1889 / 196 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Aug 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Zoppot.) S. M. S. „Nixe / 21. 6. Halifax 10/7. 2. / S. Fal⸗ mouth England 3.8. 4.8. Cowes 16/8. Gothenburg, (Poststation: Gothenburg Schweden) S. M. S. „Olga“ 365.56. Thursday Island 2/7. 5.8. Aden 5.8. 13.8. Port Said. 16/8. (Poststation: bis 23/8. Gibraltar, vom 24. 8. ab Plymouth) S. M. Fhrzg. „Otter“ Kiel. (Post⸗ station: Kiel. S. M. Vermssgsfhrzg. „Pommerania/ Kiel 35.4. 26.4. Aarösund. (Poststation: Kiel. S. M. Minen⸗ schulschiff Rhein“. Kiel. Poststation: Kiel. S. M. Brigg „Rover“ 15. 5. Swinemünde 5. 8. 9. 8. Neufahrwasser. Post⸗ station: Neufahrwasser) S. M. S. , 25. / 6. Apia. (Poststation: Apia Samoa-⸗Inseln ). S. M. Knbt. „Wolf“ 14.6. Apia. ( Poststatiöon; Höngkong.) Kreuzer⸗ geschwader: S. M. S. „Leipzig“ (Flaggschiff, „Carola“, S. M. Krzr. „Schwalbe“, S. M. Av. „Pfeil“ . (Poststation für „Carola“, „Schwalbe“ und „Pfeil“ anzibar; für „Leipzig“ Capstadt; „Leipzig“: Zanzibar 138. Cap⸗ stadt; „Carola“: 18.57. Aden 2777. 9./8. Zanzibar. „Schwalbe“: Zanzibar 12/3 7J. Mauritius. Manöver— flotte: 1. Division (Manövergeschwader); S. M. Panzer⸗ schisf „Baden“ (Flaggschiff), „Sachsen“, „Oldenburg“, S. M. S. „Irene“, S. M. Av. „Wacht“; 2. Division ,,, S. M. Panzerschiff „Kaiser“ (Flagg—⸗ chiff), Deutschland“, Friedrich der Große“, „Preußen“, S. M. Av. „Zieten“ 23. 7. Wilhelmshayen 31./ JI. 2.8. Cowes S. 8. 10/8. Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) 3. Division (Torpedobootsflottille): S. M. Av. 4 Blitz / in,, S. M. Torpedodivisionsboot „D. 3 M. Torpedoboote „S. 24, „S. 25“, „S. 28, 28. 29“, „S. 30“, „S. 31“, J. Torpedobootsdivision, S. M, Torpedo⸗ divisionsboot „D. 5“, S. M. Torpedoboote S. 4“, „S. 35*, „S8. 36“, „S. 39, „S. 40, „8 41“, II. Torpedoboots— bivision, 26/7. Kiel 1 18. 5/8. Wilhelmshaven 6. 8. 3/8. Borkum 10/8. Wilhelmshaven. (Poststation; Wilhelms⸗ 5 Panzerfahrzeugs⸗Flottille: S. M. Pzfahrz.

port S. M. S. ; zollern! Aden 22.57. 14/8. Bremerhaven. Der Ab⸗ lösungstransport S. M. Kbt. „Iltis“: Heimreise mit Dpfr. „Sachsen“ Shanghai 29/6. 2/8. Bremerhaven.

Bayern. München, 18. August. (W. T. B.) Se. Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent hat dem General⸗ Kapitän der Leibgarde der Hartschiere, Grafen Verri della Bosia, anläßlich dessen 50 jährigen Dienstjubiläums das Ehrenkreuz des Ludwigs⸗Ordens verlichen und denselben à la suite des 15. Infanterie⸗Regiments gestellt.

Württemberg. Stuttgart, 17. August. Dem Ver⸗ nehmen nach hat Se. Majestät der König nach dem gestrigen Besuch der Landesschulausstellung in der Gewerhehalle an den früheren Präsidenten der Centralstelle für Gewerbe und Handel, Geheimen Rath Dr. von Steinbeis, nachstehendes Telegramm gerichtet:

„In dankbarer Erinnerung an die Gründung der Fortbildungs⸗ schulen, welche wir Ihnen verdanken, begleiteten Sie mich in Ge⸗ danken bei meinem Gange durch die verdienstvolle Ausstellung, auf die ich mit der Heimath stolz sein darf.“ ;

Heute hat Se. Majestät den seit längerer Zeit erkrankten Grafen von Uxrkull mit einem Besuche

eehrt.

17. August. (W. T. B.) Der Schah von Persien ist heute Nachmittag 4 Uhr 20 Minuten hier angekommen. Im Namen Sr. Majestät des Königs war Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm zum Empfang auf dem Bahnhof anwesend, auch die anderen hier weilenden Prinzen, der Minister⸗ ö von Mittnacht, die Generalität und eine Ehrenwache. Die

ahrt ging in offenen Hofequipagen und unter Ulaneneskorte durch den Schloßgarten nach der Villa Rosenstein, woselbst der König den Schah erwartete. Auf dem ganzen Wege hatte sich eine große Volksmenge angesammelt, welche den Schah sym⸗ n hi ft begrüßte.

Baden. Karlsruhe, 17. August. Die amtliche „Karlsruher Itg.“ meldet: Se. Majestät der Deutsche Kaiser und König von Preußen mit Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin werden Montag, den 19. Nachmittags 4 Uhr, von Bayreuth kommend, über Mühlacker hier eintreffen. Ihre Majestäten werden am Bahnhof von Ihren Königlichen Hoheiten dem Groß— herzog und der Großherzogin sowie von den hier anwesenden Mitgliedern der Großherzoglichen . empfangen und in vierspännigem Galawagen zum

roßherzoglichen Schloß geleitet. Es werden am Hauptbahnhof versammelt sein: die Mitglieder des Staats-Ministeriums, die Präsidenten und Direktoren der beiden Gerichtshöfe, die Präfidenten der Ober⸗Rechnungskammer und des Verwaltungs⸗ Gerichtshofes, der Landeskommissär und der Vorstand des Bezirksamis.

