfeier in der Schlucht von Grarelotte statt bei welcher zg Straßburg i. E.
Bürgermeister Halm von hier eine ergreifende Gedächtnißrede hielt. 10 Metz .
Bologna, 15. August. (W. T. B.) Heute fand auf der Eisen⸗ bahnstrecke zwischen Bologna und Porto Maggiore, in der Nähe von Budrio, eine Zugentgleisung statt, wobei eine Person getödtet und zwei verwundet wurden.
früheren Leistungen dieser Bühne ebenbürtig zur Seite und scheint sie durch maschinelle Künste in einigen. Bildern fast noch zu überbieten. Aber nicht nur diese erste Aufgabe des Ausstattungsstücks., den Zu⸗ . eine prächtige Augenweide darzubieten, löst die Novität mit
estem Gelingen, sondern auch der verbindende Text, der von Alexander Moskowsli und Richard Nathanson. her⸗ rührt und den die Bühnenleitung nicht für entbehrlich zu halten scheint, kann unser Interesse gewinnen, weil die Person, um die es sich handelt, und Zweck und Ziel derselben längst unsere Theilnahme besitzen; überdies ist der Dialog geschickt und mit Geschmack behandelt, es fehlt nicht an Humor, und von in die Augen springenden Uebertreibungen hat man sich erfreulicher Weise fern gehalten. ie Handlung, wenn es erlaubt ist, von einer solchen zu reden, beginnt mit einem Stanley vor seiner ersten Reise nach Afrika gegebenen Abschiedsmahle; hierbei kommt es zwischen dem Schei⸗ denden und einem Großindustriellen, Mr. Brandford zu einer Wette, welche den Letzteren veranlaßt, dem ohne Scheidegruß abgereisten Stanley nachzureisen. Diese Verfolgung tritt er aber nicht allein, sondern um des Humors willen in Begleitung von zwei Damen an, und am Victoria ⸗See erreichen die Verfolger glücklich die Haupt- Expedition. Daß Stanley in der That von Zanzibar aus die Westküste Afrikas und den Congo — natürlich nach Ueberwindung der größten Schwierigkeiten und Hindernifse — erreicht, versteht sich ebenso von selbst, wie daß Mr. Brandford sich in seine schöne Begleiterin verliebt und daß ein preußischer Reserve⸗Offizier, der sich mit seinem Diener in Zanzibar der Expedition angeschlossen hat, eine schöne Araberin, die er aus der Sklaverei befreit, und welche der Expedition später grote Dienste geleistet hat, als seine Gefährtin fürs ganze Leben mit in die Heimath nimmt. — Von den einzelnen Bildern, es sind deren elf, aus denen das Stück besteht, daif man nicht viel berichten, um dem Zuschauer nicht den Reiz des Ueber raschenden zu rauben, und zum Theil würde es auch nicht gelingen, dem Glanz und der Farbenpracht wie der künstlerischen Komposition in Kürze entsprechende Worte zu leihen. Wir wollen daher nur hervor⸗ heben, daß in dem zweiten Bilde, welches den Aufbruch aus Zanzibar
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 16. August
M 194. Deutsches Reich.
Nachweisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 18389 bis zum Schluß des Monats Juli 1889.
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1889.
bei dem Stande der zu Gebot stehenden vrimären und deshalb allein glaubwütdigen Quellen nur in ganz unvollkommener Weise zu be⸗ antworten, um so anerkennenswerther ist das Bemühen, Licht in diese Sache zu bringen und die Kenntniß der Geschichte des deutschen Ordens zu erweitern. Beigegeben ist dem Werk eine Karte: Samaiten und seine Nachbarländer zur Zeit des deutschen Ordens, welche nach versciedenen anderen kartographischen Werken über die betreffende Gegend zusammengestellt ist — Der zweite Aufsatz in dem Doppelheft vom Archivar Dr. Panger behandelt die Verbindung des frischen Haffs mit der Ostsee in geschichtlicher Zeit und bringt einen Exkurs über Witland sowie eine Karte im Anhang wird der Text einer lateinischen Urkunde über die Theilung Samlands und der srischen Nebrung abgedruckt. In den „Hymnologischen Miecellen“ bespticht Dr. S. Neubaur Franckenberg's Lied Christi Tod ist Adam's Leben“ und giebt eine Abhandlung zur Autorschaft des Liedes Valentin Thilo's d. J. — Zum ersten Male erscheint in dieser neuesten Publikation der Altpreußischen Monatsschrift der vollständige Abdruck dreier Briefe aus dem Nachlaß des Königsberger 22 565 Professo rs Rosenkranz, welche bisher nur im Auszuge bekannt waren; . 83 sie sind von Schopenhauer an Karl Rosenkranz gerichtet und be⸗
