Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
in Folge der von der Stadtverordneten⸗ Velbert getroffenen Wiederwahl den bisher Beigeordneten der Stadt Velbert, Müller zu Heiligenhaus, fernere Amtsdauer von sechs
Versammlung zu igen unbesoldeten Kaufmann Wilhelm in gleicher Eigenschaft für eine Jahren zu bestätigen.
Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.
Thierarzt Wenderhold zu Siegen ist, unter seinem gegenwärtigen Amt, die Kreis⸗-Thier⸗ rg (Stadt und Land) und in Lüneburg, verliehen und ihm Verwaltung der Departements⸗ lle für den Regierungsbezirk Lüneburg übertragen
Dem Kreis⸗ Entbindung von arztstelle für di eckede, mit dem Amtssi die kommissari
e Kreise Lünebu
aleichzeiti Thierarztste
Ministerium des Innern.
Dem Ober⸗-Regierungs-Rath Kuhnow ist die Stelle des und Schul-Abtheilung bei der Re⸗
h Bindewald das Landrathsamt im enfft von Pilsach
Dirigenten der Kirchen— gierung zu Arnsberg, dem Landrat Oberlahnkreise, dem Ober⸗Amtmann Freiherrn S das Oberamt zu Hechingen übertragen
Evangelischer Ober-Kirchenrath.
Nach §. 22 des Kirchengesetzes treffend die Fürsorge für die Witt lichen (Kirchliches Ge Artikel 2 des bezügli GesetzSammlung S. 139), übernimmt
irchengesetzes bezw. der Allerhöchsten Ver d. J. (KG. u. V. Bl. S. 46) mit dem 1. Oktober d. Leben tretende Pfarr-Wittwen- und Waife evangelischen Landeskir von diesem Zeitpunkt ab alle welche der Allgemeinen Wittwenve den Geistlichen jener Landeskirch an Anstalten der innern oder der Landeskirche angeschlossenen auswärtigen Gemeinden — bis dahin obgelegen bezw. zugestanden haben.
In Folge dessen haben die Witt wen der Landeskirche verstorbenen oder emeritirten 1. Oktober d. J. ab ihre Wittwenpensionen a kirchlichen Pfarr⸗Wittwen⸗ und zwar die bis dahin au älteren Provinzen bezogenen die aus der General-Wittwen der Konsistorialka
vom 15. Juli d. J., be⸗ wen und Waisen der Geist— setz- und Verordnungs-Blatt S. 37) und von demselben Tage der auf Grund jenes ordnung vom 29. Juli
chen Staatsgesetzes
nfonds der che der Zälteren Provinzen Venpflichtungen und Rechte, rpflegungs⸗Anstalt gegenüber e — einschließlich derjenigen äußern Mission und bei den
aller im Dienste Geistlichen vom us dem landes—⸗ und Waisenfonds zu empfangen, s Regierungs⸗Hauptkassen in den von derselben Kasse wie bisher, kasse in Berlin bezogenen von sse daselbst, die aus Regierungs- Hauptka der neuen Provinzen oder aus Kais bezogenen von der kasse der älteren P durch besondere Zu
Ebenso sind die Wittwen⸗Kassenbeiträge der Landeskirche, welche bisher bei der verpflegungs⸗Anstalt versichert waren, vom 1. Oktober d. J. sondern an den landeskirchlichen Pfarr⸗ Die Erhebung wird n (in Westfalen auch die Superintendenten, chen durch Abzug von
erlichen Ober⸗Postka jenigen nächstbelegenen Regierungs⸗Haupt⸗ revinzen, welche den betreffenden Wittwen schrift bezeichnet werden wird.
der Geistlichen Allgemeinen Wittwen⸗
ab nicht mehr dorthin, und Waisenfonds zu zahlen. für die noch im Amt stehenden Geistliche für die emeritirten Geistlichen) durch im Uebrigen für die emeritirten Geistli egehalte erfolgen, worüber s. 3. Bekanntmachungen ichen Konsistorien ergehen werden. Berlin, den 10. August 1859.
Evangelischer Ober⸗Kirchenrath.
Hermes.
Wittwen⸗
ihrem Ru der König
Se. Excellenz der Vize-Präsident des Staatssekretär des Innern, Dr. von
Angekommen: Staats⸗Ministeriums, Boetticher, aus dem Harz.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
; Berlin, 23. September. der Kaiser und König kehrten am Sonna
Preußen. Majestät bend Nach⸗ hr von den großen Herbstmanövern des
nach dem Neuen Palais im besten Wohl⸗
erledigten Se. Majestät sstunden Regierungs kurz vor 1 Uhr die Meldung
der Gardes du Corps, Oberst⸗Li über die erfolgte
mittag um 4. U VII. und X. Corps
m Sonntag
; im Laufe der Vormittag
angelegenheiten und nahmen es Commandeurs des Regiments eutenants Freiherrn von Bissing, es Regiments in die Garnison chmittags begaben Sich Beide selbst Ihrer Maje⸗ n längeren Besuch ab fe für das Denkmal Landes⸗Ausstellungs⸗ selbst von dem Vize⸗ von Boetticher, s und dem Aus⸗ Nach etwa ein— ich die Majestäten mit dem uge um 6 Uhr nach dem Neuen Palais estät arbeiteten alsdann noch bis zur Abend⸗ Prinzlich Friedrich Leopold'schen Herr⸗ en, allein.
gedenken Se. Majestät die Schießübungen des f dessen Schießständen anzuwohnen, und persönlichen Adjutanten von gabe der Orden des verstorbenen Fürsten Günther Sondershausen zu empfangen und Abends rtrag des Chefs des Geheimen Civilkabinets
ückkehr d Um 3 Uhr Na Majestäten nach Berlin, stät der Kaiserin und besichtigten alsdann die Entwür des Hochseligen Kaisers Wilhelm im bäude. Allerhöchstdieselben wurden da räsidentendes Staats⸗Ministeriums, dem Geheimen Kabinets-Rath Dr. von Lucanu stellungs⸗ Comité durch die Säle geleitel.