Der militärische Empfang erfolgt nach den Vorschriften für solche Gelegenheiten. Eine Compagnie des 1. badischen Leib⸗Grenadier⸗Regiments mit Fahne und Musik giebt auf dem Bahnhof die Ehrenwache und eine weitere Compagnie dieses Re⸗ gimenis wird vor dem Großherzoglichen Schlosse die Ehrenwache bilden. Die Generale und das Offizier⸗Corps versammeln sich im Hauptbahnhof. Die Fahrt zum Schlosse erfolgt durch die Karl⸗Friedrichstraße. 9. dem Marktplatz vor dem Rath⸗ hause werden Ihre Majestäten durch den Ober⸗Bürgermeister mit einer Ansprache begrüßt werden. Bis zum Großherzog⸗ lichen Schloß werden die Vereine und die Feuerwehr Spalier bilden. Das Präsidium des badischen Militär⸗Vereins verbandes an der Spitze von Abordnungen der Militärvereine des ganzen Landes nimmt Aufstellung längs des ,, Marstalles, die Arkaden des Zirkels entlang bis zur Theaterseite.

Se. Königliche Hoheit der Großherzog werden Sr. Majestät dem Kaiser vorschlagen, die Front dieser Militär⸗ vereine entlang zu fahren und danach den Vorbeimarsch der⸗ selben anzunehmen. Vorher werden die Spalier bildenden Vereine den Kaiserlichen Majestäten vor dem Schloß eine Ovation darbringen und danach wird das Feuerwehr⸗Corps vorbeimarschiren.

Später findet eine große Galatafel im Großherzoglichen Schlosse statt. Abends wird von den Musikern der 28. Divi⸗ sion ein Zapfenstreich auf der großen Wiese im Großherzog⸗ e,. Schloßgarten in der Nähe des Schloßthurmes aufgeführt werden.

Für den 20, früh, ist eine Gefechtsübung der 28. Divi⸗ sion bei Jöhlingen in Aussicht genommen. Danach findet im Großherzoglichen Schloß ein größeres Dejeuner statt.

Die Abreise Ihrer Majestäten nach Straßburg erfolgt

Nachmittags 3 Uhr.“ . = IXI. Auguft. Se. Majestät der Schah von Persäen

ist heute Nachmittag, wenige Minuten nach 2 Uhr, von Baden⸗

Baden kommend, auf der Reise nach Stutigart mittels Sonder⸗

zugs am hiesigen Hauptbahnhof eingetroffen. Se. Königliche

Hoheit der Großh 6. g gab Höchstdemselben bis hierher das

Geleit. Nach einem Aufenthalt von etwa 19 Minuten setzte sich der Zug wieder in Bewegung, nachdem sich Se. Königliche Höoheit von dem Schah sehr herzlich verabschiedet hatte, Der Großherzog verblieb auf dem Perron, bis der Sonderzug unter den Hochrufen der zahlreichen Volksmenge den nr. verlassen hatte, worauf sich Se. Königliche Hoheit nach dem Schlosse begab. Wie „W. T. B. meldet, hat der Großherzog dem Schah von Perfien das Großkreuz des Haus⸗Ordens der Treue verliehen.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Schloß RRosen au, 18. August. (Cob. Ztg.) Ihre Kaiserliche Hoheit die Herzogin von Edinburg und Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen haben sich heute Vormittag mittels Extrazuges nach Bayreuth begeben, um dort der Vor⸗ stellung des „Parsifal“ beizuwohnen.

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 17. August. (86. 3tg. f. Elf⸗Lothr Se. Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiser in treffen am Dienstag, den 20. August, Nachmittags 4 Uhr 30 Minuten, hier ein. Für, die Dauer des Aufenthalts der Allerhöchsten Herrschaften ist bis jetzt folgendes Programm festgestellt worden: ;

Dienst ag? 20. August. Ankunft Ihrer Majestäten um 4 Uhr 30 Min. Nachmittags. Zum Empfange auf dem Bahnhofe sind be⸗ fohlen: Se. Durchlaucht der Fürst Statthalter, der kommandirende General von Heuduck, der Stadtkommandant General⸗Major Herzbruch, . ö Freiherr von Freyberg, der Polizei Direktor

r. Feichter

Auf dem Wege vom Bahnhof zum Kaiseipalast bilden die Vereine bejw. die Bevölkerung Spalier. An denjenigen Punkten dieses Weges, wo dessen Breite größere Aufstellungen gestattet, werden vorzugsweise die Veteranen, und Kriegervereine von Straßburg und Elsaß fowie der Verein der Artillerie Werkstatt aufgestellt werden. Auf dem Broglieplatz stehen die Schulen. Hinter der Theaterbrücke wird rechts und links je eine Tribüne errichtet. Auf der einen nehmen aus jedem elsäfsischen Kreife je die 20 ältesten Bürgermeister, arf der anderen 400 Landmädchen in Landestracht Platz.

Rach der Ankunft Ihrer Majestäten im Palast: Vorstellung aller Behörden vor Sr. Mojestat dem Kaiser. ; ö

Um 7 Uhr Abends: kleine Tafel bei Sr. Majestät dem Kaiser.

Um 8 Uhr 30 Minuten: Thee und Damernempfang bei Ihren Majestäten.

Zapfenstreich.

Mittwoch, den 21.: Um 9 Ubr Parade. 1 Uhr Frähstück bei Sr. Majestat dem Kaiser; um 6 Uhr Tafel bei Sr. Durchlaucht dem Fürsten Hohenlohe.

Abends 9 Uhr im Stadthause ein von der Stadt Ihren Maje⸗ stäten gegebenes Fest. .

Donnerstag, den 22 d.: Am Vormittag militärische Uebungen, deren Dispositionen sich Se. Majestät der Kaiser vorbehalten hat. Um 6 Uhr Paradetafel bei Sr. Majestät dem Kaiser.

Abends Huldigung der Vereine. .