89 treffen die Gesammtausgabe von Kant's Werken; datirt sind sie aus dem 2133 Jahre 1837, als Rosenkranz und Schubert ihre Gesammtausgabe von 3937 Kant's Werken ankündigten und. Schopenhauer sich an die Beiden
217 wandte mit dem Vorschlage, die Kritik der reinen Vernunft „rein 165553 und unverfälscht, in ihrer ächten Gestalt: d. b, in der ersten Ausgabe 21564 von 1781 abdrucken zu lafsen. Hr. Rudolf Reicke erhielt von der 2745 Tochter und dem Enkel Rosenktanz' die Erlaubniß zur Veröffent⸗ 1357 lichung der Originale. Aus dem sonstigen Inhalt dez vorliegenden 9123 Doprelbefits beben wir hervor die vom Oberlehrer Emil
254 Knaake veröffentlichen Forschungen um Leben des Dichters Max von
335 Schenkendorf; der Verfasser des, Aufsatzes tritt mannigfachen Irr⸗
553 thümern entgegen, welche sich in anderen biographischen Aufsätzen 41772 über Schenkendorf vorfinden, wosu er um so bessere Gelegenheit hatte,
715 als er, im Gegensatz zu den bisherigen Biographen Nachforschungen 2915 in dem Heimathlande Schenkendorf's anstellen und auf Grund 5 663 urkundlichen Materials gründlicher durchführen konnte. In einem
675 anderen Aufsatz läßt sich A. Treichel über die alte Sitte des 6 695 Bindens aus, welche bei Gelegenheit der Ernte noch heute in ge— 3615 wissen Gegenden unseres engeren Vaterlandes ausgeübt wird. —
798 Kritiken und Referate, Mittheilungen, aus denen wir eine solche über 196 C. G. Mielcke's verschollenes litthauisches Gesangbuch hervorheben, 824 machen den Beschluß des inhaltreichen Doppelhefts.
564 — Kriegstagebuch eines einjährig freiwilligen 4972 ** Ulanen aus dem Feldzuge 1870,71. Von August Fitze. 11695 Rathenow, Verlag von Max Babenzien. — Der Verfasser 1745 wurde zur Herauggabe dieser Erinnerungen? durch ein äbn⸗ 2159 liches Buch (.Die Erlebnisse eines freiwilligen bayerischen 16559 Jägers im Feldzuge 1870 71) veranlaßt, und erzählt von
487 seinen Kriegefabrten, welche ihn in die Schlachten bei Weißenburg,
176 Wörth, Sedan fübrten und die Einnahme ron Orleans und die fast
3 täglichen Kampfe der Loire ⸗ Armee im Spätherbst und Winter des
. 6 474 Jahres 1870, im Ganzen 9 Schlachten und 10 Gefechte mitmachen 69 177 190 212 259 396 235 468 50 23 921 ließen. Er war um so eher in der Lage, Aufzeichnungen zu machen, J 159 522 19 798 65 221 63 65 — 2185 als er seiner eigenen Angabe zufolge beauftragt war, das Kriegstage⸗ VJ 3965 16 313 14273 12573 30 1766 buch der Escadron, welcher er im Feldzuge angebörte, ju führen; . se mußte er jeden wichtigen Vorfall auf dem Marsche, 143 185 im Birouak oder vor. dem Feinde genau, notiren, ein Umstand, welcher die Wahrhaftigkeit der in diesem Werk
16 369 niedergeschriebenen Erlebnisse bürgt. Er gehörte dem in Züllichau 4 58531 garnisonirenden Posenschen Uldanen⸗Regiment Nr. 10 als Einjährig⸗ Freiwilliger an, und diesem, welches jetzt den Namen: Ulanen—
Regiment ‚Prinz August von Württemberg“ (Posensches) Nr. 10
—
Rennen zu Charlottenburg. Donnerstag, 15. August.
L. Preis von Bollensdorf. 1500 6 Distanz 1400 m. 5 Henschel's 4 jähr. br. H. Hammerfest: 1. Major von Mollarz jähr. br. H.. Gubgt ! 2. Mr. Warren, g 3 jähr. br. St. . Schlibbech “ Sicher mit einer Länge gewonnen, Werth: 2110 66 dem Siegen ö wurde um b000 M von Hrn. von Tepper ⸗Lagti ge ordert.
II. Preis von Oranien. 1500 M:. Dist. 3000 m. Lt Gra Sierstorpff's jähr. br; H. Ernst Karl? Lt. v. Sydow 1. Hrn 8 Oehlschläger's jähr. br. W. .Illusion' Lt. v. Grävenitz 2. d im Monat Albert's jähr. br. H. „Browne“ Rittmeister v. Kramsta 3. Ssche Juli 1889 mit andertbalb Längen genommen. Werth: 1680 S. dem Sieger
III. Treptower Hürden - Rennen. Preis Jö0h! ; Mp. s 410 Distanz 39090 m. Hrn. AÄlbert's 4 jähr. br. St. „Calpurnia‘!] . In Reih s- Vost gebiet
Im Reichs⸗ ;
— — —— r
4. 5. 6. In 1889 mehr weniger 23
1. 2. 3.
Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres (Spalte 4)
2 4 * 16
Einnahme Hierzu Einnahme in den
Vormonaten 1 D
Ober⸗⸗Post⸗Direktions⸗ Bezirke. Zusammen
Lt. Graf Hallwyl's 6jähr. F. H. ‚Androcles? 2. Lt. v. Behr J. 3jähr, br. St. Nana“ 3. Im Kanter mit zehn Längen gewonnen Königsberg J. . . „s der Siegerin. ‚Calpurnia. wurde um? Ihbo 9 6 ö. zurũckgekauft. ;
IV. Großes Offizier Jagd- Rennen. Preis 2000 ) 2 Distanz 5590 m. Lt. Weinschend's jähr. br. St. Modell‘ Et. 4 ö z Grävenitz 1. Lt. Graf Schulenberg's jähr. br St. „Fine Lame 3 ö ankfurt 4. O. Bes. 2. Lt. Prinz Radziwill's biaͤhr. schwbr. W. „Farmby' gt = 6 ö v. Sydow 3. Siegte sicher mit dritthalb Längen. Wersh: 230 z East
3046 1846 1792
36 872 20 11780 70 33 061 10 282 537 50 13 538 70 24032 80 25 389 10 4950 80 17620 50 9480 50 18513 60 28 383 20 18312 50 50 085 30 27091 560 47563 50 22033 60 23 237 20 7474 10 18 742 — 61 925 40 18719 70 105 0981 90 57373 — 29 4597 50 13798 80 151 447 10 6304 10 52138 50 156722 30 73 371 70 24 009 — 42630 — 8979 50 14048 90 18 252 60 57 858
38918 20 13 626 31268 304 840 14369 24122 27522 5348 17402 10533 53 017 32629 19670 59 208 26 887 47327 22187 28 010 8193 21 657 67 089 19395 111181 60 389 30226 14 8(*5 169271 6 868 57 060 1683 418 8116 26168 44189 98 467 14225 182489 64 332
9 390 3612 8 546 72 431 3 870 6245 8189 1254 4241 2984 13 236 8 008 5 930 15 978 7420 12 333 5 b47 6 654 2349 5 568 17836 5 066 31827 16 843 7416 3575 41785 1688 15 264 45 3656 22166 6145 12079 2526 3 414 5121 16585
30 527 10914 22722 232 409 10499 17876 19333 4094 13 161 7549 39781 24620 13740 43 2530 19 466 34 994 16640 21 355 5 844 169098 4192562 1413529 79 363 43 545 22 839 11299 117 485 5180 41786 123 061 hh ho 20 023 32 109 6940 10819 13127 47746
Hamburg, 14. August.
Frl. Betty Gerber die Erzteherin der übermüthigen Cilli, und wir können Hrn. Thomas zu dieser, wie es scheint, neuen. Acquisition Glück wünschen. Ebenbürtig in den guten Leistungen reiht sich der Dichter Iklei des Hrn. Meyer an, sowie. Spiel und. Gesang des vrn. Kaiser als Assessor Liebich. Alle übrigen Mit— wirkenden, unter denen uns noch das komische Ehepaar Tübbecke — dargestellt durch zwei altbeliebte Figuren des Central -Theaters, Hrn. Kettner und Frl. Hocke — stets von Neuem Spaß machte, ebenso wie die Damen Kröchert und Frl. Bohne, setzten ihr Bestes ein, um Hrn. Thomas das Gelingen des Stückes und dessen freudige Aufnahme beim Publikum erringen zu helfen. — Wir können ihm zu dem Erfolg gratuliren, und mit leichtem Muth sieht gewiß heute Hr. Thomas sein jüngstes Kind „Leichtes Blut“ den Weg in die Welt antreten! ⸗
Theilnahme und spendete fortgesetzt reichen Beifall.
Im Interesse des Publikums macht die Direktion des Victoria⸗ Theaters bei dem gegenwärtigen Andrang zu den Aufführungen des Aufstattungsstücks Stanley in Afrikg. darauf aufmerksam, daß Billet Bestellungen bereits 8 Tage vokher an der Theaterkasse ent⸗ gegengenommen werden.
Kroll's Theater.
