1889 / 208 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Sep 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Deutscher Reichs⸗Anzeiger

Königl

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Berlin, Montag, den 2. September, Abends.

1889.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Königlich bayerischen Major Högg enstaller im 1. Feld⸗Artillerle⸗ Regiment Prinz Regent Luitpold, dem König⸗ lich sächsischen Major Hentschel, à la suite des Fuß⸗ Artillerie⸗Kegiments Nr. 12, Artillerie⸗ODffizier vom Platz in Dresden, und dem Chef der Königlich niederländischen Kri⸗ minal⸗ und Sicherheits -Polizei, Willem Graven zu k den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Allerhöchstihrem Hofmarschall Grafen von Pückler die Erlaubniß zur Anlegung der ihm verliehenen nichtpreußischen Ordensinfignien zu ertheilen, und zwar; des Komthurkreuzes erster Klaffe des Königlich sächsischen Albrechts-Ordens, des Komthurkreuzes des Großherzoglich sächsischen Haus⸗Ordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken und des Fürstlich lippischen Ehrenkreuzes erster Klasse.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur An—

legung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Insignien zu er—

theilen, und zwar:

des Ehrenkreuzes zweiter Klasse mit Schwertern

am Ringe des Fürstlich lippischen Haus-Ordens: dem Oberst⸗Lieutenant Perthes, à la suite des General⸗

stabes der Armee und ersten Direktionsmitgliede der Kriegs—

Akademie;

des Großherrlich türkischen Osmanis-Ordens dritter Klasse: dem Major von Hülsen vom Großen Generalstabe; des Groß-Offizierkreuzes ses Ordens der Krone von Rumänien: dem General-⸗Major von Taysen, Abtheilungschef im Neben⸗Etat des Großen Generalstabes; des Offizierkreuzes des Sterns von Rumänien:

dem Major von Leszezyns ki, à la suite des Grenadier⸗ Regiments Graf Kleist von Nollendorf (1. Westpreußischen) Nr. 5 und vom Neben-Etat des Großen Generalstabes; sowie

des Offizierkreuzes des Ordens der Krone von Rumänien: dem Hauptmann von Bremen, à la suite des Kolberg⸗ schen Grenadier⸗Regiments Graf Gneisenau (2. Pommerschen) Nr. 9 und vom Neben⸗-Etat des Großen Generalstabes.

Deuntsches Reich.

Se. Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:

den Landgerichts⸗Rath Dr. Hock in Metz zum Richter bei dem Amtsgericht in Mülhausen i. E. unter Verleihung des Charakters als Amtsgerichts⸗Rath, .

den Staatsanwalt . chein in Metz zum Richter bei dem Landgericht daselbst unter Verleihung des Charakters als Landgerichts⸗Rath,

den Ämtsrichter Hr. Bott in Markirch zum Staatsanwalt in der Verwaltung von Elsaß⸗Lothringen, und

den de, , Grafen von Baudissin in Saar⸗ gemünd zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht in Drulingen zu ernennen; ferner

den Amtsrichter Riegert vom Amtsgericht in Benfeld an das Amtsgericht in Markirch und den Amtsrichter Faber vom Amtsgericht in Drulingen an das Amtsgericht in Ben⸗ feld in gleicher Eigenschaft zu versetzen.

Dem Verweser des Kaiserlichen Konsulats zu Bahia, Michelsen, ist auf Grund des §. 1 des Gesetzes vom 4. Mai 1870 für den Amtsbezirk des Konsulats und für die Dauer seiner Geschäftsführung die Ermächtigung ertheilt worden, bürgerlich gültige Cheschließungen von Reichs⸗ , vorzunehmen und die Geburten, Heirathen und Sterbefälle derselben zu beurkunden.

Dem Amtsgerichts⸗Rath Dr. Hock ist die allgemeine e, ,, n bei dem Amtsgericht in Mülhausen übertragen worden.

Der Staatsanwalt Dr. Bott ist der Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht in Metz überwiesen worden.

Die Referendare Bachfeld und Funke in Straßburg sind auf Grund der bestandenen Staatsprüfung zu Gerichts- Assessoren ernannt worden.

Dem Notar Simon in Vie ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst des Reichslandes ertheilt worden.

Bekanntmachung.