Freitag, den 25. d.: 8 Uhr 30 Minuten Vormittags Abreise Ihrer Majesläten. . eg,

Der Kaiserliche Statthalter, Fürst zu Hohenlohe⸗ Schillings fürst, ist heute von Aussee hier wieder einge—

troffen. Metz, 17. August. (Metz. tn) Aus Anlaß der An⸗ wesenheit Sr. Majestät des Kaisers in Metz findet am reitag, den 23. d. M, große Parade auf der Friedhofs⸗ nsel statt. An der Parade nehmen Theil: die 30. Diyvi⸗ sion, die 65. Infanterie⸗Brigade die 30. Kavallerie⸗ Brigade, die 2. Abtheilung des Feld-⸗ꝛArtillerie⸗Regiments Nr. 31, die reitende Abtheilung des Feld-Artillerie⸗Regi⸗ ments Nr. 8, die Fuß⸗AUrtillerie-⸗Regimenter Nr. 8 und 12 und das Pionier⸗Bataillon Nr. 16. Bei der Feier der Grund⸗ steinlegung des Kaiser⸗Wilhelm⸗Denkmals auf der Esplanade sind die Truppen durch Deputationen vertreten. Abends 8 Uhr

30 Minuten findet großer Zapfenstreich statt.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 18. August. (W. T. B.) Der heutige Geburtstag des Kaisers wurde in der n, Monarchie in erhebendster Weise begangen. In den

irchen aller Konfessionen fanden Jette enn f statt, an denen die Behörden sowie die Bevölkerung überaus zahlreich theilnahmen, in den Garnisonen wurde die Feier durch Tagesreveille und Kanonendonner eröffnet, alsdann rücten die Truppen zu Feldmessen aus. Auch wurden vielfach öffentliche und private Festlichkeiten, sowie besondere Wohl⸗ thätigkeitsakte veranstaltet. Auf ärztliches Anrathen wohnte der Erzherzog Albrecht der Parade, welche heute hier statt⸗ fand, nicht bei.

König Milan von Serbien traf, wie die, Wien. Ztg.“ meldet, gestern Nachmittag aus Belgrad hier ein. Zum Empfange hatte sich der hiesige serbische Gesandte Petronjewis auf dm Bahnhofe eingefunden.

Triest, 18. August. (W. T. B.) Bei dem zu Ehren des Geburtstagsfestes des Kaisers Franz Joseph statt⸗ gehabten Diner brachte der Statthalter einen Toast auf den Kaiser aus, in welchem er betonte, daß die Triestiner ihren Kaiser liebten und verehrten und darin Italiener, Slovenen, Deutsche und andere hier ansässige Nationalitäten wetteiferten. An dieser wahren und natür⸗ lichen Sachlage vermöge die gewiß vorübergehende Er— scheinung, daß einige Wenige hier und anderwärts durch ihr Treiben Schatten auf Triest zu werfen suchten, nichts zu ändern. Der Bürgermeister Bazzani trank dann auf das Wohl der Kaiserlichen Familie, welche von ihrem Oberhaupte den Edelsinn, die Herablassung und den Großmuth übernommen welche, wenn Trauer in das Kaiserhaus einziehe, liebevo den erhabenen Monarchen umgebe, der daraus die Kraft schöpfe, unbeirrt sein bewunderungswürdiges Pflichtgefühl walten zu lassen.

Frankreich. Paris, 17. August. (W. T. B.) Der Minister des Innern hat die Verbreitung und das Anschlagen von Manifesten Seitens der durch den obersten Gerichtshof ,,. untersagt.

Der Kardinal⸗Erzbischof von Bordeaux, Msgr. Guibert, ist auf einer Dienstreise in Gap, Departement der Hautes⸗ Alpes, gestorben.

18. August. (W. T. B.) Ungefähr 13 000 Bürger⸗ meister aus den Gemeinden Frankreichs, welche nach Paris gekommen waren, um sich an dem von der Stadt Pgris ver⸗ anstalteten Banket zu betheiligen, wurden heute Mittag im

ö. X.

I

Hotel de Ville empfangen, und begaben sich dann in corpore durch die Rivoli⸗Straße nach dem Industrie⸗ palast. Bei dem dort abgehaltenen Banket sagte der Präsident Carnot in Erwiderung des Toastes, welchen der Präfident des Munizipalrathes auf ihn getrunken hatte: Das Fest sei eine Kundgebung der nationalen Solidarität. Frankreich könne durch den Besuch der Fremden nur ge⸗ winnen, die Gäste könnten bestätigen, daß die Republik dem französischen Volke gestattet habe, seinen Rang in der Welt wieder einzunehmen, seine Unabhängigkeit sicher zu stellen, und den Fortschritt vorzubereiten, den eine arbeitsame Demokratie im Auge haben müsse. Bezüglich der Aus⸗ stellung sagte Carnot, daß die Fremden durch ihre Sympathien zu dem glänzenden Erfolge des Werkes beigetragen hätten, welches sie als das größte und friedlichste Denkmal Europas bezeichneten, sowohl seiner eigenen Natur nach, als durch die Kundgebungen, welche es hervorgerufen habe, ein Denkmal, welches nur zu Gunsten Frankreichs spreche. Der Präsident fügte hinzu, die Republik bedeute ganz Frankreich und werde alle unheilvollen Spaltungen beseitigen können.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 19. August. CW. T. B.) Anläßlich des Geburtstages des Kaisers Franz Joseph fand gestern bei den gegenwärtig in Err felt residirenden Kaiserlichen Majestäten ein Frühstück statt, zu dem auch das Personal der ö ster⸗ reichischen Botschaft geladen war. Der Kaiser brachte einen Toast auf den Kaiser Franz Joseph aus, worauf die Musikkapelle die österreichische Nationalhymne spielte. Der Kaifer sowie die anderen anwesenden Fürstlichkeiten, unter denen sich auch der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin und der Fürst von Montenegro befanden, hatten ihre österreichischen Ordensbänder angelegt.

Italien. Rom, 18. August. (W. T. B.) Der König und der Kronprinz sind in Begleitung des Marine— Ministers an Bord der „Savoia“ in Neapel eingetroffen. Der , Crispi und andere hohe Würden⸗ träger waren Sr. Majestät in Barken entgegengefahren. Die Spitzen der hiesigen Behörden, die hier anwesenden Senatoren und Deputirten erwarteten den König im Arsenal.

Die Königin verließ heute früh Gressoney St. Jean (Distrikt Aosta) und begiebt sich über Ayas nach Zermatt.

Die „Riform a“ erklärt die Nachricht 6. unbegründet, daß die Äbsicht bestehe, nach der Rückkehr des Königs eine versuchsweise Mobilmachung vorzunehmen und neue Be⸗ festigungswerke auf den kleineren Mittelmeerinseln aufzuführen.

Der Papst spendete anläßlich seines heutigen Namens⸗ festes 12 000 Fr. an die Armen der Stadt. Den Kardinälen und Prälaten, welche ihre Glückwünsche darbrachten, theilte der Papst den Wortlaut der neuesten Enecyklika mit, welche besondere Verehrung des heiligen Joseph und Gebete in Hinblick auf die gegenwärtige schwierige Lage empfiehlt.