Signor Francesco d' Andrade, der gefeierte Baritonist der italienischen Opern ⸗Gesellschaft, welche im Fruͤhling dieses Jahres in Kroll's Theater eine Reihe von Vorstellungen gab, eröffnete gestern Abend einen zweiten Gastsviel⸗Cyklus auf der Kroll'schen Bühne als „Don Juan... Der Sänger beherrscht gegenwärtig, wie im Früh jahr, sein volles schönes Organ, dessen Beweglichkeit und seelische Ausdrucksfähigkeit fast unübertrefflich sind, mit unfehlbarer Sicherheit; die Belebung des Tons, die Meisterschaft in der Bemessung der dynamischen Wirkung sind überraschend und verlassen den Sänger weder beim Ausdruck lyrischer Empfindung noch in den Momenten höchster Leidenschaft. Der Künstler, der auch schauspielerisch Bedeutendes leistet, ließ in der von ihm geschaffenen Gestalt das sinnliche Verlangen und das herrische Selbstbewußtsein, welches sich zuweilen bis zu dämonischer Gewalt ausprägt, in den Vordergrund treten. Das die glühende Sinnenlust verköͤrpernde Trinklied gelang ihm deshalb vorzüglich und erzielte so stürmischen Beifall, daß der Sänger sich zu einer zweifachen Wiederholung enischließen mußte; dieser
Aus Cortina wird der N. Fr. Pr. vom 13. d. M. ge= meldet: Gestern wurde vom Hospitale ein Tourist in das hiesige Spital gebracht, welcher vom Monte Cristallo über ein Schnee feld gegen eine Felswand gestürzt war und sich eine Gehirn erschütterung zugezogen hatte. Er war mit zwei Gefährten bei schlechtem Wetter gestern aufgestiegen und glücklich auf den Gipfel gelangt. Beim Absteigen folgte er den Spuren zweier mit Führern gehenden Herren, von denen einer ebenfalls stürzte und sich Wunden am Kopfe beibrachte.
Metz, 15. August. hiesigen Vereine die Schmückung der
Mannigfaltiges.
Die Königliche Porzellan⸗Manufaktur stellt zur Zet in ihren Schaufenstern die Reliefporträts Kaiser Wil helm'sl. und Kaiser Friedrich's III. zur Ansicht aus. Die wohl⸗ getroffenen Bildnisse erscheinen auf runder Platte, umrahmt von frei modellirten Kränzen aus Lorbeer⸗- und Blüthenzweigen, über⸗ rat von der auf einem Kissen ruhenden Kaiserkrone. Be rücksichtigt man, daß jedes dieser Bilder aus einem Stück gefertigt ist und einen Durchmesser von ca. 125 em hat, so darf man dieser neuesten technischen Leistung der Königlichen
44 IHttHrbtbttttttttttttt!1Htttttlhttt!tt
19652996 20 200 297 20 S3 861 90
2 086181 216 666 89 693
1 848 630 1658 343 oa zo
Summe I. 47 542 e 58 323 HI. Württem berg K 25 326
für
2237 155 30 Er
Leistung gegenüber mußte aber, der Charakter⸗ anlage dieses Don Juan entsprechend, die an Wirkung auf die Hörer zurücktreten.
Gestaltungsgabe dem furchtlosen Selbstbewußtsein druck verleihen. Des Beifalls war beinahe kein
tapfer hat sich neben dem Gast die Mehrzahl der übrigen Mit- Fr. Hadinger sang die Elvira mit schöner . ö : — ö ang aber sauber, sodaß die Leistung befriedigen konnte; weniger gut war
wirkenden gehalten. Tongebung und warmer Empfindung; die spielte Frl. Schacko noch etwas zu schüchtern,
ganzen köstliche i if die 1 zu en. In der Schlußscene konnte der Künstler mit seiner mächtigen Stimme und seiner schauspielerischen
Manufaktur seine Anerkennung nicht versagen. Ebenso ist die künst⸗ lerische Vollendung der herrlichen Stücke, die feine Modellirung der Köpfe und ihrer Umrahmung ein glänzendes Zeugniß für die Anstalt. Wie hiesige Blätter berichten, sind die Reliefs zur Ausschmückung des neuen Sitzungössaales im Rathhause zu Altenessen be⸗ stimmt und werden nur wenige Tage ausgestellt bleiben.
Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich traf, wie wir der ‚Wiesb. Pr.“ entnehmen, am 12. d. M. in Braunfels ein
Serenade
überzeugend Aus⸗ Ende. — Sehr
der Zerline
und fuhr sofort nach dem im dortigen Schloßpark stehenden Kaiser—⸗
Eriwan. Ueber eine Besteigung des Großen Axarat wird dem „‚Kawkas ⸗ berichtet; Am 15. (31.) Juli bestieg eine . expedition, bestehend aus zwei Offizieren der Uman ⸗Kosaken, Rafalo= witsch und Lestschenko, dem ältesten Regimentsarzt Davidsohn, einem Urjadnik, einem Kosaken, zwei Kurden, und dem Einwohner ron Eriwan Karapet Kanojanz, den Gipfel des Großen Ararats, wo sie ein Minimal ⸗Thermometer Celsius vorfanden, das daselbst im vorigen Jahre von den Herren Markow und Kowalewski zurückgelassen worden ist. Das Thermometer zeigte 500 Kälte.
x Q mm Q O Q , mmm mer mmm mmm mi m m m mi mi mi mmm m mmm mu m mimi mer eee mme,
Wetterbericht vom 16. August,
Belle Alliance Theater.
Theater ⸗Anzeigen. 1. Male.
h 8 Morgens,
Stationen. Wind. Wetter.
Bar. auf O Gr. Tempyeratur
Tessing Theater. Sonnabend: Nora. Schauspiel in 3 Aufzügen von Henrik Ibsen, ; Sonntag: Der Fall Clemenceau. Schauspiel in 5 Aufzügen von A. Dumas und A. d'Artois, Montag: Unsere Frauen. Lustspiel in 5 Auf⸗ zügen von G. von Moser und F. von Schönthan.