stündigem Aufenthalte begaben S fahrplanmäßigen
statteten da Friedrich eine
zu der die schaften geladen war Garde⸗Jäger⸗Bataillons au egen Mittag den Major orcke zur Ab von Schwarzb 61 / Uhr den Vo entgegenzunehmen
— Ihre Majestät begab Sich am Sonnaben ark, um Se. Majestät d chstdessen Rückkehr aus Majestäten fuhren demnä nach dem Neuen Palais z
die Kaiserin und Königin achmittag nach der Staiion den Kaiser und König bei Hanno er zu begrüßen. Beide E ameinschasilich vom Bahnhofe
D Am 18. d. M. verschied zu Baden⸗Baden der Kaiser⸗ liche Unter⸗Stagtssekretär im Reichs amt des Innern, Wirk⸗ liche Geheime Raih Paul Ludwig Alexander Ec im 68. Lebensjahre.
Geboren am 9. Juni 1822 in Berlin, zeichnete er sich schon als Schüler des Friedrich ⸗Wilhelms⸗Gymnasiums durch ungewöhnliche Begabung und Fleiß aus. Er bezog frühzeitig die Universität zu Heidelberg, um die Rechte zu studiren, voll⸗ endete seine Studien in Berlin und trat, noch nicht 36 Jahre alt, am 14. April 1842 als Auskultator beim Kammergericht in den Staatsdienst. Am 8. Juni 1847 zum Kammergerichts⸗ Assessor ernannt, erwarb er sich in den nächsten Jahren auch die Qualifikation für höhere Justizstellen innerhalb der Rhein— provinz, arbeitete sodann bei den Gerichten in Trier, Branden— burg und Berlin und wurde im Oktober 18565 zum Regierungs-⸗-Assessor ernannt und der Reg erung in Düsseldorf überwiesen. Im Januar 1857 wurde er, nachdem er inzwischen an das Ober-Präsidium in Koblenz Über— gegangen war, zum Regierungs-Rath befördert, von dort aber im November 1859 als Hülfsarbeiter in das Handels⸗ Ministerium berufen. Im März 1860 zum Geheimen Regierungs-Rath und vortragenden Rath, im Januar 1867 zum Geheimen Ober-Regierungs⸗ Rath ernannt, trat er als solcher im Dezember 1867 in das Bundes“ kanzleramt über, in welchem ihm am 7. Juni 1871 unter Ernennung zum Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath die Stelle eines Direktors verliehen wurde. Im Jahre 1876 wurde er Unter⸗-Staatssekretär und in dieser Eigenschaft hat er dem Reichsamt des Innern bis zu seinem Tode angehört. Am 20. Dezember 1880 wurde ihm der Charakter als Wirk licher Geheimer Rath mit dem Prädikat Excellen verliehen.
ick war ein Mann von gediegenem zo ger großem praktischen Geschick und ungewöhnlicher Arbeitskraft Seine Pflichttreue kannte keine Rüclsicht auf die eigene Person. Er bewältigte die ihm obliegende Geschäftslast mit unermüdlichem Eifer. In den letzten Jahren nöthigte ihn ein gichtisches Leiden wiederholt, in Baden-Baden Heilung zu suchen. Er fand dort auch wiederholt Stärkung und Erfrischung. Auch im Frühjahr dieses Jahres hatte er sich in Baden⸗Baden seiner gewöhnlichen Kur unterworfen, er kehrte indessen diesmal ohne den erhofften Erfolg zurück. Schon im Juni entschloß er sich, einen längeren Urlaub zu erbitten, ging nach Gastein, fühlte sich aber auch dort so wenig gekräftigt, daß er im Laufe des Juli seine Ver setzung in den Ruhestand zum 1. Januar k. J. erbat. Durch Allerhöchsten Erlaß vom 26. August d. J. wurde sie ihm von Sr. Majestät dem Kaiser' unter be— sonders huldvoller Anerkennung seiner Dienstleistungen ge⸗ währt und ihm gleichzeitig der Rothe Adler-Ordem erster Klasse mit Eichenlaub verliehen. Von Gastein hatte er sich inzwischen über Innsbruck und Landeck nach Baden-Baden begeben, und dort ist er nunmehr zur ewigen Ruhe ein— gegangen.
Eck hat der Reichsverwaltung seit dem Entstehen des Reichs angehört und sich durch seine selbstlose Wirksamkeit roße Verdienste erworben. Sein Ausscheiden hinterläßt eine ühlbare Lücke. Die ihm eigene edle Einfachheit, die Makellosigkeit seines lauteren Charakters, seine strenge Gerechtigkeit machten ihn zum Muster eines Beamten. Alle, die ihm im amtlichen oder persönlichen Verkehr näher getreten sind, waren ihm mit Ver⸗ ehrung und Liebe zugethan und beklagen sein Hinscheiden mit tiefem Schmerz. Sein Andenken wird bei ihnen unvergeßlich und gesegnet bleiben.
— Der Staats- und Kriegs-Minister, General der Infan— terie von Verdy du Vernois, und Se. Hoheit der Erb— prinz von Sachsen-Meiningen, Eommandeur der 4. Garde⸗Infanterie⸗Brigade, sind nach Beendigung der Manöver des VII. und X. Armee⸗Corps hierher zurückgekehrt.
— Der Königlich württembergische Ge ande am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Graf von Zeppel'n, ist vom ÜUric'b nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt⸗ schaft wieder übernommen.
Dä, Der Präsident der Justi Prüfungskommission, Dr. Stölzel, ist in Urlaub nach Italien abgereist. Die Pause in Abhaltung der Termine für die große Staats—⸗
prüfung währt bis zum 6. November d. J — Der Regierungs⸗Rath Freiherr von Lauer-⸗Münch—
hofen zu Koblenz ist an die Königliche Regierung zu Frank⸗
furt a. O. . und der , Springer der Königlichen Regierung zu Erfurt überwiefen worden.