Postdampfschiff⸗Verbindung Stettin Kopenhagen. Die e, ,, auf der Linie Stettin Kopenhagen gestaltet sich vom Anfang September ab bis auf Weitereg in nachstehender Weise: aus Stettin Montag, Dienstag (oom 11. September ab Mittwoch) und Freitag um 2 Uhr Nachmittags, und Sonnabends um 12 Uhr Mittags, in Kopenhagen am nächsten Morgen; . aus Kopenhagen Dienstag, Mittwoch und Sonnabend (vom 15. Sep⸗ tember ab Sonntag) um 3 Uhr Nachmittags, und Freitags um 5 Uhr Nachmittags, in Stettin am nächsten Morgen. Berlin W., den 31. August 1889. Der Staatssekretär des Reichs ⸗Postamts. In Vertretung. . Sachse.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Regierungs-Assessor von Liebermann in Bersen⸗ brück zum Landrath, und

den Polizei⸗Assessor Proske in Danzig zum Polizei⸗Rath zu ernennen; ;

dem Ober ⸗Amtmann Max Jaeger zu Pforta den Charakter als Königlicher Amtsräath zu verleihen; sowie

den bisherigen Bürgermeister der Stadt Allenstein, Belian, der von der dortigen Stadtverordneten⸗Versammlung getroffenen Wiederwahl gemäß, in gleicher Eigenschaft für eine fernerweite zwölfjährige Amts dauer zu bestätigen. .

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kataster⸗Controleur, Steuer⸗Inspektor Firmenich in Merzig aus Anlaß seines Uebertritts in den Ruhestand den Charakter als Rechnungs⸗Rath, und dem Kaufmann und . Hermann Hardt zu Lennep den Charakter als Kommerzien⸗-Rath zu verleihen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

In gleicher Eigenschaft sind versetzt worden; der Erste Seminarlehrer Dr. Prinz vom Schullehrer-Seminar zu Cornelimünster an das Lehrerinnen-Seminar zu Trier und der Erste Lehrer Herber vom Lehrerinnen⸗Seminar zu Posen an das Schullehrer Seminar zu Cornelimünster.

Der ordentliche Seminarlehrer Kleekamm vom Schul⸗ lehrer⸗Seminar zu Berent ist unter Beförderung zum Ersten Seminarlehrer an das Schullehrer⸗Seminar zu Paradies ver⸗ setzt worden.

Am Lehrerinnen-Seminar zu Trier sind angestellt worden: der bisher an der Anstalt kommissarisch beschäftigte 53 Grubert als ordentlicher Seminarlehrer und die Lehrerin Enneccerus als ordentliche Seminarlehrerin.

Finanz⸗Mi nisterium.

Dem i ,, Beck in Breslau ist die Stelle eines Mitgliedes der Provinzial⸗Steuer⸗Direktion daselbst ver⸗ liehen worden.

Ministerium des Innern.

Dem Landrath von Liebermann ist das Landraths amt im Kreise Bersenbrück übertragen worden.

Angekomm en: der Ministerial- Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten, . Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath de la Croix, von

ngeoog.

Aichtamtliches.

Dent sches Reich.

Preufzen. Berlin, 2. September. Se. Majestät der Kaiser und König reisten heut? am frühen Morgen in das Manbverterrain des Garde⸗Corps in der Lausitz.

. Der Kaiserliche Botschafter am Königlich groß—⸗ britannischen Hofe, Staats-Minister Graf von Hatz fel dt⸗ Wildenburg, hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit von London fungirt der Legations-Rath Graf von Leyden als Geschäftsträger.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Senator der freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Schroeder ist hier angekommen.

Als Aerzte haben sich niedergelassen: Meseck in Adl. Rauden, Dr. Fritsche in Tremessen, Dr. Bruckhaus in Homberg.

. „In der Ersten Beilage befindet sich eine „Ueber⸗ sicht über die Thätigkeit des Vereins der forstlichen Ver⸗ suchsanstalten Deutschlands sowie über die Arbeiten der preußischen Hauptstation des forstlichen Ver suchs— wesens während des Jahres vom 1. April 1888/89“.

Württemberg. Friedrichshafen, 30. August. Heute Nachmittag statteten Ihre Königlichen Hoheiten der Groß⸗ herzog. und die Großherzogin von Baden mittels Extraschiffs von der Insel Mainau aus Ihren Majestäten dem König und der Königin einen Besuch ab und kehrten nach kurzem Aufenthalt wieder nach der Mainau zurück.