Im herrlichen Sommergarten: Sommernachts · Fest. Concert. Austreten sämmtlicher
ments.
Mullaghmore Aberdeen. Cbhristiansund. Kopenhagen. . ;
aparanda .- St. Peters brg.
Regen Moskau ...
heiter
des Theaters 73 Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung. Im herrlichen Sommergarten:
Anfang täglich 73 Uhr.
Victoria Theater. Sonnabend: Stauley in Afrika. Zeitgemälde in 11 Bildern von AlI. Moßzkowski und Rich. Nathanson. Musik von C. kö Ballet von C. Severini. Anfang
r.
treten sämmtlicher Spezialitäten.
Central Theater. Direktion:
Cork, Queens · town... Cherbourg
Nebel bedeckt wolkig wolkig i) heiter Regen wolkig bedeckt
Hamburg .. Swinemünde Neufahrwasser Memel
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Iriedrich Wilhelmstädtisches Theater.
Sonnabend: Neu einstudirt: Girofls⸗Girofla. Komische Oper in 3 Akten von Albert Vanloo und Eugen Leterrier. Musik von Charles Lecocq.
Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes Parkfest. Auftreten erster Gesangs ⸗Virtuosen und des Ballets Große Freilotterie. Anfang der Vor⸗
Sonnabend: Zum 3. Male. Gesangsposse in
Musik von G. Steffens.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
bedeckt bedeckt wolkig bedeckt wolkig bedeckt?) bedeckt bedeckt
Münster ... Karlsruhe .. Wiesbaden. München.. Chemnitz .. Berlin .... Wien .... Breslau...
Ce . L o , r. r. , ee ee Cr e e , ee
Triest .... still heiter
I) Böig. 3 Gestern mehrmals Regen.
Ueber icht der Witterung.
Ein tiefes Minimum am Ladogasee, ein Theil. minimum am Skagerrak, während der hohe Luftdruck in Südwesteuropa sich etwas nordwärts ausgedehnt hat. Ueber Deutschland wehen frische südwestliche bis nordwestliche Winde bei veränderlicher. ziemlich kühler Witterung, vielfach ist Regen gefallen. Kiel hatte Gewitter. .
Deutsche Seewarte.
stellung 7 Uhr.
Sonntag: Im Theater: Girofls-Girofla. Im prachtvollen Park: Großes Elite⸗Doppel⸗ Concert. Das Musikcorps des Leib ⸗ Garde Husaren⸗ Regiments aus Potszam. Auftreten der Wiener Liedersängerin Die lustige Mirzl“ (Marie Koblassa).
Auftreten der Gesangtè⸗Künstler.
Aroll's Theater. Sonnabend: Gastspiel des Sgr. Francesco d'Andradi und letztes Gastspiel der 9 Carlotta Grossi. Rigoletto. (Gilda: Fr.
rossi; Maddalena: Fr. Heink; Rigoletto: Sgr.
von Franz Roth. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
in 4 Akten von Leon Treptow. Gustav Görß.
Monde.“
Sonnabend:
Unser Schwiegersohn. Gesang in 3 Akten von Bernhard Buchbinder.
Großes Militär ⸗Doppel⸗
Brillante Illumination des ganzen Garten ⸗Etablisse⸗ Anfang des Concerts 6 Uhr.
Großes Militär⸗ Doppel ⸗ Concert. Gastspiel der J. russischen National⸗ Sänger⸗ und Tänzer⸗Gesellschaft Iwanow“V.
Leichtes Blut. 4 Akten von W. Mannstädt. ĩ In Seene gesetzt vom Direktor Emil Thomas. Anfang 74 Uhr.
Adolph Ernst-⸗ Theater. Dresdenerstraße 72.
Sonnabend: Zum 143. Male. Die junge Garde. Gesangsposse in 4 Akten von Ed. Jacobson und Leop. Ely. , , theilweise von G. Görß. Musik
In Vorbereitung: Flotte Weiber. Gesangsposse Musik von Franz Roth. (Novität h)
Wissenschaftliches Theater der Urania,
Anstalt für volksth. Naturkunde. Abends 78 Uhr: „Von der Erde bis zum
Frl. Gertrud Schultze mit a Verlagdbuch· hä ndler Robert Wustrow (Berlin) — Frl. Ger trud Redlich mit Hrn. Heinrich Falk (Beuthen a. S. = Berlin). — Frl. Bertha Schurr mit Om. Bauführer Karl Wayenbaur (Gmünd. Tübingen — Frl. Minna Müller mit Hrn. Apotheker J Rasch (Stade = Spenge i. W..
Ver ehelicht; Hr. Rechtsanwalt Pulvermachet mit Frl. Elsbeth Engel (Lempen) — Hr. Dr. Erich Marcks mit Frl. Fiiederike von Selin (Schweidnitz). ;
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Adolf Spam (ülm a. D). — Hrn. Dr. A. Franz (Langen; bielau. — Hrn. Fritz. Hahn Röderhef . Cine Tochter: Hin. Gerichts. Affessor Stellinß (Hannoder). = Hrn. Lieut. Heyne (Graunschweih) — Hrn. F. Wander (Birkenwalde).