Einer Meldung der „Agenzia Stefani“ aus Kon⸗ stantinopel, von gestern, zufolge empfing der Sul tan den italienifchen Böotschafter und drückte seine lebhafte Freundschaft für die italienische Königsfamilie aus: er sei glücklich, daß Italien bei jeder Gelegenheit der Türkei seine Sympathien bekunde. Der Sultan hat der Gemahlin des . Botschafters den Schefakai⸗Orden übersandt und das ge ammte Personal der italienischen Botschaft dekorirt. TLaut einer Meldung der „Agenzia Stefani“ aus Masso— vah sind die Befestigungsarbeiten in Asmaxra nahezu vollendet. Ras Alula soll vergeblich versucht haben, einige in . Solde stehende Bandenführer abtrünnig zu machen.

Türkei. Konstantinopel, 17. August. (W. T. B.) Durch ein Irade des Sultans ist der bisherige Gesandte in Cetinje, Hußni Pascha, zum Botschafter in St. Petersburg und an seiner Stelle der Militär-Attachs in Bien, Tevfik Bey, zum Gesandten in Cetinje er—

nannt worden.

Rumänien. Bukarest, 18. August. (W. T. B.). Zu Ehren des Geburtsfestes des Kaisers Franz Jo seph wurde heute in der katholischen Kapelle ein Te Deum ab⸗ gehalten. Anwesend waren die Mitglieder der österreichischen Gesandtschaft, die Vertreter des Königs, der Minister des Aeußeren und die Spitzen der Civil- und Militärbehörden. Der öfterreichische Gesandte nahm die Glückwünsche des Königs und Bes Kronprinzen, welche Vormittags von Sinaja ein⸗ getroffen waren, entgegen. Der König wird bis zum Schluß ber Saison im Schlosse Belech Aufenthalt nehmen.

Bulgarien. Sofia, 18. August. (W. T. B) Anläßlich des Sekurtstagèés des Kaifers von Oesterreich celebrirte der Erzbischof Minini (Philippopel) in der hiesigen katholischen Kirche ein Tedeum. Anwesend waren das Perfonal des österreichischen Konsulats, die öͤsterreichische Kolonie, die Minister sowie eine Anzahl hoher Würdenträger. Sodann fand der Empfang des diplomatischen Corps und der österreichischen Kolonie in dem österreichischen Kon⸗ fulats⸗ Gebäude statt, wozu auch Stambulow erschien. Am Abend wurde von der österreichischen Kolonie ein Banket veranstaltet.

Amerika. Washington, 16. August. (A. C.) Prä⸗ sident Harrison ist heute hierher zurückgekehrt. (A. C)

Afrika. Egypten. Kairo, 16. August,. Die britische berittene Infanterie sowie die Artillerie sind aus dem Sudan hierher zurückgekehrt. .

Zanzibar. Ein Telegramm des Reuter schen Bureau aus Zanzibar, vom 18. August, meldet; Die moh amedanische Neujahrsfeier ist ohne Ru he st ö rung en verlaufen, Das englische Kanonenboot „Pigeon hat ein Sklavendhow bei Pemba genommen.

Zeitungsftimmen.

Ueber die Stellung der Sozialdemokratie zu Aus= 1 esetzen lesen wir in der „Landeszeitung für El saß⸗Lothringen“:

„Zu den 'entschiedensten Gegnern der Aus- ahmegesetzgebung (e;

Man wird dies von ihrem Stand

hören die Sozialdemokraten. hat ihnen na

punkt begreiflich finden: denn diese Gesetzgebung dem eigenen Geständniß des Sozialdemokraten von en, weit giößeren Schaden zugefügt, als sie bisher garn, wollten. und wenn sie auch oft prablerischer Weise das egg, theil; behaupten, so ist es doch Thatfache, daß. ihnen . Ausnahmegesetzgebung weniger aus theoretischen Gründen, fan vielmehr wegen der üblen Folgen, die ihnen daraus erwachsen sind⸗

Krav. 5 am? 29. Juli. Die

rechaßt ist. Wäre lefg fr nicht der Fall und wäre nicht das Aus⸗ nahmegesetz gegen sie selbst gerichtet, so würden sie sich wohl durchaus nicht fo sehr wegen seiner Abschaffung erhitzen. ja, man kann nielleicht sogar behaupten, daß, wenn der sozialdemohratische Staat angerichtet wãre, alsdann nicht nur ein allgemeines Zuchthaus etablirt n, sondern Lie Ausnahmegesetzgebung blühen, ja sogar zu den uutannischsten Mahregeln führen ivürde. .

Daß die Sozlaldemokraten schon jetzt, soweit ihre Macht reicht, so bandeln, haben sie in Paris bewiesen. In seinem Rechenschafts⸗ bericht über den Pariser Kongreß erzählte jüngst der berüchtigte sozial⸗ bemokratische Agitator, Lehrer Kunert, daß auf jenem Kongreß voll⸗ zerechtigte Mitglieder, die sich der Tagesordnung nicht fügen wollten, nit großer Geschwindigkeit vor die Thür befördert purden“. Und zur Begründung dieses summarischen Verfahrens sägte Kunert hinzu: ; .

Jede Gemeinschaft, heiße sie, wie sie wolle, welche sich ihre fltß⸗ selbst giebt, muß sich im InteresFse hter Selbsterhaltung das Recht wahren, schädliche Clemente zu exkludiren?“

Was ist dies anders als eine Anerkennung des Rechts der Aus nabhmegesetztebung und als eine Rechtfertigung und Begründung der⸗ selben? Ein freisinniges Blatt bemerkt mit Recht dazu: „Die be— stebende Gesellschaft, gegen welche sich die Sozialdemokraten wenden, ziebt sich bekanntlich auch selbst ihre Gesetze im Parlament. sie muß sch alfo nach der Deduktion dieses illustren Sobzialdemokraten eben fals das Recht wahren, schädliche Elemente, d. h. hier die Sozial demokraten, zu erkludiren, sie muß also Ausnahmegesetze schaffen.“

Vas gedachte Blatt freilich kann dies, um nicht den Ast ab— jusgen, auf welchem es mit seiner Partei sitzt, nicht unterschreiben, sondern spottet über jenen „so klaren politischen Kopf', welcher das Sozialistengesetz in überzeugender Weise besser als konservative Flatter gerechtfertigt babe. Aber mit solchen Redensarten kann man der Sache nicht auf den Grund geben und noch weniger rie Gesetze der Bernunft umstoßen. In der That ist, was Kunert über die Rothwendigkeit der Wahrung der Interessen einer Fefellschaft zum Zwecke ihrer Selhnsterhaltung sesagt hat, durchaus richtig, und die Sozialdemokraten handeln mach' diesem Grundsatz auch in der Praxis. Anders handeln aber auch die Freisinnigen nicht in Bezug auf ihre Versammlungen und Vereine, und der Ruf nach Aufhebung der Ausnahmegesetzgebung, bh. nach einem Verzicht auf die zur Selbsterhaltung der Gesellschaft nothwendigen Mittel ist nichts als ein politisches Schlagwort, welchem die innere Kraft und Wahrheit fehlt und welches mit der gesunden Vernunft unverträglich ist. . .