Flensburg, 22. September. (W. T. B.) Gestern Nachmittag fand, die Einweihung des den gefallenen Vänen bei Oeversee errichteten Denk m als statt. Vale trägt auch eine den daselbst gefallenen Oesterreichern gewidmete Inschrift. Die Weiherede wurde von einem Kopenhagener Felegirten gehalten. Eine Deputation dänischer Offiziere legte von dem Könige und bem dänischen Heere gewidmete Kränze am Denkmal nieder. Gin Vertreter des österrzichischen Offizier Corps aus Graz und der Fommandeur der 18. Hiviston General Lieutenant von Scherff welcher mit dem hiesigen Brigade Commandeur und allen Stahsgoffizieren sowie den Sxitzen der hiesigen Civilbehörden der Feier beiwohnte, widmeten leichfalls Lorbeerkränze. Später fand ein gemeinfameg Mahl statt, ei welchem von dänischer Seite ein Toast auf Se. Majestät den Kaiser Wilhelm und ron deutscher Seite ein Trinkspruch auf den König von Dänemark ausgebracht wurde. Die dänische Depu⸗ tation folgte heute Mittag einer Einladung in das Offizterkafino und. wurde am Abend bel der Rückreise nach Kopenhagen vom Offiziercorpz jum Bahnhof geleitet. Sowohl die dänische als auch die österreichische Deputatinm verkehrte während ihres Aufenthalts mit dem hiesigen Offtziereorps auf das Kameradschaftlichste.
Hannover, 21. September. Der „Neuen Preußischen Zei . welche sich über angeblich zu weit gehende polizei ichen Ter pl. Ir I n e, n während der Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers in Hannover beschwert hatte, ist von dem Polizei⸗Präsidenten von Brandt das nachstehende Schreiben zugegangen:
„Eine stundenlange Absperrung von Straßen hat nur am Ein⸗ zugetage stattgefunden, um den Aufmarsch der 25 G00 Köpfe starken, Spalier bildenden Korporgtionen, Vereine u. s. w., sowie die unge⸗
hinderte Vorbeifahrt der Majestäten, die Einholung Sr. Kaiferlichen
Hoheit des Großfürsten ⸗ Thronfolgers durch Se. Majestät und die gemeinsame Fahrt Sr. Majestät und des Großfürsten⸗ a,,, vom Bahnhof durch die Feststraße nach dem König— lichen hlosse zu. ermöglichen. Das zuschauende Publikum war überall, so weit hinter den Spalier bildenden Vereinen ꝛc. noch Platz vorhanden war, auf den Trottoiren zugelassen worden. An den übrigen Tagen waren nur die Fahrdämme einiger Straßen zu der Zeit, als die Majestäten und die Truppen diefelben passirten, vorübergehend für Fuhrwerk gesperrt, während das zuschauende Publikum reichlich Gelegenheit hatte, auf den vielfach sehr breiten Trottoiren und langen Straßenecken sich bequem aufzustellen und die
Abschreiten der Ehren⸗Compagnie erfolgte im Wartesalon die Vorstellung des Statthalters und der anderen an⸗ wesenden hohen Würdenträger. Trotz des heftigen Regens war ein zahlreiches Publikum am Bahnhofe anwesend, welches den Prinzen mit Hochrufen begrüßte. Im Hotel Nau⸗ hauser war das Offizier⸗Corps des 6. Dragoner⸗Regiments versammelt, welches dem Prinzen vorgestellt wurde. Später fand zu Ehren des Prinzen ein Souper statt, an welchem FM von Bechtoldshein, General Hügel, General von Winter⸗ feld, die Rittmeister von Bismarck und von Seydewitz, der Oberst und die drei Stabsoffiziere des 6. Dragoner-Regiments theil⸗ Montag Vormittag 9 Uhr findet die Besichtigung
(Wien. Abdpost.) Manöver des vierten Armee-Corps schlossen heute, theilweise unter strömendem Regen, bei. Rakos-Palota ab. Se. Majestät der Kai ser gab Allerhöchstseine vollste Zu⸗ friedenheit kund und sprach dann dem Corps⸗Kommandanten G. d. K Grafen Pejacsevich Allerhöchstseinen Dank aus. Nach herzlicher Albrecht
Majestäten wiederholt zu sehen. hatte dazu an den Tagen,. Pferde im Schritt zur Parade und auf der Spitze der Fahnen-Compagnie und bei der an der Spitze der Standarten⸗ auf dem uber eine Stunde lan legenheit, und es
auf die Dä größte Ruhe und Ordnung, der gesammten Bevöl kerung
Wer überhaupt Se. wo. Allerhöchstderselbe zu Rückkehr von da an der Rückkehr vom Mansver Eskadron sich in das Schloß begab, gen Wege hierzu die ausgiebigste Ge⸗ Gebrauch gemacht Fenster bis überall die
begrüßen wollte,
ist hiervon auch der weiteste f den Trottoirs stand Kopf an Kopf, cher war mit Menschen besetzt, dabei herrschte wie überhaupt das anständige Verhalten uneingeschränktes Lob verdient. geringste Reibung zwischen Publikum und Polizei, g, keine Bestrafung stattgefunden, vielmehr hat das Ver⸗ schaft die allgemeinste Anerkennung gefunden. Allerhöchstihre Befriedigung mir Worten auszusprechen: Ich mache die brillante Ordnung, die in den Absperrungen erforderlich ngeordnet und ausgeführt
r Schutzmann Se. Majestät hatten gegenüber mit den schmeichelhaften Ihnen mein Kompliment über
Straßen geherrscht hat“ gemacht haben, sind diese militärischerseits a
des Regiments statt.
die Gnade, Bu dapest,
21. September.
Soweit Paraden
Bayern. Ueber führun Königin⸗Mu ging heute M celebrirte der
München, 21. September. (Allg. Ztg.) Die g des Herzens weiland Ihrer Majestät der tter Marie von Bayern nach Altötting orgen programmmäßig vor sich.