Ge st orben: Hr. Rittergutsbesitzer Aug, v. Schl. berg Wasserjentsch). — Frl. Martha 3 , ). — Hr. Königl. Förster a. D. .
elm Wallis (Worbis). — Hr. Raonigl. Delon Kommissär Adolf Grüätter (Hannover). — ö. Johann Peter Bremen (Sudenhurg) — din Äuguste Gbert, geb, Beuster, Berlin.! Major a. D. Leopold Koch (Berlim. b ö.. milie Wunderlich (Herlinj. — Hr. Fa ie, Moritz Schmortte (Berlin). — Hr. estizt . Zimmermann (Berlin). — Hrn. G. Messers . Tochter Martha (Kottbuss. — Hr. een; Pr. Gustav Schlemüller (Arensdorf) z 6h Theod. Lärmän (Bremen — „r Wilke uh Raloiki (Seipzig! — Hr. Major a. D.
v. Bismarck (Blankenburg).
Zum
Posse mit Elftes großes Spezialitãten. Anfang
Auf⸗
Emil Thomas.
Couplets von
Sonnabend, Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee.
Berlin: Verlag der Expedition (Sch ol).
d' Andradi.) Sonntag: Gastspiel des Hrn. Heinrich Bötel.
Der Troubadour.
Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Beleuchtung des Sommergartens, großes Doppel⸗Concert. Anfang
5s Uhr, der Vorstellung 7 Uhr. Paul Sachse (Berlinx. — F
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und 3
Familien⸗ Nachrichten. Austalt, ee r, Wülihelumsttaße gr.
Verlobt: Frl. Emma Saatz mit Hrn. Kaufmann rl. Elise Degebrodt mit Hrn. Kaufmann Alfred Beuther (Berlin). —
Drei Beilagen (einschließ ich Börsen · Beilage).
Ueberhaupßt. Berlin, im August 1889.
631 193 30
1771348 85
2 402 542 165 3388)
Haupt Buchhalterei des Neichs⸗Schatzamts.
Biester.
Literatur.
Die Erklärungsarten des Goetheeschen „Fan st, von Kuno Fischer. Heidelberg, Karl Winter's Universität . buchbandlung, 1389. S. 52. — Diesen in der Museumsgesellschaft zu Karlsruhe vor zwei Jahren gehaltenen Vortrag hat der geistvolle Verfasser, unter Berücksichtigung der besonderg seit Auffindung einer Abschrift der ältesten Faustdichtung Goethe's maßgebenden Forschungen, jetzt zu einer besonderen Schrift erweitert, welche das zweite Heft seiner Goetheschrift bildet. In Goethe's eigenster und eigenartigster Dichtung Faust findet bekanntlich die dichterische Arbeit von Jahrhunderten ihren Abschluß und ihre Er— füllung. Goethe hat, um des Verfassers Ausdruck anzuwenden, die Geistetfülle des gedankenvollen Zeitalters sowie die unserige ausgeprägt und offenbart“ (S. 19). Ertlärlich ist daher eine umfang- reiche Literatur, welche uns nicht nur mit vereinzelten Bestrebungen, sondern mit dem eigentlichen Wesen wie bleibenden Werth vieses Lickterischen Volksgeistes bekannt macht. Ueber die verschiedenartigen Erkläͤrungsversuche hat Kuno Fischer in der vorliegenden Arbeit einen eingehenden kritisch⸗wissenschaftlichen Bericht erstattet mit gleichzeitiger Berüchsichtigung der bereits in zweiter Auflage erschienenen Schrift Goethe's Fauft nach seiner Entstehung, Idee und Komposition.“ Stuttgart 1857.) Rach einer Einleitung über des Zeitalter des Hedichts, welches eine so große Vergangenbeit, Gegenwart und Nach⸗ folge beberrscht, kennzeichnet er unter sieben Rubriken in genauen
inzelheiten die philosophbischen und historischen Erklärungt arten. Der Verfasser gebt von dem Grundgedanken aue, der Kern aller Fausidichtung sei eine — 5 Fabel. Er sagt: ‚Der Goethe'sche Faust ist eine religiöse Dichtung und ibr hema die Schuld und Cäuterung eines erhabenen Menschen, den der Veltgenuß lockt, auch mit sich fortreißt, aber nie hefriedigt. Wäre diese Nichibefriebigung das endgültige Thema des Goethe'schen Faust, wie man wohl gemeint hat, so würde ich die Dichtung nicht religiös nennen, sie wäre dann nur pessimistisch wie die Dichtung Byron 8. Das Leben hat die Bedeutung einer Prüfung, die durch fortschreitende Läuterung bestanden fein will. Bies ist der religiöse Grund= Edanke, den Goethe mit dem Prolog im Himmel in. die gusttragõdie eingeführt und zum Thema gemacht hat. u. 981). Sehr anziehend ist die Auffassung der Grethentragöbie, welche nach Kuno Fischer's Urtheil (S. 16h in ihrem Verlauf hinreißend, erschütternd und durch ihren Schlu erhebend wirken muß, aber jeder diefer Eindrücke ist mit einer Rüb⸗ kung perbunden, die ich mit den Wirkungen keiner anderen Dichtung dergleichen kann. (76). Der gründliche, zugleich einer der ersten enner von Goethe's Dicht. und Denkweise verwerthet die selbst⸗ gr nnnene Einsicht von den Werken durch eine sicherlich berechtigte 5 ahnung, die Lrflärer sollten in ibren Tus legungen Goethe scher Worte *. Jagd nach Entlehnung nicht fo weit freiben, daß sie der so gerühmten sndungskraft des Dichters kaum etwas übrig lassen. Die Werke des bib zs müsfen auf ihre Entfteßung ußterfucht werden e) Man c. also, wie wir hinzufügen, des Dichters eigene Mabnung nicht n. weg auf seine eigenen Werke anwenden, im Auslegen seid . legt ihr nichts aus, so legt was unter“. Der Hauptwerth Vorzug der vorliegenden klaren und verständigen Schrift besteht
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darin, daß der Verfasser über die verschiedenartige Erläuterung der gewaltigen Dichtung völlig objektiv und vorurtbeilsfrei berichtet.