Baden. Karlsruhe, 31. August. (Karlsr. Ztg.) Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Therese von Bayern traf am 29. Vormittags aus Lindau zum Besuch bei den Großherzoglichen Herrschaften auf T loß Mainau ein und verweilte bis zum Nachmittag, worauf Höchstdieselbe mit dem Kursschiff von Mainau nach Lindau zurückkehrte. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Gro ß⸗ 36 fuhren gestern Nachmittag mit Extraboot nach

riedrichs hafen zum Besuch Ihrer Majestäten des Königs und der Königin von Württemberg, blieben ungefähr eine K daselbst und kehrten dann nach Schloß Mainau zurück.

Hessen. Darmstadt, 31. August. (Darmst. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Großherzog fuhr gestern morgen von Haus Grone nach Brochterbeck, wohnte dort dem Manöver bis zum Schluß bei und begab sich dann nach Osnabrück.

Mecklenburg⸗ Schwerin. Schwerin, 1. September. (Meckl. Nachr.) Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Michael Michailowiisch von Rußland ist zu mehrtägigem Auf— enthalt im Jagdhaus Gelbensande eingetroffen.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 1. September. (W. T. B.) Ihre Raiserliche Hoheit die Herzogin von Edinburg begiebt sich heute Abend nach St. Petersburg. Se. Königliche Hoheit der Herzog von Edinburg reist morgen früh nach Schloß Balmoral.

Schwarzburg⸗Sondershausen. 31. August. (Reg. u. Nachr. Bl) Der Landtag des Fürstenthums wurde am 29. d. M. im Namen des regie⸗ renden Fürsten durch den Staatsrath Petersen eröffnet, welcher zunächst dem schmerzlichen Gefühle Ausdruck gab, daß der um die Finanzen des Landes so sehr verdiente Staats⸗ Minister von Wolffersdorff nicht mehr unter den Lebenden weile, und den Wunsch und die Hoffnung aussprach, daß auch fernerhin das bisherige gute Ein⸗ vernehmen zwischen Regierung und Landtag obwalten möge. Es wurden darauf eine Reihe von Vorlagen angekündigt, darunter namentlich der Entwurf eines Nachtrags zum Gesetze vom 9g. April 18658, betreffend das Verbot der Lotto- und Lotteriespiele; desgleichen eines Gesetzes, betreffend einen weiteren Zusatz zu 5. 18 des Gesetzes vom 9. Fi 1883, die Errichtung einer Landeskreditkasse betreffend; eines Gesetzes, betreffend den Forstdiebstahl; eines Feld- und Forstpolizei⸗ 6 eines Wegepolizeigesetzes; eines Gesetzes, betreffend die Abänderung des Gesetzes über das Volks⸗ schulwesen vom 6. Mai 1852 , des Umfangs der Schulzucht und deren Handhabung, nebst Begründung; ferner eines Gesetzes, die Kraftloserklärung der Aktien und Schuldverschreibungen auf Inhaber und ähn⸗ licher Urkunden, sowie einige damit im Zusammenhange stehende Bestimmungen betreffend. .

Nach einer übersichtlichen Charakterisirung dieser Vor⸗

lagen, wobei die wahrhaft großartige und großmüthige Weise hervorgehoben wurde, in welcher der Landtag namentlich für Schulen die Mittel bewilligt habe, theilte der Chef des Fürst⸗ chf Ministeriums mit, zu folgender Erklärung ermächtigt u sein: ; „In überaus gnädiger Anerkennung der treuen und loyalen Ge⸗ sinnung, welche die Bürgerschaft Höchstseiner Residenzstadt Sonders haufen dem Fürsten wie Seiner Hoben Gemahlin jederzeit entgegen- gebracht bat, sowie andererseits in dem Wunsche, die Finanzkrajt des Landes zu schonen und zu dem beregten Zweck nicht höher in Angriff genommen zu seben, als die Regierung es für angänglich bält, wollen Se. Durchlaucht der Fürst aus . itteln die Summe von 65 000 M bewilligen in der Erwartung, daß dieselbe durch einen ,, . von 25 000 S anf die an. von 90 000 M gebracht werde.

Hierauf übernahm der Vize⸗Präsident, Abg. Dr. Kieser, die Leitung der Geschäfte und erklärte die erste Sitzung der

Sondershausen,