Bischof von Passau in der St sodann erfolgte in der dortigen Gnadenkapelle die ens in einer Nische neben dem⸗
Erzherzögen dem Reichs⸗Kriegs⸗Minister Freiherrn von Bauer, dem Chef des Generalstabes Freiherrn von Beck und allen übrigen Generalen ritt der Kaiser nach Foth, um von dort zu Wagen nach Gödöllö Die Erzherzöge Albrecht und Wilhelm be— Freiherrn von Beck und dem Gefolge vom Manöverfelde nach Budapest, von wo um 2 Uhr Nachmittags die Rückreise nach Wien erfolgte. Damit ist bis auf ein am Montag bei Monor stattfindendes Manbver der ungarischen Landwehr⸗-Kavallerie die diesjährige Manöper⸗ Campagne, welche eine der schwierigsten war, zur vollsten Zufriedenheit des Kaisers beendet.
Agram, 20. September.
Verabschiedung und Wilhelm,
In Altötting iftskirche ein erliche Beisetzung des Herz zurückzukehren. jenigen des Königs Maximil In Folge des wahl ist die Zahl d Abgeordnetenka es fraglich, ob der sundheitsverhältni niederzulegen.
dem FgM.
Zustandekommens der Nürnberger Ersatz⸗ er Mitglieder der Fraktion der Linken der mmer wieder vollständig (74), jedoch ist Nürnberger Abgeordnete Böhm durch seine Ge⸗ sse nicht veranlaßt sein wird, sein Mandat fraktion weist ziffermäßig itritt der Abgg. Bucher Centrums fraktion Vereinigung“ Die erste Sitzung der Abgeordnetenkam- er der Staats-Minister Dr. von Riedel das gehenden Exposé vorlegen wird, soll d., anberaumt werden.
(W. T. B.) Wittwe des Kronprinzen Rud such bei der Prinzessin Leopold, ngetroffen.
Stuttgart,
Auch die Centrums
eine Lücke nicht auf; durch den Be Wie die „Agramer Zeitung“
„meldet, ist von der kroatischen Landesregierung ein Gesetz—⸗ entwurf, betreffs Regelung des Sanitätswesens in Kroatien und Slavonien, ausgearbeitet worden und in der bevorstehenden Landtagssession
mentarischen Verhandlung. Der Gesetzentwurf umfaßt zwei eilungen. In der ersten Abtheilung werden die behördlichen erfügungen in Sanitäts-Angelegenheiten behandelt, während der zweite Theil die Bestimmungen hinsichtlich der Regelung des Sanitätsdienstes bei den Gemeinden, Stadtmagistraten, Bezirken und Komitaten sowie bei der Centralbehörde enthält.
Großbritannien und Irland. London, 21. September. (A. C.) Die Königliche Jacht „Osborne“ wird nächsten Mittwoch von Portsmouth nach Venedig segeln, um den Prinzen und die Prinzessin von Wales nach Athen zu bringen.
Frankreich.
über vier Mitglieder. mer, in welch Budget mit einem ein auf Sonnabend, den 28 — 22. September. Stephanie, Belgien zu mehrtägigem Be Erzherzogin Gisela, hier ei
Württemberg. Majestäten der König und die Königin mittag von Friedrichshafen hier liche Hoheit die Großfürstin C Herzogin von Meck Prinzessin Helene,
t zwei Ab⸗
Vie Erzherzogin
21. September. sind heute Nach⸗ eingetroffen. — Ihre Kaiser⸗ atharina von Ru lenburg⸗Strelitz, mit haben gestern Friedrichshafen um sich nach Italien zu begeben.
f. W.“ meldet, beging der Staats⸗ Renner, am 21. d. M. Jahren von Sr. Majestät Finanz⸗Departemens berufen n. des Finanz⸗Departements begaben aß in die Wohnung des Ministers und er Angehörigen des Finanz—
Paris, 21. September. (Köln. Ztg.) Der Präsident Carnot empfing heute Vormittag die marokka⸗ nische Gesandschaft und wohnte später der Ei nweihung des Denkmals „Sieg der Revolution“ bei. 2 Minister, viele Senatoren, Abgeordnete und höhere Ministerial⸗ beamte wohnten der Feier bei. Chautemps, Vorgeschichte
verlassen,
— Wie der „StA. der Finanzen, Dr. von den Tag, an welchem er vor 25 dem König an die Spitze des Fi ; Die Direktore sich aus diesem Anl beglückwünschten ihn Ministeriums und der Kollegien.
Karlsruhe, 21. September.
„Hoheit der Großherzog ha tags, sich von Karlsruhe zu den M Armee-Corps nach S bei dem Commandeur des Rh
Der Präsident des Gemeinde⸗ Entstehung Denkmals die Jahrhundert-Feier der Revolution und he⸗ merkte schließlich, die Republik stehe heute da als die triumphi⸗ rende Erbin einer verzweifelten Lage. e fertig gebracht, sein Heer zu erneuern, sodaß es im Vertrauen auf seine Kraft Allem, was da komme, ruhig entgegensehen könne. Der Minister⸗Präsident Tirard antwortete mit einem Dank an den Gemeinderath für die dem Stagt geschenkte Bild— Er betonte, daß Chautemps mit Recht auf die Wohl⸗ ublik hingewiesen habe, und fuhr mit den Worten em guten Sinne der Bevölkerung und dem ent⸗ schlossenen Muthe aller Vaterlandsfreunde wird das republika⸗ nische Frankreich siegreicher als je aus den Prüfungen hervor⸗ gehen, welche ihm noch bevorstehen und, wie ich hoffe, die letzten sein werden.“ Zum Schluß drückte Tirard die Hoff⸗ nung aus, daß die Franzosen nicht immer ihre innern Streitigkeiten fortsetzen würden, sondern ihr Vaterland den Frieden genießen ließen, den nur die Republik zu geben ver⸗ Beide Redner ernteten reichen Beifall. Carnot über—⸗ reichte darauf dem Bildhauer Dalou einen Orden. Dann folgte der Porbeimarsch von 10000 Mann aller Waffen⸗ gattungen und der Turnverein, deren Spitze der mit Beifall begrüßte Verein der Elsaß⸗-Lothringer bildete.