— Hülfsbuch für die Deutsche Literaturgeschichte. Zum Gebrauch der obersten Klassen der Gymnasien und Realschulen. Von Wilhelm Herbst, weil. Doctor der Theologie und Philosophie, ord. Honorar⸗Professor der Pädagogik und Direktor des paͤdagogischen Seminars an der Universität Halle. Gotha, Friedr. Andr. Perthes. — Bereits die dritte Auflage war von Dr. H. Zurborg in Zerbst besergt worden. Dieselbe wies gegen die beiden ersten verschiedene Veränderungen auf. Die wichtigste bestand in der Aufnahme eines Abschnitts über die altdeutsche Literatur, welcher an die Stelle des ersten Theils des Hülfs. buchs trat. Nach einem noch von Prof. Herbst gebilligten Entwurf wurde von dem Herausgeber der dritten Auflage der altdeutsche Theil bearbeitet; dabei verfuhr man nach dem Grundsatz, nur wenige der wichtigsten Erscheinungen zu besprechen, diese dagegen einer eindrin—⸗ genden, eine wirkliche Anschauung ermöglichenden Behandlungsweise zu unterwerfen. So haben eigentlich nur das Volksevog und Walther von der Vogelweide eine detgillirtere Ausführung erfahren, der Abschnitt über die höfische Epik, ist, ver— hältnißmäßig kurz und soll nur einen Ueberblick ermöglichen. Da die mittelhochdeutsche Sprache an den meisten Anstalten Deutschlands nicht mebr Lebrgegenstand ist, eine Lektüre der Hauptwerke des deutschen Mittelalters aber in Neubearbeitungen auch in den neuen preußischen Lehrplänen empfohlen wird, so hat der Herausgeber auf die ein
gehendere Vorführung des Wesens und der Entwickelung der Helden
sage ein großes Gewicht gelegt. Beim Nibelungenlied galt es ju zeigen, aus welchen Anfängen die als Ganzes sich bietende Sage er⸗ wachsen ist und wie sie in einer früheren Periode eine vielfach andere Gestalt aufweist; an Stelle des hier gänzlich ausgeschlossenen biogra⸗ pbischen Gesichtspunktes konnte nur der des inneren sachlichen Zusammenbanges treten. Eine besondere Aufmerksamkeit ist den Werken Walther's von der Vogelweide gewidmet, mit denen im Original sich privatim zu beschäftigen den Schülern empfohlen wird. Einleitung und Schluß des Hülfsbuchs sind nicht eigentlich um Lehrstoff bestimmt, sondern sollen in orienticender Weise dem Ver— staͤndniß des Haupttheils dienen. Für den Werth des Herbst'schen , legt die soeben erschienene fünfte Auflage den besten Be⸗ weis ab.
— Altpreußische Monatsschrift neue Folge. Der Neuen Preußischen Provinzial ⸗ Blätter vierte Folge. Herausgegeben von Rudolf Reicke und Ernst Wichert. Der Monatsschrift XXVI. Band, der Provinnalblätter LXXXXII. Band. Königsberg ö. Pr. Verlag von Ferdinand Beyer s enn, Von dieser historischen Publikation liegt uns das in einem Bande vereinigte dritte und vierte Heft (April und Juni) vor. In denselben giebt Dr. Robert Krumbholtz eine Spezialuntersuchung über Samaiten und den deutschen Orden bis zum Frieden am Melno⸗See. Samaiten bedeutet die Gegend des heutigen Niederlitthauen; diese Gegend war von fundamentaler Bedeutung für die Geschickte des Ordens als Lücke zwischen den Besitzungen in Preußen und Livland. Der Ver—⸗ fasfer untersucht nun, was. unter Samaiten zu verstehen ift, wie weit es sich ausdehnte, wie sein Inneres beschaffen war, wer seine Bewohner waren und auf welcher Kulturstufe sie fich befanden; die Fragen sind, wie der Professor selbst zugiebt,
fübrt, hat er auch sein Buch in treuer Anbänglichkeit gewidmet. C weiß angenehm zu erzählen und bietet mit seinem Kriegstagebuch ein Werk, von dessen Inbalt alle Leser, namentlich die, welche selbst den Feldzug von 1870571 mitgemacht haben, mit Interesse und Vergnügen Kenntniß nehmen werden.