Wie auch die Frage nach Aufhebung bezw. Ersatz des Sozialisten⸗ geetzes in Zukunst beantwortet werden wird, das sozialdemokrat ische zeuzniß für die Nothwendigkeit desselben behält seinen Werth.“

Zu dem Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph, welcher gestern gefeiert wurde, bringt die, Wiener Lbend post“, im Anschluß an die Huldigungen, welche dem Nonarchen in der vergangenen Woche in Berlin zu Theil wurden, folgende Begrüßung:

„Mit besonderer Innigkeit, mit dem Gefühle reinster patriotischer Erhebung begehen diesmal die Völker Oesterreich· Ungarn das Ge⸗ lurtsfest ibres erhabenen Monarchen. Noch sind die Jubelrufe nicht verhalt, mit denen die Bevölkerung der deutschen Reichs hauptstadt unseren ritterlichen Kaiser begrüßte, noch füllt die gesammte deutsche Presse ihre Spalten mit Schilderungen der wahrhaft großartigen puldigungen, welche Ihm auf Schritt und. Tritt zu Theil wurden. Und diese Huldigungen, was waren sie Anderes als die An⸗ erkennung der Seelengröße, der Hochherzigkeit, der Pflichttreue, der rnerschöpflichen Milde und Güte des erlauchten Traͤgers der öster⸗ reichifchen Kaiserkrone, was waren sie Anderes als der wohlverdiente Tribut der Ehrfurcht, der Bewunderung und der aufrichtigsten Sym pathie für einen Herrscher, der eine wahre Zierde Seines ruhmreichen Geschlechtes, ein leuchtendes Muster aller Regententugenden ist.

Mit Stoli und Freude haben diese Kundgebungen jedes patriotische Herz in Oesterreich erfüllt, und gehobenen Hauptes danken heute vierzig Millionen treuer Staatsbürger der Vorsehung für das Glück, einen so allgemein verehrten Monarchen zu besitzen, einen Monarchen, dessen ganzes Sinnen und Trachten nur dem Wohle seiner treuen Völker gewidmet ist. Die bisherigen vierzig Jahre seiner ruhm— vollen Regentenlaufbahn sind durch unablässige Arbeit und tastlose Fürsorge, durch zahllose. Werke der Menschen, liebe und Barmherzigkeit, durch unvergängliche Denkmäler der Kunst und Wissenschaft, durch hochherzige Förderung alles Schönen und Cdlen für alle Zeiten gekennzeichnet, .

Dieser überaus segensreichen Thätigkeit, dieser unzähligen Beweise ron Liebe und Güte wird heute am Vorabende des Geburtsfestes des erlauchten Monarchen! allenthalben mit verdoppelter Innigkeit, mit ethöhtem Dankgefühle gedacht.“

Literatur.

Die Nr. 46 des „Bär“ hat folgenden Inhalt: Graf de la Roche⸗Aymon. Ein Bild aus der Zeit des Prinzen e . ron F. Katt (Fortsetzung) Vierraben (Fortsetzung). Branden urger Reminiécenzen, von Gustav Dullo sFortsetzung7? Hans Ulrich Schaffgotsch (mit 2 Porträts). Geschlecht, Stammhaus, Kittersiße und Denkmäler Derer von Blankenfelde (Fort letzung). Studien zur Baugeschichte Berlins, von Coxneliug Gurlitt, S. ghap= puzeau's Schilderungen von Berlin Der Wedding. Kleine Mittheilungen: Mußseum für deutsche Volkstrachten. Driginal⸗ pläne des Jeughanses zu Berlin. Die alte Kanone. Anekdote von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Tempora mutantur.

Die am 17. August erschienene Nr. 407 der Illu strirten Zeitung“ enthält unter anderen folgende Abbildungen: Victoria, Königin von Großbritannien und Irland, Kaiserin don Indien, Taiser Wilhelm in England. 3 Abbildungen: Die Ankunft in Schloß Osborne am 2. August. Driginalztichnung von unserem Spezial⸗ zichner J. Schönberg. Die Truppenschau bei Alderssot am J. August. Nach einer Skizze unseres Spezialzeichners J. Schönberg. D Der Besuch des Kaifers und, des Prinzen von Wales auf dem Dampfer ‚Tentonie von der White Star Line. Nach einer photo . ztaphischen Aufnahme unseres Spezialzeichners W. L. Wyllie. Daß am 2. Auguft auf der Rhede von Spithead anlangende deutsche Geschwader, durch die Reihen der britischen Flotte dampfend. Nach er Natur gezeichnet von unserem Speziglzeichner W. L. Wyllie. Sh risgtig) Die Flottenschau bei Spithead am 5. August. Abbildungen. Nach der Itatur gezeichnet von unserem Spefigl. kichner W. X. Wyllie: Die deutschen Schiffe im Flaggenschmugf, die Königliche Jacht falutirend. Die britische Flotte, den Kaiser an d ord der Jacht Victoria and Albert“ salutirend. Die Musitkapelle es britischen Schiffes. Indefatigable“, die, Wacht am Rhein“ spielend.— gj eral Lazare Carnot. Théophile Malo Corret de Latour ure ang Frankreichs erster Grenadier . Psyche und Schmetter ng. Gemaͤlde von Wilhelm Kray. Feldzeugmeister pon Philippovich, am 6. August. Fanny Lewald, F am 5. August. Wilhelm d Schutzhütten der Sektion Leipzig es Deutschen und Sesterreichischen Alpenvereins. 3 Abbildungen.

ch der Ratur gezeichnet von H. Heubner. Die Grasleitenhütte im osengartengebiet ; Die Mandtonhütte am Adamello. Die enkjöchlhütte an der Röthspitze. (Einzelpreis dieser iuñmmer 1 )

Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Ouarautänewesen.