Der Kultus-Minister hat 160 Amtsentsetzungen von Geistlichen ausgesprochen, welche auf der Kanzel Kund⸗ gebungen veranstalteten, die nicht vor Gericht gehören. Andere von Geistlichen während der Wahlzeit begangene Pergehen sind den Staatsanwälten angezeigt worden, bie üher eine gerichtliche Verfolgung zu befinden haben werden.
— 23. September. (W. T. B.) Die gestrigen Wahlen aris in aller Ruhe vollzogen, nur vor dem ournals „La Presse“, wo mittelst eines Transparentes die Wah! Boulanger's bekannt gemacht wurde, ereignete sich ein Zwischenfall, indem aus der dort versammelten Menge Hochru fe auf Boulanger ausgebracht wurden, die von anderer Seite mit Pfeifen beantwortet wurden. Die Polizei und berittene Gendarmen mußten einschreiten rere Verhaftungen vor. sind 545 Wahlergebnisse bekannt geworden. en auf die Republikaner 219, die Oppo⸗ sitionellen 156, auf Stichwahlen 170. Die Wahl im L. Pariser Arrondissement ergab folgendes Resultat: Minister der öffentlichen Arbeiten Hves Guyot (Republi⸗ laner) erhielt 4493 Stimmen, Tur quet (Boulangist) 3608, Despatys SFonservativ) 2103, Muzet (Republikaner) 1463 Sonach ist eine Stichwahl erforderlich. In dem Wahlbezirk Montmartre erhielt Boulanger von 11 686 offrin 4500, Thiebaud 496, Ro ques 359, Dagnan 69, Tefran gais 710, Delajorge 60 und Lisbonne ?, Außer Boulanger sind im Seine-Departement gewählt worden: Laguerre, Brisson, Farcy, Rev est. Unter den gewählten Republikanern befinden sich die Minister Falliores, Spuller, Rouvier und Thevenet, ferner Jules Roche, Ribot, DelunsMontaud, Christophle, Barhaut, Germain, Granet, Deschanels, rie Charmes, politischer Direktor im Ministerium des Aeußern, Madier de Montjau, Graf Douville⸗ Unter den gewählten Oppo⸗
im Namen d
(Karlsr. Ztg.) Frankreich habe es
t am 19. d., anövern des aarburg begeben und dort einischen Uanen⸗-Regiments Nr. 7, genommen. 10 Uhr kommandirende Kavallerie von Heuduck, Freiherr von Liebenstein und die zum Empfang versammelt.
Se. Königliche
thaten der Re fort: „Dank XV. Armee⸗Corps, mit Stab, der Kreisdirektor Spi zen der Behörden war festlich geschmückt und beleuchtet, eingepflanzten Bäumen und Lampions 20. Morgens, eit der Großherzog ammenstoß der
General der
— Die Stadt die Hauptstraße mit nach 8 Uhr, verfügte sich Se. Königliche nach Lixheim, aufklärenden Kavallerie ⸗Brigaden der
nd zwischen Schal— iler und endigte gegen 4 Uhr mit einem sion (General⸗Lieutenant Kühneh ngelehnte 31. Division (General⸗
Nach der durch den kommandirenden sprechung der Tagesaufgaben kehrte Wagen nach Saarburg zurück, egnerischen Wetters wegen Noth⸗
Tages zog sich das Gefecht in die Gege ch und Rauwe großen Angriff de gegen die an Rauweiler a Lieutenant von Götze). General geleiteten Be Se. Königliche Hoheit während die Truppen des r quartiere bezogen.
Sachsen⸗ Coburg⸗Gotha.
(Cob. Ztg.) Ihre Hoheit die Herz Sr. Hoheit dem Herzog nach S
r 33. Divi
Coburg, 20. September. ogin hat sich gestern zu chloß Hinterriß in Tirol
haben sich in Bureau des
und nahmen me is heute Vor⸗
mittag 9 Davon ent
Oesterreich⸗ Ungarn. „Wiener Ztg.“ veröffen schreiben Sr. Maje
Wien, 22. September. tlicht zwei aus Jaroslau datirte Hand⸗ tät des Kaisers an Albrecht, worin Allerhöchstderselbe seine stungen der an den Manövern betheiligt ge⸗ rkennen giebt und dem Erz—⸗
für seine erfolgreiche Thätig⸗ Handschreiben richtete der Kaifer e Prinzen Windischgrätz und denen er ihnen seinen Dank und für die vorzügliche, bei den diesjährigen dmäßige Ausbildung der Truppen und sammenwirken aller W
den Erzherzog vollste Anerken⸗ nung der Lei wesenen Tru herzog seinen wärmsten Dank keit ausspricht. an den General der Kavalleri an den F3zM. Catty, in die vollste Anerkennun Manövern bekundete für das zielbewußte Zu
Brünn, 22. September. Hoheit der Prinz Albrecht von erzogthums Braunschweig, traf uge der Staatsbahn hier e von dem Erzherzog dem Statthalter, dem Landeshauptmann, dem B und dem Polizei⸗Direktor empfangen. uges intonirte die Musik der auf dem Bahnhofe aufge⸗ eußische Nationalhymne. Prinz niform seines 6. österreichischen unächst die echtoldshein erzog Otto auf das
ppentheile
Stimmen. Stimmen 5880,
affen ausspricht. Se. Königliche Preußen, Regent des
ein und wurde am 6 ürgermeister Bei der Ankunft des Arne, Lebaudy⸗ M Maillefen und Mezisres. r sitionellen sind Lalou (Boulangist), Baron Hausmann, ( — Jaluzot (Boulangist), Mitchell GBoulangi d'Asson, de Mun, Cassagnac, Déöroulsde, rochefoucauld, Baron Soubeyran, Dillon (Boulangist), Mackau,
ellten Ehren⸗Compagnie die pr Alhrecht, welcher die Obersten⸗
Dragoner ⸗Regiments angeleg Meldung des ihm zugetheilten FMes. von sodann den Erz
(Boulangist), anjuinais, Fourtou, Baudry
eteuil, Reille, La⸗
Von den Stichwahlen sind die Aussichten in 127 Fällen für die Republikaner gin ß in 39 Fällen ungünstig. Den endgültig gewählten Republikanern können 10 Deputirte aus den Kolonien hinzugezählt werden, deren Wahl zwar noch nicht bekannt, aber nicht n fe, ist, da dieselben keine ernstlichen Mitbewerber haben. Dies dürfte in der neuen Kammer die Gesammtzahl von 356 Republikanern ergeben.