— Die deutschen Kolonien. Beschreibung von Land und Leuten unserer auswärtigen Besitzungen von Carl Heßler. Nach den neuesten und besten Quellen bearbeitet. Metz 1889. Verlag von Georg Lang. — Bei dem allgemeinen Interesse, welches die Kolonial⸗ frage in unserem Vaterlande mit Recht erregt, und Angesichts der neuesten Vorgaͤnge auf kolonialem Gebiet wird, eine Schrift will⸗ kommen geheißen werden müssen, welche in sachlicher Weise ein Bild von der Enwickelung unserer kolonialen Beitrebungen und Erfolge giebt und somit dem Zeitungeleser, welcher sich über alles Wistens⸗ werthe orientiren will, Aufklärung und Belebrung bietet. Angesichts der abfälligen Kritif, welche in manchen Kreisen, auch in unserem Vaterlande, an der deutschen Kolonialpolitik geübt wird, ist es erfreu⸗ lich, einem Buch zu begegnen, das in richtiger Würdigung der Sach— lage in patriotischer . die Freunde der Üüberseeischen Unternehmun⸗ gen in ihrer wehlwollenden Gtsinnung befestigt, den Gegnern aber zeigt, wie wenig begründet oder doch wie übertrieben die von ibnen gemachten Ausstellungen sind. Wie wir einer Notiz entnehmen, ist die erste Auflage des Buches in außerordentlich kurzer Zeit vergriffen worden, und dieser Umstand war für Herausgeber und Verleger ein Sporn, das Werk sowohl nach Inhalt und Umfang als auch ganz befonders hinsichtlich der Illustrationen, Karten und Beilagen erheb⸗ lich zu erweitern; so ist u. a. eine Uebersicht der deutschen Kolonial ⸗ gesellschaften hinzugefügt; die Karten sind theilweise durch neue in grö⸗ ßerem Maßstabe ersetzt und um 5 vermehrt worden; während die erste Auflage nur 16 Abbildungen brachte, enthält die vorliegende zweite Auflage deren 41, welche sich durch große Mannigfaltigkeit und saubere Ausführung auszeichnen. Das Heßler sche Buch eignet sich wegen seiner populären Darstellung auch zur Anschaffung für Vol ks⸗ bibliotheken; der Preis beträgt 2 0
— Die Unfall verhütungs⸗Vorschriften. Herausgegeben vom Verbande der deutschen Berufsgenossenschaften durch Robert Platz, Königlichen Regierungs⸗Baumeister und Beauftragten der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik. Band J.: Vorschriften für Betriebsunternehmer. Berlin, Carl Heymann's Verlag, 1889. — Von der Befugniß, Unfallverbütungs ⸗Vorschriften zu erlassen, haben die meiflen Berufsgenossenschaften bereits Gebrauch gemacht. Die vorliegend. von dem Verbande derselben herausgegebene Zusammenstellung ist dazu bestimmt, den reichen Segen der vielgestaltigen menschenfreundlichen Arbeit“, welche in den Einzelvorschriften niedergelegt ist, der Gesammtheit nutz dar zu machen. Das Werk ist zur Eröffnung der ‚Deutschen Allgemeinen Ausstellung für Unfallverhütung“ erschienen, welche bekanntlich die durch die erwähnten Vorschriften veranlaßten Schutzvorrichtungen zum ersten Male zur Anschauung bringt. Der Verband der Berufs⸗ genossenschaften heißt dieselbe im Borwort herzlich willkommen, indem er sie mit obiger Schrift begrüßt, „welche im Sinne dieser Wohl. fahrts ⸗Auestellung für die Dauer wirken soll. Das Werk dürfte namentlich den Maschinenfabriken für die Wahl zweckmäßiger Schutz- vorrichtungen beim Bau neuer Maschinen sich als ein willkommener Rathgeber erweisen. Aber auch für andere Industtielle sowie Ge richte und Aufsichtsbehörden dürfte es in zweifelhaften Fällen den er— wünschten praktischen Anhalt darbieten.
— Die Heiß luft- Behandlung der Lungentuberkulose Vakteriologische und klinische Betrachtungen von Dr. med Louis Weigert in Berlin. Mit 1 Lichtdrucktafel und 4 Holzschnitten.
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