Malta. ö Der Gouverneur von Malta hat unterm 5. August 1889 ver- zent deß Schiffe. welcke, durch den Suentanal an fammen, singt ullichen Besichtigung unterliegen, und daß Leinenzeug, Kleidungsstücke ! er andere verdächtige Gegenftände erst nach erfolgter Desinfektion ingelassen werden durfen.

Rußland.

Zufolge einer ern, des General Gouverneurs zu Odessa jollen wegen AÄusbruchs der Cholera in Mesopotamien die aus den. Häfen Mefopotamiens nach dem 1. Juli d. J. abgegangenen Schiffe in Odessa einer Observation unterzogen werden.

Portugal.

Durch eine in Nr. 175 des „Diario do Governo“ vom 7. August 1889 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern ist der seit dem 13. März d. I für vom gelben Fieber verfeucht erklärte Hafen von Santos in der Provinz S. Paulo seit dem 11. Juli als derselben Krankheit verdächtig be— zeichnet worden. (Vergl. . Reichs ⸗Anzeiger Nr. 73 vom 23. März 1889).

Handel und Gewerbe.

In der am 30. Juni er. abgeschlossenen Betriebsperiode der Zuckerfabrik Döbeln wurden 457 220 Ctr. Rüben vera beitet und daraus 60 064 Ctr. Zucker gewonnen. Für Zucker und Melasse wurden eingenommen 1 072 456 4 Die Ausgaben betrugen S861 202 S, der Bruttogewinn mithin 211 234 6 Derselbe soll nach Gewährung von 5 o Dividende des Aktienkapitals (im Vorjahre O) und den statutarisch festgesetzten Abiügen zu Abschreibungen ver wendet werden.

Der Rechnungsabschluß der Aktien- Zuckerfabrik Soest

pro 1888/89 weist gegen den vorjährigen Abschluß erhebliche Ver⸗ änderungen auf. Derfelbe schließt mit 2 448 558 4 gegen 2713 917 1 Ende Juni 1888 ab und weist an Vorräthen nur 31 450 gegen vorjährige 671 527. 166 auf, wogegen das Conto der Ausstände in der diet jäbrigen Vermögensaufstellung mit 470 201 46 gegen vorjährige 106748 * erscheint. Dem entsprechend ist auch eine Verminderung der Verbindlichkeiten von 1201 941 4 Ende Juni 1888 auf S0 672 Ende Juni 1889 eingetreten. Nach Abschreibung von 53 Oß3 , wodurch die Gesammt⸗ Abschreibungen seit Gründung des Unternehmens auf 262793 steigen, beträgt der Gewinn 75 573 6 gegen 86 671 M im Vorjahre, woron nach Abzug der Rücklagen, Gewinn ⸗Antheile ꝛc. 9, 8 / 9 Divi⸗ dende gezahlt wurden. Nach dem Geschäftsbericht der Zittauer Maschinen: fabrik und Eisengießßerei (früher Albert Kießler u. Co.) stellt sich der Gesammtumsatz um mehr als 200 000 „M höher, und der Bruttogewinn beträgt 130 030 M gegen 93 153 M im Vorjahre; es verbleibt ein Reingewinn von 107 458 Mn gegen 73 157 (606 in 1887,83. Mit Zustimmung des Aufsichtsraths sind dem Arbeiter. unterstützungsfondz 6000 6 und dem Spezialreservefonds 9000 ιο, zugewiesen worden. Das durch Vermehrung des Aktienkapitals um 129 000 M erzielte Agio im Betrage von 36 000 S ist dem Reservefonds zu Gute gekommen, wodurch derselbe die Höhe von 72 000 S erreicht. Der Spezialreservefonds beträgt ebenfalls 72 000 M Die Abschreibungen beziffern sich mit 257i S gegen 199985 6 im Vorjahre. Trotz Erhöhung des Aktienkapitals kann die Verwaltung eine um 130i höhere Dividende wie im Vorjahre (163 gegen 13064 in Vorjchlag bringen.

Leipzig, 17. August (W. T. B.) Die Bilanz der Allge⸗ meinen deutschen Kredit ⸗Anstalrt für das letzte Halbjahr er giebt einen Reingewinn von 1 959 574 M gegen 1636471 in der entsprechenden Zeit im Vorjahre.

London, 16. August, (Allg. Corr) Handel und In dustrie erfreuen sich zur Zeit in England seltener Blüthe. Von 19 Gewerkvereinen gaben dem Handelsamte den Stand ihres Gewerbes als sehr gut“, 7 als gut‘ und 2 als „mäßig“ an. Von den 191 023 Mitgliedern dieser Vereine waren nur 3302 außer Arbeit. Im Juli 1888 betrug der Prozeatsatz der Arbeitslosen 4,6, in diesem Jahre nur 1,70o. .

London, 17. August. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ la dungen angeboten.

19. August. (W. T. B). Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 10. bis zum 16. August: englischer Weizen 3559, fremder 74 842, englische Gerste 453, fremde 26 368, englische Maljgerste 19 535. fremde 1, englischer Hafer 1646, fremder 84 478 Qrts. Englisches Mehl 15 466, fremdes 42 054 Sack.

Glasgow, 17. August. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 1021 8890 Tons gegen 1007 310 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 81 gegen 88 im vorigen Jahre.

Bern, 17. August. (W. T. B.) Die Delegirten der Schwei⸗ zerischen Westbahn und der Jura Bern- Luzernbahn« Gefellschaft haben heute, vorbehaltlich der Zustimmung der kom⸗ petenten Gesellschafts. und Staatsbehörden, den Fusions vertrag unterzeichnet, desgleichen wurde die Erklärung der Bank für Handel und Industrie“', der „Internationalen Bank in Berlin? und der Banque Cantonale Vaudoise“ betreffs der zu übernehmenden Finanz- operationen angenommen ö

New⸗JYVork, 17. August. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 8 708008 Doll. gegen 6 462 631 Doll. in der Vorwoche; davon für Stoffe 2 982 064 Doll., gegen 2 999 232 Doll. in der Vorwoche.

Submissionen im Auslande.

Italien.

1) 19. August. Rom. Ainistero dell' Agricoltura (Econo- mato generale): Gereinigter Schwefelkohlenstaff in drei Loosen zu je 200 Quintal. Voranschlag für jedes Loos 37 200 Lire.