Italien. Rom, 22. September. (W. T. B.) Der Großherzog von Sachsen-Weimar ist gestern aus Mailand hier eingetroffen. .
Das „Bulletin finanecier international“ bezeichnet es als unbegründet, daß Mehr-Ausgaben in den verschiedenen Budgets stattgefunden hätten und daß daraus Meinungs— verschie denheiten zwischen dem Schatzmeister und seinen Kollegen anläßlich der Aufstellung des rektifizirten Budgets entstanden seien. . .
Neapel, 23. September. (W. T. B.) Wie der Piccolo meldet, würde der Angeklagte Caporali dem Schwur— gericht und nicht dem Zuchtpolizeigericht üherwiesen werden. Der Staatsanwalt fasse das Verbrechen Caporali's als Mord⸗ versuch mit Vorbedacht und aus dem Hinterhalt auf und stütze sich dabei auf die Thatsachen, daß Caporali in der Nähe der Crispi'schen Villa umherstreichend gesehen worden, daß ein bei der Mutter Caporali's beschlagnahmter Brief des Angeklagten von einem großen Vorhaben mittels einer natür— lichen . spreche, und daß Caporali den Stein, womit er Crispi verwundete, dergestalt zugerichtet hahe, daß derselbe eine schneidende und zerschmetternde Waffe bildete.
Spanien. Madrid, 22. September. (W. T. B.) Der Sultan von Marokko antwortete auf die spanische Vote, betreffend die Plünderung des spanischen Schiffes bei Alhucem as, daß die Barke deshalb fort— genommen worden sei, weil sie im Verdacht gestanden habe, Kriegskontrebande zu führen. Er habe übrigens neue Berichte eingefordert. — Der maxokkanische Minister des Auswärtigen erwiderte auf die Reklamationen Spaniens, daß gegen Alle, welche sich der Plünderung des spanischen Schiffes schuldig gemacht hätten, strenge Justiz geübt werden solle.
Dänemark. Kopenhagen, 22. September. (W. T. B) Der König von Griechenland mit seinen Söhnen sowie der Großfürst Paul nebst. Gemghlän sind heute Nachmittag 4 Uhr 39. Minuten mittels Sonderzuges über Gjedser abgereist. Die ganze Königliche Fami lie be— gleitete die Herrschaften mit den übrigen Fürstlichen Gãästen zum Bahnhof und kehrte sodann nach Fredensborg zurück.
Afrika. Marocco. Tang er, 22. September. (W. T. B.) Der Sultan hielt heute mit ungefähr 20 000 Mann seinen feierlichen r in die Stadt und wurde von der europäischen Kolonie begrüßt. Auf Anordnung des Sultans wurden die Wohnungen sämmtlicher europäischen Bewohner der Stadt und der nächsten Umgebung von einer kleinen Abtheilung Truppen bewacht, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Das spanische Geschwader ist von Cadix hier eingetroffen.
— Aus Zanzibar, vom 21. September, meldet W. T. B.“: Durch ein gestern publizirtes Dekret des Sultans von Zanzibar werden alle Sklaven für frei erklärt, welche nach dem 1. Novemher d. J. in die Besitzungen des Sultans eingeführt werden sollten. Gleichzeitig wird den deutschen und englischen Kriegsschiffen das Recht ertheilt, alle unter arabischer Flagge fahrenden Dhaus in den Gewässern von Zanzibar nach Sklaven zu durchsuchen und eventuell aufzubringen.
— Nach den letzten vom Congo in Brüssel eingetroffenen Berichten ist die Lage am oberen Congo durchaus zufrieden— stellend. Der Kommandant im Bangala-Lande hatte wegen ungünstiger Nachrichten von den Stanley Falls und in 66 von beunruhigenden Gerüchten, welche von den Eingebo⸗ renen übermittelt waren, die Schiffahrt auf dem Congo Über den Aruwimi hinaus untersagt, das Verbot aber sofort wieder aufgehoben, als er sich mittels Dampfers nach den Falls begeben und die Zustände daselbst durchaus beftiedigend ge⸗ funden hatte. Tippo Tib sei der Regierung ergebener als zuvgr und habe. Beweise seiner Treue geliefert. Die Be⸗ ziehungen zwischen Arabern und Europäern seien die besten. Der Gesundheitszustand sei ein vorzüglicher. Ein Zusammenstoß mit Eingeborenen sei in Ponta da Senha vorgekommen, doch fehlen darüber noch genauere Mittheilungen.
Zeitungs stimmen.