2) 28. August. Rom. UMinistero dell'. Agricoltura: Um- schläge für Briefe und Packete aus weißem und farbigem Papier für 5 Jahre, in zwei Loosen. Erstes Loos: für die Central⸗Ver waltungen; Voranschlag jahrlich 9 000 Lire. Zweites Loos: für die einzelnen Aemter und die Postsparkassen; Voranschlag jähtlich S0 000 Lire.

3). 23. August. Spezia. Dir. Gostr. Jay. R. Marina: Zwei evlindrische vertikale Heizkessel nebst Zubehör für Winden. Vor⸗ Turin. Kupfer in Broten

anschlag 3740 Lire.

4) 30. August. R. Fonderia:

(rame in pani elettrolittico) 10 000 kg. Voranschlag 14000 Lire.

5) 2. September. Neapel. Dir. Armam. R. Marina: Jute (Henequen), 40 000 kg. Voranschlag 60 go0 Lire.

In Aus sicht stehend bei der Direktion der Mittelmeerbahnen in Mailand:

Banu einer neuen eisernen Ueberbrückung über die Dora Bealtea für die Verdoppelung des Geleises zwischen Santi und Chivasso.

Spanien.

1) Ohne Datum. Junta de Administracion y Trabajos del Arsenal de Ferrol. Materialien und Geräthe zur Ausrüstung des Torpedobootes „Ejéreito“, eingetheilt in zwei Loose. Voranschlag Hen ne ö Pes. Kaution zusammen vorläufig 110, endgültig

esetas. I) Ohne Datum. Dieselbe Behörde: Verschiedene Materialien für die 3. Abtheilung. Kaution vorläufig 60, endgültig 190 Pesetas. 3) Ohne Datum. Dieselbe Behörde in Cartagena: Materialien für die 4. Abtbeilung, Voranschlag 1697,10 Pesetas. Kaution vor ˖ läufig 85, endgültig 170 Pesetas.

Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs ⸗⸗Anstalten.

Hamburg, 13. August. (W. T. B.) Der Post da mpfer zRugia? der Hamburg ⸗Amerikan ischen Packetfahrt · Aktien ⸗Gesellschaft hat, von New Vork kommend, heute Morgen Seilly passirt. ö .

Hamburg, 19. August. (W. T. B.). Der Postdampfer Rhätia“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Üktiengesellschaft ist, von Ham burg kommend, gestern früh 5 Uhr in NewYork eingetroffen. ;

London, 17. August. (W. T. B.) Der Union ⸗Dampfer

Nubian“ ist gestern auf der Heimreise in Southampton an⸗ gekommen.

Theater und Musik.

ö Lessing Theater. = Die erste Novität des Lessing⸗ Theaters, welche für, nächsten Sonnabend zur Aufführung vorbereitet wird, ist Adolf Wilbrandt's vieraktiges Lustspiel Die Vermählten', das am Hofburg ⸗Thegter, in Wien zu den ständigen Repertoirestücken gehört, während es den Berliner Lustspielbühnen bisher fremd geblieben ist. Die Hauptrollen der Novität, die von Hrn. van Hell in Scene gesetzt wird, liegen in den Händen der Damen Lilli Petri und Julia Berger, sowie der Hrrn. Oscar Blencke, Oscar Höcker, Adolf Klein, Paul Nollet und Eugen

Stägemann. Kroll's Theater.

Der zweite Gastspielabend des Sgr. Francesco d' Andrade mar einer italienischen Oper gewidmet, dem „Rigoletto“ des greisen Meisters Verdi. Die umfangreiche Titelrolle, welche ebenso viel schauspielerische Gewandtheit wie musikalische Tüchtigkeit erfordert, gab dem Sgr. d' Andrade Gelegenheit, seine geniale Künstlerschaft auf einem, dem „Don Juan“ geradezu entgegengesetzten Gebiet zu ent⸗ falten. Er beherrscht diese Rolle mit ebenso vollkommener musikalischer Sicherheit und mit ebenso großer geistiger Beweg⸗ lichkeit wie alle anderen, welche wir bisher von ihm ge⸗ hört und gesehen haben. Der Zuhörer kann jedes Mal von Neuem in uneingeschränktem Maße bewundern und Beifall zollen; denn die metallreine Stimme ist immer herzbewegender oder erschütternder Wirkungen sicher, wenn der Sänger die volle Kraft seines Organs einsetzt. Die Arie und das Schlußduett des zweiten Aktes, in welchen der glühende Durst nach Rache mit wahrer Leidenschaft Ausdruck gewann und die tiefe Empfindung wehmuths— voller Vaterliebe in weichen bingebenden Tönen ausklang, übten eine besonders große Wirkung auf das Publikum. Der Schluß mußte wegen der nicht endenwollenden Beifallsbezeugungen wiederholt werden. Fr. Grossi sang die Partie der Gilda“ mit der gewohnten Kolorgtur— fertigkeit und fand, da sie an dem Abend außerdem zum letzten Male auftrat, reichliche Anerkennung, obwohl der Glanz der Stimme nicht mehr ungetrübt ist. Einen durchschlagenden Erfolg erzielte Fr. Heink als Maddalena mit einem Spanischen Lied.? von C. Eckert, welches sie als Einlage sang. Die quellende Schönheit ihres Organs und der äußerst temperamentvolle Vortrag verdienten in reichem Maße, den uneingeschränkten Beifall, welcher ihr zu Theil ward und eine Wieder⸗ holung des Liedes zur Folge hatte. Or, Cronberger war als Herzog“ nicht so gut disronirt wie gewöhnlich, doch führte er seine Rolle immer noch mit Ehren durch.

Dem morgigen Auftreten Heinrich Bötel's als „Postillon von Lonjumeau“ folgen nur noch zwei Gastabende des geschätzten Hamburger Tenoristen. Sgr. d'Andrade wird am Mittwoch den Renato in Verdi's „Maskenball“ singen; an diesem Abend wird auch der Kammersänger Max Pichler aus Braunschweig als Gast und zwar in der Rolle des Ricardo auftreten Einen musikalisch sehr interessantenDpernabend, dem namentlich die heutige Generation gespannt entgegensehen wird, bringt noch der Ausgang der Saison, nämlich die Neueinstudirtng des Ros⸗ sini'schen ‚Othello'. Ehemals war dieses Werk des ‚Schwans von Pesaro' eine ständige, sehr beliebte Revertoire⸗Oper, seit Jabren ist sie aber nicht mehr auf der Berliner Bühne erschienen, und erst die gleichnamige Verdi'sche Oper hat die Erinnerung an Rossini's „Othello“ wieder wach gerufen. Hier wird der Prager Tenorist Hr. Mathias Schlaffenberg die Titelpartie singen. Seine nächste Rolle ist (am Donnerstag) der Raoul in den „Hugenotten“.

Adolph ⸗Ernst⸗ Theater.

Am Donnerstag den 22. findet die erste Aufführung der Treptow' schen Novität Flotte Weiber“ statt; von der „Jungen Garde“, welche trotz ihrer zahlreichen Wiederholungen an Anziehungs— kraft nichts eingebüßt hat, finden demnach nur noch zwei Auf— führungen statt.

Dr. Hans von Bülow wird in den Pbilharmonischen Con—⸗ certen dieses Winters, die unter seiner Leitung stattfinden, außer Sinfonien von Beethoven, Mozart und Haydn auch die Sinfonie von Schumann, Nr. 3 in Es-dur, Schubert's unvollendete in H-moll, die seltener gebörte zweite Sinfonie von Brahms, Raff's „Leonore“, die „Harald-Sinfonie“ von Berlioz, die Amoll-Sinfonie von St. Sasns, fowie Eugen d'Albert's Sinfonie (Fedur) zur Aufführung gelangen lassen. Die Concertdirektion des Hrn. Wolff nimmt bereits Anmel dungen für Eiatrittekarten entgegen.

Mannigfaltiges.

Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin haben, wie der N. Pr. Ztg.“ gemeldet wird, in Bavreuth einen pracht⸗ pollen Lorbeerkranz auf das Grab Richard Wagner's niederlegen lassen Den Kranz schmückt eine schwarz weiße Schleife mit der Aufschrift: „Dem Meister“, darunter Offenbarung Johannis Kapitel 3, Vers 1: „Ich weiß deine Werke; denn du hast den Namen, daß du lebest, und bist todt.“

Rennen zu Charlottenburg. Sonnabend, 1J7. August.

1 Preis von Mäncheberg 1500 6 dem Sieger, 500 Æ dem jweiten, 300 „M dem dritten Pferde. Herren Flach, Rennen. Dist. ca. 1460 m. Hrn. v. Tepper ⸗Laski's jähr. br. S. . Hammer- fest (000 6) 745 kg Bei 1, Mr. Smitb's 4 jahr dbr. W. Redowa“ (20060 M 73 Rg Bes. 2, Hrn. H. Suermondt's a. F- H. Rainbow (3000 M) 78 kg Bes. 3, Mr. H. Bromn's 3 jähr. F. H. . Alured (2000 M0) 67 Rg Mr. Hill 4. Um einen Hals heraus- geritten; zwei Längen weiter zurück Rainbow‘ Dritter, ebensoweit vor ‚Alured'. Werth: 1800 dem Sieger, 460 6 dem Zweiten, 260 Æ dem Dritten, 160 4 dem Vierten. Der Sieger wurde für S500 zurückgekauft und ‚Redewa“ von Hrn. Suermondt geklaimt.

I. Reinickendorfer Hürden ⸗Rennen. Preis 1900 6 dem Sieger, 400 4 dem zweiten Pferde. Dist. ca. 3000 m. Lt. v. Behr's 5jähr. br. St. „Nana“ (1500 M 67 kg 1, Kapt. Smith's a. br. H. Bowman“ (2000 MM 744 kg 2, Hrn. Oehl- schläger's a. F. W. . Punctilio? (2000 MιY 755 Eg 3. Mit einer halben Länge gewonnen; fünfzehn Längen weiter zurück ‚Punctilio“ Dritter, zwei Längen vor ‚Waidmann?. Werth: 1980 6 der Sie⸗ gerin, 360 M dem Zweiten. Die Siegerin wurde für 3000 6 von Hrn. Suermondt gefordert.

II. Preis von Fürstenbrunn 2000 * dem Sieger, So0 M dem zweiten, 500 M dem dritten, 4090 66 dem vierten Pferde. Herren Reiten. Hürden Rennen. Distanz ca. 3500 m. Major v. Zansen ⸗Osten's 4jähr. br. H. . Mirambo. 685 Eg Et. v. Gräveniß 1.. Rittm. v. Boddien's 4jäbr. FeS. . Raufdold“ 68 Eg (tr. 685 kg) Hr. v. Ravenstein 2., Lt. Graf Westarp's jäbr. br. W. Löwenberz. S5 kg Lt. v. Koppy 3. Kapt. Jos's a. F. W. Westgafe 77 kg Mr. Hill 4. Mit 5 Längen gewonnen z . Löwen herz“ ebensoweit hinter Raufbold? und 10 Längen vor WestgateV. Werth: 2290 dem Sieger, 750 4 dem Zweiten, 450 M dem Dritten, 350 M dem Vierten.

IV. Preis von Wustermark 1809 6 dem Sieger, 8oJ0 dem zweiten, 400 dem dritten Pferde. Jockey. Jagd⸗Rennen. Dist. ca 4500 m. Hrn. Lauterbach's 6jr. br W. . Brilliant (1500 06) 67 kg I., Lt. Frhrn. v. Fuchs ⸗Nordboff's a. br. St. . Vahrenwalde“ (fr Vixen) ( 060 MÆ6 645 Eg 2, Hrn. v. Tepper -Laski's a. br. W. Vagrant⸗ (3000 AÆ) 709 kg 3. Mit sechs Längen gewonnen; „Vagrant“ passirte nach einer Weile als Dritter das Ziel. Werth: z080 ½½ dem Sieter, 780 der Zweiten, 3850 M dem Dritten. Der Sieger wurde für 2300 M zurückgekauft.

V. Vergleichs ⸗Jagd⸗ Rennen. Preis 2000 M dem Sieger, So0 6 dem jweiten, 500 6 dem dritten, 400 66 dem vierten, 300 dem fünften Pferde. Herren ⸗Reiten. Dist. ca. 3500 m. Hrn. Feigell's 2j. F. St. „Ilsebill ! 689 kg (tr. 6984 kg) Mr. Hill 1, Lt. von Willich's a FW. Hornpie 75 kg (tr. 76 kg) Bes. 2, Hrn. H. Suermondt's 5j. br. St. . Perle fine! ?77 Eg Bes. 3, 2t. Graf Bredow's 4. br. St. „Zuyder Zee 71 kg Bes. 4, Hauptm.