Das neue Genossenschaftsgesetz wird von der „Köl⸗ nischen Zeitung“ gegen Angriffe folgendermaßen ver— theidigt:
h f zer die Nothwendigkeit des Erlasses eines Erwerbs« und Wiribschaftsgenossenschafts⸗ Gesetzes hat vor Jahr und Tag kaum Meinungsverschiedenheit bei den politischen Parte en geherrscht, da,. die segensreiche Wirkung von Genossenschaften mit beschraͤnkter Haftpflicht, die bei uns unzulässig waren, in andern Ländern, namentlich England, glänzend hervorgetreten war. Das Reichsgesetz vom J. Mai d. J., das zum 1. Oftober in Kraft tritt, hat diese Lücke in unserer ne nn,, , n. ebung ausgefüllt und es ist mit Bestimmt⸗ heit ein neuer Auf n, des Genossenschaftswesens von ihm zu erwarten Aber schon bevor das Gesetz wirksam ge⸗ worden, weiß die „Freisinnige Zeitung“ an ihm herumzutadeln; so wird ihm namentlich zum Vorwurf gemacht, daß seine Bestim⸗ mungen manche zur Zeit bestehenden Genossenschaften veranlaßt hätten, sich in Aktiengesellschaften umzuwandeln, statt ihre Satzungen den Anforderungen des neuen Genossenschaftsgesetzes anzubequemen. Wir denken unserseits, daß es einen besonderen Vorzug unserer vom 1. Oktober ab geltenden gesammten Genossenschaftg Gese gebung bildet, daß jede derartige Gesellschaft in der Lage ist, nach freier Wahl sich unter eine beliebige der bestehenden gesetzlichen Förmlichkeiten zu stellen. Aktiengesellschaft, Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung, Genossenschaft mit unbeschränkter Nachschußyflicht. Ge⸗ nossenschaft mit begrenzter Haftpflicht — das sind die Möglichkeiten, eine Erwerbgs⸗ oder Wirthschafisgenossenschaft ins Leben zu rufen. Gerade ein Vortheil ist es dabei, daß die verschiedenen Formen genau auseinander gehalten werden, und daß die Genossenschaft, welcher etwa die Bestimmungen des neuen Gefetzes über die Geschäftsbefug nisse der Genossenschaft allzu beschränkend erscheinen, sich volle Frei⸗ heit in diesem Punkte sichern kann, wenn sie sich in eine Aktien gesellschaft verwandelt Sollte das neue Genossenschaftsgesetz seine wirthschaftliche Aufgabe erfüllen können, so waren, gewisse Beschraͤn⸗« lungen des Geschäftezweigs nöthig und im Uebrigen darum wirth— schaftlich unbedenklich, weil diejenigen Gesellschaften, welchen diese Beschränkungen lästig scheinen, mit Leichtigteit sich in Aktiengesell⸗
Herzlichste und ließ sich die Generalität vorstellen. Mongolfier, Bischof Freppel, Eschassériaurx und de la Fosse.
schaften umwandeln können, in welcher Form sie jenen Beschrän⸗
kungen nicht unterliegen. Unsere jetzige Genossenschafts G⸗esetzg bung hält jeden Vergleich aus.“
Zu der in der Presse. vielfach erörterten rage des Sozialistengesetzes schreibt die „Nationalliberale Correspondenz!:: . .
Es ist wohl kaum zu besürchten, . zwischen den Regierungen und dem gelenwärtigen Reichstag zu einer erständigung über den Ersatz des Sgzialistengesetzes nicht kommen werde, so schwierig auch die Lösung dieser Frage sein mag. Auf beiden Seiten, sowohl bei den Regierungen als bei der Reichstagsmehrheit, herrscht zu sehr die Ueberzeugung von der unbedingten Nothwendigkeit, jetzt zu einem dauernden Werke zu ge⸗ langen, als daß die Gefahr eines Scheiterns der Verständigung üher die ge⸗ eigneten Mittel nahe läge. ö der Staat die Abwehrwaffen gegen die sosialdemokratischen Umsturzbestrebungen noch nicht entbehren kann, wird selbst bis in die Reihen des Centrums hinein anerkannt, wenn auch die Nothwendigkeit und fernere Nützlichkeit mancher Bestimmun⸗ gen des bestehenden Gesetzes mit Recht bezweifelt wird. Darüber wird im Einzelnen bei allseitigem guten Willen und Entgegenkommen eine Vereinigung ohne Zweifel zu erzielen sein. Das entspricht auch sicherlich der ganz überwiegenden Stimmung im Lande Mit Ausnahme der sozialistisch und demoktatisch verhetzten Volksschichten dürfte der Wunsch und das Vertrauen allgemein sein, daß Regierungen und Reichstag zu einer befriedigenden positiven Lösung der Aufgabe gelangen. Wenn sich dieses Verlangen bisher noch nicht staäͤrker geregt hat, so ent ⸗˖ springt diese Zurückhaltung eben der Ueberzeugung, daß eine Ver⸗ ständigung bei der dermaligen Zusammensetzung des Reichstages mit Sicherheit zu erwarten ist. Sollte sie wirklich bei der weiteren Ent— wickelung dieser Angelegenheit gefährdet sein, so würde sich aus den weitesten, auch entschieden liberalen bürgerlichen Kreisen heraus die Forderung sehr nachdrücklich geltend machen, unter allen Ümständen eine Verständigung herbeizuführen. Es liegen uns darüber bedeutsame Stimmungsberichte von verschiedenen Seiten vor. Nichts wäre unpopulärer, als das Scheitern einer Verständigung über eine neue Regelung der Sozialistenfrage.“
Zur Frage der Seßhaftmachung der Arbeiter schreibt die Schlesische Zeitung“: ö .
Unter spezieller Bezugnahme auf die Klagen über die Un— zuträglichkeiten, zu welchen das Ueberhandnehmen der sogenannten Sachsengängerei in den ländlichen Verhältnissen Oberschlesiens geführt hat, wurde in der „Schlesischen Zeitung“ darauf hingewiesen, daß ein wirksames Mittel, dem Fluktuiren der Arbeiterbevölkerung zu be gegnen, in der Seßhaftmachung derselben zu suchen sei. In dem be⸗ treffenden Artikel hieß es u. A.: . ö .
„-Eine Hauptursache der starken Sachsengängerei liegt zweifellos in der Grundeigenthumevertheilung der polnischen Distrikte Ober- Schlesiens, wo neben ausgedehntestem Domanial und (vielfach fidei · kommissarisch gebundenem Dominialbesitz eine grenzenlose, in zahl⸗ losen existenzunfähigen Zwergbesitzungen hervortretende Bodenzersplitte · rung unvermittelt einhergeht. Um der oberschlesischen Landwirthschaft die einheimischen Arbeitskräfte zu erhalten und einen seßhaften Bauernstand zu schaffen, käme es hauptsächlich darauf an, einen Weg zu finden, der die Bildung kleiner, aber existenzfähiger Wirthschaften ermöglicht. In dem Rentengut des Gesetzes vom 265. April 1886, betreffend die Beförderung deutscher Ansiedelungen in den Provinzen Posen und Westpreußen, dessen Ausdehnung auf das ganze Gebiet der Monarchie zweifellos schon in nächster Zukunft zu erwarten ist, scheint dieser Weg gegeben. Er gewährt den Besitzern großer FideicommißHerrschaften und Latifundien die Möglichkeit, einen Theil ihres Besitzes zu Kolonistenstellen auszuthun, und zwar unter Be— dingungen, die ihnen selbst eine, wenn auch nicht hohe, aber sichere Grundrente gewährleisten und Tausende von Arbeitskräften in den Stand setzen, sich mit geringem Kapitalaufwande ein eigenes, zur Erhaltung für sich und ihre Familie ausreichendes ländliches Anwesen zu . und vermöge der Untheilbarkeit desselben in der Familie n erhalten.“ . Den hier gemachten Vorschlag hatte die Norddeutfche Allgemeine Zeitung“ in einem Artikel über die Mittel und Wege, wie den auf wirthschaftlichem Gebiete sich immer drohender gestaltenden Arbeiter ausständen wirksam zu begegnen sei, unter Hinweis auf den viel— beklagten Kontraktbruch ländlicher Arbeiter aufgenommen. Ven der Beobachtung ausgehend, die während der Dauer des westfälischen Kohlenarbeiterausstandes wiederholt gemacht wurde, daß die Arbeiter, welche im Besitz eines kleinen Häuschens mit einem Stück Feld waren, sich der Ausstandsbewegung zuletzt anschlossen, empfahl das Blatt, die Zahl der besitzenden Arbeiter möglichst zu vermehren. Auch die den linken Flügel der Nationalliberalen vertretende, Magde⸗ burgische Zeitung“ begrüßt den Vorschlag mit großer Genugthuung und tritt dabei speziell für die von der „Schlesischen Zeitung“ empfohlene Einführung der Rentengutsform ein.“
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Lage ver Landwirthschaft.
Dig andauernd ungünstige Lage der Landwirthschaft ist in dem letzten Quartal im Regierungsbezirk Königsberg bei den Neu— verpachtungen der Domänen Taplacken, Fischhausen, Neuendorf und Kaymen klar zum Ausdruck gekommen. Für Fischhausen und Neuen⸗ dorf ist der Pachtzins um 8000 „M zurückgegangen, bei der Domäne Kaymen blieb das Pachtgeld sogar um 2006 M hinter dem fest⸗ gesetzten Mindestgebot und um etwa 800 „Mn. hinter dem bisherigen Pachtzins zurück. ; .
Die Lage der Domänenpächter in dem ,, hat sich gegen früher nicht günstiger gestaltrt. Die bisher gestundeten Pacht zinsrückstände sind nur zu einem geringen Theil eingegangen, und bei den mangelhaften Erträgen der dies jährigen Ernte liegt die Befürch⸗ tung nahe, daß die Rückstände sich noch steigern und die finanziellen Verhältnisse der Domänenpächter noch ungünstiger gestalten werden.
Die gerichtlichen Zwang gver steigerungen ländlicher Grund⸗ stücke gewähren einen ferneren Belag für den Ruͤckgang der Landwirth⸗ schaft. Im Kreise Labiau wurde ein Gut, desfen landschaftliche Be leihungsfähigkeit auf 84 000 M geschätzt ist, nur für 86 090 s bei der Subhastation zugeschlagen. Die gerichtliche Taxe dieses Gutes, die im Monat. März aufgenommen war, betrug 119000 „K, der letzte Kaufpreis im Jahre 1881: 122 000 6 Aus den angegebenen Zablen erhellt der Rückschritt des Werthes des Grund und Bodens.
Zur wirthschaftlichen Lage. ‚
Die Lage der Gewerbetreibenden in den kleinen Städten des Regierungsbezirks Königsberg läßt, wie von dort geschrieben wird, noch immer viel zu wünschen übrig und dürfte bei ihrer Abhängigkeit von den wirthschaftlichen Verhältnissen der Landbevölkerung in nächster Zukunft kaum eine Besserung erfahren. Die Lage der ar⸗ beitenden Klassen darf dahingegen durchweg als eine be- friedigende bezeichnet werden. Der Preis der Nahrungsmittel war in. den leßten Monaten ein niedriger, und die Ernte⸗ arbeiten, sowie die Ausführung zahlreicher Bauten boten reichliche Beschäftigung und lohnenden Verdienst. In einigen Gegenden des platten Landes und in der Stadt Königsberg selbst wurde sogar über Mangel. an Arbeitskräften geklagt. Auch im Regierungsbezirk Gumbinnen war die Lage der Arbeiterbevölkerung eine zufrieden stellende. Die Arbeiter fanden bei reichlichem Verdienst überall genügende Beschäftigung, und die . Lebensmittelpreise hindern sie in keiner Weise daran, für die Beschaffung derselben nach Maß⸗ gabe ihrer Bedürfnisse Sorge zu tragen.
Handelsverkehr mit Rußland. Aus Gumbinnen wird berichtet, daß der Handel mit Getreide und Bieh in dem dortigen Regierungsbezirk in den letzten Monaten bei starken Zufuhren und steigenden Preifen gegen früher noch an
Lebhaftigkeit zugenommen, das Waarengeschäft. der städtischen Kauf⸗ leute aber bei der geringen Kauflust der Landbevölkerung nach wie vor